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Nichts ist mehr wie es war. Corona hat alles verändern, uns alle und jeden Einzelnen von uns. Wir haben Angst vor dem Virus, Angst um unsere Angehörige. Wir dürfen Oma und Opa nicht sehen. Krankenhäuser, Ärzte und alle, die Alte und Kranke pflegen, sind am Limit. Was wird mit meinem Job? Kann ich die Miete noch weiter zahlen? Wann können die Kinder wieder in die Schule? Gibt es überhaupt noch etwas, was sicher ist? Und dann gibt es da diese Solidaritätswelle. Menschen helfen sich gegenseitig, achten aufeinander, machen sich Mut. Und Menschen erzählen ihre Geschichte, persönlich und direkt. Was sie erleben, was sie denken, was sie empfinden und was sie hoffen. Über das was Ihnen Mut macht - jeden Tag auf Neue. Es sind Geschichten über Optimismus und Zuversicht. Denn wir alle brauchen gerade jetzt Geschichten. Geschichten, die uns Mut machen. Darüber, sich nicht unterkriegen zu lassen und einander zuzulächeln. Geschichten, die uns berühren. Die uns stark machen oder uns zum Lachen bringen. Es ist Zeit für ein neues Miteinander. Lasst uns einander erzählen, zuhören und voneinander lesen! "Corona bringt das Leben irgendwie auf den Punkt. Irgendwann, liebe Leute, in absehbarer Zeit, wird es heißen: Wir haben es geschafft, das Virus ist verdrängt. Und ihr werdet sehen, dann werden wir auf die Straßen laufen, uns umarmen, miteinander weinen, lachen und feiern." Sonja Schiff
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Seitenzahl: 40
Veröffentlichungsjahr: 2020
Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will.Henri Matisse
Mama, die Corona-Fighterin!
Korrektur ohne Angabe von Gründen.
Pasta mit Kaviar – in Zeiten von Corona
Der Grund für unsere Hoffnung
Verkehrt herum
Er hat Eier
#CorCooning – und du so!?
Corona – nichts wird mehr sein, wie es war.
Nachbarschaftshilfe
Wahrnehmung
Geht’s ham!
Kaffeehaus im Kopf
Wenn der Wienfluss wieder leuchtet
Frau Mann
Die Rückkehr des Topfschnitts
Die Linse scharf stellen
Keine Schule
Proud-to-be-a-Nurse
„Komm, lass mich los.“ Traurig und auch ein wenig genervt schiebt sie ihre kleine Tochter von sich, die daraufhin flüstert: „Ich will nicht, dass du gehst!“
„Aber Liebes, Mama muss doch arbeiten.“ Sanft fahre ich meiner Tochter durch das lange Haar. Ich weiß, wie sehr Sofie an ihrer Mama, meiner Frau Sonja, hängt.
Am Weg zum Dienst trifft Sonja kaum Menschen. Im Bus sitzen drei Leute. Nachdenklich betrachtet sie die vorbeiziehende Landschaft und grübelt. Was wird nach den Schulschließungen kommen? Geschäfte, Lokale, Ausgangssperre? Ein unterdrücktes Husten zwei Sitzreihen vor ihr lässt sie zusammenzucken. Erschreckend, denkt sie, wie schnell sich die Wahrnehmung ändert.
Am Abend, nach absolvierter Schicht auf der Intensivstation, entspannt sich Sonja endlich mit ihrer Tochter. Davor musste sie noch die Rolle der Lehrerin übernehmen, denn auch wenn ich sie tatkräftig unterstütze, so ist sie als Mutter doch besonders gefordert. Aber jetzt endlich Entspannung, mit der Tochter im Arm, auf der Couch. Sonja spielt mit Sofies Haaren, als diese sie plötzlich fragt: „Du, Mami, warum gehst du zu diesem Corona eigentlich raus, das ist doch gefährlich?“ Sonja schluckt. Was soll sie ihrer Tochter sagen? Warum mach ich das? Für Geld? Für Anerkennung? Weil es mein Job ist? Nein, ich mache das für meine Tochter, für meine Mutter, für meinen Mann und für mich.
Viele haben es noch nicht verstanden. Es geht gerade nicht ums Geld oder um Anerkennung. Es geht im Moment schlichtweg darum, das System, die Gesellschaft, in der wir leben, aufrechtzuerhalten. Es geht darum, dass Menschlichkeit und Würde nicht im Sog von Angst und Egoismus untergehen. Es geht darum, dass die Menschen endlich verstehen, wie sehr wir uns gegenseitig brauchen – die Pflegepersonen genauso wie die Regalbetreuerinnen im Supermarkt, die Fahrer vom Paketdienst ebenso wie Ärzte.
Eine Krise wie diese Pandemie ist eine Gefahr, aber gleichzeitig auch eine Chance. Lasst uns diese Wochen und Monate so gestalten, dass wir auf uns alle stolz sein können, darauf, wie wir uns verhalten haben. Lasst 2020 nicht ein dunkles Jahr in der Geschichte Österreichs und Europas sein!
Jetzt können wir Pflegepersonen zeigen, was wir können. Durch Machen, durch Tun, nicht durch Jammern. Ja, und es wird eine Zeit danach geben, dann können und müssen wir unsere Forderungen stellen. Jetzt aber stellen wir unsere Professionalität zur Verfügung. Wenn uns diese Pandemie mit voller Wucht trifft, brauchen wir unser gesamtes Know-how, unser rationales Handeln und jeden einzelnen Menschen, der seinen Job versteht und liebt.
„Mama?“ Sofie schaut ihre Mutter fragend an und beamt sie zurück ins Wohnzimmer. „Sofie, ich mache das, damit wir mit Oma bald wieder Eis essen gehen können.“ Sofie nickt. „Danke, Mami! Du bist meine Corona-Fighterin.“
Ja, ich bin eine Corona-Fighterin, denkt Sonja und kuschelt sich erneut an ihre Tochter.
Wolfgang T., diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger
Paulini
Ich blinzle und öffne meine Augen. Es ist noch früh, aber die Sonne lächelt schon fröhlich durch den Spalt der Vorhänge. Auch heute ist der Himmel strahlend blau und ich höre die Vögel zwitschern. Ein bisschen fühlt es sich an, als würde die Natur seit Tagen ein Fest feiern. Ein Fest, auf das wir Menschen nicht eingeladen sind. Wer sich heimlich auf die Gästeliste schummelt, wird gerügt.
„Draußen ist ein Virus unterwegs…“,murmle ich verschlafen meinem Mann am fünften Morgen in Folge ins Ohr. Wie immer antwortet er mit einem ruhigen „Ja“ und schließt mich in seine Arme. Nachdem ich geduscht habe, überlege ich kurz, was ich anziehen soll, und merke sogleich wieder, wie unwichtig diese Frage geworden ist. Der Wert von Designerklamotten ist in den letzten Tagen tiefer gefallen als sämtliche Aktienkurse. Die schicke Tasche hat plötzlich keine Relevanz mehr, wenn sie keiner sieht, und wahrscheinlich würde niemand in hochhackigen Schuhen irgendwohin marschieren, wenn er dort und auf dem Weg dorthin keiner Menschenseele begegnen würde. Oder, um es philosophischer zu formulieren: Ist das dicke Auto in meiner Garage überhaupt real, wenn keiner sieht, wie ich damit fahre?
Worldreset. Nach Corona wird nichts mehr so sein, wie es einmal war. Angeblich. Besser soll es werden, konsumbefreiter, die Gesellschaft geerdeter, sagen die einen. Die katastrophalsten Folgen aller Zeiten für die Wirtschaft und damit für alle, prophezeien andere. Und wahrscheinlich stimmt alles irgendwie. Corona bereitet uns sowohl Sorgen als auch Hoffnung.