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Als Sunny an diesem Morgen zur Schule geht, ahnt sie nicht, wie sehr sich ihr Leben in den nächsten Stunden verändern wird. Zusammen mit weiteren Jugendlichen befindet sie sich in einem grell weißen Raum - keiner weiß, wie sie dorthin gekommen sind, was ihnen bevorsteht und dass es die gefährlichste und aufregendste Zeit ihres Lebens werden wird. Liebe, Hass, Trauer - all diese Gefühle werden die Jugendlichen in dieser Zeit durchleben.
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Seitenzahl: 149
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Über die Autorin
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Danksagung
Alexandra Ostermair, geb. 2007, lebt in der Nähe von Erding. Wenn sie neben der Schule noch Zeit findet, liebt sie es, spannende Bücher zu lesen, wodurch sie auf die Idee kam, dieses Buch zu schreiben.
Sie trifft sich gerne mit Freunden und ihrer Familie oder geht mit ihrem Hund Max spazieren.
Mit Brain Science veröffentlicht sie ihr erstes Buch.
Es war ein sehr heißer Sommertag, an welchem in allen 11. Klassen weltweit besondere Tests geschrieben wurden, die die ganze Welt verändern sollten. In diesen Tests ging es nicht um die alltäglichen, stinknormalen Schulfächer, wie Mathematik oder Physik.
Nein – hier ging es um Überlebensfragen, also was man zum Beispiel machen würde, wenn es auf einmal eiskalt werden würde. Auch die 16-jährige Sunshine Jones aus der 11b, welche von ihren Freunden Sunny genannt wurde, schrieb solch eine Prüfung. Sie war fast immer die Klassenbeste, doch dieses Examen kam ihr ziemlich seltsam vor, denn so etwas hatte sie vorher noch nie gesehen. Die Klausur war 6 Seiten lang, aber sie hatten nur eine halbe Stunde Zeit. Sunshine überlegte, wie sie das alles in solch einer kurzen Zeit schaffen sollte.
„Sunshine Jones! Fang doch nun endlich an zu schreiben, sonst wirst du nie fertig!“, schimpfte ihr Klassenlehrer nun direkt vor ihr. Sunny erschrak total, da sie tief in ihre Gedanken versunken gewesen war, aber sie nahm sofort ihren Stift und fing an. Die erste Frage lautete: Was würden Sie tun, wenn Sie auf einmal mitten unter fremden Leuten aufwachen würden. „Ich würde alle erstmals anschauen und fragen, wo ich bin und natürlich wieso.“ Ja, das würde sie machen.
Das Mädchen mit den Sommersprossen auf der Nase hatte nur noch 3 Fragen zu beantworten, jedoch nur noch 1 Minute Zeit. Ihr Stift flog über das Papier, wie von Zauberhand, und sie wurde gerade so noch fertig. „Puh! Glück gehabt.“, dachte sie erleichtert. Aber ob das nun wirklich Glück für sie war, wusste sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Als sie von der Schule nach Hause kam, aß sie schnell und fing dann an zu trainieren. Die Klassenleitung hatte für morgen einen „Allrounder“- Sporttest angesagt, bei dem man fast alles können musste. Beispielsweise Sprinten, Ausdauerlauf, Weitsprung, Parcours und vieles mehr. Sunshine trainierte noch den ganzen Nachmittag weiter, bis es Abend wurde und sie erschöpft ins Bett fiel und sofort einschlief.
Am nächsten Morgen klingelte ihr Wecker schon sehr früh, da sie sich noch ihre Sportkleidung raussuchen wollte. Nach längerem Überlegen entschied sich Sunshine schließlich für ihr pinkfarbenes Sport-Top mit einer kurzen schwarzen Hose. Dann band sie ihre langen, rötlich-hellbraunen Haare noch zu einem Pferdeschwanz zusammen. Sie schaute in ihren Spiegel, war zufrieden mit dem, was sie sah und war nun für den Tag gerüstet. Kurz vor 8 Uhr machte sie sich auf den Weg zur Schule.
Als das Mädchen ankam, war alles erstaunlicherweise sehr still und zudem sah sie außer den Elftklässlern keine anderen Schüler herumgehen. Sunshine ging in die Sporthalle, sah sich erst einmal um und staunte, als sie so viele verschiedene Parcours-Übungen sah. Sie kam sich vor wie in einem Ninja Warrior Wettbewerb.
„So, jetzt sind alle da und wir können anfangen“, rief der Sportlehrer Adams gerade, als noch ein kleiner, pummeliger Junge hereinkam. „Also Jack, du fängst an“, bestimmte Mr. Adams. Jack, der sehr sportlich war, ging vor und fing mit einem „Hangel“ – Parcours, welcher aus 10 Sprossen bestand, an. Dann ging der Jugendliche weiter zum Weitsprung, bei dem er 4,5 Meter schaffte. Danach mussten alle anderen das gleiche machen. Als Sunshine an die Reihe kam, war sie ziemlich aufgeregt, da sie nicht unbedingt viel Kraft und Ausdauer hat. Als sie ihren Namen hörte, ging sie mit rasendem Herz nach vorne und sprang an das Hangelhindernis. Sie biss die Zähne zusammen und als sie nur noch 3 Sprossen vor sich hatte, spürte sie, wie ihre Griffkraft nachließ. Außerdem waren ihre Hände sehr verschwitzt und sie drohte abzurutschen. Sie nahm nochmal all ihre Kraft zusammen – sie hatte es geschafft. Beim Weitsprung erreichte sie 4 Meter, das war seit langer Zeit ihre beste Leistung und sie war sehr stolz auf sich. Als dann die ganze Klasse 11b mit diesem Teil der Prüfung fertig war, ging es raus auf den Sportplatz, wo man eine halbe Stunde langlaufen sollte. Ein Mädchen gab gleich nach der ersten Runde auf und auch der pummelige Junge hielt nicht lange durch. Sunny schaffte es, die ganzen 30 Minuten durchzulaufen. Jetzt war sie schon sehr erschöpft, jedoch wusste sie, dass noch gesprintet werden sollte. „So, jetzt dürft ihr erstmal 10 Minuten Pause machen“, erschallte zum Glück gerade die Stimme von Mr. Adams, „das habt ihr euch verdient!“. Nach den 10 Minuten war Sunshine wieder einigermaßen fit, so fit wie man halt sein kann, wenn man schon so viel Sport gemacht hatte. Das sommersprossige Mädchen war als sechszehnte von dreißig Schülern und Schülerinnen an der Reihe. Nachdem sie den 100m Sprint in einer zufriedenstellenden Zeit absolviert hatte, spürte sie alle Muskeln und Knochen, aber sie wusste auch, dass sie die Tests geschafft hatte und darüber freute sie sich natürlich sehr. Heute durften sie früher nach Hause gehen, da es ein sehr anstrengender Tag für alle war.
Auf dem Weg nach Hause hörte Sunny plötzlich einen Jungen laut aufschreien. Man hörte Angst, Verzweiflung und Wut in seiner Stimme. Sunny lief in die Richtung, aus der sie den Schrei gehört hatte, um zu schauen, was passiert war. Als Sunny dort ankam, lag ein Junge verletzt auf dem Boden. Seine Hände waren blutverschmiert und sowohl seine Knie, als auch seine Arme waren offen. Sunny kniete sich zu ihm herunter und fragte ihn, was passiert sei. Der Junge erzählte es ihr und das Mädchen konnte gar nicht fassen, was er berichtete. Einer seiner Mitschüler hatte auf einmal, ohne jeglichen Grund, angefangen, ihn zu schubsen und ihn schließlich niedergerungen. Tom, so hieß der Junge, bei dem Sunshine gerade war, versuchte natürlich sich zu wehren, doch er kam nicht gegen den Größeren an und verletzte sich durch seine Abwehr-Versuche nur noch mehr. Tom selbst vermutet, dass er wegen seiner Hautfarbe geschubst und fertig gemacht wurde. Er sagte, dass das in der letzten Zeit immer häufiger geschah, obwohl er früher nie solche Probleme hatte.
Tränen schimmerten in seinen Augen, als Sunny ihn umarmte. Das Mädchen brachte Tom, dem sie hilfsbereit unter die Arme griff, noch nach Hause und verabschiedete sich. Auf dem restlichen Weg nach Hause dachte sie nach und war sehr traurig, da sie so vieles nicht mehr verstand. Wieso war die Welt nur so grausam geworden? Wieso geschah so etwas zurzeit so oft? Wieso gibt es so viele Schlagzeilen, in denen es um misshandelte Leute ging – übrigens nicht nur dunkelhäutige? Wieso denn?
Sunshine verstand die Welt nicht mehr, sie hatte das Gefühl, dass alle immer dümmer und gemeiner wurden. Allein die Sprache hatte sich ihrer Meinung nach sehr verändert. Alle redeten unhöflicher, hatten keinen Respekt mehr vor anderen und verschmutzten absichtlich die Umwelt. Sie lag noch ziemlich lange auf ihrem hellblauen Himmelbett und starrte an die Decke.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, hatte sie einen starken Muskelkater, was sie nach dem gestrigen Tag leider schon erwartet hatte. Sie quälte sich mühsam aus dem Bett, ging wie jeden Tag zur Schule und auf direktem Weg ins Klassenzimmer, doch heute wurde sie von ihrem Klassenlehrer aufgehalten und aufgefordert mit ihm in ein freies Klassenzimmer zu kommen. Als sie sich darin genauer umsah, sah sie eine Frau in einem weißen Mantel in der linken, hinteren Ecke des Zimmers stehen. Sie hatte dunkelblondes Haar, war klein und sah sehr freundlich aus. „Hallo, du bist Sunshine Jones, hab ich Recht?“. Sunny wollte gerade antworten, als die Frau schon zu ihr herüberkam, ihre Hand ausstreckte und sich als „Marisa Wilson“ vorstellte. „Es freut mich dich kennen zu lernen“, sprach die Frau weiter. Sunny überlegte gerade angestrengt, was solch eine Frau, die vielleicht eine Ärztin war, in einer Schule zu suchen hatte. „Ich bin Wissenschaftlerin und mir gehört die Firma <<Brain Science>>. Bei den Tests, die ihr in den letzten Tagen gemacht habt, warst du immer eine der Besten, und ich bin hier, um herauszufinden, ob du wirklich so schlau bist, wie ich denke. Darf ich dir bitte Blut abnehmen?“. Nun war Sunnys Frage geklärt und sie stimmte Mrs. Wilson zu, ihr Blut abzunehmen, obwohl sie das ehrlich gesagt ein bisschen merkwürdig fand. (Wieso sollte man an Blut sehen können, wer wie schlau ist?!) Marisa Wilson holte eine Spritze aus ihrem Arztkittel heraus. Das Mädchen wollte gerade erwidern, dass dies keine Spritze zum Blutabnehmen sei, doch da war die Spritze schon in ihrem Arm und die Flüssigkeit tat schon längst ihre Wirkung.
Das Letzte, was Sunny noch mitbekam, war, dass ihr schwarz vor den Augen wurde und sie umkippte. Arme fingen sie behutsam auf und sie wunderte sich noch, wer sie denn aufgefangen hatte, denn die Wissenschaftlerin konnte das unmöglich sein, da sie kleiner war als Sunny selbst und sie sie unmöglich hätte heben können.
Als Sunny ein paar Stunden später aufwachte, war sie in einem größeren abgeschlossenen Raum. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das grelle Licht und sie bemerkte auf einmal viele andere Jugendliche. Ein paar von ihnen waren auch schon wach und schauten Sunshine neugierig an.
„Wo bin ich“, fragte Sunny ängstlich und verwirrt, als sie bemerkte, dass sie in einem Flieger war. Ein hübscher Junge mit leuchtend blauen Augen war für diese Situation, wie Sunny fand, ziemlich relaxed und antwortete ihr. „Hey, ich bin Brad Thomson“, stellte er sich erstmal vor. „Wir waren alle ohnmächtig oder so, denke ich. Wo wir sind, keine Ahnung. Ich habe schon aus dem Fenster geschaut, aber ich habe keinen blassen Schimmer, wo wir sein könnten, obwohl ich in Geografie eigentlich der Überflieger bin. Wie heißt du denn eigentlich?“ „Oh, ähm. Ich bin Sunshine Jones, also Sunny meine ich.“, stellte sie sich, immer noch ein bisschen durcheinander, vor.
Sie sah sich um. Die Jugendlichen schienen alle das gleiche Alter zu haben und es hatten sich schon etliche zu Gesprächen zusammengefunden.
Auch Sunny und Brad redeten noch ein bisschen weiter und langsam wurden alle anderen im Flieger wach. Es stellte sich heraus, dass alle mehr oder weniger aus derselben Gegend kamen und die Elfte Klasse besuchten. Auf einmal hörte man den Flieger lauter werden und er musste nun etwas weiter nach unten geflogen sein, wie Sunshine bemerkte.
Doch auf einmal verdunkelten sich in Sekundenschnelle die Scheiben aller Fenster so, dass kein Tageslicht mehr durchkam. In dieser plötzlichen Dunkelheit brach nun Panik aus und ein paar Mädchen fingen an, hysterisch zu schreien, als ebenso plötzlich die Notbeleuchtung anging. Langsam beruhigten sich die Gemüter wieder. Viele Fragen wurden gestellt, welche mit „Wieso“, „Warum“, „Weshalb“ begannen, aber natürlich konnte die niemand beantworten. Bald spürten die Jugendlichen, wie das Flugzeug immer weiter sank. Das ging noch eine ganze Weile genauso weiter. In dieser Zeit lernten sich alle schon ein bisschen besser kennen und sprachen sowohl aufgeregt, als auch nervös über die Situation, in welcher sie sich gerade befanden. Auf einmal gab es einen Ruck, das Flugzeug bremste, dann schaukelte es noch ein wenig und stand schließlich still. Voller Spannung, teilweise aber auch ängstlich starrten die Jugendlichen auf die Flugzeugtür. Als nichts passierte, wollte erneut Panik aufsteigen und ein Junge hämmerte gegen die Tür, andere redeten jedoch beruhigend auf ihn ein, so dass schließlich alle still und friedlich da saßen und darauf warteten, dass etwas passierte.
Nach geschätzten fünf Minuten wurde die Tür des Fliegers von einem großgewachsenen, schlaksigen und dünnen Mann geöffnet.
Ein Junge namens Niklas Smith, der Sunnys Meinung nach ziemlich vorlaut war, ging zu dem Mann hinüber und fing an, ihn zur Rede zu stellen, was das hier alles sollte und was sie sich erlaubten. Sunny konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Wie aufbrausend der niedlich aussehende Niklas mit seinen blonden Locken sein konnte. Der große Mann schwieg jedoch nur und machte eine Geste, dass alle aussteigen sollen. Ein Junge namens Ben Scott drängte sich an Niklas vorbei und trat als erster ins Freie. Er schaute sich um und sagte dann zu den anderen, dass alles gut sei und sie aussteigen könnten. Einer nach dem anderen verließ nun den Flieger. Brad half Sunny auszusteigen und sie gingen, wie alle anderen auch, zu Ben hinüber. Währenddessen kamen vier Menschen auf die Jugendlichen zu, eine von ihnen war Marisa Wilson. Es sah so aus, als seien die anderen ihre Leibwächter.
Als Sunny Mrs. Wilson sah, wurde sie wütend und wollte auf sie zulaufen, um eine Erklärung zu verlangen, warum sie um alles in der Welt alle hier betäubt und hierhergebracht hatte. Doch Ben war schneller, hielt Sunny am Arm fest und flüsterte ihr zu, dass sie nicht wüssten, ob diese Leute gefährlich seien. Sunny gab nach, denn sie wusste, dass Ben recht hatte. Doch richtig fand sie das alles ganz und gar nicht!
Marisa und ihre Begleiter erreichten die Gruppe der Jugendlichen, von denen ihr die meisten misstrauisch oder wütend entgegenblickten. Sie schaute trotzdem einen nach dem anderen freundlich an und nickte auch mal jemandem zu.
Die Wissenschaftlerin, um Aufmerksamkeit bittend, ergriff nun das Wort. „Schön, dass ihr alle gesund hier angekommen seid. Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, verdummt die Menschheit extrem. Die Leute verprügeln sich gegenseitig - und das ohne Grund, wohlbemerkt. Verpesten die Umwelt, sind gemein und einfach extrem respektlos. Zudem gibt es keine richtigen Regierungen mehr, da sich die Menschen, wie ihr sicher schon bemerkt habt, nichts mehr sagen lassen. Ich finde, dass das nicht mehr so weitergehen kann und deswegen seid ihr hier.“, fing sie an zu reden und machte dann eine theatralisch lange Pause. „Ich will eine neue Menschheit aufbauen und der Grundstein seid ihr. Wie ihr wisst, gab es in den letzten Tagen zwei Tests, in welchen alle, die hier sind, die Besten aus ihren Klassen waren.“, fuhr sie fort.
Zudem erklärte sie noch, dass diese Tests auf der ganzen Welt von Wissenschaftlern durchgeführt wurden. Von jedem Land werden die 37 Besten Jugendlichen der 11. Klasse auf eine Insel gebracht. „Auf den Inseln, und ja, es gibt mehrere, aber ihr werdet alles in einer Botschaft erfahren, gibt es verschiedene Prüfungen zu bestehen. Zudem gibt es auf jeder verschiedene Gefahren zu meistern, wie extreme Hitze oder Kälte. Die wichtigsten Sachen, die ihr zum Überleben braucht, findet ihr auf jeder Insel in solch einer Hütte, wie dort drüben.“, Marisa Wilson deutete mit dem Finger auf ein kleines, braunes Häuschen aus Holz. „Auf dieser Insel gibt es noch keine Gefahren, aber weiteres wie gesagt in meinem Brief, den ihr suchen müsst. Er könnte überall auf dieser Insel sein.“, erklärte Marisa weiter. Das war jetzt für Niklas doch zu viel und er rannte zu Mrs. Wilson und wollte sie zur Rede stellen. Da war er jedoch zu langsam, denn er sah plötzlich einen großen Schatten vor sich. Niklas stoppte und bewegte seinen Kopf langsam nach oben. Er blickte in ein gefühlsloses, aber dennoch einschüchterndes Gesicht. Einer der Bodyguards hatte sich mit verschränkten Armen vor der Brust vor ihm aufgebaut.
Nun schaltete sich auch Marisa wieder ein und sagte: „Niklas, du bist sehr schlau, jedoch solltest du mehr auf deinen Umgang mit anderen Menschen achten!“
Die kleine Wissenschaftlerin verabschiedete sich nun von den Jugendlichen und wünschte ihnen viel Glück. Und dies meinte sie auch ernst, denn im Prinzip war sie eine sehr liebe Frau, die nur das Beste wollte, und sie vermutete, dass es bald zu einer schlimmen Katastrophe kommen würde. Sie und ihre Leute stiegen in den Flieger ein und nach fünf Minuten war er nur noch ein kleiner, unbedeutender Fleck am Himmel.
Plötzlich brach Chaos aus, alle redeten wie verrückt durcheinander und liefen gestresst durch die Gegend. Da ergriff Ben Scott das Wort und schaffte erstmal Ordnung: „Hey Leute, wir wollen doch alle von hier weg und das geht nur, wenn wir alle als Team zusammenarbeiten. Ich würde sagen, dass sich jeder einen Partner sucht und sich dann auf den Weg macht, um die Botschaft von Marisa Wilson zu finden. Es wäre gut, wenn wir sie finden, bevor es dunkel wird. Wir treffen uns in 2 Stunden wieder genau hier, okay?“ Ein fast einstimmiges „ja“ erschallte durch die Menge. Und da nicht alle eine Uhr hatten, aber zum Glück sehr schlau waren, sollten sie die zwei Stunden mehr oder weniger gut einschätzen können. Jeder nahm sich irgendeinen Partner und sie gingen los.
Sunshine ging mit Veronika McDonald los, die klein und rundlich war und wunderschönes, langes, blondes Haar hatte. Die zwei stellten sich einander vor und bemerkten schnell, dass sie viele Gemeinsamkeiten hatten. Schon an diesem ersten Tag auf der Insel hatten sich zwei richtig gute Freundinnen gefunden. Sunny und Veronika schauten überall nach, sahen aber nur eine große, blaue Zahl an einem Baum, die dort höchstwahrscheinlich hin gesprüht worden war. Die beiden waren leider erfolglos, aber es waren 37 Schülerinnen und Schüler, deswegen waren ihre Hoffnungen, dass einer die Botschaft fand, noch nicht verschwunden. Sie machten sich auf den Rückweg und trafen dabei Max Walter und Brad. Wie sich leider herausstellte, hatten auch die Zwei keinen Erfolg. Als die Vier an dem ausgemachten Treffpunkt ankamen, waren schon alle da, außer Niklas und seine Teamkameradin Mia. Sie kamen 10 Minuten später zur Gruppe hinzu.