Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Die Gedanken des kleinen Braunbären drehen sich nur noch um seine Eltern. Sie fehlen ihm so sehr, denn alle haben jemanden an ihrer Seite: Elli hat ihren Papi, Hanno hat seine Bienen und Fritz hat Frida. Nur er ist ganz alleine! Wo nur sind seine Eltern Susi und Bruno? Konnten sie aus der Höhle entkommen? Und was wissen Elli und Hurakan über seine Eltern? Wäre es wohl möglich, sie zu finden? So begibt sich Knut auf die Suche nach seinen Eltern und landet dabei gemeinsam mit seinen beiden Freunden Hanno und Elli in einem neuen Abenteuer.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 116
Veröffentlichungsjahr: 2019
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Der gesamte Erlös jedes verkauften Buches geht an den
Förderkreis für intensivpflegebedürftige Kinder Ulm e.V.
Wem dies jedoch nicht genug ist, der darf zusätzlich gerne
noch eine gute Tat vollbringen und weiter an folgendes Konto
spenden:
Förderkreis für intensivpflegebedürftige Kinder Ulm e.V.
Volksbank Langenau eG
IBAN: DE94 6309 0100 0143 4550 01
BIC: ULMVDE66
Wölfe können es besser
Ungewisse Hoffnung
Der helle Weg
Nur Fliegen ist schöner
Zwölfender
Ringel Ringel Reihe
Ganz nah dran
Onkel Bär
Auf zwei Beinen
Still und leise
Maria stinkt auch
Wie Zuhause
Ein Held kommt selten allein
Schreckhafter Hasenfuß
Sicher ist sicher
Wer ist Wer?
Weil Du das Beste in unserem Leben bist!
Alle Waldbewohner hatten sich langsam daran gewöhnt, dass sie nun gemeinsam mit den Wölfen lebten und mit ihnen den Wald teilten.
Nachdem die Wölfe für eine Zeit lang bei den Waldbewohnern in deren Höhlen Unterschlupf gefunden hatten, war es langsam an der Zeit, sich ein eigenes Zuhause im Wald der Tiere zu suchen.
Knut bot Elli und Hurakan an, auch weiterhin bei ihm in der Höhle zu bleiben. Der kleine Bär hatte sich an die beiden gewöhnt und wollte nicht wieder alleine sein.
Die junge Wölfin kannte die Namen von Knuts Eltern. Vielleicht wussten sie und ihr Papa noch mehr über seine Mama und seinen Papa.
Es hatte sich herausgestellt, dass es für alle von Vorteil war, dass die Wölfe in den Wald gekommen waren. Durch ihre kräftigen Körper konnten sie Dinge erledigen, die andere Tiere nur mühsam oder gar nicht hätten machen können.
So schafften es die starken Wölfe, die alten umgefallenen Bäume aus dem Weg zu räumen. Diese hatten den Weg von der alten Eiche zum See versperrt. Dadurch waren die kleineren Waldbewohner, wie die Igel, gezwungen, einen großen Umweg zum See zu gehen.
Sichtlich froh konnten nun alle Tiere wieder den direkten Weg ans Wasser nehmen.
Für alle Waldbewohner hatte der Einzug der Wölfe eines gemeinsam: Sie konnten sich endlich sicher fühlen. Hurakan hatte allen im Wald der Tiere versprochen, dass sein Rudel sie vor Eindringlingen beschützen würde. Das Wolfsrudel war eine große Bereicherung für die Waldbewohner.
Aber nicht nur die Wölfe hatten ein neues Zuhause gefunden. Nein!
Auch die Bienen, die Hanno von den Rotkehlchen bekommen hatte, fühlten sich sehr wohl in der alten Eiche, wo Hanno ihnen einen schönen sonnigen Platz ausgesucht hatte.
Am See und auf der Lichtung blühten herrlich saftige Blumen und Büsche, die jede Menge Nektar lieferten.
So kam es, dass Hanno bald schon seinen eigenen Honig naschen konnte.
Man sah das kleine Eichhörnchen nur noch selten am Waldboden. Die meiste Zeit war es im Baum bei den Bienen und achtete darauf, dass sich niemand dem Nest näherte.
Ab und zu kam Hanno aber zum See, um einen Schluck Wasser zu trinken oder eines seiner Nussverstecke zu suchen und auszubuddeln.
Da die Sonne bereits am Himmel zu sehen war, hörte man auch schon die Rehe auf der Lichtung spielen.
Lotte, das Rehkitz, hatte sich von ihrem kleinen Unfall erholt und konnte wieder voller Freude mitspielen und die anderen jungen Rehe über die Lichtung jagen.
Wer nun darauf wartete, dass Bert, der grummelige Hase, schon morgens anfangen würde, zu schimpfen, wartete vergebens. Bei dem Hasen hatte Heros Verschwinden etwas ausgelöst. Er bemerkte, dass das Leben viel zu schön und kostbar war, um ständig über alles und jeden zu schimpfen.
So beschloss der alte Hase, nur noch dann zu meckern, wenn es gar nicht mehr anders ging.
Die Morgensonne spiegelte sich im See und blendete Hero, der bereits auf seinem Felsvorsprung saß, den Sonnenaufgang genoss und sich freute, dass wieder Ruhe im Wald eingekehrt war.
Jeden Tag musste er daran denken, wie er nur knapp aus der verschlossenen Höhle entkommen war. Umso glücklicher war er, seinen Rettern, den Wölfen, etwas zurückgeben zu können.
Da Hurakan und Elli nun in Knuts Höhle wohnten, trauten sich Fritz und Frieda nicht mehr hinein, um den kleinen Braunbären zu ärgern. Damit ihnen nicht langweilig wurde, beschlossen die beiden Waschbären, nun Hanno zu ärgern. Immer wieder versuchten sie, von seinem Honigvorrat zu naschen.
Als Hanno einmal nicht aufmerksam genug war, schafften sie es, ein wenig vom goldenen Saft zu stehlen. Auch den beiden schmeckte der Honig so gut, dass sie mehr davon haben wollten.
Eigentlich teilte Hanno seinen Honig mit allen, die ihn darum baten. Dies war für Fritz und Frieda allerdings nicht aufregend genug.
Luigi, das Stinktier, kam so gut wie jeden Tag zu Hanno und holte sich etwas vom klebrigen Saft. Er hatte festgestellt, dass nichts so gut in den Haaren klebte wie Honig. Damit sah seine Frisur den ganzen Tag über großartig aus. Er konnte ja nie wissen, wann seine große Liebe plötzlich vor ihm stand.
Somit waren auch die Bienen für die meisten Tiere wichtige Mitglieder des Waldes geworden. Niemand musste sich vor ihren spitzen Stacheln fürchten. Außer die beiden frechen Waschbären.
Fritz war bei einem ihrer Diebeszüge unaufmerksam und wurde von einer Biene in die Nase gestochen. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er einen solchen Schmerz verspürt.
Kurz nach dem Stich wurde seine kleine schwarze Nase furchtbar dick und brannte so schrecklich, dass er schnell zum See rannte, um sein Gesicht im kalten Wasser zu kühlen.
Ab diesem Moment war Frieda diejenige, die voraus gehen musste. Fritz hatte so große Angst, nochmals gestochen zu werden, dass er sich lieber zurückhielt.
Hurakan und Elli saßen bereits am Ufer des Sees und leckten sich ihre Felle sauber.
Anfangs hatten sie sich am frühen Morgen still und leise aus Knuts Höhle geschlichen, um den kleinen Braunbären nicht zu wecken. Allerdings merkten sie schnell, dass Knut nicht so leicht aufwachte. Also mussten sie sich nicht mehr auf leisen Pfoten davonschleichen. Denn, wenn Knut schlief, dann tief und fest. Und da sich nun die beiden Waschbären nicht mehr in Knuts Höhle trauten, konnte er lange und ausgiebig ausschlafen.
So auch an diesem Tag.
Jede Minute Schlaf, die ihm auf seiner großen Reise entgangen war, konnte er nun nachholen.
In seinen Träumen verarbeitete der kleine Bär alles, was er erlebt hatte. Er hatte immer wieder vor Augen, wie er und sein Freund Hanno beinahe im Fluss ertrunken wären. Ein Glück, dass die Rotkehlchen ihnen zu Hilfe kamen!
Auch das Bild, wie Hero leblos am Boden der Höhle des roten Berges lag, tauchte immer wieder in seinen Träumen auf.
Jedes Mal, wenn ihm in den Kopf kam, wie Elli ihm über das Gesicht leckte, konnte man ein leichtes Lächeln im schlafenden Gesicht des kleinen Bären sehen.
Was ihn allerdings am meisten beschäftigte, war, egal, ob er wach war oder schlief, woher wohl Elli wusste, dass seine Eltern Susi und Bruno hießen.
Als die Sonne den höchsten Punkt am Himmel erreicht hatte und von Knut immer noch nichts zu sehen war, beschloss Elli, ihren Freund zu wecken.
Vorsichtig und leise ging sie in die Höhle und sah, wie Knut friedlich am Höhlenboden schlummerte.
Sie ließ all ihren Speichel im Mund zusammenlaufen und sammelte ihn auf ihrer Zunge, stellte sich vor Knut, streckte ihre triefend nasse Zunge heraus und leckte dem kleinen Bären über sein Gesicht.
Knut sah sofort aus, als hätte er seinen Kopf in den See gesteckt. Als er die Augen öffnete und in Ellis Gesicht blickte, war es nicht eindeutig, ob er sich freute oder es doch eklig fand.
„Guten Morgen, Elli. Musste das sein? Jetzt bin ich patschnass und rieche nach Wolfssabber.“
Die junge Wölfin lachte laut.
„Wer den halben Tag verschläft, hat sich einen ganz besonderen Wecker verdient.“
Und schon sprang sie mit einem riesigen Satz aus der Höhle.
Mehr angeekelt als freudig stellte sich Knut auf seine flauschigen Pfoten und streifte sich, so gut es ging, den Wolfssabber aus dem Gesicht.
Hatte er wirklich den halben Tag verschlafen?
Ein kurzer Blick aus der Höhle reichte, um zu sehen, dass die Sonne bereits den höchsten Punkt erreicht hatte.
Das würde auch erklären, warum er einen solchen Hunger hatte. Also richtete der kleine Bär seine Frisur und stapfte los in Richtung See, wo bereits der Blaubeerbusch auf ihn wartete.
Auf dem Weg kam er an der alten Eiche vorbei und sah, dass Hanno damit beschäftigt war, die Bienen einzuweisen. Diese hatten nämlich mittlerweile begonnen, ein zweites Nest zu bauen.
„Guten Morgen, mein kleiner Freund. Wie läuft die Honigproduktion?“
„Prächtig, mein Dicker. Die Bienen sind die fleißigsten Tiere, die ich je gesehen habe. Der Honig wird von Tag zu Tag mehr. Möchtest du etwas haben?“
„Vielleicht später. Ich schlage mir zuerst den Bauch mit Beeren voll.“
„Na, dann bleibt schon mehr für mich“, antwortete Hanno mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Am See angekommen, wurde Knut von Hurakan und Hero vom Felsvorsprung aus begrüßt. Er grüßte freundlich zurück und stürzte sich dann voller Wonne auf die Blaubeeren.
Gerade als er den Mund komplett voll hatte, tauchte wie aus dem Nichts ein Wolfskopf aus dem Busch auf. Elli hatte sich dahinter versteckt, um Knut zu erschrecken.
Schmatzend wich der kleine Bär zurück, stolperte und fiel mit seinem Po voran in den See.
Elli stand lachend am Ufer.
„Jetzt musst du dich wenigstens nicht mehr waschen.“
Patschnass wie der kleine Bär nun war, rannte er so schnell er konnte aus dem See und ab durch den Blaubeerbusch hinter Elli her.
„Na, warte. Ich krieg dich schon.“
Er wusste, er würde sie nie einholen, wenn sie das nicht wollte.
So jagte Knut seine Wolfsfreundin durch den gesamten Wald. Vorbei am Igelbau unter der alten Eiche, auf die Lichtung und wieder zurück zum See.
Knut war schon völlig außer Atem, als Elli kurz vor dem Wasser ihre Pfoten in den Boden rammte und schlagartig stehen blieb. Er konnte so schnell nicht reagieren, geschweige denn rechtzeitig abbremsen. Kurze Zeit sah man nur noch eine Wolke aus Staub.
Knut war mit voller Wucht in Elli gerannt. Dadurch wurde die junge Wölfin in den See geschleudert und Knut purzelte hinterher.
Triefend nass und laut lachend kamen beide aus dem See gekrochen, ließen sich am Ufer auf die Rücken fallen und schauten in den klaren blauen Himmel.
„Weißt du, Elli, ich bin sehr froh, dass wir uns getroffen haben.“
„Ich auch, kleiner Bär. Wer weiß, was sonst wohl aus uns Wölfen geworden wäre.“
In der herrlichen Mittagssonne lagen Knut und Elli patschnass am See und genossen die warmen Strahlen, die auf ihre Felle fielen.
„Du, Elli, woher weißt du eigentlich die Namen meiner Eltern?“
Im Grunde konnte sie von seinen Eltern nichts wissen, beide waren doch in der verrauchten Höhle eingeschlossen gewesen. Dachte er zumindest.
„Ich kenne deine Eltern nicht, aber als wir unser erstes Zuhause verlassen mussten und auf der Suche nach einem neuen Wald waren, begegneten uns auf unserem Weg einige große Bären. Du kennst ja meinen Papi. Er hat die Bären sofort gefragt, wer sie seien und was sie hier zu suchen hätten.“
Nach dem ersten großen Ausbruch des Vulkans mussten Hurakan und die Wölfe ihren Wald verlassen, da dieser vollständig zerstört wurde. Ab diesem Zeitpunkt vertraute der Rudelführer keinen fremden Tieren mehr und reagierte erst einmal abweisend. Bis er Knut und Hanno getroffen hatte.
Der kleine Braunbär und das Eichhörnchen schafften es durch ihr großzügiges Angebot, die Wölfe in den Wald der Tiere mitzunehmen, wieder Vertrauen in Hurakan zu wecken.
„Ich war damals noch recht klein, hatte gerade meine Mama verloren und war so durcheinander, dass ich nicht genau gehört habe, was die Bären mit meinem Papi gesprochen haben. Allerdings weiß ich noch, dass ich die Namen Bruno und Susi gehört habe.“
Auch wenn es ein herrlicher Tag war und die Sonne für wohlige Wärme sorgte, wurde es in Knut immer düster und kalt, wenn er an seine Eltern dachte. Elli ging es nicht besser, wenn sie von ihrer Mutter sprach.
An ihren Gesichtern konnte man erkennen, dass beide mit den Tränen kämpften.
„Aber das könnte doch bedeuten, dass Mama und Papa vielleicht aus der Höhle entkommen konnten und das große Feuer überlebt haben.“
Knuts traurige Miene verflog und man konnte sehen, wie ein kleiner Funke Hoffnung in ihm aufstieg.
„Ich möchte nicht, dass du falsche Erwartungen hast“, meinte Elli. „Aber sein könnte es schon oder wie hoch ist die Chance, dass es noch zwei große Braunbären mit diesen Namen gibt?“
Elli hatte recht und Knuts Gedanken drehten sich im Kreis.
Wenn Mama und Papa tatsächlich noch am Leben waren, musste er unbedingt nach ihnen suchen.
„Meinst du, dein Papa kann mir mehr über meine Eltern erzählen?“
„Mein Papi vertraut dir und denkt noch immer, er würde tief in deiner Schuld stehen, nachdem was du und Hanno für uns getan habt. Also ja, er wird dir alles erzählen, was du wissen möchtest.“
„Meinst du, wir können zusammen zu deinem Papa gehen und ihn fragen?“
„Ja, das können wir gerne machen“, antwortete Elli, „allerdings ist er vorhin mit den anderen Wölfen aufgebrochen, um außerhalb des Waldes nach Futter zu suchen. Aber sobald er zurück ist, gehen wir zu ihm.“
Während die beiden auf die Rückkehr von Hurakan und den anderen Wölfen warteten, machten Knut und Elli einen Spaziergang durch den Wald und hielten Ausschau, ob jemand ihre Hilfe benötigte.
An der alten Eiche angekommen, sahen sie, wie Luigi bei Hanno auf dem Ast saß und sich mit dem Eichhörnchen unterhielt.
„Na, was macht ihr beiden da oben?“, rief Knut ihnen zu.
„Ich zeige Luigi, wie die Bienen arbeiten und wie man die Waben aus dem Nest bekommt. Luigi hätte nämlich auch gerne ein Bienennest“, antwortete Hanno.
Knut wunderte sich, wie das Stinktier wohl auf den Baum gekommen war.
„Luigi? Sind dir plötzlich Flügel gewachsen oder wie bist du da hoch gekommen?“
„Wir Stinktiere sind hervorragende Kletterer“, antwortete Luigi.
„Ich habe dich bisher noch nie auf einem Baum gesehen.“