Bannockburn, Flodden und andere berühmte Schlachten in Schottland - Michael Pick - E-Book

Bannockburn, Flodden und andere berühmte Schlachten in Schottland E-Book

Michael Pick

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Beschreibung

Schlachten zwischen Schottland und England säumen die Zeitleiste der Geschichte beider Nationen. Oft entschieden Kleinigkeiten den Ausgang der Streitereien. Dieses Buch beinhaltet zeitgenössische Berichte über die Schlachten von Bannockburn, Falkirk, Culloden, Killiecrankie, Flodden und vom Massaker von Glencoe. Die Schlacht von Bannockburn vom 23. bis zum 24. Juni 1314 bildete den Höhepunkt der Unabhängigkeitsbestrebungen Schottlands. Robert the Bruce besiegte hier König Edward II. von England und dass, obgleich er nur etwa ein Drittel so viele Kämpfer aufbieten konnte wie sein Widersacher. Nebenbei verlor Edward durch diese Niederlage auch Stirling Castle aufgrund einer Wette. Stirling Castle war auch der Ausgangspunkt einer Schlacht, die knapp 450 Jahre später stattfand. Bonnie Prince Charlie, der Abenteurer, der das Haus der Stuarts wieder auf den britischen Thron setzen wollte, kämpfte hier am 17. Januar 1746 mit seiner Hochlandarmee gegen General Hawleys Truppen und besiegte sie ein letztes Mal. Die Schlacht von Culloden am 16. April 1746 bildete den schmerzhaften Endpunkt aller jakobitischen Bestrebungen und war zugleich das Ende des Clanwesens im schottischen Hochland. Jakobitenaufstände gab es vorher schon. Die Schlacht von Killiecrankie 1689 endete zugleich mit einem Sieg der stuarttreuen Hochländer und mit dem Ende des Aufstandes, denn der fähige Anführer Dundee wurde hier getötet. Die Schlacht von Flodden Field am 9. September 1513 ist noch heute ein nationales Trauma der Schotten. Sie verloren hier eine ganze Generation der Blüte Ihrer Männer einschließlich König James IV. Das Massaker von Glencoe hat weniger mit einer Schlacht zu tun, passt dafür umso besser in den Konflikt zwischen Stuarts und Hochländern mit englischtreuen Truppen.

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Bannockburn, Floddenund andere berühmteSchlachten in Schottland
Band 12 aus der Reihe Schottische Geschichte
Michael Pick
Copyright © 2019 Michael Pick
All rights reservedThe characters and events portrayed in this book are fictitious. Any similarity to real persons, living or dead, is coincidental and not intended by the author.No part of this book may be reproduced, or stored in a retrieval system, or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, or otherwise, without express written permission of the publisher. Texte: © Copyright by Michael PickImkenrade 15g23898 [email protected]
Contents
Title Page
Copyright
Schlacht von Culloden 1745
Das Massaker in Glencoe
Schlacht von Bannockburn (1314)
Flodden Field
Schlacht von Falkirk
Schlacht von Killiecrankie (1689)
Bannockburn, Flodden
und andere berühmte
Schlachten in Schottland
Übersetzung Michael Pick
Schlacht von Culloden 1745
Der Herzog von Cumberland bereitet sich auf den Marsch in den Norden vor
Nach mehr als fünf Wochen in Aberdeen bereitete sich der Herzog von Cumberland auf seinen Marsch in den Norden vor. Da er plante, entlang der Küste vorzugehen, wies er eine Anzahl von Truppentransportern an, sich in Aberdeen zu sammeln. Anfang April waren diese Schiffe, begleitet von mehreren Kriegsschiffen, die mit Artillerie, Munition und anderen kriegerischen Vorräten ausgestattet waren, an ihrem Bestimmungsort angekommen, um der Armee entlang der Küste zu folgen und den erforderlichen Nachschub zu gewährleisten. Zu dieser Zeit war das Wetter umgeschlagen und günstiger für den Marsch. Obwohl es noch kalt war, war der Schnee verschwunden und ein trockener Wind, der einige Tage vorherrschte, hatte den Fluss Spey, dessen Passage das größte Hindernis für den Marsch war, passierbar gemacht.
Dementsprechend verließ der Herzog am 8. April Aberdeen mit der letzten Division seiner Armee, bestehend aus sechs Infanteriebataillonen und einem Dragoner-Regiment. Die gesamte reguläre Streitmacht unter seinem Kommando belief sich auf etwa 7.200 Mann, bestehend aus fünfzehn Infanterieregimentern, zwei Dragoner- und das Kingstons-Reiterregiment. Daneben gab es die Argyleshire-Männer und andere Milizen, deren Anzahl sich auf 2000 Mann beliefen. Zum Zeitpunkt der Abreise des Herzogs waren sechs Bataillone mit dem Kingstons-Regiment und Cobhams Dragonern unter Generalmajor Bland in Strathbogie und drei Bataillone in Old Meldrum unter Brigadier Mordaunt stationiert. Der Herzog kampierte die erste Nacht in Old Meldrum und die nächste in Banff, wo zwei Spione fing und hängte. Einer von ihnen wurde erwischt, als er die Zahl der Truppen des Herzogs auf einen Stock kratzte. Am 11. März marschierte der Herzog nach Culloden, und in Portsoy schloss sich ihm der Rest seiner Armee an, die in Old Meldrum und Strathbogie stationiert gewesen waren. Die Armee war zu zahlreich, um in der Stadt Quartier zu bekommen. Die Infanterie lagerte für die Nacht auf einigen gepflügten Feldern in der Nachbarschaft und die Reiterei wurde in Cullen und den angrenzenden Dörfern untergebracht. Der Earl of Findlater, der mit seiner Gräfin die Armee auf ihrem Marsch von Aberdeen nach Cullen begleitet hatte, schenkte den Truppen zweihundert Guineen.
Am nächsten Tag, Samstag 12. April, setzte der Herzog seine Armee wieder in Bewegung und lagerte nach einem kurzen Marsch auf dem Moor von Arrondel, etwa fünf oder sechs Meilen vom Fluss Spey entfernt. Dann teilte er seine Armee in drei Divisionen, die jeweils etwa eine halbe Meile voneinander entfernt marschierten. In dieser Reihenfolge rückten sie auf den Spey zu. Die linke Abteilung, die die größte war, überquerte den Fluss bei einer Furt bei Gormach, das Zentrum bei einer anderen Furt nahe Gordon Castle und die Abteilung rechts durch eine Furt bei der Kirche von Belly. Auf ihrem Weg wateten die Männer bis zum Hals im Wasser, aber mit Ausnahme des Verlusts eines Dragoners und vier Frauen, die vom Strom davongetragen wurden, ereignete sich kein Unfall.
Der Herzog von Perth zieht sich nach Elgin zurück
Der Herzog von Perth, der zu dieser Zeit zur Hochlandarmee gehörte, die zur Verteidigung des Übergangs des Speys eingesetzt worden waren, hielt es nicht für ratsam, die Stellung gegen eine so überwältigende Streitmacht zu halten. Er zog sich bei der Annäherung des Herzogs von Cumberland nach Elgin zurück. Das Verhalten des Herzogs von Perth und seines Bruders Lord John Drummond wurde zu Unrecht gerügt, dass er die Überquerung des Spey nicht verhindert hatte. Die Gesamtheit der Hochlandstreitkräfte entlang des Speys betrug nicht mehr als 2.500 Mann, etwas mehr als ein Viertel der Zahl, die dem Herzog von Cumberland zur Verfügung stand. Ungeachtet dieser großen Unterlegenheit hätten die Hochländer, unterstützt durch das Hochwasser des Flusses, der Durchquerung der königlichen Armee effektiv behindern können, wenn dies im März versucht worden wäre. Doch eine Trockenperiode hatte die Wassermenge in der Region stark verringert. Der Wasserstand des Speys war nun an mehreren Stellen so niedrig, dass ein ganzes Bataillon nebeneinander marschieren konnte. Da einige der Furten im Zick-Zack verliefen, hätte der königlichen Armee beim Überqueren durchaus Schaden zugefügt werden können. Aber da der Herzog von Cumberland einen ausgezeichneten Artilleriezug besaß, hätte er seinen Durchgang an diesen Stellen leicht durchsetzen können.
Der Abzug des Herzogs von Cumberland aus Aberdeen war in Inverness erst am 12. bekannt geworden. An dem Morgen, an dem die Nachricht Charles erreichte, befand er sich mit seiner ganzen Armee im vollen Marsch nach Norden. Kurz nach seiner Ankunft in Inverness hatte Charles den Plan entworfen, während der Herzog von Cumberland in Aberdeen lag, über die Hochlandroute nach Perth zu marschieren, um den Herzog zu veranlassen, nach Süden zurückzukehren. Damit wäre die Nordküste frei für die Landung von Vorräten aus Frankreich gewesen. Er hatte entsprechend angewiesen, die Belagerung von Fort William voranzutreiben und rechnete mit einem raschen Fall dieser Festung. Anschließend sollten die Macdonalds, die Camerons und die Stewarts, die an der Belagerung der Festung beteiligt waren, nach Argyleshire zu marschieren. Nachdem sie die Whigs in diesem Bezirk gezüchtigt und ihren Freunden dort die Gelegenheit gegeben hatten, sich ihnen anzuschließen, weiter nach Perth marschieren. Charles hatte jedoch vorläufig die Absicht aufgegeben, nach Süden zu marschieren, und wusste, dass der Herzog von Cumberland Anfang April aus Aberdeen vorrücken würde. Er gab den Befehl, seine Streitkräfte in Inverness zu konzentrieren, sobald er darüber Gewissheit hatte. Als der Herzog marschierte, erneuerte er diese Befehle. Diejenigen, die an der Belagerung von Fort William teilgenommen hatten, waren bereits auf dem Vormarsch, aber Lord Cromarty befand sich mit einer großen Anzahl von Männern in beträchtlicher Entfernung und es war kaum zu erwarten, dass sie rechtzeitig eintreffen würden, sollte der Herzog entschlossen vorgehen.
Die Männer kehren in ihre Heimat zurück
Neben den Männern, die auf den Expeditionen in Lochaber und Sutherland unterwegs waren, gab es viele andere, die in ihre Heimat zurückgekehrt waren, entweder weil sie unzufrieden mit der Situation waren, oder um ihre Familien oder Freunde zu sehen. Bis zu ihrer Ankunft dort hatten sie ihr Gehalt pünktlich erhalten, aber in Inverness änderte sich die Lage der Dinge in dieser Hinsicht völlig. Statt Geld erhielten die Truppen eine Reduzierung ihrer wöchentlichen Ration an Haferflocken. Die Männer murrten zuerst, als die Bezahlung eingestellt wurde, doch ihre Unzufriedenheit wurde von ihren Offizieren besänftigt, die ihnen versicherten, dass bald eine große Menge Geld aus Frankreich eintreffen würde. Diese Erwartung hätte sich erfüllt, doch aufgrund des Unglücks, das Prinz Charles verursachte, begannen die Soldaten erneut zu murren und einige von ihnen sahen keinen Anlass mehr für ihre Teilnahme. Sie entschieden sich, lieber einen erholsamen Tag zu verbringen und mit ihren Freunden und ihrer Familie zu Hause zu essen, als ohne Bezahlung zu dienen. Allerdings hatten diese Deserteure nicht die Absicht, den Dienst vollständig aufzugeben. Sie waren entschlossen, sich wieder ihren Farben anzuschließen, sobald sie eine passende Gelegenheit dazu kommen würde. Dementsprechend machten sich viele derjenigen, die in ihre Häuser zurückgekehrt waren, von sich aus auf den Weg, um sich der Armee wieder anzuschließen, als sie vom Vormarsch des Herzogs von Cumberland erfuhren. Allerdings erreichten nur wenige von ihnen rechtzeitig zur Schlacht.
Eine bestimmte Anzahl von Männern in des Prinzens Armee brannte immer noch vor Ungeduld darauf, den Feind zu treffen. Als der Geheimdienst vom Marsch des Herzogs von Cumberland von Aberdeen nach Inverness berichtete, wurde er von diesem Teil mit Freude begrüßt. Von den Strapazen und Anstrengungen, die sie während des Feldzugs erlebt hatten, und den zahlreichen Unannehmlichkeiten, denen sie aufgrund der fehlenden Bezahlung ausgesetzt waren, hatten die Hochländer Sorge, einen weiteren Marsch nach Süden zu unternehmen. Die nahe Aussicht, die englische Armee auf ihrem eigenen Boden zu treffen und den Krieg mit einem kühnen und entscheidenden Schlag zu beenden, ließ sie für eine Weile alle Erinnerungen an ihre Leiden vergessen. Indem er den Herzog von Cumberland nach Norden nach Inverness zog, wurde allgemein angenommen, dass der Prinz ihn zu gleichen Bedingungen treffen könnte wie in Aberdeen, da er in Inverness eine bessere und zahlreichere Armee haben würde, als wenn er die Schlacht im Süden gesucht hätte. Dies wäre zweifellos der Fall gewesen, wenn Charles eine Schlacht vermieden hätte, bis er alle seine Truppen versammelt hatte; doch sein Vertrauen in die gegenwärtige Lage übertrumpfte diese Klugheit.
Die Herzöge von Perth und von Cumberland und ihre Manöver
Nachdem er den Spey überquert hatte, lagerte der Herzog von Cumberland mit seinem Heer am Westufer gegenüber von Fochabers, Die Reiterei umrundete anschließend den Fluss und bezog ihr Quartier in der Stadt. Hier wie in Cullen wurden alle Vorkehrungen getroffen, um eine Überraschung zu verhindern. Früh am nächsten Morgen baute er sein Lager auf, das auf dem Moor von Alves lag, fast auf halber Strecke zwischen Elgin und Forres. Der Herzog von Perth, der die letzte Nacht in Forres verbracht hatte, zog sich nach seiner Ankunft nach Nairn zurück. Der Herzog von Cumberland nahm seinen Marsch am 14. wieder auf und erreichte Nairn, wo der Herzog von Perth geblieben war, bis Cumberland sich innerhalb einer Meile der Stadt befand. Er begann seinen Rückzug in Sichtweite der englischen Armee. Bei diesem Rückzug bildete Clanranalds Regiment mit den französischen Piquets und Fitz-James Reiterei die Nachhut. Um den Marsch der Haupttruppe zu verzögern, bis ein Teil seiner Infanterie aufkommen sollte, sandte der Herzog von Cumberland seine Kavallerie nach vorne. Mehrere Schüsse wurden zwischen der Kavallerie des Herzogs und der französischen Reiterei ausgetauscht. In Erwartung einer Vereinigung mit der herankommenden Garde des Herzogs, bestehend aus 200 Kavallerie- und den Argyleshire-Männern, wurde den Macdonalds von Clanranald und den Stewarts von Appin befohlen, die Franzosen zu unterstützen. Diese Regimenter kehrten dementsprechend um und eroberten den Boden. Rechts und links reihte sich Fitz-James Reiterei ein. Die Vorhut des Herzogs blieb daraufhin stehen und formierte sich für einen Kampf. Doch da sich der Hauptteil der englischen Armee im vollen Marsch befand, setzte die hochländische Nachhut ihren Rückzug fort. Die Garde verfolgte die Hochländer einige Meilen bis hinter Nairn, fand die Verfolgung jedoch ohne Wert und kehrte zu der Hauptarmee zurück, die sich darauf vorbereitete, auf einer Ebene westlich von Nairn zu lagern.
Weder zu der Zeit, als Charles Nachricht vom Abmarsch des Herzogs von Cumberland nach Aberdeen erhielt, noch am folgenden Tag (Sonntag), als ihm die Nachricht gebracht wurde, dass die englische Armee tatsächlich den Spey überquert hatte, scheint Charles die Absicht gehabt zu haben, eine schnelle Schlacht zu wagen. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet, dass Seine Gnaden mit Hilfe der Verstärkung, die er dem Herzog von Perth zur Verfügung gestellt hatte, zumindest für einige Zeit eine Stellung am Westufer des Flusses hätte halten können. Wäre dies der Fall gewesen, konnte er die verstreuten Teile seiner Armee einsammeln, bevor er durch den Vormarsch des Herzogs von Cumberland gezwungen wurde, sich auf eine Kampfhandlung einzulassen. Aber was auch immer seine Absichten waren, bevor noch die Nachricht der Querung des Speys eintraf, veranlassten diese Umstände ihn, den Herzog von Cumberland anzugreifen, ohne auf die Rückkehr seiner abwesenden Abteilungen zu warten.
Charles ruft die Männer zu den Waffen
Am Morgen des 14. ordnete Charles daher an, die Trommeln zu schlagen und die Pfeifen zu spielen, um seine Männer zu den Waffen zu rufen. Nachdem sich die Bewohner der Stadt auf den Straßen versammelt hatten, bestieg der Prinz sein Pferd und führte sie nach Culloden, etwa vier Meilen von Inverness entfernt. Charles ließ einen Teil seiner Männer in den Parks um Cullodens Haus zurück, ging mit seiner ersten Wachtruppe und dem Mackintosh-Regiment weiter und rückte im Umkreis von zehn Kilometern um Nairn vor, um den Herzog von Perth zu unterstützen. Er fand ihn jedoch außer Gefahr und kehrte mit ihm nach Culloden zurück. Zur gleichen Zeit traf auch Lochiel mit seinem Regiment ein. In dieser Nacht lagerten die Hochländer im Culloden-Wald und Charles und seine Hauptoffiziere befanden sich im Culloden-Haus.
Nachdem Prinz Charles das Moor von Drummossie für ein Schlachtfeld ausgewählt hatte, marschierte er am frühen Morgen des 15. mit seiner Armee dorthin und zog seine Männer in Schlachtaufstellung auf das Moor, das ungefähr eine halbe Meile breit war. Seine Vorhut blickte in Richtung Nairn. Er hatte den Fluss dieses Namens zu seiner Rechten und Culloden zu seiner Linken. Dieses Moor, eine Heide-Ebene von beträchtlicher Ausdehnung, etwa acht Kilometer von Inverness und eineinhalb Kilometer südöstlich des Culloden-Hauses entfernt, bildet die Spitze eines Hügels, der bei Culloden allmählich in Richtung Nairn abfällt. Der Aufstieg zum Moor ist zu beiden Seiten steil, insbesondere vom Ufer aus. Als Charles sich auf diesen Boden stellte, ging er davon aus, dass der Herzog von Cumberland über das Moor marschieren würde, welches besser für den freien Durchgang seiner Armee geeignet war als die enge und unbequeme Straße zwischen Nairn und Inverness.
In der Erwartung, dass der Herzog von Cumberland vorrücken würde, schickte Charles einige Reiter nach Nairn, um zu erkunden. Doch sie konnten keine Bewegung unter den königlichen Truppen beobachten. Der Boden, auf dem die Armee nun gestellt war, erregte die Einwände von Lord George Murray. Auf dem Plateau, das zwar mit Moos und einigen Mulden durchsetzt war, war der Boden im Allgemeinen zu eben, betonte er, und folglich nicht gut für die hochländische Art zu Kämpfen geeignet. Er schlug daher vor, nach geeigneten Stellungen Ausschau zu halten. Auf seinen Vorschlag hin wurden Brigadier Stapleton und Colonel Ker gegen zehn Uhr losgeschickt, um einen hügeligen Boden auf der Südseite des Wassers von Nairn zu untersuchen, der ihm steil vorkam, ungleichmäßig und deshalb vorteilhafter für die Hochländer. Nach einer Abwesenheit von zwei oder drei Stunden kehrten diese Offiziere zurück und berichteten, dass der Boden, den sie untersuchen sollten, rau und sumpfig war, dass keine Kavallerie darauf einsetzbar war, dass der Aufstieg auf der Seite neben dem Fluss sehr steil war, und dass es nur zwei oder drei Stellen gab, ungefähr drei oder vier Meilen weiter oben, die die Kavallerie passieren konnte. Die Ufer des Flusses weiter unten waren vollkommen unzugänglich. Nach Erhalt dieser Informationen schlug Lord George Murray vor, die Armee solle, falls die Streitkräfte von Cumberland an diesem Tag nicht erscheinen sollten, den Fluss Nairn überqueren und sich am nächsten Tag in der Schlachtlinie auf dem ausgekundschafteten Boden aufstellen. Sollte der Herzog von Cumberland nicht wagen, ihnen zu folgen und sie auf diesem Boden anzugreifen, sollten sie eine günstige Gelegenheit wählen, um ihn mit Vorteil anzugreifen. Sollte dies nicht der Fall sein, sagte Seine Lordschaft, dass er der Armee empfehlen würde, sich in die benachbarten Berge zurückzuziehen, um den Herzog an einem Pass oder auf einem festen Boden anzugreifen.
Dieser Vorschlag stieß auf allgemeine Zustimmung der befehlshabenden Offiziere. Aber Charles, der zwei Tage zuvor (als ihm vorgeschlagen wurde, sich in eine starke Position zurückzuziehen, bis sich seine gesamte Armee versammelt hatte) seinen Entschluss erklärt hatte, den Herzog von Cumberland auch mit nur tausend Mann anzugreifen, lehnte ihn ab. Sein Begründung war, dass eine solche rückläufige Bewegung die Männer entmutigen könnte, indem sie glauben mochte, ihre Kommandeure wünschten, die englische Armee zu meiden; das Inverness, das jetzt in ihrem Rücken war, ohne Schutz blieb und dass der Herzog von Cumberland auf diese Stadt marschieren und sich des größten Teils ihres Bagage und der Munition bemächtigen könnte.
Charles hält Kriegsrat
Als Charles aus der Untätigkeit des Herzogs von Cumberland schloss, dass er nicht vorhatte, an diesem Tag weiter zu marschieren, hielt er am Nachmittag einen Kriegsrat ab, um über den Kurs zu beraten, der aufgrund des Aufenthaltes des Herzogs in Nairn als am ratsamsten erachtet werden könnte. Nach Charles eigener Aussage hatte er den kühnen und verzweifelten Plan gefasst, die englische Armee in ihrem Lager während der Nacht zu überraschen. Da er jedoch die Ansichten seiner Offiziere kennen wollte, bevor er seinen Plan preisgab, erlaubte er allen Mitgliedern des Rates, vor ihm zu sprechen. Nachdem Lord George Murray die Gefühle der Chiefs und der anderen anwesenden Kommandeure gehört hatte, schlug er vor, den Herzog von Cumberland in der Nacht anzugreifen, vorausgesetzt, es herrschte die allgemeine Meinung, dass der Angriff vor ein oder zwei Uhr nachts erfolgen könne. Charles, der über den Vorschlag seines Generalleutnants überglücklich war, umarmte ihn sofort und sagte, dass er zustimme. Er habe die Maßnahme selbst in Betracht gezogen, aber nicht beabsichtigt, sie allen Mitgliedern des Rates offenzulegen, bis sie ihre Gefühle und Meinungen geäußert hatten.
Wäre die Armee in der Lage gewesen, den Kraftakt eines Nachtmarsches von zehn oder zwölf Meilen zu vollführen, wäre der Plan eines Nachtangriffs zweifellos der beste gewesen, der unter den gegebenen Umständen hätte durchgeführt werden können. Wenn er in der Dunkelheit überrascht war, selbst wenn der Herzog auf der Hut war, schien ein nächtlicher Angriff die einzige Chance zu bieten, seine Überlegenheit in Bezug auf Anzahl und Disziplin wettzumachen und seine Kavallerie und Kanonen nutzlos zu machen. Aber die Hochland-Armee befand sich aufgrund der unerklärlichen Verwaltung durch die Verantwortlichen der Kommissariatsabteilung in einem Zustand, der an Hunger grenzte und war nicht in der Lage, einen derart anstrengenden Marsch durchzuführen. Obwohl es in Inverness und in der Nachbarschaft eine ausreichende Menge an Proviant gab, um vierzehn Tage lang damit auskommen zu können, war nicht darauf geachtet worden, den Männern eine Zulage beim Verlassen von Inverness zu gewähren. Die Folge war, dass an diesem und dem vorangegangenen Tag nur sehr wenige von ihnen etwas zu Essen bekommen hatten. Um ihren Hunger zu stillen, wurde jedem Mann ein einziger Keks ausgeteilt. Dieser Keks steigerte nur den Wunsch nach mehr; und der Hunger wurde immer drängender. Einige der Männer verließen die Reihen, um nach Lebensmitteln zu suchen. Trotz der Entbehrung, unter der sie sich befanden, war die Armee niemals besser gelaunt oder bestrebter, dem Feind zu begegnen. Erst als alle Hoffnungen auf einen sofortigen Zusammenstoß aufgegeben wurden, dachten die Männer daran, nach den Mitteln für den Lebensunterhalt Ausschau zu halten.
Gedanken über einen Nachtangriff
Die Zweckmäßigkeit eines Nachtangriffs wurde von allen Ratsmitgliedern anerkannt. Aber es gab einige, die der Ansicht waren, dass dies nicht vor dem Eintreffen des Restes der Armee gewagt werden sollte, was in zwei oder drei Tagen erwartet wurde. Keppoch mit seinen Hochländern war gerade heraufgekommen und hatte sich der Armee angeschlossen. Aber die Mackenzies unter Lord Cromarty, einige Fraser, die der Master von Lovat gesammelt hatte, um sein zweites Bataillon zu vervollständigen, die Macphersons unter Cluny, ihr Chief, die Macgregors unter Glengyle, eine von Mackinnon angeführte Partei und eine Truppe von Glengarrys Männern unter Barisdale befanden sie sich noch in einiger Entfernung, obwohl sie eigentlich alle nach Inverness marschieren sollten. Die Minderheit beanstandete, dass es schwierig sein würde, die Hochländer zu sammeln, falls sie bei dem Versuch scheitern und zurückgeschlagen würden. Selbst wenn kein Spion dem Herzog von Cumberland von ihrer Annäherung Kenntnis geben sollte, könnte er durch seine Patrouillen ausreichend Zeit gewinnen, um seine Armee im Lager in Bereitschaft zu bringen, seine Kanonen, die mit Kartuschen geladen werden konnten, nach Belieben zu platzieren und seine gesamte Reiterei in die Lage zu versetzen, die Hochländer zu verfolgen, wenn sie besiegt wurden. Abgesehen von diesen Einwänden wiesen sie auf die Schwierigkeit hin, sich zurückzuziehen, wenn viele ihrer Männer verwundet wurden, da die Highlander abgeneigt waren, ihre verwundeten Kameraden zurückzulassen. Sie stellten im Übrigen fest, dass sie keine Kenntnis von der Lage des Herzogslagers hatten; dass der Marsch von jeweils zwanzig Meilen vorwärts und rückwärts zu viel sein würde, was die Männer aushalten könnten, da sie wahrscheinlich am nächsten Tag kämpfen müssten.
Alle diese Argumente wurden jedoch von Charles verworfen, der, unterstützt vom Herzog von Perth, Lord George Murray, Lord John Drummond, Lochiel und anderen, ungeduldig auf einen sofortigen Angriff bestand. Diejenigen, die diese Ansicht unterstützten, waren nicht unempfindlich gegenüber der Gefahr, die bei einem Fehlschlag des Angriffs entstehen könnte. Doch seltsamerweise wurden sie von der Ursache, auf die das Versagen hauptsächlich zurückzuführen war, dem Mangel an Vorräten, dazu gedrängt. Sie befürchteten, dass wenn die Armee die ganze Nacht im Moor bleiben würde, viele der Männer auf der Suche nach Nahrung in beträchtlicher Entfernung davonziehen würden und es sehr schwierig wäre, sie im Falle eines plötzlichen Alarms schnell zu sammeln. Deshalb betrachteten sie einen sofortiger Angriff als weniger verzweifeltet, zumal Charles sich entschlossen hatte, nicht auf die verstreuten Einheiten zu warten.
Um den Herzog von Cumberland daran zu hindern, von den Spionen, die sich in Sichtweite seiner Armee befanden, Kenntnis über den Vormarsch der Hochländer zu erlangen, setzte Charles seine Abreise auf acht Uhr fest. Bis dahin würden seine Bewegungen durch die Dunkelheit des Abends verheimlicht. Währenddessen begaben sich die Kommandeure zu ihren jeweiligen Regimentern, um ihre Männer in Bereitschaft zu versetzen. Aber zwischen sechs und sieben Uhr ereignete sich ein Vorfall, der dem Unternehmen beinahe ein Ende setzte. Dies war die Abreise einer großen Anzahl von Männern, die, ohne die Absicht zu kennen, nach Inverness und zu benachbarten Orten zogen, um Proviant und Quartiere für die Nacht zu besorgen. Berittene Offiziere der verschiedenen Regimenter wurden sofort hinterhergeschickt, um sie zurückzubringen. Aber kein Grund konnte die Männer zur Rückkehr bewegen. Sie sagten den Offizieren, dass sie sich lieber erschießen lassen würden als ohne Vorräte umzukehren. Durch diesen Vorfall verlor Charles ungefähr 2.000 Mann und dies war ungefähr ein Drittel seiner Armee.
Nachtangriff trotz Bedenken vereinbart
Dieses Ereignis veränderte die Ansicht über den Plan eines Überraschungsangriffs vollständig und jedes Mitglied des Rates, das sich früher für einen Nachtangriff ausgesprochen hatte, war jetzt entschieden dagegen. Charles bestand entschieden auf der Maßnahme und sagte, dass die abwesenden Männer zu Beginn des Marsches zurückkehren und dem Rest folgen würden. Das Vertrauen, das er in die Tapferkeit seiner Armee hatte, machte ihn blind für jede Gefahr und er wurde durch seine Entschlossenheit veranlasst, an dem Versuch festzuhalten. Er ging von der Idee aus, dass Cumberlands Armee an diesem Tag damit beschäftigt gewesen war, den Geburtstag ihres Kommandanten zu feiern und den Hochländern leicht zum Opfer fallen würde.
Als die Kommandeure feststellten, dass der Prinz fest entschlossen war, alle Gefahren in Angriff zu nehmen, nahmen sie ihre Stellungen ein und warteten auf den Befehl zum Marschieren. Das Losungswort lautete "König Jakob der VIII." Die Armee erhielt besondere Anweisungen, nicht die Feuerwaffen einsetzen, sondern sich auf ihre Schwerter, Dolche und Bajonette zu beschränken. Beim Betreten des Lagers des Herzogs von Cumberland sollten sie die Zeltschnüre durchtrennen und die Stangen herunterziehen, und wo immer sie eine Ausbuchtung in der gefallenen Decke bemerkten würden, sollten sie kräftig mit ihren Schwertern und Dolchen zuschlagen und stoßen. Vor dem Marsch erhielten mehrere kleine Parteien die Anweisung, alle Straßen zu besetzen, um zu verhindern, dass Informationen über ihren Marsch zum Herzog von Cumberland gelangten.
Charles umarmte Lord George Murray, der gegen acht Uhr mit zwei Offizieren und etwa dreißig Männer des Macintosh-Regiments, die sich hier auskannten, vorausgehen und als Führer dienen sollten. Obwohl die ganze Armee in einer Reihe marschierte, gab es eine Lücke in der Mitte, als bestünde sie aus zwei Säulen. Die Athole-Männer führten die Vorhut an und neben ihnen standen die Camerons, denen die anderen Clans folgten. Die Nachhut bildeten die Tieflandregimenter, die französischen Pikets und die Reiterei. Lord John Drummond war in der Mitte oder am Haupt der zweiten Kolonne. Der Herzog von Perth und Charles, der Fitz-James und andere Reiterei bei sich hatte, befanden sich weiter hinten. Neben der Gruppe von Macintoshes, die als Führer dienten, befanden sich weitere Mitglieder des Clans in der Mitte und in der Nachhut und im Allgemeinen entlang der Linie, um zu verhindern, dass sich einer der Männer im Dunkeln verirrte. Der von Lord George Murray festgelegte Angriffsplan lautete wie folgt: Die Armee sollte in einer Linie marschieren, bis sie das Haus von Kilraick oder Kilravock passierte, dass etwa zehn Meilen von Culloden entfernt auf dem direkten Weg nach Nairn stand. Die Armee sollte dann geteilt werden und während Lord George Murray der Vorhut den Fluss Nairn überqueren und ungefähr ein Drittel des gesamten Flusses zurücklegen und an der Südseite des Flusses entlangmarschieren sollte, sollte der Rest seinen Marsch entlang der Nordseite fortsetzen, bis beide Divisionen sich dem Lager des Herzogs näherten. Die Vorhut sollte dann den Fluss wieder überqueren und die königliche Armee von Süden angreifen, während der andere Teil gleichzeitig von Westen vorgehen sollte. Mit Ausnahme von Charles, der versprach, es niemandem preiszugeben, und Anderson, der in der Schlacht von Preston als Führer aufgetreten war, wurde niemand in den Plan eingeweiht, da sein Erfolg von seiner Geheimhaltung abhing.
Der Nachtangriff macht sich auf den Weg
Zu Beginn des Marsches ging die Vorhut voran, aber es war kaum eine halbe Meile vergangen, als Lord George Murray einen ausdrücklichen Befehl erhielt, anzuhalten, bis sich die hintere Kolonne angeschlossen haben würde. Da ein Halt in der Vorhut immer einen viel Längeren nach sich zieht, wenn der Marsch wieder aufgenommen wird, blieb Lord George nicht stehen, sondern verlangsamte sein Tempo, damit die Nachhut beitreten konnte. Dies erwies sich jedoch als zwecklos, da die anderen immer noch zurückblieben und obwohl Lord George in Folge zahlreicher Anweisungen erhielt, die ihn zum Warten aufforderten, und er immer langsamer und langsamer marschierte, fiel die Hauptmacht immer weiter zurück und bevor er sechs Meilen marschierte war, hatte er hatte mindestens fünfzig Anweisungen erhalten, in denen er aufgefordert wurde, entweder anzuhalten oder sein Tempo zu verringern. Die Hauptursache für die Unterbrechung war die schlechte Straße.
Gegen ein Uhr morgens, als sich die Vorhut gegenüber dem Haus von Kilravock befand, kam Lord John Drummond und erklärte Lord George Murray, dass die Nachhut nicht mithalten könne, wenn er nicht viel langsamer marschiert oder anhält. Nachdem der Herzog von Perth kurz darauf ebenfalls an die Front gekommen war und eine ähnliche Zusicherung gegeben hatte, hielt Seine Lordschaft in der Nähe eines kleinen Bauernhauses namens Yellow Knowe an, das Rose of Kilravock gehörte und fast vier Meilen von Nairn und etwa eine Meile von dem Ort entfernt war, an dem die Vorhut den Fluss überqueren sollte. Im Wald von Kilravock wurde der Marsch der Hauptmacht durch eine lange schmale Stelle, die teilweise durch eine Steinmauer verursacht wurde, stark verzögert. Die Männer legten sich teilweise durch die Beschwerlichkeit der Straße, Müdigkeit und den Mangel an Nahrung, einfach in den Wald. Dieser Umstand wurde Lord George Murray von mehreren Offizieren mitgeteilt, die kurz nach dem Anhalten der Vorhut von hinten auftauchten. Fast alle Hauptoffiziere, einschließlich des Herzogs von Perth, Lord George Murray, Lord John Drummond, Lochiel und General O'Sullivan, befanden sich jetzt in der Vorhut und stellten anhand ihrer Uhren fest, dass es zwei Uhr morgens war.
---ENDE DER LESEPROBE---