Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Bogilon ist ein lieber und manchmal frecher Regenbogen. Er kann zudem etwas ganz besonderes: Hinter jeder Farbe von Bogilon wartet ein spannendes und aufregendes Abenteuer. Gemeinsam mit dem Hasen Frederik und Bogilon reist du durch diese Abenteuerwelten und erlebst spannende Geschichten.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 94
Veröffentlichungsjahr: 2022
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Die magische Karotte
Das Zitronenland
Bogilon in gefahr
Die blaue Magie
Frederiks neuer Job
Die Hitzewelle
Der Karottendieb
Der Urwald der Herzen
Die grosse 111-Jahresfeier
Das Land der Träume
Flauschige, wundervolle und magische Geschichten, mit fabelhaften Wesen.
Schön, dass du da bist! Mein Name ist Frederik Hasenbarth.
Hast du deine Ohren gespitzt, um meiner Geschichte zu lauschen?
Deine Ohren sind bestimmt nicht so lang und weich, wie meine Hasenohren, aber ich denke du hörst trotzdem gut zu.
Damit du mich etwas besser kennen lernst, beschreibe ich mich ein bisschen.
Ich bin ein Hase und wenn ich mich auf deinen Arm setzen würde, wäre ich ungefähr so groß, wie von deinen Fingerspitzen bis zu deinem Ellbogen.
Natürlich nur, wenn du noch ein Kind bist.
Bei einem Erwachsenen passe ich vielleicht nur auf eine Hand.
Dieser Erwachsene muss dann aber sehr große Hände haben, ungefähr so groß wie eine Bratpfanne. Aber zurück zu mir.
Mein Fell ist weiß-grau mit schwarzen Punkten.
Außerdem kann mein Fell etwas ganz besonderes.
Es zeigt, wie es mir gerade geht. Bin ich fröhlich und habe gute Laune, dann glänzt mein Fell und die schwarzen Punkte formen sich zu kleinen Herzen.
Wenn ich aber einen doofen Tag habe oder richtig müde bin, dann werden sie zu kleinen Regentropfen.
Ich wohne in einem kleinen Dorf namens Hasenthal. Dort haben wir ein paar kleine Geschäfte, den Haselbach und viele tolle Hoppelmöglichkeiten.
Alle Hasen in Hasenthal lieben frisches Gemüse zum Knabbern. Jedoch müssen wir jeden Morgen aufstehen und unser Gemüse selbst pflücken oder ausbuddeln.
Du weißt bestimmt, dass ein Hase viel Gemüse isst und am liebsten Wasser trinkt. Daher ist es besonders wichtig, jeden Tag schöne knackige Karotten zu pflücken. Dadurch bleiben meine Zähne schön weiß und scharf.
Außerdem bleiben meine Augen gesund und ich kann sehr gut gucken und mein Fell bleibt flauschig und weich.
Mein Friseur sagt allerdings, ich hätte struppiges Fell. Ich bürste mein Fell nämlich überhaupt nicht gerne. Das ziept immer so unangenehm.
Du fragst dich bestimmt, wo ich wohne.
Hier kommen wir zu meiner heißgeliebten Haselnussschale. Dort habe ich es mir so richtig gemütlich gemacht. Alle Nachbarn beneiden mich darum und wollen immer Tipps. Sie wollen auch so eine gemütliche Wohnung aus Haselnussschalen.
Du fragst dich bestimmt, wie ich in einer Haselnussschale wohnen kann?
Naja, es ist eine besonders große Schale. Eigentlich habe ich ganz viele Haselnussschalen aneinander geschraubt. Das sieht jetzt aus wie eine große Schale.
Das ist jetzt mein kleines, eigenes Häuschen.
Äh Moment, oder sind es ganz viele Walnussschalen, die ich zusammengeschraubt habe? Ich denke, es sind Walnussschalen.
Du kennst doch bestimmt die leckeren Nüsse, die aussehen wie unser Gehirn? Die meine ich jedenfalls. Haselnüsse sind doch braun und rund, mit einer kleinen Spitze, die die Eichhörnchen immer sammeln. Die meine ich nicht. Da war ich jetzt etwas verwirrt.
Naja ich lebe jedenfalls in meinem sehr großen Walnusshaus und fühle mich dort pudelwohl. Jetzt kennst du mich ein bisschen. Nun geht es los mit meiner ersten Geschichte. Sie heißt: die magische Karotte.
Wenn du jetzt Hunger auf eine Karotte hast, darfst du gerne beim Zuhören knabbern. Aber nicht so laut schmatzen, wir sollen ja die Geschichte gut hören.
Es ist Mümmel Montag.
Ein Sonnenstrahl kitzelt Frederik in der Nase.
Langsam wird er wach. Er schaut auf seine Uhr auf dem Nachttisch und bekommt einen Schreck.
,,Oh nein, ich habe verschlafen!!! Heute ist doch Mümmel Montag, da gibt es die saftigsten Karotten auf dem Feld. Jetzt muss ich mich aber beeilen.
Ich möchte heute doch Karottensaft pressen, ein paar Karottenkekse backen oder doch lieber einen Karottenkuchen?” Frederik hüpft aus seinem Bett und flitzt ins Badezimmer.
,,Oh man, hör auf so viel nachzudenken. Putz deine Zähne und hoppel dann einfach los zum Feld”, sagt er laut zu sich.
Frederik ist nämlich bekannt dafür, dass er immer richtig viel nachdenkt. Darüber, was er als nächstes tun könnte, ob das auch richtig so ist oder doch vielleicht anders besser wäre.
Er vergisst dann aber immer das Wichtigste. Das Wichtigste ist, dass er doch nur im Hier und Jetzt hoppeln kann.
Aus diesem Grund hat sich Frederik einen besonderen Kompass bauen lassen. Er sieht aus wie eine Armbanduhr. Aber die Zeigen zeigen nicht die Uhrzeit an. Die Zeiger vom Kompass zeigen ihm den richtigen Weg. Denn der Weg führt ihn dahin, wo er ganz viel Spaß haben kann.
Frederik hat seine Zähne geputzt und hoppelt so schnell er kann zum Karottenfeld.
Er möchte auf jeden Fall noch ein paar saftige Karotten ausbuddeln. Doch leider haben schon die anderen Hasen ganz viele Möhren ausgebuddelt.
Frederik ist enttäuscht.
,,Jetzt bleiben nur noch die verschrumpelten Karotten für mich übrig! Ich verschlafe nieeee nieee wieder!” schreit Frederik. Er schreit so laut, dass es sogar eine Freundin Mariella Hasenfuss hören kann. Sie hat einen großen Sack voll Möhren gesammelt und will gerade nach Hause hoppeln.
Frederik kennt Mariella noch vom Hasengarten.
Das ist wie ein Kindergarten für kleine Hasen.
Mariella nimmt ihren großen Sack mit den Karotten und hoppelt zu Frederik. ,,Warum schreist du denn so? Nanu, deine Punkte auf dem Fell verändern sich in ein paar Regentropfen. Bist du etwa traurig?
,,Ich habe verschlafen und nun sind keine Karotten mehr für mich da.”
Mariella schnuffelt an Frederiks Fell und flüstern ihm ins Ohr: ,,Ganz hinten, dort neben dem großen Apfelbaum, dort habe ich noch eine riesige Karotte gesehen. Sie schaut leicht aus der Erde hervor. Aber für mich ist sie viel zu schwer, ich kann sie nicht tragen. Also los, hole sie dir! Ach und lass mich dir eins sagen. Schimpf nicht immer so viel, Frederik.
Davon bekommst du so viele Regentropfen auf dem Fell. Sieh es einfach positiv. Wenn du verschlafen hast, dann hattest du doch viel mehr Zeit für schöne Träume! Also los, hol dir die Karotte und wir sehen uns später. Hoppeldidada!”
Frederik hoppelt so schnell er kann zum Apfelbaum.
Er ist ganz aufgeregt. ,,Eine große Karotte, nur für mich. Daraus kann ich meinen Saft machen, die Karottenplätzchen und sogar Karottenkuchen.
Vielleicht bleibt sogar noch etwas übrig für Karottenstreifen, die ich dann mit Dip essen kann.”
Frederik kommt am Apfelbaum an und sieht die große Karotte in der Erde.
Vorsichtig beißt er in die grünen Blätter der Karotte und fängt an zu ziehen. Er zieht und zieht und zieht, so kräftig er kann.
Plötzlich gibt es einen heftigen Ruck! Mit der Karotte im Maul fliegt Frederik durch die Luft, prallt am Apfelbaum ab und landet auf seinem Rücken. ,,Aua!”, Frederik setzt sich auf seine Hinterpfötchen. Das war vielleicht eine Aktion.
Aber nanu, was ist denn das? Ein kleines weißes Steinchen liegt auf dem Boden. ,,Was ist das?”,
wundert sich Frederik. Beim Sprechen bemerkt Frederik, dass es sich im Mund ganz komisch anfühlt.
Mit seiner Zunge fühlt er vorsichtig an seinen Zähnen und spürt am oberen linken Schneidezahn eine scharfe Kante. Oh nein, das weiße Steinchen ist gar kein Stein! Es ist ein Stück von seinem Schneidezahn.
“Hiiiiilfeeee!”, ruft Frederik entsetzt, “mir ist ein Stück von meinem Schneidezahn abgebrochen!”
Aber sofort fallen ihm die Worte von Mariella wieder ein. Er soll ruhig bleiben und immer das Positive sehen.
Frederik packt das abgebrochene Stück Zahn in seine Tasche, die für die Karotten gedacht war.
Vielleicht kann Zahnarzt Doktor Schnaubel das Stückchen Zahn wieder ankleben. Bis es soweit ist, hat Frederik nun einen abgebrochenen Schneidezahn.
Er findet sogar, dass es richtig witzig aussieht.
Angenehm anders als alle anderen Hasen in Hasenthal. Vielleicht lässt er es ja so, denn das macht ihn besonders und einzigartig.
Weil die Karotte so groß und schwer ist, kommt Frederik völlig erschöpft zu Hause an und kann gerade noch die Tür öffnen, bevor ihm die Möhre von den Schultern rutscht. Sie landet mitten in seinem Wohnzimmer.
Stolz schaut er sich seine Ernte an. ,,Nanu, was ist denn das da?”, fragt Frederik erstaunt. Die Karotte ist nicht nur riesengroß, sie schimmert plötzlich auch so, als wäre sie aus Gold. Sie strahlt und funkelt richtig.
Warum ist ihm das nicht schon vorhin auf dem Feld aufgefallen? Frederik ist sehr erstaunt. Eine goldene Karotte? Sowas hat er ja noch nie gesehen.
Was soll er jetzt nur machen? Mariella anrufen?
Oder die Bürgermeisterin um Rat fragen? Vielleicht doch besser zum Schmuckmacher gehen? Der kennt sich am besten mit Schmuck aus.
,,Nein”, sagt sich Frederik, “die stellen dann nur komische Fragen und nehmen mir meine goldene Karotte am Ende sogar noch weg. Um sie zu untersuchen. Dann sägen sie die Karotte auseinander und raspeln sie klein. Nein, das soll nicht passieren. Ich finde selbst heraus, warum die Karotte aus Gold ist.”
Die Karotte sieht sehr wertvoll aus. Frederik hat noch nie so etwas schönes und glitzerndes gesehen.
Nur die Blätter der goldenen Karotte haben eine andere Farbe, sie sind nämlich grün. Als die Karotte im Wohnzimmer auf den Boden gefallen ist, hat sie goldenen Glitzerstaub auf dem Teppich verloren.
Denn der braune Teppich leuchtet und glitzert auf einmal.
,,Hmmm,” denkt sich Frederik, “vielleicht rieche ich mal ganz vorsichtig an dem Glitzerstaub.”
Frederik beugt sich tief runter auf den Teppich, er berührt ihn schon fast mit seiner Nase. Ganz tief holt er Luft und schnuppert an dem Staub. Aber er riecht überhaupt nicht nach Karotte. Er riecht ganz anders. Vorsichtig schnuppert Frederik auch an der goldenen Karotte. Sie riecht genauso wie der Glitzerstaub.
Die goldene Karotte und ihr Glitzerstaub riechen nach Vanille!
Überall auf dem Teppich ist der goldene Glitzerstaub verteilt. Frederik hat zu tief eingeatmet und viel zu viel vom Goldstaub in sein Näschen bekommen. Plötzlich kitzelt es in seiner Nase. Er muss richtig heftig niesen.
,,Hatschühhhh haaaa!” Trotz des kräftigen Niesens kribbelt es immer noch im Näschen und das Kitzeln wird immer stärker.
Es kitzelt so sehr, dass Frederik lachen muss. Er kann gar nicht mehr aufhören. Er lacht sooooo sehr, dass sein Bauch schon weh tut und ehe er es merkt, fällt Frederik auf seinen Rücken und schläft vor Erschöpfung ein.
Eins ist gewiss, in dieser Nacht hat Frederik die schönsten Träume seines ganzen Lebens.
Er kann fliegen und alle Gemüsesorten auf der ganzen Welt herbeizaubern. Er muss nur an sie denken. “Hmmmmm”, schmatzte Frederik im Schlaf und träumt immer bunter und fantastischer.
Am nächsten Morgen ist Frederik bereits vor Sonnenaufgang wach. Er fühlt sich richtig fit und ausgeschlafen.
Liegt das etwa an der goldenen Karotte? Hat diese etwa magische Kräfte?
Oh, was wäre, wenn Frederik nicht nur an ihr schnuppert, sondern sogar an ihr knabbern würde?
Könnte er dann vielleicht sogar wirklich fliegen und sich alles Obst und Gemüse auf der Welt herbeizaubern?
,,Quäkquak quäk quakk quakk”, ein schnatterndes Geräusch kommt plötzlich aus dem Wohnzimmer.
,,Oh nein!”, ruft Frederik, “träume ich etwa noch?
Moment!” Frederik zwickt sich ins Fell.
,,Aua, das tut weh!” Frederik scheint wach zu sein.
,,Quääk, quaak, quäaaaäaaak!”.
,,Das klingt ja fast wie Entengeschnatter”, denkt sich Frederik.
Er traut seinen Augen kaum. In seinem Wohnzimmer, direkt neben der goldenen Karotte, sitzt doch tatsächlich ein kleiner Regenbogen und quakt wie eine Ente. Der Regenbogen hat sogar zwei winzige Hände, zwei Augen und als Füße hat er zwei kleine Wolken.
,,Hey, was guckst du denn so?”, fragt der kleine Regenbogen.
Frederik schaut verwundert und zeigt mit seiner Pfote auf sich: ,,Meinst du mich?”