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Gibt es sie noch, die typisch deutsche Eckkneipe? Den verrauchten Schuppen am Ende der Straße, wo über Gott und die Welt debattiert wird? Wo der Typ hinterm Tresen mit offenem Ohr und vollem Glas auf dich wartet? Und wo aus Fremden Freunde werden? In Braunschweig gibt es 278* gastronomische Betriebe, einige von ihnen älter als die Deutsche Einheit. Darunter sind Kult-, Fußball- und Karnevalskneipen, Restaurants, Football-Bars und Absturz- oder Abschleppschuppen. Für den vorliegenden Band »Braunschweig schön trinken«, der in Zusammenarbeit mit der HBK Braunschweig entstand, haben sich Autoren, Gelegenheitstrinker und Studierende in Braunschweig auf die Suche nach dem Weltkulturerbe »Eckkneipe« begeben und die Ergebnisse ihrer Recherchen festgehalten. Auf diese Weise entstanden Miniaturen und Reportagen, es wurden Interviews geführt und Anekdoten niedergeschrieben, die sich in diesen Kneipen zugetragen haben, zugetragen haben könnten oder vielleicht noch zutragen werden. Vor allem aber versammelt er unterschiedliche Perspektiven: die der Studierenden, die meist nicht länger als fünf Jahre in Braunschweig bleiben, Latte Macchiato und Gin-Tonic trinken genauso wie die der alteingessenen Braunschweiger, die schon so manches Hipster-Café entstehen und wieder verschwinden haben sehen und die wissen, wo es in Braunschweig das beste Bier vom Fass gibt. * Zählung des Herausgebers »Schon vom Durchblättern wurde ich so blau, dass ich locker für die Eintracht hätte spielen können!« Der Braunschweiger Löwe Mit Beiträgen unter anderen von Lea Marie Apel, Till Burgwächter, Hardy Crueger, Gerald Fricke, Lena Pfeiffer, Axel Klingenberg, Viviane Linda Linek, Merle Janßen, Stephan Porombka und Christoph H. Winter.
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Seitenzahl: 150
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von B. Trinker (Hg.)
Verlag Andreas Reiffer
Edition The Punchliner
Redaktion: Merle Janßen, Viviane Linda Linek, Johann Trupp, Christoph H. Winter (Leitung)
Umschlaggestaltung: Marlene Bart
Satz/Layout: Andreas Reiffer
Lektorat: Lektorat-Lupenrein.de
Alle Fotos von Marlene Bart; außer Weihnachtsmarkt (Tobias Franz)
1. Auflage 2016, Originalausgabe, identisch mit der Printversion
© Verlag Andreas Reiffer
ISBN 978-3-945715-46-8
Verlag Andreas Reiffer, Hauptstr. 16b, D-38527 Meine
www.verlag-reiffer.de
www.facebook.com/verlagreiffer
Für die Kneipe
Ein Kneipengespräch zwischen Stephan Porombka,Robin Thiesmeyer und Christoph H. Winter
Das Café Lenzig im Berliner Bezirk Schöneberg an einem der ersten Abende des Jahres, an denen man mit hochgekrempelten Hemdsärmeln im Freien sitzen kann. Die Sonne ist bereits untergegangen, es herrscht reges Treiben. Die Kellnerin serviert Wein und Apfelschorle.
Winter: Die klassische deutsche Eckkneipe ist, wie es regelmäßig in der Presse beschworen wird, vom Aussterben bedroht. Woran liegt das?
Porombka (nimmt einen Schluck Apfelsaftschorle und legt das Smartphone, auf dem er gerade noch die neuesten Snapchat-Snaps geschaut hat, vor sich auf den Tisch): Zuerst muss man sich fragen, was genau denn Eckkneipen sind, was sie ausmacht und worin ihre Funktion besteht. Wenn ich von Kneipen spreche, dann meine ich die Kneipen der 70er- und der frühen 80er-Jahre. Man muss sich vorstellen, dass es damals so gut wie keine Cafés gab. In Braunschweig, wo ich damals zur Schule gegangen bin, gab es das Tchibo-Stehcafé und das Café Haertle, in dem die Großmütter ihren Kuchen gegessen haben. Das Café, wie wir es heute kennen, ein Ort also, der verschiedenste Aspekte der Sozialisierung bedient, das gab es in dieser Form nicht. Auch diese Mischformen, wie das