Chancen und Risiken von eProcurement in Industriebetrieben - Martin Strauss - E-Book

Chancen und Risiken von eProcurement in Industriebetrieben E-Book

Martin Strauss

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Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich BWL - Industriebetriebslehre, Note: 2.0, Georg-August-Universität Göttingen (Lehrstuhl für Industrielles Management und Unternehmensrechnung), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit verfolgt die Zielsetzung, die Chancen und Risiken von eProcurement-Lösungen für Unternehmen herauszustellen und zu bewerten. Dabei wird in dieser Ausarbeitung nur auf den Einsatz von eProcurement in Industrieunternehmen eingegangen.

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Impressum:

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Inhaltsverzeichnis

 

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Eidestattliche Erklärung

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

1.2 Zielsetzung und Strukturierung

2 Bestandteile der elektronischen Beschaffung

2.1 Grundlagen elektronischer Beschaffung

2.1.1 Schwachstellen klassischer Beschaffungsprozesse

2.1.2 ERP-Systeme im eBusiness

2.1.3 Supply Chain Management

2.1.4 Elektronische Beschaffungsunterstützung durch EDI

2.1.5 Charakteristika des eBusiness

2.2 Die ABC-Analyse zur Materialklassifizierung in Beschaffungsprozessen

2.2.1 Bedeutung der ABC-Analyse

2.2.2 Probleme der Beschaffung von C-Artikeln

2.2.3 Die Entstehung von Prozesskosten durch C-Artikelbeschaffung

2.2.4 A- und B-Artikelbeschaffung

2.3 Anwendungen von eProcurement

2.3.1 Überblick über die technische Varianten des eProcurement

2.3.2 ePurchasing: Prozessorientierte Werkzeuge

2.3.3 ePurchasing: Marktorientierte Werkzeuge

2.3.4 Möglichkeiten des eSourcing

2.3.5 Funktion von B2B Marktplätzen

3 Chancen und Risiken von eProcurement

3.1 Betrachtungsweise

3.2 Kostenperspektive

3.2.1 Prozesskostenbetrachtung

3.2.2 Preisreduktionsbetrachtung

3.2.3 Bestandskostenbetrachtung

3.2.4 Einsparungspotentiale durch eProcurement

3.2.5 Kosteneinsparungen als Faktor der Investitionsentscheidung

3.3 Organisationsperspektive

3.3.1 Ablauf- und Aufbauorganisation

3.3.2 Implementierungsvoraussetzungen

3.4 Perspektive des Lieferantenmanagements

3.4.1 Veränderung der Lieferantenbeziehungen

3.4.2 Aspekte der Lieferantenintegration

3.4.3 Markttransparenz in der Beschaffung

3.5 Perspektive der System- und Technologieauswahl

3.5.1 Möglichkeiten der Katalogdatenverwaltung

3.5.2 Standardisierungsaspekte

3.5.3 Auswahl einer eProcurement Lösung

3.6 Sicherheitsperspektive

3.6.1 Rechtliche Unsicherheiten

3.6.2 Vertraulichkeits- und Sicherheitsmängel

3.7 Chancen-Risiko-Analyse

4 CaContent: Fallstudie zur elektronischen C-Artikel-Beschaffung

4.1 Informationen zu CaContent

4.1.1 Unternehmensbeschreibung

4.1.2 Geschäftstätigkeit des eProcurement Anbieters

4.1.3 Lieferantenbeispiel

4.1.4 Kundenbeispiel

4.2 Chancen und Risiken für beschaffende Unternehmen

5 Resümee und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

 

Abb. 1:  eBusiness umfasst die  elektronische Unterstützung aller Unternehmensbereiche

Abb.2:  Fast 80% aller Bestellpositionen in Industrieunternehmen haben einen Wert von unter 100 DM

Abb. 3:  Kategorien des eProcurement.

Abb. 4:  Beschaffung mit Desktop-Purchasing-Systemen

Abb. 5:  B2B Marktplätze bieten ihren Kunden unterschiedliche Werkzeuge.

Abb. 6:  Mögliche Beziehungen zu C-Lieferanten durch eProcurement

Abb. 7:  Möglichkeiten der Katalogdatenverwaltung

Abb. 8:  Chancen-Risiken-Bewertung von eProcurement

Abb. 9:  Geschäftsmodell der CaContent GmbH

Tabellenverzeichnis

 

Tabelle 1:   Beispiel für Prozesskosteneinsparungen durch ePurchasing

Tabelle 2:   Änderung des Zeitaufwands bei der Beschaffung mit Reverse-Auction

Tabelle 3:   Chancen und Risiken von eProcurement im Gesamtüberblick

 

Eidestattliche Erklärung

Ich versichere, dass ich die Arbeit selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus Veröffentlichungen oder anderen Quellen entnommen sind, sind als solche Kenntlich gemacht.

1 Einleitung

 

1.1 Problemstellung

 

Der Wandel zur Informationsgesellschaft bringt auch für die Wirtschaft grundlegende Veränderungen mit sich. Die New Economy, in der die Geschäftsprozesse mit enormer Geschwindigkeit ablaufen und Unternehmen vor neue Herausforderungen gestellt sind, zeugt von dieser Entwicklung[1]. Speziell durch das Internet scheinen sich für Unternehmen ganz neue Möglichkeiten des wirtschaftlichen Handelns zu ergeben. Dabei sind heute die Anwendungsbereiche vielfältiger und die organisatorischen Effekte viel gravierender als dies noch vor kurzer Zeit zu erwarten war.

 

Während in den letzten Jahren schwerpunktmäßig das Interesse auf die Unterstützung von Vertriebsprozessen und das Marketing durch das Medium Internet abzielte, ist in jüngster Zeit der Einsatz der Internet Technologie in der Beschaffung stark thematisiert worden.[2] Da die Materialkosten und zugekauften Leistungen bei den meisten Industriebetrieben durch zunehmende Spezialisierung den größten Kostenblock ausmachen, sind hier alle Optimierungs- und Kostensenkungspotentiale auszunutzen. Eine Vielzahl von Start-ups und bereits etablierten Unternehmen bieten die unterschiedlichsten technischen Lösungen an, um Beschaffungsprozesse zu automatisieren und durch die Nutzung des Internets Kosten im Einkauf zu senken.

 

Anbieter von eProcurement-Lösungen versprechen mit der Nutzung ihrer Produkte ernorme Einsparungen in allen Bereichen der Beschaffung eines Unternehmens. Aus Sicht der Anbieter darf nicht gezögert werden die sich bietenden Chancen zu ergreifen, da das schnell handelnde Unternehmen sich einen uneinholbaren Wettbewerbsvorteil sichert. Die Auswirkungen und Risiken von diesen eProcurement Strategien werden dabei gerne verschwiegen.

 

Die Chancen sowie die Risiken, die sich durch elektronische Beschaffung für ein Unternehmen ergeben, sind vielfältig und komplex. Das wesentliche Problem dabei liegt in erster Linie darin, die verschiedenen Werkzeuge für eine elektronische Beschaffung zu differenzieren und den Nutzen für das Unternehmen zu erkennen. Dies kann nur durch eine Beleuchtung der Chancen und Risiken aus verschiedenen entscheidungsrelevanten Perspektiven geschehen.

 

1.2 Zielsetzung und Strukturierung

 

Diese Arbeit verfolgt die Zielsetzung, die Chancen und Risiken von eProcurement-Lösungen für Unternehmen herauszustellen und zu bewerten. Dabei wird in dieser Ausarbeitung nur auf den Einsatz von eProcurement in Industrieunternehmen eingegangen.[3]

 

Im anschließenden Kapitel 2 wird zunächst auf  klassische Beschaffungskonzepte eingegangen und technische Rahmenbedingungen für die elektronische Beschaffung erläutert (Kap. 2.1.). Ferner wird die Materialklassifikation anhand der ABC-Analyse und ihre Bedeutung für die Reorganisation von Beschaffungsprozessen erläutert (Kap. 2.2.). Die unterschiedlichen technischen Varianten und Möglichkeiten von eProcurement-Lösungen sollen anschließend kategorisch dargestellt werden (Kap. 2.3.).

 

Im Mittelpunkt des Kapitels 3 steht die Betrachtung und Bewertung von Chancen und Risiken des eProcurement. Diese Chancen sollen zunächst aus einer Kostenperspektive (Kap. 3.2.), daraufhin aus einer Organisationsperspektive (Kap. 3.3.) und aus einer Perspektive des Lieferantenmanagements (Kap. 3.4.) betrachtet werden. Anschließend folgt die Beleuchtung aus einer Sicherheitsperspektive (Kap. 3.6.) und der Perspektive der System- und Technologieauswahl (Kap.3.7.). Zusammenfassend werden in einer Chancen-Risikoanalyse die entwickelten Faktoren dargestellt und eine subjektive Bewertung des Gesamtprojekts ausgearbeitet (Kap. 3.5.).

 

In Kapitel 4 soll ein Praxisbeispiel verdeutlichen, wie Industrieunternehmen über einen eProcurement Anbieter die Möglichkeit haben, ihre C-Artikelbeschaffung elektronisch zu unterstützen. Dabei soll auch auf die spezifischen Chancen und Risiken eingegangen werden.

 

Im abschließenden Kapitel 5 werden die Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst und ein Ausblick soll auf die zukünftige Entwicklung der elektronischen Beschaffung hinweisen.

 

2 Bestandteile der elektronischen Beschaffung

 

2.1 Grundlagen elektronischer Beschaffung

 

2.1.1 Schwachstellen klassischer Beschaffungsprozesse

 

Durch das Internet und die neuen Informationstechnologien entstand bei vielen Unternehmen seit Mitte der 90er Jahre ein enormer Wettbewerbsdruck. Der Handlungsbedarf erstreckt sich auch auf den Beschaffungsbereich, da hier durch die neuen Technologien große Einsparungspotentiale zu sehen sind. So entspricht eine Kostensenkung von 1 bis 3 Prozent im Einkauf einer Ergebnisverbesserung von bis zu 30 Prozent im Verkauf.[4] Diese Hebelwirkung zeigt, dass die Potentiale einer Änderung der herkömmlichen Beschaffungsprozesse und der daraus folgenden Einsparungen dem Unternehmensergebnis in erheblicher Weise zugute kommen. Die Schwächen des traditionellen Beschaffungsvorgangs sind hauptsächlich in folgenden Punkten zu sehen:[5][6]

 

 Manuelle Tätigkeiten und Genehmigungsverfahren: Hochqualifizierte Mitarbeiter im Einkauf verwenden den größten Teil ihrer Zeit für manuelle Routinetätigkeiten, wie z.B. dem Bearbeiten von Formularen und Beschaffungsanträgen.. Mit jedem manuellen Erfassungsvorgang erhöht sich zudem die Fehlerwahrscheinlichkeit. Komplexe Genehmigungsverfahren verlangsamen durch Liege-, Bearbeitungs- und Transportzeiten den Beschaffungsprozess erheblich.

 

 Operative Ausrichtung: Die taktischen und strategischen Aufgaben, wie z.B. die Ausführung von Ausschreibungen, werden vernachlässigt, da die Abwicklung operativer Bestellvorgänge große Zeitkapazitäten beansprucht.

 

 Komplexe, intransparente Prozessketten: Die Beteiligung von unterschiedlichen Hierarchiestufen und Abteilungen an sämtlichen Bestellvorgängen führt nicht nur durch Medienbrüche zu langen Durchlaufzeiten, sondern verursacht durch Fehlinformationen teure Fehler und Verzögerungen bis hin zu Falschlieferungen. Bestellungen einzelner Mitarbeiter außerhalb verhandelter Kontrakte (Maverick Buying) sind meist ein Resultat intransparenter, langwieriger Bestellprozesse und verursachen zusätzliche Kosten.

 

 Mangelhafte Informationsbeschaffung: Relevante Informationen sind für den Bedarfsträger nur schwer verfügbar. Produktkataloge veralten schnell und liegen oft unstrukturiert auf Papier oder in heterogener Dateiform vor. Beschaffungsstandards, die durch eine vereinfachte Bestellabwicklung und Bestellungsbündelungen Kosten sparen könnten, fehlen in vielen Unternehmen.

 

 Hohe Lagerbestände: Mitarbeiter horten aufgrund langer Lieferzeiten und intransparenter Bestellprozesse Produkte in Handlagern, was zu höheren Lagerkosten und unnötigen Mehrfachbestellungen führt.

 

Weitere Probleme von klassischen Beschaffungsprozessen liegen in der Rechnungsprüfung und in der Zahlungsabwicklung. Es ist offensichtlich, dass in der Reorganisation und technischen Unterstützung von Beschaffungsprozessen Potentiale liegen, die zur Lösung dieser Probleme beitragen.

 

2.1.2 ERP-Systeme im eBusiness

 

Die größte Bedeutung der informationstechnologischen EDV ist in den 90er Jahren der Einführung und Nutzung von Enterprise-Ressource-Planning (ERP) Systemen zugesprochen worden. Als ERP-System wird heute ein Informationssystem bezeichnet, das Geschäftsprozesse und Geschäftsregeln sowohl innerhalb der Hauptfunktionsbereiche eines Unternehmens als auch über Bereiche hinweg abbildet und teilweise oder ganz automatisiert.[7] Ein solches Softwarepaket unterstützt im Idealfall den kompletten Geschäftsbetrieb eines Unternehmens. Zur Steuerung und Auswertung von Geschäftsprozessen richtet sich der Fokus solcher Lösungen zunächst auf rein innerbetriebliche Abläufe. Da interne Prozesse bereits weitgehend mit dem Einsatz dieser Systeme optimiert wurden, geht inzwischen die Entwicklung zu webfähigen ERP-Systemen, die sich auch auf die Koordination und Optimierung außerbetrieblicher Prozesse beziehen. Es darf aber nicht vergessen werden, dass mit der Einführung eines ERP-Systems erhebliche Zeit- und Kostenbudgets veranschlagt werden müssen, die zudem in der Praxis häufig deutlich überschritten werden.[8]