Bergers Mord - Georg Veit - E-Book

Bergers Mord E-Book

Georg Veit

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Beschreibung

Eine norddeutsche Residenzstadt im 19. Jahrhundert. Ungerührt bringt der Hilfsschreiber der Landesbibliothek seinen Vorgesetzten um. Oder - hat er ihn gar nicht umgebracht? Und welche Rolle spielt der undurchsichtige, eigenartig engagierte Erzähler? - Ein literarischer Krimi, der humoristisch Mentalitäten und Sprache der Zeit einfängt - und zugleich die subtile psychologische Studie eines kleinbürgerlichen Mördertypus mit seinen hilflosen Winkelzügen.

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Ähnliche


Georg Veit

Bergers Mord

Eine historische Criminalerzählung

INHALT

Erstes Kapitel

Die Öfen

Die Zettel

Der Teufelspakt

Das Maienblümlein

Zweites Kapitel

Der Steinkopf

Der Krieg

Der Alte

Der Bibliothekssaal

Der Vorgesetzte

Drittes Kapitel

Der Betrunkene

Die Familie

Die Kiste

Der Tee

Die Zigarre

Das Büchlein

Viertes Kapitel

Die Leichenrede

Der Papierkorb

Die Kopfwunde

Das Protokoll

Das Schlüsselchen

Über den Autor

Über dieses Buch

Für Beatrix

Angesichts der außerordentlich genauen Rekonsruktion von Personen und Örtlichkeiten is darauf hinzuweisen, dass demgegenüber Handlungen, Dialoge und Gedanken freiweg erfunden sind.

ERSTES KAPITEL

Montag, am 19ten März 1877

Die Öfen

Höchstpünktlich um kurz vor zehn Uhr am Morgen erreichte Berger, auf dem Äußeren Damm in Richtung Cäcilienbrücke eilend, den Vorplatz der oldenburgischen Bibliothek, der mit einer unansehnlichen Umzäunung eingefriedet war. Der Zustand der siebenunddreißig drahtdurchzogenen, schief im Boden steckenden Holzpfähle, die vor Zertrampelung von Rasen und Blumenbeeten schützen sollten, bereitete ihm ausgesprochenen Verdruss und wir, die wir ihm auf dem Fuße folgten, sahen keine Möglichkeit, ihn von diesen Gefühlen zu befreien. Denn als Hilfsschreiber der Bibliothek war ihm die geregelte Verantwortlichkeit in dieser Sache (Großherzogliches Bauamt: Baurat Roth) durchaus bekannt. Auch bestand wenig Aussicht, dass bei Heranbrechen des Frühjahrs doch wenigstens die früher einmal kultivierten Anlagen ein hübsches Bild machten (Hofgarteninspektor Ohrt, zusändig auch für den herrschaftlichen Gemüse- und Obsgarten auf der Rückseite des Baus). Immerhin wurden dafür jährlich aus der Landeskasse auf vorherige Anweisung des Großherzoglichen Amtes sechsundzwanzig Reichsmark gezahlt!

Es ging ein langweiliger Wind. Einige Atemzüge hielt Berger inne, fasste seine Unterlippe mit den Zähnen und zog fröstelnd seine schmalen Schultern zusammen. Alle Tage schleppte er seine eigene niedrige Temperatur mit sich herum und so kam’s auf das Wetter eigentlich kaum noch an. Er wandte sich, die Augen vom aufgeweichten Schmutz des Rasenbodens lösend, ganz der Bibliothek zu, deren stattlicher zweistöckiger Galeriebau weit erfreulicher ausfiel als der Vorplatz. Bergers Gesicht hellte sich für Augenblicke auf, schien doch dieses Asyl der Wissenschaft der besagten Unansehnlichkeit und dem Geräusch der Straße, die als Zufahrt zur Residenz lebhaften Verkehr verzeichnete, gleichsam entrückt!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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