Cherringham - Die Nacht der Langfinger - Matthew Costello - E-Book

Cherringham - Die Nacht der Langfinger E-Book

Matthew Costello

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Beschreibung

Digitale Romanserie. Folge 4.

Zwei Dorfbewohner finden einen Schatz - eine wertvolle römische Platte aus reinem Silber. Zwar müssen sie sich die Belohnung mit dem Farmer und der Besitzerin des Landes, Lady Repton, teilen, aber es bleibt immer noch genug für alle. Der Archäologe Professor Cartwright bietet an, den Fund sicher in seinem Safe zu verstauen.

Doch als am nächsten Tag der Experte des Britischen Museums eintrifft, um den Fund zu begutachten, ist dieser verschwunden! Die Polizei verdächtigt eine bekannte Gruppe von Kunstdieben. Aber Jack und Sarah haben eine andere Vermutung ...

»Cherringham - Landluft kann tödlich sein« ist eine Cosy Crime Serie in der Tradition des klassischen englischen Krimis für Fans von Miss Marple und Sherlock Holmes!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.

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Seitenzahl: 130

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Inhalt

Cover

Cherringham – Landluft kann tödlich sein – Die Serie

Über die Autoren

Die Hauptfiguren

Die Nacht der Langfinger

Impressum

1. Das Ende des Regenbogens

2. Wer’s findet, darf’s behalten

3. Alles streng nach Vorschrift

4. Party im Ploughman

5. Eine Überraschung beim Professor

6. Morgendlicher Tumult

7. Tee zu zweit

8. Plaudern mit dem Professor

9. Das Ausschlussverfahren

10. Draußen auf der Farm

11. Ein Familienbesuch

12. Eine konträre Sicht

13. Jerry Ratlos

14. Eine erbitterte Lady

15. Keine Fortschritte

16. Undercover

17. Ein gerissener Plan

18. Ideales Bootswetter

19. Sie haben Geld!

20. Drinks auf der Goose

In der nächsten Folge

Cherringham – Landluft kann tödlich sein – Die Serie

»Cherringham – Landluft kann tödlich sein« ist eine Cosy Crime Serie, die in dem vermeintlich beschaulichen Städtchen Cherringham spielt. Jeden Monat erscheint sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch ein spannender und in sich abgeschlossener Fall mit dem Ermittlerduo Jack und Sarah.

Über die Autoren

Matthew Costello ist Autor erfolgreicher Romane wie Vacation (2011), Home (2014) und Beneath Still Waters (1989), der sogar verfilmt wurde. Er schrieb für verschiedene Fernsehsender wie die BBC und hat dutzende Computer- und Videospiele gestaltet, von denen The 7th Guest, Doom 3, Rage und Pirates of the Caribbean besonders erfolgreich waren. Er lebt in den USA.

Neil Richards hat als Produzent und Autor für Film und Fernsehen gearbeitet sowie Drehbücher für die BBC, Disney und andere Sender verfasst, für die er bereits mehrfach für den BAFTA nominiert wurde. Für mehr als zwanzig Videospiele hat der Brite Drehbuch und Erzählung geschrieben, u.a. The Da Vinci Code und, gemeinsam mit Douglas Adams, Starship Titanic. Darüber hinaus berät er weltweit zum Thema Storytelling.

Bereits seit den späten 90er Jahren schreibt er zusammen mit Matt Costello Texte, bislang allerdings nur fürs Fernsehen. Cherringham ist die erste Krimiserie des Autorenteams in Buchform.

Die Hauptfiguren

Jack Brennan ist pensioniert und frisch verwitwet. Er hat jahrelang für die New Yorker Mordkommission gearbeitet. Alles, was er nun will, ist Ruhe, und da scheint ihm ein Hausboot im beschaulichen Cherringham in den englischen Cotswolds als Alterswohnsitz gerade richtig. Doch etwas fehlt ihm: das Lösen von Kriminalfällen. Etwas, das er einfach nicht sein lassen kann.

Sarah Edwards ist eine 38-jährige Webdesignerin und führte ein perfektes Leben in London samt Ehemann und zwei Kindern. Dann entschied sich ihr Mann für eine andere. Mit den Kindern im Schlepptau versucht sie nun in ihrer Heimatstadt Cherringham ein neues Leben aufzubauen. Das Kleinstadtleben ist ihr allerdings viel zu langweilig. Doch dann lernt sie Jack kennen …

Matthew CostelloNeil Richards

CHERRINGHAM

LANDLUFT KANN TÖDLICH SEIN

Die Nacht der Langfinger

Aus dem Englischen von Sabine Schilasky

beTHRILLED

Digitale Neuausgabe

»be« – Das eBook-Imprint von Bastei Entertainment

Copyright © 2014/2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Textredaktion: Dr. Arno Hoven

Projektmanagement: Sarah Pelekies/Michelle Zongo

Titelillustration: © shutterstock: Buslik/xpixel/Andrew Rowland/Ana Gram

Titelgestaltung: Jeannine Schmelzer

eBook-Erstellung: Urban SatzKonzept, Düsseldorf

ISBN 978-3-7325-5264-1

www.be-ebooks.de

www.lesejury.de

1. Das Ende des Regenbogens

Jerry Pratt gab Gas und hielt das Lenkrad des alten Landrovers fest in seinen Händen, während die Reifen mit dem steilen, schlammigen Hang am Winsham Hill kämpften.

»Komm schon, komm schon!«, rief er dem Motor zu, aber das alte Wrack rutschte und schlingerte bedrohlich zur Seite.

Doch zu guter Letzt machte der Wagen einen Satz nach vorn, und die Räder griffen in den Grund des alten Wirtschaftsweges, sodass Jerry die Kontrolle wiedererlangte.

»Mann, ich dachte schon, du packst das nicht«, stöhnte Baz, der auf dem Beifahrersitz hockte und sich mit beiden Händen an das alte Blecharmaturenbrett klammerte.

Jerry sah zu seinem alten Kumpel und boxte ihm lachend gegen den Arm.

»Ha! Hast mächtig Schiss gekriegt, was, Baz, du Penner? Aber mach mir nicht meinen Autositz voll, klar?«

Er bog auf einen Kiesstreifen neben dem lang gezogenen Waldstück, das den Hügel säumte, hielt an und stellte den Motor ab.

»Ich kapier nicht, wieso du nicht den Weg neben dem Cricketplatz nimmst – so wie jeder normale Mensch«, murrte Baz.

»Weil ich nicht normal bin, okay?«

»Wie recht du hast.«

Jerry lachte wieder, holte seine Zigaretten hervor und bot Baz eine an. Der schüttelte den Kopf.

»Ich hab aufgehört, schon vergessen?«, sagte er finster. »Abby mag das nicht. Wegen dem Baby und so.«

Jerry verdrehte die Augen.

»Pass lieber auf, Alter. Du stehst schon ganz schön unterm Pantoffel.«

»Tja, wird dir irgendwann genauso gehen, Jerry. Wart’s nur ab.«

»Keine Chance. Ich lasse mich nicht in Ketten legen!«

Jerry grinste.

Jau, so bin ich. Frei wie ein Vogel, dachte er. Und arm wie ’ne beknackte Kirchenmaus.

Er zündete sich eine Zigarette an und schnappte sich seine Jacke. Während er aus dem Landrover stieg, schaute er sich um. Von hier oben könne man auf fünf Countys sehen, hieß es – obwohl er das nie geglaubt hatte. Solchen Quark dachten sich die Tourismusleute aus. Und falls es doch stimmte – na wenn schon! Was sollte das bringen, auf fünf Countys zu gucken? Die sahen doch eh alle gleich aus. Bloß Felder. Dennoch musste er zugeben, dass die Aussicht zu dieser Tageszeit nicht schlecht war. Vielleicht sollte er häufiger vor elf herkommen …

Er drehte sich zu dem Wäldchen um.

Im Dickicht hinter den Bäumen – wo es in der richtigen Jahreszeit von fetten Fasanen nur so wimmelte – lag das Cricketfeld von Cherringham. Und dahinter wiederum befand sich der Ort selbst.

Baz hatte recht. Aus der Richtung kam man tatsächlich am besten hierher: Nur – wo blieb da der Spaß? Außerdem war die Strecke für Jerrys Geschmack ein bisschen zu … belebt. Was auch immer man in und um Cherringham herum anstellte, irgendeiner steckte immer seine Nase rein, meckerte oder beschwerte sich.

Deshalb bevorzugte er den Feldweg, die ruhigere und weniger »normale« Strecke um das Dorf herum.

Und wo sonst konnte ein junger, heißblütiger, gut aussehender Kerl wie er heutzutage den gewissen Nervenkitzel finden? Sicherlich nicht oben in der Hühnerfabrik, wo man für sechs Pfund die Stunde Hähnchen ausweidete.

Eines Tages, wenn er reich und berühmt wäre, würde er sich hier oben eine große Villa mit Blick auf die fünf bescheuerten Countys bauen. Er würde auf seiner Terrasse sitzen, einen Joint rauchen und Bier mit seinen Kumpels trinken: Und dann könnten die Leute von Cherringham ihn mal gernhaben.

»Ich hab die Akkus aufgeladen, Jerry, denn das hast du ja garantiert vergessen«, sagte Baz, der inzwischen hinten im Landrover war. Durch seine Worte wurden Jerrys Träume von einer rosigen Zukunft jäh unterbrochen.

»Und ich hab sie nicht aufgeladen, du Penner, weil ich wusste, dass du es sowieso machst«, erwiderte Jerry.

Baz hielt die hintere Tür des Wagens auf und zeigte auf zwei Metalldetektoren.

»Such dir einen aus«, forderte er Jerry auf und stieg aus dem Rover.

Jerry überlegte. Der Mark IV war schwerer, machte aber weniger Lärm. Der Expro-Navigator war leichter, dafür jedoch fummeliger.

»Ich nehm den Expro, Baz. Meine Schulter zwickt heute Morgen.«

»Zu viele Pints gehoben, schätze ich«, stichelte Baz. »Du hast aber auch ein Glück.«

Jerry bekam von Baz den gewünschten Detektor, legte ihn auf die Seite und griff nach seinen Stiefeln, die im Wagen lagen. Er sah zu, wie Baz einen Spaten und den anderen Detektor aufnahm und hinüber auf den Gipfel des Hügels ging, wo er die Hände in die Hüften stemmte und über das Tal blickte.

»Was machen wir? Unten anfangen und uns nach oben vorarbeiten?«

Nachdem er seine Stiefel angezogen hatte, griff Jerry sich seine Ausrüstung, verriegelte den Landrover und stellte sich zu Baz.

»Nee, wir fangen ungefähr auf halber Höhe an und arbeiten uns nach unten vor, würd ich sagen.«

Der obere Teil des Winsham Hill war eine Wildwiese; und an einer Seite von ihr führte der Feldweg entlang, den sie vom Tal aus hinaufgefahren waren. Auf halber Strecke nach unten wurde der Hang flacher. Von dort ab war das Land in Felder aufgeteilt, auf denen unterschiedliche Nutzpflanzen angebaut wurden und die sich bis zum Avon Brooke hinunterzogen – einem Flüsschen, das sich um Cherringham herumschlängelte, bevor es in die Themse mündete.

»Siehst du die Low Copse Farm?«, fragte Jerry und zeigte nach unten ins Tal, über den Fluss hinweg.

Baz nickte. »Die von Butterworth, oder?«

»Genau die. Er glaubt, dass der Streifen Land hier schon seit ein paar Tausend Jahren bewirtschaftet wird.«

»Also können da unten schon früher Häuser gestanden haben?«

»Richtig. Und es gab Straßen und Wege. Plätze, wo die Leute gesessen und ein Nickerchen gemacht haben. Wo sie Sachen verloren, vergruben, versteckten …«

»Schätze!«, rief Baz.

»Ja, möglich wär’s. Wenn wir Glück haben.«

»Bisher hattest du aber noch kein Glück, oder?«

»Nein, hatte ich nicht. Und deshalb bist du hier. Du bringst mir Glück, alter Knabe.«

»Und ich nehme dir die Hälfte der verdammten Plackerei ab«, merkte Baz an.

Jerry klopfte ihm auf die Schulter. Baz war schon mies gelaunt auf die Welt gekommen und musste dauernd aufgemuntert werden.

»Ja, stimmt schon. Aber du kriegst auch die Hälfte von dem verdammten Schatz ab, wenn wir ihn finden.«

»Falls wir ihn finden«, korrigierte Baz ihn. »Und dann müssten wir immer noch mit Butterworth teilen.«

»Ist ja seine Farm, Baz. Und sein Land.«

»Ich finde das ungerecht. Er sitzt zu Hause und trinkt Tee, und wir machen die ganze Arbeit.«

»So sind nun mal die Regeln.«

»Hmm, wenn du es sagst. Aber das ist jetzt schon der dritte Samstag, an dem ich dir draußen helfe«, beklagte sich Baz, »und ehrlich gesagt, habe ich es allmählich ein bisschen satt.«

»Drei Samstage – und noch kein Schatz? Was ist nur aus der Welt geworden?«

»Kein Grund, gleich angepisst zu sein, Jerry. Ich meine ja nur.«

»Ist ja gut«, lenkte Jerry ein. »Also, fangen wir jetzt an? Je eher wir mit der Suche beginnen, desto früher werden wir fündig.«

Mit diesen Worten legte Jerry sich seinen Spaten auf die Schulter, hob seinen Detektor hoch und machte sich daran, den Hügel hinabzugehen, um sein Glück zu finden.

2. Wer’s findet, darf’s behalten

Baz wischte sich den Schweiß aus den Augen und richtete sich auf.

Ogottogott, tut mir das Kreuz weh, dachte er.

Er sah auf seine Uhr. Fünf. Fast sieben Stunden waren sie schon auf diesem Feld zugange. Sie waren durch den Matsch hin und her gestapft, hatten dabei ihre Detektoren langsam von einer Seite zur anderen geschwenkt und aufmerksam gelauscht, ob das verräterische »Plink«-Geräusch zu hören war.

Zuerst hatten sie nebeneinander gearbeitet, aber dann war Jerry der Ansicht gewesen, dass sie sich aufteilen und auf unterschiedlichen Abschnitten des Felds suchen sollten. Irgendwie sollte das ihre Chancen erhöhen, auch wenn Baz nicht ganz verstand, wie.

Auf dem Hügel verliefen die Erdfurchen von unten nach oben, und Jerrys Logik zufolge sollten sie beide sich quer zu ihnen bewegen. Er meinte, sie hätten Glück, dass erst vor Kurzem gepflügt worden war. Butterworth war spät dran mit seiner Maisaussaat, aber wegen des vielen Regens hatte er bis zur letzten Minute gewartet.

Das Problem war, dass der Regen den frisch gepflügten Acker in Matsch verwandelt hatte. Und so waren Baz’ Stiefel inzwischen dick mit Schlamm verkrustet und schwer. Folglich empfand er keineswegs, dass sie Glück gehabt hätten.

Sein Rücken tat weh. Seine Beine taten weh. Und seine Arme taten weh vom Schwenken des verfluchten Detektors, mit dem er rein gar nichts gefunden hatte.

Natürlich hatte Jerry sich das leichtere Gerät ausgesucht. Baz wusste zwar, dass sein Kumpel ein verschlagener Mistkerl war, trotzdem ließ er sich alles von ihm gefallen. Man legte sich nicht mit Jerry an, denn der konnte richtig fies werden. Jerry war spargeldünn und drahtig: Anscheinend aß er nie irgendwas, sondern trank bloß. Doch bei Prügeleien kämpfte er wie ein richtiges Muskelpaket.

So wie diese schrecklichen Hunde, die ihre Zähne in einen schlugen und nie wieder losließen.

Neben Jerry kam Baz sich erst recht fett und lahm vor. Er war immer schon dick gewesen, solange er sich erinnerte. Adipös nannte man das heute. Aber fett blieb fett. Jedenfalls war Abby genauso wie er, und sie störte es nicht. Also warum sollte es ihm etwas ausmachen?

Er lehnte sich auf seinen Spaten und ließ den Blick über das Feld schweifen, um nach Jerry Ausschau zu halten.

Zuerst konnte er ihn nicht sehen. Dann entdeckte er ihn an einem Zaunpfosten.

Jerry hatte sich dort hingehockt, um sich auszuruhen, und rauchte eine Zigarette. Jetzt winkte Jerry ihm zu.

Baz winkte zurück.

Fauler Sack.

Baz griff in seine Tasche, zog einen Energydrink heraus und leerte die Dose. Seine letzte. Was für ein Tag! Er hatte sieben Pfund für Drinks und Snacks ausgegeben – und was hatte er gefunden?

Er wühlte in seiner Hosentasche und holte seine Schätze hervor: einen Metallknopf, zwei kleine Stücke Schrott, drei Patronenhülsen.

Wenigstens hatte er es bald geschafft. Nur noch ein letzter viereckiger Abschnitt vom Feld, dann konnten sie wieder nach Hause.

Er legte sich den Spaten auf die Schulter, steckte seine Kopfhörer in die Ohren und stellte den Detektor an. Dann hielt er ihn so, dass die Magnetspule kurz über dem Boden war, und machte sich an das letzte Feldstück.

Nie wieder mache ich das. Eine verfluchte Zeitverschwendung, dachte er.

Jerry beobachtete Baz, der in der hinteren Feldecke wie ein Zombie hin und her schlich, und wurde ungeduldig. Es war fast sechs, und bei diesem Tempo wären sie nicht vor sieben im Pub – viel zu spät für ihn!

Was war nur mit Baz los? Wieso war er so langsam?

Ich muss mir wohl jemand anders suchen, der mir hilft. Und Baz sagen, er bringt’s nicht …

Aber Jerry mochte Baz und hatte Mitleid mit ihm. Baz’ Frau war ein richtiger Drachen, und Jerry wusste, wenn er ihn nicht ab und zu für einige Stunden aus dem Haus holte, würde sein Kumpel eines Tages noch umkippen.

Und so viel musste man Baz lassen: Er war gründlich. Baz würde nie einen Job hinschmeißen, bevor er nicht erledigt war.

Jerry trat seine Kippe im Matsch aus und ging rüber, um Baz zu sagen, dass sie für heute Schluss machten.

Was nicht mehr nötig schien, denn Baz war schon stehen geblieben.

Jerry sah, wie Baz sich bückte, in der Erde grub, mit dem Detektor über den Schlamm strich und wieder grub. Dann kniete er sich hin und fing an, mit den Händen im Matsch zu schaufeln.

Jerry lief schneller.

Baz richtete sich auf, nahm seine Kopfhörer ab und winkte ihm ungewohnt hektisch zu.

»Jerry! Jerry!«

Es bedurfte keiner besonderen Aufforderung. Jerry rannte bereits, und als er bei Baz war, scharrte der Riesenkerl mit seinem Spaten so emsig in der Erde herum, dass Dreckklumpen in alle Richtungen flogen.

»Hey, Baz! Stopp! Immer mit der Ruhe, Alter«, sagte Jerry und kniete sich neben ihn. »Hast du was? Was ist da?«

»Ich hatte hier ein hammermäßiges Signal, Jerry. Hammermäßig!«

»Okay, jetzt krieg dich wieder ein, ja? Das könnte alles Mögliche sein. Ein Teil von einem alten Pflug, ein verbuddelter Wagen, eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg -«

»Eine Bombe? Oh Gott!«

Baz sprang auf, wich zurück und ließ seinen Spaten fallen.

»Oder … es könnte auch was Wertvolles sein«, gab Jerry zu bedenken. »Und falls es so was ist, wollen wir es nicht mit dem Spaten zerkratzen, oder?«

Er sah lächelnd zu Baz auf, der blinzelnd nickte.

»Ja, klar. Könnte wertvoll sein …«

Vorsichtig schob Jerry mehr Erde zur Seite und tastete mit den Fingern im Matsch. Da war tatsächlich etwas: Es war flach, mit einer Prägung oder so. Er versuchte, es anzuheben, aber es war zu groß und steckte in dem dicken Schlamm und Lehm fest, die das Ding anscheinend nicht hergeben wollten.