Comeback - Dirk Ryll - E-Book

Comeback E-Book

Dirk Ryll

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Beschreibung

Ein Junge allein in einem Zug in der nordschwedischen Wildnis. Ein Mädchen, das nicht von dieser Welt ist. Dann überstürzen sich die Ereignisse … denn die Götter kehren zurück.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Dirk Ryll

Comeback

... die Götter kehren wieder

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Vorspann

 

Bookworm by vss – Band 4

 

Dirk Rylll – Comeback

 

1. eBook-Auflage – Dezember 2013

 

© vss-verlag Hermann Schladt

 

Titelbild: Armin Bappert

Lektorat: Hermann Schladt

 

 

 

 

Dirk Ryll

 

 

 

Comeback

 

 

 

 

 

1

 

"Och, ne, Ole, sag nicht du bist schon wieder auf deiner Geisterbahnfahrt...?", sagte sein bester Freund Björn in halb gespielter Verzweiflung, weil er im Hintergrund des Skype-Bildes ein Zugabteil erkennen konnte. Neben Björn drängte sich sein anderer Kumpel Jan ins Bild auf seinem Smartphone. "He, Ole, wie viele Trolle hast du bisher gesehen?" Beide feixten, aber dann schüttelte Björn den Kopf um seinem totalen Unverständnis Ausdruck zu verleihen: "Mann! Du wusstest doch, dass heute Abend Party ist. Wann bist du wieder hier?"

"Dienstag. Wir sind erst heute Nachmittag los gefahren, und morgen hat meine Mutter noch einen anderen Auftrag. Ich bleibe dann solange in Lulea.", sagte Ole entschuldigend in das kleine Kameraauge.

"Traurig, Alter!", meinte Jan, aber dann grinste er breit. "He, soll ich Jana erzählen, dass du lieber die Trolle im Wald zählst, als mit ihr auf die Party zu gehen? Oh, ich schätze, da wird sie Trost brauchen."

Ihr Lachen überforderte den Lautsprecher des Smartphones, Ole hörte nur ein Kreischen. Er verdrehte die Augen. "Halt bloß die Klappe!"

"Jaja, schon gut. Ich mach heute Abend noch mal eine Übertragung aus der Mitte des Geschehens, ok?"

"Von mir aus." Ole schaltete Skype ab und legte das Telefon zur Seite. Er wusste natürlich selbst, dass es für einen 16-jährigen eine seltsame Wochenendbeschäftigung war, mit einem fast 800 Meter langen Güterzug im Zeitlupentempo durch die Nordschwedische Wildnis zu fahren, vor allem wenn es gleichzeitig zu Hause eine voraussichtlich legendäre Party gab. Andererseits waren diese Fahrten die einzige Gelegenheit, seinen Vater zu besuchen, der am anderen Ende der Strecke an der schwedischen Küste wohnte. Deshalb begleitete er seine Mutter - die Zugführerin dieses Lindwurms - alle paar Wochen. Tatsächlich verstanden seine Freunde das auch. Was sie aber nur ahnten, war der eigentliche Grund für Ole diese Fahrten mitzumachen. Er fand sie nämlich fantastisch und irgendwie inspirierend. Er konnte ohne zu ermüden stundenlang aus dem Fenster des fahrenden Zuges sehen und beim Anblick der kleinen Fichtenwälder, der geschwungenen Linien der Flüsse und Seen, und der Form der sehr seltenen Ansiedlungen in Tagträume abtauchen. Und Teile dieser Tagträume verwendete Ole für seine eigentliche Tätigkeit, nämlich dem Schreiben an der größten, epischsten, abenteuerlichsten Geschichte aller Zeiten. So unterbrach er das Beobachten der vorbeiziehenden Landschaft immer wieder um einige hundert Worte in sein Notebook zu tippen. Nicht selten entstanden die Ideen und Bilder so auf dieser Fahrt so schnell in seiner Vorstellung, dass er mit dem Tippen nicht mehr nachkam, und stattdessen einige kurze Sätze in sein Smartphone diktierte. Auch deshalb war es ihm sehr recht, dass auf der fast fünfzehn stündigen Fahrt trotz vieler Halte beinahe nie jemand in den einzigen, kurzen Passagierwaggon einstieg. Nur sehr selten kam seine Mutter von Führerstand der Lok nach hinten um sich zu erkundigen ob alles in Ordnung war, oder er ging zu ihr nach vorne. Dann und wann funkte sie eine Nachricht über die Gegensprechanlage. Auf vielen der Fahrten nahm sie einen Bekannten im Lokführerstand für drei oder vier Stationen mit, einen Eisenbahntechniker, der die Anlagen in den Provinzbahnhöfen wartete. Er hießMats und Ole fand ihn eigentlich ganz ok, aber seine Mutter verwandelte sich immer in einen kichernden Teenager, wenn er da war, und das fand Ole ein bisschen blöd.