Bianca Arztroman Band 31 - Jennifer Taylor - E-Book

Bianca Arztroman Band 31 E-Book

Jennifer Taylor

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Beschreibung

ES WAR SCHICKSAL, DR. SUZANNAH von ABIGAIL GORDON

Bis in die Einsamkeit Neufundlands flieht die sensible Arztin Dr. Suzannah Scott vor der Erinnerung an den Tod eines kleinen Patienten. Sie gibt sich die Schuld daran, obwohl ihr Verlobter Nigel verantwortlich war. Kann ihr neuer Kollege Dr. Lafe Hilliard sie aus ihrem seelischen Tief holen?

ALLES GLÜCK VERLOREN? von Jennifer Taylor

Ein Lächeln. Eine zarte Geste. Immer wieder versucht die gefühlvolle Hebamme Sarah, zum Herzen des unnahbaren Arztes Dr. Niall Gillespie vorzudringen. Er lebt jedoch nach dem Tod seiner Frau und seines ungeborenen Babys nur für die Arbeit. Warum träumt er dann trotzdem jede Nacht wild von Sarah?

SAG JA ZUM LEBEN, KATE von MAGGIE KINGSLEY

Wieder unter Menschen gehen will die hübsche Schwester Kate zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes, und wird Betreuerin der 14-jährigen Jodie. Deren Vater, Dr. Ethan Flett, ist keineswegs ein ältlicher Witwer, wie Kate dachte, sondern überaus attraktiv. Beginnt nun eine heiße Romanze?

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Seitenzahl: 557

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Jennifer Taylor, Maggie Kingsley, Abigail Gordon

Bianca Arztroman Band 0031

IMPRESSUM

Bianca Arztroman Band 0031 erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Redaktion und Verlag:

Postfach 301161, 20304 Hamburg

Telefon: 040/60 09 09-361

Fax: 040/60 09 09-469

E-Mail: [email protected]

Geschäftsführung:

Thomas Beckmann

Redaktionsleitung:

Claudia Wuttke (v.l.S.d.P.)

Produktion:

Christel Borges

Grafik:

Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

©

2001 by Abigail Gordon Originaltitel: „Saving Suzannah“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: MEDICAL ROMANCE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Ester Dreesen

©

2000 by Jennifer Taylor Originaltitel: „Tender Loving Care“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: MEDICAL ROMANCE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Sofia Mendes

©

2000 by Maggie Kingsley Originaltitel: „For Jodie’s Sake“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: MEDICAL ROMANCE Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Thomas Hase

©

Deutsche Erstausgabe in der Reihe Bianca Arztroman Band 0031 Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg

Veröffentlicht im ePub Format im 12/2012 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: readbox, Dortmund

ISBN 978-3-95446-101-1

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

CORA Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

ROMANA, BIANCA, BACCARA, TIFFANY, MYSTERY, MYLADY, HISTORICAL

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Abigail Gordon

Es war Schicksal, Dr. Suzannah

1. KAPITEL

Goldene Farnwedel bewegten sich sanft im Wind. Graue Stücke von Baumrinde, die durch den Wind von den Baumstämmen abgetrennt worden waren, lagen auf dem steilen Waldweg, den Suzannah gerade erklomm.

Neufundland im Herbst zu erleben ist eine angenehme Überraschung, dachte sie, während die Septembersonne auf den Blättern tanzte. Es war kaum zu glauben, dass in nur wenigen Wochen dieses raue Land, geprägt durch seine Seen, Flüsse und das unendliche Meer, von einem Winter gepackt werden würde, der Englands kalte Monate höchstens noch kühl erscheinen ließ. Jedenfalls war dies Johns und Debbies Vorankündigung gewesen.

Der heutige Tag war jedoch ein typischer Herbsttag, wie sie ihn von zu Hause kannte. Und sie war an diesen Ort gegangen, um sich einen lang ersehnten Wunsch zu erfüllen. Sie wusste, dass dieser Ausflug allerdings an eine Wunde rühren könnte, die noch nicht ganz verheilt war.

Suzannah war im Frühling in St. Anthony angekommen. Zu der Zeit waren Eisberge auf der See zu sehen, die sich von den Gletschern gelöst hatten und nun in ihrer Freiheit majestätisch aussahen. Sie wirkten wie vorbeiziehende Skulpturen aus hellblauem Glas.

“Sie sind das Wunderbarste, was ich in meinem Leben je gesehen habe”, hatte Suzannah damals ausgerufen.

Ihre jugendlichen Gastgeber hatten gelächelt. “Sie können auch sehr gefährlich sein, vergiss das nicht”, entgegnete ihr Bruder John sarkastisch. “Du erinnerst dich vielleicht an die Titanic? Der Ort, an dem sie sank, war nicht weit von hier.”

“Ich finde sie dadurch nicht weniger bezaubernd”, beharrte Suzannah. “Wenn ich von meinem Wohnzimmer aus immer diese Aussicht hätte, würde ich hier für immer bleiben wollen.”

Seine Frau Debbie entgegnete: “Sie werden bald verschwunden sein. Sobald es wärmer wird, zerbrechen sie. Aber ein paar Wochen können wir sie sicher noch genießen.”

Das hiesige Wetter war heute allerdings nicht von Bedeutung. Sie war kurz davor, sich in ihre Vergangenheit zurückzubewegen. Die Wanderung entlang des Hanges war etwas, das sie von dem ersten Moment an tun wollte, an dem sie diese Insel betreten hatte.

Es war einer der Gründe gewesen, weshalb sie der Einladung gefolgt war, für längere Zeit bei John und seiner Familie in St. Anthony zu bleiben. Es gab noch einen tiefer liegenden, mit Schmerzen verbundenen Grund. Aber sie war fest entschlossen, sich heute nicht davon quälen zu lassen.

Suzannah war hier zu Ehren eines Mannes ihrer englischen Heimatstadt, der einst ihre Fantasie beflügelt hatte. Als sich der Pfad am Hang plötzlich in eine Lichtung weitete, wusste sie, dass der Moment gekommen war.

Sie wollte die Worte auf der Bronzetafel lesen, die an einem in den Fels gemeißelten Gesicht befestigt war.

Der Weg ihres Lebens, der ein ebenso steiniger gewesen war wie der gerade erklommene Pfad auf den Tea House Hill, schien sich wie diese Lichtung langsam zu ebnen.

Auf der Tafel stand:

Wilfred Thomason Grenfell

Geboren am 28. Februar 1865 — Gestorben am 9. Oktober 1940

Und darunter so passende Worte, dass sie einen Kloß im Hals spürte:

Das Leben ist ein Feld der Ehre.

Suzannah fühlte, wie die Tränen in ihr aufstiegen. Dieser furchtlose Mann, der die Kranken und Armen der Fischergemeinden von Neufundland und die Inuit von Labrador geheilt hatte, war für Suzannah die Inspiration gewesen, sich der Medizin zu widmen.

Und was habe ich daraus gemacht? fragte sie sich verzweifelt. Sie hatte sich ihre Karriere von einem einzigen Ereignis zerstören lassen!

In den Jahren ihrer Ausbildung war sie von der Geschichte Wilfred Grenfells, Arzt ihrer Heimatstadt Chester, fasziniert gewesen.

Seine hohen Ideale, die Berufung, seinen Mitmenschen zu helfen, ließen ihn als Vertreter der National Mission to Deep Sea Fishermen 1892 nach Neufundland reisen, um dort ein Gesundheitssystem für die von der Zivilisation abseits lebenden Fischer aufzubauen.

Aber es blieb nicht dabei. Als Erster überhaupt brachte er medizinische Versorgung zu den Inuit, die hinter der Belle Isle Meerenge in Labrador lebten.

Später errichtete er dann das Zentrum für medizinische Versorgung in St. Anthony, welches dort das erste seiner Art gewesen war und am Fuße des Hanges stand.

Schön, sie selber war nicht bis zum eisigen Norden vorgedrungen, sondern hatte in einem Krankenhaus in den Midlands gearbeitet. Bis zu dem Moment, in dem ein Ereignis ihr Leben zerstört hatte, war sie glücklich mit ihrer Arbeit.

Seitdem lebte sie in St. Anthony, ihrem selbst erwählten Exil, zusammen mit John, seiner kanadischen Frau Debbie und deren kleinen Söhnen Robbie und Richard.

“Ein beeindruckender Mann, nicht wahr?”, sagte jemand aus einiger Entfernung. Erschrocken drehte sich Suzannah um.

In einem versteckt gelegenen Winkel der Lichtung stand ein Mann auf einer erhöhten Holzplattform. Während sie ihn mit haselnussbraunen Augen überrascht ansah, kam er langsam die Stufen herabgestiegen.

Einen Moment lang glaubte sie, er wäre ein Gärtner. Aber obwohl er sehr bequeme Kleidung trug, war seine Erscheinung nicht die eines Mannes, der regelmäßig körperliche Arbeit im Freien verrichtete.

Als er näher kam, stockte Suzannah der Atem. Er hatte honiggoldenes Haar, und mit seinen Augen, so tiefblau wie der mächtige Ozean, blickte er sie offenherzig an. Er war kräftig, so kräftig, dass sie es sich nicht erklären konnte, wie sie ihn hatte übersehen können.

“Ja, er war beeindruckend … sehr sogar”, antwortete sie endlich.

“Ah, Sie sind Engländerin”, bemerkte er. “Sind Sie hier, um einem Landsmann die Ehre zu erweisen?”

Suzannah lächelte. “Ja, das stimmt. Grenfell stammte sogar aus dem gleichen Ort wie ich.”

“Chester?”

Sie sah ihn ungläubig an. “Ja. Woher wissen Sie das?”

Der Mann lächelte. Seine kräftigen Zähne blitzten weiß. “Ich weiß nicht viel über ihn. Aber mein Urgroßvater war einer seiner ersten Patienten. Er hatte Frostbeulen an einem Bein, was damals nichts Ungewöhnliches war. Aber wenn Grenfell nicht so schnell zu ihm gekommen wäre, hätte sich mein Urgroßvater das Bein abhacken müssen. Aber wie von Gott gesandt kam der Arzt mit seinem Hundeschlitten rechtzeitig durch den Schnee gefahren …”

“Und hat das Bein gerettet?”

Er lächelte verstärkt. “Nein, er amputierte es, allerdings fachgerecht. So war mein Vorfahr bereits nach wenigen Wochen wieder auf. Er hatte damals etwas, von dem noch keiner gehört hatte: eine Prothese. Das ist ein künstliches Bein, wie Sie vielleicht wissen.”

“Ich weiß sehr wohl, was eine Prothese ist. Ich bin selber Ärztin”, antwortete Suzannah ruhig. “Sie sind ebenfalls im medizinischen Bereich tätig?”

“Lafe Hilliard, Chirurg und zu Ihren Diensten, meine Dame. Früher war ich an einem deutlich kälteren Ort tätig, bin aber jetzt zurück in meiner Heimatstadt St. Anthony.”

“Ich habe Sie hier noch nie gesehen”, antwortete Suzannah ohne nachzudenken und bereute es sofort. Es war ein Geständnis, dass sie sich ganz sicher an die Begegnung erinnert hätte.

“Ich bin auch erst seit gestern wieder zu Hause.” Und mit freundlicher Neugierde fragte er: “Was ist mit Ihnen? Wie ist Ihr Name … und was machen Sie in St. Anthony?”

Sie zögerte. Solange sie die Fragen an den blonden Wikinger richten konnte, fühlte sie sich sicher. Aber wollte sie ihm auch von sich erzählen?

Während er auf eine Antwort wartete, sog er mit seinen hellblauen Augen jede Kleinigkeit ihres zarten, schlanken Körpers in sich auf und betrachtete das weiche, kastanienbraune Haar, das von dem hübschen Gesicht hinabfloss.

Die klaren, haselnussbraunen Augen beeindruckten ihn am meisten, obwohl in ihnen eine Spur von Unglück zu erkennen war.

“Ich heiße Suzannah Harding”, brach sie endlich das Schweigen. “Ich besuche meinen Bruder und dessen Familie in St. Anthony. Und Sie? Was führt Sie hierher?”

“Es gibt da offensichtlich etwas, das wir gemeinsam haben: Respekt vor einem bedeutenden Mann. Immer wenn ich nach Hause zurückkehre, gehe ich an diesen Ort. Haben Sie schon einen Blick in sein Haus geworfen?”

Suzannah schüttelte den Kopf. “Nein. Während des Aufstiegs bin ich aber daran vorbeigekommen.”

“Vielleicht können wir es gemeinsam besichtigen?” Zweifelnd sah sie ihn an.

“Aber wenn Sie aus St. Anthony stammen, haben Sie es sicherlich schon gesehen.”

“Schon unzählige Male, aber noch nie in Begleitung einer englischen Ärztin.”

“Dann übernehmen Sie die Führung, Lafe Hilliard”, stimmte sie zu, und ließ sich vollkommen auf den Moment mit diesem Fremden ein. “Zeigen Sie mir Grenfells Haus.”

Das Haus dieses furchtlosen Arztes war mittlerweile ein Museum. Der Holzfußboden war spiegelglatt poliert und vor dem Wohnzimmerkamin lag ein wunderschöner Teppich aus dem Fell eines Eisbären. Die Wände waren in warmem Rosarot und zartem Grün gestrichen, vor denen schwere Möbel aus vergangenen Zeiten standen.

Während sie von Raum zu Raum gingen, spürte Suzannah das Meer in allen Richtungen. Der Hafen war nicht weit entfernt.

“Wie schön”, hauchte sie, als sie nach einem Rundgang durch das Haus wieder im Wohnzimmer angelangt waren. “Es ist so alt und doch unwahrscheinlich elegant. Ich würde gerne selber hier wohnen.”

“Es geht mir genauso”, antwortete er und fügte lächelnd hinzu: “Mit ein oder zwei kleinen Verbesserungen vielleicht.”

Suzannah hatte den Mietwagen vor dem Krankenhaus geparkt. Als sie gemeinsam dorthin zurückgingen, machte sich leichte Beklommenheit bemerkbar.

Sie waren Fremde. Noch vor einer Stunde waren sie sich vollkommen unbekannt gewesen. Und doch fühlte sich Suzannah in der Gegenwart dieses Mannes so entspannt wie seit Monaten nicht.

Nichtsdestotrotz war es jetzt an der Zeit, sich zu verabschieden. Obwohl sie sich nie viel aus flüchtigen Bekanntschaften gemacht hatte, fehlten ihr dieses Mal die richtigen Worte, um die ausgesprochen nette Begegnung zu beenden.

Stattdessen sagte sie: “Arbeiten Sie hier am Curtis Memorial Hospital?”

Er schüttelte den Kopf. “Nein, ich muss Sie enttäuschen. Ich gehöre zu den Menschen, die in der Regel nicht den einfachen Weg wählen.”

Suzannah nickte. Da lag also ihre zweite Gemeinsamkeit. Sie hätte ebenso den einfacheren Weg wählen und in England bleiben können. Sie hätte sich selber davon überzeugen können, dass sie schuldfrei war. Aber dem war nicht so, und die Zukunft erschien ihr trostloser als ein kanadischer Winter.

Lafe Hilliard wechselte das Thema. “Ich denke, wir haben uns nach dem Ausflug einen Kaffee verdient. Wie denken Sie darüber?”

“Oh, das ist eine gute Idee”, antwortete sie sofort viel beschwingter. “Aber …”

Sein Seufzen war herzerweichend, und sie musste lachen.

“Ich wusste, dass ein ‘aber’ folgen würde.”

“Meine Schwägerin Debbie ist zurzeit beruflich in Corner Brook. Daher muss ich heute die Kinder von der Schule abholen. Es darf also nicht so lange dauern.”

“In Ordnung, dann lassen Sie uns gehen”, sagte er und zeigte auf eine nahe gelegene Einkaufspassage.

“Da haben Sie ja Ihren Bruder und Ihre Schwägerin ganz in der Nähe. Gibt es noch andere wichtige Menschen in Ihrem Leben, Suzannah?”, erkundigte er sich, als sie sich an einen der Tische in dem Café der Passage setzten.

Sie zögerte. Wollte sie diesem Sohn Neufundlands mit den golden schimmernden Haaren wirklich eingestehen, dass es außer ihrem Bruder und dessen Familie niemanden gab?

Vor sechs Monaten hätte die Antwort noch anders gelautet. Sie war zu der Zeit von stiller Zufriedenheit, hatte in ihrem Traumberuf Fuß gefasst und freute sich auf den Tag, an dem sie sich mit dem Chefarzt des Krankenhauses verheiraten würde.

Lafe wusste, dass seine Frage sehr neugierig gewesen war, aber er konnte sie nicht zurückhalten.

“Es gibt niemanden außer ihnen”, gestand Suzannah zögernd.

Da sie ihren Kopf gesenkt hielt, bemerkte sie nicht, wie sich Lafes Augen erhellten, als sie weitersprach. “Ich bin auf unbestimmte Zeit nach Neufundland gekommen. Wenn es nach meinem Bruder und seiner Frau ginge, könnte ich für immer bleiben … und vielleicht tue ich das auch.”

“Sie sind also keinem Krankenhaus in Ihrer Heimat verpflichtet?”

Er konnte nicht ahnen, dass diese unschuldige Frage wie ein Messer in ihrer Wunde bohrte.

“Nein, ich bin nichts und niemandem verpflichtet”, sagte sie leise und wusste, dass sie ihn bei weiteren Fragen in seine Grenzen weisen würde. Nicht, weil sie es ihm übel nahm, dass er fragte. Aber die Antworten waren zu schmerzhaft, um sie auszusprechen.

Lafe schien zu spüren, dass er sich auf verbotenem Terrain befand, und verwickelte sie mit großer Vertrautheit in ein unverfängliches Gespräch.

Viel zu bald musste sich Suzannah verabschieden, um ihre Neffen von der Schule abzuholen. Mit verständnisvollem Nicken erhob sich Lafe vom Tisch.

“Wo wohnen Ihre Verwandten?”, erkundigte er sich.

Es war eine unverfängliche Frage, aber Suzannah wusste, dass die Antwort darüber entscheiden würde, ob sie sich wiedersehen würden oder ob ihre Bekanntschaft hier endete.

Sie wollte sie nicht beenden. Aber ebenso wenig wollte sie sich erneut einem Liebeskummer aussetzen. Und eine Beziehung war für sie unumgänglich mit Schmerz verbunden.

Also machte sie eine ungenaue Handbewegung in Richtung Hafen und sagte: “Dort, auf der anderen Seite der Stadt.”

Lafe nickte nur und reichte ihr die Hand zur Verabschiedung. “Es war sehr nett, Sie kennenzulernen, Suzannah Harding. Ich hoffe, Sie haben einen angenehmen Aufenthalt in meinem schönen Heimatland.”

“Ich werde mich bemühen”, antwortete sie und bereute, dass sie das Gespräch so abgebrochen hatte.

“Auf Wiedersehen, Lafe. Ich werde unsere Begegnung nicht vergessen.”

“Das freut mich. Und, Suzannah, was es auch ist, lassen Sie nicht zu, dass es Sie quält. Das Leben ist zu kurz.” Leichtfüßig wandte er sich um und ging auf das Krankenhaus zu.

Auf der Fahrt zur Schule musste sie unaufhörlich an ihn denken. Lafe hatte von sich selber nichts preisgegeben, außer der Tatsache, dass er Arzt war.

“Und wenn schon”, sagte sie bei sich. Es spielt keine Rolle. Sie würden sich wahrscheinlich nicht wieder begegnen.

John, Debbie und die Kinder hatten ihr über den langen, leeren Sommer hinweggeholfen. Sie hatten sie alleine gelassen, wenn sie alleine sein wollte, und waren für sie da, wenn sie jemanden gebraucht hatte.

Mit ihren zehn beziehungsweise sieben Jahren waren Richard und Robbie ganz begeistert davon, sie als neues Familienmitglied bei sich zu haben. Ihre Zuneigung für Suzannah war wie Balsam für ihr schmerzendes Herz.

Robbie stürmte mit schiefhängender Krawatte und halb offener Schultasche auf Suzannah zu. Richard folgte in etwas gemäßigterem Tempo und jugendlicher Ernsthaftigkeit, was Suzannah immer ein wenig rührte.

Als John von der Arbeit kam, setzten sich alle vier gemeinsam an den Esstisch. Während sie Platz nahmen, fragte ihr Bruder: “Was hast du heute gemacht, Schwesterherz?”

Sie sahen sich sehr ähnlich. Beide hatten haselnussfarbene Augen, braunes Haar und waren von gleicher Statur. Was ihre Persönlichkeiten betraf, hätten sie jedoch unterschiedlicher nicht sein können.

Ihr Bruder war selbstbewusst. Er hatte ihr immer wieder ans Herz gelegt, sich mit den Verantwortlichen des Krankenhauses in England in Verbindung zu setzen, um die Situation zu klären. Vielleicht hätte sie es sogar getan, wenn da nicht ihr ehemaliger Verlobter mit in die Angelegenheit verstrickt gewesen wäre. Der Schmerz war einfach zu groß.

Suzannah lächelte. “Ich hatte einen wunderbaren Tag.”

John sah sie erstaunt an. “Wirklich? Wo bist du gewesen?”

“Ich war an Wilfred Grenfells Grabstätte.”

“Ah, natürlich. Bei deinem Vorbild, nicht wahr?”

Sie nickte. “Und danach hat man mich durch sein Haus geführt.”

“Richtig, man kann dort Rundgänge machen. Ich erinnere mich noch daran, dass Debbie und ich uns einmal einer Führung angeschlossen haben, als wir das erste Mal in St. Anthony waren.”

“Dieses war eher eine spontane Führung.”

John blickte von seinem Teller auf, und Richard fragte: “Was meinst du mit ‘spontan’, Zannah?”

“Das heißt, dass es nicht geplant war”, erklärte sie. “Ich habe mich in dem Moment dazu entschlossen … hm … mit einem Mann, den ich oben auf dem Berg getroffen habe.”

“Du meinst mit einem Fremden?” Ihr Bruder verschluckte beinahe das Essen.

“Jetzt nicht mehr”, erklärte sie und wunderte sich darüber, wie viel Freude es ihr bereitete, das zu sagen.

“Sein Name ist Lafe Hilliard. Und nun rate, was er von Beruf ist!”

“Du musst mir nicht erzählen, wer Lafe Hilliard ist”, bemerkte ihr immer noch erstaunter Bruder. “Er ist der Sohn einer der ältesten Familien hier in St. Anthony. Und mittlerweile ist er der Letzte seiner Familie.”

“Du meinst, alle seine Verwandten sind tot?”

“Ja.”

“Hat er denn keine eigenen Kinder, die seinen Namen weitertragen werden?”

“Nein, jedenfalls nicht offiziell. Seine Rückkehr wurde vor Kurzem in der Lokalzeitung angekündigt.”

“Wo war er denn?”, fragte Suzannah.

“Dieser Mann hat die letzten zwei Jahre in der Arktis auf einer Forschungsstation für globale Klimaerwärmung als Arzt gearbeitet. Er ist zurückgekommen, weil sein Vater verstorben ist.”

Jetzt war es Suzannah, die vor Staunen die Augen aufriss. Da war es kein Wunder, dass Lafe den milden Herbsttag und die Aussicht genoss. In der Arktis gab es nicht mehr zu sehen als Schnee und noch mal Schnee. Ein Arzt im ewigen Eis. Aber die Kälte scheint nicht auf ihn abgefärbt zu haben. Genau genommen hatte er es geschafft, sie zum ersten Mal, seit sie England verlassen hatte, von dem Frost in ihrem Herzen zu befreien.

Nigel Summers hatte alle möglichen zukünftigen Beziehungen zwischen ihr und dem anderen Geschlecht im Keim erstickt. Auch wenn sie hundert Jahre werden würde, diese Entscheidung stand fest.

Nachdem die beiden Jungs im Bett waren, ließ Suzannah ihren Bruder in seinem Studierzimmer alleine. Sie stieg die Treppe hinauf und ging in ihr Zimmer. Wie schon in den letzten Nächten, zog es Suzannah an das Fenster.

Die Temperatur war gesunken. Es war eine klare, kalte Nacht. Die richtige Atmosphäre für eines der schönsten Naturschauspiele, das sie jemals gesehen hatte.

Wie bereits in zwei Nächten davor zog sich leuchtend grünes Licht in einem Bogen über die Hügel und den Hafen. An den Rändern waren zuckende Lichtbögen und unzählige schimmernde Lichtstrahlen zu sehen, die zunächst ebenfalls grün schimmerten, dann aber ihre Farben von Rot nach Weiß, zu Gelb und blendendem Blau wechselten.

Aurora Borealis, gewöhnlich als Nordlicht bekannt, war nur in einer solchen Nacht und an einem solchen Ort zu sehen — und es war Ehrfurcht gebietend.

Es entstand durch elektrische Reaktionen zwischen dem irdischen Magnetfeld und Feldern von energiegeladenen Partikeln der Sonne.

Suzannah betrachtete das Schauspiel und wünschte sich, diesen besonderen Moment mit jemandem teilen zu können.

Am Freitagabend kam Debbie zurück. Suzannah verbrachte den gesamten Tag in der Stadt, sodass die Familie Zeit für sich hatte.

Sie schlenderte ziellos durch das Einkaufszentrum. Es wurde ihr bewusst, wie sie von einem Tag in den nächsten hineinlebte, ohne irgendein Ziel zu verfolgen. Suzannah beneidete die fest miteinander verwobene Einheit, die sie zu Hause zurückgelassen hatte.

Aber genau so hatte sie es doch gewollt, als sie im Frühling nach Neufundland gekommen war. Sie wollte keine Bindungen eingehen. So vermied man, im Treibsand zu versinken.

Die Vernunft sagte ihr allerdings, dass es so nicht für immer weitergehen konnte. Nigels Betrug konnte nicht immer als Grund herhalten, um sich vor dem Leben zu verstecken …

Sie stand an einem der Kosmetikstände des Kaufhauses, als Lafe sie sah. Er lächelte. Nachdem sie sich vor ein paar Tagen verabschiedet hatten, hatte Lafe etwas verstimmt an das Schicksal appelliert. Sie würden sich schon wieder begegnen, wenn es so vorgesehen war. Und da hatte das Schicksal ganze Arbeit geleistet!

Er war am Morgen mit den Papieren seines Vater beschäftigt gewesen und jetzt auf dem Weg zum Rechtsanwalt. Es mussten unangenehme Entscheidungen getroffen werden. Es galt zu entscheiden, ob er sein Haus, nicht weit von Grenfells gelegen, behalten oder verkaufen sollte.

Und in diesem Augenblick ließ er sich gerne durch den Anblick der englischen Ärztin vom Weg abbringen.

Lafe wollte erfahren, warum sie sich hier in seinem Heimatland die Zeit vertrieb, anstatt ihre Karriere zu verfolgen.

“Hallo”, hörte Suzannah jemanden hinter sich sagen, während sie sich die Sonderangebote von hochwertigen Kosmetikprodukten ansah. Sie erkannte die Stimme sofort und drehte sich schwungvoll um. Die Freude, die in ihr aufstieg, verwunderte sie.

“Ah, hallo”, antwortete sie und bemerkte sofort, dass der blonde Wikinger heute einen sehr eleganten Anzug trug.

“Ganz alleine?”, erkundigte er sich, da niemand in ihrer Nähe stand.

Suzannah lächelte. “Ja … schon wieder. Sie müssen meine Verwandten für eine Erfindung von mir halten. Meine Schwägerin ist gestern Abend zurückgekommen. Und da sie nur über das Wochenende bleibt, wollte ich ihnen ein wenig Zeit für sich geben.”

“Ah, dann können wir vielleicht etwas Zeit miteinander verbringen, wenn ich von meinem Termin beim Rechtsanwalt zurück bin?”

Er wirkte so gesund und stabil, wie er da vor ihr stand. Seine ehrliche Art machte es unmöglich, das Angebot abzulehnen. Sie wäre wahrscheinlich an ihren ablehnenden Worten erstickt.

Stattdessen antwortete sie ehrlich: “Das wäre sehr schön. Ich hatte mich schon auf einen langen einsamen Tag eingestellt.”

“Wollen wir uns an genau dieser Stelle in einer Stunde treffen?”, schlug Lafe vor.

“Ja, gut”, stimmte sie zu. Lächelnd nickte er und ging.

So viel zu dem Thema, ein Leben ohne Mann führen zu wollen, dachte Suzannah, nachdem er gegangen war. Oder vermutete sie zu viel? Er hatte sie lediglich gefragt, ob sie etwas Zeit miteinander verbringen wollten, mehr nicht. Er hatte sie nicht gebeten, mit ihm ins Bett zu gehen. Wenn es nötig war, konnte sie ihn immer noch zurückweisen.

Als Lafe zurückkam, wirkte er viel entspannter als beim ersten Treffen. Suzannah fragte sich, womit ihm der Rechtsanwalt die Last genommen hatte.

Sie würde es gleich herausfinden.

“Ich weiß jetzt, dass ein Besuch beim Zahnarzt weniger schmerzhaft ist als das”, sagte er, als sie zum Ausgang des Einkaufszentrums schlenderten.

“Wirklich?”, bemerkte sie einfühlsam und beließ es dabei. Wenn Lafe ihr den Grund nennen wollte, würde er es von alleine tun.

“Ich habe den Rechtsanwalt gerade gebeten, mein Familienhaus zu verkaufen”, erklärte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen. “Und es schmerzt. Ich habe mein ganzes Leben dort gewohnt. Aber mein Vater ist vor wenigen Wochen plötzlich verstorben, und ich bin der Einzige der Familie, der noch übrig ist.”

“Sie sind also nicht verheiratet?”

Er blickte sie an. “Nein. Glauben Sie, dann wäre ich jetzt hier?”

“Nein. Aber viele Leute würden sich darüber nicht wundern.”

“Meinen Sie? Nun ja … ‘viele Leute’“, sagte er abwertend.

Suzannah fühlte sich zurechtgewiesen und griff das Gespräch da wieder auf, wo sie aufgehört hatten. “Und Sie mögen nicht alleine in dem Haus leben?”

“Das wäre nicht so schlimm”, antwortete Lafe. “Aber ich werde wahrscheinlich bald an einem größeren Projekt mitarbeiten, das viel Zeit und Energie kosten wird. Und ich möchte nicht sehen, wie das Haus verfällt.”

“Was ist, wenn Sie einmal heiraten sollten?”

“Ich weiß es nicht. Zugegeben, ich habe mir oft vorgestellt, mit meiner eigenen Familie dort zu leben. Aber es ist doch verrückt, das Haus nur deshalb zu behalten, weil in der Zukunft vielleicht etwas Derartiges passieren könnte.”

“Wo steht das Haus?”

“Nicht weit von Grenfells Wohnsitz entfernt. Auf der anderen Seite des Krankenhauses.”

Er warf ihr mit seinen blauen Augen einen nachdenklichen Blick zu. “Möchten Sie es gerne sehen?”

“Ja, sehr”, antwortete sie sofort.

“Gut. Ich bin zu Fuß hier. Haben Sie Ihr Auto dabei?”

“Nein, es ist bei meinem Bruder.”

“Das macht nichts. Wir sind nur ein paar Minuten davon entfernt.”

Die Straße führte sie dahin, wo auf der einen Seite das Krankenhaus am Fuße des Hanges stand und auf der anderen Seite sich der Atlantik erstreckte. Endlich konnte Lafe die Frage stellen, die ihn schon seit ihrer ersten Begegnung beschäftigte.

“Machen Sie hier wirklich Urlaub, Suzannah?”, erkundigte er sich. “Oder gibt es noch einen anderen Grund?”

Er sah, wie sich ihr Gesichtsausdruck verschloss, und er wusste, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. Aber ihre Stimme wirkte kontrolliert, als sie antwortete. “Ich war Ärztin in einem Krankenhaus und mit einem der Ärzte verlobt. Zwischen uns ist etwas vorgefallen, was mich dazu bewogen hat, ihn und das Land zu verlassen.”

Sie bemerkte die Erleichterung in seinem Gesicht und fühlte sich schuldig. Das war nur ein Teil der Geschichte. Aber der Rest war ihre Privatangelegenheit.

“Was wäre, wenn Sie hier Arbeit finden würden?”

Sie wandte sich abrupt zu ihm und sah ihn erstaunt an. “Sie meinen als Ärztin?”

Er lachte über ihren Gesichtsausdruck. “Ich meine sicherlich nicht als Hochseefischerin.”

“Ich weiß es nicht. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Aber ich könnte mich wohl überreden lassen.”

Als sie der Kurve folgten, zeigte er auf ein Haus, das mitten in einem Waldstück stand. Suzannah traute ihren Augen kaum.

Es war vom Stil her wie Grenfells Haus, nur größer. Es war zu etwa neunzig Prozent aus Holz gebaut. Ein großzügiges Untergeschoss hob das Haus aus dem Bereich hinaus, in dem der Schnee eines kanadischen Winters seine Spuren hinterließ.

Als er ihr die Haustür öffnete, sah sie das ebenso beeindruckende Innere des Hauses. Überall glänzte poliertes Holz, und die Möbel verrieten Geschmack und Wohlstand.

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Suzannah begriff, dass es ihr das Herz brechen würde, wenn sie an seiner Stelle wäre und dieses Haus verkaufen müsste.

“Nein, tun Sie es nicht!”, rief sie aus. Und noch während sie die Worte sagte, bereute sie ihre vorschnelle Reaktion.

“Was soll ich nicht machen?”

“Das Haus verkaufen. Es ist so schön.”

“Das war es vielleicht einmal. Wenn Sie genauer hinsehen, können Sie sehen, dass nach dem Tod meiner Mutter hier einiges vernachlässigt worden ist.”

“Ah ja?”

“Sie meinen, ich sollte es überholen lassen … und behalten?”

Suzannah spürte, wie sich ihr Gesicht erhitzte. Was brachte sie nur dazu, sich in sein Leben einzumischen?

Lafe schüttelte den Kopf. “Nein. Ich fürchte, ich werde es hergeben müssen. Ich brauche so ein großes Haus nicht für mich alleine. Und schon gar nicht, wenn ich die meiste Zeit des Jahres nicht hier bin.”

Sein Lächeln hatte etwas Trauriges. “Ich bin ein Wandersmann, Suzannah. Nenne mir irgendeinen Ort in Kanada, und ich bin schon einmal dort gewesen. Ein zweijähriger Aufenthalt in der Arktis liegt hinter mir, und jetzt bin ich gerade dabei, das Haus zu verkaufen, das mein einziges wirkliches Zuhause ist.”

Er holte tief Luft, und Suzannah erwartete noch eine Ergänzung. “Ich weiß von einer befristeten Stelle, die noch frei ist, falls Sie Interesse haben sollten.”

“Worum handelt es sich?”, hauchte sie und fragte sich, wohin dieses Gespräch wohl führen würde.

“Man hat mir angeboten, die Leitung einer Klinik zu übernehmen, die in wenigen Wochen eröffnet werden soll. Ich habe angenommen und benötige eine Assistentin. Die Stelle ist zunächst befristet. Man will prüfen, ob sie auf Dauer in einer solch abgelegenen Gegend notwendig ist. Wenn Sie Interesse haben, kann ich Sie bei den entscheidenden Personen empfehlen.”

2. KAPITEL

“Woher wissen Sie, dass ich geeignet bin?”, krächzte Suzannah, der vor Aufregung die Stimme versagte. Und noch bevor er antworten konnte, fuhr sie fort: “Und was meinen Sie mit ‘abgelegen’?”

Lafes blaue Augen funkelten belustigt. “Welche Frage soll ich zuerst beantworten? Natürlich kann ich nicht sagen, ob Sie vom medizinischen Standpunkt aus für diese Position geeignet sind. Wir bräuchten von Ihrem ehemaligen Arbeitgeber eine Erklärung über das, was Sie dort gemacht haben. Ich gehe zunächst nach dem, was ich sehe.”

“Und was sehen Sie?”

“Eine englische Exilantin, deren Feuer erloschen ist, welches dringend neu entzündet werden muss.”

Suzannah brachte ein Lachen hervor. “Erzählen Sie mir mehr von dem Ort.”

“Haben Sie schon einmal von Port aux Basques gehört? Es liegt am anderen Ende der Insel.”

“Nicht viel.”

“Es gibt dort ein ausgezeichnetes Gesundheitszentrum mit vielen Einrichtungen. Es ist die einzige medizinische Einrichtung für Meilen in Südwest Neufundland. Der Einzugsbereich umfasst dreizehntausend Menschen, was für unsere Verhältnisse sehr viel ist.

Um dort den Ansprüchen gerecht zu werden, gibt es kleine Kliniken in den abgelegeneren Teilen des Umlandes. Zurzeit wird gerade eine ehemalige Walfangstation umgebaut. Zwei Ärzte und vier weitere Angestellte sollen dort arbeiten. Also, was denken Sie darüber?”

“Natürlich kann ich Ihnen nicht sofort eine Antwort geben. Ich muss über viele Faktoren nachdenken.”

“Ob Sie überhaupt arbeiten möchten, während Sie hier sind?”

Sie schüttelte den Kopf. “Nein. Das ist es nicht. Zurzeit bin ich etwas ziellos. Arbeit täte mir gut, aber …”

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