Ben Black - Total genial und voll daneben - Mark Parisi - E-Book

Ben Black - Total genial und voll daneben E-Book

Mark Parisi

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Beschreibung

Ben Black: verpeilt, nerdig und extrem sympathisch!

Wenn du in der Lage bist, diesen Text zu lesen, dann hast du das allein Ben Black zu verdanken. Aber von vorne: Ben trägt gerne schwarz. Er ist nicht nur ein sensibler Katzenliebhaber, sondern auch – wie er glaubt – ein genialer Künstler. Als er eines Tages auf einen geheimnisvollen Notizzettel stößt, auf dem steht, dass er von einem Alien beobachtet wird, halten das alle für einen schlechten Witz. Selbst seine beste Freundin Parker, die später Psychologin werden will, verfrachtet ihn lieber auf die Couch, als ihm zu helfen. Und so wird Ben schnell klar: Es ist an ihm allein, die Welt zu retten!

Dieses Buch ist bereits unter dem Titel "Big Mäx" im Hardcover-Format erschienen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 111

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Kritiken zu Ben Black – Total genial und voll daneben

Foto: © Kelly Hourigan

DERAUTOR

Mark Parisi ist zugleich Autor und renommierter Cartoonist, dessen preisgekrönter Comic-Strip »Off the Mark« in den USA seit 1987 in über 100 Zeitungen regelmäßig erscheint. »Ben Black – Total genial und voll daneben« ist sein erstes Kinderbuch.

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Aus dem Amerikanischenvon Bettina Spangler

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© 2017 für die deutschsprachige Ausgabe cbj Kinder- und Jugendbuch Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten

Dieses Buch ist erstmals unter dem Titel »Big Mäx« erschienen.

Aus dem Amerikanischen von Bettina Spangler

© 2017 by Mark Parisi

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2017 unter dem Titel »Marty Pants. Do Not Open!« bei Harper, einem Imprint von HarperCollins Publishers, New York, NY 10007

Umschlagbild und Innenillustrationen: Mark Parisi

Umschlagkonzept: init | Kommunikationsdesign, Bad Oeynhausen unter Verwendung einer Illustration von Mark Parisi

AW · Herstellung: LW

Satz: Vornehm Mediengestaltung GmbH, MünchenISBN978-3-570-31318-3V002

www.cbj-verlag.de

Wenn du noch lebst und dieses Buch lesen kannst,kannst du dich bei mir bedanken.Gern geschehen.

KAPITEL 0

Kleiner Ausblick

Mit einem wilden Tier im Arm und einem gestohlenen Dokument im Mund stürme ich aus dem Haupteingang der Schule. Was in diesem Schriftstück steht, wird die Welt verändern! Und zwar buchstäblich! Aber nicht im positiven Sinn. Ich werde verfolgt von einem riesigen, wutschnaubenden …

Du würdest es mir nicht glauben, wenn ich es sage, aber ich werde es dir sowieso erzählen.

Wo soll ich also anfangen? Ich schätze, am besten ganz am Anfang.

KAPITEL 1

Ein paar Worte über mich

Ein paar grundlegende Dinge vorab. Mein Name ist Ben, Ben Black, und ich trage Schwarz. Ich habe mal gehört, dass sich Künstler immer schwarz anziehen.

Das mit dem Künstlersein habe ich mir nicht ausgesucht. Ich bin schon so auf die Welt gekommen.

Mein erstes Werk schuf ich, als ich noch ein Baby war. Mein Dad hat das damals gefilmt. Ich futterte Karottenbrei und musste niesen. An die Wand.

Schon klar, klingt erst mal nicht so toll, aber der Fleck sah aus wie ein berühmtes Gemälde mit dem Titel Der Schrei. Mein Dad hat das Video dann ins Netz gestellt und es wurde millionenfach geguckt. Die Leute waren verrückt danach!

Im Kindergarten wollte ich an meinen frühen Ruhm anknüpfen, indem ich Kreide kaute und auf Tonpapier nieste, aber mir war bald zum Kotzen. Aufs Kleid der Erzieherin.

Mein Dad nannte das meine Jackson-Pollock-Phase.

In der Schule wusste nie einer, meine Kunst zu schätzen. Aber gestern hat mein Lehrer, Mr McPhee, endlich offen zugegeben, dass ich ein wahrer Künstler bin!

Den Kommentar hat er unter meine Hausaufgabe gekritzelt.

Wir sollten was zur Überbevölkerung und deren Auswirkungen auf unseren Planeten schreiben.

Bei mir sah das so aus:

McPhee meinte, ich hätte eigentlich zweihundert Wörter ­schreiben sollen. Daraufhin habe ich ihm erklärt, dass ein Bild mehr sagt als tausend Worte, weshalb ich mir Extrapunkte verdient hätte. Aber in Mathe ist er offenbar eine Niete. Und von Kunst versteht er nicht die Bohne. Ich kann von Glück sagen, dass ich nicht meinen ersten Entwurf abgegeben habe.

Mein Dad meint, jemand, der nichts von Kunst versteht, ist ein Dämlack. Jetzt ist Dämlack mein Lieblingswort. McPhee ist ein Dämlack. Er ist der ehrenwerte Kaiser, König, Großherzog und Premierminister aller Dämlacke. Alles Kreative ist ihm fremd und einen genialen Künstler wie mich versteht er schon gleich dreimal nicht.

Wie alle guten Künstler habe ich ein Auge fürs Detail. Ein außergewöhnlich gutes Auge fürs Detail. Mir fallen Sachen auf, die sieht sonst keiner.

Gerade jetzt zum Beispiel passiert da was ganz Ulkiges und nur ich kriege das mit.

Meine Katze will mein Gesicht auffressen.

KAPITEL 2

Ein erster Einblick

Jerome und ich sind gute Kumpel. Warum also will er mir auf einmal das Gesicht abkauen?

Es gibt noch eine andere Möglichkeit: Er hält mich für Katzenfutter. Vorhin hab ich ein Thunfischsandwich vertilgt, deshalb rieche ich wie sein Fressen. Außerdem bewege ich mich nicht, noch was, das ich mit Katzenfutter gemeinsam hab.

Also rühre ich mich, damit Jerome seinen Irrtum bemerkt, aber wie es aussieht, ist es ihm viel zu peinlich, sich seinen Fehler einzugestehen. Deshalb schleckt er unbeirrt weiter. Mit dieser Zunge, die sich anfühlt wie Schmirgelpapier.

Ich denke nicht, dass Jerome je einen ganzen Menschen verspeist hat, aber zuzutrauen wäre es ihm. Er ist ein knallharter Typ, und im Grunde bin ich der Einzige, mit dem er auskommt.

Ich kann ihn jederzeit auf den Arm nehmen, versucht es aber jemand anders, ist die Kacke am Dampfen.

Frag mal meinen Dad.

War halb so wild, zumindest fand das meine Mom. Dabei flippt sie schon beim kleinsten Kratzer aus.

Auch als meine Schwester sich den Zeh stieß, griff sie zu völlig übertriebenen Maßnahmen.

Und gleiches Spiel, als ich mal Kopfweh hatte.

Mein Dad ist dafür meistens total entspannt. Und er ist kein Mann großer Worte, es sei denn, es geht um Oldies.1

Irgendwie konnte er Mom dann doch dazu überreden, dass ich Jerome behalten durfte. Und das war schon ein Ding, weil meine Mom eigentlich immer ziemlich ängstlich und vorsichtig ist.

Wenn es nach ihr ginge, hätte ich noch Stützräder am Fahrrad.

Ja, schon gut, das ist ein Springstock, aber Fahrräder zeichnen kann ich nicht. Das ist echt eine harte Nuss, deswegen male ich stattdessen immer Springstöcke.

Und wo wir schon von harten Nüssen sprechen, hier kommt meine Schwester.

KAPITEL 3

Platz da!

Meine Schwester heißt Erica. Es sei denn, sie besteht auf

Erika

oder Ericka

oder Ericca

oder Eriquahh.

Sie schreibt ihren Namen immer wieder anders, das wechselt so oft wie ihre Launen. Normalerweise rate ich einfach.

Kaum kommt Erickka ins Zimmer gestürmt, ist mir sonnenklar, dass sie nur nerven will. Aber das soll sie mal versuchen. Diesmal nicht. Da kann sie sagen, was sie will.

»Ben«, ruft mein Dad von der Küche aus. »Hör auf, mit der Katze rumzuschmusen.«

»WAS?!«, brülle ich. »Mach ich doch gar nicht …«

»Mit der Katze zu knutschen ist echt krank«, sagt meine Schwester. »Übst du so für deine Freundin, oder was?«

»Analie ist NICHT meine Freundin!«

Errikah grinst. »Interessant. Ich hab doch keinen Ton von Analie gesagt.«

Urks! Sie hat mich reingelegt!

»Ich hoffe, Analie steht auf Jungs mit Katzenhaaren überall«, fügt sie spitz hinzu.

Das hoffe ich auch, denke ich insgeheim.

»Heute darf ich fernsehen«, verkündet Eriicca. »DAD! BEN BELAGERT DEN FERNSEHER!«

»Hör auf, den Fernseher für dich zu beanspruchen, Ben«, sagt mein Dad. »Komm her, dann unterhalten wir uns über Musik.«

»Aber ich guck mir doch einen Film über Aliens an!«

»Jetzt nicht mehr, du Nulpe«, sagt Errrica, während sie sich aufs Sofa plumpsen lässt und anfängt durch die Kanäle zu zappen.

Okay, mir reicht’s.

»IGITT!«, kreischt Ericcah. »DAD! BEN IST EKLIG!«

»Ben, hör auf, deine Schwester zu ärgern.«

Blitzschnell bin ich in der Küche, um was zu meiner Verteidigung vorzubringen.

»DAD! Eriickaa hat gerade …«

»Ben, ist das Lippenstift, was du da im Gesicht hast?«

»Was?«

»Du bist ganz rot um den Mund herum.«

»Na, weil Jerome mich abgeknutscht, äh … ich meine, abgeschleckt hat!«

»Wenn du auf Lippenstift stehst, kein Problem, aber du solltest besser nicht mit der Katze schmusen.«

Ehe ich etwas erwidern kann, steht meine Mom in der Tür, sie kommt eben von einer Geschäftsreise zurück.

»WAS HÖRE ICH DA? BEN SCHMIERT LIPPENSTIFT AUF EINE RATTE?«

Ich schnaufe tief durch.

Wenn ich mir Sätze überlege, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie jemals laut aussprechen würde, steht der auf jeden Fall ganz weit oben auf meiner Liste.

Hier noch ein paar andere krasse Beispiele:

»Schrei hier nicht so rum, Ben«, sagt meine Mom. »Hast du dein Zimmer schon aufgeräumt?«

»Und ob, das ist BLITZSAUBER!«, versichere ich ihr, während ich schon nach oben flitze in meine blitzsaubere2 Bude.

Ich bin jetzt total aufgewühlt, weshalb ich mir etwas Ruhe gönne und mich auf meinen Sitzsack plumpsen lasse. Den Sitzsack der Einsamkeit. Hier entspanne ich mich immer.

Herrlich, diese Stille.

Ist nicht immer leicht, wenn einen keiner versteht.

Doch mein Zen wird schon bald gestört durch ein knisterndes Geräusch. Ich blicke mich um und sehe, wie Jerome einen lila Papierfetzen aus meinem Rucksack zerrt.

Ich rette den Zettel vor seinen scharfen Krallen und entdecke eine Nachricht.

KAPITEL 4

Leben auf dem Mars?

Wow.

Die Botschaft ist angekommen, aber soll ich das ernst nehmen? Oder erlaubt sich da jemand einen Scherz mit mir? Klar bin ich ein faszinierender Typ, schon verständlich also, dass ein Alien mich beobachten will, oder nicht?

Am besten, ich hole eine zweite Meinung ein. Ich zeige den Zettel einfach jemand anderem. Jemandem, dem ich vertraue. Jemandem, der immer einen kühlen Kopf behält.

Nein, nicht die Sorte kühler Kopf. Ich meine jemanden, der vernünftig und klar denkt. Und ich weiß auch genau, auf wen die Beschreibung passt. Parker.

Parker ist ein echter Kumpel, auf den ist Verlass, der hat in brenzligen Situationen immer einen guten Rat parat. Ob du’s glaubst oder nicht, aber nicht alle nehmen mich ernst.

»Wo willst du denn hin, Ben?«, will meine Mom wissen.

»Zu Parker, weil murmelmurmelmurmel«, nuschle ich und knalle auch schon die Tür hinter mir ins Schloss.

Es ist ein warmer, freund­licher Sonntagnachmittag, ich schaue hinauf in den Himmel. Kein Alien weit und breit. Doch als ich wieder geradeaus blicke, erfasse ich die Gefahr sofort!

Blitzschnell weiche ich aus.

KAPITEL 5

Jetzt wird’s flauschig!

Pfirsichflaum!

Sein wirk­licher Name ist Randy Eggman, aber er hat so einen leichten flaumigen Oberlippenbart, deswegen nenne ich ihn Pfirsichflaum. Natürlich nicht so, dass er das mitkriegt. Er geht schon auf die Highschool, und er triezt mich, als hätte er nichts Besseres zu tun.

Abgesehen vom Spucken.

Es ist jedes Mal ein Drama, wenn ich ihm über den Weg laufe, aber seit meiner Fahrradtour gestern fürchte ich um mein Leben!

Reglos kauere ich im Gebüsch. Einerseits, weil ich nicht will, dass Pfirsichflaum mich entdeckt und killt, andererseits, weil mich hier ganz andere Sorgen plagen.

Schluck! Es wird ja immer behauptet, Spinnen hätten viel mehr Angst vor uns als wir vor ihnen. Meine Meinung zu dem Thema ist kompliziert. (Wenn du mich fragst: Das ist doch erstunken und erlogen!)

Bin mir unschlüssig, was ich tun soll. Wer mich wohl als Erster erwischt, Pfirsichflaum oder Spinne?

Ich schnaufe durch und überlege, dass die Spinne Shermy heißen könnte.

Shermy ist ein freund­licher Name.

Irgendwie bin ich aber immer noch nervös.

Man sagt ja, bevor man stirbt, sieht man sein Leben an sich vorüberziehen.

Aber: Da ist nichts. Das werte ich mal als ein positives Zeichen.

Während ich überlege, was ich als Nächstes tun soll, starre ich auf dieses gigantische Netz, bis mir eines klar wird: Shermy ist ein Künstler.

Vielleicht greift Shermy deswegen nicht an. Shermy spürt nämlich, dass wir etwas gemeinsam haben. Und Künstlerkollegen beißt man nicht.

Gleich geht’s mir besser. Langsam glaube ich, dass ich dieses Schlamassel doch überleben könnte.

Schluck! Pfirsichflaum hat mich entdeckt!

Ich bin so was von tot.

KAPITEL 6

Roongrats dunkle Seite

Momentchen, diese weiner­liche Stimme kenne ich doch. Die gehört Roongrat Mitten. Und das heißt: Die Luft ist rein! Ich bin eben doch schlauer als Pfirsichflaum!

Jetzt muss ich nur noch Roongrat loswerden. Er ist harmlos, nervt nur ein wenig. Roongrat ist voll der Besserwisser und zufällig einer meiner besten Freunde. Warum ich mit ihm befreundet bin, obwohl er nervt? Das frage ich mich auch dauernd.

»Verstecken? Ich? Tu ich doch gar nicht«, schwindle ich. »Ich guck mir nur das krass coole Spinnennetz hier an.« Ich deute mit dem Finger darauf.

Roongrat vernichtet es mit einem Fußtritt.

Ich springe auf und sehe ihn mit diesem Blick an, so von wegen, warum tust du das, du Dämlack?

Roongrat scheint das nicht zu checken, deshalb spreche ich es doch aus: »Warum tust du das, du Dämlack?«

»Spinnen brauchen das, dass sie immer wieder neu anfangen mit ihrem Netz«, behauptet Roongrat. »Sonst staut sich der Faden in ihnen an, bis ihr Popo platzt. Das ist Fakt. Hab dem Vieh bloß einen Gefallen getan.«

Er sagt so was immer aus voller Überzeugung, sodass man ihm fast glaubt. Aber nur fast.

»Meine Mom hat gesagt, du hast bald Geburtstag«, meint er und wechselt damit das Thema. »Was für einen Kuchen wünschst du dir denn?«

»Weiß nicht.« Aber KLAR weiß ich es. Schokolade, logo. Ich will’s ihm bloß nicht verraten.

»Nimm Schokolade. Ich mag Schokolade.«

Jetzt will ich aber keine Schokolade mehr.

»Schokolade ist gut fürs Hirn«, sagt er. »Ist Fakt. Die ganzen Genies haben sich von Schokokuchen ernährt … Einstein, Sherlock Holmes, Stephen Hawking …«