Ist es doch noch Liebe? - Jenny Pergelt - E-Book

Ist es doch noch Liebe? E-Book

Jenny Pergelt

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Beschreibung

Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! »Komm, nun streng dich mal ein bisschen an. Du willst doch wohl nicht schlappmachen.« Danny Norden lachte, als sein Freund nur müde mit dem Squash-Schläger abwinkte und nach seinem Handtuch griff. »Tut mir leid«, sagte Michael Böhm und wischte sich das schweißnasse Gesicht ab. »Ich bin total am Ende. Für mich war's das.« »Du warst früher aber besser in Form. Wirst du etwa alt?« »Natürlich bin ich älter geworden – genau wie du. Und wenn ich nicht gerade einen anstrengenden Bereitschaftsdienst hinter mir hätte, würde ich dich immer noch um Längen schlagen.« Bevor Danny dem widersprechen konnte, sagte Michael schnell: »Komm, sei gnädig. Lass uns für heute Schluss machen.« Danny sah ein, dass das Spiel für seinen Freund zu Ende war. Im Gegensatz zu ihm hatte Danny eine geruhsame Nacht verbracht und blendend geschlafen. Niemand hatte ihn aus dem Bett geklingelt, weil er medizinische Hilfe brauchte. Dr. Michael Böhm hatte es diesmal nicht so gut getroffen. Der letzte Bereitschaftsdienst hatte ihm einiges abverlangt und ihm nur wenige Ruhepausen gegönnt. Kurz hatte er sogar überlegt, seine Verabredung mit Danny Norden abzusagen.

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Chefarzt Dr. Norden – 1163 –

Ist es doch noch Liebe?

Oder nur ein kleiner Freundschaftsdienst …

Jenny Pergelt

»Komm, nun streng dich mal ein bisschen an. Du willst doch wohl nicht schlappmachen.«

Danny Norden lachte, als sein Freund nur müde mit dem Squash-Schläger abwinkte und nach seinem Handtuch griff.

»Tut mir leid«, sagte Michael Böhm und wischte sich das schweißnasse Gesicht ab. »Ich bin total am Ende. Für mich war’s das.«

»Du warst früher aber besser in Form. Wirst du etwa alt?«

»Natürlich bin ich älter geworden – genau wie du. Und wenn ich nicht gerade einen anstrengenden Bereitschaftsdienst hinter mir hätte, würde ich dich immer noch um Längen schlagen.« Bevor Danny dem widersprechen konnte, sagte Michael schnell: »Komm, sei gnädig. Lass uns für heute Schluss machen.«

Danny sah ein, dass das Spiel für seinen Freund zu Ende war.

Im Gegensatz zu ihm hatte Danny eine geruhsame Nacht verbracht und blendend geschlafen. Niemand hatte ihn aus dem Bett geklingelt, weil er medizinische Hilfe brauchte.

Dr. Michael Böhm hatte es diesmal nicht so gut getroffen. Der letzte Bereitschaftsdienst hatte ihm einiges abverlangt und ihm nur wenige Ruhepausen gegönnt. Kurz hatte er sogar überlegt, seine Verabredung mit Danny Norden abzusagen. Doch sie sahen sich nur selten, und er hatte sich schon seit Tagen auf ihr gemeinsames Spiel gefreut. Außerdem war heute Samstag, ein freies Wochenende lag vor ihm, an dem er noch genügend Zeit zum Faulenzen haben würde. Es gab ja sonst nichts, was er machen konnte.

Michael war erst seit einigen Monaten als Neurologe an der Behnisch-Klinik. Zuvor hatte er an einem Krankenhaus in San Francisco gearbeitet. Ihn hatte es der Liebe wegen dorthin verschlagen. Vicky, seine amerikanische Frau, hatte Michael während ihres Studiums in München kennengelernt. Sie zog es danach zurück in ihre Heimat, und Michael war ihr gefolgt, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Doch nach ihrer gescheiterten Ehe hielt ihn dort nichts mehr. Hals über Kopf hatte er die gut bezahlte Stelle gekündigt, seine Taschen gepackt und das Land, das ihm kein Glück gebracht hatte, verlassen.

Für ihn war es selbstverständlich gewesen, nach München zurückzukehren. Hier lebten seine Eltern, Geschwister und Menschen, die ihm wichtig waren – so wie Danny Norden. Sein ehemaliger Studienfreund war für ihn dagewesen, als er einen Freund am dringendsten gebraucht hatte. Dannys Vater, Dr. Daniel Norden, war der Chefarzt der Behnisch-Klinik. Als der Michael die frei gewordene Stelle des Neurologen angeboten hatte, musste er nicht lange überlegen. Er hatte sofort zugegriffen und es nie bereut. Die Arbeit gefiel ihm. Er verstand sich mit den Kollegen, und Daniel Norden war der beste Chef, den er je gehabt hatte. Ja, insgesamt lief sein Leben wieder gut. Trotzdem hatte er oft das Gefühl, dass etwas sehr Wichtiges fehlte. Besonders wenn freie Tage anstanden, die er nicht, wie die meisten Kollegen, mit einer Frau und einer Handvoll Kinder verbrachte. Nein, er konnte froh sein, wenn sich ein alter Freund seiner erbarmte und mit ihm ins Sportcenter ging.

»Was ist los mit dir?«, fragte Danny auf dem Weg zu den Umkleideräumen. »Worüber grübelst du so angestrengt nach?«

»Über nichts. Ich bin nur müde, und in meiner Vorstellung liege ich bereits im Bett und schlafe. Schätze, mit mir ist heute nicht viel los.«

»Ich bin am Nachmittag bei meinen Eltern. Wenn du magst, kannst du ja mitkommen.«

Michael warf Danny einen schrägen Blick zu. Sein Freund kannte ihn besser als jeder andere. Danny ahnte, wie allein er sich manchmal fühlte. Doch Michael hatte nicht vor, das gutgemeinte Angebot anzunehmen. Im Kreis der glücklichen Familie Norden käme er sich wahrscheinlich noch einsamer und verlorener vor.

»Vielen Dank, Danny. Aber ich denke, ich werde das freie Wochenende nutzen, um endlich die restlichen Kisten und Kartons leerzuräumen.«

»Heißt das etwa, in deiner Wohnung sieht es immer noch so aus, als wärst du grad erst eingezogen?«

Michael zuckte betont lässig die Achseln. »Mich stört’s nicht. Das meiste davon brauche ich anscheinend gar nicht mehr. In den letzten Monaten habe ich jedenfalls nichts davon vermisst. Vielleicht sollte ich mich einfach von allem trennen und ordentlich ausmisten. Es tut gut, Ballast loszuwerden.«

»Ja, wenn du es als Ballast empfindest«, erwiderte Danny nachdenklich. Es gefiel ihm nicht, dass sein Freund so viel allein war. Und obwohl es Michael immer wieder abstritt, wusste Danny, dass er nicht glücklich war und mit seiner derzeitigen Situation haderte. Es würde wohl noch lange dauern, bis er mit seiner Vergangenheit Frieden fand. Falls es ihm je gelingen sollte.

Als sie gemeinsam zum Parkplatz gingen, versuchte Danny noch einmal, Michael zu der nachmittäglichen Kaffeerunde im Hause Norden einzuladen.

»Komm doch wenigstens für eine Stunde vorbei. Meine Eltern würden sich freuen, dich wiederzusehen …« Danny brach ab, als Michael lachte. Schmunzelnd lenkte er ein: »Stimmt, das war ein blödes Argument. Immerhin seht ihr euch täglich in der Klink. Keine Ahnung, wie ich das vergessen konnte.«

»Vielleicht sollten wir doch noch mal über unser fortgeschrittenes Alter sprechen, unter dem du offensichtlich mehr zu leiden hast als ich«, feixte Michael.

Danny schnaubte nur empört und blieb an Michaels Wagen stehen, um sich zu verabschieden. In diesem Moment parkte ein roter Golf neben ihnen ein. Michael musste lächeln, als er die Fahrerin erkannte.

»Hallo, Sarah«, begrüßte er die junge Frau, die aus ihrem Auto stieg. »Ich wusste gar nicht, dass du auch hierherkommst.«

So wie Michael arbeitete Dr. Sarah Buchner erst seit einigen Monaten in der Behnisch-Klink. Er verstand sich gut mit der hübschen Gynäkologin und freute sich deshalb, sie zu treffen.

Sarah begrüßte ihn und beantwortete dann seine Frage: »Ich bin erst das zweite Mal hier. Wir predigen unseren Patienten ja immer, wie wichtig ausreichende Bewegung sei. Da fand ich es nur fair, endlich selbst damit zu beginnen und nicht nur schlaue Sprüche zu klopfen. Ich habe mich deshalb für einen Kursus angemeldet.«

»Ein Kursus?« Michael schmunzelte. »Zumba oder Yoga?«

»Yoga. Für Zumba bin ich zu faul, besonders nach einem langen Dienst.«

Danny zog erstaunt die Augenbrauen hoch, als die beiden auf einmal mitten im Gespräch waren und dabei ihre Umgebung völlig ignorierten. Interessiert hörte er ihnen eine Weile zu. Spann sich zwischen den beiden vielleicht eine kleine Romanze an? Gönnen würde er es seinem Freund von Herzen. Es wurde Zeit, dass er endlich über Vicky hinwegkam.

Plötzlich wurde sich Michael wieder Dannys Gegenwart bewusst. »Oh, entschuldige«, sagte er zerknirscht und sah von Michael zu Sarah. »Ich weiß nicht, kennt ihr euch eigentlich?«

Sarah schüttelte den Kopf, und Danny sagte: »Nein, sonst hätte ich dir die Unterhaltung bestimmt nicht allein überlassen.« Er schenkte Sarah ein strahlendes Lächeln und forderte seinen Freund auf: »Also, nun stell mir deine bezaubernde Kollegin endlich vor!«

Sarah rollte mit den Augen und hielt ihm ihre Hand hin. »Hi, ich bin Sarah Buchner und nicht interessiert.«

Michael lachte laut und sagte zu Danny: »Ist es nicht schlimm, eine Abfuhr zu bekommen, ohne es überhaupt probiert zu haben?«

»Keine Ahnung, ich wette, du kennst dich mit Abfuhren besser aus als ich.« An Sarah gewandt sagte er: »Tut mir leid, das kam wohl falsch rüber. Ich hatte nicht vor …« Verlegen grinsend brach er ab. »Also ich bin Danny, Danny Norden.«

»Norden? Sie sind der Sohn vom Chefarzt?«

»Ja, der älteste. Es gibt noch mehr von uns.«

»Vielleicht sollte ich dann in Zukunft besser aufpassen, wem ich auf die Füße trete.«

»Keine Sorge, das haben Sie nicht. Und selbst wenn, ich habe große Füße. Die halten allerhand aus.«

Sarah lachte und verabschiedete sich dann von den beiden Männern, um es noch rechtzeitig zu ihrem Kursus zu schaffen.

»Sie scheint sehr nett zu sein«, sagte Danny.

»Dass dir das aufgefallen ist, war nicht zu übersehen«, gluckste Michael.

»Klar, ich hab’ ja Augen im Kopf. Aber ansonsten geht es mir wie ihr: Ich bin nicht interessiert. Aber du solltest dir die Gelegenheit vielleicht nicht entgehen lassen.«

»Ich?«, fragte Michael erstaunt. »Wie kommst du denn darauf?«

»Warum nicht? Es gibt doch nichts, was dagegenspricht. Außerdem wird’s für dich langsam wieder Zeit, nach vorn zu schauen. Du willst doch nicht immer Single bleiben, nur weil’s beim ersten Mal nicht geklappt hat.«

»Ich weiß nicht …« Michael fuhr sich mit einer Hand durch die dichten blonden Haare. »Meine Ehe mit Vicky … Es fühlt sich einfach noch nicht so an, als wäre sie vorbei. Vielleicht wenn wir endlich geschieden wären …«

»Was dauert daran so lange? Ich dachte, ihr wolltet euch nach amerikanischem Recht scheiden lassen. Soviel ich weiß, ist da oft noch nicht mal ein Trennungsjahr nötig.«

»Ja, das stimmt. In Kalifornien brauchst du für einen Besuch in einem Beautysalon wahrscheinlich länger als für deine Scheidung. Keine Ahnung, warum sich das bei uns so hinzieht. Ich hatte meine Papiere bereits unterschrieben, als ich die Staaten verließ. Um den Rest wollte sich Vicky kümmern. Da die Scheidung einvernehmlich ist und keine Kinder oder größere Vermögenswerte vorhanden sind, sollte das Ganze längst überstanden sein.«

»Was sagt Vicky dazu?«

»Nichts. Seit etlichen Wochen herrscht Funkstille. Ich erreiche Sie einfach nicht. Auf meine Mails bekomme ich nur kurze Antworten. Sie sei zurzeit sehr im Stress, würde sich aber bald melden. Das war’s dann. Und wenn ich sie anrufe, springt gleich die Mailbox an. Ich habe schon ernsthaft überlegt rüberzufliegen, um mich persönlich darum zu kümmern.«

»Sieht so aus, als würde dir nichts anderes übrigbleiben.« Danny wurde nachdenklich. »Bist du davon überzeugt, dass Vicky die Scheidung will?«

»Natürlich. Darüber waren wir uns beide einig.« Er lachte sarkastisch auf. »Die Scheidung war endlich mal ein Punkt, bei dem Eintracht herrschte. Kam ja sonst eher selten vor.«

»Michael …«, begann Danny mitfühlend, doch er kam nicht dazu weiterzusprechen.

»Schon gut, lassen wir das Thema einfach. Ich muss jetzt schnellstens nach Hause. Es wird Zeit, dass ich mich aufs Ohr haue. Vorher werde ich noch mal bei Vicky mein Glück versuchen. Heute ist Samstag. Kann sein, dass sie das Wochenende frei hat und ich sie endlich mal erreiche.«

*

Wenn Dr. Daniel Norden, der Chefarzt der Behnisch-Klinik, es einrichten konnte, begann die neue Woche für ihn mit einem Rundgang durchs Haus. Er sah auf allen Stationen vorbei, warf einen Blick in den OP und die Notaufnahme. Selbst den Laboren und der Funktionsdiagnostik stattete er einen kurzen Besuch ab. Manchmal reichten ein paar Minuten für ein Gespräch oder etwas Smalltalk, und manchmal nahmen die Anliegen der Mitarbeiter mehr Zeit in Anspruch, als er eigentlich aufbringen konnte. Doch es war Daniel wichtig, mit den Menschen zu sprechen, die hier täglich ihr Bestes gaben, um das Leid der Patienten zu lindern.

Heute war es sehr ruhig im Haus, sodass er keine Mühe hatte, pünktlich zu seinem ersten Termin zu kommen. In seinem Vorzimmer wartete bereits Dr. Michael Böhm auf ihn.

»Sie können schon in mein Büro vorgehen, Herr Böhm. Nehmen Sie Ihren Kaffee mit rüber. Ich besorg mir auch schnell einen.«

Während Michael vorausging, wartete Daniel auf den Kaffee, den ihn Katja Baumann, seine Assistentin, einfüllte.

»Ich habe vorhin unserem Lieblingspatienten noch einen kurzen Besuch abgestattet«, sagte er lächelnd zu ihr.

Katja wusste, von wem er sprach. Dr. Erik Berger, der leitende Notfallmediziner der Klinik, lag­ seit ein paar Wochen als Patient auf der chirurgischen Station. Bei einer Gasexplosion in einem Münchner Nachtclub hatte er schwere Verletzungen davongetragen, von denen er sich erstaunlich schnell erholte. Bereits in der kommenden Woche sollte er in eine Rehaklinik verlegt werden.

»Wie geht es ihm? Hat er das Wochenende gut überstanden?«

»Ja, ich denke nicht, dass Sie sich seinetwegen sorgen müssen, Katja. Er war grantig wie eh und je.«

Katja atmete erleichtert auf. »Sehr schön. Dann ist ja alles in Ordnung bei ihm. Ich werde ihn in meiner Mittagspause mal besuchen und seinen Vorrat an Schokoladenkeksen auffüllen. Und eine kleine Kanne Kaffee bekommt er dann auch wieder von mir. Er meint, dass der Stationskaffee kaum zu ertragen sei.«

»Er übertreibt, und das wissen Sie. Verwöhnen Sie ihn lieber nicht zu sehr.«

»Er hat ja sonst niemanden«, rechtfertigte sich Katja.

»Und da haben Sie sich seiner angenommen. Das wundert mich nicht. Ich hätte von Ihnen gar nichts anderes erwartet. Mich wundert nur, dass Herr Berger das zulässt. Alle anderen hätte er schon längst hinausgeworfen.«

Katja winkte ab. »Ach, probiert hat er es bei mir auch ein paar Mal. Aber ich weiß ja, dass er es nicht so meint. Außerdem brauchen wir doch alle jemanden, der sich um uns kümmert. Warum sollte das bei ihm anders sein?«

»Ich glaube, Sie gehören zu den klügsten und feinsinnigsten Menschen, die ich kenne. Herr Berger kann wirklich froh sein, Sie als Freundin zu haben.«

Nun musste Katja doch lachen. »Freundin? Das lassen Sie ihn bloß nicht hören. Er besteht darauf, mit niemandem befreundet zu sein.«

»Ja, weil er keine Ahnung hat, dass das nicht stimmt. Er wäre sehr überrascht, wenn er wüsste, wie viele ihm freundschaftliche Gefühle entgegenbringen«, erwiderte Daniel schmunzelnd und ging dann endlich zu dem Besucher, der in seinem Büro auf ihn wartete.

»Also dann, Herr Böhm. Schön, dass Sie diesen Termin einrichten konnten. Normalerweise setze ich die planmäßigen Mitarbeitergespräche nicht so kurzfristig an, aber es gibt in diesem Fall einen wichtigen Grund dafür.«

Überrascht sah Michael auf. Bis zu diesem Augenblick war er der Meinung gewesen, dass der Termin beim Chef eine reine Formsache wäre, die jeden Kollegen erwartete, der kurz vor Ablauf der Probezeit stand. Doch die Worte Daniel Nordens ließen mehr erwarten.

»Aber zuerst möchte ich von Ihnen wissen, wie es Ihnen hier gefällt, ob es Probleme gibt, was wir verbessern können und so weiter.« Daniel nickte dem Arzt auffordernd zu.