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Am liebsten wäre Phoebe den ganzen Tag auf dem Reiterhof, bei den Pferden und würde dort das Leben genießen. Doch, weil das Leben, laut allen Erwachsenen kein Ponyhof ist, hat sie sich eben dem zu fügen, was normale Teenager in ihrem Alter auch tagtäglich tun. Aber der ganze Stress, die Schule, die verkorksten Ansichten ihrer Eltern und das Stadtleben wachsen dem Mädchen buchstäblich über den Kopf. Alles, was sie sich wünscht scheint unerreichbar. Und somit fasst Phoebe einen riskanten Entschluss. Jedoch, was das für Folgen mit sich bringt, hat sie nicht bedacht. Hilflos stürzt sie in ein Abenteuer, das ihr Leben völlig aus der Bahn wirft und ihren Mut auf eine harte Probe stellt.
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Seitenzahl: 254
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Freiheit. Dieses Gefühl spürte sie jedes Mal. Jedes Mal, wenn sie auf Milan durch den Wald galoppierte und seine Hufe über den Boden donnerten, breitete es sich in ihr aus, wie eine luftig leichte Wolke und machte sie für diesen Moment zum glücklichsten Menschen der Welt.
Phoebe atmete tief und genussvoll die frische, nach Tannennadeln und Sommer duftende Luft ein. Milans schwarze Mähne flog im angenehm kühlen Wind und schimmerte in der gerade aufgehenden Sonne, wie auch sein braunes Fell. Mittlerweile hatten sie den Wald hinter sich gelassen, verfielen in einen gemütlichen Trab und blieben schließlich stehen. Das Feld auf dem sie nun standen war in ein goldenes Licht getaucht und übersät mit taubesetzten Gräsern und Blumen, welche ihre bunten Blüten der Sonne entgegenstreckten, als würden sie von ihr magisch angezogen werden. Phoebe lehnte sich nach vorn, kuschelte sich in die weiche Mähne des Pferdes und genoss die Aussicht. Hinter den Bäumen stieg die Sonne immer höher. Und auch der Nebel über dem Feld schien sich immer mehr aufzulösen.
Für einen Moment schloss sie die Augen und atmete tief ein. Als sie die Augen ein paar Sekunden später wieder öffnete, sah sie auf die Uhr an ihrem Handgelenk, mit dem kleinen goldenen Pferd in der Mitte des Ziffernblattes. 07:11 Uhr. Wenn sie auf dem Hof sein wollte, ohne entdeckt zu werden, während sie Milan trocken rieb und ihn wieder in die Box stellte, müsste sie jetzt bald zurück reiten. Denn eine Sache wusste sie. Niemand dort hätte, bzw. würde ihr erlauben alleine auszureiten. Und genau aus diesem Grund durfte auch keiner mitbekommen, dass sie es heute trotzdem getan hatte. Sie richtete sich wieder auf und nahm die Zügel ordentlich auf. In leichtem Trab folgte sie dem Weg, welcher am schnellsten zum Hof zurück führte.
Ein mulmiges Gefühl hatte sie schon, als sie wieder auf dem Hof ankam. Denn sobald die Hunde bemerken würden, dass jemand - in diesem Fall sie - gekommen war, würden sie in ein ohrenbetäubendes Gebell ausbrechen und wenn Ray – der Hofbesitzer und Vater von ihrem Freund Gale – und Lauren – Phoebes Reitlehrerin und Frau von Ray - davon aufmerksam würden und nachschauen würden, wären sie bestimmt nicht mehr so super nett, wie sonst immer. Gale, Lauren und Ray zählten für Phoebe immerhin auch schon seit längerem zur Familie.
Phoebe stieg extra vorher ab und führte das Pferd zum Stall. Aber egal, wie leise sie auch gewesen wäre, die Hunde sahen sie und begannen zu bellen. Ihre Ruten wedelten hin und her und Scarlett, die junge Hündin mit dem langen, schwarz glänzenden Fell sprang vor Freude an ihrer Boxentür hoch und wollte gestreichelt werden. Phoebe legte ihren Zeigefinger an die Lippen. „Pscht!“
Nachdem sie Scarlett gestreichelt hatte, kehrte auch wieder Ruhe ein.
Milan, den sie ganz hinten in die Box gestellt hatte, wartete der weilen seelenruhig darauf, dass sie wieder kam, um ihm Trense und Sattel abzunehmen. Während sie gerade dabei war den Sattelgurt zu öffnen und ihm als letztes den Sattel abnahm, musste sie grinsen. Niemand hatte etwas bemerkt und Milan war nicht so nass geschwitzt wie sonst, wenn sie mit Lauren und Ray von einem Ausritt zurück kam. Sie brauchte nur kurz über bürsten und schon sah man keine Spur mehr, die auf einen Ausritt hätte hindeuten können. Zur Belohnung gab sie ihm noch eine Möhre. „Hier mein Schöner. Die hast du dir verdient!“ flüsterte sie in Milans flauschige Pferdeohren und schlang ihre Arme um seinen Hals. Eigentlich wäre sie nie auf die Idee gekommen, alleine mit ihm auszureiten. Milan war zwar ihr Lieblingspferd, zusammen mit Lexie, der Haflingerstute und Nevio, dem schwarz-weiß-gescheckten Pony, aber Milan war das Pferd, auf dem sie beim Reiten auf dem Platz immer wieder Schwierigkeiten hatte. Im Gelände ging es, aber es war trotzdem nicht richtig, alleine auszureiten. Zum Teil bereute sie es, allerdings war es nun eines der schönsten Erlebnisse hier geworden. Hier... Wenn sie doch nur immer hier sein könnte! Hier, wo es nicht zählte, ob man Markenklamotten trug und immer gute Noten schrieb. Hier, wo Arbeit hieß: Stall ausmisten & aufräumen, Pferde und alle anderen Tiere versorgen, Heu oder Stroh holen und stapeln, und was sonst noch alles dazu gehörte. Sobald sie auch nur den Namen dieses Ortes - Eichental – hörte, strömten hunderte von Erinnerungen und Gefühlen durch ihren Kopf. Scheinbar unendlich lange Ausritte durch die grünen Wälder, in denen jetzt alles blühte, im Galopp über die, im Sonnenlicht goldorange leuchtenden Felder. Und die unglaublich schönen Stunden mit Gale! Phoebe brauchte nur an ihn zu denken und die Welt schien sich nur noch in rosarot, um ihn zu drehen. Bis spät in die Nacht quatschen, rumalbern, kuscheln. Sie vergaß alles um sich herum wenn er sie an sich zog und küsste. Aber die paar Tage Ferien bei ihm vergingen immer so schnell. Von den zwei Tagen an jedem zweiten Wochende gar nicht erst zu sprechen!
Oder lustige Tage und Abende mit Lauren, die für sie mittlerweile, wie eine Tante und gleichzeitig beste Freundin für sie war. Mit ihr verstand sie sich genauso gut, wie mit Ray. Er war der Vater von Gale und ein echt lustiger Typ. Zwar Bauer durch und durch, aber genauso herzensgut, wie sein Sohn und Lauren seine Frau. Er und Lauren waren auch noch recht jung. Mitte dreißig ungefähr.
Phoebe hatte jeden einzelnen von ihnen in ihr Herz geschlossen und vermisste sie schrecklich, wie auch ihre Großeltern, wenn sie nicht hier war. Sie wohnte nicht hier. Sie lebte ganze 200 Kilometer weiter weg von Eichental entfernt, in einem Dorf, namens „Fieldbrook“, nahe der Landeshauptstadt Sunside. Dort ging sie auch täglich zur Schule. Natürlich gefiel es ihr gut in dem kleinen Ort, wo sie mit ihren Eltern in einem kleinen, aber super gemütlichen Haus direkt an einem Feld und Wald wohnte. Die Nachbarn waren nett und außerdem hatte sie hier ihre beste Freundin Susan, mit der sie auch in einer Klasse war. Ohne Susan wäre es in der Schule wirklich langweilig. Sie waren mittlerweile wie Schwestern und gingen seit sechs Jahren in die selbe Klasse. Susan war es auch, die Phoebe versuchte zu trösten, wenn sie traurig war, weil sie nicht zu ihren Großeltern, Gale, Lauren und Ray nach Eichental konnte. Aber es war nicht zu ändern. Sie musste ja zur Schule und konnte nur an den Wochenenden und in den Ferien hin fahren. Und bald würden diese Ferien auch wieder vorbei sein...
Jetzt war sie doch noch hier! Warum sollte sie sich das mit traurig sein vermasseln?! Sie drückte sich noch einmal an Milan und schmiegte ihr Gesicht an seinen weichen warmen Pferdekörper. Als sie von ihm abließ, sah er sie mit seinen großen, dunklen und wunderschönen Augen aufmerksam an. „Du warst echt toll heute!“ lobte sie ihn noch einmal und klopfte seinen Hals, bevor sie die Box verließ.
Phoebe wollte gerade den Stall ruhigen Gewissens verlassen und zum Haus gehen, weil keiner von ihrem Ausflug etwas mitbekommen hatte. Aber in dem Moment verließ Lauren das Haus und kam direkt auf den Stall zu. „Mist!“ fluchte Phoebe leise und schnappte sich schnell die Fressnäpfe der Hunde. Um keine Verwunderung bei Lauren auszulösen, warum sie schon im Stall war, machte sie sich daran die Näpfe zu befüllen. Jetzt betrat auch Lauren den Pferdestall. „Guten Morgen! Was machst du denn schon hier?“ fragte sie etwas erstaunt. „Hey! Ich konnte nicht mehr schlafen und da hab ich mir gedacht, ich könnte schon einmal die Hunde, Pferde und Katzen füttern.“ antwortete Phoebe und drehte sich um. Als sie sah, wie die junge Frau sie ansah, bekam sie Angst, Lauren hätte sie doch erwischt. Denn sie musterte das Mädchen kurz, grinste dann aber und verließ mit einem ziemlich hohen „Achso.“ den Stall. Erleichtert atmete Phoebe auf und sah ihr hinterher. Sie wollte sich gerade wieder dem Futter widmen, als ihr erschreckender Weise etwas ins Auge fiel, dass Phoebe sofort schweißtreibend erkennen ließ, dass sie einen Fehler begangen hatte. An Milans Boxentür hing immer noch, die nicht abgewaschene Trense! Wie in Trance griff sie danach und wusch sie ab. Als sie wieder aus der Sattelkammer kam, stand Lauren davor. Phoebe wusste genau, egal, was sie jetzt sagen würde, es hätte ihr nichts gebracht. „Phoebe geht es dir gut?“ fragte Lauren ernst. „Ja. Alles gut!“ kam es wie aus der Pistole geschossen. „Warum?“ fragte sie vorsichtig. „Wenn du schon alleine reitest, sag uns bitte vorher wenigstens Bescheid! War der Platz nicht rutschig?“
Da merkte Phoebe, dass Lauren glücklicher Weise dachte, dass sie „nur“ auf dem Platz geritten war. Sie erinnerte sich daran, dass, als sie vorhin am Reitplatz vorbei geritten war, dieser trocken gewesen war. „Entschuldigung... Aber ja er war trocken!“ stotterte sie. „Alles gut.“ beruhigte Lauren sie. „Frag beim nächsten Mal einfach. Ist ja bloß damit ich Bescheid weiß Süße!“ sagte sie und lächelte Phoebe zu.
Gemeinsam beendeten sie die Stallarbeit. Sie füllten überall Heu auf, fütterten die Pferde zu ende und gingen dann zum Haus, um erst einmal zu frühstücken. Phoebe wusste, noch einmal durfte sie sich so einen Ausflug nicht erlauben, war aber zugleich auch dankbar, dass Lauren ihr nicht böse war.
Wenig später saßen Ray, Lauren und Phoebe am Frühstückstisch in der Küche. Gale schlief noch nebenan in seinem Zimmer. Weder Phoebe, noch Lauren hatten Ray von Phoebes Aktion erzählt.
Lauren saß auf ihrem Stuhl und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Ray hatte das auch bemerkt und stupste seine Frau an und grinste. „Ey Schatzi!“ Daraufhin sah sie zu ihm nach oben auf, boxte ihm spielerisch in die Seite und rief grinsend: „Selber ey!“ Ray schüttelte lachend den Kopf und verließ die Küche, ohne ein weiteres Wort.
„Alles okay?“ fragte Phoebe besorgt. „Alles gut!“ rief Lauren lächelnd und goss sich eine neue Tasse Kaffee ein. „Wirklich?
Du siehst so nachdenklich aus!“ erwiderte Phoebe. „Ich hab nur überlegt was wir heute machen könnten. Ich würde gerne den Stall mal komplett ausmisten und falls wir noch Lust und Laune haben, könnten wir noch schnell die Putzboxen, inklusive Putzzeug sauber machen.“ „Supi! Da mach ich gerne mit.!“ „Gut. Dann machen wir uns schön Musik an im Stall. Da hat man gleich mehr Motivation!“ lachte Lauren.
Aber bevor sie in den Stall gingen, wollte Phoebe Gale noch wecken. Sie stand auf und öffnete vorsichtig die Tür zu seinem Zimmer. Wie süß er aussah, wenn er schlief! Die Decke bis zum Kinn hochgezogen und sein Kopf lag auf seinem angewinkeltem Arm. Phoebe ging in die Hocke und setzte sich im Schneidersitz auf die Matratze vor seinem Bett, auf welcher sie letzte Nacht geschlafen hatte. Sie strich liebevoll über seinen Arm um ihn zu wecken. Er kniff die Augen kurz noch weiter zusammen, als sie ohnehin schon waren, gähnte und sah Phoebe dann mit einem müden Lächeln an. „Guten Morgen du Schlafmütze!“ begrüßte sie ihre Freund und er strich ihr eine lange rotbraune Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie sah ihn daraufhin mit einem aufmerksamen, wie er fand, ziemlich süßen Lächeln an. Sie liebte seine dunkelbraunen kurzen Locken und diese dunklen graugrünen Augen. „Los aufstehen! Es ist halb elf.“ rief sie und grinste ihn an. Bevor sie wieder auf den Flur verschwand, zog er sie noch einmal an sich heran und gab ihr einen flüchtigen Kuss. Dann sprang sie auf und ging ebenfalls in den Flur.
Lauren und Ray waren schon fast fertig und waren gerade dabei sich ihre Jacken anzuziehen. Jetzt schnappte sich auch Phoebe ihre blaue Strickjacke und kramte eben noch schnell einen Zopfgummi aus ihrer Jackentasche. Währenddessen steckten Ray und Lauren ihren Kopf durch Gales Zimmertür und wünschten ihm ebenfalls einen guten Morgen.
Phoebe band sich schnell noch ihre langen rotbraunen Haare zu einem hübschen Pferdeschwanz zusammen, so konnte man gut die Sommersprossen auf ihrem Gesicht sehen und die großen mit Glitzer und Mascara geschminkten Augen. Immer wenn sie in den Spiegel sah, dachte sie sich, wie klein sie doch für ihre 16 Jahre war, aber dass sie trotzdem gut zu diesem Körper passte. Sie war eben nicht, wie alle Anderen in ihrem Alter. Wer sie nicht so akzeptierte, wie sie war, der hatte nun mal Pech.
Wenn doch sie oft darüber nachdachte, ob sie nicht ein wenig zu mollig war. Klar, sie war jetzt nicht jemand, der aussah, als würde er sich nur von Schokolade ernähren und dick war sie auch nicht, aber ein bisschen dünner wäre sie schon gerne. Allerdings war sie auch die Einzige, die das so sah. Alle anderen, die sie kannten, waren der Meinung, dass sie gut war, so wie sie sei. Ihrer Laune entsprechend, fand sie sich mal mehr und mal weniger damit ab.
Aber trotzdem würde sie sich nie für jemanden verstellen. Sie stand dazu, wie sie war. Pferde- bzw. generell tierverrrückt, sie liebte dass Landleben, war oft ziemlich kreativ und fantasievoll und außerdem manchmal auch etwas verträumt. Oftmals auch etwas zu emotional. Aber das war ja keine schlechte Eigenschaft. Oder?
Sie lächelte noch einmal ihrem Spiegelbild, in dem großen Wandspiegel zu und ging dann mit Lauren und Ray nach draußen zu den Stallungen.
Während Lauren das Radio einschaltete, griff Phoebe schon nach der Mistschaufel und fing an neben Milans Box - der noch in seiner Box stand und sie mit aufmerksamen Augen beobachtete - den ganzen Mist aus dem Türraum in die Mitte der Box, auf einen Haufen zu schaufeln. Lauren griff ebenfalls nach der Mistgabel und und begann mit dem Ausmisten, eine Box weiter, nachdem sie Phoebe und sich jeweils eine Schubkarre hingestellt hatte. Phoebe sah zu, wie die Pferdeäpfel von der Schaufel in hohem Bogen auf die Schubkarre flogen und wie ihre Schaufel anschließend, fast wie von selbst nach unten sauste, um gleich die nächste Schippe Mist auf die Karre zu schaufeln.
Viele Mädels, die auf dem Hof reiten und helfen wollten, hatten ein Problem damit den Stall auszumisten. Mal hatten sie keine Lust, weil sie lieber reiten wollten, dann war es ihnen zu warm oder zu kalt, die Schubkarren wohl zu schwer, oder aus irgendwelchen anderen Gründen. Natürlich zählte Stallausmisten nicht zu den tollsten Aufgaben auf dem Hof, aber wer das Eine liebt, muss das Andere mögen! So hatte Phoebe in diesem Punkt immer gedacht. Da gab es gar keine Diskussion. Außerdem fand sie, dass man dabei ziemlich gut nachdenken konnte. Wenn dann dazu noch Musik lief und, wie heute aus dem Radio dudelte, dann sang sie oder tanzte heimlich mit. Allerdings nur, wenn keiner hinsah! Meistens hörte sie einfach nur zu, mistete ruhig die Box aus und dachte, wie sie es eigentlich ständig tat, über alles Mögliche nach, was ihr gerade so durch den Kopf ging. So auch heute. Sie schaufelte im Takt der Musik, den Mist in die Schubkarre. Das nasse Stroh mit den Pferdeäpfeln konnte auf die Dauer ganz schön schwer werden, aber das machte ihr nichts aus. Stattdessen musste Phoebe schon wieder daran denken, dass sie morgen wieder nach Hause fahren würde. Dorthin, wo ihre Familie war, wo sie ihre beste Freundin hatte, wo sie „eigentlich“ Zuhause war. Aber es war auch da, wo sie jeden Tag zur Schule, in die 12. Klasse ging, wo es Schüler und Leute gab, auf die sie so gut verzichten könnte, wo sie nicht bei ihren, in Eichental wohnenden Großeltern, bei Gale und seiner Familie (Lauren und Ray), bei den Pferden und den ganzen anderen, von ihr heißgeliebten Tieren sein konnte. Dort hatte sie andere Verpflichtungen. In diesem Fall, bekam die Redewendung: „Das Leben ist kein Ponyhof“ eine ganz neue Bedeutung, die zufällig genau auf Phoebes Situation passte.
Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie so all ihre Gedanken aus dem Kopf vertreiben. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie nun die letzte Schubkarre füllte. Fertig und ab zum Misthaufen. Sie hatte eigentlich vorgehabt zu zählen, wie oft sie heute zum Misthaufen musste, um die Schubkarre auszukippen, aber mittendrin hatte sie vergessen zu zählen. War ja auch egal! Sie schob die Karre vor sich her und wühlte so den trockenen Sand auf, welcher wie braun – gelber Rauch durch die angenehm warme Luft wirbelte. Nachdem sie die Schubkarre geleert hatte und in den Stall zurück gegangen war, befüllte sie, zusammen mit Lauren die Boxen mit frischem Stroh. „Fertig!“ „Super! Wenn du möchtest, kannst du Lexie von der Koppel holen und sie neben Milan in die Box stellen.“ rief Lauren. „Möchtest du sie jetzt reiten?“ fragte Phoebe ihre Reitlehrerin. „Ne. Ich dachte du würdest vielleicht gerne ein bisschen auf dem Platz mit ihr reiten.“ „Ja, gerne! Darf ich dann auch über die kleinen Sprünge mit ihr?“ fragte Phoebe aufgeregt. „Ja, kannst du machen.“ antwortete Lauren und im selben Augenblick schnappte sich Phoebe einen Führstrick, der neben der Stalltür, an einem Haken hing und rannte nach draußen. „Danke! Danke! Danke!“ brüllte sie glücklich und stand im nächsten Moment neben der Koppel, auf der die süße Haflingerstute Lexie stand. Sie schlüpfte unter dem Zaun hindurch und ging ruhig auf die Stute zu. Lexie stand am Heutrog, Phoebe den Hintern zugewandt und würdigte sie keines Blickes. Aber das störte Phoebe nicht. Als sie direkt neben Lexie stand, streichelte sie ihr über das glänzende beige goldene Fell und krauelte sie hinter den Ohren. „Na, meine Hübsche! Hast du Lust, dich ein bisschen auf dem Platz auszutoben?“ flüsterte sie liebevoll, während sie der Stute über die weichen Nüstern streichelte. Schließlich tastete sie nach dem Metallring am Halfter und ließ den Panikhaken dort mit einem leisen Klicken einrasten. Dann führte sie Lexie am Strick zum Tor und öffnete es.
Bevor sie mit Lexie zum Stall ging, schaute sie noch einmal in den Himmel. Strahlend blau, vereinzelte Schäfchenwolken und Sonne. So mochte Phoebe es am liebsten. Vor allem diese sommerliche Wärme tat ziemlich gut. Lächelnd setzte sie sich wieder in Bewegung und am Stall angekommen, stellte sie das Pferd in die Box neben Milan.
Mit dem Striegel entfernte sie schnell den gröbsten Dreck und griff nach der Wurzelbürste, mit welcher sie schließlich den restlichen Dreck vom Pferdekörper entfernte. Als sie fertig war mit putzen, glänzte Lexies Fell wie neu, so auch ihre Hufe.
Phoebe ging in die Sattelkammer und holte Sattel und Trense. Sorgfältig legte sie Lexie den Sattel auf, schloss den Sattelgurt, strich die Satteldecke glatt und nahm dann die Trense in die Hand. Mit der rechten Hand umfasste sie die glänzenden Lederriemen, während sie mit der anderen Hand vorsichtig das Gebiss in Lexies Maul schob. Gleich darauf zog sie das Genickstück über die Pferdeohren und schnallte alle Riemen fest, zog den Sattelgurt noch einmal an und überprüfte, ob auch alles passend saß. „Kann`s losgehen?“ fragte sie die Haflingerstute und holte noch schnell ihren Reithelm.
Wenig später führte Phoebe Lexie am Zügel auf den Reitplatz. Lauren hielt das Pferd fest, währen Phoebe aufstieg und oben nochmals überprüfte ob ihr Reithelm richtig saß. Sie nahm die Zügel auf und sah ihre Reitlehrerin an. „Alles ok?“ fragte Lauren sie, nur zur Sicherheit. Sie nickte. „Ja, alles gut!“ antwortete sie und ließ Lexie in ruhigem Schritt laufen. Um sie gut aufzuwärmen, ritt Phoebe mit Lexie eine Bahnfigur nach der anderen. „Durch die ganze Bahn wechseln“, „auf dem Mittelzirkel geritten“, „Volte“, anschließend eine „Schlangenlinie mit drei Bögen“, danach „aus der Ecke kehrt“ und so weiter. Gleich darauf verfiel Lexie in einen gemütlichen Arbeitstrab und Phoebe dirigierte sie aufmerksam durch den Slalom. Hin und zurück.
„Leichttraben!“ befahl Lauren mit freundlicher Stimme und beobachtete das Mädchen auf dem Pferd ganz genau, wie sie sich im Takt des Pferdes bewegte. Aufstehen, setzen, aufstehen setzen...
„Beine lang!“, „Knie runter!“ hallte es nun über den Platz. Auch wenn Lauren für Phoebe schon zur Familie gehörte (und andersrum genauso) und die Beiden sich wirklich gut verstanden, musste Phoebe trotzdem beim Reiten so einige (natürlich wichtige und gut gemeinte) Bemerkungen über sich ergehen lassen. Das war eben Reitunterricht.
Nach einigen weiteren Runden, Hufschlagfiguren und Slalom im Trab, erlaubte Lauren ihr, langsam mit dem Galoppieren und dem Springen über die kleinen Hindernisse anzufangen. Ein breites fröhliches Lächeln machte sich auf Phoebes Gesicht breit und sie überlegte wo sie wohl am besten anfangen könnte, den ersten Galopp zu reiten. Sie entschied sich für den Punkt C. „Aussitzen und dann in der Ecke angaloppieren!“ Sie nickte. „So meine Süße. Pass auf!“ machte sie die Stute aufmerksam und trabte auf C zu. Aussitzen, Galopphilfe und dann war es so weit. Lexie galoppierte an und Phoebe fühlte sich wunderbar. Sie passte ihre Bewegungen, denen von Lexie an und sah, wie alles an ihr vorbeizog. Für einen Moment vergaß sie alles um sich herum. Jetzt zählte nicht, dass sie morgen Abend nach Hause fahren musste, dass sie alle hier in Eichental so schrecklich vermissen würde und sich wieder auf die Schule konzentrieren musste. Nein! Jetzt, zählte nur dieser Augenblick. Sie, Lexie und der Wind, welcher ihr sanft durch die Haare wehte, während sie und Lexie im Galopp über den Reitplatz flogen. „Ruhig! Lass sie langsamer galoppieren!“ holte Lauren Phoebe mit ihren Anweisungen wieder aus ihrer Traumwelt zurück. Phoebe korrigierte ihren Sitz und verlangsamte den Galopp etwas. Schließlich parierte sie in den Trab und gleich darauf in den Schritt durch. Gleich würde es so weit sein. Gleich durfte sie mit Lexie den ersten Sprung ausprobieren. Er stand genau mittig, zwischen C und A. Sie ließ Lexie noch einmal die Hand wechseln und trabte ruhig und konzentriert auf der linken Hand. „Denk dran! Je mittiger du den Sprung anreitest, desto besser und leichter wird er für Lexie und dich.“ rief Lauren ihnen nochmals freundlich zu. Dann saß sie in der Ecke bis A aus und wechselte anschließend in einen ruhigen Galopp, während sie durch die Länge der Bahn auf das Hindernis zuritt. Die Stute hatte ein Ohr in ihre Richtung und das andere in die des Hindernisses gerichtet. Als würde sie nur auf das Signal gewartet haben, schoss sie los, auf das Hindernis zu. Phoebe gab die Zügel nach vorn und flüstert: „Jetzt!“
Lexie drückte sich mit ihren Hinterbeinen am Boden ab und plötzlich fuhr ein Ruck durch ihren Körper. Phoebe lehnte sich nach vorne und schon flogen sie über das Hindernis hinweg. Es fühlte sich wirklich wie fliegen an. „WAHNSINN!“ rief sie glücklich. Lexie kam mit ihren Vorderhufen zu erst auf und galoppierte noch ein kleines Stück weiter. Das Mädchen strahlte übers ganze Gesicht. „Sehr gut, Phoebe!“ rief Lauren ihr stolz zu und auch Phoebe wusste, dass dies wahrscheinlich der beste Sprung gewesen war, den sie überhaupt hätte machen können. Alles hatte gestimmt! Die Haltung, der Absprung, der kurze Galopp danach. Alles!
„Ich will nochmal!“ lachte sie begeistert und klopfte der Haflingerstute liebevoll den Hals. „Das hast du super gemacht, meine Süße!“ lobte Phoebe Lexie.
Abschiede. Phoebe hasste Abschiede! Jemanden, der ihr wichtig war, in die Augen sehen zu müssen und sich zu verabschieden, war eines der Gefühle, bzw. eine der Situationen, die sie oftmals ziemlich runter zogen.
Gerade stand sie vor Gale. „Auf Wiedersehen!“ sagte er leise und nahm sie in den Arm. Sie wusste, wenn er sie jetzt loslassen würde und sie ihm antworten müsste, würde sie die Tränen nicht mehr zurückhalten können. Die Zeit hier war einfach viel zu schön, um sie jetzt einfach loslassen zu können. Die Tränen schossen ihr jetzt doch in die Augen. Alles verschwamm und sie drückte sich noch mehr an seine Schulter, damit ja keiner sah, wie sie weinte. Kurz darauf schob er sie liebevoll von sich weg und sah sie an. „Du kommst doch bald wieder!“ versuchte er sie zu trösten. Er hatte es gemerkt. Na klar! Er war ja auch nicht blöd. Jeder Schwachkopf hätte ihr zittern bemerkt, während sie sich an ihn geklammert hatte. In dem Moment als sie zu ihm hoch sah, lief ihr eine Träne über die Wange. Na toll! Das auch noch. Schnell wischte sie sie weg und lächelte ihn aufmunternd an. „Ja. Bis in zwei Wochen oder so.“ schniefte sie und gab Gale einen letzten Abschiedskuss Dann sagte sie Ray noch auf Wiedersehen, der sie auch nochmal in den Arm nahm. „Ach Kleine. Du bist ja bald wieder hier!“ Schließlich stieg sie zu Lauren ins Auto.
„Mach's gut Süße! Sei nicht so traurig!“ verabschiedete sie sich ein letztes Mal, bevor sie die Tür ihres Autos schloss und Phoebe bis zur Haustür ihrer Großeltern begleitete, wo Phoebe liebevoll von ihren Großeltern und Eltern empfangen wurde. Nun waren die Ferien endgültig vorbei.Es waren zwar nur Pfingstferien, die eine Woche gedauert hatten, aber in dieser Woche hatte Phoebe so viele schöne Stunden auf dem Hof und bei ihren Großeltern verbracht. Lange wunderschöne Ausritte, gemütliche Abende mit Gale, morgens, wenn sie auf dem Hof geschlafen hatte, den super leckeren Cappuccino trinken, lustige und spannende Ausflüge und Reitstunden mit Ray und Lauren, schön frühstücken und andere lustige, schöne Momente mit ihren Großeltern, natürlich auch das Kuscheln mit den Pferden, Katzen und Hunden und das Herumalbern mit Gale und seinem besten Freund Tommy. Heute Abend, und bis dahin war es nicht mehr lange, würde sie wieder „Zuhause“ in ihrem Bett liegen und sich an die wundervolle Zeit in Eichental erinnern. Tja. Und morgen würde die Schule wieder anfangen. Wie sie sich darauf freute... Nicht!
„Guten Morgen!“ sagte ihr Vater, als er in Phoebes Zimmer kam, um sie zu wecken. „Aufstehen!“ rief er freundlich und verließ auch schon wieder das Zimmer. Phoebe gab ein genervt knurrendes Geräusch von sich und gähnte lange und ausgiebig. Die Augen hielt sie jedoch geschlossen. Ab und zu blinzelte sie oder versuchte ihre Augen ganz zu öffnen, was ihr allerdings nicht wirklich gelang, Sie war einfach zu müde. Kein Wunder! Es war halb sechs Uhr morgens. Wer war da nicht müde, wenn er zur Schule oder Arbeit musste?! Auf dem Hof würde sie schon um halb vier oder so aufstehen. Das war schließlich was ganz anders! Die Tiere brauchten Futter. Die Lehrer in der Schule wurden trotzdem bezahlt, selbst wenn sie keinen Unterricht gaben. Man sah es ja an dem ganzen Ausfall, den Phoebe letztes Jahr hatte.
Na ja, Bezahlung und Tiere hin oder her. Aufstehen musste sie jetzt trotzdem. Müde schlug sie die Decke zurück und schälte sich aus dem Bett. Schließlich öffnete sie ihren Kleiderschrank und starrte hinein. Schon wieder, wie so oft, wusste sie nicht, was sie anziehen sollte. Phoebe griff einfach in den Schrank und kramte das dunkelrote T-Shirt und die schwarze Hose mit den goldenen Reißverschlüssen an den Hosentaschen hervor.
Punkt sieben Uhr setzte ihr Vater sie an der Schule ab. „Hab einen schönen Tag. Bis heute Nachmittag!“ verabschiedete er sich von seiner Tochter. „Du auch. Ich hab dich lieb!“ rief Phoebe ihm zu, als sie aus dem Auto kletterte. „Ich dich auch!“ Sie zog ihren Rucksack von der Rückbank des Wagens und schwang ihn über ihre Schultern. Mit einem Lächeln und einem kleinen Luftkuss schloss sie die Wagentür und sah dem wegfahrenden Auto ihres Vaters hinterher. Dann drehte sie sich um und schlurfte über den Schulhof, in Richtung der Eingangstür. Eigentlich durften die Schüler vor halb acht nicht ins Schulgebäude. Allerdings durften sie sich ins Treppenhaus, hinter den Eingangstüren setzen. Und genau das tat Phoebe auch. Sie kramte ihre Kopfhörer aus der Jackentasche und steckte den Anschlussstecker in ihr Handy. Dann steckte sie sich die weißen In-Ear-Kopfhörer in die Ohren und schaltete die Musik an. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, die jetzt auf und ab hüpften, während sie ihren Kopf im Takt der Musik bewegte. Im Treppenhaus war es noch ziemlich frisch dafür, dass eigentlich Sommer war. Draußen schien schon die Sonne golden vom hellblauen Himmel hinunter. „Eigentlich viel zu Schade, an einem so schönen Tag nur in der Schule sitzen zu müssen.“ dachte Phoebe. Was würde sie dafür geben, jetzt mit Gale auf Milan und Lexie auszureiten, mit Nevio Bodenarbeit zu machen oder einfach nur ein bisschen mit ihm herum zu albern, gemütlich mit Lauren einen Cappuccino trinken, einen Familienausflug zu machen, Scarlett zu knuddeln oder eben alles andere, was man an einem Sommertag machen konnte. Stattdessen, würde sie jetzt bis vierzehn Uhr dreißig in der Schule rumsitzen und sich das Geschwafel über Kurvendiskussion in Mathe und andere Dinge anhören, welche sie später wahrscheinlich sowieso nicht gebrauchen konnte. Im Grunde ging sie gerne zur Schule. Jeden Tag konnte sie ihre beste Freundin Susan sehen, in Kunst soviel zeichnen, wie sie wollte und Deutsch war auch gar nicht schlecht. Während andere beim Thema erörtern literarischer Texte oder eine Analyse in Verbindung mit einer Interpretation schreiben, buchstäblich verzweifelten und auch beim kreativen Schreiben nicht wirklich besser zu recht kamen, hätte Phoebe tausende von diesen Texten schreiben können. Dafür hatte sie ihre Probleme in Mathematik. Wofür brauchte man bitte Kurvendiskussionen, Polynomdivisionen oder das Lösen verschiedenster Funktionen? Immerhin wollte sie weder Mathematikerin, Physikerin, geschweige denn Mathelehrerin oder Architektin werden. Aber wenn sie in der 12. Klasse Mathe immer noch nicht abwählen konnte, musste dieses Fach eventuell doch wichtiger für sie sein, als sie vermutete. Es war vielleicht nicht so, dass Phoebe in Mathe gar nichts konnte, sonst hätte sie auf dem Zeugnis keine 3+ gehabt, aber sie hätte auch gerne auf dieses Fach verzichtet, wenn es möglich gewesen wäre.
Sport war eigentlich völlig ok. Sie hatte sich für einen Kurs entschieden, in dem sie tanzen und später turnen konnte. Phoebe war ziemlich gelenkig. Ein Spagat oder Bogengang, beziehungsweise Handstandüberschlag waren kein Problem für sie. Und tanzen machte ihr einfach Spaß, weil Phoebe Musik liebte. Damit ging alles leichter. Hausaufgaben, Stallarbeit, Haushalt, … völlig egal. Apropos Musik. Sie schaute auf ihr Handydisplay. Das Mädchen war so in Gedanken gewesen, dass sie die Musik gar nicht mehr wahrgenommen hatte.. Schließlich schaltete sie die Musik aus. In diesem Moment kam ihre beste Freundin Susan um die Ecke gebogen und durch die Tür gestiefelt. Schon an ihrem Gesichtsausdruck konnte Phoebe erkennen, dass etwas nicht stimmte. „Hallo! Was ist denn mit dir los?“ fragte sie Susan besorgt, als sie sich zur Begrüßung umarmten. „Hallo. Ach, ich hab keine Lust!“ seufzte sie genervt. „Super. Da sind wir ja schon zwei!“ lachte Phoebe ironisch und Susan verdrehte grinsend die Augen. „Na komm! Lass uns erst mal reingehen.“ sagte Phoebe mit einem Blick auf ihre Handyuhr, die mittlerweile drei Minuten nach halb acht anzeigte. Vielleicht würde der Tag ja doch nicht so schlimm werden.