Bärligeschichten. Band 1 - Mirjam Städele - E-Book

Bärligeschichten. Band 1 E-Book

Mirjam Städele

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Beschreibung

In 40 Einzelgeschichten begleiten wir Bärli bei seinen großen und kleinen Herausforderungen des Alltags. Kinder dürfen sich auf lustige, liebevoll erzählte Abenteuer freuen, die jeweils einen kleinen Denkanstoß enthalten – aber niemals mit erhobenem Zeigefinger. Eltern werden dabei viele Situationen aus dem eigenen Familienleben wiedererkennen und mit einem Schmunzeln oder Kopfnicken begleiten. Bärli nimmt Kinder ernst, erzählt aus ihrer Lebenswelt und bleibt dabei stets warmherzig, alltagsnah und kindgerecht.

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Seitenzahl: 84

Veröffentlichungsjahr: 2025

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DoMi

Bärligeschichten. Band 1

Für Josef, Klara und Emma.

Ihr habt uns zu den Geschichten inspiriert.

Impressum

Texte: © 2025 Dominik Städele

Umschlaggestaltung: © 2025 Mirjam und Dominik Städele

Illustrationen: KI-generiert

Verlag:

DoMis Geschcihten

Dreiburgenstr. 7

94538 Fürstenstein

Herstellung und Verlag: epubli – ein Service der neopubli GmbH

Köpenicker Straße 154a, 10997 Berlin

Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung:

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne schriftliche Zustimmung nicht gestattet.

Kapitel 1: Bärli und die Honigtopf-Bande

Kapitel 2: Planschen, Tauchen, Schwimmen lernen

Kapitel 3: Ein klebriger Geburtstag

Kapitel 4: Der wilde Wald-Streit

Kapitel 5: Sterne zählen

Kapitel 6: Verstecken spielen im Wald

Kapitel 7: Der allergrößte Fisch

Kapitel 8: Schlafbesuch in der Höhle

Kapitel 9: Das verzauberte Bilderbuch

Kapitel 10: Der matschige Malkünstler

Kapitel 11: Die verschwundene Lieblingsdecke

Kapitel 12: Schattenmonster im Mondlicht

Kapitel 13: Bärli ist schlecht gelaunt

Kapitel 14: Blätter-Wettrennen im Herbst

Kapitel 15: Schneeabenteuer mit kalten Pfoten

Kapitel 16: Bärlis Honigladen

Kapitel 17: Der verrutschte Fellpullover

Kapitel 18: Hilfe, ein Regenschauer!

Kapitel 19: Die zu enge Höhle

Kapitel 20: Bärlis mutiger Schritt

Kapitel 21: Das Honig-Geheimnis von Oma Bär

Kapitel 22: Ein langweiliges Abenteuer

Kapitel 23: Ein sehr hilfsbereiter Bär

Kapitel 24: Der Honigkuchen, der nicht fertig wurde

Kapitel 25: Der verschwundene Höhlenschlüssel

Kapitel 26: Die Honiglüge

Kapitel 27: Bärli lernt Fahrradfahren

Kapitel 28: Die verletzte Pranke

Kapitel 29: Bärli und der Wutanfall

Kapitel 30: Bärli und die Zahnfee

Kapitel 31: Bärli macht alles allein (oder versucht es)

Kapitel 32: Ein Regentag voller Langeweile

Kapitel 33: Bärli als Bärenarzt

Kapitel 34: Der verlorene Kuschelbär

Kapitel 35: Bärli und der zerbrochene Honigtopf

Kapitel 36: Flunkern, Schwindeln und die Wahrheit

Kapitel 37: Der große Oma-und-Opa-Tag

Kapitel 38: Lotta, die beste Tauchlehrerin

Kapitel 39: Fridos sauberer Schlammtag

Kapitel 40: Bärlis geheimes Baumhaus

Kapitel 1: Bärli und die Honigtopf-Bande

Heute war ein ganz besonders honigiger Tag im Bärenwald. Bärli erwartete Besuch von seinen besten Freunden: Frido, dem kleinen Wildschwein, das sich nie gerne schmutzig machte – was für ein Wildschwein ungewöhnlich, aber irgendwie auch sympathisch war – und Ida, dem blitzschnellen Eichhörnchen, bei dem man schon vom Zuschauen müde wurde. „Wir könnten ein Honig-Picknick machen!“, schlug Ida begeistert vor und sprang dabei aufgeregt auf und ab, bis ihre buschigen Ohren wackelten. Frido schaute skeptisch und rümpfte vorsichtig die Nase. „Aber… klebt Honig nicht furchtbar an den Hufen?“ „Honig klebt wunderbar!“, rief Bärli fröhlich und rannte sofort los, um seinen neuen Honigtopf zu holen. Denn wenn Bärli etwas wirklich liebte, dann war es Honig – und zwar am liebsten direkt aus dem großen, randvollen Topf. Gemeinsam breiteten sie eine kuschelige Decke vor der Bärenhöhle aus, und Bärli stellte stolz seinen schönen Honigtopf in die Mitte. Ida klatschte begeistert in die Pfoten: „Wer darf zuerst schlecken?“ Doch plötzlich spürte Bärli ein seltsames Gefühl in seinem Bauch. Was, wenn Ida und Frido seinen geliebten Honig ganz alleine aufessen würden? Vielleicht blieb dann gar nichts mehr für ihn übrig! Schnell schnappte er den Topf, drückte ihn fest an seine Brust und murmelte: „Ähm… vielleicht hole ich euch doch lieber ein paar langweilige Beeren. Der hier ist… nur für mich!“ Ida und Frido ließen traurig ihre Köpfe hängen. „Na gut, Bärli“, seufzte Ida leise. „Dann spielen wir eben ohne dich.“ Kaum waren die beiden verschwunden, steckte Bärli seine Tatze in den Honigtopf. Doch merkwürdig – heute schmeckte der Honig irgendwie… einsam. Ganz und gar nicht nach fröhlichem Bärenglück. Draußen klang das Lachen seiner Freunde durch den Wald, und Bärli bemerkte, dass ihm etwas sehr Wichtiges fehlte. Er nahm seinen Topf und tappte schnell hinterher. „Haaalt! Wartet auf mich!“, rief er laut und rannte so schnell, dass ihm beinahe der Honigtopf aus der Tatze rutschte. „Weißt du was, Ida? Weißt du was, Frido?“, keuchte er, „Honig schmeckt erst richtig lecker, wenn man ihn gemeinsam klebrig macht!“ Kurze Zeit später saßen die drei Freunde lachend auf der Picknickdecke und schleckten glücklich um die Wette. Sogar Frido stellte erstaunt fest: „Eigentlich ist klebrig gar nicht so schlimm. Zumindest, wenn man gemeinsam klebrig ist.“ Bärli strahlte zufrieden. Heute hatte er etwas Wichtiges gelernt: Teilen macht einfach glücklicher als alles ganz alleine zu behalten – ja, sogar seinen allerliebsten Lieblingshonig. Jedenfalls meistens.

Kapitel 2: Planschen, Tauchen, Schwimmen lernen

Heute war nicht irgendein Sommertag im Bärenwald – es war der Tag, an dem Bärli endlich schwimmen lernen sollte! Die Sonne glitzerte fröhlich auf dem kleinen See, und überall plantschten und tobten kleine und große Waldbewohner im Wasser herum. Mama und Papa hatten Bärli extra ein paar Schwimmblätter um seinen kleinen Bauch gebunden. „Damit gehst du garantiert nicht unter“, hatte Papa lachend gesagt. „Höchstens, wenn du versehentlich zu viele Honigkekse gegessen hast!“ Vorsichtig stapfte Bärli zum Wasser. Da entdeckte er Lotta, die mutige kleine Otterdame. Sie tauchte flink unter und hüpfte quietschend wieder aus dem Wasser heraus, sodass es spritzte wie bei einem kleinen Wasserfall. „Hey, Bärli!“, rief Lotta fröhlich und winkte ihm zu. „Komm doch zu mir! Ich zeig dir, wie man richtig schwimmt!“ Bärli blickte nervös auf das Wasser, das plötzlich unheimlich tief und geheimnisvoll aussah. „Ach weißt du…“, murmelte er unsicher, „ich glaube, heute bleibe ich lieber am Rand und plansche nur mit den Tatzen.“ „Aber hier in der Mitte ist es viel schöner!“, ermutigte ihn Lotta. „Und keine Sorge, ich helfe dir!“ Bärli schaute noch einmal zurück zu Mama und Papa. Papa nickte ihm lächelnd zu: „Trau dich, mein Großer. Es ist wie Honigessen – nur nasser!“ Also wagte sich Bärli vorsichtig ins Wasser – erst mit den Tatzen, dann langsam bis zum Bauch. Das Wasser fühlte sich kühl, aber herrlich angenehm an. Doch plötzlich rutschte er aus, verlor kurz den Boden unter den Pranken und ruderte panisch: „Hiiilfe! Ich sinke!“ Schon war Lotta blitzschnell neben ihm. „Ganz ruhig, Bärli! Einfach auf den Rücken legen und die Pfoten bewegen – als würdest du langsam Honig aus der Luft fischen.“ „Honig aus der Luft fischen?“, wiederholte Bärli verwirrt, aber die Vorstellung gefiel ihm sofort. Tatsächlich – schon nach wenigen tapsigen Versuchen spürte er, wie ihn das Wasser sanft trug. „Schau, ich schwimme!“, jubelte er glücklich. Lotta klatschte begeistert in die Pfoten, und gemeinsam verbrachten sie den Nachmittag mit lustigem Tauchen, Planschen und Schwimmenlernen. Am Abend erzählte Bärli Mama und Papa stolz von seinem großen Abenteuer. „Wisst ihr was?“, sagte er gähnend, als er müde und zufrieden in seinem kuscheligen Bett lag, „Schwimmen macht viel mehr Spaß, wenn man Freunde hat, die einem zeigen, wie's geht.“ Papa nickte schmunzelnd: „Und wenn man dabei nicht versucht, Honig aus der Luft zu fischen.“ Seit diesem Tag wusste Bärli genau: Das Schwimmenlernen ist gar nicht so schlimm – solange man Freunde hat, die helfen, und Eltern, die vom Ufer aus Honigwitze machen. Jedenfalls meistens.

Kapitel 3: Ein klebriger Geburtstag

Heute war Bärli schon früh morgens hellwach. Kein Wunder, denn Mama Bär hatte Geburtstag – und er wollte ihr das allerschönste Geschenk der Welt machen. Nur was könnte das bloß sein? Bärli überlegte und überlegte, bis ihm endlich die perfekte Idee einfiel: Honig! Natürlich, was denn auch sonst? Schnell tappte er zu Oma und Opa Bär, denn jeder wusste, dass Omas Honig der beste, süßeste und klebrigste im ganzen Bärenwald war. „Omaaa!“, rief Bärli schon von weitem. „Kann ich bitte einen kleinen Topf Honig für Mama haben? Sie hat heute Geburtstag!“ „Natürlich, mein Bärchen!“, sagte Oma herzlich und zauberte aus ihrem Regal einen besonders schönen Topf mit golden glänzendem Honig hervor. „Aber denk dran, nicht naschen, mein Schatz! Der ist für deine Mama!“ „Versprochen, Oma!“, antwortete Bärli ernsthaft und zog mit dem Honigtopf stolz wieder Richtung Zuhause los. Doch der Heimweg war lang – und schon bald begann Bärlis Bauch verräterisch laut zu knurren. „Nur ein winzig kleiner Schleck“, flüsterte er sich selbst zu. „Ein klitzekleines bisschen schadet bestimmt nicht!“ Er öffnete vorsichtig den Deckel und schleckte genüsslich am Honig. Mmmh, wie lecker das schmeckte! „Nur noch ein ganz kleiner Schleck!“, dachte er – und danach noch einer und noch einer… Als Bärli endlich Zuhause ankam, schaute er erschrocken in den Topf hinein. Oh Schreck! Da war ja fast nichts mehr drin! Sein Honigbauch war nun zwar angenehm voll, aber sein Herz fühlte sich plötzlich ganz leer und traurig an. Verlegen versteckte Bärli den fast leeren Topf schnell hinter einem Baum und ging bedrückt in die Höhle. Mama bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. „Was ist denn los, mein Schatz?“, fragte sie sanft. Da kullerten Bärli dicke, honigfarbene Tränen über die Wangen. „Mama, ich wollte dir so gerne Honig schenken, aber… ich hab leider fast alles selbst aufgegessen! Das wollte ich wirklich nicht. Tut mir so schrecklich leid!“ Mama Bär schmunzelte und nahm ihren kleinen, zerknirschten Bären liebevoll in die Arme. „Ach, Bärli, dein ehrliches Herz ist für mich viel süßer als jeder Honig der Welt. Und dass du mir die Wahrheit sagst, ist das allerschönste Geschenk überhaupt!“ Später gingen die beiden noch einmal zu Oma, holten gemeinsam einen frischen Honigtopf – und diesmal blieb der Deckel fest verschlossen, bis es Zeit für die Geburtstagsparty war. Seit diesem Tag wusste Bärli genau: Geschenke-Honig schmeckt erst richtig gut, wenn man ihn gemeinsam mit den liebsten Bären teilt – und zwar nicht heimlich vorher allein. Jedenfalls meistens.

Kapitel 4: Der wilde Wald-Streit