Brautraub - Iny Lorentz - E-Book

Brautraub E-Book

Iny Lorentz

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

»Geraubt und zur Heirat gezwungen zu werden, schien ihr das Übelste zu sein, was einem Mädchen zustoßen konnte.« Die junge Flavia, eine Enkelin der einstigen Wanderhure Marie, wird unfreiwillig Zeugin einer Entführung. Ein Reiter überfällt im Wald eine Frau und verschleppt sie, um an deren Erbe zu kommen. Flavia vertraut sich ihrer Zwillingsschwester Michaela an und schmiedet mit ihr einen tollkühnen Plan, um die Dame zu retten. »Brautraub« - eine Geschichte von Iny Lorentz – exklusiv als eBook!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 31

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Iny Lorentz

Brautraub

Kurzgeschichte

Knaur e-books

Über dieses Buch

»Geraubt und zur Heirat gezwungen zu werden, schien ihr das Übelste zu sein, was einem Mädchen zustoßen konnte.«

Die junge Flavia, eine Enkelin der einstigen Wanderhure Marie, wird unfreiwillig Zeugin einer Entführung. Ein Reiter überfällt im Wald eine Frau und verschleppt sie, um an deren Erbe zu kommen. Flavia vertraut sich ihrer Zwillingsschwester Michaela an und schmiedet mit ihr einen tollkühnen Plan, um die Dame zu retten.

Inhaltsübersicht

Brautraub - Kurzgeschichte
[home]

 

 

 

Marie von Kibitzstein beugte sich aus ihrer von zwei Pferden getragenen Sänfte und bedachte ihre Enkelin mit einem tadelnden Blick. »Das nächste Mal wirst du ein sanfteres Tier reiten! Deine Stute ist viel zu unruhig und wird dich noch abwerfen.«

Es war, als wolle das Pferd zeigen, dass die alte Frau recht hatte, denn es bäumte sich auf und bockte. Doch Maria Flavia hielt sich im Sattel und verbarg ihre Schwierigkeiten mit der Stute hinter einem übermütigen Lachen.

»Du brauchst keine Angst zu haben, Großmutter. Ich habe Sternchen gut im Griff.«

»Sie ist zu lebhaft für dich!«, erklärte Marie mahnend.

Maria Flavia schüttelte den Kopf. »Sternchen hat nur zu lange im Stall gestanden und will endlich wieder galoppieren. Ich werde ihr ein wenig die Zügel freigeben. Danach ist sie gewiss wieder brav.«

»Du wirst nicht vorausreiten!«, rief Marie, doch da kitzelte Maria Flavia die Stute bereits mit ihrer Reitgerte, und das Tier schoss wie ein Pfeil davon.

Zornig blickte Marie ihrer Enkelin nach, bis Bäume und Büsche sie ihrem Blick entzogen, und überlegte, ob sie einen Teil ihrer bewaffneten Begleiter hinter ihr herschicken sollte. Doch deren Gäule waren viel zu langsam. Daher biss sie die Zähne zusammen und wandte sich an Maria Flavias Zwillingsschwester. »Du wirst nicht dem Beispiel dieses verrückten Mädchens folgen, sondern bei mir bleiben!«

Michaela Maria zögerte. Zwar reizte sie es, ihrer Schwester zu folgen, andererseits wollte sie ihre Großmutter nicht verärgern. Nach einem letzten sehnsüchtigen Blick in die Richtung, in die ihre Schwester geritten war, senkte sie den Kopf mit den fast schneeweißen Zöpfen.

»Ich bleibe bei dir, Großmutter. Ich hoffe nur, dass Flavia nichts zustößt.«

»Wenn ihr etwas passiert, ist sie selbst schuld«, sagte die alte Frau grollend, obwohl sie sich innerlich um die kühne Reiterin sorgte.

Maria Flavia fühlte sich auf der schnellen Stute sicher vor jeder Gefahr und ließ das Tier ausgreifen. Wahrscheinlich hätte sie erst bei der Herberge angehalten, in der ihre Großmutter übernachten wollte, aber auf halbem Weg entdeckte sie eine Reiterin mit wehendem blauem Umhang. Diese galoppierte über ein frisch gepflügtes Feld auf die Straße zu. Das ist einfach nur dumm und gefährlich, dachte Flavia bei sich, denn das Pferd konnte in der lockeren Erde straucheln und stürzen.

Unwillkürlich wurde Flavia langsamer und beobachtete die Fremde, die mit den Zügelenden auf ihr Reittier einschlug. Maries Enkelin packte die Wut, denn so ging man nicht mit einem Pferd um. Sie wollte schon weiterreiten und der anderen ein paar deutliche Worte sagen. Doch während Sternchen wieder angaloppierte, entdeckte sie den Mann, der die Reiterin auf einem großrahmigen Hengst verfolgte. Das schwere Geläuf setzte dem mächtigen Tier ebenso zu wie der leichteren Stute der Frau, und selbst auf die Entfernung bemerkte Flavia die roten Spuren an den Flanken des Hengstes. Wie es aussah, trieb sein Reiter ihn unter brutalem Sporeneinsatz voran.