Baccara Collection Band 418 - Sheri WhiteFeather - E-Book

Baccara Collection Band 418 E-Book

Sheri WhiteFeather

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Beschreibung

ICH WILL DICH SCHON SO LANGE von Sheri WhiteFeather

Er ist umwerfend sexy, erfolgreich - und ihr bester Freund seit Kindertagen. Obwohl es schon lange heiß zwischen ihnen knistert, hat Sophie dem Charme von Country-Star Tommy Talbot bisher widerstanden. Bis er ihr ein verführerisches Angebot macht …

BEGEHREN, WILD UND UNVERGESSLICH von ELLE WRIGHT

Nur eine Nacht hat Ian Jackson mit der bezaubernden Bailee verbracht, aber er kann sie nicht vergessen. Als er sie überraschend auf der Hochzeit seiner besten Freundin wiedersieht, weiß er: Er will diese Frau! Doch wieso weist sie ihn so kühl ab?

WENN DER FEIND SO SINNLICH KÜSST von JULES BENNETT

Eigentlich soll Harper dem kalifornischen Luxusresort "Mirage" ein neues Design verleihen. Sie verbindet Arbeit mit Vergnügen und lässt sich auf eine leidenschaftliche Affäre mit dem attraktiven Ethan Michaels ein. Die sinnlichen Küsse bleiben nicht ohne Folgen …

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Seitenzahl: 581

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Sheri WhiteFeather, Elle Wright, Jules Bennett

BACCARA COLLECTION BAND 418

IMPRESSUM

BACCARA COLLECTION erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Katja Berger, Jürgen WelteLeitung:Miran Bilic (v. i. S. d. P.)Produktion:Jennifer GalkaGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA COLLECTIONBand 418 - 2020 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

© 2018 by Sheree Henry-Whitefeather Originaltitel: „Nashville Rebel“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto in der Reihe: DESIRE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Simone Fischer

© 2019 by Leslie Wright Originaltitel: „Because of You“ erschienen bei: Kimani Press, Toronto in der Reihe: ROMANCE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Brigitte Marliani-Hörnlein

© 2019 by Jules Bennett Originaltitel: „California Secrets“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto in der Reihe: DESIRE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Charlotte Gatow

Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht im ePub Format in 04/2020 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733726638

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag: BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

SHERI WHITEFEATHER

Ich will dich schon so lange

Sophie wünscht sich ein Kind? Als er das erfährt, zögert Country-Star Tommy Talbot nicht. Schon ewig weckt seine beste Freundin ein brennendes Verlangen in ihm. Er ist kein Mann für die Ewigkeit, aber er wird Sophie nie im Stich lassen. Doch in den leidenschaftlichen Nächten mit ihr fragt er sich plötzlich, wie er jemals wieder ohne sie leben soll …

ELLE WRIGHT

Begehren, wild und unvergesslich

Ein Wochenende in New Orleans, keine Männer, nur sie und ihre beste Freundin, so lautet Bailees Plan. In einer Bar trifft sie einen sexy Fremden – und erlebt in seinen Armen eine atemberaubende Liebesnacht. Sie wird ihn niemals wiedersehen, davon ist sie überzeugt. Bis er bei der Hochzeit ihres Bruders plötzlich vor ihr steht …

JULES BENNETT

Wenn der Feind so sinnlich küsst

Ihr kurviger, sinnlicher Körper, die wilden, dunklen Locken – Ethan Michaels kann gar nicht genug bekommen von der verführerischen Harper. Auch wenn er nicht zum Spaß in das Luxusresort am Meer gekommen ist, auf die heißen Stunden mit ihr will er schon bald nicht mehr verzichten. Zu spät erfährt er, wer Harper wirklich ist …

Ich will dich schon so lange

1. KAPITEL

Sophie Cardinale konnte das nicht mehr tun.

Sie wollte nicht länger als Tommy Talbots Tourmanagerin arbeiten und ihr Leben auf der Straße verbringen mit nichts als dem Klang seiner Musik in den Ohren. Nein, sie musste endlich Wurzeln schlagen, sich einen Bürojob suchen, denn sie wollte ein Kind. Mit vierunddreißig tickte ihre biologische Uhr nicht nur, sie stand kurz vor der Explosion. Darüber hatte sie im vergangenen Jahr jeden einzelnen Tag nachgedacht, und es ging ihr nicht mehr aus dem Sinn. Aber sie hatte es Tommy noch nicht erzählt. Schließlich war er nicht nur hinreißend, wild und eine Nervensäge von Boss, sondern schon seit Kindertagen auch ihr engster und liebster Freund.

Sophies Vater hatte für Kirby Talbot gearbeitet, Tommys Dad und eine Countrymusik-Legende. Bis zu dem Tag vor etwas über zwei Jahren, an dem er gestorben war, war ihr Dad Kirbys Gitarrentechniker gewesen. Leider hatte Sophie ihre Mutter nie kennengelernt, denn diese hatte einen Monat nach Sophies Geburt postpartale Präeklampsie entwickelt und war daran gestorben. Ihre Mom war für ihren Vater die Liebe seines Lebens gewesen. Immerzu hatte er über sie gesprochen und Sophie erzählt, wie süß und schön sie gewesen war. Ihre Eltern hatten sich Mitte der Siebzigerjahre auf Tour kennengelernt, wo ihre Mom als Kirby Talbots Kostümbildnerin gearbeitet hatte. Sie hatten geheiratet, und zehn Jahre später war Sophie geboren worden.

Sophie, ihr Vater und ihr Großvater, der sie mit aufgezogen hatte, hatten in einem der Gästehäuser auf Kirbys Anwesen gelebt, nachdem ihre Mom gestorben war. Darum hatte sie Tommy so gut kennengelernt. Laut seiner Mutter hatten sie schon als Babys eine innige Beziehung entwickelt, als sie Sophie zu Tommy in seinen Laufstall gesetzt hatte. Wahrscheinlich hatte Tommys Mutter nur Mitleid mit ihr gehabt, weil sie keine eigene Mutter hatte.

In ihrer Jugend waren Sophie und Tommy unzertrennlich gewesen, waren auf Bäume geklettert, hatten junge Pferde eingeritten und waren gemeinsam auf seinem BMX-Rad umhergerast. In jenen Tagen war Sophie ein Wildfang mit einer strubbeligen Kurzhaarfrisur und Rehaugen gewesen. Sie hatte sich in Tommy verknallt und tat fast alles, was er von ihr verlangte. Aber seitdem war sie ruhiger geworden. Und Tommy? Der doch nicht. Er war immer noch ein Draufgänger, besonders auf der Bühne. Tommy trainierte mit einigen der besten Stuntmen der Branche. Sein jüngster Clou war das Reiten eines mechanischen Bullen auf der Bühne. Die natürlich – gekonnt von den Pyrotechnikern in Szene gesetzt – lichterloh in Flammen stand.

Anfangs war es aufregend gewesen, für ihn zu arbeiten, ein Nervenkitzel. Jetzt, nach ein paar Jahren, wollte sie nur etwas Ruhe und Frieden.

Aber vor allem sehnte sie sich danach, Mutter zu werden. Sie hatte sich bereits über Samenbanken informiert und würde bald einen Spender auswählen. Sophie hatte keine allzu guten Erfahrungen mit Männern gemacht und es aufgegeben, den richtigen zu finden, denn sie brauchte emotionale Sicherheit in ihrem Leben. Alleinerziehende Mutter zu sein war für sie das Richtige, auch wenn es bedeutete, ihren Job zu kündigen und einen neuen zu suchen. Nun fuhr sie also zu Tommys Ranch, um ihm das alles zu sagen.

Sophie lebte außerhalb von Nashville, ganz in Tommys Nähe, auf einer Miniranch mit zwei Pferden und zwei Hunden, die sie immer bei Tommy unterbrachte, wenn sie mit ihm unterwegs war. Seine Ranch war riesig, und seine zahlreichen Angestellten kümmerten sich um alles. Tommy war mittlerweile so reich und berühmt wie sein legendärer Vater. Vielleicht sogar noch berühmter – und reicher. Und er hatte ihm den Rang als „Bad Boy des Country“ mehr als streitig gemacht, weil er auf der Bühne extrem Gas gab. Und weil er ein Frauenheld war, was Sophie überhaupt nicht gefiel.

Als sie die Privatstraße zu Tommys Anwesen hinauffuhr, seufzte sie erleichtert. Zum Glück waren keine Fans am Tor, um ihn an diesem Septembernachmittag zu belagern. Sie kündigte sich beim Sicherheitspersonal an und fuhr in die Einfahrt. Vorhin hatte sie Tommy eine Nachricht geschrieben und ihn über ihren Besuch informiert. Allerdings hatte sie nicht erwähnt, worüber sie mit ihm sprechen wollte. Es würde nicht einfach werden – da war sie sich sicher. Tommy würde nicht wollen, dass sie ihren Job kündigte. Und ihre Gründe würde er erst recht nicht verstehen. Babys versetzten ihn in Panik, seit eine Frau namens Kara Smith, mit der er einen One-Night-Stand gehabt hatte, Anfang des Jahres behauptet hatte, er sei der Vater ihres ungeborenen Kindes. Allerdings stimmte das nicht, wie sich später herausstellte. Tommy war äußerst vorsichtig und praktizierte nur Safer Sex. Aber die Möglichkeit, dass ein Kondom versagen könnte, erschreckte ihn immer noch und hatte seinen unbeschwerten Lebensstil schwer erschüttert.

Nachdem Sophie geparkt hatte, stieg sie aus dem Wagen und strich ihr Top über ihrem flachen Bauch glatt. Hoffentlich würde sie in ein paar Monaten eine süße kleine Babykugel haben.

Sie klingelte. Dottie, Tommys Haushälterin, öffnete die Tür. Sie war unglaublich lieb, ein Großmuttertyp, der sich um Tommy kümmerte, als wäre er ihr eigener Enkel.

„Hi, Dot.“ Sophie betrat das bunt geflieste Foyer. „Sagst du Tommy Bescheid, dass ich hier bin?“

„Er wartet schon am Pool auf dich.“ Als Dottie lächelte, funkelten ihre blauen Augen hinter ihrer Brille. Ihr graues Haar war kurz geschnitten und akkurat frisiert.

Sophie hatte langes braunes Haar und widerspenstige Locken. Sie überlegte, sie abschneiden zu lassen. Nicht jetzt, aber vielleicht wenn das Baby auf der Welt war. Das Baby, das ich noch nicht mal empfangen habe, erinnerte sie sich.

„Soll ich dir was Kaltes zu trinken bringen?“, fragte Dottie. „Oder vielleicht ein Mittagessen? Der Koch hat Hühnersalat mit Preiselbeeren und Walnüssen vorbereitet.“

„Danke, aber ich brauche nichts. Ich muss nur mit Tommy reden und gehe jetzt einfach zu ihm.“

Sie machte sich auf den Weg zum Garten mit dem gigantischen Pool im Lagunenstil. Hinter einem Wasserfall in der Mitte befand sich eine wasserdichte Höhle mit Felswänden, Steinböden und einer glamourösen Sitzecke mit einem spektakulären Soundsystem, einem Großbildfernseher und einer Tiki-Bar. Tommy hatte diesen Raum für seine Gäste vorgesehen. Für sich selbst hatte er eine private Wohnung bauen lassen, die von einem weiteren Wasserfall aus zugänglich war, in der er ganz allein unter seinem Pool entspannen konnte. Niemand außer ihm war jemals darin gewesen. Noch nicht einmal seine Liebhaberinnen.

Tommy lag in der Sonne und hörte mit geschlossenen Augen Musik über seine Kopfhörer. Offenbar war er gerade erst aus dem Pool gekommen, denn sein hellbraunes Haar war noch feucht. Immerhin trug er eine Badehose, was nicht selbstverständlich war, weil Tommy gern nackt badete. Obwohl er kein Problem mit Nacktheit hatte, hatte Sophie immer sichergestellt, dass er sie nie nackt sah. Selbst als sie Kinder gewesen waren und im Bach auf dem Grundstück seines Vaters planschten, hatte sie ihren Badeanzug nie vor ihm ausgezogen – egal, wie oft er sie dazu aufgefordert hatte.

Manchmal versuchte er es immer noch, und das nicht nur zum Schwimmen. Tommy hatte seit der Highschool immer wieder Annäherungsversuche gemacht, aber er war schon im Teenageralter von zu vielen Mädchen umschwärmt worden. Nach ihrem Abschluss war Sophie aufs College gegangen, während er sich auf seine Musik konzentriert hatte und berühmt geworden war. Sie machte ihren Abschluss in Betriebswirtschaft und fing danach an, für ihn zu arbeiten, wobei es ihr nie etwas ausmachte, dass er ihr Boss war. Insgeheim genoss sie seine spielerischen Flirtversuche. Aber da sie seine Stimme der Vernunft sein musste, stellte sie sicher, dass er ihre Grenzen kannte und respektierte. Dennoch träumte sie davon, einmal eine heiße Affäre mit ihm einzugehen. Was nicht bedeutete, dass sie diesem Wunsch jemals nachgeben würde.

Denn Tommy war unfähig, sich zu binden. Meistens schleppte er irgendwelche Groupies ab, gelegentlich hatte er auch mal eine Freundin. Aber er war nie irgendwelche Verpflichtungen gegenüber einer von ihnen eingegangen, für ihn waren sie nur Spielzeuge.

Sie aber nicht. Sie würde nicht in sein Bett hüpfen, egal, wie aufregend das auch wäre.

Plötzlich öffnete er die Augen und starrte sie direkt an. Komisch, dass er ihre Gegenwart genau in dem Moment spürte, in dem sie an Sex mit ihm dachte.

Sophie zwinkerte ihm zu, woraufhin er lächelte. Er hatte ein unvergleichliches freches Grinsen, das zeigte, wie wild und ungezügelt er war. Doch das war er nur in Bezug auf Frauen. Obwohl er gern extravagante Partys veranstaltete, trank Tommy nie Alkohol. Er hatte auch noch nie Drogen genommen. Sein Vater war trockener Alkoholiker, und Tommy hatte sich geschworen, nie so zu werden wie er, zumindest in dieser Hinsicht nicht. Daher erblickte sie neben seinem Stuhl auch eine Flasche Mineralwasser mit Beerengeschmack. Wenn er auf Tour war, sorgte sie immer dafür, dass seine Hotels, Garderoben, Reisebusse und Privatjets mit diesem Wasser ausgestattet waren.

Er nahm die Ohrstöpsel heraus. „Hi, Sophie“, begrüßte er sie.

Sie setzte sich auf die Liege neben ihm und begrüßte ihn mit einem einfachen „Hallo“.

Unwillkürlich warf sie einen Blick auf seinen Bauch und den Haaransatz, der in seinem Hosenbund verschwand. Wenn er nackt gewesen wäre, hätte sie es nie gewagt, ihn derart unverhohlen zu mustern. Doch so konnte sie sich an ihm sattsehen. Was verrückt war.

Zum Glück trug sie Shorts und Sandalen, sodass sie sich am Pool nicht fehl am Platz fühlte. Das machte sie jedoch nicht weniger nervös, weil sie ja nun ihre Pläne enthüllen musste.

Doch bevor sie loslegen konnte, sagte Tommy: „Ich hoffe, du bist vorbeigekommen, um über die Verlängerung der Tour zu sprechen. Ich weiß, sie sollte vorbei sein, aber ich dachte, wir könnten noch mehr Termine hinzufügen. Dieses Rumsitzen macht mich kirre, und wir sind erst seit ein paar Tagen zurück.“

Nachdenklich runzelte sie die Stirn. „Ich weiß, wie unruhig du wirst, wenn du nicht unterwegs bist, aber an weitere Tour-Termine habe ich überhaupt nicht gedacht.“

Er trank einen Schluck Wasser und fragte dann: „Also, worum geht es dann? Warum wolltest du mich treffen?“

Sie versuchte, ruhig zu klingen, wurde dann aber nervös und platzte heraus: „Ich kündige. Ich kündige, damit ich mir einen Job mit regelmäßigen Arbeitszeiten und weniger Reisen suchen und ein Baby bekommen kann.“

Wenn sich der Boden gerade vor ihm geöffnet und ihn verschluckt hätte, hätte er nicht überraschter aussehen können.

„Verdammt, wirklich? Du bist schwanger? Von wem?“

Er klang beleidigt. Verärgert. Frustriert. Aber so verhielt er sich immer, wenn sie mit jemandem zusammen war. Er war so abhängig von ihr geworden, dass er immer eifersüchtig wurde, sobald sie jemand anderem ihre Aufmerksamkeit schenkte. Nicht, dass sie viele Männer gehabt hätte. Sie hatte noch nie eine Beziehung gehabt, die lange gehalten hatte. Ihr letzter Freund, der Boss einer Plattenfirma, hatte sie mit seiner zwanzigjährigen Assistentin betrogen.

„Nein, ich bin nicht schwanger. Noch nicht“, antwortete sie. „Aber ich plane es für die nahe Zukunft.“

Er knirschte mit den Zähnen. „Bist du wieder mit Cliff zusammen? Wirst du diesen Idioten heiraten?“

Sophie schüttelte den Kopf. „Machst du Witze? Der Typ hat mich betrogen. Mit so einem Kerl setze ich doch kein Kind in die Welt. Ich werde alleinerziehende Mutter.“

Verwirrt sah er sie an. „Soweit mir bekannt ist, gehören zwei Leute dazu, ein Baby zu machen.“

Sophie verdrehte die Augen. „Ich werde eine Samenbank nutzen.“

„Du suchst den Kerl allein nach seinen Genen aus? Komm schon, Soph. Das ist verrückt.“ Er runzelte die Stirn. „Außerdem, seit wann bist du der mütterliche Typ? Ich wusste überhaupt nicht, dass du Kinder haben willst.“

„Ich habe jetzt eine Weile darüber nachgedacht. Und in meinem Alter kann ich nicht ewig warten. Je älter eine Frau wird, desto schwieriger wird es, eine gesunde Schwangerschaft zu gewährleisten.“

Tommy setzte sich auf. „Hast du das mit deinem Arzt geklärt? Du läufst nicht Gefahr, dasselbe wie deine Mutter zu kriegen, oder?“

„Die Gene können dabei eine Rolle spielen, aber kein Arzt kann vorhersagen, ob ich eine Präeklampsie bekomme oder nicht. So oder so hat mir mein Arzt versichert, dass er mich daraufhin überwachen würde. Meine Mutter ist nicht zum Arzt gegangen, als die Symptome bei ihr auftraten. Sie wusste nicht, wie ernst es war.“

„Ja, aber trotzdem … Vielleicht solltest du das Ganze einfach vergessen.“

„Das kann ich nicht.“ Sie sehnte sich nach dem Wunder, Mutter zu sein. Es war ihr besonders wichtig, weil sie ihre Mutter nicht gekannt hatte und sowohl ihr Vater als auch ihr Opa nicht mehr lebten. Sie vermisste es, eine Familie zu haben. Sie war ganz allein. „Ich werde mich niemals vollständig fühlen, wenn ich das nicht tue.“

Er zuckte zusammen. „Also bist du entschlossen, es durchzuziehen?“

„Auf jeden Fall.“ Für nichts in der Welt würde sie diesen Wunsch aufgeben. „Ich habe mich noch nicht nach einem anderen Job umgesehen, weil ich dir zuerst meine Kündigung überreichen wollte. Aber ich kenne genug Leute in der Branche, um etwas Passendes zu finden.“

„Aber du musst nicht aufhören, für mich zu arbeiten. Du könntest ins Projektbüro wechseln und dich Barbaras Team anschließen. Ich bin sicher, sie würde sich freuen, denn sie lobt dich immer über den grünen Klee und sagt, dass du der einzige Mensch bist, der wirklich in der Lage ist, mit mir umzugehen.“

„Ich gebe zumindest mein Bestes mit dir.“ Barbara war seine Managerin, die ausschließlich Tommy vertrat und für ihn alle anderen Kunden aufgegeben hatte.

„Wie wäre das?“

„Klingt gut.“ Lieber würde sie ins Projektbüro wechseln, als irgendwo ganz neu anzufangen. Aber sie würde ihre Bedingungen stellen. „Ich rufe Barbara an und vereinbare ein Treffen mit ihr. Aber ich möchte das gleiche Gehalt und die gleichen Boni, die ich jetzt habe. Arbeit von Montag bis Freitag, keine Überstunden, keine Wochenendarbeit und keine Auftritte. Ich gehe zu keiner deiner Shows, nicht mal wenn du hier spielst.“

„Ja, klar“, spottete er. „Das sagst du jetzt, aber ich weiß, was für ein Workaholic du bist.“

„Ich meine es ernst, Tommy. Ich werde nicht mehr die Babysitterin für dich spielen.“

„Na gut, na gut.“ Er hob abwehrend die Hände. „Du bekommst, was du willst. Ich möchte nur nicht, dass du gehst und für jemand anderen arbeitest. Es wird schwer sein, dich zu ersetzen. Ich brauche dich, Soph.“

Seine Worte ließen ihren Puls in die Höhe schnellen. Verdammt, es ärgerte sie, dass er diese Wirkung auf sie hatte.

Er sah ihr direkt in die Augen. „Du bist mein Fels in der Brandung.“

Sie zwang sich, seinem Blick standzuhalten. Die unwillkommene Hitze tobte immer noch in ihrem Körper, aber wegzuschauen wäre eine Niederlage. Sie wollte ihn nicht wissen lassen, dass er sie schwach machte.

„Ein ziemlich heißer Fels in der Brandung.“

Oh, verdammt. Er machte es noch schlimmer. Fieberhaft kramte sie in ihrem Gehirn nach einer Antwort, am besten einer witzigen. „Ja, und ich werde auch eine heiße Mama sein.“ Schwungvoll strich sie sich über den Bauch. „Warte nur, bis du mich dann siehst.“

Er starrte sie an. „Ich habe noch nie den Bauch einer schwangeren Frau berührt“, erklärte er. „Wenn das Kind tritt, lässt du es mich dann fühlen?“

„Nach deiner Panik davor, Vater zu werden, hätte ich gedacht, dass du gegenüber schwangeren Frauen schüchterner wärst.“

Nervös rutschte er auf seiner Liege hin und her. „Ich habe Glück gehabt, dass wir bereits einen Vaterschaftstest machen konnten.“

„Ja, du hattest Glück.“ Kara war erst in vier Monaten fällig, aber es gab keinen Grund, auf die Geburt des Babys zu warten. Sie hatten sich auf einen nichtinvasiven vorgeburtlichen Vaterschaftstest geeinigt, bei dem aus ihrem Blut ein DNA-Profil für den Fötus erstellt worden war. Das Verfahren hatte Brandon, Tommys Bruder und Anwalt, vorgeschlagen. Sie hatten es geschafft, dass nichts nach außen gedrungen war, denn Kara hatte sich nicht an die Presse gewandt. Tommy war mit einem blauen Auge davongekommen.

Aufgewühlt fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Ich bin nur froh, dass ich nicht der Vater dieses armen Kindes bin. Nicht nur vom emotionalen Standpunkt aus, sondern auch, weil ich so viel reise. Ich würde mich schrecklich fühlen, wenn es sich danach sehnen würde, mich zu sehen, so wie es Brandon und mir mit unserem Vater ergangen ist. Keine Ahnung, wie ich mit so etwas umgehen würde. Einige Leute nehmen ihre Kinder mit auf Tour, aber ich könnte mir das nicht vorstellen.“

„Ich auch nicht.“ Sophies Mutter war bereit gewesen, zu Hause zu bleiben, um sie großzuziehen, aber sie war gestorben, bevor es dazu kam. „Ich will eine traditionelle Mutter sein und mein Kind jeden Abend ins eigene Bett bringen.“

„Ja, ich bin sicher, du wirst das toll machen. Aber irgendwann könnte dein Kind fragen, wer sein Vater ist.“

„Das habe ich bereits in Betracht gezogen.“ Sie hatte jede wache Stunde damit verbracht, über ihre Möglichkeiten nachzudenken. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich einen offenen Spender möchte oder nicht.“

Er warf ihr einen verständnislosen Blick zu. „Offen?“

„Das bedeutet, dass der Spender die Möglichkeit hat, mit dem Kind Kontakt aufzunehmen, wenn es volljährig ist, allerdings nur, wenn es darum bittet, sich mit ihm zu treffen.“

„Ich frage mich, welchen Unterschied das machen würde. Ich denke, es würde von der Art des Spenders abhängen. Vermutlich ist es besser, keinen Vater zu haben als einen schlechten. Oder als einen, der kaum da ist oder betrunken oder bekifft, wie mein alter Herr es die meiste Zeit war.“

„Zumindest versucht Kirby, alles wiedergutzumachen und euch allen ein besserer Vater zu sein.“

„Er hat noch einen langen Weg vor sich, besonders bei Matt.“

Sophie nickte. Matt Clark war der Halbbruder in Texas, den Tommy und Brandon noch nie gesehen hatten. Kirby hatte Matt mit einer seiner Affären gezeugt, als er noch mit Tommys und Brandons Mutter verheiratet gewesen war, was schließlich zu ihrer Scheidung geführt hatte. Es war eine lange und schmutzige Geschichte, die in einer Biografie enthüllt werden sollte, die Kirby autorisiert hatte. Der Zufall wollte es, dass ausgerechnet Matts Verlobte das Buch schrieb. Während ihrer Recherchen hatte sie Matt kennengelernt und sich in ihn verliebt.

Nun, da Tommys Tour beendet war, sollte innerhalb der nächsten Wochen ein Familientreffen auf dem Talbot-Anwesen stattfinden, bei dem Matt alle kennenlernen würde. Seine Verlobte war bereits angereist und arbeitete mit Kirby an dem Buch. Sowohl Tommy als auch Brandon hatten sie vor einiger Zeit getroffen, als sie sich bereit erklärt hatten, für die Biografie interviewt zu werden.

Niemand hatte Sophie gebeten, an dem Treffen teilzunehmen, doch sie hoffte, dass sie noch eingeladen wurde. Sie war neugierig auf den Sohn, den Kirby vor der Welt geheim gehalten hatte.

„Also, wie funktioniert das?“, fragte Tommy.

Sie blinzelte. „Wie bitte? Was?“

„Wie wählt man einen Spender aus?“

Sie hörte auf, an seine Familie zu denken, und konzentrierte sich auf seine Frage. „Samenbanken haben Websites mit Informationen über ihre Spender. Man muss also nur den Katalog nach Spendern durchsuchen, die den eigenen Kriterien entsprechen. In einigen Fällen bieten sie Kinder- und Jugendfotos der Spender. Einige zeigen sogar Erwachsenenbilder. Wenn die Spender, die deinen Kriterien entsprechen, ihre Profilbilder privat halten und man möchte, dass der Spender einer bestimmten Person ähnelt, kann man Fotos an die Samenbank senden, die zeigen, wie er aussehen soll. Dann gehen sie die Datenbank durch und ordnen die Spender danach, wie genau sie mit deinen Wünschen übereinstimmen.“

„Aha.“ Erneut grinste er. „Du solltest ihnen Bilder von mir schicken.“

„Das ist nicht lustig.“ Sie schwang die Beine herum und trat gegen seine Liege. Warum setzte er ihr nur so eine Idee in den Kopf? Es würde ihr nichts ausmachen, wenn ihr Kind ihm ähnelte. Mit seinen hellbraunen Haaren, den braunen Augen und den immer leicht lächelnden Lippen war er unglaublich attraktiv. Sie kannte ihn nun schon so lange, dass ihr alles an ihm vertraut war.

Er lehnte sich vor und stützte die Hände auf seine Knie – die Hände eines Künstlers. Er spielte ganz gut Gitarre, doch seine Balladen mit den eindringlich romantischen Texten, die er auf dem Klavier spielte, mochte sie am liebsten. Sie handelten davon, unglücklich verliebt zu sein, auch wenn er nicht das Geringste davon wusste. Sophie war auch noch nie verliebt gewesen, zumindest nicht so, dass es ihre Seele berührt hätte.

„Vielleicht kann ich dir bei der Auswahl des Spenders helfen“, schlug er vor.

Sie zuckte zusammen. Sein Vorschlag überraschte sie, und sie fragte sich, warum er ihr das anbot. „Du willst mir helfen, den Vater meines Babys auszuwählen?“

„Klar. Warum nicht?“ Er neigte den Kopf, als würde er sie abschätzend mustern. „Erinnerst du dich, wie ich dir immer bei deinen Chemiehausaufgaben geholfen habe?“

„Ja, natürlich.“ Er konnte gut mit Zahlen umgehen. Mathematik und Naturwissenschaften fielen ihm leicht. „Aber diesmal ist es kein Schulprojekt.“

„Weiß ich doch.“ Er richtete sich auf. „Aber wir sind wie eine Familie, du und ich. Das Mindeste, was ich tun kann, ist, dich dabei zu unterstützen.“

„Danke.“ Plötzlich wollte sie ihn berühren, ihre Hände dorthin legen, wo sie nicht hingehörten, seine Wange streicheln, ihre Finger durch sein noch feuchtes Haar gleiten lassen. „Das bedeutet mir sehr viel.“ Mehr, als es sollte. Sie stellte sich sogar vor, dass er der Spender sein würde, was so ziemlich der dümmste Gedanke war, den sie haben konnte.

„Sollen wir es heute Abend machen?“

Sie versuchte zu verstehen, was er meinte, doch ihr Gehirn funktionierte nicht. Noch immer malte sie sich aus, dass er der Spender sein könnte, was komplett verrückt war.

„Sollen wir was tun?“, fragte sie schließlich.

„Uns die Seiten der Samenbanken ansehen. Ich bitte meinen Koch, uns ein paar Schoko-Cookies zu machen, und bringe sie mit. Schließlich weiß ich, wie gut dir Schokolade dabei hilft, dich zu konzentrieren.“

„Ja, lass es uns tun“, sagte sie und schaffte es schließlich, sich den Gedanken aus dem Kopf zu schlagen, ein Kind von ihm zu bekommen. „Lass uns heute Abend die Datenbanken durchgehen.“ Sie musste einen Spender finden, einen fremden Spender.

Und sie würde sicherstellen, dass es jemand war, der Tommy nicht ähnlich sah und nicht das Geringste mit ihm gemeinsam hatte.

2. KAPITEL

Seit einer Stunde saß Tommy neben Sophie in ihrem Arbeitszimmer am Computer. Sie scrollte durch die Kataloge, die sie mit einem Lesezeichen versehen hatte.

Er konnte kaum glauben, dass dies geschah. Nicht nur, dass sie ein Baby wollte, sondern auch, dass sie den Job als seine Tourmanagerin an den Nagel gehängt hatte. Sie war eine feste Größe für ihn, eine Konstante, auf die er zählen konnte. Sicher, sie wäre eine Bereicherung für sein Projektbüro. Aber das war nicht dasselbe wie das Tourmanagement. Das Leben auf der Straße war die Seele seiner Existenz, das, was er an seinem Job am meisten liebte, und Sophie war immer ein Teil davon gewesen.

Er studierte ihr Profil und die Art und Weise, wie ihr widerspenstiges Haar ihr Gesicht umrahmte, wobei eine Strähne weiter nach vorn fiel als die anderen. Von ihren Haaren war er schon immer fasziniert gewesen. Als sie Kinder waren, waren sie kurz gewesen. Sie war damals einfach das süßeste Mädchen der Welt und ihm überallhin gefolgt. Er wünschte, sie wäre immer noch hinter ihm her, anstatt auszusteigen, um ein Baby zu bekommen.

Bisher lief ihre Spendersuche nicht gut. Sie lehnte einen Kerl nach dem anderen ab. Aber das machte Tommy nichts aus. Er hoffte sowieso, dass sie die ganze Idee wieder verwerfen würde.

Seufzend griff sie nach einem Keks, tauchte ihn in ihre Milch, nahm einen Bissen und machte dann so weiter, bis der Keks aufgegessen war. Dann leckte sie sich die Krümel von den Lippen, was das tiefe Verlangen in ihm weckte, sie zu küssen. Das war natürlich nichts Neues. Er sehnte sich danach, ihren sinnlichen Mund zu kosten, seit sie Teenager waren. Wenn er glauben würde, er könnte sie ins Bett bekommen, würde er sie auf der Stelle ins Schlafzimmer zerren. Es gab ja Menschen, die glaubten, dass Sex zwischen Freunden die Freundschaft verkomplizierte, aber Tommy sah das nicht so. Natürlich musste er Sophies Gefühle berücksichtigen, und er verstand, dass es nicht ihr Stil war, Freunde mit gewissen Vorzügen zu sein. Das hatte sie schon vor langer Zeit klargestellt.

Er beugte sich vor, um einen Hauch ihres Parfüms zu erhaschen. Sie roch immer so süß und gut.

Stirnrunzelnd sah sie ihn an. „Was machst du da?“

Er log wie ein Schuljunge. „Du blockierst mir die Sicht.“

Vorhin hatte sie einen großen Monitor, eine Maus und eine Tastatur an ihren Laptop angeschlossen, um die gemeinsame Arbeit zu erleichtern. Er konnte alles sehr gut sehen.

„Entschuldigung.“ Schnell rollte sie mit ihrem Stuhl zur Seite und machte Platz für ihn. „Besser so?“

Er nickte und warf einen Blick auf den Bildschirm, wo der letzte Typ, den sie abgelehnt hatte, sein bestes Lächeln zeigte. „Warum sind die alle so jung?“

„Diese Samenbank akzeptiert nur Spender, die Mitte bis Ende zwanzig sind.“

„Und das ist für dich in Ordnung?“ Die Idee gefiel ihm überhaupt nicht.

Sie schüttelte den Kopf. „Ist das was anderes als du mit deinen schönen, jungen Groupies, die dir zu Füßen liegen? Zumindest schaue ich mir diese Typen nur an, um …“

„Zu sehen, wie klug, attraktiv und männlich sie sind“, warf er ein. So schwer es ihm auch fiel, es zuzugeben, er wurde neidisch auf die Spender. Es schien fast, als würde sie nach einem Liebhaber suchen. „Vielleicht solltest du wirklich ein paar Fotos von mir einsenden.“ Er machte eine kurze Pause. „Wenn du Glück hast, gibt es vielleicht eine Übereinstimmung.“

Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und warf ihm einen missbilligenden Blick zu. „Mann, du bist echt eingebildet.“

„Tu nicht so, als ob du mich nicht heiß finden würdest. Ich weiß, dass du es tust.“ Er griff nach der Maus und änderte ihre Suchkriterien, indem er physische Merkmale einfügte, die seinen entsprachen. Es war ihm egal, wenn er sie nervte. Schließlich war sie seine Art gewohnt. „Mal sehen, wen sie uns jetzt anbieten.“

Sie wandte sich ab. „Mach, was du willst, aber ich bin nicht interessiert.“

„Ja, sicher.“ Das glaubte er nicht eine Sekunde. Früher oder später würde sie neugierig werden. Er vertiefte sich in seine Aufgabe. Es gab ziemlich viele Spender mit seinem Körpertyp sowie seiner Haar-, Haut- und Augenfarbe. Nicht alle stellten Bilder zur Verfügung. Also konzentrierte er sich auf diejenigen, die es taten.

Während er suchte, aß Sophie zwei weitere Kekse und vermied es immer noch, auf den Bildschirm zu schauen. Es war sowieso egal. Er würde niemanden finden, der ihren Anforderungen entsprach.

„Das sind alles Idioten“, erklärte er schließlich.

„Wirklich?“ Sie warf ihm einen Seitenblick zu. „Jeder Einzelne von ihnen?“

Er deutete auf den Monitor. „Sieh doch selbst.“

„Na gut.“ Sie setzte sich wieder an ihren Platz. „Was ist mit ihm?“ Sie klickte auf einen Kandidaten, den Tommy furchtbar fand – einen Kerl mit langem Haar und einem schiefen Grinsen.

Eingehend musterte er das Bild und fragte sich, was zur Hölle sie dachte. „Er sieht mir nicht ähnlich.“

„Sein Lächeln ähnelt deinem aber schon. Seine Haare auch, wenn er sie schneiden lassen und wie deine stylen würde.“ Sie las das Profil. „Oh, und hör dir das an. Er ist Musicaldarsteller.“

Tommy verdrehte die Augen. „Na, wenn du willst, dass dein Baby zur Welt kommt und schreckliche Lieder singt.“

Sie lachte. „Wer benimmt sich jetzt wie ein Idiot?“

„Ich meine es ernst, Soph. Ein Sohn oder eine Tochter mit seinen Genen könnte dich in eine dieser Bühnenmamis verwandeln. Und wenn du denkst, dass es hart ist, mit mir zu touren, denk nur daran, wie anstrengend die Broadway-Ambitionen deines Kindes sein würden. Mr. Musical ist abgelehnt.“

Sie warf ihm einen fragenden Blick zu. „Du klingst eifersüchtig.“

„Wegen dieses Typen? Mein Nachwuchs wäre viel cooler als seiner.“

Sie starrte ihn an. „Dein Nachwuchs? Ich kann nicht glauben, dass du das gerade gesagt hast.“

Es gefiel ihm ganz und gar nicht, wie eng ihm in der Brust wurde, als er die Bemerkung zurückwies. „Ich habe nur rumgealbert und versucht, dich aufzuziehen.“

„Dann hör jetzt auf damit.“ Ihre Stimme zitterte – genau wie ihre Hände. „Du solltest mir helfen, einen Spender zu finden, aber du machst es nur noch schwerer.“

Er hatte sie noch nie so aufgewühlt gesehen. Dieses Baby-Ding hatte ihre Emotionen durcheinandergebracht. Seine aber auch, verdammt. „Dann nimm eben Mr. Musical und basta.“

„Ich will ihn nicht.“ Schnell klickte sie das Profil des Mannes weg. „Ich will niemanden, der dein Lächeln hat. Oder irgendetwas anderes, das mich an dich erinnert. Ich habe schon …“

„Schon was?“ Er stupste sie an, um zu hören, was sie offensichtlich nicht sagen wollte.

Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Nichts. Ich will nicht darüber reden.“

Doch er war nicht bereit lockerzulassen. Und er war dickköpfiger als sie. „Sag es mir lieber. Wenn du es nicht tust, werde ich hierbleiben, bis ich eine Antwort habe.“

„Warum kannst du es nicht einfach dabei belassen?“

„Weil ich dich nicht gern so sehe.“ Er wollte die alte Sophie zurück, die Frau, die in sich ruhte und nicht ständig ausflippte.

Sie verstummte und er wartete darauf, dass sie antwortete. Schließlich verzog sie das Gesicht und sagte: „Vorhin hatte ich diese verrückte Vorstellung, dass du der Spender sein könntest. Es ist mir tatsächlich in den Sinn gekommen.“

„Wirklich?“ Er hätte in Panik geraten sollen, aber irgendwie tat er es nicht. Wenn überhaupt, fühlte er sich irgendwie geschmeichelt.

Sie blinzelte ihm zu. „Hör gefälligst auf, so selbstgefällig dreinzuschauen, nicht nachdem du mir gesagt hast, wie cool dein Nachwuchs wäre.“

„Tut mir leid.“ Er versuchte, weniger wie ein Macho zu wirken. „Ich bin zu weit gegangen, aber du hattest recht damit, dass ich eifersüchtig bin. Ich mag es nicht, wenn du nach dem perfekten Kerl suchst.“ Er zuckte mit den Schultern. „Und es ehrt mich, dass du an mich gedacht hast.“

Sie stand auf und ging auf die andere Seite des Raumes. „Es war die verrückteste Idee, die ich je hatte.“ Dann hielt sie inne und warf ihm einen zweifelnden Blick zu. „Du denkst doch auch nicht, dass das möglich sein könnte, oder?“

„Ich weiß nicht …“ Seine Gedanken rasten. Sie stand in diesem großen Zimmer und wirkte plötzlich so klein und verloren – eine Frau, die ganz allein war und ihre Familie vermisste.

„Es wird alles gut, Soph“, sagte er.

Sie sah auf. „Wird es das?“

„Du findest den richtigen Spender und bekommst das Baby, das du willst.“ Tommy überlegte, ob er daran teilhaben könnte. Könnte er wirklich ihr Spender werden? Da er mehr unterwegs war als zu Hause, würde er sie oder das Kind selten sehen. Das wird die Sache für alle einfacher machen, vermutete er, weil sie das Baby ja allein großziehen will. Aber er müsste sicher sein, dass sich die Regeln nicht ändern würden, dass sie nie mehr von ihm verlangen würde, als er geben konnte. „Spinnen wir einfach mal rum und sagen, du würdest mich als Spender in Betracht ziehen. Wäre es eine dauerhafte Vereinbarung, ohne Erwartungen oder Vaterpflichten?“

„Ja, aber du bist nicht der Spender, das wird nicht passieren. Warum reden wir überhaupt darüber?“

Überwältigt von Gefühlen, die er nicht leugnen konnte, ging er zu ihr hinüber. „Vielleicht sollte es ich aber sein. Vielleicht bin ich derjenige, der dazu bestimmt ist.“

Sie sah schockiert aus. „Du weißt nicht, was du sagst.“

„Doch, weiß ich.“ Ihm war klar, welche Richtung er einschlug, und irgendwie, tief in seinem Inneren, fühlte es sich richtig an. „Du warst immer da, wenn ich dich gebraucht habe, hast Tag und Nacht gearbeitet und dich meiner Karriere gewidmet. Und sosehr ich es vermissen werde, dass du meine Touren managst und mit mir unterwegs bist, wäre es schön, zu wissen, dass ich daran mitgewirkt habe, dass deine Babyträume wahr werden.“

Sie sah aus, als würde sie gleich weinen. „Das ist wirklich lieb, Tommy, aber du machst mich gerade sehr verletzlich.“ Sie wich vor ihm zurück. „Und ich muss meinen Verstand beisammenhalten.“

Hatte er seinen schon verloren? Sich so anzubiedern? Sein Herz schlug rasend schnell.

„Weißt du überhaupt, was es bedeutet, Spender zu sein?“, fragte sie.

Er deutete auf den Monitor. „Ich weiß so viel wie die Männer auf diesen Websites.“

„Aber das ist etwas anderes. Wir sind keine Fremden. In unserem Fall gibt es viel mehr zu bedenken, insbesondere wie sehr unsere Leben miteinander verknüpft sind. Ich verstehe, dass du nicht daran interessiert bist, eine aktive Rolle als Vater zu spielen. Damit bin ich auch einverstanden. Ich möchte eine alleinerziehende Mutter sein. Aber würden wir dem Kind irgendwann sagen, wer du bist? Oder möchtest du lieber völlig anonym bleiben, ohne dass jemand weiß, dass du der Vater bist?“ Sie runzelte die Stirn. „Ich kann diese Entscheidungen nicht für dich treffen.“

„Und ich kann sie nicht auf der Stelle treffen.“ Er verstand, dass es um eine Menge rechtlicher und emotionaler Probleme ging, die Auswirkungen auf die Zukunft haben könnten. Er nahm das nicht auf die leichte Schulter. „Ich brauche Zeit, um über die Details nachzudenken, und sobald ich sie durchdacht habe, können wir weiter darüber reden.“

„Okay. Es ist einfach alles so viel.“ Sie wirkte verängstigt und unsicher, ob er damit umgehen konnte.

Doch er wollte, dass sie ihm eine Chance gab. „Warum schlafen wir heute Nacht nicht darüber, und morgen früh sehen wir beide, wie wir uns fühlen?“

„Das kann nicht schaden, schätze ich.“

Er ging nicht zu ihr, sondern hielt Abstand, auch wenn er sich danach sehnte, sie in die Arme zu nehmen. „Eins weiß ich genau: Wenn ich dein Spender werde, möchte ich keine künstliche Befruchtung, sondern das Baby auf natürliche Weise zeugen.“

Als ihr der Atem stockte, wusste er, dass er gerade eine Welle guter alter Lust durch ihre Venen gejagt hatte. Zumindest etwas.

„Ich weiß nicht, Tommy. Ich weiß einfach nicht …“

Er versuchte, ihr dabei zu helfen, sich zu entspannen, indem er sagte: „Du musst dich jetzt nicht entscheiden. Ich will dich nicht überrumpeln. Aber ich werde auch nicht so tun, als ob ich nicht mit dir zusammen sein will.“

„Ich bin mir mehr als bewusst, dass du immer wolltest, dass wir zusammen im Bett landen. Und du weißt, dass ich mich auch immer zu dir hingezogen gefühlt habe. Aber es gibt so vieles zu bedenken.“

„Überleg’s dir, und wir sehen uns morgen.“ Bevor sie antworten konnte, fügte er hinzu: „Du brauchst mich nicht zur Tür zu bringen.“ Schließlich kannte er sich bei ihr aus.

Sie nickte und ließ ihn gehen, ohne dass ein weiteres Wort zwischen ihnen fiel.

Sophie hatte kaum geschlafen. Den größten Teil der Nacht hatte sie damit verbracht, sich zu fragen, was sie tun sollte. Und jetzt, im Morgengrauen, stand sie in der Küche und nippte an ihrer zweiten Tasse Kaffee, während noch immer unbeantwortete Fragen in ihrem Kopf herumwirbelten. Sollte sie Tommys Angebot ablehnen und einen anderen Spender wählen? Wäre es zu kompliziert, ein Baby von ihm zu bekommen, oder würde es den Prozess erleichtern? Und dann war da noch der Sex. Sollte sie den Kampf aufgeben und mit ihm schlafen oder professionell bleiben und auf einer Insemination bestehen?

So viele Fragen, dachte sie. So vieles musste sie noch entscheiden. Aber vielleicht waren all ihre Sorgen und Zweifel umsonst. Vielleicht würde Tommy sein Angebot zurückziehen, und die Entscheidung, einen anderen Spender zu suchen, würde ihr abgenommen.

Um sich auf dieses mögliche Ergebnis vorzubereiten, holte sie ihren Laptop und ging ins Esszimmer. Nachdem sie eine gefühlte Ewigkeit gesucht hatte, warf sie einen Blick auf die Uhr. Zwei Stunden waren vergangen, und sie hatte niemanden gefunden, der ihr passend erschien. Nun, da die Spender in direktem Wettbewerb mit Tommy standen, konnte sie nicht anders, als sie mit ihm zu vergleichen.

Sophie seufzte tief und überlegte, ob sie doch den Musical-Typen nehmen sollte, aber ihre Anziehungskraft für ihn war nicht stark genug. Sie brauchte jemanden, der sich gegen Tommy behaupten konnte, einen Mann, der ihr Herz höher schlagen ließ.

Was dumm war, das war ihr klar. Bevor Tommy angeboten hatte, ihr Spender zu sein, war sie nicht besorgt darum gewesen, sich sexuell zu dem Mann hingezogen zu fühlen, den sie auswählte. Aber jetzt schien das irgendwie eine Rolle zu spielen.

Vielleicht sollte sie also aufhören, Spender mit aktuellen Profilbildern durchzusehen, und sich auf diejenigen konzentrieren, die nur Fotos aus der Kindheit anboten. Vielleicht würde das ihr Dilemma lösen.

Aber leider war das nicht der Fall. Keines der Fotos ähnelte Tommy als Kind, und deswegen mochte sie keinen dieser Spender.

Verdammt, dachte sie. Tommy hatte jede Chance, irgendjemanden außer ihm zu akzeptieren, ruiniert. Aber es gab noch viel zu beachten. Wenn sie Tommy als Spender akzeptierte, mussten sie jeden Aspekt der Zukunft besprechen. Sie waren sich bereits einig, dass er keine aktive Rolle als Vater spielen würde. Doch würde er sich auf andere Weise mit dem Kind beschäftigen wollen? Oder würde er es vorziehen, seine Identität geheim zu halten?

Wie auch immer seine Entscheidung aussah, sie war sich sicher, dass sie immer Freunde sein würden. Sie kannten sich ihr ganzes Leben lang. Das war ein Vorteil, besonders in einer so heiklen Situation wie dieser.

Sie konnte nur hoffen, dass er seine Meinung nicht geändert hatte, denn sie wollte ihn als Spender.

Bedeutete das, dass sie auch bereit war, mit ihm zu schlafen? Oh, Mann, sie wusste es wirklich nicht.

Ihr Handy vibrierte und signalisierte, dass sie eine Nachricht bekommen hatte. Sie zog es aus ihrer Hemdtasche. Tommy war auf und wollte jetzt rüberkommen. Sofort antwortete sie ihm, obwohl sie immer noch Bedenken hatte.

Kurze Zeit später, als es an der Tür klingelte, rannte sie eilig hinüber, um sie zu öffnen. Das Erste, was sie sah, waren ihre beiden Welsh Corgis, die auf der Veranda herumstolzierten. Normalerweise kamen sie durch eine Hundetür rein und raus, aber sie wedelten mit dem Schwanz, als ob sie gerade geklingelt hätten. Natürlich hatte Tommy das getan. Offensichtlich hatte er die Hunde über ein Seitentor in den Vorgarten gelassen.

Die Hunde huschten an ihr vorbei, aber Tommy blieb stehen, wo er war, auffallend gut aussehend. Er überragte sie um Längen, darum hatte sie sich immer gewünscht, größer zu sein.

Nervös trat er von einem Fuß auf den anderen. „Wie geht es dir, Sophie?“

„Ganz gut.“ Sie wollte nicht zugeben, dass ihre Nerven zum Zerreißen gespannt waren. „Ich versuche es zumindest.“

„Ich auch.“ Leicht hob er die Augenbrauen. „Lässt du mich rein?“

Hatte sie etwa die Tür blockiert? Sie trat einen Schritt zurück und merkte, dass es so war. Also ließ sie ihn schnell herein und bat ihn ins Wohnzimmer, wo er sich auf das Sofa fallen ließ.

„Ich habe kaum geschlafen.“

„Ich auch.“ Sie setzte sich neben ihn und war erleichtert, dass sie nicht die Einzige war, die sich im Bett hin und her gewälzt hatte. Aber sie konnte keinen Small Talk mehr ertragen. „Bist du immer noch daran interessiert, mein Spender zu sein?“

„Definitiv.“ Als Sonnenlicht durch die Fenster fiel, wechselten seine Augen die Farbe: von grün zu braun zu grün. „Was ist mit dir? Willst du, dass ich es bin?“

Sophie nickte. „Ja.“

„Gut.“ Er nahm seinen Cowboyhut ab und warf ihn auf den Couchtisch, sodass sie ihm in die Augen sehen konnte. „Es gibt viel, worüber wir reden müssen. Wo willst du anfangen?“, fragte er.

Mit einem Kuss, antwortete ihr wahnsinniger Verstand. Mit dem Geschmack deiner sexy Lippen. Schnell verwarf sie diesen verräterischen Gedanken und sagte: „Lass uns damit anfangen, was für eine Art Spender du sein möchtest.“

Offenbar hatte er darüber nachgedacht. „Ich möchte, dass wir offen damit umgehen. Keine Geheimnisse, keine Lügen. Ich möchte nicht wie mein Vater ein Kind haben, von dem niemand etwas weiß. Ich würde es vorziehen, wenn alle von unserer Vereinbarung erfahren würden, auch das Kind, wenn es alt genug ist, um es zu verstehen.“

Sophie entspannte sich ein wenig. Es fühlte sich an, als würden sie Fortschritte machen. „Ich hätte es respektiert, wenn du anonym bleiben wolltest. Aber ich stimme zu, dass es besser ist, wenn alle die Wahrheit wissen.“

„Wenn du willst, können wir es dem Kind gemeinsam sagen. Wenn die Zeit reif ist, können wir erklären, dass ich, obwohl ich nicht die traditionelle Vaterrolle einnehme, immer ein Freund der Familie sein werde. So oft, wie ich reise, werde ich nicht häufig in der Nähe sein, aber zumindest wird er oder sie wissen, wer ich bin und dass mir sein oder ihr emotionales Wohlbefinden am Herzen liegt.“ Er lächelte. „Wir können das schaffen. Ich weiß, dass wir es können.“

Ihr wurde ganz warm ums Herz „Danke, Tommy.“ Sie wollte ihn umarmen, weil er so liebevoll und gewissenhaft war. Aber sie traute sich nicht, die Arme um ihn zu legen, nicht solange die Frage, wie und wann sie das Kind zeugen würden, nicht geklärt war. Sie hatte Jahre damit verbracht, ihr Verlangen nach Tommy in Schach zu halten, und sie musste vorsichtig sein.

In diesem Moment fuhr er fort: „Wir müssen unsere Vereinbarung juristisch besiegeln. Ich kann meinen Bruder bitten, sich darum zu kümmern. Aber wenn du es vorziehst, deinen eigenen Rat einzuholen, verstehe ich das.“

„Ich bin damit einverstanden, dass Brandon uns beide vertritt.“ Immerhin war er für sie auch wie ein Bruder. Bei Tommy war es anders, denn an ihren Gefühlen für ihn war absolut nichts Schwesterliches.

Sie runzelte die Stirn. Warum machte sie dann so viel Aufhebens darum, mit ihm ins Bett zu gehen?

Weil er bereits unglaublich viele Frauen gehabt und sie sich geschworen hatte, niemals eine von ihnen zu sein.

Ja, aber um ihr Kind zu zeugen, musste sie mit ihm schlafen.

Als ihr Herz heftig zu pochen begann, rieb sie sich den Arm, auf dem sich eine Gänsehaut ausgebreitet hatte. Wie oft hatte sie schon davon geträumt, auf Tommys Schoß zu klettern? Oder ihre Hände über die Vorderseite seiner Hose gleiten zu lassen? Oder ihm verspielt am Ohr zu knabbern? Manchmal hatte sie sogar an ihn gedacht, wenn sie mit anderen Männern zusammen gewesen war, und sie wusste, dass das schrecklich war. Ihr letzter Freund hatte sie betrogen, doch gedanklich war sie ihm auch untreu gewesen.

„Geht es dir gut, Soph?“

Sie blickte auf und bemerkte, dass Tommy sie beobachtete. „Ich habe nur …“

Er suchte ihren Blick. „… eine Entscheidung über uns gefällt?“

Sie nickte und versuchte verzweifelt, sich nicht anmerken zu lassen, wie erregt sie war. „Vielleicht sollten wir darüber reden.“

„Bist du bereit, mit mir zu schlafen, um schwanger zu werden? Ich möchte dich nicht unter Druck setzen. Vielleicht sollten wir erst …“

„Ich werde mit dir schlafen. Aber wir haben keine billige Affäre.“

„Ich habe nie gesagt, dass das billig sein wird, Soph. Schließlich tun wir das, um ein Baby zu bekommen. Zugegeben, ich wollte dich schon immer, aber ich werde unseren Plan nicht aus den Augen verlieren. Trotzdem möchte ich, dass es romantisch wird.“

Oh, Gott, er wollte es romantisch angehen lassen. Sie versuchte, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. Obwohl er so sanft wirkte, war er immer noch ein Playboy, und sie war immer noch die Frau, die es besser wissen sollte. Also ließ sie die Romantik außen vor und sagte: „Kurz vor dem Eisprung ist die Chance am größten, schwanger zu werden.“

„Und wann wird das sein?“

„In ungefähr einer Woche.“ Sie versuchte, ihre Begierde durch Fakten zu zügeln. „Die meisten Frauen haben ihren Eisprung in der Mitte ihres Zyklus und sind etwa fünf bis sechs Tage im Monat fruchtbar.“

Er runzelte die Stirn. Offensichtlich hatte er keine Ahnung davon. „Wie lange wird es wohl dauern?“

„Bis ich schwanger werde? Keine Ahnung. Aber im Durchschnitt findet bei den meisten fruchtbaren Paaren innerhalb von sechs Monaten eine Empfängnis statt.“

„Vielleicht sollten wir es öfter machen. Nur um sicherzugehen und unsere Chancen zu erhöhen.“

Die Vorstellung erregte sie und machte sie zugleich nervös. „Ich weiß nicht, Tommy.“

Ernst sah er sie an. „Mir ist klar, dass du eine Grenze überschreitest, die du niemals mit mir überschreiten wolltest. Und du hast recht – ich bin voreilig. Aber ich glaube immer noch, dass meine Idee gut ist.“

„Okay. Ich denke drüber nach. Ich werde es auch mit meinem Arzt besprechen, um zu sehen, was er für ratsam hält.“

Jetzt hatte sie sich wieder im Griff, auch wenn ihr Körper nach seinem lechzte. „Außerdem gibt es noch etwas zu besprechen. Bevor wir weitermachen, musst du zu deinem Arzt gehen und eine Sperma-Analyse durchführen lassen.“ Sie wollte sicher sein, dass es in dieser Hinsicht keine Probleme geben würde. Ihre Fruchtbarkeit hatte sie bereits testen lassen.

„Klar doch, baut überhaupt keinen Druck bei mir auf.“ Er stupste ihren Fuß an. „Ich werde tun, was immer du willst. Weil wir auf die eine oder andere Weise ein Baby machen werden. Und ich verspreche, dass wir viel Spaß beim Ausprobieren haben werden.“

Daran zweifelte sie nicht. Aber im Moment musste sie erst mal zu Atem kommen. Sie stand auf und ging von ihm weg, ließ die Vereinbarung, die sie gerade getroffen hatten, mit allen Konsequenzen auf sich wirken.

Nach all diesen Jahren würden sie endlich zusammen sein.

3. KAPITEL

Tommy konnte es kaum abwarten, Sophie wiederzusehen und ihr die Ergebnisse seines Arztbesuchs mitzuteilen. Es waren erst drei Tage vergangen, seit sie eine Entscheidung bezüglich des Babys getroffen hatten, aber wenn nächste Woche der beste Zeitpunkt für die Empfängnis war, wollte er bereit sein. Er fuhr zu ihrer Ranch und parkte, sprang dann aus seinem Truck und ging in die Scheune. Vorhin hatte er ihr eine Nachricht geschickt, und sie hatte ihm gesagt, dass sie dort sein würde.

Gerade war sie dabei, einen Stall auszumisten, und schien nicht zu bemerken, dass er angekommen war. Er trat zurück, um sie zu bewundern – mit ihren schmutzverschmierten Jeans und ihrem Haar, das zu einem unordentlichen Knoten gebunden war.

„Brauchst du Hilfe?“, fragte er, um sich anzukündigen. Er konnte schließlich nicht den ganzen Tag wie ein Teenager mit klopfendem Herzen hier herumstehen.

Sie wirbelte herum. „Oh, meine Güte, hast du mich erschreckt.“

„Tut mir leid. Ich wollte mich nicht anschleichen.“

„Schon okay. Ich bin sowieso fertig.“ Sie beendete die Arbeit und tätschelte den Hals der Stute. Nachdem sie den Rechen weggeräumt hatte, wischte sie sich die Hände an der Hose ab. Tommy wusste, dass sie ein gutes Cowgirl war. Als sie Kinder waren, hatte sie immer mit ihm Schritt gehalten, und das sagte viel aus. Er hatte sie bei seinen rücksichtslosen Unternehmungen immer mitgezogen. Und jetzt, als Erwachsene, würden sie die leichtsinnigste Sache von allen tun und ein Baby zeugen.

„Also, was ist los? Welche wichtigen Neuigkeiten gibt es?“

„Ich war beim Arzt, und meine Spermienzahl ist großartig.“ Dann fügte er scherzhaft hinzu: „Diese jungen Kerle auf der Spenderseite sind gar nichts gegen mich.“

Sie belohnte ihn mit einem Lachen. „Freut mich zu hören.“

„Ich freue mich auch.“ Er hörte auf herumzualbern und warf einen Blick auf ein kleines Schweißrinnsal, das von ihrem Nacken in die Öffnung ihrer Bluse rann. Die beiden oberen Knöpfe standen offen.

Sie bedeutete ihm, nach draußen zu gehen, und er folgte ihrer Aufforderung. Einen kurzen Moment wartete er, bevor er fragte: „Hast du mit deinem Arzt gesprochen, was ratsam ist? Darüber, wie oft wir …“

„Ja, ich habe ihn angerufen.“ Sie zögerte, bevor sie hinzufügte: „Er empfiehlt häufigen Sex, besonders während meines Eisprungs.“

Er trat näher und berührte ihre Wange, erstaunt darüber, wie weich ihre Haut war. „Dann darfst du deine Deckung jetzt fallen lassen und es genießen, Sophie.“

„Ich weiß.“ Sie begegnete seinem Blick, und eine Weile starrten sie sich an.

Er senkte die Hand. Plötzlich fühlte er sich genauso überwältigt wie sie. Es gab noch ein anderes Thema, das er mit ihr besprechen wollte.

Gemeinsam setzten sie sich in den Schatten unter einem Baum, und er lehnte sich mit dem Rücken an den Stamm. Schließlich sagte er: „Es gibt noch etwas, worüber ich mit meinem Arzt gesprochen habe.“

„Was ist los?“ Sie klang besorgt. „Hast du gesundheitliche Probleme?“

„Nein. Aber ich habe eine Entscheidung getroffen. Wenn du das Baby bekommen hast und wir wissen, dass alles in Ordnung ist, werde ich mich einer Vasektomie unterziehen.“ Er versuchte, nicht zusammenzuzucken. Das Verfahren selbst machte ihm Angst, aber das Endergebnis war so wichtig, dass er es durchziehen wollte.

Ihre braunen Augen wurden groß. „Warum willst du das tun?“

„Weil ich nie wieder Spermien spenden werde und nicht noch mal Gefahr laufen möchte, einen Vaterschaftstest machen zu müssen, so wie bei Kara. Und schon gar nicht will ich versehentlich eine Frau schwängern. Ich dachte, so wird es nur ein Kind auf der Welt mit meinen Genen geben und dieses Kind wird dir gehören.“

„Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, Tommy.“

„Du musst nichts sagen. Ich wollte nur, dass du weißt, was ich geplant habe. Und dass ich ein Treuhandkonto für das Baby einrichten werde.“

Sie musterte ihn derart intensiv, dass er sich emotional entblößt fühlte. Dann sagte sie: „Das ist nicht nötig.“

Er zuckte mit den Schultern und benutzte seinen Humor als Schutzschild. „Wenn das Kind schon einen Spender hat, der so reich und störrisch ist wie ich, sollte es auch davon profitieren.“

„Du bist nicht störrisch.“ Sie sprach leise, ihre Stimme so leicht wie die Brise, die gerade aufgekommen war.

„Vielleicht nicht, aber ich habe viel Geld. Und ich möchte deinem Sohn oder deiner Tochter das Leben leichter machen.“

„Danke.“ Sie spielte mit ihren Haaren und schob einige der Haarnadeln, die sich gelöst hatten, wieder an ihren Platz zurück. „Das ist sehr nett von dir.“

Plötzlich hatte er das Bild vor Augen, wie sie sich nackt in seinen Laken rekelte, die langen Haare fächerförmig auf dem Kissen ausgebreitet, und ertappte sich dabei, wie er auf ihr Dekolleté starrte. Schnell schaute er weg, denn er musste sich beherrschen. Natürlich war ihm klar, dass er warten musste, aber sie machte ihn so heiß und atemlos.

„Ich gehe heute Nachmittag zu Brandon ins Büro, um die rechtliche Seite zu klären.“ Er hatte seinen Bruder bereits telefonisch informiert, aber die Details wollten sie persönlich besprechen. „Möchtest du mitkommen?“

„Ich kann nicht. Ich treffe mich heute mit Barbara.“

Richtig, dachte er, um alles wegen deines neuen Jobs zu klären. „Gut, dann reden wir später, und ich lasse dich wissen, was Brandon gesagt hat.“

Sie schaute zu ihrem Haus. „Ich gehe jetzt besser mal duschen.“

Er nickte nur, und als sie ihn verabschiedete, stellte er sich vor, wie sie eingeseift und nass unter der Dusche stand. Er musste diese Fantasien über sie in Schach halten, bis es so weit war. Aber er hatte sie schon seit Jahren. In der einen oder anderen Form hatte Sophie schon immer seine Gedanken beherrscht.

Brandons Büro befand sich im Zentrum von Nashville mit direktem Blick auf die Country Music Hall of Fame.

Der Ort erinnert uns daran, wer wir sind, dachte Tommy, und wie sich diese Stadt auf uns auswirkt. Das Werk ihres Vaters war in einer der Galerien des Museums ausgestellt. Auch von ihm, Tommy, waren einige Artefakte von seinen erfolgreichsten Touren zu sehen. Brandon war Medienanwalt, der die Talbots und andere Countrystars vertrat. Er war in Nashville sehr bekannt und geachtet.

Obwohl er und Brandon im selben reichen, privilegierten, verrückten Haus aufgewachsen waren, waren sie sich nicht ähnlich. Trotzdem standen sie sich so nahe, wie zwei völlig gegensätzliche Brüder es nur konnten. In letzter Zeit hatten sie sich zusammengetan und ihrem Vater geholfen, trocken zu bleiben. Sie unterstützten auch ihre Mutter, ein ehemaliges Supermodel, bei ihren Bemühungen, im Beauty Business Fuß zu fassen, tätigten Investitionen und kauften Aktien ihres Unternehmens. Ihre Mom hatte sich neu erfunden, spielte in ihren eigenen Werbespots mit und verkaufte Kosmetika und Hautpflegeprodukte.

Als Tommy Brandon telefonisch über seine Vereinbarung mit Sophie informiert hatte, hatte dieser absolut professionell reagiert. Keine persönlichen Meinungen, keine Urteile. Sogar jetzt war er total cool. Er sah perfekt aus in seinem makellosen grauen Anzug, sein kurzes schwarzes Haar glatt nach hinten gekämmt, sein Kiefer glatt rasiert.

„Ich würde gern sowohl dich als auch Sophie vertreten“, erklärte er. „Ich kann einen sogenannten Spendervertrag ausarbeiten, in dem die von euch vereinbarten Einzelheiten geklärt werden. Aber zuerst werde ich mich mit einem Kollegen beraten, der sich auf diesem Gebiet auskennt. Ich möchte sichergehen, dass es keine unvorhergesehenen Ereignisse gibt, die wir in den Vertrag aufnehmen sollten, Dinge, die du und Sophie möglicherweise nicht berücksichtigt habt.“

„Was auch immer du tun musst.“ Er vertraute seinem Bruder vollkommen. Brandon war zwei Jahre älter als er und offensichtlich weiser. Außerdem wollte Tommy sich nicht mit den geschäftlichen Dingen belasten.

Brandon kniff die Augen zusammen. „Ich hasse es, das zur Sprache bringen zu müssen, aber hat Sophie darüber nachgedacht, wen sie als Vormund des Kindes benennen möchte, für den Fall, dass sie handlungsunfähig wird oder stirbt? Normalerweise nimmt man Familienmitglieder, aber Sophie hat keine Familie. Und da du deine Rechte an sie abtrittst, hast du keinen Rechtsanspruch auf das Kind, es sei denn, du stellst bei Gericht einen Antrag. Da du ja aber als Vater keine Rolle spielen willst, ist das eher unwahrscheinlich.“

Tommy verkrampfte sich. Das Kind war noch nicht einmal gezeugt worden, und jetzt diskutierten sie schon die Möglichkeit, dass es zu einer Waise werden könnte. Als er darüber nachdachte, wie Sophies Mutter gestorben war, nahm seine Anspannung noch weiter zu. „Ich habe keine Ahnung, wen sie als Vormund benennen möchte, aber ich werde sie darauf aufmerksam machen. Dann kann sie sich mit dir darüber beraten.“

Brandon sah ihm direkt in die Augen. „Vielleicht kann sie jemanden aus unserer Familie benennen. Mom wäre wahrscheinlich bereit, das zu tun.“

„Ja, sehr wahrscheinlich.“ Ihre Mutter hoffte, eines Tages Enkelkinder zu bekommen, und die Wahrscheinlichkeit ging gegen null, weil sie sich dabei auf ihre Söhne verlassen musste. Brandon war in dieser Hinsicht nicht anders als Tommy.

„Vermutlich wird es Mom und Dad nicht gefallen, dass ich mich als Spender zur Verfügung stelle.“ Er hatte entschieden, es ihnen erst zu sagen, nachdem er und Sophie die rechtlichen Details ausgearbeitet hatten, doch jetzt gab es das Problem des Vormunds, das sie berücksichtigen mussten.

„Nein, ich glaube nicht, dass ihnen die Vorstellung gefallen wird, dass du Samen spendest. Wie ich Mom kenne, wird sie es leichter akzeptieren als Dad. Sie ist lockerer als er. Aber es ist dein Leben, nicht ihres.“

„Ja, und angesichts des Lebens, das sie geführt haben, haben sie kein Recht, mir reinzureden.“ Ihre Eltern hatten früher eine Vereinbarung gehabt, nach der ihr Vater mit anderen Frauen schlafen durfte. Die einzige Bedingung ihrer Mutter war, dass er mit niemandem außer ihr Kinder haben würde. Doch er hatte dieses Gelübde gebrochen, als er Matt gezeugt hatte. „Glaubst du, Mom war wirklich damit einverstanden, dass Dad so in der Gegend rumvögelt? Oder meinst du, sie hat es akzeptiert, um ihn nicht zu verlieren?“

„Ich weiß es nicht. Ich habe sie nie danach gefragt. Aber sie wird ihre Seite der Geschichte in der Biografie erzählen, also wird sowieso alles öffentlich. Soweit ich weiß, wurde Matts Mutter bereits interviewt. Ihre Geschichte wird ebenfalls im Buch enthalten sein.“

„Ich finde, unsere Mutter ist ein verdammt netter Mensch, weil sie Dad vergeben und sich dafür entschieden hat, wieder mit ihm befreundet zu sein. Und es ist echt tolerant von ihr, Matt kennenzulernen und ihn in die Familie aufzunehmen.“

Brandon nickte. „Es wird eine tolle Familien-Zusammenkunft, wenn wir uns alle das erste Mal treffen.“

Mit der Hand fuhr Tommy sich durchs Haar. „Erinnerst du dich, als Mom uns erzählt hat, dass Dad noch einen Sohn hat, und wie wir uns über ihn gewundert haben?“ Sie waren zu der Zeit Teenager gewesen. „Ich habe Matt nie dafür gehasst, dass er existiert, aber ich habe Dad dafür gehasst, dass er Mom verletzt hat.“

„Ja, ich weiß, wie sehr dich das beeinflusst hat. Aber alles in Bezug auf Dad war schon immer schwieriger für dich. Du siehst ihm ähnlicher als ich. Du bist Künstler – wie er. Du musstest dich aus seinem Schatten herauskämpfen, selbst als wir jung waren.“

„Es hilft, dass ich einen Bruder habe, der mich versteht.“ Tommy lächelte. „Und die Leute sagen, Anwälte seien herzlose Haie.“

Brandon zeigte ein tödliches Grinsen. „Alles zu seiner Zeit.“

Kein Zweifel, sein Bruder konnte auch anders, aber Tommy sah nur das Gute in ihm. „Du hast mich immer unterstützt, auch wenn ich in Schwierigkeiten gesteckt habe.“

Sein Bruder zuckte mit den Schultern. „So wie du und Dad gekämpft habt, wusste ich, dass du jemanden auf deiner Seite brauchst.“

„Diese Kämpfe sind noch nicht vorbei. Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir einen heftigen Streit wegen Kara. Er las mir die Leviten, selbst nachdem ich ihm gesagt hatte, dass das Baby nicht meins ist.“

„Hast du ihn an Matt erinnert? Dass er einen erwachsenen Sohn hat, den er kaum kennt?“

Tommy stieß einen Seufzer aus. „Darauf kannst du wetten. Das habe ich. Aber er redete nur darüber, wie sehr er sich verändert hat und wie sehr er sich darauf konzentriert, jetzt ein guter Vater zu sein. Für jemanden, der versucht, für seine Fehler zu büßen und ein besserer Elternteil zu sein, hat er keine Ahnung, wie man das anstellt.“

Brandon hob einen Briefbeschwerer aus Glas von seinem Schreibtisch, sah ihn sich an und stellte ihn wieder ab. „Er hat mir Geschenke geschickt. Für all die Geburtstage und Weihnachten, die er damals verpasst hat.“ Er blickte auf. „Hast du auch Geschenke von ihm bekommen?“

Tommy nickte. Neben einigen anderen Dingen hatte er denselben Briefbeschwerer erhalten, in den ein sentimentales Zitat graviert war. „Ich weiß, dass er das Herz am richtigen Fleck hat, aber ich kann nicht ertragen, wenn er sich in mein Leben einmischt. Selbst wenn ich versuche, mich nicht mit ihm zu streiten, verliere ich immer noch die Beherrschung.“

„Möchtest du, dass ich wegen dir und Sophie mit ihm spreche, damit es zwischen euch nicht wieder zu einem Streit kommt?“

So verlockend das Angebot auch war, Tommy lehnte ab. „Ich weiß das zu schätzen, aber du musst nicht die Drecksarbeit für mich erledigen.“

„Bist du sicher? Ich bin gut darin, Dinge glattzubügeln.“