Bruno und Waldi gegen die Höllenhunde der Politik - Matthias Schiemann - E-Book

Bruno und Waldi gegen die Höllenhunde der Politik E-Book

Matthias Schiemann

4,9

Beschreibung

Dieses Buch ist eine Mischung aus Fantasy, Politik, Erotik und Lyrik mit wissenschaftlichen Ansätzen und satirischen Stilmitteln. Die Zielgruppe sind Leserinnen und Leser mit Politikverständnis, die Gefallen an utopischen Märchen finden. Im Mittelpunkt stehen die beiden Erzengel Bruno und Waldi, die durch Himmel, Hölle und das Leben gehen. Mehr sei hier nicht verraten.

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Inhalt

Ankunft im Himmel

Die prompte Staatsentschuldung

Brunos Leidensweg

Der Dienst im Arschmadenverein

Die andere Wende

Himmelskonferenz zur Dimension der Einsicht

Die effiziente ökologische Logistikdynamik

BrunoStefans beste Jahre

Die totale Überwachung

Vaterglück

Die intelligenten Maschinen

Der Krankenkassensturz

Die Prophezeiung

Das Traumleiden

Das Pulverfass

Beflügelnde Sinne

Die Herstellerproduktmarkierung

Vatertag

Österliche Stimmung

Heiter durchs Studium

Es geschah im Winter

Die bunte Jahreszeit

Spätes Erwachen

Späte Einsicht

Brunos Erlösung

Brunos Konferenz

Brunos Bedenken

Waldis Trick mit der Lichtgeschwindigkeit

Luzifers Großoffensive

Der Frühling des Friedens

Das Umdenken

Die Abrechnung

Die biologische Zeitbombe

Im 5. Element

Ein unwiderstehliches Angebot

Pfiffis Zukunft

Der vielversprechende Weltstaat

Brunos Freude

Die bessere Welt

Eine besondere Spezies

Die Welt der Bubleraner

Die Löschung des Nichts

Der feine Unterschied

Geisteseigentum

Sportlergeist

Die täglichen Prüfungen

Der nordische Geist

Waldis Wiedergeburt

Der Wahn der Haufen

Das Geheimrezept des Chinesen

Luzifers Verführungsversuch

Die Entschärfung der biologischen Zeitbombe

Teuflische Verhandlungen

Satan und die Bubleraner

Das magische Universum

Einführung der Weltwährung

Das diebische Volk

Die Welt der Lebensshows

Die moderne Form des Terrors

Eine Welt ohne Erdöl

Die Unifusion

Bündnisse

Die Lebensshows gehen weiter

Die Baramer

Das Showende

Der Pfad zur Hölle

Eine diabolische Begrüßung

Blausis Chance

Luzifer, der Verzweifelte

Teuflische Verhandlungen, die Zweite

Luzifers Gegenangebot

Der Freifahrtschein der Hexen

Die Irrenburg in der Hölle

Der Patt in der Hölle

Brunos Analyse seiner selbst

Die Bekehrung von Hans

Waldis undurchsichtige Taten

Bruno-Herberts Früchte

Satan akzeptiert

Oh Geist in deiner Vielfältigkeit,

zu Füßen liegt dir die Ewigkeit,

um deinen Sinn zu begreifen,

wirst du erst

in vielen Welten reifen.

Ankunft im Himmel

Waldi, eine gutmütige Seele, war gerade auf dem Weg nach Hause, als ein verrückter Attentäter namens Helios ihn und zehn andere in den Tod riss. Ein helles warmes Licht schien vom Himmel herab und sie wurden freundlich dort oben empfangen. Für den Attentäter tat sich die Hölle auf.

„Welchen Weg willst du beschreiten, Waldi, den der Reinkarnation oder den der ewigen Engel? Du weißt, diese Frage bekommst du nur alle 1000 Leben gestellt“, fragte der Herr.

Waldi antwortete: „Danke, Herr, da ich die Hölle kenne, fehlt mir im ewigen Himmelreich der Nervenkitzel.“

„Lieber Waldi, du bist der einzige Erzengel, der dieses Angebot zurückweist. Ich respektiere deine Entscheidung. Du musst aber erst deinen Dienst als Schutzengel für deinen zurückgebliebenen Neffen leisten, bis dieser ins Jenseits kommt. Dann wird dir ein neues Leben gewährt“, sagte nun der Herr.

So begab es sich, dass Waldi vom Himmel aus seine eigene Beerdigung als Schutzengel begleitete. In tiefer Trauer wurde der Sarg herabgesenkt und der unsichtbare Höllenhund Helios entkam für wenige Sekunden dem Reich der Finsternis. In diesen wenigen Sekunden gelang es ihm, Waldis Neffen Bruno paranoid werden zu lassen. Er pflanzte in dessen Geist eine psychische Krankheit. Als Bruno vor dem Grab stand, kam es ihm vor, als ob der Bundesnachrichtendienst ihn beobachten würde, um ihm die geheime Information über die Engpässe zu entlocken. Er hatte Tage zuvor den Geistesblitz der Gesetzmäßigkeit der Engpässe, der lautete: Engpässe setzen Energie frei und verbrauchen Zeit. Bruno war der Meinung, er habe damit den Grundstein der kalten Kernfusion entdeckt. Besorgt um Bruno, der ins Grab sprang und schrie: „Die Information gebe ich euch nicht!“, vermittelte Waldi Brunos Frau Lissy die Eingebung, doch schnell einen Arzt zu rufen. Doch jetzt nutzten immer mehr Höllenhunde ihre Chance, Bruno gezielt in die Irre zu treiben. Waldi fragte Gott: „Warum gerade Bruno? Er könnte doch keiner Fliege etwas antun?“

Gott antwortete, Bruno habe im kindlichen Leichtsinn mit einem Menschenschädel auf dem Friedhof Fußball gespielt und damit den Höllenhunden das Tor zu seiner Seele geöffnet. „Sein Leben wird dafür umso mehr von dir als Schutzengel gehütet, und deine Aufgabe, lieber Waldi, wird es sein, Bruno den Weg zu uns zu ebenen. Er wäre Luzifers größte Trophäe, sollte er vom Weg abkommen.“

Waldi fragte: „So sage mir, Herr, welchen Sinn hat Brunos Leben?“

Und der Herr antwortete: „Den Sinn des Lebens kann nur ein Künstler erahnen. Damit du ein Gefühl dafür bekommst, lieber Waldi, durchdenke folgenden Reim:

Das Erreichen des Grades der Perfektion,

die Fehler der anderen erkennen,

Erfolg haben bei der Selektion,

dies manche als den Sinn des Lebens benennen.

Wer aber nicht durch das Leben geht aalglatt,

wer manchmal die Gesellschaft hat einfach nur satt,

wer erkennt die Schönheit der Natur an einem grünen Blatt,

der setzt diese Schnösel ganz schnell schachmatt.

Schandtaten begehen und diese bereuen,

Menschen haben, die auf einen bauen,

Vergebung erhalten und sich daran erfreuen,

Zuversicht und sich fallen lassen, dem Glück einfach trauen.“

„Oh Herr, ist es nicht so, dass Erfolg wichtiger ist als Glück?“, fragte Waldi nun.

„Nun, mein Sohn, es gilt: Glück und Erfolg brauchen die Kranken, nur Glück die Dummen und nur Erfolg die Intelligenten. Wer nach Glückseligkeit strebt, erhält meinen Segen. Waldi, du hast zahlreiche Leben hinter dir, welche Erkenntnisse hast du gewonnen?“

„Nun, das lässt sich herunterbrechen auf die Aussage: Das Leben ist scheiße. Scheiße ist ein guter Dünger. Also pflanze die Glückseligkeit darauf.“

„Somit bist du für Brunos Weg zur Glückseligkeit verantwortlich, lieber Waldi. Er wird die Gefühle von Glück und Erfolg im Leben erfahren, aber auch Verzweiflung und Irrsinn. Sollte er Hass empfinden, schreitet er auf dem falschen Weg.“

Bruno, der gerade dachte, er sei Schlaubi Schlumpf, wurde von einem Krankentransport in die Psychiatrie gebracht. Seine Gedankenwelt war völlig durcheinander und sehr beschleunigt. Da hatte Waldi eine Idee. In einem Paralleluniversum wurde gerade ein Naturgesetz geändert, um eine neue Dimension zu etablieren. Die Lichtgeschwindigkeit wurde um 10 % erhöht, um eine Dimension der Einsicht in diesem Universum zu erschaffen. Mit den parallelen Universen verhält es sich so: Es existiert ein Primäruniversum und unzählige parallele Universen. Eine Seele wird gleichzeitig in 1000 Universen geboren und hat als logische Folge 1000 Leben von unterschiedlicher Länge. Stirbt allerdings eine Seele im Primäruniversum, erlöschen gleichzeitig die Leben in den parallelen Universen. Wenn eine Seele in einem Paralleluniversum stirbt, lebt diese dennoch in den anderen Universen weiter. Geistig gesunde Seelen verarbeiten das Zusammenspiel der Seelenleben in Träumen, welche die internen Schnittstellen der verschiedenen Seelenleben sind. Kranke Seelen haben zu viele Aufgaben, um diese in den Träumen zu verarbeiten.

Waldi änderte nun das Naturgesetz in dem Universum, in dem Bruno als Bruno-Herbert Kunst Bundeskanzler von Deutschland war. Er war davon überzeugt, dass Bruno seinen Planeten in diesem Universum zu Weltfrieden führen würde. Da sich in diesem Universum die Lichtgeschwindigkeit änderte, änderte sich auch die Reichweite des Lichts. Die Urknalltheoretiker werden später das Alter des Universums auf 20 Milliarden Jahre schätzen, weil durch die geänderte Reichweite des Lichts noch weiter entfernte Galaxien sichtbar werden.

Die prompte Staatsentschuldung

Nach dem Austritt von Groß Britannien aus der EU (Europäische Union) und wegen immer mehr terroristischen Anschlägen in Bruno-Herberts Welt hatte dieser einige Visionen. Eine war die prompte Entschuldung der Staaten. Die Idee dahinter war, allen Staaten das Doppelte ihres Bruttoinlandproduktes von den Notenbanken sukzessive zur Verfügung zu stellen. In der EU würde sich die Ausschüttung des Geldes über fünf Jahre verteilen. Die Länder mit dem größten BIP würden zuerst die Zuwendungen erhalten. Im ersten Jahr bekäme nur Deutschland sechs Billion Euro. Im darauffolgenden Jahr die nächstgrößten Nationen, deren BIP zusammen drei Billionen Euro ergab. Diese Spirale würde sich insgesamt über fünf Jahre vollziehen, bis jede EU-Nation das Geld erhalten hätte. Dafür verpflichteten sich die Staaten, die nächsten 16 Jahre keine Neuschulden aufzunehmen und die Staatsschulden zu tilgen. Also mussten sie mit ihrem neuen Guthaben geplant haushalten.

Jetzt fragen sich sicher einige: Warum Deutschland zuerst. Nun, da Deutschland das größte BIP (Bruttoinlandsprodukt) hatte und die Wirtschaft gerade brummte, war eine Überhitzung der Wirtschaft durch Staatsfinanzierung unwahrscheinlich und der deutsche Staat konnte die ärmeren Länder der EU finanziell unterstützen, bis diese die Finanzspritze erhielten. Dadurch würde Europa einen länger anhaltenden Boom erleben.

Die neue Dimension ließ die Staatsführer begreifen, dass die prompte Staatsentschuldung bewilligt werden muss. Bruno-Herberts Gerechtigkeitssinn pochte nun auf Bestrafung der Verursacher der Finanzkrise. Also brachte er ein Weltgesetz heraus, bei dem die Länder Kredite zu einem Zins von mindestens 4 % aufnehmen mussten, dass diese Länder den Zins und den Zinseszins, der über diesem Zinssatz lag, von ihren Gläubigern zurückgezahlt bekommen. Dies sollte rückwirkend für die letzten 20 Jahre berechnet werden. Ausgenommen waren Gläubiger (Kleinanleger) mit einem Einsatz bis zu 50.000,00 Euro. Dadurch wurden die Banken der skrupellosen Spekulanten gestürzt. Das Kapital der Kleinanleger, welche durch den Bankensturz betroffen waren, wurde mit den neuen Finanzspritzen der Staaten gerettet.

Durch die neue Finanzlage Deutschlands konnte den Harz IV-Empfängern und den Rentnern in den nächsten vier Jahren ein Einkommenszuschuss von jährlich 10 % gewährt werden und die Flüchtlinge konnten geschult werden, um in Deutschland arbeiten zu können oder um ihr erworbenes Wissen in ihr Heimatland zu tragen.

Um den Markt im Niedriglohnsektor zu beflügeln, sollte der Staat die Unternehmen finanziell unterstützen, welche ihre Mitarbeiter übertariflich bezahlten. So konnte beispielsweise eine gute Frisörin mit 5,00 € die Stunde subventioniert werden, wenn das Geld zu ihrem Gehalt an sie weitergereicht würde, damit ist sie nicht mehr darauf angewiesen wäre, zusätzlich Harz IV zu beantragen.

„Oh Herr, dann wird die Bevölkerung doch noch reich“, seufzte Waldi.

„Tja, Waldi, ist sie es nicht schon?“, seufzte der Herr. „Oder lass es mich so ausdrücken:

Reichtum und Geld, scheinbar ein Segen,

beneidet werden, sich mit Stolz bewegen,

dazu sich bester Gesundheit erfreuen,

das Leben ist schön, nichts bereuen.

All dies ist der Traum von vielen,

es scheint aber das Schicksal mit einem zu spielen.

Warum kann das alles nicht ein jeder haben,

sich die meisten Menschen das einfach fragen.

Wirklich reich können sich aber jene nennen,

die wir auf der Straße nicht gleich erkennen.

Sie sind ohne Neid, bewundern des Nachbarn Haus,

vielleicht auch krank, erfreuen sich dennoch

an einem Blumenstrauß.“

„Sage mir, Herr, führt diese Geldflut nicht zur Inflation?“, fragte Waldi nun.

„Waldi, dies geschieht nur, wenn sich zu viele Engpässe bilden. Nehmen wir als Beispiel den Autoverkehr. Geld ist die Energie der Wirtschaft. Mehr Geld bedeutet eventuell mehr Straßen. Mehr Straßen bedeuten weniger Staus. Ein Stau wirkt wie ein Engpass. Für die Beteiligten bleibt das zeit- und spritkostenaufwendig. Sofern der Staat Teile des geschenkten Geldes in die Infrastruktur und in ein elektronisches Antistausystem steckt, beugt er hiermit der Inflation der Spritpreise vor, da weniger Sprit verbraucht wird. Ein solches elektronisches Antistausystem könnte wie folgt aussehen: Jedes Fahrzeug kennt sein Ziel, seine momentane Position und seinen Spritverbrauch. Durch ein elektronisches Leitsystem werden die Fahrzeuge an möglicherweise entstehenden Staus und an bereits bestehende Staus vorbeigeführt. Es sei denn, der Stau ist im Vergleich zum Umweg ökologisch effizient, also es würde im Stau weniger Sprit verbraucht als beim Umweg. Der Umweg ist auch ein Engpass, da sowohl Zeit als auch Energie bei seiner Nutzung verbraucht werden. Dabei werden die Umwegekosten den Staukosten gegenübergestellt sowie deren Zeitaufwände berechnet. Der Fahrer steht vor der Wahl: schnell oder ökologisch. Kritiker werden behaupten, dann reduziere die OPEC (Verbund erdölfördernder Nationen) das Angebot, um den Preis zu halten. Da aber die Ersparnis beim Verbraucher bleibt, hat er mehr Moneten für andere Sachen in der Tasche und fördert den Konsum, da er bestenfalls mehr Geld und Zeit zum Shoppen hat.“

Bruno-Herbert wollte den Extrakuchen wie folgt aufteilen: 50 % der sechs Billionen € für die Schuldentilgung, 10 % für humanitäre Zwecke in der dritten Welt, 10 % für internationale Beziehungen, 10 % für die EU, 10 % für strukturschwache Regionen in Deutschland, 5 % für die gesamtdeutsche Infrastruktur und 5 % für die Sicherheit in Deutschland. Bei der Veröffentlichung dieses Finanzierungsplanes schlugen die Lobbyisten Alarm, was Bruno-Herbert ärgerte. Zum Glück hatte er eine unverzichtbare Eigenschaft, die er in seiner Position auch brauchte. Er war zielstrebig und ließ sich nicht von Lobbyisten das Fahrtwasser nehmen. Seinen Plan boxte er souverän durch. So erhielten beispielsweise die Kommunen der strukturschwachen Region Uckermark 1 Milliarde Euro, womit diese Schulden begleichen und Existenzgründer fördern konnten. Die Folge war, dass Mieten in den strukturschwachen Regionen stiegen, da das Einkommen stieg (Existenzgründer, Belebung des Niedriglohnsektors durch Staatsförderung). Die Baubranche wurde belebt, weil durch erhöhte Mieteinnahmen das Kapital für Neubauten vorhanden war. Eine Senkung der Arbeitslosenquote, steigende Löhne und die Schaffung von neuem Wohnraum führten zu einer Zuwanderung in diese Gebiete. Wie die Industrie in diese Regionen gelockt wurde, soll später mit der effizienten ökologischen Logistikdynamik erklärt werden.

„Oh Herr, wie ist das Geschenk der prompten Staatsentschuldung zu rechtfertigen?“, fragte Waldi weiter.

Brunos Leidensweg

In der Psychiatrie lernte Bruno alias Bruno-Stefan Grande im primären Universum Siglinde kennen. Ein Bild von einer Frau, leider depressiv. Sie war von Bruno-Stefans Fähigkeiten begeistert, aber auch ängstlich wegen dessen Krankheit, weil Bruno-Stefan komische Dinge veranstaltete. So behauptete Bruno-Stefan, er sei hier im Puff und er wolle hier seinen Doktor machen. Er fragte Siglinde, ob sie mit ihm seinen zweiten Doktor machen wolle, der erste sei bei seiner Frau Lissy-Bianca Grande-Müller in Arbeit. Schockiert wandte sich Siglinde von ihm ab. In der nächsten Morgenrunde erzählte Siglinde, dass ein Haus nicht dadurch schön würde, wenn die Leute daran vorbeigehen und sagen würden, das Haus sei schön.

Bruno-Stefan kam es so vor, als ob er Siglinde aus dem Kindergarten kennen würde, und er hätte den Satz, den Siglinde in der Morgenrunde preisgab, zu ihr im Kindergarten gesprochen. Diese falsche Erinnerung war ihm von Höllenhund Erwin untergejubelt worden.

Nun war Waldi am Zug. Er verordnete der Hölle folgendes Gesetz: Wer Bruno falsche Erinnerungen unterjubelt, dem sei die Reinkarnation verboten. Dazu muss gesagt werden, wer aus der Hölle wieder ins Leben zurück will, kommt nicht als Mensch zur Welt. Luzifer hieß dieses Gesetz sehr willkommen, konnte er doch jetzt Seelen länger an die Hölle binden.

Die Genesung von Bruno-Stefan fand im Harz statt und der Himmel sang folgende Verse:

So mächtig rauscht die Bode,

der Uhu lauscht fern der Mode,

ob tüchtige Mäuse sich unvorsichtig bewegen,

es tanzen Blattläuse nach dem Regen,

zaghaft entspringen Quellen auf den Wegen,

diese romantischen Stellen machen mich verlegen.

Wir nähern uns entzückt dem Hexentanzplatz.

Dieser Anblick beglückt, wie ein richtiger Schatz.

Das Tal liegt wie ein Brett uns zu Füßen,

viele Unbekannte ganz nett uns grüßen.

Sehr reizend der Charme der Natur, so wie das Bett meiner Süßen.

Nach einem Vierteljahr Klinikaufenthalt wurde Bruno-Stefan gesund entlassen. Lissy-Bianca gebar Erzengel Pfiffi-Gerd und pochte auf den Umzug in ihre alte Heimat. Als sie dort ankamen, fand Bruno-Stefan schnell Arbeit und erkrankte auch schnell wieder. Sein Arbeitgeber meldete Insolvenz an und um die Lebenskrise perfekt werden zu lassen, ließ sich Lissy-Bianca völlig entkräftet von Bruno-Stefan scheiden. Es folgte ein total verrücktes Jahr, in dem viele Höllenhunde an die Hölle gebunden wurden. Bruno-Stefan ging äußerst gestärkt aus diesem Jahr hervor. Als Vater lernte er Verantwortungsbewusstsein und eine neue Form der Liebe kennen.

Ein anderes Universum brauchte vorerst eine Entscheidung.

Der Dienst im Arschmadenverein

Wir befinden uns in einem Universum, in dem das Dritte Reich siegte. Die Sprache der Deutschen wurde derb. Bruno lebte in diesem Universum als Bruno-Hugo Schloss und war Popelprogrammierer in Schweinebacke Golfis Arschmadenverein. Da Bruno-Hugo durch seine grandiosen Ideen den Umsatz boomen ließ, waren Golfis Sklaven stets nett und freundlich zu Bruno-Hugo. Er verkaufte sich weit unter Wert und hatte eine Leidenschaft, an der er zugrunde gehen wird. Täglich lockte das Bier zur Stressbewältigung. Er hatte eine Chefin, die rothaarige Führerin. Diese war eng mit dem Arschkriecher Drill befreundet, welcher ebenfalls Bruno-Hugos Vorgesetzter war. Drill mochte Bruno-Hugo anfangs sehr und half ihm bei Konflikten mit der Führerin. Da Bruno-Hugo seine Arbeit jedoch in Rekordzeit bewältigte, wurde er bald ersetzbar. Durch den Kündigungsschutz, der dem deutschen Volk Sicherheit bot, mussten Golfis Sklaven Bruno-Hugo herausekeln. Der erste Schritt der Führerin war es, ihm seine Aufgaben so zu erklären, dass er diese falsch verstand. Daraufhin sprach sich Bruno-Hugo mit den Kunden ab. Die nächste Folter bestand darin, dass er alles dokumentieren sollte. So dokumentierte er auch seine tägliche längere Sitzung. Er schrieb: „Der Exkrementationsakt erforderte den Verbrauch von Papier und Wasserreserven. Wegen den freigewordenen Senfölglükosiden musste das Luftaroma durch die Zufuhr von Lavendelduft neutralisiert werden.“ Damit war das Dokumentationsthema vorerst vom Tisch.

Sein Alkoholkonsum nahm derweil immer weiter zu, so versuchte er den Druck zu kompensieren. Letztendlich kam der Höllenhund Jack, der als Zuchthengst in ein weiteres Leben geboren wird, ging auf ihn zu und forderte seine Kündigung. Bruno-Hugo wusste, dass er diesem Druck nicht gewachsen war, und machte erst einmal ein Jahr krank. Er fand im Alkohol seinen besten Freund.

Den Morgen mit einem Bier beginnen,

denn es gibt kein Entrinnen.