Berlin - Bodo Schulenburg - E-Book

Berlin E-Book

Bodo Schulenburg

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Beschreibung

Dieses Reisebuch für Kinder und Erwachsene erzählt Historisches, Fantastisches und Aktuelles von der beliebten Stadt BERLIN und gibt interessante Tipps für den Urlaub. Neben BERLIN, Ein Reisebuch für Kinder, hat Bodo Schulenburg noch in der gleichen Reihe USEDOM, HIDDENSEE und RÜGEN als Reisebücher für Kinder geschrieben. Alle drei Bücher wurden von Elinor Weise illustriert und gestaltet.

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Seitenzahl: 54

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Inhaltsverzeichnis

BERLIN – EIN REISEBUCH FÜR KINDER

DAS ERSTE ABENTEUER ERZÄHLT VON KÄMPFENDEN KRÄHEN, FEUERRÄDERN UND EINEM COOLEN STERNENTHEATER

DAS ZWEITE ABENTEUER ERZÄHLT VON ZEHNTAUSEND FLATTERTIEREN UND EINER WILDEN KNÜTTELSCHLACHT

DAS DRITTE ABENTEUER ERZÄHLT VON BULETTE UND VON TIERHETZEN

DAS VIERTE ABENTEUER ERZÄHLT, WIE HERR PHILIPPI DAS SPIELEN AUF DEN STRAßEN VERBIETET, ABER AUCH VON DER INTERNATIONALEN RAUMSTATION ISS

DAS FÜNFTE ABENTEUER ERZÄHLT VON DER BESTEIGUNG DES BROCKENS ODER DER ZUGSPITZE UND VON DER ERSTEN LUFTFAHRT ÜBER BERLIN

DAS SECHSTE ABENTEUER ERZÄHLT VON GUSTAV UND DEM PFERD JUSTAV, WELCHES HINTEN ANGEBUNDEN WAR SOWIE EINER STADT, IN DER ES ALLE 20 MINUTEN NACHT WIRD.

DAS SIEBENTE ABENTEUER ERZÄHLT VON DER RIPPE EINES RIESEN, DEM DIEBSTAHL EINES HÜBSCHEN MÄDCHENS UND EINEM BESUCH BEIM DINOSAURIER OSKAR

DAS ACHTE ABENTEUER ERZÄHLT VON EINER STECHEREI ZUR KINDSTAUFE UND VOM ORT WO FAMILIEN KAFFEE KOCHEN KONNTEN SOWIE DEM GEHEIMNIS DER BERLINER QUETSCHKARTOFFELN

DAS NEUNTE ABENTEUER ERZÄHLT NUR VOM KARTOFFELSCHÄLEN

DAS ZEHNTE ABENTEUER ERZÄHLT VON EINER MITTLEREN DURCHFAHRT NUR FÜR DEN KÖNIG, VON FEHLENDEN POMMES UND EINEM SELTSAMEN ORDEN

DAS LETZTE ABENTEUER ERZÄHLT VOM FOTOGRAFIEREN, VOM GRINSEN UND EINEM SELTSAMEN LIED

Quellenangaben

Bodo Schulenburg

BERLIN – EIN REISEBUCH FÜR KINDER

Jeder Anfang ist wichtig. Ich sage dir, der Anfang ist das wichtigste. Ich meine den ersten Satz, die erste Geschichte, das erste Abenteuer. Denn: Wer das erste Abenteuer gut findet, will auch das zweite lesen. Und das will ich ja, dass du das ganze Buch liest. Nicht nur achteinhalb Zeilen plus ein Komma und ein Fliegendreck, welcher ein Punkt ist. Man sagt ja auch: Wie man die Sache anfängt, so gerät sie! Und das stimmt. Meistens. Also manchmal.

Ein guter Anfang ist zum Beispiel: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Da will man sofort wissen: Und wie ging es weiter? Was kam dann? Also es ging dann nicht so gut weiter, welches aber eine andre Geschichte oder ein anderes Buch ist.

Allerdings ist der Anfang schwer. Und das besonders Schwere ist, dass Berlin voll von guten Anfängen, also Geschichten ist!

Soll ich auf der ersten Seite den höchsten Turm der Welt in Berlin zusammenstürzen lassen? Welchen der erste Preußenkönig unbedingt haben wollte. Zum Angeben. Booiing! Krach Wuomm, Klack, klack, klick. Das Klackern waren keine fliegenden Untertassen, sondern die fliegenden Steine, die auf den Schlossplatz klackerten.

Vielleicht lasse ich das Gespensterschiff auf der Spree schwimmen? Man bedenke, dreieinhalb Meilen oder fünfundzwanzig Kilometer legte das Ungetüm an einem Tag zurück. Dabei war nur das Rad, das den Dampfer trieb, in der Mitte eingebaut. Unsichtbar, versteckt. Trotzdem, eine unheimliche Sache ist immer gut! Für einen Anfang.

Oder soll ich erzählen, wie das neue holländische Riesenschiff, auch des ersten Königs, von hunderten Soldaten durch die Havel gezogen und geschoben wurde? Fluchend. Und abends fielen sie, die Soldaten, auf die Knie und beteten: Lieber Vater Unser, schicke Regen, damit dieser Scheißkahn endlich schwimmen kann! Wir werden auch keine Hühner mehr klauen, höchsten bei allergrößter Hungerspein!

Vielleicht wären die 10.000 Federmäuse, die in den Katakomben der Zitadelle Spandaus umherflattern, passender? Mit anschließender Knüttelschlacht auf der Havel? Oder war es die Spree?

Die Sache mit der Stechbahn wäre auch brauchbar? Wie ein großer erster Zirkus, in dem sich die Reiter vom Pferd stachen, dass die Blechrüstungen nur so schepperten? Wobei es staubte, dass halb Berlin und Cölln nieste.

Nein, eine Klauerei muss an den Anfang! Dann blättert und liest jeder weiter, weil er wissen will, wer der gemeine Spitzbube ist. Allerdings müsste es eine große Sache sein, welche gestohlen wird! Nicht ein Huhn, das auf dem Markt zwei Pfennig kostet. Einmal wurde die Quadriga geklaut, ich meine die Siegesgöttin mit den kleinen Fledermausflügeln und den Rossen mit den breiten Hintern plus Wagen. Groß genug und sauschwer. Ich meine die Göttin, die auf dem Brandenburger Tor umhersiegt. Außerdem war der Gauner einer der Schönen und Reichen. Ein alleroberster Militär und sogar Kaiser als Langfinger, macht sich immer gut.

Halt! Ich hab` s! Auf meiner ersten Seite sprudelt die Sintflut. Säuft ganz Berlin weg. Oder auch nicht? Und es gab sogar einen toten Wagenknecht. Vielleicht. Als die Flut zu Ende war. Und jeder will wissen, ob die Sintflut so eine Abart vom Tsunami war und wo sie so plötzlich her kam und was aus Berlin wurde! Ob da irgendwo eine Arche angepaddelt kam? Mit Noah und der ganzen Tierbesatzung.

Ja, das ist der Anfang! Also:

Icke, dette, kieke mal, Oogen, Fleesch und Beene,

wenn de döst, valierst de se,

wieda kriegst de keene!

DAS ERSTE ABENTEUER ERZÄHLT VON KÄMPFENDEN KRÄHEN, FEUERRÄDERN UND EINEM COOLEN STERNENTHEATER

Auf dem Schloss zu Cölln stand eine Sternwarte. Nicht allzu groß. Mehr ein Sternwärtchen. Aber immerhin, besser als gar nichts, kein Kinderspielkram. Mit verschiedenen blanken Rohren, Gläsern und Spiegeln, um in den Himmel zu gucken und ihn abzusuchen. Dort hockte der Markgraf Joachim I., Kurfürst zu Brandenburg, manche Nacht und bestarrte die Sterne. Wollte so in seine Zukunft sehen. Und klüger sein als diese. Glaubte auch im Mond düstere Vorzeichen zu entdecken und in den Nebelvorhängen, besonders morgens, Unglück verkündende Vorgänge wunderbarer Natur zu erkennen. Er flüsterte seinem Sterndeuter aufgeregt zu, dass er in den Lüften Krähen habe kämpfen sehen, auch seien etliche tot auf die Erde niedergefallen, zu dem sei vor Sonnenaufgang ein heller Stern in den Himmel gestiegen, der nachmals heruntergefallen. Und als Feuerrad über den Schlossplatz gerollt.

Der Sterndeuter schlug die Hände über den Kopf zusammen und wurde bleich im Gesicht, bleich wie drei Tage alter Schnee. Er beschwor Joachim, dass ein grausam Wetter würde ankommen, genannt die Sintflut, in welchem beide Städte Berlin und Cölln möchten untergehen! Aus, Ende und Amen!

Es war der 15. Juli 1525.