Bianca Arztroman Band 11 - Jennifer Taylor - E-Book

Bianca Arztroman Band 11 E-Book

Jennifer Taylor

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Beschreibung

DU SCHAFFST ES, EMILY von JESSICA MATTHEWS

Freundschaft? Für immer! Sex? Fantastisch! Aber Liebe? Daran glaubt die Krankenschwester Emily nicht und heiratet Dr. Will Patton, von dem sie ein Baby erwartet, erst nach langem Zögern. Als sie sieht, wie sehr er mit der hübschen Jacqueline flirtet, will sie die Scheidung!

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Jennifer Taylor, Jessica Matthews, Mereditz Webber

Bianca Arztroman Band 0011

IMPRESSUM

Bianca Arztroman Band 0011 erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Redaktion und Verlag:

Postfach 301161, 20304 Hamburg

Telefon: 040/60 09 09-361

Fax: 040/60 09 09-469

E-Mail: [email protected]

Geschäftsführung:

Thomas Beckmann

Redaktionsleitung:

Claudia Wuttke (v.l.S.d.P.)

Produktion:

Christel Borges

Grafik:

Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

©

1999 by Jessica Matthews Originaltitel: „Babies on her Mind“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: MEDICAL ROMANCE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Ursula Ljubimow

©

1999 by Meredith Webber Originaltitel: „Heart-Throb“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: MEDICAL ROMANCE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Ursula Ljubimow

©

1999 by Jennifer Taylor Originaltitel: „The Husband She Needs“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: MEDICAL ROMANCE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Sigrid von Voss

©

Deutsche Erstausgabe in der Reihe Bianca Arztroman Band 0011 Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg Fotos: : The Image Bank / RJB Photo Library

Veröffentlicht im ePub Format im 12/2012 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: readbox, Dortmund

ISBN 978-3-95446-094-6

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

CORA Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

ROMANA, BIANCA, BACCARA, TIFFANY, MYSTERY, MYLADY, HISTORICAL

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* 14 Cent/Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz

www.cora.de

Jessica Matthews

Du schaffst es, Emily

1. KAPITEL

“Wir treffen uns zum Dinner. Sechs Uhr.”

Emily Chandler zuckte resigniert die Schultern. Will Pattons abendliche Einladungen waren so regelmäßig wie seine Besuche auf Station.

“Danke, Doktor, aber ich kann nicht”, sagte sie, ohne den Kopf zu heben, und steckte die Karteikarte zurück in den Kasten.

“Warum nicht?”

“Ich habe keine Zeit.” Sie warf ihm einen raschen Blick zu, ehe sie sich wieder in ihre Arbeit vertiefte. Er sieht wirklich gut aus, dachte sie irritiert. Dunkle Augen, schwarzes Haar, ein schönes, männliches Gesicht mit einer feinen, verblassten Narbe an der rechten Schläfe …

Dr. Patton trat einen Schritt näher. “Okay”, sagte er gleichmütig, “verschieben wir es auf morgen.”

Emily sah auf. Sie gab sich große Mühe, ruhig und gelassen zu scheinen. Sie kannte Will Patton und wusste, dass er ein scharfer Beobachter war, dem nichts entging! Auf keinen Fall durfte er spüren, wie sehr er ihr seelisches Gleichgewicht durcheinanderbrachte!

“Nein!” Sie schüttelte leicht den Kopf und senkte die Stimme. “Wir haben eine Vereinbarung getroffen, an die ich mich halten möchte”, erinnerte sie. “Wir haben ein Arbeitsverhältnis, Doktor. Mehr nicht.” Sie wandte sich ab und zog eine neue Karte aus dem Kasten.

“Vereinbarungen können geändert werden”, meinte Will und kam noch einen Schritt näher. “Vorausgesetzt, dass beide Parteien damit einverstanden sind.”

Emily schluckte. Sie spürte den Duft seines herben Rasierwassers. Ihr wurde heiß. Eine Kollegin kam vorbei und warf einen neugierigen Blick durch die offene Tür.

“Kommen Sie, Emily”, drängte Will leise. “Was haben Sie gegen ein harmloses Dinner? Ich gehe oft mit Kollegen essen!”

Sein Angebot war verführerisch, aber sie kannte ihre Grenzen. Sie straffte die Schultern, wie um sich zu wappnen. “Danke für die Einladung”, sagte sie fest, “aber ich kann weder heute, noch morgen, noch an irgendeinem anderen Abend mit Ihnen ausgehen.”

Auch Will Patton straffte die Schultern und schob eigenwillig das Kinn vor. “Sie wissen, dass ich nicht aufgebe”, erklärte er ruhig. Sein Gesicht war freundlich, aber seine dunklen Augen blitzten kämpferisch.

“Das sollten Sie aber, Doktor!”

“Nein.”

“Und warum nicht?”

“Wollen Sie wirklich, dass ich es Ihnen erkläre? Hier, im Schwesternzimmer, wo jeder zuhören kann?” Er warf einen Blick durch die offene Tür in den langen Korridor. Dann zuckte er die Schultern. “Meinetwegen! Mir macht es nichts aus, über unsere unvollendete Geschichte zu sprechen …”

“Nein!” Emily seufzte. Seit drei Wochen ließ er keine Gelegenheit aus, sie in ein privates Gespräch zu verwickeln, wann immer sich ein freier Augenblick ergab. Fast sehnte sie sich nach den Tagen zurück, in denen ein höflich-reservierter Gruß ihre Beziehung bestimmt hatte!

Sie unterdrückte einen neuen Seufzer. Sie wusste, dass sie keine Chance hatte. Will war kein Mann von leeren Drohungen! Er meinte, was er sagte. Wort für Wort. Und wenn er glaubte, dass er mit ihr noch nicht fertig war, dann würde er nicht eher ruhen, bis er das, was er als ‘unvollendete’ Geschichte bezeichnete, zu seiner Zufriedenheit vollendet hatte! Aber er würde sich gedulden müssen, bis sie die Probleme mit ihrem Bruder im Griff hatte!

“Okay, ich werde sehen, was ich tun kann”, sagte sie einlenkend. “Aber versprechen kann ich nichts!”

“Einverstanden!” Er drehte sich um, hob flüchtig die Hand und war im nächsten Augenblick verschwunden.

Aber Emily blieb nicht lang allein. Sekunden später betrat ihre Freundin Molly O’Donnell das Schwesternzimmer der Entbindungsstation. Molly, eine dralle, rothaarige Krankenschwester, hatte einen Stapel Akten im Arm, den sie schwungvoll auf die Schreibtischplatte fallen ließ.

“Warum lässt du den armen Mann zappeln und sagst nicht einfach ja?”, fragte sie resigniert.

“Wie bitte?” Emily sah sie entgeistert an.

“Sag ja”, wiederholte Molly geduldig. “Mach dem Spiel ein Ende, und geh mit ihm aus, Em!”

“Warum ich?” Emily schob trotzig die Unterlippe vor. “Er kann eine von euch einladen, wenn er Gesellschaft sucht!”

“Sicher kann er das. Aber er tut es nicht. Er ist seit drei Monaten in Crossbow und hatte genug Gelegenheit dazu. Aber er ist nicht daran interessiert.” Sie zog die Mundwinkel herab. “Wir haben getan, was wir konnten. Ohne Erfolg, wie du siehst!”

“Dann gebt euch mehr Mühe”, befahl Emily streng. “Vielleicht lässt er dann von mir ab!”

Molly zog kritisch die Brauen zusammen. “Warum denn, Em? Was hast du gegen ihn? Du bist frei und ungebunden! Mit Don Springer hast du vor Weihnachten Schluss gemacht. Kein Grund, Hoftrauer zu tragen! Wenn sich Dr. Patton für dich interessiert, dann solltest du zugreifen! Der Mann hat mehr Sexappeal als jeder andere in einem weiten Umkreis!”

“Mag sein, aber ich suche keine neue Beziehung!”

“Beziehung! Niemand redet von Beziehung, Em! Der Mann will mit dir essen gehen!” Molly warf der Freundin einen vorwurfsvollen Blick zu. “Ich finde, ihr seid ein attraktives Paar.”

“Darum geht es nicht”, konterte Emily schärfer als beabsichtigt. “Attraktiv oder nicht … ich bin jedenfalls nicht die Frau seiner Träume!”

“Woher weißt du das? Du hast doch noch keine zwei Sätze mit ihm gesprochen. Privat, meine ich.”

“Ich weiß es eben”, erklärte Emily. “Aber lass uns das Thema wechseln, Molly. Du weißt, wo meine wirklichen Probleme liegen. Ich habe den Kopf voll, was meinen Bruder betrifft!”

Aber so schnell gab Molly nicht auf. “Trotzdem verstehe ich nicht, warum eine Dinnereinladung mit einem Mann wie Will Patton ein Problem sein soll, Em!”

“Es ist eins, Molly”, erklärte Emily. “Du kannst es mir glauben oder nicht!”

Molly seufzte. “Er ist unheimlich attraktiv”, gestand sie. “Die meisten Mädchen stehen auf diesen dunklen, geheimnisvollen Typ Mann! Eine Nacht mit ihm muss ein Highlight in unserem glanzlosen Alltag sein!” Sie machte ein träumerisches Gesicht. “Früher soll er ein ziemlicher Draufgänger gewesen sein, erzählt man.”

Emily sah auf. “So kommt er mir heute nicht mehr vor”, sagte sie überrascht.

“Nein, vermutlich ist er zur Vernunft gekommen und spart sich seine männlichen Energien für die Richtige auf”, überlegte Molly. “Die Glückliche, die seine wilde Leidenschaft teilen darf …” Sie warf Emily einen anzüglichen Blick zu.

Wieder spürte Emily ihre heißen Wangen. Es war wirklich an der Zeit, das Thema zu wechseln! “Kevin und seine Hausaufgaben beanspruchen alle verfügbaren Energien, die ich nach der Arbeit noch übrig habe”, erklärte sie trocken. “Ich bin sogar zu müde zum Joggen. Was ist mit dir? Hast du Lust heute Abend?” Noch während sie die Frage stellte, hoffte sie heimlich, dass Molly ablehnen würde. Das begonnene Lauftraining hatte nicht den erhofften Erfolg gebracht. Im Gegenteil, ihre Kondition wurde schlechter statt besser.

“Meinetwegen”, sagte Molly gutmütig. “Nach der Arbeit?”

“Nicht gleich. Ich habe vorher noch einen Arzttermin.”

“Endlich!”, sagte Molly streng. “Du bist in den letzten Wochen etwas flügellahm geworden! Dafür muss es einen Grund geben.”

Emily zuckte die Schultern. “Sorgen und Stress sind die Auslöser”, sagte sie gleichmütig. Aber in Wirklichkeit machte sie sich große Sorgen. Die ständige Müdigkeit und die ungewohnte Blässe machten ihr Angst. Sie war Krankenschwester und wusste, was sich hinter solchen Symptomen verbergen konnte … “Wir treffen uns nach meinem Arztbesuch, okay?”

Als Emily zwei Stunden später in Dr. Fergusons Sprechzimmer saß, um die Ergebnisse ihrer Blutuntersuchung zu besprechen, schlug ihr Herz bis zum Hals. Sie war so aufgeregt, dass ihre Hände zitterten und sie große Mühe hatte, ein ruhiges, gelassenes Gesicht zu machen und sich auf die schlimmstmögliche Diagnose vorzubereiten.

“Ich denke, wir haben die Erklärung für Ihre Beschwerden, Emily”, begann Dr. Ferguson und raschelte mit dem Papierbogen in seiner Hand.

Emilys Mund war ausgetrocknet. Angst schnürte ihr die Kehle zu. “Das ist gut”, brachte sie heraus und zwang sich zu einem kleinen Lächeln.

Auch Dr. Ferguson lächelte. “Es wird einiges auf Sie zukommen, meine Liebe”, sagte er und warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu. “Auf jeden Fall werden Sie sich nach einem anderen Arzt umsehen müssen. Ich kann Sie nicht behandeln.”

Also doch Leukämie! Ihre schlimmsten Befürchtungen waren eingetreten! “Sie können mich nicht behandeln?”, wiederholte sie benommen.

“Nein. Ich fühle mich nicht kompetent. Ich habe seit vielen Jahren nichts mehr mit Schwangerschaften und Geburtshilfe zu tun.”

“Geburtshilfe?”, stammelte Emily schwach. “Wovon sprechen Sie, Doktor?”

“Sie sind schwanger, meine Liebe! Hier haben Sie es schwarz auf weiß!” Er drückte ihr einen Bogen Papier in die kalte Hand.

Emily starrte auf das Blatt und schüttelte hilflos den Kopf.

“Nun, nun …”, sagte Dr. Ferguson beruhigend. “Eine Schwangerschaft ist kein Weltuntergang! Es gibt schlimmere Diagnosen! Das wissen Sie selbst! Blutarmut, Müdigkeit, Blässe … so können sich auch ernste Erkrankungen ankündigen.”

“Ich weiß! Es ist nur … Es kommt so unverhofft! Ich habe einfach nicht damit gerechnet!” Sie hatte immer klare Vorstellungen von der Reihenfolge gehabt, was Babys betraf. Zuerst kam die Hochzeit und dann ein Baby! Sie schluckte und suchte nach Worten.

Dr. Ferguson kam ihr zuvor. “Sicher, meine Liebe, das ist normal, unter den Umständen.”

Emily wusste, dass er auf ihren Single-Status anspielte. Trotzdem lächelte sie erleichtert. “Ich hatte eher mit Leukämie als mit einem positiven Schwangerschaftstest gerechnet”, gestand sie.

Er nickte. “Eine Schwangerschaft ist die bessere Diagnose”, sagte er optimistisch. “Allerdings wundere ich mich, dass Sie nicht selbst auf die Idee gekommen sind! Schließlich arbeiten Sie auf der Frauenstation und haben täglich mit schwangeren Frauen zu tun!”

“Ja, aber meistens bin ich im Kreißsaal! Und zu diesem Zeitpunkt haben die Frauen die bekannten Symptome hinter sich! Außerdem hatte ich in der letzten Zeit viel Stress! Ich schob einen Teil der Symptomatik darauf zurück.”

Dr. Ferguson nickte. “Ihre Blutwerte sind nicht schlecht, bis auf einen Eisenmangel, der behandelt werden sollte. Sie sind etwa in der zehnten Woche, und Sie sollten sehr bald mit Ihrem Partner über die Schwangerschaft und eventuelle Konsequenzen sprechen.”

Emily hob den Kopf. “Ich werde es ihm sagen, aber seine Entscheidung wird meine Entscheidung nicht beeinflussen. Ich werde das Baby bekommen.”

Dr. Ferguson nickte. “Falls Sie noch keinen Frauenarzt haben, dann kann ich Ihnen Dr. Patton empfehlen. Er ist relativ neu in der Stadt und noch nicht so ausgebucht wie die älteren Gynäkologen.”

Emily hielt den Atem an. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie räusperte sich. “Ich weiß nicht …”, begann sie stockend. “Dr. Patton und ich … wir … wir harmonieren nicht zusammen.”

Dr. Ferguson lachte. “Will ist manchmal etwas direkt”, gab er zu. “Er weiß, was er will, und meistens setzt er es auch durch. Aber immer zum Wohl seiner Patientinnen. Er ist ein ausgezeichneter und gewissenhafter Gynäkologe und Geburtshelfer. Das kann ich hundertprozentig sagen. Bei ihm sind Sie in den besten Händen!”

Emily wusste, dass er Recht hatte, was diesen Punkt betraf.

“Ich weiß, dass er ein sehr guter Arzt ist”, begann sie zaghaft. “Trotzdem geht es nicht! Er ist der Vater meines Babys, Dr. Ferguson!”

“Wie war dein Arztbesuch?”, fragte Molly später, als sie durch die verkehrsberuhigte Innenstadt liefen. Es war kühl und windig an diesem Februarabend, aber die belebten Einkaufsstraßen boten Schutz gegen die Unbilden des Wetters.

Emily hielt an und bückte sich, um den rechten Joggingschuh fester zu binden. “Ich muss mich nach einem Spezialisten umsehen”, berichtete sie. “Dr. Ferguson ist mit meinem Fall überfordert.”

“Mein Gott!” Molly riss die grünen Augen auf. “Was fehlt dir denn, Em?”, fragte sie besorgt.

Emily richtete sich wieder auf und zog das lange T-Shirt über die Hüften. “Nichts Schlimmes”, sagte sie beruhigend. “Es ist keine ernste Erkrankung. Es ist … also ich bin schwanger!”

“Du bist was?”, fragte Molly entgeistert.

“Schwanger”, wiederholte Emily geduldig.

Mollys Augen wurden groß und rund wie Untertassen. “Schwanger, sagst du? Seit wann?” Ihre Stimme hob sich und nahm einen schrillen Klang an. “Erzähle mir bloß nicht, dass Don der Vater ist!”

Emily schüttelte den Kopf. “Nein, es ist nicht Don”, antwortete sie fröstelnd, als sie an ihren Ex-Freund dachte.

“Wer dann?” Molly musterte sie scharf. “Du bist meine beste Freundin, Em, und ich weiß, dass du dich nach Don mit keinem anderen Mann getroffen hast, nicht wahr?” Sie runzelte die Stirn, als stünde sie vor einer kniffligen Mathematikaufgabe. “Der einzige Mann, der seit Wochen erfolglos um dich herumschleicht und dich mit Dinnereinladungen bombardiert, ist …” Sie hielt inne, als ihr ein ungeheuerlicher Verdacht aufkam! “Em! Jetzt fehlt nur noch, dass du mir sagst, dass du eine heimliche Affäre mit Will Patton hat!”

Emily seufzte. “Es ist keine Affäre, Molly. Wir haben nur ein einziges Mal miteinander geschlafen.”

“Ich muss mich setzen!” Molly steuerte auf eine der Parkbänke in der Fußgängerzone zu und ließ sich auf das kalte, feuchte Holz fallen.

Emily folgte.

“Ich fasse es nicht”, gestand Molly erschöpft. “Ausgerechnet du! Eine Frau mit Prinzipien, die heutzutage selten sind!” Sie schüttelte hilflos den Kopf. “Es passt nicht zu dir, Em! Ein One-Night-Stand! Ein Quickie!”

“Das war es nicht”, erwiderte Emily heftig. “Außerdem mag ich das Wort nicht! Es klingt so abgeschmackt, so gefühllos, so billig!” Sie unterdrückte ein Zittern. “Für mich war es eine wichtige, heilsame Erfahrung in einer sehr schwierigen Zeit.”

Molly legte die Hand auf ihren Arm. “Es tut mir leid, Em”, sagte sie entschuldigend. “Ich wollte dir nicht wehtun. Ich weiß doch, was du in den letzten Monaten durchgemacht hast. Ich war nur sehr … überrascht. Das ist alles.”

Emily lächelte flüchtig. “Ich weiß. Du kennst mich als eine überlegte, vernünftige, disziplinierte Person. Normalerweise bin ich das auch …”

“Wann ist es passiert?”, unterbrach Molly.

“Am siebzehnten Dezember.”

“Am siebzehnten? Aber da war doch der …”

“Weihnachtsball”, ergänzte Emily.

Molly holte tief Luft. “Wirklich, Em, ich habe immer noch Probleme mit deinem Geständnis”, sagte sie. “Damals war Will Patton erst zwei Monate in Crossbow. Du kanntest den Mann doch kaum! Wie konnte es dazu kommen?”

Emily zuckte die Schultern. “Er hat angeboten, mich mit seinem Wagen nach Hause zu fahren, als ich das Fest verlassen wollte. Er war sehr nett.”

“Nett! Ist das ein Grund, miteinander ins Bett zu gehen?”

“Natürlich nicht!”, sagte Emily indigniert. “Weder er noch ich haben daran gedacht! Es hat sich einfach entwickelt!”

Molly seufzte. “Das habe ich schon öfter gehört. Wenn du mich fragst, dann hat er schlicht deine schlechte psychische Verfassung ausgenutzt, hab ich Recht?”

“Unsinn!” Emily schüttelte protestierend den Kopf.

“Es ist kein Unsinn! Du hattest Stress mit deinem Onkel und warst am Ende deiner Kraft!”

“Okay, wir alle waren fix und fertig! Unsere ganze Familie! Gran, Kevin und ich”, gab sie zu. “Natürlich wollte ich nicht mit meinem Onkel über die Vormundschaft meines Bruders prozessieren!”

“Eben! Das meine ich ja! Du warst verzweifelt und außer dir. Dr. Patton hätte sich in dieser Situation anders verhalten müssen.”

“Ach, Molly! Es gibt wirklich keinen Grund, Will die Schuld in die Schuhe zu schieben! Was geschehen ist, geschah in beiderseitigem Einverständnis.”

“Du verteidigst ihn noch?”, fragte Molly empört.

“Ja. Auch ihm ging es nicht gut. Er steckte in einer Krise …”

Molly lehnte sich zurück und verschränkte die Arme im Nacken. “Okay, ich will nicht vorschnell urteilen”, erklärte sie edelmütig. “Außerdem treibt mich im Augenblick eine ganz andere Frage um!” Sie warf der Freundin einen scharfen Blick zu, in dem sich Anerkennung und Empörung mischten. “Wie hast du es geschafft, diese ungeheuerliche Geschichte durchzuziehen, ohne dass ich den geringsten Verdacht geschöpft habe? Schließlich war ich an jenem Abend ganz in deiner Nähe!”

Emily holte tief Luft. “Vielleicht erinnerst du dich, dass ich kurz vor Mitternacht aufstand und den Festsaal verließ …”

Emily atmete auf, als sie den lauten Ballsaal hinter sich hatte. Hier, im langen, dämmrigen Korridor des ‘Country Club’ war es angenehm ruhig, leer und kühl. Ein leichter Luftzug streifte ihre nackten Schultern und kühlte die erhitzte Haut.

Emily trug ein dunkelgrünes, bodenlanges, enges Abendkleid mit Spaghettiträgern und einem raffinierten Schlitz vom Knöchel bis zum Knie, der flottes Tanzen möglich machen sollte. Aber nicht nur das Kleid war unbequem, auch die hohen Stöckelschuhe zwangen sie zu vorsichtigen, kleinen, unnatürlichen Schritten.

Sie war froh, als sie am Ende des Flurs einen leeren, nur schwach beleuchteten Aufenthaltsraum mit gemütlichen Polstern entdeckte, bückte sich, streifte rasch die schwarzen Pumps ab und ließ sich aufatmend in einen der großen, weichen Sessel fallen.

Welche Wohltat!

Sie stieß einen erleichterten Seufzer aus. Es war schwierig und anstrengend, den ganzen Abend über ein lächelndes, fröhliches Gesicht zu machen, während man bis zum Hals in Problemen steckte! Sie beschloss, sich wenigstens eine halbe Stunde Ruhe und Entspannung zu gönnen, bevor sie sich erneut in den Trubel stürzte. Sie kuschelte sich tiefer in die Polster und lauschte der Tanzmusik, die aus der Entfernung angenehm und beruhigend klang. Sie schloss die Augen.

Die friedliche Idylle dauerte etwa zehn Minuten, ehe sie von Stimmen unterbrochen wurde. Emily öffnete die Augen und sah sich vorsichtig um. Sie entdeckte eine geöffnete Flügeltür, die in einen zweiten Raum führte. Im Türrahmen stand eine schlanke, attraktive Blondine neben Dr. Patton. Die Frau trug ein pfirsichfarbenes, schickes Modellkleid, das wunderbar zu ihrem Porzellanteint passte, während Dr. Patton im schwarzen Abendanzug nicht weniger elegant und attraktiv aussah!

Ein tolles Paar, dachte Emily mit einem Anflug von Neid und überlegte, wie sie rasch und unauffällig verschwinden konnte.

“Ich kann dich nicht heiraten!”

Emily erstarrte, als sie die klare, deutliche Stimme der Frau hörte. Instinktiv verkroch sie sich tiefer in die Polster.

“Du kannst nicht?” Dr. Pattons Stimme klang überrascht.

“Nein. Ich kann nicht. Ich dachte, ich könnte es. Aber ich kann nicht!”

“Das verstehe ich nicht! Was meinst du genau?”

“Ich kann dich nicht heiraten, Will!”

“Warum nicht, Celine? Es muss einen Grund für deinen Sinneswandel geben.”

Celine! Emily war nicht überrascht, was die Extravaganz des Namens betraf. Er passte perfekt zu der eleganten Erscheinung der auffallenden blonden Schönheit! Wieder spürte sie so etwas wie Neid. Sie selbst hatte nie viel Aufhebens um ihr Äußeres gemacht, aber wenn sie Frauen wie Celine sah, fragte sie sich manchmal, ob sie nicht mehr aus sich machen sollte. Warum gab sie sich mit ihrer natürlichen hellbraunen Haarfarbe zufrieden? Ein dramatisches Kastanienrot würde ihr schönes, lockiges Haar erst richtig zur Geltung bringen, nicht wahr? Sie tippte mit dem Zeigefinger auf ihre Nasenspitze. Eine Stupsnase, die man korrigieren könnte! Frauen wie Celine hatten niemals Stupsnasen! Sie hatten gerade, klassische Nasen, mit denen sie wunderbar auf andere Leute herabblicken konnten!

“Es ist kein Sinneswandel”, korrigierte Celine. “Als du mir den Heiratsantrag gemacht hast, habe ich dich um Bedenkzeit gebeten. Ich habe nachgedacht, und meine Antwort ist Nein!”

“Hm …”

Celine seufzte. “Will, du bist einfach zu organisiert. Dein Leben verläuft wie nach einem Stundenplan.”

“Es ist merkwürdig, dass du so etwas sagst! Mein Beruf richtet sich überhaupt nicht nach der Uhr! Babys kommen auf die Welt, ohne sich um irgendwelche Stundenpläne zu kümmern!”

Emily nickte. Sie wusste, wovon Dr. Patton sprach! Sie war gespannt, wie Celine auf diese Tatsache reagieren würde!

“Ich meine nicht deinen Alltag, Will. Ich spreche von deinem Leben, das in Pläne eingeteilt ist. In langfristige, mittelfristige und kurzfristige Ziele! Da ist kein Platz für Spontaneität!”

“Du vermisst also die Aussicht auf ein gewisses Chaos!”

Emily schüttelte den Kopf. Sie wusste, was Chaos hieß, und wie anstrengend ein Leben in Ungewissheit war! Die letzten Monaten hatten es in sich gehabt …

“Mein Gott, Will! Wie das klingt!”, klagte Celine frustriert. “Ich wollte nur sagen, dass du mit deiner Strategie eines Tages Schiffbruch erleiden wirst! Das Leben richtet sich nicht nach ausgetüftelten Wunschplänen! Was ist, wenn du deine Vorstellungen nicht umsetzen kannst? Ich sage es dir: Du wirst untergehen wie ein überfrachteter Kahn!”

Emily kam aus dem Staunen nicht heraus. So konnte nur einer reden, der Will Patton nicht kannte! Sie selbst hatte noch keinen Arzt erlebt, der in kritischen, unvorhergesehenen Situationen so ruhig und besonnen blieb wie Dr. Patton!

“Vielen Dank”, sagte Will trocken, “dein Vertrauen in meine Fähigkeiten ist überwältigend!”

Celines Stimme klang milder. “Es liegt mir fern, dich zu kränken, Will. Ich weiß, wie hart du gearbeitet hast, um dort hinzukommen, wo du jetzt bist. Und ich weiß auch, dass du so weitermachen wirst. Ich weiß, dass du nicht aufgibst, ehe du das gesteckte Ziel erreicht hast. Diese Entschlossenheit hat mich anfangs sehr angezogen.” Sie seufzte. “Aber nun fühle ich mich wie eine Art Trophäe, die du auf dem Weg zum Ziel errungen hast.”

“Wie kannst du das sagen!”, protestierte Will.

“Weil es so ist, Will. Du möchtest eine Frau, die dir auf der Karriereleiter behilflich ist! Eine Frau mit meinem gesellschaftlichen Background. Aber diese Frau möchte ich nicht sein! Ich will nicht geheiratet werden, weil ich die Tochter eines Senators bin! Ich will einen Mann, dem es genügt, dass ich Celine Meyeres bin!”

Er antwortete nicht.

“Will, sei ehrlich! Du spürst genau wie ich, dass wir nicht zusammenpassen. Eine Heirat wäre ein großer Fehler.” Wieder stieß sie einen Seufzer aus. “Selbst jetzt sehe ich nicht, dass dich dieses Gespräch aufregt. Du bist ganz cool.”

“Was erwartest du? Soll ich mir die Haare raufen und vor dir auf die Knie fallen? Du hast deine Meinung zu diesem Thema geäußert, was dein gutes Recht ist. Ich kann nicht mehr tun, als sie zu respektieren.”

“Siehst du! Genau das möchte ich nicht! Wenn ich heirate, dann will ich den ganzen Mann! Sein Herz, seine Seele, seinen Körper! Ich mag keine Halbheiten. Aber bei dir spüre ich, dass du nur einen Teil deiner Persönlichkeit herzugeben bereit bist. Und das ist mir zu wenig, Will!”

“Denkst du das wirklich?”, fragte er irritiert.

“Ja. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Ich behaupte, dass du mir nur deshalb einen Heiratsantrag gemacht hast, weil die Ärzte einen verheirateten Mann wollten.”

“Das ist nicht wahr!”

“Oh Will! Ich weiß, dass du mich magst. Und ich mag dich auch. Aber Sympathie ist nicht genug, wenn es ums Heiraten geht. Auch du solltest daran denken. Karriere hin oder her! Folge deinem Herzen, wenn du eine Frau siehst! Du bist jetzt dreißig. Du weißt, wovon ich rede!”

“Ich wollte dich wirklich, Celine”, beharrte Will eigensinnig.

Aber sie schüttelte den Kopf. “Wir hatten ein paar schöne Stunden, ein paar schöne Erlebnisse. Ich werde sie nicht vergessen. Alles Gute, Will, du verdienst es.”

Emily verharrte reglos in ihrem Sessel. Alles war still. Celine und Will waren gegangen. Sie wartete noch ein paar Minuten, ehe sie leise aufstand und in ihre Schuhe schlüpfte. Es war Zeit, sich wieder unter die Gäste zu mischen …

Auf dem Weg zur Tür blieb sie erschrocken stehen. Dr. Patton saß in einem der Sessel. Sie hatte ihn nicht bemerkt, der hohen Lehne wegen. Er sah nachdenklich aus … und verletzlich.

“Sorry”, stammelte Emily, als sie seinen überraschten Blick auffing. “Es tut mir leid! Ich wollte nicht zuhören. Aber ich saß dort hinten, in der Ecke, als Sie und … und Ihre … Begleiterin plötzlich hereinkamen.”

Er sah sie prüfend an, eine skeptische Falte zwischen den Brauen.

“Wirklich, Doktor, ich konnte es nicht ändern. Ich bin unfreiwillig Zeugin des … des Gesprächs geworden.” Sie zuckte die Schultern. “Wenn es Ihnen hilft … ich weiß, wie Sie sich fühlen.”

“Tatsächlich?”

“Ja. Ich habe vor ein paar Wochen mit meinem Freund Schluss gemacht.”

“Wenn das so ist, dann können Sie sich gewiss besser mit Celine identifizieren, nicht wahr?”

“Nein. Mein Freund hat die Entscheidung herbeigeführt. Die Trennung ging von ihm aus.”

Er runzelte die Stirn. “Warum?”

“Wir wären noch zusammen, hätte er mir nicht ein Ultimatum gestellt. Er verlangte, dass ich mich zwischen ihm und meiner Familie entscheide.”

“Und Ihre Familie hat gewonnen.”

“Es war kein Wettstreit!” Sie straffte die Schultern. “Diese Geschichte hat eine lange Vorgeschichte. Aber das wird Sie nicht interessieren.”

“Ehrlich gesagt, ich versuche immer noch herauszufinden, warum Sie denken, dass Sie sich in meine Gefühlslage versetzen können.” Er machte ein ratloses Gesicht.

“Mein Bruder hat seit einigen Monaten Probleme in der Schule. Er kommt mit den Klassenkameraden und den Lehrern nicht mehr zurecht”, begann Emily ohne Einleitung. “Es ist nichts Dramatisches, aber mein Onkel macht ein Drama daraus und zeigt plötzlich ungewohntes Interesse an Kevins Erziehung. Sie müssen wissen, dass Onkel Bert in Dallas lebt und ein politisches Amt anstrebt. Schwerpunkt: Bekämpfung der Jugendkriminalität mit durchgreifenden Mitteln! Dabei kam er auf Kevin! Er soll so eine Art Vorzeigeobjekt für seine politischen Ambitionen werden. Er meint, dass meinem Bruder eine harte, männliche Hand fehlt, und deshalb will er die Vormundschaft für ihn gerichtlich erstreiten!”

Emily holte tief Luft. “Mein Anwalt meint, dass Gran und ich bessere Chancen haben, wenn ich verheiratet bin. Mit Don war ich ein Jahr lang befreundet. Also schien eine Ehe mit ihm die vernünftige, logische Konsequenz, nicht wahr?”

“Aber er hat Sie hängen lassen, richtig?”

“Richtig.”

Plötzlich hatte sie eine Idee. Eine verrückte Idee! Es war der Mut der Verzweiflung, der sie antrieb. Sie musste es riskieren! Sie musste ihm eine Frage stellen, auch wenn es indiskret war und er sie zurechtweisen würde. Es musste sein. Es war eine letzte, winzige Chance! Sie hatte nichts mehr zu verlieren. Also konnte sie alles auf eine Karte setzen.

“Haben Sie Celine einen Heiratsantrag gemacht, damit Sie Dr. Moores Voraussetzungen für eine Partnerschaft erfüllen?”, fragte sie.

“Stellen Sie immer so persönliche Fragen?”

Sie ließ sich nicht beirren. “Nur, wenn ich die Antwort wissen muss.”

“Warum müssen Sie die Antwort wissen?”, fragte er irritiert.

“Ich muss es. Bitte glauben Sie mir. Ich kann es Ihnen nicht erklären. Jedenfalls nicht jetzt.”

Er zögerte kurz. “Die Heirat war keine Vorbedingung für den Job”, sagte er schließlich. Seine Stimme klang müde. “Ich kannte Celine schon länger. Fast ein Jahr.” Er zuckte die Schultern. “Ich wollte sie heiraten. Ich fand, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war.”

“Ach so …” Er hatte also keine Ehefrau vorweisen müssen. Anders als sie, die einen Ehemann brauchte, um gegen Onkel Bert vor Gericht zu bestehen.

Dr. Patton sah sie an. Sein Gesicht zeigte eine Spur Überdruss. “Ich habe Ihre Frage beantwortet. Jetzt sind Sie dran. Warum haben Sie mich nach meinen Heiratsmotiven gefragt?”

Emily zuckte die Schultern, so als wäre die ganze Angelegenheit eine unwichtige Bagatelle. “Es war nur so eine Idee von mir”, erklärte sie leichthin. “Hätte Celine mit ihrer Vermutung Recht gehabt, dann hätten wir beide uns gegenseitig helfen können.”

“Gegenseitig?” Er sah sie neugierig an. “Wie meinen Sie das?”

Emily schluckte tapfer ihre Verzweiflung herunter. Es gelang ihr sogar zu lächeln. “Könnten Sie sich vorstellen, mich zu heiraten, Doktor?”

2. KAPITEL

Niemals würde Emily Wills Gesichtsausdruck vergessen! In seinen Augen war die blanke Panik!

Sie fühlte sich unbehaglich wie nie zuvor. Sie wusste, was kommen würde, und sie wollte seiner höflichen Zurückweisung zuvorkommen.

“He”, rief sie mit gespielter Lässigkeit, warf den Kopf zurück und ließ ihre langen Locken über Schultern und Rücken fallen. “Sie haben gefragt, und ich habe geantwortet. Vergessen Sie meine Worte. Meine Frage war unpassend, und es tut mir leid, dass ich Sie in Verlegenheit gebracht habe.” Sie wandte sich abrupt ab und eilte auf die Tür zu.

Sie kam nicht weit. Will war aufgesprungen und packte ihren Arm.

“Warten Sie! Es ist nicht so, wie Sie glauben, Emily! Ich bin sicher, dass Sie eine wunderbare Ehefrau abgeben würden. Es ist nur …” Er beendete den Satz nicht. Offenbar fehlten ihm die Worte.

Emily straffte die Schultern. Jetzt kam es darauf an, Haltung zu bewahren. Er durfte nicht spüren, wie verletzt sie war. “Ich weiß”, sagte sie ruhig. “Ich habe Celines Worte gehört. Sie möchten eine Frau wie sie, die Tochter eines Senators. Jemand, der in der Gesellschaft eine Rolle spielt und Ihnen den Weg nach oben ebnet, nicht wahr?”

Will verzog das Gesicht. “Das klingt oberflächlich und herzlos, wie Sie es sagen!”

“Ich wiederhole nur Celine. Wenn Sie eine einflussreiche, weltgewandte, parkettsichere Dame suchen, dann tun Sie es!”

“Und was wird aus Ihnen?”, fragte er unsicher.

Sie zuckte die Schultern und zwang sich zu einem Lachen. “Ich warte ab und lasse die Dinge auf mich zukommen. Vielleicht habe ich Glück, und mein Onkel zieht seine Drohungen zurück. Irgendwie geht es weiter. Es ist immer weitergegangen.” Sie sah auf die Uhr. “Oh, ich bin schon viel zu lange weg. Ich muss zurück, sonst fangen meine Freunde an, sich Sorgen zu machen.” Sie zögerte und warf ihm einen prüfenden Blick zu. Er sah frustriert und unglücklich aus. Immerhin hatte er vor wenigen Minuten seine Braut verloren! “Kommen Sie mit”, sagte sie impulsiv. “Das lenkt Sie ab.”

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