Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Es frisst sich in deinen Körper. Eine Antiquität, die Leben fordert. Die Worte, die man schluckt und ein Monster formen. Körperteile, die missgebildet nachwachsen. Eine Operation mit fatalen Folgen. Er galt als tot, aber er überlebte im Körper der Anderen. Der absorbierte Drilling.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 124
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Körper und Seele sind eins.
Überlebenskampf
Tattoo
Wörter
An das Herz gewachsen
Ähnlichkeit
Hanging man
Anglerfisch
Nähre mich
Speaker
Betäubungsspray
Fußboden
Bindungsangst
Freundlichkeit
Axolotl
Ausgestopft
Haut
Breath
Erinnerungen
Spinnenweben
Schlaganfall
Orgasmus
Alien Geburt
Körpermodifikation
Kontrolle
Luftballon
Schildkröte
Implantate (nach einer Idee von Andrea Beyl)
Entzündung
Batterie
Handy
Antiquität
Blase
Manipulator
Ego
Obolus
Musiker
Ischias
Hals
Waldkrabbler
Teratom
Wachhund
Animal Body Horror II
Lustmolch
Make-up
Vampir
Erwachsen
Chakren
Die Anderen
Hotelzimmer
Unsterblichkeitsserum
Unsichtbar
Die Totenente
Ich möchte geboren werden. Um jeden Preis. Meine Geschwister dürfen nicht das Licht der Welt erblicken. Sie würden mir alles entreißen. Die Aufmerksamkeit unserer Eltern soll nur mir allein zuteilwerden. Sie müssen beseitigt werden.
Wir waren vier. Ich werde der Erste sein. Ich werde alles sein. Wenn sie nicht von alleine sterben, werde ich sie töten.
Ich fraß meinen Zwillingsbruder. Ich verzehrte meine Schwester und absorbierte unser viertes Geschwisterchen.
Sie sind weg. Nur ich alleine verbleibe im Mutterleib. Mutters Liebe wird nur mir gehören. Ich werde ihr einziges Kind bleiben.
------------------------------------------------
Mein Partner und ich konnten unser Erstaunen kaum verbergen, als wir die Vierlinge auf dem Monitor sahen. Würden wir uns um vier Kinder kümmern können?
All diese Gedanken verschwanden, nachdem wir bei jedem Besuch sahen, dass ein weiteres der Embryonen verstarb. Bis auf eines. Eines blieb am leben und dieses wollten wir nicht verlieren. Wir wollten es bis zum Ende lieben.
Bei der Geburt musste ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Die Ärzte wurden beim Anblick des Babys bleich. Das Erste, was ich vernahm, waren zwei Schreie. Ich war überrascht. Waren es Zwillinge geworden?
Waren uns doch zwei von einst vier Kindern geblieben?
Mein Mann sah das Baby zuerst und fiel fast nach hinten. Er wurde kreidebleich und ich bekam Angst. Was war mit meinem Baby?!
Die Ärzte zeigten mir mein Baby.
An seinem Bauch ragte ein weiteres gequetschtes Gesicht. Dieses Gesicht schrie und weinte. Er besaß fünf Beine, wovon drei aus seinem Unterkörper wuchsen. Eines ragte aus seiner Hüfte, eines aus dem Bauch. Sie alle bewegten sich genauso wie seine drei kleinen Arme. Eines der Arme war kleiner wie die anderen beiden und wuchs aus seiner Brust.
Ich weinte über den Anblick unserer Vierlinge.
------------------------------------------------
Sie lassen mich nicht in Ruhe. Sie sind in mir. Ich werde sie nicht los, obwohl ich sie getötet habe. Sie wachsen mit mir. Trotzdem sind sie unvollkommen, verachtungswürdig.
Mutter, du wirst mich doch trotzdem lieben, oder? Egal, was mit mir ist, oder?
Mein bester Freund starb bei einem Unfall. Viel zu jung. Wir hatten noch so viel zusammen geplant. Wir wollten in die verschiedensten Länder reisen, einen Berggipfel besteigen, Ski fahren, live ein Spiel unserer Lieblingsmannschaft sehen und uns ein Tattoo stechen lassen. Es sollte ein Individuelles sein, dass nur wir zwei besitzen und unsere verrückte, abenteuerlustige Freundschaft symbolisierte.
Jetzt bin ich alleine beim Tätowierer. Aus unserem Freundschaftstattoo wurde eines von ihm. Ich saß schon öfters beim Tätowierer. Heute schmerzte es mich besonders. Ich dachte, das Tattoo mit meinem Freund würde etwas werden wie ein betrunkenes Chamäleon. Jetzt wurde es ein kleines Porträt von ihm unter meiner Haut an meiner Brust. Er würde auf diese Weise weiterleben.
Ich war den Heilungsprozess schon von meinen anderen Körperkunstbildern gewohnt, aber es war nie so schlimm wie jetzt. Es brannte, spannte und juckte. Dazu pochte es, wie das Schlagen eines Herzens. Es raubte mir den Schlaf und trotz fürsorglicher Pflege hatte ich das Gefühl, es würde nicht besser werden.
Nach einer Woche fing die Haut beim Tattoo an, sich zu wölben, wie eine Beule. Das bereitete mir Sorgen. Irgendetwas stimmte gewiss nicht mit dem Tattoo.
Die Wölbung wurde größer und am auffälligsten war es an den Stellen, wie den Augen, der Nase und dem Mund des Porträts. Das Pochen wurde intensiver und mittlerweile war es wie ein zweiter Herzschlag.
Dieses Tattoo wächst aus meiner Haut! Die Schwellung formt einen Kopf, der dem meines Freundes ähnelt und das Porträt gibt der Wölbung ihre Gesichtskonturen. Ich starre auf dieses Etwas und traue mich nicht einmal, es zu berühren. Das ist kein normales Tattoo.
Das Gesicht zeichnet sich immer genauer ab. Die Augen starren mich an und für einen Moment denke ich, dass sie blinzeln.
„Danke, dass du mich an denkst.“
Ich schreie. Der Mund des Porträts hat sich bewegt und zu mir gesprochen.
„Dank dir kann ich weiterleben.“
Ich weiche zurück, obwohl ich weiß, ich kann dem Ding an meinem Körper nicht entkommen.
Dieses Tattoo wurde lebendig und fortan lebt mein bester Freund auf meiner Brust, wie ein parasitärer Zwilling.
„Hast du dir deine Visage schonmal angesehen?“
„Du stinkst immer so, wenn wir Sportunterricht haben. Das bringt bei deinem fetten Gewicht sowieso nichts.“
„Schmink dich mal, dann bist du auch mal schön.“
„Mit deiner Dummheit würde ich mich nicht in die Schule trauen.“
Meine Mitschüler sollten wissen, wie niederträchtig sie sind. Sie sind alles Nichtskönner und das kann ich ihnen nicht oft genug sagen.
„Dass du heulst zeig nur, wie erbärmlich schwach du bist.“ Weinend rennt das Grundschulkind weg und stolpert dabei erneut. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen.
Mir haben schon viele gesagt, dass ich eine große Klappe hätte. Ich bevorzuge es zu sagen, dass ich nur ein ehrlicher Mensch bin, der sagt, was er denkt. Dass ich nichts Gutes über meine Mitmenschen denke, daran sind sie selbst schuld.
In letzter Zeit verspreche ich mich häufig.
Das nervt, besonders wenn der dämliche Mitschüler meint, mich deswegen auslachen zu müssen. Dem werde ich das noch zeigen.
Nach der Unterrichtsstunde komme ich auf ihm zu.
„Hey! Was fällt dir ein mich auszulachen?“
Der Mitschüler zuckt zusammen. So ist es gut, merke, dass du dich mit den Falschen angelegt hast. Ich setze zum Reden an.
„Das hast du gut gemacht. Das hat er verdient!“
Ich schrecke zurück und halte mir die Hand vor dem Mund. Meine Augen sind starr vor angst. Das war nicht meine Stimme, die da gesprochen hat. Das waren nicht meine Worte, die ich sagen wollte! Irritiert blickt mich der Mitschüler an. Ich hingegen renne nur auf das Schulklo.
Es läutet zur nächsten Schulstunde und ich bin alleine auf dem Klo. Ich blicke in den Spiegel und öffne weit meinen Mund. Was war das eben? Ich blicke tief in die Mundöffnung und weiche zurück, als mir eine Fratze vom Inneren entgegenblickt.
Das war sicher Einbildung.
„Das ist nicht real!“ Aus meinem Mund sprechen weitere Worte. Eine Stimme, die nicht zu mir gehört. Eine tiefe, verzerrte Stimme.
„Oh doch das ist es. Es ist genauso real wie deine Missetaten den Mitmenschen gegenüber.“
Es ist, als würde ein anderer Mensch in meinem Munde leben.
„Mir ist das hier zu dunkel. Ich will, dass die Menschen sehen, was für eine Schande du bist.“
Mein Mund weitet sich. Ich kann ihn nicht schließen! Es spannt und schmerzt. Meine Lippen und Zähne wurden langgezogen.
Eine fleischähnliche Substanz wächst aus meinem Mund, umrandet von meinen Lippen und Zähnen. Meine Zähne haben an Anzahl dazugewonnen.
Aus der fleischlichen Masse starrt mir ein entsetzliches Gesicht entgegen. Ein wütendes, entstellt mit schiefen Augen, langer, tiefer Nase und einem großen Maul.
„Schande!“
Diese Worte kommen aus dem Maul der Kreatur, die eins mit meinem Mund wurde.
„Du bist eine Schande. Du bist empathielos, gemein, Schmarotzer! Ich schäme mich für dich! Du bist eine Enttäuschung!“
Tagtäglich höre ich mir diese Worte an und merke, wie mein einstiges Selbstwertgefühl bricht. Es verkümmert, wie die Liebe zu mir.
Ich kann nur Hass für mich aufbringen und die Angst vor weiteren grausamen Sprüchen begleitet mich. Einstige ausgesprochene Worte werden zu niederträchtigen Gedanken meiner selbst gegenüber. Ich möchte nicht mehr.
Unerfüllte Herzenswünsche können zu einen schweren Laster werden. Ich wünschte mir ein Kind, aber einer Fehlgeburt folgte der Nächsten. Sei es mir so vergönnt, ein Kind zu gebären?
Erneut zeigte der Schwangerschaftstest mir an, dass ich schwanger sei. Ich wusste nicht mehr, ob ich mich freuen sollte. Würde das Schicksal mir dieses Leben wieder vor dem Licht der Welt entreißen?
Abdominal.
Erneut hatte der Tod über das Leben gewonnen. Ich würde diesen Wunsch begraben. Ich hätte dich gerne in meine Arme gewogen und dich an meine Brust geschmiegt.
Du wirst an meinem Herzen weiterleben.
Mein Herz wird dir Liebe und Sicherheit geben. Langsam verwächst du mit meinem schlagenden Herzen und ziehst deine Lebensenergie aus diesem. Wir werden nie Hand in Hand durch die Welt laufen, aber dich so nah an mir zu haben, ist die größte Zuneigung, die ich bekommen konnte.
Mich lässt es unbekümmert, wie mein Brustbereich sich verändert, um dir Platz zu geben. Du wirst nie ein vollständiger Mensch werden oder mit anderen Kindern spielen können, aber ist all dies nicht egal, solange deine dich liebende Mutter dir ihr Herz opfert?
Ohne mich hättest du nie leben können.
Dein Vater wäre stolz auf dich, wenn er wüsste, wie ähnlich du ihm siehst. Warum wurde er uns genommen, bevor du deine ersten Schritte laufen konntest?
Ich vermisse ihn. Jedes Mal, wenn ich dich erblicke, durchfährt mich ein Schmerz. Ich liebe dich und du erfüllst mich mit Freude, aber ich sehe immer deinen Vater in dir.
Ihr seid eins. Ihr habt das gleiche Blut, ein ähnliches Gesicht. Wenn du groß bist, wirst du sicher wie er aussehen. Ich kann nicht warten. Deine Ähnlichkeit zu ihm zerstört mich. Ich möchte ihn bei mir haben. Jetzt!
Mit liebevoller Sorgfalt nähe ich sein abgetrenntes Gesicht an deinen kleinen Kopf. Da wirst du reinwachsen, ich verspreche es dir. Selbst jetzt, wo seine Gesichtshaut über deiner liegt, erkenne ich keinen Unterschied zwischen euch.
Mein Blick führt zu den toten konservierten Körper meines Mannes. Ich sehe in das skalpierte Gesicht. Wenn du größer wirst, werde ich dir seine restliche Haut vermachen. Versprochen.
Ich war des Lebens überdrüssig und wählte den Strick als Ausweg, um aus diesen zu scheiden.
Mein Körper fing nicht zu verwesen an, er verwuchs mit dem Strick. Das Seil wand sich um meine Körperteile. Zuerst schloss es meinen Torso ein, dann umfing es meine Arme und Beine. Es nahm mich ein, wie all meine negativen Gedanken zu Lebzeiten.
Mein Körper war wie in einem Kokon umhüllt.
Deine Erscheinung war wie ein helles Strahlen für mich. Du hast mir ein Licht in der Dunkelheit gegeben. An dieses habe ich mich geheftet. Du hast dich schon lange nach einem Partner gesehnt, der dir deinen Wunsch nach Kindern erfüllt. Ich werde dieser Mann sein, der dir diesen Herzenswunsch erfüllt.
Nackt lege ich mich auf dich. Unsere Häute verschmelzen miteinander. Unser Blutkreislauf wird einer. Ich verwachse mit deinem Körper.
Mein Gesicht und Körper fällt immer mehr ein, je länger ich an dir hänge. Ich kann nicht mehr alleine leben. Ich bin abhängig von dir und deinen Nährstoffen.
Meine Haut schrumpelt ein, mein Körper wird immer kleiner.
Mein Zustand wird apathisch und mein einziger Sinn besteht nur darin, dir Samen für deine Eizellen zu spenden.
Wie ein kleiner Hautknubbel hänge ich an dir und beobachte dich dabei, wie dein Bauch immer größer wird und du unseren ersten Nachfahren auf den Arm hältst.
Unser zweites, drittes, viertes und fünftes Kind erfüllt mich ebenso mit Stolz. Ich werde dir bis an unser Lebensende so viele meiner Samen geben, um mit dir die Vereinigung zu vollziehen.
Im Mutterleib nahm ich dir dein gesamtes Blut. Bis heute hast du unter den Folgen dessen zu kämpfen. Ich möchte gut machen, was ich dir ungewollt angetan habe.
Neben deinem Bett steht ein Liegestuhl, auf welchen ich mich setze. Behutsam bereite ich alles für die Bluttransfusion vor.
Ich verbinde unsere Körper und beobachte, wie mein Blut in deinen Leib fließt. Mit Tränen in den Augen blicke ich zu deiner fleischlichen Hülle. Ich durfte ein normales Leben führen, weil ich dir deines geraubt habe. Du bist dazu gezwungen, im Bett zu liegen. Selbst jetzt bist du, wie in Mutters Leibe, abhängig von einer Schnur, die dich versorgt.
Das Gesicht ist eingefallen, dein Körper klein und knochig. Deine Haut ist so dünn, dass man deine Organe sieht. Sie ist ebenso zerbrechlich. Deine geistige Entwicklung gleicht die eines Neugeborenen.
Unsere Eltern versuchten alles, um dich am Leben, bei mir, zu halten. Nichts wirkte, bis sie einen Gedanken hegten.
Ich nahm dir dein Blut und machte dich zu dem, was du jetzt bist. Würde ich dir mein Blut geben, würdest du zu dem werden, der du sein könntest?
Seit Jahren gebe ich dir mein rotes Lebenselixier. Deine Entwicklung geht langsam voran. Bis zu meinem Lebensende werde ich dir mein Blut geben und wenn ich blutleer bin, wirst du leben können.
„Sie nutzt dich aus!“
„Er verarscht dich!“
„Halte dich fern von ihm!“
Ich besitze kein Rückgrat. Ich höre auf diese Worte. Wenn ich Kontakt zu jemanden habe und mir jemand sagt, ich solle mich vor der Person hüten, werde ich den Kontakt abbrechen. Ganz gleich, ob die Worte der Wahrheit entsprechen oder nicht.
Auf meiner Brust rangt ein großer Mund. Er spricht diese Worte aus. Ich besitze nur Arme und Hände, um zu gestikulieren, wenn ich meine Worte in die Winde trage.
Meine Schädeldecke ist offen und zeigt mein Gehirn. Schwarze Materie tropft auf dieses. Materie, die aus dem Mund der Kreatur tropft, dessen zwei, kleinen spitzen Finger in meinem Gehirn stochern. Die Kreatur besteht aus einem biestigen Mund und einem schwarzen Oberkörper, der sich an meine Haut genäht hat. Dieses Maul flößt mir all die Worte ein, die ich sagen, denken und glauben soll. Es sind nicht meine eigenen Gedanken. Mein eigener Mund ist zugenäht. Wie eine Marionette kontrolliert mich die Gestalt.
Es erzählt mir Unwahrheiten, über die ich nicht selbstständig nachdenke. Ich gebe das Gesagte weiter, wie eine Wahrheit.
Ich bin der Sprecher.
Wenn wir nicht aufpassen, können uns andere mit Wörtern manipulieren und wie Marionetten benutzen.
Ständig beschwert sich meine Freundin über mein lausiges Durchhaltevermögen beim Sex. Ständig verarscht sie mich, ich käme nach drei Sekunden.
Ja, ich halte nicht lange durch, aber das ist verdammt nochmal normal und heute werde ich es ihr zeigen!
Für unseren Sex habe ich mir extra ein Betäubungsspray für den Penis gekauft.
Dieses soll dafür sorgen, dass man länger aushält. Wenn es nur ein bisschen länger dauert wie bis jetzt, wäre dies herrlich. Innerlich wünsche ich mir aber, dass ich ihr fünf, zehn Minuten die Seele aus dem Leibe knallen kann, damit sie mir endlich mal sagt, was für ein geiler Stecher ich bin.
Verdammt, ich will sie doch nur zufrieden stellen beim Geschlechtsverkehr.
Bevor sie erscheint, sprühe ich mir das Spray gründlich auf die Eichel. Ein bisschen mehr kann nicht schaden, denke ich und warte, dass die gewünschte Wirkung eintritt.