Boo & Books - Jennifer Oberger - E-Book

Boo & Books E-Book

Jennifer Oberger

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Beschreibung

In dieser zauberhaften Anthologie rund um die gespenstische Wirkung von Büchern findet jedes Kind oder Nicht-Kind seine Lieblingsgeschichte – zum Vorlesen, Mitlesen oder Alleine-genießen. Denn in jeder der 23 "Boo & Books"-Geschichten gibt es mindestens ein Buch und einen Geist – und natürlich einen Leser, der damit umgehen muss. Manche Bücher entführen in lange erwartete Abenteuer, andere in magische Bibliotheken oder fantastische Geschichts-Orte. Und natürlich dürfen auch gespenstische Bücher, geisterhafte Mitbewohner, geheimnisvolle Geschichten und zauberhafte Buchwesen nicht fehlen. Genauso wie sehnsuchtsvolle Geister, die darauf warten, dass ein Leser endlich "sein" Buch auswählt. Mit "Boo & Books" wird nämlich jeder zum Leser!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 240

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Inhalt
Der Geist der Bedienungsanleitung
SUB-Buh und die Regale ungelesener Bücher
Und so ziehst du Kreis um Kreise
Ein Gespenst als Lesezeichen
Das verkannte Genie
Erbe gesucht!
Die Wohnungauflösung
Ungebetene Gäste
Schloss Hortenstein
Das Gespenst am Ende des Buches
Gutmensch wider Willen
Zeile in Eile
Ein Gespenst auf Abwegen
„Gruselige Geistergeschichten“
Das blaue Buch
Der Cliffhanger
Die Bibliothek und ihr Geheimnis
Deus Ex Machina
Fürchteschrecks 4-Stufen-Plan
Bis zum bitteren Ende
Poppy & Dave
Google und Clara
Lesung mit Gespenst
Autoren

Anthologie

Boo & Books

Gespenstische Buchgeschichten

ELYSION-BOOKS TASCHENBUCH

1. überarbeitete Auflage: März 2024

VOLLSTÄNDIGE TASCHENBUCHAUSGABE

ORIGINALAUSGABE

© 2024 BY ELYSION BOOKS, LEIPZIG

ALL RIGHTS RESERVED

UMSCHLAGGESTALTUNG und ZEICHNUNGEN:

Ulrike Grabowski

PRINTED IN GERMANY

Buch ISBN 978-3-96000-315-1

ebook ISBN 978-3-96000-316-8

www.Elysion-Books.com

Anthologie

Boo & Books

Gespenstische Buchgeschichten

Inhalt

S. 5 Jennifer Oberger: Der Geist der Bedienungsanleitung

S. 10 Kristina Schreiber: SUB-Buh und die Regale ungelesener Bücher

S. 20 Katharina Werbel: Und so ziehst du Kreis um Kreis

S. 27 Vera Lörks: Ein Gespenst als Lesezeichen

S. 33 Taro Drudenfuß: Das verkannte Genie

S. 45 Andrea Lopatta: Erbe gesucht

S. 52 R. F Krammer: Die Wohnungsauflösung

S. 69 Laura Mayer: Ungebetene Gäste

S. 82 Irmi Feldman: Schloss Hortenstein

S. 95 Marc Du Buisson: Das Gespenst am Ende des Buches

S. 106 Marion Uhlmann: Gutmensch wider Willen

S. 126 Julia Nachtigall: Zeile in Eile

S. 133 Sarah Lutter: Ein Gespenst auf Abwegen

S. 139 Kai Focke: „Gruselige Geistergeschichten“

S. 144 Luca Winter: Das blaue Buch

S. 166 Holly Malea: Der Cliffhanger

S. 177 Peggy Christianus: Die Bibliothek und ihr Geheimnis

S. 184 Jennifer Nickel: Deus Ex Machina

S. 194 Dennis Puplicks: Fürchteschrecks 4-Stufen-Plan

S. 204 Fenja Harbke: Bis zum bitteren Ende

S. 212 Lynn Weiher: Poppy & Dave

S. 221 Hoa Luo: Google und Clara

S. 224 Andrea Lopatta: Lesung mit Gespenst

S. 233 Autoren

Der Geist der Bedienungsanleitung

Jennifer Oberger

Anya nahm ihre Tasse Milch aus der Mikrowelle. Und nicht schon wieder, die Milch war kalt. Was war denn jetzt schon wieder falsch? Gestern hatte doch noch alles geklappt und weder sie noch ihr Mann hatten seither etwas umgestellt, also warum lief diese elende Mikrowelle denn jetzt schon wieder nicht mehr richtig?

Sie seufzte und schaute auf das kleine Display des Küchengerätes, da oben war eine Schneeflocke abgebildete. Wieso war die Mikrowelle den jetzt in der Auftaustufe? Sie hatten gar nichts aufgetaut.

Anya zog die Anleitung der Mikrowelle vom Gestell nach unten. Wie konnte sie jetzt schon wieder die Auftaustufe herausnehmen? Sie suchte einige Minuten in der Anleitung. Sie hatte manchmal den Eindruck, dass sich die Reihenfolge des Inhaltes änderte. Denn sie sollte mittlerweile ja in der Lage sein schnell zu finden, was sie suchte, da ständig etwas mit dem Gerät war. Aber nein, heute fand sie das Gesuchte ganz hinten in der Anleitung, wobei sie sich sicher war, dass der Bericht vor der Mitte sein müsste.

Sie stellte also wieder auf die normale Wärmen-Stufe und machte sich endlich ihre wohlverdiente Tasse heiße Milch.

Sie saß also im Wohnzimmer, sah fern und dann hörte sie aus der Küche ihren Mann rufen: »Anya, hast du in der Mikrowelle etwas überbacken?«

Leicht verwirrt antwortete sie: »Nein, wieso, sollte ich?«

Thomas antwortete nur: »Weil mein Essen nicht warm wird, und ich glaube das Zeichen im Display ist überbacken, oder grillen oder so.« Er hörte sich leicht verzweifelt an.

»Schau am besten einfach in der Anleitung nach, bei mir war die Mikrowelle auf Defrost, also auftauen gestellt«, riet sie ihm und hörte, wie er die Anleitung herausholte und darin herumblätterte.

Als Thomas sich zu ihr setzte, sagte sie: »Manchmal frage ich mich, ob die Mikrowelle verflucht ist. Ich meine das ständig etwas anderes eingestellt ist als eigentlich sein sollte, ist schon etwas seltsam«, meinte sie leicht lachend.

Sie dachte manchmal darüber nach, das Gerät auszuwechseln, aber abgesehen von dieser kleinen Macke lief es sonst immer einwandfrei. Dazu ging sie irgendwie davon aus, dass sie die gleichen Probleme haben würde, wenn sie das Produkt wechseln würden.

Sie fuhr im Scherz fort: »Stell dir das mal vor, Ehepaar von verfluchter Mikrowelle getötet. Oder Mikrowelle verflucht, war das 5G Netz schuld?«, nannte sie ein paar Überschriften, die eine Zeitung schreiben könnte.

Natürlich war ihr klar, dass die Chancen für eine verfluchte Mikrowelle sehr gering waren. Aber es war wirklich das Einzige, das ihr einfiel. Und wer sagte denn, dass nur gruslige Puppen oder Möbel verflucht sein könnten. Vielleicht konnten in der Neuzeit auch technische Geräte verflucht sein, Flüche und Geister mussten doch auch Up-to-Date bleiben, oder etwa nicht?

Thomas schob sich einen Löffel seiner Makkaroni in den Mund und schlug seine Überschriften vor: »Gut aussehendes Ehepaar von verfluchter Mikrowelle getötet, deckt die Versicherung diesen Schaden auf dem Teppich? Verfluchte Mikrowelle, führten die Toten schwarz- magische Rituale durch?«

Anya lachte und sie verbrachten den Abend damit, sich auszudenken, was für Überschriften entstehen würden.

Anya und Thomas waren erschreckenderweise nicht weit entfernt von der Wahrheit. Doch ihre Mikrowelle war selbstverständlich nicht verflucht. Das wäre doch auch zu albern gewesen. Wo würde man den so etwas hören, eine verfluchte Mikrowelle. Jetzt bleibt doch mal realistisch.

Auch Samantha, der Geist, der in der Küche saß, fand den Gedanken von einer verfluchten Mikrowelle albern. Sie drehte manchmal ein bisschen daran herum, aber sie hatte gute Gründe. Samantha hatte sehr gute Gründe für ihr Handeln, sie wohnte nämlich in der Bedienungsanleitung und mochte keinen Staub auf ihrem Haus.

Wenn sie also an der Mikrowelle herumdrehte und irgendwelche seltsamen Programme einstellte, dann suchten Anya oder Thomas in der Anleitung nach der Lösung. Und um sicherzustellen, dass sie dabei auch schön herumblätterten und so mehr Staub von der Anleitung klopften, nahm Samantha hin und wieder einige Paragrafen in der Anleitung und trug sie woanders hin. Ansonsten wüssten die beiden ja, wo sie suchen mussten.

Aber jetzt, wo die beiden laut über die Möglichkeit der verfluchten Mikrowelle nachgedacht hatten, machte sich Samantha Sorgen. Es wäre doch supergruslig, wenn die Mikrowelle, in deren Anleitung sie wohnte, verflucht wäre. Wie konnte man so was feststellen? Konnte sie überprüfen, ob sie verflucht war und sie umbringen würde? Moment! Faktisch betrachtet konnte sie nicht sterben, Samantha war ja schon ein Geist. Also könnte ihr etwas passieren, wenn die Mikrowelle verflucht wäre? Vermutlich nicht!

Aber der Gedanke, dass sie in ihrer Anleitung neben einem verfluchten Gerät wohnte, beunruhigte Samantha ungemein. Also beschloss der Geist, Nachforschungen anzustellen.

Wie fand man raus, ob ein Gerät verflucht war?

Zum Glück fand sie eine prima Informationsquelle. Die laut der Zusammenfassung all ihren Fragen beantworten würde und ihr wohl sogar Lösungen aufzeichnen konnte, wenn es wirklich so war.

*

Anya und Thomas saßen friedlich vor dem Fernseher, als plötzlich das Bild anfing zu flackern und auf einen anderen Sender umschaltete.

Eine unheimliche Stimme aus dem Fernseher sagte: »Heute bei Mysterien: verfluchte Gegenstände. Die folgenden Bilder könnten verstörend sein und sind nicht für ein Publikum von unter 18 Jahren geeignet.«

Anya griff nach der Fernbedienung und schaltete zurück auf den Film, den sie sehen wollten, nur dass kurz darauf das Programm wieder gewechselt wurde.

»Was zum Henker ist denn jetzt los?«, fluchte sie, als sie zum fünften Mal zurückgestellt hatte, aber der Fernseher sofort wieder auf die Mischung aus Möchtegern-Doku und Horrorfilm zurücksprang.

»Vielleicht sollten wir mal einen Exorzisten rufen?«, schlug Thomas vor: »Denn das ist wirklich gruselig.«

Anya kratzte sich am Kopf: »Vielleicht gibt es dafür eine logische Erklärung.«

Der bibbernde Geist hinterm Sofa hoffte auch, dass es für diese schrecklichen Dinge in der Sendung eine logische Erklärung gab. Besessene Puppe, verfluchte Weinboxen und so weiter ... Samantha traute sich drei Tage nicht mehr aus ihrer Anleitung. Ab jetzt würde sie Antworten nur noch im Morgen- und Nachmittagsprogramm im Fernsehen suchen, das am Abend war ihr dann doch zu gruselig.

Aber jetzt informierte sie die Mikrowelle immer zuerst, bevor sie daran drehte, nur um sicher zugehen, dass diese, falls sie verflucht war, nicht wütend auf Samantha werden würde.

SUB-Buh und die Regale ungelesener Bücher

Kristina Schreiber

Ich klicke auf ›Speichern‹ und schließe den Editor der Website, in dem ich meinen Artikel zum Thema ›Sieben SUB-Geständnisse‹ geschrieben habe. Darin geht es um meinen mittlerweile zu großen Stapel ungelesener Bücher und dass er mich manchmal belastet. Der Beitrag wird morgen auf meinem Blog online gehen. Eine geschlagene Stunde habe ich daran gesessen und ihn mehrmals überarbeitet, bis ich zufrieden war.

Ich stehe von meinem Schreibtisch auf und drehe mich zu eben jenen Bücherregalen um, die ich in meinem Blogartikel beschrieben habe. Sie bedecken beinahe meine gesamte Wandseite. Ich liebe das braune Holz und für den richtigen Bibliothekslook gibt es sogar eine Leiter, auf der man bis hoch zum obersten Regalbrett kommt.

Besonders stolz bin ich auf all die Schätze, die sich darin tummeln. All meine gelesenen und ungelesenen Bücher. Sie stehen getrennt voneinander, damit ich stets den Überblick behalte: gelesene auf der linken und ungelesene auf der rechten Seite. Kleiner Spoiler: Die ungelesenen überwiegen.

Vor einer Weile habe ich mich aufgerafft und all meine Schätze in eine App eingetragen. Die niederschmetternde Erkenntnis: Sage und schreibe 517 ungelesene Bücher! Die mich gerade alle vorwurfsvoll anzustarren scheinen. Mein SUB besteht wohl eher aus mehreren RUBs: Regalen ungelesener Bücher. Die ich, nebenbei erwähnt, mal wieder sortieren, dekorieren und vor allem abstauben sollte. Allein beim Anblick juckt meine Nase.

Ich gehe die Regalreihen entlang, lasse meine Finger über die Buchrücken wandern und flüstere: »Keine Sorge, bald seid ihr an der Reihe.«

Aber die Wahrheit ist: Ich habe keine Ahnung, wann das sein wird. Nur, das brauchen meine Büchlein ja nicht zu wissen, oder?

»Das glaubst du doch wohl selbst nicht!«, ertönt plötzlich eine Stimme in meiner Nähe.

Ich zucke zusammen und sehe mich im Raum um.

Aber da ist niemand.

Was zur Hölle …?! Sprechen meine Bücher jetzt schon mit mir? Ist es echt so weit gekommen?

»Hier oben, du Blindfisch!« Da! Die Stimme ist schon wieder ganz deutlich zu hören! Ich sehe hoch und erstarre.

In einem der Regale, direkt auf einem Stapel Bücher, die ich noch nicht geschafft habe, einzusortieren, sitzt … ein Geist?

Erschrocken springe ich zurück. Mein rechter Fuß rutscht auf einem neu gekauften Buch aus und ich greife verzweifelt nach einem Halt. Doch das Regalbrett, das ich zu fassen bekomme, bricht unter der zusätzlichen Last zusammen und fällt mit mir zu Boden. Begraben unter meinen Hardcovern (die sich wirklich hart anfühlen), kann ich gerade noch die Hände über den Kopf reißen, um die fallenden Bücher abzuwehren, die der Schwerkraft folgen. Autsch!

Ich schließe die Augen und lasse mich nach hinten sinken, fühle wie die Ecken und Kanten der Bücher sich in meine Haut bohren und überlege, ob ich nicht einfach für immer hier liegen bleiben sollte.

Die Zeitungen werden titeln: ›Bloggerin vom eigenen SUB erschlagen.‹ Ich hätte es wohl nicht anders verdient.

Irgendwann höre ich, wie jemand ein paar der Bücher zur Seite räumt und die mysteriöse Stimme von vorhin, die fragt: »Alles okay?«

Oh Mist! Den komischen Geist hatte ich glatt vergessen …

Starr vor Angst kneife ich die Augen zu, halte die Luft an und hoffe, dass er einfach wieder verschwinden wird. Frei nach dem Motto: ›Wenn ich dich nicht sehe, siehst du mich auch nicht!‹ Das hat allerdings schon in meiner Kindheit nicht funktioniert und jetzt wirkt es genauso wenig. Denn ich spüre eine Präsenz direkt neben mir.

Jemand hebt das letzte Buch von meinem Gesicht und ich öffne die Augen. Die Dunkelheit vorher gefiel mir besser.

»Alles gut, Mina. Ich tue dir nichts.« Der Geist schwebt direkt über mir und ist beinahe durchscheinend, trägt ein Kleid (oh, es ist wohl eine Geisteline) aus bedrucktem Papier und ein Buch als Hut auf dem Kopf. Ihre Stimme klingt eher jung. Ein waschechtes Büchergeistmädchen.

Ich habe mir anscheinend eine Gehirnerschütterung zugezogen oder ich habe Halluzinationen. Erschöpft schließe ich die Augen wieder. Das ist besser.

»Mensch Mina, jetzt guck mich an und rede mit mir. Ich schwebe hier nicht zum Spaß rum.«

Meine Halluzination spricht weiterhin mit mir.

Vorsichtig öffne ich die Augen einen Spaltbreit und lege den Arm schützend vor mein Gesicht, als könnte mir das angesichts dieser übernatürlichen Erscheinung auch nur irgendetwas nützen …

Da schwebt es, das Büchergeistmädchen. Es beugt sich über mich und mustert mich aufmerksam.

»Du siehst nicht verletzt aus. Gut. Dann kann ich mich endlich vorstellen. Ich bin SUB-Buh und wohne in deinem Stapel ungelesener Bücher.«

Ich glaube, ich höre nicht richtig.

»Ernsthaft?«, setze ich an und richte mich langsam auf. Es hilft ja alles nichts. Sie wird wohl nicht so schnell wieder verschwinden. »Ist das wahr, Büchergeisteline? Du wohnst schon jahrelang in meinem Zimmer und ich hab nie was bemerkt?«

»SUB-Buh, wenn ich bitten darf, die Wächterin des Stapels ungelesener Bücher«, korrigiert sie mich und fährt mit resoluter Stimme fort: »So ist es. Du hast mich nie bemerkt, weil ich mich unsichtbar gemacht habe und mich gut verstecken kann. Aber jetzt reicht es. Dein SUB treibt mich in den Wahnsinn. 517 ungelesene, vernachlässigte Bücher, die Aufmerksamkeit brauchen und mir mit ihren Klagen in den Ohren liegen. Ich ertrage das nicht mehr!« Sie schüttelt so aufgebracht den Kopf, dass ihr schicker Bücherhut schwankt.

»Wie jetzt? Die Bücher können sprechen?« Ich habe noch nicht mal verarbeitet, dass ich jahrelang einen Geist als Mitbewohnerin hatte und jetzt sollen die Bücher auch noch leben? Das ist zu viel für mich.

»Klar können sie das, du Traumtänzerin, du hast nur nie richtig hingehört. Typisch Menschen. Ihr seid zu sehr mit euch selbst beschäftigt, um etwas anderes wahrzunehmen als eure eigenen Probleme.« SUB-Buh schnaubt aufgebracht.

Ich massiere mir die Schläfen, Kopfschmerzen breiten sich pochend aus. »Was ist hier überhaupt los und was willst du von mir?«

»Dass du dich besser um deine ungelesenen Bücher kümmerst. Sie fühlen sich vernachlässigt und beschweren sich tagein tagaus, weil sie beachtet werden wollen. Wenn schon nicht gelesen, dann wenigstens abgestaubt oder von hübscher Deko umgeben und angesprochen werden … Bücher haben eine Seele und wenn man sich nicht mit ihnen beschäftigt, verkümmern sie.«

»Das glaub ich jetzt nicht …«

»Hattest du nicht schon mal das Gefühl, dass die Bücher dich vorwurfsvoll angeguckt haben?«

Ich denke darüber nach und nicke. Gerade erst hatte ich dieses Gefühl und davor auch schon einige Male. Es kam mir vor, als würden die Bücher mich beobachten, nach mir rufen, mir zuflüstern, sie endlich zu lesen.

»Okay, jetzt, wo ich darüber nachdenke, schon … Aber das war sicher nur Einbildung.« So recht kann ich es noch immer nicht glauben. Bücher sollen lebendig sein und Gefühle haben? Und das sagt mir ein Geist? Mein Kopf muss härter als gedacht getroffen worden sein. »Nein, beim besten Willen, das geht zu weit …«

SUB-Buh sieht mich enttäuscht an. »Na gut, dann zeige ich es dir eben.«

Sie hebt ihre zarten Arme und dreht sich im Kreis, wobei sich ihr Papierrock aufbauscht. Plötzlich erhellt ein Lichtschein mein Regal und bringt jedes einzelne meiner ungelesenen Bücher zum Leuchten. Ich habe das Gefühl, als hätte jemand einen Vorhang beiseitegezogen und ich könnte zum ersten Mal in meinem Leben etwas ohne Filter betrachten.

Dann setzt der Lärm ein.

Zuerst ein Wispern, danach ein Rascheln und schließlich ein Jammern, das allmählich lauter wird und zu einem Kreischen anschwillt, sodass ich kurz davor bin, mir die Ohren zuzuhalten.

»Lies uns!«

»Beachte uns!«

»Pflege uns!«

»Nimm nicht immer nur die neuen Rezensionsexemplare!«

»Wir haben dir so viel zu bieten!«

Alle schreien durcheinander und mein Kopf droht zu explodieren. Ich halte mir jetzt doch die Ohren zu und sinke auf die Knie.

»Aufhören!«, flehe ich. »Bitte hört auf!«

SUB-Buh hebt erneut die Arme und dreht sich immer schneller um die eigene Achse.

Der Lärm ebbt ab. Wohltuende Stille breitet sich in meinem Zimmer aus.

Ich nehme die Hände von den Ohren und sehe vorsichtig zu meinen Büchern hinüber, aber das Leuchten ist verschwunden. Der Filter legt sich wieder auf meine Sicht. Die Bücher sind verstummt.

Gott oder besser gesagt, Geist sei Dank!

Ich sehe die Büchergeisteline erleichtert an. »Danke. Das war heftig.«

Sie hebt entschuldigend die Hände. »Tut mir leid, aber das musste sein, damit du verstehst.«

»Mir tut es leid, dass du dir das tagtäglich anhören musst. Ich hätte nicht gedacht, dass Bücher so einen Krach machen können.«

SUB-Buh hat mir also wirklich die Wahrheit gesagt und so abgefahren das alles ist, ich weiß, was ich gerade gesehen und gehört habe und das war keine Einbildung. Es war verdammt real.

»Sie sind manchmal schon etwas melodramatisch. Am lautesten sind die, die am längsten auf deinem SUB liegen. Sie fühlen sich nicht gesehen, da du immer neue Rezensionsexemplare anfragst und diese dann zuerst liest.«

»Okay, das klingt logisch. Meine armen Bücher …« Das schlechte Gewissen nagt an mir.

SUB-Buh schwebt zu mir herüber und legt mir tröstend eine Hand auf die Schulter.

»Hast du eine Idee, was ich tun kann?«

Die Augen des Büchergeistmädchens leuchten vor Begeisterung (ha!) auf, als sie antwortet: »Klar doch und wir machen das zusammen! Also, hör zu …«

Sieben Tage später sieht mein Zimmer ganz verändert aus. Gerade packe ich die letzten Bücher in eine Kiste, die noch hier steht. Dann klebe ich sie zu.

Gemeinsam mit SUB-Buh habe ich fleißig ungelesene Bücher aussortiert, die nicht mehr meinem Lesegeschmack entsprachen. Fünf solcher Kartons aktuellerer Titel habe ich der örtlichen Bibliothek gespendet, einige in einen offenen Bücherschrank gestellt und auf einem Flohmarkt habe ich auch etliche verkauft. Ich hoffe, dass sie in liebevolle Hände kommen und neue Leserinnen und Leser finden, die sich über sie freuen.

Da jetzt mehr Platz frei geworden ist, konnte ich die restlichen 127 SUB-Bücher hübsch anordnen, einige sogar mit den Buchcovern nach vorn, denn so kommen sie besser zur Geltung. In den Lücken habe ich passend dekoriert: Kerzen, Pflanzen und Bilderrahmen schmücken das Regal und lassen es wohnlicher wirken. Außerdem rede ich täglich mit meinen Schätzen und streichele über ihren Einband, um ihnen zu zeigen, dass sie mir wichtig sind.

Ich greife zu meinem Staubtuch und lasse es über die Regalreihen gleiten, damit alles wieder in neuem Glanz erstrahlt. Das werde ich ab jetzt öfter tun.

»SUB-Buh, hilfst du mir mit der Lichterkette?«

Sie legt ihren Staubwedel beiseite, mit dem sie mir beim Putzen geholfen hat und schwebt zu mir herüber. Wir haben uns in den letzten Tagen angefreundet und mittlerweile ist mir die kleine Geisteline echt ans Herz gewachsen.

»Halt mal bitte«, sage ich und reiche ihr das Ende der Lichterkette, die ich gerade am untersten Regalbrett befestige.

»So, fertig!« Ich knipse den Schalter an und klatsche vor Begeisterung in die Hände, als meine gesamte Bücherwand in ein sanftes, gemütliches Orange getaucht wird.

»Sieht echt schön aus.« SUB-Buh strahlt unser Werk an, dann gähnt sie. »Jetzt brauche ich aber erstmal ein Nickerchen.«

Sie schwebt in eine Ecke des Raumes, die ich nur für sie eingerichtet habe. Dort kuschelt sie sich auf ihre Kindermatratze, die mit Kissen, Decken und Kuscheltieren ausgestattet ist. Nur das Beste für meine beste Geisterfreundin.

»Ja, ruh dich ein bisschen aus. Wir haben echt viel geschafft.«

Sie hat bei allen Aktionen mit angepackt und sich dafür den Platz in meinem Zimmer redlich verdient. Schon komisch, wie schnell wir uns aneinander gewöhnt haben und dass ich mir meine Buchleidenschaft jetzt nicht mehr ohne sie vorstellen kann. Wenn sie nicht gerade schläft oder mit den Büchern redet, schaut sie mir beim Lesen und Blogartikel schreiben über die Schulter.

Ich gehe zu meinem Schreibtisch hinüber, um an einem neuen Artikel zu arbeiten: ›Wie ich es schaffte, meinen SUB (und mich) in nur sieben Tagen glücklich zu machen.‹

Und so ziehst du Kreis um Kreise

Katharina Werbel

Du nimmst einen tiefen Atemzug (reine Gewohnheit) und gehst einfach durch die verschlossene Holztüre hindurch. Immerhin verbirgt sich dahinter so etwas wie deine letzte Chance.

Auf dein Klopfen hatte niemand reagiert, aber in der Bibliothek flackert ein schwaches Licht. Du stehst unmittelbar vor einer Regalwand, die lückenlos mit Büchern gefüllt ist. Es gibt nur einen Weg und so folgst du dem gigantischen Regal, das sich wie ein Schneckenhaus auf einen dir unbekannten Mittelpunkt hinwindet. Rechts und links ragen die Regale bis unter die niedrige Decke und sind gefüllt mit Büchern jeden Alters, jeder Dicke und – den Titeln nach zu urteilen – jeder Art. Als die Kreise, in die dich das Regal führt, immer enger und enger werden, stehst du plötzlich vor einem kleinen kreisförmigen Raum, der beinahe vollständig von einem großen, runden Sofa ausgefüllt wird. Darauf verstreut liegen unzählige Kissen in allen bunten Farben und eine unübersichtliche Anzahl an schwarz-weißen Katzen, die von einem hellen Schimmer umgeben sind.

In der Mitte des Sofas sitzt eine kleine Figur über ein altes Buch gebeugt. Mit einem langen Füller schreibt sie mit blutroter Tinte darin. Um sie herum stehen eine Handvoll lange Kerzen, die die Quelle des Lichtes sind. Du starrst in die Flammen, da du nicht weißt, wie du anfangen sollst.

»Die Kerzen sind verzaubert, falls du dir Sorgen machst,« sagt die kleine Figur ohne von ihrem Buch aufzublicken.

»Verzeihung?«, du bist aus deinen Gedanken gerissen.

»Die Kerzen. Das Feuer ist nicht echt. Es besteht also keine Brandgefahr. Oder hat dich etwas anderes beschäftigt?«

Du trittst ein paar Schritte näher in den Kerzenschein. »Bist du die Bücherhexe?«

Jetzt blickt die kleine Figur auf. Sie hat ein kleines rundes Gesicht, mit dem sie nicht älter aussieht als du selbst. Doch ihre Augen glitzern uralt und weise und ihr Haar ist aschweiß in einem dicken Zopf nach hinten gebunden.

»Wer wagt es, mich so zu nennen?«

»Äh, man. Also alle. Also...« Du weißt nicht mehr, wer es war, aber man hat dich hierhergeschickt. Zur Bücherhexe.

»Schon gut. Man hat mich schon schlimmer genannt.« Die kleine Hexe lächelt nicht, wirkt aber freundlich. »Eigentlich bin ich Tilda. Du bist also wegen der Bücher da.«

Du würgst ein Geräusch hervor, von dem du hoffst, dass es wie eine Zustimmung klingt. Du möchtest dich vorstellen. Sagen wer du bist. Aber du kannst dich kaum noch erinnern.

Erst jetzt entdeckst du, dass auf dem Sofa noch eine weitere Gestalt sitzt. Tief in den Kissen vergraben sitzt ein … einer wie du. Seine Nase tief in ein schmales Buch gesteckt.

»Hast du eine bestimmte Vorstellung von dem, was du suchst?«

Du hättest erst noch ein paar Fragen. Falls das in Ordnung wäre.

»Schau dich doch schonmal um, bis ich mit diesem Zauber fertig bin.« Die Hexe beugt sich wieder über ihr Buch und schreibt weiter. Der andere Geist hat derweil nicht aus seinem Buch aufgeschaut. Du verlässt das gemütliche Rondell und gehst zurück zwischen die Bücherregale. Dort drehst du langsam ein paar Kreise, weil du nicht weißt, wonach du suchst. Vor einem großen Bücherregal zu stehen und dich nicht entscheiden zu können ist dir kein unbekanntes Gefühl. Aber noch nie hatte deine Wahl eine so große Bedeutung. Du liest die Titel:

Ein Dorf in den Bergen.

Hufschmied im Rennstall.

Königliche Bäckerei.

Prinzessin im Wolkenschloss.

Du erschrickst dich, als etwas um deine Füße streift. Eine der Katzen ist dir gefolgt. Der unerwartete Körperkontakt löst ein warmes Kribbeln in dir aus. Das bist du nicht mehr gewohnt. Es ist schön.

Plötzlich hörst du ein grelles Schreien, das aus allen Richtungen der Bibliothek zu kommen scheint. Die kleine Katze rennt zurück in die Richtung, aus der ihr gekommen seid. Vor dir hörst du ein lautes Poltern, wie von tausend Büchern, die aus den Regalen gefegt werden. Das Kerzenlicht, das bisher unnatürlich weit und hell geleuchtet hat, ist beinahe ganz verdunkelt. Und dann ist es vollkommen still. Mit einem lauten Klatschen fällt dir ein Buch vor die Füße. Da hörst du einen rasselnden Atem direkt an deinem linken Ohr. Du schließt die Augen. Was du nicht siehst, kann dich nicht erschrecken. Doch deine Augen gehorchen dir nicht. Sie öffnen sich und schielen nach links. Dort ist nichts zu sehen. Jetzt kommt das Atmen von rechts. Auch dort siehst du nichts. Du drehst dich auf dem Absatz um – immerhin deine Beine gehorchen dir – und rennst zurück in Richtung des schwach flackernden Lichtes. Das Atmen verfolgt dich. Es kommt näher und näher, du rennst schneller und schneller, das Licht scheint sich aber immer weiter von dir zu entfernen. Vor dir manifestiert sich eine dunkle Wolke. Du zögerst und dann setzt du zu einem großen Sprung an und landest in der gemütlichen Wärme des kleinen Raumes.

»Ach und nimm dich vor Sven in acht.« Die Kerzen flackern heimelig. Die kleine Hexe sitzt unverändert über ihrem Buch, die kleine Katze, die dich so unehrenhaft im Stich gelassen hat, liegt schlafend auf ihren Füßen. Auf einem Kissen liegt aufgeschlagen das Buch, in dem der Geist vorhin gelesen hat. Er ist verschwunden.

»Geistern die zu lange hier auf der Erde verbleiben, vergessen, dass sie einmal Menschen waren und werden zu einem Spuk«, die kleine Hexe pflückt die schlafende Katze von ihren Füßen und setzt sie sanft auf einem Kissen ab. »Das war Sven. Ich habe langsam das Gefühl, dass er jedes Buch durchgelesen haben muss, bevor er sich entscheiden kann. Also sitzt er hier und liest. Und ab und zu spukt er umher. Aber ich glaube, langsam löst er sich auf«, fügt sie flüsternd hinzu. »Wie lange geisterst du schon umher?«

Du versuchst, dich zu erinnern. Die Tage verschwimmen zu einem Einerlei. Keine Fixpunkte wie Feierabend oder Wochenende. Die Zeit vergeht anders, wenn man ein Geist ist. »Ich weiß nicht mehr.«

»Na, dann ist es wohl höchste Zeit für dich.«

Das glaubst du auch. Du hast das Gefühl, dass du in den letzten Tagen immer durchscheinender wurdest.

»Hast du schon was gefunden, was dir gefällt?«

Erst jetzt merkst du, dass du ein Buch mitgebracht hast. Du hast es dir aus dem Regal genommen, als es gerade zu spuken begann. »Das ist nicht für immer und für alle Ewigkeit, oder?«, fragst du vorsichtig.

Die kleine Katze maunzt unzufrieden und du bist dir beinahe sicher, dass auch die Katzen Geister sind. Die Hexe Tilda steht auf und nimmt sie auf den Arm, woraufhin sie ihr Gesicht zufrieden in ihre Armbeuge drückt. »Ich schreibe dich in ein Buch hinein und du wirst so lange in der Geschichte leben, bis du bereit bist weiter zu ziehen. Das ist nur ein Zwischenschritt. Manche tun sich schwerer loszulassen als andere. Und wenn du zu lange dem Leben zusiehst, wie es ohne dich weitergeht, wirst du verrückt.« Als hätte Sven sein Stichwort gehört fliegen irgendwo in der Ferne wieder Bücher aus den Regalen. Du wartest auf eine Reaktion von Tilda, doch sie streichelt unbeeindruckt die kleine Katze.

Vielleicht hat Sven recht. Vielleicht solltest du auch erst ein paar der Bücher ganz lesen, bevor du dich für eines entscheidest. Nur um sicherzugehen, dass du in der Renaissance nicht zum Zahnarzt musst oder dich andere tragische Wendungen erwarten.

Die Hexe Tilda steht geduldig vor dir und scheint deine Gedanken zu kennen. »Du denkst vielleicht, die Wahl des Buches ist wichtig. Aber in Wirklichkeit kommt es nicht so sehr darauf an. Du kannst die Geschichte, für die du dich entscheidest, durchspielen, du kannst aber auch einfach nur in dieser Welt der Geschichte leben.«

»Wie soll ich mich nur entscheiden?«, fragst du leise.

»Ich habe jedes dieser Bücher selbst geschrieben. Alle mit dem Zweck, ein Heim für eine wandernde Seele zu sein. Du musst also keine Zombieapokalypse als Plottwist fürchten«, Tilda setzt die kleine Katze zurück aufs Sofa. »Es sei denn, du hast das Buch aus der Zombieapokalypsen-Abteilung.«

Du bist dir sicher, dass sie scherzt. Oder?

»Was? Es gibt Leute, die auf sowas stehen und es ist für jeden was dabei.« Jetzt lacht Tilda und greift nach dem Buch, das noch offen auf dem Kissen liegt. »Jetzt im Ernst, mach dir keine Sorgen. Sven hier arbeitet sich alphabetisch vor. Er liest ausnahmslos alles, selbst die Dinge, von denen er weiß, dass sie ihm nicht gefallen. Er will ganz sicher gehen. Und nicht etwas verpassen, das womöglich noch besser sein könnte. Und glaubst du, dass er je etwas finden wird, für das er bereit ist, sich zu entscheiden?«

Das glaubst du nicht.

»Der wird hier noch ewig rumspuken. Und was willst du tun?«

Du schaust auf das Buch, das du in der Hand hältst. Es hat dich sofort angesprochen. Ein Gartencafé in Südfrankreich. Du blätterst durch die Seiten. Du kannst dir gut vorstellen, dort eine Zwischenstation einzulegen. Bis du diesen einen Menschen loslassen und endgültig weiterziehen kannst. Du reichst Tilda das Buch. Sie nickt freundlich.

Anschließend fischt sie ihren Füller und ihr Tintenfass unter einem Kissen hervor. Sie schlägt das Buch auf und beginnt in einer für dich unbekannten Schrift darin zu schreiben. Die fremden Buchstaben verblassen, als ob das Buch die Tinte aufsaugen würde.

Dein voriges Leben hattest du dir auch nicht in der Bibliothek aussuchen können.

Du spürst, wie etwas Unsichtbares an dir zieht. Instinktiv weißt du, dass du den letzten Schritt selbst machen musst. Du stehst wie vor einer Türe. Du holst einen tiefen Atemzug (reine Gewohnheit) und machst einen Schritt.

Ein Gespenst als Lesezeichen

Vera Lörks