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Beschreibung

“Rich Dad’s CASHFLOW Quadrant“ ist DER Leitfaden für finanzielle Freiheit. Nach Rich Dad Poor Dad ist es das zweite Buch in der Rich-Dad-Reihe und zeigt, warum manche Menschen weniger arbeiten, mehr verdienen und weniger Steuern zahlen. CASHFLOW Quadrant ist für all diejenigen, die bereit sind, über die Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses hinaus in die Welt der finanziellen Freiheit einzutreten. Es ist für diejenigen, die ihr Leben grundlegend verändern und die Kontrolle über ihre finanzielle Zukunft übernehmen wollen. Robert T. Kiyosaki folgt der Überzeugung, dass die meisten Menschen deshalb finanzielle Probleme haben, weil sie jahrelang zur Schule gegangen sind, aber nie etwas über Geld gelernt haben. Von seinem »Rich Dad« hat er gelernt, dass dieser Mangel an fi nanzieller Bildung der Grund dafür ist, dass so viele Menschen ihr ganzes Leben lang so hart für Geld arbeiten, anstatt zu lernen, wie sie Geld für sich arbeiten lassen können. Dieses Buch wird Ihre Einstellung zu Jobs, Karrieren und dem eigenen Unternehmen verändern und Sie dazu inspirieren, die Regeln des Geldes zu lernen, die die Reichen anwenden, um ihr eigenes Vermögen aufzubauen und zu vergrößern. CASHFLOW Quadrant ist für alle Menschen, die … … über die Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses hinaus in die Welt der finanziellen Freiheit eintreten wollen … ihr Leben grundlegend verändern und die Kontrolle über ihre finanzielle Zukunft übernehmen wollen

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Seitenzahl: 394

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Titelseite

RICH DAD POOR DAD’S

Cashflow®Quadrant

DER WEG ZUR FINANZIELLEN FREIHEIT

Robert T. Kiyosaki

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.dnb.de abrufbar.

Wir freuen uns auf eure Anregungen und Fragen [email protected]

Wichtiger HinweisDie im Buch veröffentlichten Empfehlungen wurden von Verfasser und Verlag erarbeitet und geprüft. Der Inhalt dieses Buches beruht ausschließlich auf den persönlichen Erfahrungen des Autors und erhebt keinen wissenschaftlichen Anspruch. Die benutzten Begrifflichkeiten sind wertfrei. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

1. Auflage 2025© 2025 Deutscher Wirtschaftsbuch Verlag,Deutscher Wirtschaftsbuch Verlag GmbH, Christoph ­Rodt-Straße 11, 86476 Neuburg an der Kammel www.deutscherwirtschaftsbuchverlag.comAlle Rechte vorbehalten.

Copyright der Originalausgabe: © 1998, 2012 by Robert T. KiyosakiThis edition published by arrangement with Rich Dad Operating Company, LLC.First edition [05] [2025] First German edition printed by Deutscher Wirtschaftsbuch Verlag.

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors nicht zulässig. Das gilt gleichermaßen für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Verfilmungen und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Wir behalten uns die Nutzung der Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor. Falls die Publikation Links zu externen Webseiten Dritter enthält, haben wir auf deren Inhalte keinen Einfluss; für diese fremden Inhalte können wir keine Gewähr übernehmen. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt dieserVeröffentlichung nicht erkennbar.Auch wenn eine gendergerechte Sprache wünschenswert ist, gibt es aus Sicht des Verlages bisher keine befriedigende, gut lesbare Lösung. Der leichten Lesbarkeit zuliebe haben wir des Öfteren von der Doppelung männlicher und weiblicher Formen Abstand genommen. Selbstverständlich liegt es uns fern, dadurch einen Teil der Bevölkerung zu diskriminieren.

Übersetzung: Petra Pyka Satz: inpunkt[w]o Korrektorat: Anke SchenkerCover- und Umschlaggestaltung:Coverfoto: Seymour & Brody StudioIllustration: CASHFLOW, Rich Dad, and CASHFLOW-Quadrant are registered trademarks of CASHFLOW Technologies, Inc.eBook: ePUBoo.com

ISBN Print: 978-3-69066-045-7ISBN E-Book (PDF): 978-3-69066-047-1ISBN E-Book (EPUB, Mobi): 978-3-69066-046-4

Mein reicher Vater sagte oft: »Richtig frei sein kannst du nur, wenn du finanziell unabhängig bist.«Er sagte auch: »Freiheit mag kostenlos sein, hat aber trotzdem ihren Preis.« Dieses Buch ist all jenen gewidmet, die bereit sind, diesen Preis zu zahlen.

Anmerkung der RedaktionDIE ZEITEN ÄNDERN SICH

Seit Rich Dad Poor Dad 1997 erstveröffentlicht wurde, haben sich unsere Wirtschaft und die Investmentlandschaft in vielerlei Hinsicht verändert. Vor 14 Jahren stellte Robert Kiyosaki die gängige Meinung mit seiner kühnen Aussage »Ihr Eigenheim ist kein Vermögenswert« infrage. Seine nonkonformistischen Ansichten zu Geld und Investitionen stießen auf Skepsis, Kritik und Empörung.

2002 riet uns Robert in seinem Buch Rich Dad’s Prophecy, uns auf einen bevorstehenden Einbruch der Finanzmärkte einzustellen. 2006 schrieb Robert zusammen mit Donald Trump Warum wir wollen, dass Sie reich werden, getragen von ihrer gemeinsamen Sorge um die amerikanische Mittelschicht.

Robert spricht sich nach wie vor leidenschaftlich dafür aus, wie wichtig und wirkungsvoll Finanzbildung ist. Heute, im Nachgang zum SubprimeFiasko, zu Rekordzahlen bei Zwangsvollstreckungen und zu einer globalen Wirtschaftskrise, die noch nicht vorüber ist, erscheinen seine Worte nicht nur prophetisch, sondern geradezu erleuchtet. Viele Skeptiker hat er inzwischen überzeugt.

Bei der Arbeit an der Ausgabe von Rich Dad’s CASHFLOW Quadrant von 2011 wurde Robert zweierlei klar: Seine Botschaft und seine Lehren hatten sich bewährt und die Investmentlandschaft – die Welt, in der Investoren tätig sind – hat sich drastisch verändert. Diese Veränderungen wirkten und wirken sich auch weiterhin auf alle aus, die dem I-Quadranten (den Investoren) zuzuordnen sind, und haben Robert dazu veranlasst, einen maßgeblichen Abschnitt dieses Buches zu aktualisieren – nämlich das fünfte Kapitel: Die fünf Kategorien von Investoren.

DANKSAGUNG

Durch den phänomenalen Erfolg von Rich Dad Poor Dad haben wir weltweit Millionen neuer Freunde gewonnen.

Ihre wohlmeinenden Worte, ihre Gewogenheit und ihre fantastischen Geschichten von Ausdauer, Leidenschaft und Erfolg bei der Anwendung der Rich-Dad-Grundsätze in ihrem Leben haben mich dazu inspiriert, dieses Buch zu schreiben: Rich Dad Poor Dad – Der Cashflow-Quadrant: Der Weg in die finanzielle Unabhängigkeit.

Daher möchte ich mich bei meinen alten und neuen Freunden bedanken – für eine so engagierte Unterstützung, wie ich sie mir nie hätte träumen lassen.

INHALT

Anmerkung der RedaktionDie Zeiten ändern sich
Danksagung
Vorwort: Was wollen Sie in Ihrem Leben erreichen?
Einleitung: In welchem Quadranten befinden Sie sich?
Erster Teil: Der Cashflow-Quadrant
Erstes Kapitel: Warum sucht ihr euch keinen Job?
Zweites Kapitel: Quadranten wie Menschen – jeder ist anders
Drittes Kapitel: Warum den Menschen Sicherheit wichtiger ist als Freiheit
Viertes Kapitel: Die drei Arten von Unternehmenssystemen
Fünftes Kapitel: Die fünf Kategorien von Investoren
Sechstes Kapitel: Geld können Sie nicht mit den Augen sehen
Zweiter Teil: Wie Sie das Beste aus sich herausholen
Siebtes Kapitel: Wie Sie werden, was Sie sind
Achtes Kapitel: Wie kann ich reich werden?
Neuntes Kapitel: Selbst die Bank sein – nicht der Banker
Dritter Teil: Wie Sie ein erfolgreicher Unternehmer und Investor werden
Zehntes Kapitel: In ganz kleinen Schritten
In sieben Schritten auf die finanzielle Überholspur
Elftes Kapitel: Erster Schritt – Höchste Zeit, sich um Ihre eigenen Geschäfte zu kümmern
Zwölftes Kapitel: Zweiter Schritt – Wie Sie Ihren Cashflow in den Griff kriegen
Dreizehntes Kapitel: Dritter Schritt – Der Unterschied zwischen Risiko und riskant
Vierzehntes Kapitel: Vierter Schritt – Was für ein Investor möchten Sie werden?
Fünfzehntes Kapitel: Fünfter Schritt – Suchen Sie sich Mentoren
Sechzehntes Kapitel: Sechster Schritt – Wie Enttäuschung zur Stärke wird
Siebzehntes Kapitel: Siebter Schritt – Die Kraft des Glaubens
Achtzehntes Kapitel: Zusammenfassung
Über den AutorRobert Kiyosaki

Vorwort:WAS WOLLEN SIE IN IHREM LEBEN ERREICHEN?

Die meisten von uns kennen die Frage: »Was willst du werden, wenn du groß bist?«

Ich hatte als Kind viele Interessen und die Qual der Wahl. Wenn sich etwas aufregend und glamourös anhörte, wollte ich es machen. Ich wäre gern Meeresbiologe, Astronaut, Marinesoldat, Schiffsoffizier, Pilot oder Football-Profi geworden.

Zu meinem Glück konnte ich gleich drei dieser Ziele erreichen: Ich war Offizier des Marine Corps, Schiffsoffizier und Pilot.

Auf keinen Fall wollte ich Lehrer, Schriftsteller oder Buchhalter werden. Lehrer wollte ich nicht werden, weil mir die Schule keinen Spaß machte. Schriftsteller nicht, weil ich in Englisch zweimal durchgefallen bin. Und mein MBA-Studium habe ich abgebrochen, weil ich Buchführung nicht ausstehen konnte.

Die Ironie dabei: Als Erwachsener bin ich heute alles, was ich nie werden wollte. Obwohl ich nicht gern zur Schule ging, besitze ich ein Bildungsunternehmen und bin überall auf der Welt als Lehrer tätig – weil es mir Spaß macht. Und obwohl ich in Englisch zweimal durchgefallen war, weil ich keine Aufsätze schreiben konnte, verdanke ich meine Bekanntheit heute vor allem meiner Tätigkeit als Autor. Mein Buch Rich Dad Poor Dad stand über sieben Jahre lang auf der Bestsellerliste der New York Times und gehört zu den drei meistverkauften Titeln in den Vereinigten Staaten. Noch besser verkauften sich nur The Joy of Sex und The Road Less Traveled. Der Ironie damit nicht genug: In meinem Buch Rich Dad Poor Dad und meinem Brettspiel CASHFLOW® geht es um Buchführung – noch eines meiner Problemfächer.

Was das alles mit der Frage zu tun hat, was Sie in Ihrem Leben erreichen wollen?

Das beantwortet die einfache, aber tiefgründige Feststellung des vietnamesischen Mönchs Thich Nhat Hanh: »Der Weg ist das Ziel.« Man könnte auch sagen, Ihr Ziel ist es, Ihren Weg im Leben zu finden. Und das hat nichts mit Ihrem Beruf zu tun oder damit, wie viel Sie verdienen, oder mit Ihren Titeln, Erfolgen und Fehlschlägen.

Ihren Weg zu finden bedeutet herauszufinden, wozu Sie auf der Welt sind. Was ist der Sinn Ihres Lebens? Wozu wurde Ihnen das Leben geschenkt? Und was haben Sie dem Leben zurückzugeben?

Rückblickend weiß ich, dass es an der Schule nicht darum ging, meinen Weg im Leben zu finden. Ich besuchte vier Jahre lang die Militärakademie, studierte und wurde zum Schiffsoffizier ausgebildet. Hätte ich beruflich für Standard Oil Öltanker gefahren, hätte ich meinen Weg im Leben nie gefunden. Wäre ich beim Marine Corps geblieben oder hätte als Pilot für verschiedene Fluggesellschaften gearbeitet, hätte ich meinen Weg im Leben nie gefunden. Wäre ich Schiffsoffizier geblieben oder Verkehrspilot geworden, dann hätte ich weder internationale Bestseller geschrieben, noch wäre ich von Oprah Winfrey in ihre Show eingeladen worden, wäre weder Co-Autor von Donald Trump gewesen oder hätte ein internationales Bildungsunternehmen gegründet, das in aller Welt Unternehmergeist und Investmentkompetenz vermittelt.

Ihren Weg finden

Dieses Buch ist so bedeutsam, weil es sich darum dreht, Ihren Weg im Leben zu finden. Die meisten Menschen werden bekanntlich in frühester Jugend darauf getrimmt, zur Schule zu gehen und sich einen Job zu suchen. In der Schule geht es darum, sich im E-oder S-Quadranten zu bewähren – nicht darum, wie Sie Ihren Lebensweg finden.

Ich weiß, es gibt Menschen, die wissen schon sehr früh ganz genau, was sie einmal werden wollen. Sie wachsen in dem Bewusstsein auf, dass sie einmal Arzt, Anwalt, Musiker, Golfspieler oder Schauspieler werden. Wir alle haben schon von solchen Wunderkindern gehört – Kindern mit außergewöhnlichen Begabungen. Sie werden jedoch feststellen, dass das alles nur Berufe sind, nicht unbedingt ein Lebensweg.

Wie finden Sie Ihren Weg im Leben?

Meine Antwort darauf: Ich wünschte, ich wüsste es. Hätte ich Zauberkräfte und könnte Ihren Lebensweg auf magische Weise vor Ihnen erscheinen lassen, dann würde ich das tun.

Ich kann aber nicht zaubern. Und ich kann Ihnen auch nicht sagen, was Sie tun sollen. Ich kann Ihnen höchstens verraten, wie ich das gemacht habe – nämlich indem ich auf meine Intuition, mein Herz und mein Bauchgefühl vertraute. Als ich 1973 aus dem Krieg zurückkehrte und mein armer Vater vorschlug, ich solle weiterstudieren und mir dann eine Stelle beim Staat suchen, schaltete mein Kopf auf Durchzug, das Herz wurde mir schwer und mein Bauch sagte: »Nie im Leben.«

Als er mir riet, zu Standard Oil zurückzugehen oder Verkehrsmaschinen zu fliegen, war die Reaktion dieselbe. Ich wusste, eine Karriere auf dem Schiff oder als Pilot kam für mich nicht infrage – obwohl das fraglos tolle Berufe sind und sich damit gutes Geld verdienen ließe.

1973 war ich 26 Jahre alt und somit fast erwachsen. Ich hatte auf meine Eltern gehört, war zur Schule gegangen, hatte ein College-Studium absolviert und zwei Berufsabschlüsse: ein Patent als Schiffsoffizier und einen Flugschein. Das Problem dabei: Es waren die beruflichen Träume eines Kindes.

Mit 26 war ich alt genug, um zu wissen, dass Bildung ein Prozess ist. Als ich Schiffsoffizier werden wollte, besuchte ich eine Akademie, die Schiffsoffiziere ausbildete. Als ich fliegen lernen wollte, besuchte ich die Flugschule der Marine, die aus Nichtpiloten Piloten macht, und absolvierte dort eine zweijährige Ausbildung. Über den nächsten Schritt meines Bildungsprozesses machte ich mir viele Gedanken. Ich wollte erst wissen, was aus mir werden sollte, bevor ich mich auf die nächste Phase meiner Ausbildung einließ.

Klassische Bildungswege waren gut für mich gewesen. Ich hatte die beruflichen Träume meiner Kindheit verwirklicht. Doch das Erwachsenwerden fand ich verwirrend, denn es gab keine klaren Signale, welcher Weg der richtige für mich war. Ich wusste, was ich nicht werden wollte. Aber was ich werden wollte, das wusste ich nicht.

Hätte ich nur einen neuen Beruf ergreifen wollen, wäre alles ganz einfach gewesen. Hätte ich Arzt werden wollen, hätte ich Medizin studiert. Und hätte ich Anwalt werden wollen, dann eben Jura. Doch ich wusste: Es gab mehr im Leben, als wieder die Schulbank zu drücken und eine weitere berufliche Qualifikation zu erwerben.

Damals war mir das nicht bewusst, doch mit 26 suchte ich nicht nach dem nächsten Beruf, sondern nach meinem Weg im Leben.

Eine Ausbildung der anderen Art

1973, in meinem letzten aktiven Dienstjahr im Marine Corps, war ich auf Hawaii stationiert – nicht weit von zu Hause. Und ich wusste, ich wollte in die Fußstapfen meines reichen Vaters treten. Noch während meiner Dienstzeit belegte ich am Wochenende Kurse über Immobilien und Betriebswirtschaft. So bereitete ich mich darauf vor, ein Unternehmer aus dem B- und I-Quadranten zu werden.

Gleichzeitig schrieb ich mich auf Empfehlung eines Bekannten in einen Kurs für Persönlichkeitsentwicklung ein, denn ich wollte herausfinden, wer ich war. So ein Kurs gehört nicht zum klassischen Bildungskanon, und ich bekam dafür keine Punkte oder Noten. Anders als bei den Immobilienkursen wusste ich vorher nicht, was ich dort lernen würde. Ich wusste nur: Es war höchste Zeit, Kurse zu belegen, um mehr über mich zu erfahren.

Auf meinem ersten Wochenendseminar zeichnete die Dozentin folgende einfache Grafik auf das Flipchart:

Als die Grafik vollständig war, drehte sich die Kursleiterin um und meinte: »Um uns zu einem ganzen Menschen zu entwickeln, brauchen wir geistige, körperliche, emotionale und spirituelle Bildung.«

Als ich das hörte, wurde mir klar: In der Schule ging es in erster Linie darum, den Schülern geistige Bildung zu vermitteln. Deshalb kommen auch so viele gute Schüler im wirklichen Leben nicht so gut zurecht – vor allem nicht in der Finanzwelt.

Im weiteren Verlauf des Wochenendseminars erkannte ich, was mir an der Schule missfiel, denn ich merkte: Ich lerne gern, aber ich mag die Schule nicht.

Das klassische Bildungswesen bot hervorragende Voraussetzungen für Einserschüler, aber nicht das richtige Umfeld für mich. Das traditionelle Bildungssystem nahm mir meinen Mut und versuchte, mich durch das Gefühl der Angst zu motivieren: der Angst davor, Fehler zu machen; der Angst zu versagen und der Angst, einmal keinen Job zu finden. Ich sollte darauf programmiert werden, ein Angestellter aus dem E-oder S-Quadranten zu werden. Doch ich erkannte: Das herkömmliche Bildungssystem war nicht der Ort für jemanden, der Unternehmer aus dem B- und I-Quadranten werden wollte.

Deshalb haben so viele Gründer und Unternehmer auch keinen formalen Bildungsabschluss – darunter Thomas Edison (General Electric), Henry Ford (Ford Motor Company), Steve Jobs (Apple), Bill Gates (Microsoft), Walt Disney (Disneyland) und Mark Zuckerberg (Facebook).

Im Verlauf des Tages erklärte die Dozentin immer mehr über diese vier Arten der Persönlichkeitsentwicklung, und mir wurde klar, dass ich die meiste Zeit meines Lebens in einem ausgesprochen feindlichen Bildungsumfeld verbracht hatte. Nach vier Jahren unter Männern an der Militärakademie und fünf Jahren als Flieger war ich zwar emotional und spirituell stark, jedoch ganz im Sinne einer Entwicklung vom Mann zum Macho. Ich besaß keine sanfte Seite oder weibliche Energie. Schließlich war ich zu einem Offizier des Marine Corps ausgebildet worden, der unter Stress keine Emotionen zeigte, bereit war zu töten und spirituell darauf eingestellt war, sein Leben für sein Land zu geben.

Wenn Sie den Film Top Gun mit Tom Cruise kennen, dann hatten Sie bereits einen Einblick in die maskuline Welt und das Draufgängertum von Militärpiloten. Mir gefiel es in dieser Welt und ich passte gut hinein. Es war eine moderne Welt der Ritter und Krieger – kein Ort für Weicheier.

Während des Seminars entdeckte ich meine Emotionen und fühlte mich für einen kurzen Moment spirituell berührt. Ich vergoss viele Tränen – und ich hatte allen Grund dazu. Ich hatte Dinge getan und gesehen, die man niemandem zumuten sollte. Auf dem Seminar umarmte ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Mann – das hatte ich noch nie getan, noch nicht einmal meinen Vater hatte ich je umarmt.

Am Sonntagabend fiel es mir schwer, den Workshop zur Persönlichkeitsentwicklung zu verlassen, denn in dem Seminar hatte ich ein freundliches, liebevolles, ehrliches Umfeld erlebt. Daher war es am Montagmorgen ein richtiger Schock für mich, wieder von egozentrischen jungen Piloten umgeben zu sein, für die es nur darum ging, zu fliegen, zu töten und für ihr Land zu sterben.

Nach diesem Wochenendseminar wusste ich, dass es höchste Zeit war, etwas zu ändern. Doch mir war auch klar, dass eine Entwicklung hin zu einem emotional und spirituell freundlicheren, sanfteren und empathischeren Menschen die schwerste aller Aufgaben für mich sein würde. Das lief all meinen Jahren an der Militärakademie und in der Fliegerschule zuwider. Ich kehrte nie ins klassische Bildungssystem zurück. Ich verspürte keine Lust, zu studieren, um wieder Noten, Abschlüsse, Zertifikate oder Zulassungen zu erhalten. Von da an galt für mich: Wenn ich einen Kurs oder eine Schule besuchte, dann um zu lernen und ein besserer Mensch zu werden. Ich war nicht länger hinter Zeugnissen, akademischen Graden oder Qualifikationen her.

Für jemanden wie mich, der in einer Lehrerfamilie aufgewachsen war, zählten Noten, die Highschool und das College, das man besucht hatte, sowie weiterführende Studienabschlüsse einfach alles. Wie die Orden und Abzeichen an der Brust eines Militärpiloten waren höhere Bildungsabschlüsse und Eliteunis die Statussymbole und Auszeichnungen für Angehörige des Bildungssystems. Menschen ohne Highschoolabschluss waren in ihren Augen die ungewaschenen verlorenen Seelen des Lebens. Wer einen Masterabschluss hatte, blickte auf alle herab, die es nur bis zum Bachelor geschafft hatten. Und wer einen Doktorgrad erlangte, verdiente besondere Anerkennung. Mit 26 wusste ich: In diese Welt wollte ich nie wieder zurückkehren.

Anmerkung der Redaktion: 2009 wurde Robert von der angesehenen San Ingacio de Loyola in Lima, Peru, die Ehrendoktorwürde im Bereich Unternehmertum verliehen. Zu den wenigen sonstigen Empfängern dieser Auszeichnung zählen auch politische Führungspersönlichkeiten, darunter ein ehemaliger spanischer Präsident.

Wie ich meinen Weg fand

Bestimmt fragen sich viele von Ihnen: Warum spricht der so viel von unkonventionellen Bildungsangeboten?

Aus folgendem Grund: Das erste Seminar zur Persönlichkeitsentwicklung entfachte meine Liebe zum Lernen neu – jedoch nicht für die Art des Lernens, die an der Schule propagiert wird. Nach Abschluss des Seminars entwickelte ich mich zum Seminar-Junkie. Ich besuchte ein Seminar nach dem anderen, um mehr über die Zusammenhänge zwischen meinem Körper, meinem Geist, meinen Emotionen und meiner Spiritualität zu erfahren.

Je mehr ich lernte, desto mehr Fragen stellten sich mir zum klassischen Bildungssystem. Fragen wie:

•Warum gefällt es so vielen Kindern nicht in der Schule?

•Warum mögen so wenige Kinder die Schule?

•Warum sind so viele hochgebildete Menschen im wirklichen Leben nicht erfolgreich?

•Bereitet uns die Schule auf die Realität vor?

•Warum lernte ich zwar gern, mochte aber die Schule nicht?

•Warum sind die meisten Lehrer arm?

•Warum wird uns in der Schule so wenig über Geld beigebracht?

Diese Fragen veranlassten mich dazu, mich mit Bildung außerhalb der geheiligten Hallen des Schulsystems auseinanderzusetzen. Je mehr ich mich damit beschäftigte, desto besser begriff ich, was ich gegen die Schule hatte und warum sie den meisten Schülern – sogar den Einserschülern – schlechte Dienste leistete.

Mein Wissensdurst berührte mich auf einer spirituellen Ebene, und ich wurde zum Bildungsunternehmer. Hätte mich das alles nicht so interessiert, wäre ich nie Autor geworden und hätte nie Finanzbildungsspiele entwickelt. Meine spirituelle Bildung führte mich auf meinen Lebensweg.

Es scheint, als sei es nicht unser Verstand, der uns auf unseren Lebensweg führt. Unser Weg im Leben besteht darin, herauszufinden, was uns am Herzen liegt.

Das bedeutet nicht, dass man seinen Weg nicht auch im klassischen Bildungssystem finden kann. Das tun viele, da bin ich mir sicher. Ich bezweifle lediglich, dass mir das gelungen wäre.

Warum ist es so wichtig, seinen Weg zu gehen?

Wir alle kennen Menschen, die viel Geld verdienen, aber keine Freude an ihrer Arbeit haben. Wir kennen auch Menschen, die nicht viel verdienen und keine Freude an ihrer Arbeit haben. Und wir alle kennen Menschen, die nur des Geldes wegen arbeiten.

Einer meiner Klassenkameraden an der Akademie der Handelsmarine erkannte ebenfalls, dass er nicht sein Leben lang zur See fahren wollte. Nach seinem Abschluss studierte er Jura, absolvierte eine dreijährige Ausbildung zum Anwalt und gründete eine eigene Kanzlei im S-Quadranten.

Er starb mit Anfang 50 – als ausgesprochen erfolgreicher, aber todunglücklicher Anwalt. Wie ich hatte er mit 26 schon zwei Berufe. Obwohl er seinen Beruf nicht mochte, arbeitete er weiter, weil er Familie hatte, Kinder, eine Hypothek und Rechnungen, die bezahlt werden mussten.

Ein Jahr vor seinem Tod traf ich ihn bei einem Jahrgangstreffen in New York. Aus ihm war ein verbitterter Mensch geworden. »Ich mache nichts anderes als hinter Geldsäcken wie dir aufzuräumen. Und dafür bezahlen sie mich auch noch schlecht. Ich verabscheue meine Arbeit und meine Mandanten.«

»Warum sattelst du nicht um?«, wollte ich wissen.

»Das kann ich mir nicht leisten. Meine älteste Tochter kommt gerade aufs College.«

Er starb an einem Herzinfarkt, noch bevor sie ihren Abschluss machte.

Dank seiner Berufsausbildung hatte er viel Geld verdient, doch er war emotional angespannt und spirituell – und bald auch körperlich – am Ende.

Das ist sicher ein Extrembeispiel. Die meisten Leute verabscheuen ihren Beruf nicht so sehr wie mein Freund. Doch das Beispiel veranschaulicht das Problem, wenn jemand in einem Beruf feststeckt und nicht in der Lage ist, seinen Weg im Leben zu finden.

Genau darin sehe ich das große Manko des traditionellen Bildungswesens. Millionen von Menschen kommen aus der Schule und finden sich in Jobs wieder, die ihnen keinen Spaß machen. Sie wissen, dass ihnen etwas fehlt im Leben. Viele Menschen geraten auch finanziell in die Falle: Sie verdienen gerade so viel, dass es zum Überleben reicht, und möchten gern mehr, wissen aber nicht, wie sie das anstellen sollen.

Weil sie die anderen Quadranten nicht kennen, gehen viele zurück auf die Schulbank, suchen nach neuen oder besser bezahlten Berufen im E- oder S-Quadranten – ohne etwas von der Welt der Quadranten B und I zu ahnen.

Warum ich Lehrer geworden bin

Der Hauptgrund, warum ich Lehrer im B-Quadranten geworden bin, war mein Wunsch, anderen Finanzbildung zu vermitteln. Ich wollte diese Art der Bildung für jeden verfügbar machen, der lernwillig war, ungeachtet seiner finanziellen Möglichkeiten oder seiner Schulnoten. Deshalb brachte The Rich Dad Company das Spiel CASHFLOW heraus. Es kann Wissen dorthin vermitteln, wo ich nie hinkäme. Das Schöne an diesem Spiel: Es ist so konzipiert, dass Menschen anderen Menschen etwas beibringen – ganz ohne teure Dozenten oder Kursräume. Das Spiel CASHFLOW wurde inzwischen in über 16 Sprachen übersetzt und erreicht weltweit Millionen von Menschen.

The Rich Dad Company bietet heute nicht nur Kurse zur Finanzbildung, sondern auch Coaching- und Mentorendienste, um die persönliche Finanzbildung zu unterstützen. Unsere Programme eignen sich besonders für Menschen, die aus den Quadranten E und S in die Quadranten B und I wechseln möchten.

Ob es jeder in die Quadranten B und I schafft, kann nicht zugesichert werden – doch wer es will, weiß dann zumindest, wie es geht.

Veränderungen sind nicht so einfach

Für mich war es nicht einfach, die Quadranten zu wechseln. Es war nicht nur geistig ein schweres Stück Arbeit, sondern vor allem auch emotional und spirituell. Da ich in einer Familie hochgebildeter Angestellter aus dem E-Quadranten aufgewachsen war, hatte ich deren Werte in Bezug auf Bildung, Arbeitsplatzsicherheit, Sozialleistungen und staatliche Rente verinnerlicht. In vielerlei Hinsicht erschwerten mir diese Werte den Übergang. Ich musste mich ihren Warnungen und Bedenken und ihrer Kritik an der Entscheidung, Unternehmer und Investor zu werden, ganz bewusst verschließen.

Zu den Überzeugungen, von denen ich mich verabschieden musste, gehörte:

•»Aber du brauchst doch einen Job.«

•»Du gehst zu viele Risiken ein.«

•»Was, wenn es schiefgeht?«

•»Studiere lieber weiter und mache einen Master-Abschluss.«

•»Werde Arzt. Ärzte verdienen gut.«

•»Die Reichen sind raffgierig.«

•»Warum ist dir Geld so wichtig?«

•»Geld macht nicht glücklich.«

•»Lebe lieber unter deinen Verhältnissen.«

•»Geh auf Nummer sicher. Jage nicht deinen Träumen nach.«

Ernährung und Bewegung

Ich habe von emotionaler und spiritueller Entwicklung gesprochen, weil sie die Voraussetzung dafür ist, sein Leben dauerhaft zu verändern. So hat es meist keinen Sinn, einem übergewichtigen Menschen zu sagen: »Iss einfach weniger und bewege dich mehr.« Ernährung und Bewegung sind aus rationaler Sicht sicherlich sinnvoll, doch die meisten übergewichtigen Menschen essen nicht, weil sie Hunger haben – sie essen, um eine emotionale, seelische Leere zu füllen. Wer eine Diät macht und mit einem Sportprogramm beginnt, arbeitet lediglich an seinem Geist und seinem Körper. Ohne emotionale Entwicklung und spirituelle Kraft wird er vielleicht sechs Monate durchhalten und eine Menge Kilos verlieren – nur um sie sich später wieder anzufuttern.

Dasselbe gilt für den Wechsel zwischen den Quadranten. Sich zu sagen: »Ich werde jetzt Unternehmer aus dem B-Quadranten«, ist sinnlos. Genauso gut könnte ein Kettenraucher sagen: »Morgen höre ich auf zu rauchen.« Raucher sind körperlich von Zigaretten abhängig, weil sie emotionale und spirituelle Probleme haben. Ohne emotionale und spirituelle Unterstützung wird ein Raucher immer ein Raucher bleiben. Dasselbe gilt für Alkoholiker, Sex- oder Kaufsüchtige. Die meisten Süchte sind letztlich Versuche der Seele, Glück zu finden.

Deshalb bietet mein Unternehmen Kurse für Geist und Körper an, aber auch Coaching- und Mentorendienste, um die emotionale und spirituelle Veränderung zu unterstützen.

Die wenigsten schaffen diesen Weg allein – ich gehörte nicht dazu. Ohne meinen reichen Vater als Coach und ohne die Unterstützung meiner Frau Kim hätte ich es nicht geschafft. So oft war ich drauf und dran, alles hinzuschmeißen und aufzugeben. Wären Kim und mein reicher Vater nicht gewesen, hätte ich das getan.

Warum Einserschüler zu Versagern werden

Schauen Sie sich die Grafik noch einmal an. Dann erkennen Sie schnell, warum so viele Einserschüler in der Finanzwelt versagen.

Ein Mensch kann hochgebildet sein, doch wenn es ihm an emotionaler Bildung mangelt, hindert Angst seinen Körper oft daran, das Nötige zu tun. Deshalb geraten so viele Einserschüler in die Analyseparalyse und analysieren alles bis ins Kleinste, handeln aber nicht entsprechend.

Diese Analyseparalyse ist unserem Bildungssystem zu verdanken, in dem Schüler für Fehler bestraft werden. Einserschüler sind im Grunde deshalb Einserschüler, weil sie die wenigsten Fehler machen. Das Problem mit einer emotionalen Blockade ist: Im wirklichen Leben sind es die Macher, die die meisten Fehler machen – und daraus lernen, um im Spiel des Lebens zu gewinnen.

Schauen Sie sich nur die US-Präsidenten Clinton und Bush an. Clinton konnte nicht zugeben, dass er Sex hatte, und Bush konnte sich an keinen Fehler erinnern, den er während seiner Amtszeit begangen hatte. Fehler sind menschlich. Fehler zu verleugnen ist kriminell – ein Delikt, das auch als Meineid bezeichnet wird.

Als Thomas Edison dafür kritisiert wurde, dass er 1.014 Fehler gemacht hatte, bevor er die Glühbirne erfand, entgegnete er: »Ich habe nicht 1.014 Mal versagt, sondern 1.014 Mal erfolgreich herausgefunden, wie es nicht geht.«

Anders ausgedrückt: Es bleiben so viele Menschen erfolglos, weil sie nicht oft genug fehlgehen.

Schauen wir uns die Grafik noch einmal an.

Ein Grund, warum sich so viele Menschen an Arbeitsplatzsicherheit klammern, ist mangelnde emotionale Bildung. Sie lassen sich von ihrer Angst ausbremsen.

Eine der besten Eigenschaften der Militärakademie und des Marine Corps ist, dass diese Organisationen viel Zeit in die spirituelle, emotionale, geistige und körperliche Entwicklung junger Menschen investieren. Die Ausbildung war zwar hart, aber umfassend – und hat uns auf einen Job vorbereitet, der nicht immer leicht zu verkraften war.

Ich habe das Spiel CASHFLOW entwickelt, weil es Menschen ganzheitlich weiterbildet. Man lernt damit leichter als durch Lesen oder Frontalunterricht – einfach deshalb, weil das Spiel die Teilnehmer körperlich, geistig, emotional und spirituell fordert.

Es ist so angelegt, dass Spieler mit Spielgeld so viele Fehler wie möglich machen und daraus lernen. Für mich ist das der humanere Weg, um mehr über Geld zu erfahren.

Der Weg ist das Ziel

Inzwischen gibt es weltweit Tausende von CASHFLOW-Clubs. Diese Clubs sind unter anderem deshalb so wichtig, weil sie Zuflucht vor dem Sturm bieten – eine Durchgangsstation auf dem Weg des Lebens. Wenn Sie einem CASHFLOW-Club beitreten, lernen Sie Gleichgesinnte kennen – Menschen, die sich vorgenommen haben, Dinge zu verändern, anstatt nur darüber zu reden.

Anders als in der Schule werden keine akademischen Erfolge vorausgesetzt, Sie müssen nur den ernsthaften Wunsch mitbringen, zu lernen und Dinge zu verändern. Im Spiel werden Sie in verschiedenen Finanzlagen eine Menge Fehler machen und daraus lernen – und das alles mit Spielgeld.

CASHFLOW-Clubs sind nicht für diejenigen gedacht, die auf das schnelle Geld aus sind. Sie sollen Menschen dabei unterstützen, auf lange Sicht die nötigen geistigen, emotionalen, spirituellen, körperlichen und finanziellen Veränderungen zu vollziehen. Da wir uns alle unterschiedlich schnell verändern und weiterentwickeln, sollen Sie in Ihrem eigenen Tempo vorgehen.

Wenn Sie das Spiel ein paarmal mit anderen gespielt haben, werden Sie eine bessere Vorstellung davon haben, was Ihr nächster Schritt sein sollte und welche der vier Anlageklassen (Unternehmen, Immobilien, Wertpapiere oder Rohstoffe) am besten zu Ihnen passt.

Fazit

Den eigenen Weg zu finden ist nicht so einfach. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob ich meinen gefunden habe. Wie Sie wissen, gehen wir alle manchmal in die Irre, und es ist nicht immer leicht, auf den Weg zurückzufinden.

Wenn Sie das Gefühl haben, Sie sind im falschen Quadranten oder nicht auf Ihrem Weg, dann empfehle ich Ihnen, in sich zu gehen und Ihren Weg zu suchen. Die Zeit ist reif für Veränderungen, wenn Sie sich Dinge sagen hören wie:

•»Ich arbeite mit Toten.«

•»Meine Arbeit macht mir Freude, aber ich würde gern mehr Geld verdienen.«

•»Ich kann das Wochenende kaum erwarten.«

•»Ich möchte mein eigenes Ding machen.«

•»Ist nicht bald Feierabend?«

Meine Schwester ist buddhistische Nonne. Ihr Weg ist es, den Dalai Lama zu unterstützen – ein Weg, der kein Geld bringt. Doch obwohl sie so wenig verdient, bedeutet das nicht, dass sie eine arme Nonne ist. Sie besitzt Mietshäuser, und sie hat in Gold und Silber investiert. Ihre spirituelle Kraft und ihr Finanzverstand erlauben es ihr, ihren Lebensweg zu gehen, ohne ein Armutsgelübde abzulegen.

In vielerlei Hinsicht war es gut, dass ich in der Schule als dumm abgestempelt wurde. Emotional war das zwar schmerzhaft, doch dieser Schmerz ermöglichte es mir, meinen Lebensweg als Lehrer zu finden. Und wie meine Schwester keine arme Nonne ist, muss auch ich kein armer Lehrer sein.

Wie Thich Nhat Hanh sagte: »Der Weg ist das Ziel.«

Einleitung:IN WELCHEM QUADRANTEN BEFINDEN SIE SICH?

Der CASHFLOW Quadrant® ist eine Methode, Menschen danach einzustufen, woher ihr Geld kommt.

Sind Sie finanziell unabhängig? Wenn Sie in Ihrem Leben an einem finanziellen Scheideweg stehen, dann ist Rich Dad Poor Dad’s Cashflow-Quadrant das richtige Buch für Sie. Möchten Sie selbst bestimmen, was Sie heute tun, um Ihre finanzielle Situation zu verändern? Dann hilft Ihnen dieses Buch, Ihren Kurs zu skizzieren.

Das ist der CASHFLOW-Quadrant. Die Buchstaben in den einzelnen Quadranten stehen für:

E: für Angestellter (Employee)

S: für Kleinunternehmer oder Selbstständiger B: für Unternehmer

I: für Investor

Jeder von uns ist mindestens einem der vier Teilquadranten des CASHFLOW-Quadranten zuzuordnen. Welcher das ist, hängt davon ab, woher unser Geld stammt. Viele von uns sind Angestellte, die auf Gehaltszahlungen angewiesen sind. Andere sind selbstständig. Angestellte und Selbstständige befinden sich auf der linken Seite des CASHFLOW-Quadranten. Die rechte Seite ist Menschen vorbehalten, die ihr Geld aus eigenen Unternehmen oder Investments beziehen.

Der CASHFLOW-Quadrant ist eine einfache Methode, Menschen danach einzuordnen, woher sie ihr Geld beziehen. Jeder Teilquadrant des CASHFLOW-Quadranten ist einzigartig, und die Menschen darin weisen bestimmte gemeinsame Merkmale auf. Die einzelnen Quadranten zeigen, wo Sie heute stehen, und helfen Ihnen, den Kurs vorzuzeichnen, der Sie dorthin bringt, wo Sie künftig sein möchten, wenn Sie sich für den Weg zur finanziellen Unabhängigkeit entschieden haben. Man kann zwar in jedem der vier Quadranten finanziell unabhängig sein, doch die typischen Kompetenzen für B oder I werden Ihnen helfen, Ihre finanziellen Ziele schneller zu erreichen. Wer im E-Quadranten erfolgreich ist, muss auch im I-Quadranten Erfolg haben, um sich für den Ruhestand finanziell abzusichern.

Was möchten Sie einmal werden, wenn Sie groß sind?

Dieses Buch ist in vieler Hinsicht die Fortsetzung meines Buches Rich Dad Poor Dad. Für alle, die Rich Dad Poor Dad nicht gelesen haben: Darin geht es um die verschiedenen Lektionen über Geld und Lebensentscheidungen, die mir meine beiden Väter erteilten. Der eine war mein leiblicher Vater, der andere der Vater meines besten Freundes. Der eine war hochgebildet, der andere hatte die Schule abgebrochen. Der eine war arm, der andere reich.

Der Rat meines armen Vaters

Als ich heranwuchs, erzählte mir mein hochgebildeter, aber armer leiblicher Vater stets: »Geh zur Schule, sieh zu, dass du gute Noten kriegst, und suche dir einen sicheren Job.« Er empfahl mir einen Lebensweg, der so aussah:

Mein armer Vater riet mir dazu, entweder ein gut bezahlter Angestellter aus dem E-Quadranten zu werden oder ein gut bezahlter Selbstständiger aus dem S-Quadranten – zum Beispiel Arzt, Anwalt oder Steuerberater. Für ihn waren ein regelmäßiges Gehalt, gute Nebenleistungen und ein sicherer Arbeitsplatz besonders wichtig. Aus diesem Grund war er ein hoch dotierter leitender Beamter im Bildungswesen des US-Bundesstaates Hawaii.

Der Rat meines reichen Vaters

Mein ungebildeter, aber reicher Vater riet mir etwas ganz anderes. Er sagte: »Geh zur Schule, mach deinen Abschluss, baue ein Unternehmen auf und werde erfolgreicher Investor.« Er empfahl mir einen Lebensweg, der so aussah:

In diesem Buch geht es um den geistigen und emotionalen Bildungsprozess, den ich durchlief, als ich den Rat meines reichen Vaters befolgte.

Für wen ist dieses Buch gedacht?

Dieses Buch richtet sich an Menschen, die bereit sind, in einen anderen Quadranten überzuwechseln – vor allem an diejenigen, die derzeit im Teilquadranten E und S stehen und darüber nachdenken, in die Teilquadranten B oder I umzusteigen. Dieses Buch ist für Menschen geschrieben, denen es um mehr geht als um einen sicheren Arbeitsplatz – nämlich um ihre finanzielle Absicherung. Das ist kein einfacher Lebensweg, doch am Ende des Weges winkt finanzielle Unabhängigkeit, und diese ist die Reise wert.

Als ich zwölf Jahre alt war, erzählte mir mein reicher Vater eine einfache Geschichte, die mich zu großem Reichtum und finanzieller Unabhängigkeit führen sollte. Denn sie verdeutlichte mir den Unterschied zwischen der linken und der rechten Seite des CASHFLOW-Quadranten – den Quadranten E und S und den Quadranten B und I. Sie geht so:

»Es war einmal ein idyllisches kleines Dorf. Dort konnte man gut leben. Die Menschen hatten allerdings ein Problem – Wasser gab es in dem Dorf nur, wenn es regnete. Um dieses Problem ein für alle Mal zu lösen, holten die Dorfältesten bei verschiedenen Anbietern Angebote ein, das Dorf täglich mit Wasser zu beliefern. Zwei Anbieter wollten den Auftrag gern haben, und die Ältesten vergaben ihn an beide. Sie dachten, ein bisschen Wettbewerb würde die Preise niedrig halten und die Wasserversorgung sichern.

Ed, der eine Anbieter, der den Zuschlag erhalten hatte, ging sofort los, kaufte zwei verzinkte Eimer und rannte damit zwischen dem Dorf und dem eineinhalb Kilometer entfernten See hin und her. Er verdiente vom ersten Tag an Geld, arbeitete aber von morgens bis abends und schleppte mit seinen beiden Eimern Wasser aus dem See herbei. Diese leerte er in einen großen Betontank, den das Dorf errichtet hatte. Er musste jeden Morgen vor allen anderen im Dorf aufstehen, um dafür zu sorgen, dass genug Wasser für alle da war. Das war harte Arbeit, doch Ed freute sich über das Geld, das er verdiente, und darüber, dass er einen der beiden Exklusivverträge für dieses Geschäft ergattert hatte.

Bill war der zweite Unternehmer, der den Auftrag erhalten hatte. Er verschwand und ließ sich monatelang nicht blicken. Ed freute sich darüber, denn so hatte er keine Konkurrenz.

Statt sich auch zwei Eimer zu kaufen und mit Ed in den Wettbewerb zu treten, erstellte Bill einen Geschäftsplan, gründete eine Gesellschaft, suchte sich vier Investoren, stellte einen Geschäftsführer ein, der die Arbeit erledigte, und kam sechs Monate später mit einem Bautrupp zurück. Innerhalb eines Jahres hatte sein Team eine großvolumige Edelstahlleitung verlegt, die das Dorf mit dem See verband.

Bei der feierlichen Eröffnung erklärte Bill, sein Wasser sei sauberer als das von Ed gelieferte. Bill wusste: Die Dorfbewohner hatten darüber geklagt, dass das gelieferte Wasser nicht sauber sei. Außerdem verkündete Bill, er könne das Dorf rund um die Uhr, sieben Tagen die Woche mit Wasser versorgen. Ed konnte nur an den Wochentagen Wasser liefern, weil er am Wochenende frei haben wollte. Dann gab Bill auch noch bekannt, dass er für sein qualitativ besseres, verlässlicher geliefertes Wasser 75 Prozent weniger berechnen würde als Ed. Die Dorfbewohner jubelten und stellten sich unverzüglich an Bills Wasserhahn an.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, senkte Ed seinen Preis unverzüglich um 75 Prozent, kaufte sich noch zwei Eimer mit Deckeln und schleppte von da an jedes Mal vier Eimer Wasser heran. Um seinen Service zu verbessern, stellte er seine beiden Söhne ein. Sie teilten sich die Nacht- und Wochenendschichten. Als seine Jungs aufs College kamen, erklärte er ihnen: ›Kommt bald wieder, eines Tages gehört der Betrieb euch.‹

Die beiden Söhne kamen nie zurück – sie hatten vermutlich ihre Gründe. Schließlich stellte Ed Mitarbeiter ein und bekam Probleme mit der Gewerkschaft. Diese forderte höhere Löhne und bessere Sozialleistungen. Ihre Mitglieder sollten künftig nur noch einen Eimer auf einmal tragen müssen. Bill überlegte sich währenddessen, dass sein Dorf vermutlich nicht das einzige war, das Wasser brauchte. Er schrieb seinen Geschäftsplan um und bot sein schnelles, hochvolumiges, kostengünstiges System zur Versorgung mit sauberem Wasser weltweit zum Kauf an. Er verdiente nur einen Penny an jedem gelieferten Eimer Wasser, aber lieferte täglich mehrere Milliarden Eimer Wasser aus. Ob er arbeitete oder nicht – Milliarden von Menschen verbrauchten Milliarden Eimer Wasser, und das ganze Geld landete auf seinem Bankkonto. Bill hatte nicht nur eine Leitung gebaut, um Wasser in die Dörfer zu befördern, sondern auch eine, durch die

Geld zu ihm floss.

Und wenn Bill nicht gestorben ist, dann lebt er noch heute glücklich und zufrieden. Ed arbeitete sein ganzes Leben lang hart und hatte bis zu seinem Tod finanzielle Probleme. Damit endet die Geschichte.«

Die Geschichte von Bill und Ed hat mich jahrelang begleitet und mir geholfen, in meinem Leben Entscheidungen zu treffen. Ich frage mich oft:

»Baue ich eine Leitung oder schleppe ich Eimer?«

»Arbeite ich hart oder arbeite ich mit Verstand?«

Und die Antworten auf diese Fragen haben mir zu finanzieller Unabhängigkeit verholfen.

Darum geht es in diesem Buch – um die Voraussetzungen dafür, es in die Quadranten B und I zu schaffen. Es ist für Menschen gedacht, die keine Eimer mehr schleppen wollen und bereit sind, Leitungen zu bauen, damit Geld in ihre Taschen fließen kann.

Das Buch gliedert sich in drei Teile

Erster Teil

Im ersten Teil fokussiert sich das Buch auf die wesentlichen Unterschiede zwischen den Menschen in den vier Quadranten. Es zeigt auf, warum bestimmte Menschen zu bestimmten Quadranten tendieren und oft darin stecken bleiben, ohne es zu merken. Es hilft Ihnen, zu erkennen, in welchem Quadranten Sie heute sind und wo Sie in fünf Jahren sein möchten.

Zweiter Teil

Im zweiten Teil des Buches geht es um persönliche Veränderungen, und zwar mehr darum, wer Sie sein müssen – und nicht so sehr darum, was Sie tun müssen.

Dritter Teil

Im dritten Teil dieses Buches wird erklärt, wie Sie auf der rechten Seite des CASHFLOW-Quadranten Erfolg haben können. Ich verrate Ihnen weitere Geheimnisse meines reichen Vaters über die erforderlichen Kompetenzen, um in den Quadranten B und I erfolgreich zu sein. Das wird Ihnen helfen, sich für Ihren Weg in die finanzielle Unabhängigkeit zu entscheiden.

Im ganzen Buch betone ich immer wieder, wie wichtig Finanzverstand ist. Wenn Sie Ihre Aktivitäten auf die rechte Seite verlagern wollen, in die Quadranten B und I, dann müssen Sie schlauer sein, als wenn Sie sich dafür entscheiden, auf der linken Seite zu bleiben, in den Quadranten E und S. Wer sich für die Quadranten B oder I entscheidet, muss in der Lage sein, die Richtung seines Cashflows zu steuern.

Dieses Buch ist für Menschen geschrieben, die bereits Veränderungen in ihrem Leben vornehmen, um sich von ihrem sicheren Arbeitsplatz zu verabschieden und ihre eigenen Leitungen zu bauen, mit denen sie finanzielle Unabhängigkeit erreichen.

Wir leben im Informationszeitalter, das mehr Chancen auf Finanzerträge bietet als je zuvor. Menschen, die die nötigen Kompetenzen für die Quadranten B und I mitbringen, können diese Chancen erkennen und ergreifen. Um im Informationszeitalter Erfolg zu haben, braucht man Informationen aus allen vier Quadranten. Unsere Schulen befinden sich leider noch im Industriezeitalter und bereiten die Schüler nur auf die linke Seite des CASHFLOW-Quadranten vor.

Wenn Sie nach neuen Wegen suchen, um ins Informationszeitalter vorzustoßen, dann ist dieses Buch das richtige für Sie. Es liefert Ihnen zwar nicht alle Antworten, aber es gibt Ihnen Einblick in die wertvollen Erkenntnisse, die ich gewonnen habe, als ich von der linken Seite (E und S) auf die rechte Seite (B und I) übergewechselt bin.

Erster Teil:DER CASHFLOW-QUADRANT

Erstes Kapitel:WARUM SUCHT IHR EUCH KEINEN JOB?

Wer einen festen Job wichtig findet, dem ist schwer zu erklären, warum man das nicht will.

1985 waren meine Frau Kim und ich obdachlos. Wir hatten keine Arbeit und kaum Ersparnisse. Unsere Kreditkarten waren bis zum Limit belastet. Wir kampierten in einem alten braunen Toyota mit Liegesitzen, auf denen wir schliefen. Als die erste Woche zu Ende ging, erkannten wir allmählich die harte Realität: wer wir waren, was wir taten und was uns bevorstand.

Wir blieben noch zwei weitere Wochen wohnungslos. Als eine Freundin von unserer verzweifelten finanziellen Situation hörte, bot sie uns ein Zimmer in ihrem Keller an. Dort lebten wir neun Monate lang.

Wir sprachen nicht über unsere Misere. Auf den ersten Blick wirkten Kim und ich ganz normal. Als Freunde und Familie von unserer prekären Lage erfuhren, war die erste Frage stets: »Warum sucht ihr euch keinen Job?«

Anfangs versuchten wir noch, das zu erklären, doch für gewöhnlich gelang uns das nicht. Wer einen festen Job wichtig findet, dem fällt es schwer, zu verstehen, warum man das nicht will.

Wir nahmen Gelegenheitsjobs an und verdienten hier und da ein paar Dollar, aber nur, damit wir Geld für Essen und Benzin hatten. Die paar zusätzlichen Dollar sollten uns einzig allein auf dem Weg zu unserem erklärten Ziel weiterbringen. Ich gebe zu: In diesen Momenten, in denen ich stark an mir zweifelte, fand ich die Vorstellung von einer sicheren Arbeitsstelle mit einem regelmäßigen Gehalt durchaus verlockend.

Doch ein sicherer Job war nicht unser Ziel. Deshalb lebten wir weiter von einem Tag auf den anderen, ständig am finanziellen Abgrund.

Das war im Jahr 1985 – dem schlimmsten Jahr unseres Lebens, und auch einem der längsten. Wer sagt, Geld sei nicht wichtig, der hat vermutlich noch nie länger ohne Geld auskommen müssen. Kim und ich stritten und diskutierten viel. Angst, Ungewissheit und Hunger sind schlecht für die Nerven, und dann greifen wir oft den Menschen an, der uns am meisten liebt. Doch die Liebe hielt uns zusammen, und unsere Bindung als Paar wurde durch die widrigen Umstände stärker. Wir wussten, wo wir hinwollten. Wir wussten nur nicht, ob wir es jemals schaffen würden.

Wir wussten, dass wir jederzeit einen sicheren, gut bezahlten Job finden konnten. Wir hatten beide einen Collegeabschluss, gute berufliche Qualifikationen und eine solide Arbeitsmoral. Doch ein sicherer Job interessierte uns nicht. Wir wollten finanziell unabhängig werden.

1989 waren wir Millionäre. Doch obwohl wir in den Augen mancher Leute finanziell erfolgreich waren, hatten wir unser Ziel – echte finanzielle Unabhängigkeit – noch nicht erreicht. Das gelang uns erst 1994. Von da an mussten wir nie wieder arbeiten. Sofern keine unvorhergesehene finanzielle Katastrophe eintrat, waren wir finanziell unabhängig. Damals war Kim 37 Jahre alt, ich 47.

Man braucht kein Geld, um zu Geld zu kommen

Ich habe am Anfang dieses Kapitels erzählt, dass wir 1985 obdachlos waren und keinen Cent besaßen, weil ich oft Leute sagen höre: »Man braucht Geld, um zu Geld zu kommen.«

Da bin ich anderer Meinung. Wir brauchten kein Geld, um von der Obdachlosigkeit 1985, über einigen Reichtum im Jahr 1989, bis zur finanziellen Unabhängigkeit im Jahr 1994 zu gelangen. Wir fingen ohne Geld an und hatten sogar Schulden.

Man braucht nicht einmal eine gute formelle Bildung. Ich habe zwar einen Collegeabschluss, kann aber ehrlich sagen: Was ich dort gelernt habe, hatte nichts damit zu tun, dass ich finanzielle Unabhängigkeit erreichte. Was ich jahrelang über Algebra, Trigonometrie, Chemie, Physik, Französisch und englische Literatur gelernt habe, habe ich kaum gebraucht.

Viele erfolgreiche Menschen haben keinen College-Abschluss – zum Beispiel Thomas Edison, Gründer von General Electric; Henry Ford, Gründer der Ford Motor Co.; Bill Gates, Gründer von Microsoft; Ted Turner, Gründer von CNN; Michael Dell, Gründer von Dell Computers; Steve Jobs, Gründer von Apple Computer, und Ralph Lauren, Gründer von Polo. Ein College-Studium ist wichtig, wenn man einen klassischen Beruf ergreifen will, aber nicht, um – wie diese Menschen – zu großem Reichtum zu gelangen. Sie bauten ihre eigenen erfolgreichen Unternehmen auf, und genau das wollten auch Kim und ich.

Was braucht man dann?

Ich werde oft gefragt: »Wenn man kein Geld braucht, um zu Geld zu kommen, und nicht in der Schule lernt, wie man finanziell unabhängig wird – was braucht man dann?«

Meine Antwort: Sie brauchen einen Traum, viel Entschlossenheit, die Bereitschaft, schnell dazuzulernen, und die Fähigkeit, Ihre gottgegebenen Gaben richtig zu nutzen und zu wissen, welcher Teilquadrant des CASHFLOW-Quadranten der richtige für Sie ist, um Einnahmen zu erwirtschaften.

Was ist der CASHFLOW-Quadrant?

Nachstehende Grafik zeigt den CASHFLOW-Quadranten. Die Buchstaben in den einzelnen Quadranten stehen für:

E: für Angestellter (Employee)

S: für Kleinunternehmer oder Selbstständiger B: für Unternehmer

I: für Investor

Aus welchem Quadranten beziehen Sie Ihr Einkommen?

Der CASHFLOW-Quadrant steht für die verschiedenen Wege, Einnahmen zu erzielen. Ein Angestellter verdient sein Geld beispielsweise, indem er eine Stelle annimmt und für einen anderen oder ein Unternehmen arbeitet. Selbstständige verdienen ihr Geld damit, dass sie für sich selbst arbeiten. Ein Unternehmer besitzt ein Unternehmen, das Geld erwirtschaftet, und Investoren erzielen Einnahmen aus ihren verschiedenen Beteiligungen – anders formuliert: aus Geld, das mehr Geld erzeugt. Verschiedene Methoden, Einnahmen zu generieren, erfordern unterschiedliche Einstellungen, fachliche Qualifikationen und Bildungswege. Jeder Mensch ist anders und fühlt sich zu einem anderen Quadranten hingezogen.

Geld ist zwar immer gleich, doch es kann auf ganz unterschiedliche Weise verdient werden. Wenn Sie sich die vier verschiedenen Quadranten anschauen, dann fragen Sie sich vielleicht: »Aus welchem Quadranten beziehe ich den größten Teil meines Einkommens?«

Jeder Quadrant ist anders. Um Einkünfte aus verschiedenen Quadranten zu erzielen, sind unterschiedliche Kompetenzen und Wesenszüge erforderlich, selbst wenn es sich in jedem Quadranten um dieselbe Person handelt. Von einem Quadranten in einen anderen zu wechseln ist, als würde man morgens Golf spielen und abends ins Ballett gehen.

Sie können Einkünfte aus allen vier Quadranten beziehen

Die meisten von uns haben die Möglichkeit, aus allen vier Quadranten Einnahmen zu erzielen. Welchen Quadranten Sie oder ich als Haupteinnahmequelle auswählen, hängt gar nicht so sehr davon ab, was wir in der Schule gelernt haben, sondern vielmehr von unserem Charakter: unseren Werten, Stärken, Schwächen und Interessen. Diese entscheidenden Unterschiede bestimmen, welche Quadranten uns sympathisch oder unsympathisch erscheinen.

Doch ungeachtet der Tätigkeit, die wir ausüben, können wir trotzdem in allen vier Quadranten aktiv sein. So könnte sich beispielsweise ein Arzt dafür entscheiden, als Angestellter im E-Quadranten ein Gehalt zu beziehen und bei einem großen Krankenhaus, für eine Versicherungsgesellschaft oder im Bereich der öffentlichen Gesundheit für den Staat zu arbeiten oder im Sanitätsdienst beim Militär.

Derselbe Arzt könnte sich auch entschließen, im S-Quadranten Einkünfte zu erzielen, indem er eine eigene Praxis gründet, Mitarbeiter einstellt und Privatpatienten annimmt.

Oder er entscheidet sich für den B-Quadranten und übernimmt eine Klinik oder ein Labor und stellt andere Ärzte an. So ein Arzt würde vermutlich einen Geschäftsführer einstellen, der das Unternehmen leitet, während er selbst nicht aktiv mitarbeitet. Alternativ könnte er auch beschließen, ein Unternehmen zu besitzen, das gar nichts mit seinem medizinischen Fachgebiet zu tun hat, und weiterhin als Arzt praktizieren. In diesem Fall würde er Einnahmen aus den Quadranten E und B erzielen.

Im I-Quadranten könnte der Arzt als Investor Einkünfte erzielen – sei es durch Beteiligungen an Unternehmen anderer oder durch Investments in Aktien, den Rentenmarkt oder Immobilien.

Die maßgebliche Formulierung ist hier »Einkünfte erwirtschaften«. Es geht nicht so sehr darum, was wir tun, sondern darum, wie wir Einnahmen generieren.

Verschiedene Methoden, um Einkünfte zu erwirtschaften