Autofab - Philip K. Dick - E-Book

Autofab E-Book

Philip K. Dick

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Beschreibung

In einem der ersten Texte über sich selbst replizierende Maschinen aus dem Jahr 1955 dreht sich alles um das Verhältnis zwischen den Überlebenden eines zerstörerischen Weltkriegs und ihrer Maschinensklaven, den Autofabs. Diese sollen unter den lebensfeindlichen Bedingungen für die Menschen Güter herstellen und haben dafür den Zugang zu den wichtigsten Ressourcen der Erde erhalten. Doch die Möglichkeit, die Autofabs zu kontrollieren ist den Menschen im Kriegsgewirr abhanden gekommen. Sie müssen jetzt versuchen, die Herrschaft über die Produktion gegen den Widerstand der Autofabs wieder in ihre Hände zu bekommen.

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Seitenzahl: 45

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Philip K. Dick

Autofab

Story 11 aus: Total Recall Revisited. Die besten Stories

 

 

Impressum

 

 

Covergestaltung: buxdesign, München

Coverabbildung: © Ruth Botzenhardt

 

Erschienen bei FISCHER E-Books

 

Diese Geschichte wurde erstmals im November 1955

unter dem Titel ›Autofac‹

in Galaxy veröffentlicht.

Copyright © 2014, The Estate of Philip K. Dick

All rights reserved

 

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2014

 

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.

ISBN 978-3-10-403030-2

 

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Autofab

I

Nervosität lastete auf den drei wartenden Männern. Sie rauchten, liefen hin und her, traten ziellos nach dem Unkraut am Straßenrand. Die heiße Mittagssonne brannte herab auf braune Felder, hübsche Plastikreihenhäuser, die ferne Gebirgskette im Westen.

»Ist bald so weit«, sagte Earl Perine und verknotete seine knochigen Hände. »Das wechselt je nach Ladung, eine halbe Sekunde für jedes zusätzliche Pfund.«

»Hast du dir das etwa ausgerechnet?«, erwiderte Morrison verbittert. »Du bist schon genauso schlimm wie dieses Ding. Tun wir doch so, als ob es bloß zufällig zu spät dran wär.«

Der dritte Mann sagte nichts. O’Neill war zu Gast aus einer anderen Siedlung; er kannte Perine und Morrison nicht gut genug, um sich mit ihnen anzulegen. Stattdessen hockte er sich hin und ordnete die Papiere, die an seiner Kontrolltafel aus Aluminium klemmten. In der glühenden Sonne wirkten O’Neills Arme braungebrannt, sie waren behaart, glänzten vor Schweiß. Er war muskulös, hatte wirres graues Haar, eine Hornbrille und war älter als die beiden anderen. Er trug lange Hosen, ein Sporthemd und Schuhe mit Kreppsohlen. Zwischen seinen Fingern glitzerte sein Füllfederhalter, metallisch und professionell.

»Was schreiben Sie denn da?«, brummte Perine.

»Ich skizziere das Verfahren, nach dem wir vorgehen«, sagte O’Neill nachsichtig. »Das legen wir lieber jetzt fest, statt es auf gut Glück zu probieren. Wir möchten ja schließlich wissen, was wir probiert haben und was nicht funktioniert hat. Sonst bewegen wir uns im Kreis. Wir haben es hier mit einem Kommunikationsproblem zu tun; so sehe ich das zumindest.«

»Kommunikation«, pflichtete Morrison mit seiner tiefen, hohlen Stimme bei. »Ja, wir kommen an die verdammte Kiste einfach nicht ran. Sie taucht hier auf, lädt ab und fährt weiter – wir kriegen einfach keinen Kontakt zwischen ihr und uns zustande.«

»Sie ist eine Maschine«, sagte Perine erregt. »Sie ist tot – blind und taub.«

»Aber sie steht in Kontakt mit der Außenwelt«, erklärte O’Neill. »Es muss doch eine Möglichkeit geben, sie zu packen. Sie spricht auf bestimmte semantische Signale an; wir müssen diese Signale bloß finden. Wiederentdecken, genauer gesagt. Die Chancen stehen vielleicht ein halbes Dutzend zu einer Milliarde.«

Ein schwaches Rattern unterbrach die drei Männer. Wachsam und argwöhnisch blickten sie auf. Es war soweit.

»Da ist sie«, sagte Perine. »Na schön, Sie Klugscheißer, mal sehen, ob Sie auch nur eine einzige Änderung in ihrem Funktionsablauf hinkriegen.«

Der Lastwagen war gewaltig und ächzte unter seiner prallen Ladung. In vieler Hinsicht ähnelte er konventionellen, von Menschen gesteuerten Transportfahrzeugen, mit einer Ausnahme – es gab kein Führerhäuschen. Eine Ladebühne bildete die waagerechte Oberfläche, und der Teil, wo normalerweise Scheinwerfer und Kühlergrill zu sehen waren, bestand aus einer fibrösen, schwammähnlichen Rezeptorenmasse, dem beschränkten Sinnesapparat dieser mobilen Nutzungseinheit.

Als er die drei Männer bemerkte, kam der Lastwagen langsam zum Stillstand, schaltete und zog die Notbremse. Es verging ein Augenblick, während sich Relais in Gang setzten; dann kippte ein Teil der Ladefläche ab, und eine Kaskade von schweren Kartons ergoss sich auf die Straße. Den Gegenständen flatterte eine ausführliche Inventarliste hinterher.

»Sie wissen ja, was wir zu tun haben«, meinte O’Neill rasch. »Beeilen Sie sich, bevor er wieder verschwindet.«

Geschickt, verbissen schnappten sich die drei Männer die abgeladenen Kartons und rissen die Schutzhülle auf. Schimmernde Gegenstände: ein Binokular-Mikroskop, ein tragbares Funkgerät, stapelweise Plastikgeschirr, medizinisches Versorgungsmaterial, Rasierklingen, Kleidung, Lebensmittel. Der größte Teil der Lieferung bestand, wie üblich, aus Lebensmitteln. Die drei Männer begannen, systematisch Gegenstände zu zertrümmern. Nach ein paar Minuten waren sie bloß noch von chaotisch verstreuten Trümmern umgeben.

»Das hätten wir«, keuchte O’Neill und trat zurück. Er tastete nach seiner Kontrollliste. »Mal sehen, was er jetzt macht.«

Der Lastwagen war langsam angefahren; urplötzlich hielt er an und setzte zurück. Seine Rezeptoren hatten mitbekommen, dass die drei Männer den abgeworfenen Teil der Ladung zerstört hatten. Knirschend machte er in einem Halbkreis kehrt, blieb stehen und wandte ihnen seine Rezeptorenbank zu. Seine Antenne fuhr aus; er hatte sich schon mit der Fabrik in Verbindung gesetzt. Instruktionen waren unterwegs.