Thüringen - Bodo Schulenburg - E-Book

Thüringen E-Book

Bodo Schulenburg

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Beschreibung

Dieses Reisebuch für Kinder und Erwachsene erzählt Historisches und Aktuelles aus Thüringen (zum Beispiel eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert, nach Renthendorf, zu Christian und Alfred Brehm, ins Bachhaus Eisenach und zum Panorama-Museum auf dem Schlachtberg bei Frankenhausen) und gibt interessante Tipps für den Urlaub. Neben „USEDOM“, „RÜGEN“ und „HIDDENSEE“ hat Bodo Schulenburg noch in der gleichen Reihe "BERLIN" als Reisebuch für Kinder geschrieben. Alle Bücher wurden von Elinor Weise illustriert und gestaltet.

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Seitenzahl: 54

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhaltsverzeichnis

DAS ERSTE KAPITEL GIBT VERSCHIEDENE TIPPS FÜR ZEITREISEN

UNSERE ERSTE ZEITREISE INS 18. JAHRHUNDERT, NACH RENTHENDORF, ZU ECHTEN VOGELFORSCHERN

Vogelstimmen → Der Kuckuck

Nester → Der Zaunkönig

Das Futter → Der Kauz

Der Vogelstimmentrainer

Empfehlungen für andere Zeitreisen

UNSERE ZWEITE ZEITREISE INS SIEBZEHNTE JAHRHUNDERT ZUM GEVATTER TOD UND EINEM WUNDER AUS TÖNEN

Gevatter Tod

Das Wunder

Empfehlung

UNSERE DRITTE ZEITREISE IN DAS JAHR 1525 NACH FRANKENHAUSEN

ZEITREISE ZU EINER KIRMES IN SONNEBERG, IM VORIGEN JAHRHUNDERT, ZU EINEM GLÜCKLICHEN BÄREN UND EINEM ÜBLEN AUFHOCKER

Empfehlung

Noch ein paar andere Vorschläge für Zeitreisen

ZEITREISE NACH GERA, IN VERRÜCKTE ABER WAHRE SCHULGESCHICHTEN ZU EINEM HERREN POSTHUMUS UND EINEM FEUERWEHRSPRITZENBRANDHAUPTMANN

LETZTE ZEITREISE IN EIN VERRÜCKTES SPEKTAKEL, WIE EINE KIRMES, DIE ABER KEINE KIRMES IST UND EIN TRAURIGES ENDE HAT MIT VERSCHIEDENEN GEHEIMNISSEN

DIE LETZTE ZEITREISE, SPURENSUCHE IN GERA

ZUM SCHLUSS: GUTE REISE IN DIE ZEIT

DAS ERSTE KAPITEL GIBT VERSCHIEDENE TIPPS FÜR ZEITREISEN

Plötzlich stand Ronile vor mir. Ein komischer Name und trotzdem ein normales Mädchen, fast. Sie wollte meine Hand nehmen, aber ich ließ sie nicht, schließlich bin ich, Bodo, zehn Jahre alt, später ließ ich sie doch nehmen, nämlich meine Hand. Zuerst meine Tipps, an denen Ronile sofort umhermotzte, wertvolle Tipps, wie ihr eine Zeitreise starten könnt oder auch nicht.

Numero eins. Zubehör: Ein Bild, wo das Meer drauf ist. Mit zarten blauen Wellen. Auf dieses Bild müsst ihr starren. Und starren. Ohne Pause starren. Bis die Augen brennen und Tränen tröpfeln. Plötzlich bewegen sich die Wellen, werden mächtige Kracher und rollen rauschend, aber rückwärts aus dem Bild. Das ist der Augenblick, wo ihr schon mitten in eurer Zeitreise schwimmt. Ronile fragte artig: Ob es auch mit gelben Wellen klappt und wie viele Aufwischlappen sie braucht? Typische Mädchenfrage.

Numero zwei. Zubehör: Ein Gedicht. Ein auswendig gelerntes, welches du rückwärts aufsagen musst. Rückwärts, weil du ja rückwärts reisen willst. Zum Beispiel: Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp klapp. Das klingt, also klappert dann so:

Klapp klipp Bach rauschenden am Mühle die klappert es!

Ich sage nur eines, das hört sich leicht an, ist aber sauschwer!

Ronile meinte ohne Grinserei, und wenn du dich verhaspelst, landest du statt im Dahlienpark von Gera auf einem Misthaufen in Posemuckel, allerdings rückwärts, mit dem Hintern zuerst?

Numero drei. Zubehör: Fahrrad, kann alt sein, rostfleckig, beulig. Jetzt, und das ist der Haken, musst du rückwärts fahren. Anstrengend. Kann nicht jeder. Ronile schlug als Fahrstrecke eine Straße vor, wo es keine Zuschauer gibt, weil diese nur wetten würden: Fliegt er auf die Schnauze oder nicht? Ja, sie sagte: Schnauze.

Numero vier, mein Favorit. Zubehör: Ein Eimer Biowasser, Temperatur exakt lau! Ein Fingerhut voller Zeit-Rück-Reisepulver, sieht aus wie schwarzer Kaviar, schmeckt nach angefaultem Kaviar mit einer Spur Erdbeergeschmack. Soll ja auch keiner naschen, sondern das Pulver einquirlen, bis es schäumt. Schnorchel-Nasen-Klemmer auf die Nase schieben und Kopf bis zur letzten Haarspitze in den Eimer stippen. Luft an…halten, noch mehr an…halten! Bis es tiefseehaft gluckert und eine Herde Luftblasen vor der Nase umhertaumelt, dann taucht auf dem Grund des Eimers die gewünschte alte Zeit auf, wie auch der alte Ort, den du eingequirlt hast. Und das in Total echt!

Ronile sagte, wie ich hörte, klappt das nur bei Vollmond, welcher den Schrei eines weißen Raben ausstößt. Was sehr selten geschieht. Wenn du allerdings die wilden Blasen nicht mehr hörst, siehst, war dein Kopf zu lange im Biowasser oder die Wäscheklammer hat nicht richtig geklemmt.

Klug schnattern kann jeder, sagte ich. Und prüfte, was ist größer, dass ich beleidigte Leber- oder Blutwurst spiele oder dass ich neugierig bin? Die Neugierde oder wie die Berg-Schweizer sagen, der Wunderfitz war höher und siegte mit drei Bergen Vorsprung!!

Ronile schnatterte munter weiter:

Zeitreisen sind einfach!

Das geht so: Ich sehe Geschichten und träume sie weiter und male bunte Bilder daraus. Oder anders und umgekehrt: Ich träume mir Geschichten aus einer anderen Zeit und male auch Bilder daraus.

Ich murrte: Malen kann ich nicht.

Sie murrte zurück: Aber spinnen, träumen kannst du, was du so erleben willst, Abenteuer, wo, wann und das mischt du zusammen ohne Pulver aber mit einem Haufen Wirklichkeit!

Und deine Zeitreise startet. Peng oder Ping! Vielleicht auch ohne Ton. Aber sie startet!

Das war der Augenblick, der schon am Anfang aufgeschrieben ist, wo sie meine Hand nahm und ich ihr meine Hand gab. Hey! Weil ich neugierig war.

UNSERE ERSTE ZEITREISE INS 18. JAHRHUNDERT, NACH RENTHENDORF, ZU ECHTEN VOGELFORSCHERN

Klar, es funktioniert. Wir kommen an oder landen oder sind plötzlich ganz einfach da. Und sind ein wenig enttäuscht. Die Bäume sehen aus wie die aus der Zeit, wo wir herkommen: Stamm, Äste, verschiedenes Grün! Auch das Haus des Vogelpastors, nichts Besonderes, kein buntes, zwitscherndes Vogelhaus mit Strohdach. Gedeckt mit grauem Schiefer, die Wände weiß gestrichen und die Fensterrahmen blau gemalt. Nur der Mann, der aus der Haustür tritt, ist echt 18. Jahrhundert! Besonders der mächtige Bart, von der Stirn, über Backe, Kinn bis zum Hals und eine zarte Vogelfeder versteckt sich in diesem Gestrüpp. Mund und Lippen sind zwitscherbereit, für Amsel, Drossel, Fink und Star. Und alles wird geschmückt von einem Strohhut mit regenbogenbuntem Flatterband. Eindeutig Vogelforscher!

Ronile knickst, fragt höflich: Sie sind bestimmt der Vogelpastor Christian Brehm?

Bin ich bestimmt nicht, weil ich der Alfred bin und der Christian ist mein Vater.

Bin aber auch Vogelforscher. Bringt ihr ein Vögelchen fürs forschen? Lebt es noch oder ist es schon gestorben?

Ich sage: Wir bringen gar nichts, besonders nichts Totes.

Ronile, wieder mit Knicks, sagt: Wir wollen nur wissen, wie die Stimmen der Vögel so klingen und von welchem Vogel sie kommen.

Alfred staunt nur: Seit wann tragen die Mädchen Hosen?

Ich flüstere ihr zu: Hör auf mit der Knickserei, du knickst dir einen Bruch ins Knie und mir wird grummlig im Bauch, vor lauter Peinlichkeit.

Sie flüstert zurück, dass Mädchen in dieser Zeit artig knicksen und die Jungen einen tiefen Diener machen, welcher eine Verbeugung ist. Und sie sagte laut: Ich meine, mich interessiert mächtig, wie ich lernen kann, ob ein Lied von einer Meise kommt oder nicht.

Meisen zwitschern Zizigä oder so ungefähr, sage ich, und wir wollen eigentlich wissen, was an den fliegenden oder ausgestopften Meisen überhaupt und so erforscht wird.