Cowdy's Caddilac - Michaela Froelian - E-Book

Cowdy's Caddilac E-Book

Michaela Froelian

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein mit einem Rachegeist besetzter Cadillac setzt Entertainer Howdy Cowdy üble Flausen in den Kopf, mit dem Ziel, die Show „Muhdern Talking“ zu ruinieren und damit endlich Rache am Talkmaster, wie auch dem Sänger, der ihn einst ablöste, zu üben. In der Reihe KUHles schreiben Autorinnen & Autoren humorvolle Novellen zu den Kunstwerken von Britta Künkel.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Table of Contents

KUHles 2

Impressum

Cowdy's Caddilac

Die Autorin

Michaela Froelian

Cowdy’s Cadillac

Novelle

KUHles #2

Ashera Verlag

Impressum

Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig.

In dieser Reihe bisher erschienen:

Marlene Klein: Coward und der Rosenkavalier, Novelle

Michaela Froelian: Cowdy’s Caddilac, Novelle

Erste Auflage im August 2025

Copyright © 2025 dieser Ausgabe by

Ashera Verlag

Hochwaldstr. 38

51580 Reichshof

[email protected]

www.ashera-verlag.net

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertungen – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags.

Covergrafik: Britta Künkel

Innengrafik: pixabay

Szenentrenner: pixabay

Coverlayout: Atelier Bonzai

Redaktion: Alisha Bionda

Lektorat & Satz: TTT

Vermittelt über die Agentur Ashera

(www.agentur-ashera.net)

Cowdy’s Caddilac

„… und hiiiieeer ist Ihr Gastgeber: Hooooowdy Cooooowdy!“

Moody legte nach seiner Ankündigung den Rückwärtsgang ein und überließ dem Star der Show seinen Auftritt. Tosender Applaus setzte ein und das Studio war von Howdy Cowdy-Rufen erfüllt, als Talkmaster Howard Cowson die Bühne betrat. Er drehte sich im Licht der Scheinwerfer, sein schwarzes Fell glänzte, seine Hörner blitzten frisch poliert und er lauschte grinsend den begeisterten Rufen, die ihn anfeuerten. Schließlich hob er das Mikrofon an und sein inbrünstiges „Moooooooo“ begrüßte die Anwesenden.

„Mooooooo“, schallte es vielstimmig von den Rängen zurück, Cowdy verbeugte sich.

„Meine lieben Freunde der gepflegten Unterhaltung“, begann er und allmählich wurde es ruhiger. „Heute habe ich wieder einen besonderen Gast mitgebracht! Begrüßt mit mir Cow Wars Legende Foooooord Haaaaarris!!“

Erneut applaudierten die Zuschauer begeistert, denn Ford Harris war fast allen Anwesenden ein Begriff. Es gab kaum jemanden, der die berühmte Cow Wars-Reihe nicht gesehen hatte.

Ford Harris betrat mit einem verschmitzten Lächeln die Bühne und winkte fast schon schüchtern der Menge zu.

„Hallo Ford, vielen Dank, dass du gekommen bist!“

„Gerne, ich freue mich, hier sein zu dürfen, Cowdy.“

Und schon begann Cowdy die Fragerunde.

„Cow Wars – du bist als legendärer Moo Solo in die Filmgeschichte eingegangen. Wie fühlt sich das heute für dich an?“

„Ach weißt du, Cowdy, das war eine tolle Zeit und alle haben dazu beigetragen, dass die Trilogie ein solcher Erfolg wurde. Ich erinnere mich gerne daran zurück, und dann gab es noch weitere, neue Episoden. Irgendwas müssen wir damals also goldrichtig gemacht haben!“

Die Zuschauer lachten. Das war eine Untertreibung, machte Harris aber umso sympathischer. Die Reihe hatte inzwischen sogar zahlreiche Ableger hervorgebracht.

Auf die wollte Cowdy gerade eingehen, als ein Ruck durch seinen Körper ging.

Ford Harris hatte es bemerkt und sah den Talkmaster fragend an.

Der aber schien durch ihn hindurchzusehen und räusperte sich schließlich, bevor er die nächste Frage stellte. „Äh … ja … Ford, wie ist das korrekte Rezept für den einzig wahren Heumilchkäse?“

„Bitte was?“ Der Schauspieler wusste nicht so recht, was diese Frage sollte.

„Komm schon, das ist doch nicht so schwer zu verstehen! Das Rezept für Heumilchkäse, wie lautet es?“

Harris hielt sein Mikro zu und beugte sich etwas vor. „Bist du sicher, dass das die richtige Frage ist?“

Cowdy schnaubte. „Ich stelle hier die Fragen und deshalb ja, das ist eine ernstgemeinte Frage. Also … ich warte!“

Auch im Zuschauerraum war es mucksmäuschenstill geworden, jeder hielt den Atem an und fragte sich wohl ebenso wie Ford Harris, was diese Frage sollte.

Theatralisch seufzend durchbrach Cowdy die unangenehme Stille. „Da haben wir es mal wieder. Schauspieler sind auch nur auf ihrem Gebiet toll, alles andere ist für sie vollkommen nebensächlich.“

Ford Harris schnappte nach Luft und wollte etwas sagen, als Cowdys Assistent Moody auf die Bühne trat, fast noch mit seinen Hörnern in der Lichterkettendeko mit den kleinen Raumschiffen hängenblieb und den beiden eilig ein Glas Wasser hinstellte. Feine Schweißperlen lagen auf seinem hellbraunen Fell, als er Cowdy etwas zuflüsterte und ihm einen Zettel in die Klaue drückte, bevor er von der Bühne ging.

Durch die Zuschauerreihen ging ein ungeduldiges Raunen und Muhen.

Cowdy blinzelte irritiert, sah Harris entsetzt an und warf einen flüchtigen Blick auf den Zettel, den Moody ihm zugesteckt hatte. Dann schien er sich wieder gefangen zu haben. „Tut mir leid, Ford, ich habe die Frage falsch formuliert. Ich wollte natürlich wissen, wie die Verpflegung am Set war. Die Besetzung war doch ziemlich groß und dazu noch die Crew, wie läuft das mit der Verpflegung? Wird in Etappen gegessen, während andere noch beim Dreh sind? Und bekamt ihr auch den guten Heumilchkäse oder war es eher ein grasiges Einheitsessen?“ Irgendwie klang auch das nicht wirklich rund, aber allemal besser als das, was er da vorhin rausgehauen hatte.

Harris war ganz Profi und schien sich ebenfalls beruhigt zu haben, wofür Cowdy ihm in diesem Moment sehr dankbar war. Der Typ hätte auch einfach aufstehen und gehen können.

„Ach so, sag das doch gleich. Über das Essen am Set kann ich mich nicht beschweren, das Gras war immer frisch, Wasser reichlich vorhanden und ja, manchmal gab es auch Heumilchkäse“, erklärte er frei von der Leber weg, „wenn wir uns mal angestrengt haben und eine Szene besonders schnell im Kasten war!“

Die Zuschauer lachten und klatschten. Ford Harris hatte die Situation gerettet und Cowdy sich wieder im Griff. Der Rest der Show verlief wie gewohnt, und als Cowdy seinen Gast verabschiedete, sprach niemand mehr von dem merkwürdigen Verhalten und der seltsamen Frage.

Alle?

„Sag mal, Cowdy, was war das denn? Was sollte diese dämliche Frage? Die stand weder auf deinen Karten, noch hatte sie irgendwas mit Ford Harris und seiner Arbeit zu tun.“

Moody hatte Cowdy nach der Show zur Seite genommen.

„Ich bin dir wirklich dankbar, mein Freund, dass du die Idee mit dem Wasser und dem Zettel hattest. Ich weiß absolut nicht, was da passiert ist! Ich musste die Frage stellen und es kam mir so vor, als hätte mein Mund ein Eigenleben. Ich weiß nicht, wie ich dir das sonst besser beschreiben soll.“ Cowdy seufzte. „Das war echt unheimlich, kann ich dir sagen.“

„Das hätte auch ins Auge gehen können. Du weißt, wie schnell heutzutage Gerüchte und Kritiken breitgetreten werden und im Nullkommanichts ist man in Verruf geraten. Wir haben Glück, dass Ford Harris darauf mit Humor reagiert hat.“

„Ja, ich weiß doch, Moody. Aber ich habe wirklich keine Ahnung, was da passiert ist.“

„Vielleicht bist du überarbeitet und brauchst mal ne Pause? Lass uns gleich noch eben ins Night Moo gehen und eine Runde mit Molly quatschen, was meinst du?“

Plötzlich hellte sich Cowdys Laune merklich auf. „Ja gerne, du weißt, für nen Milk-Cocktail und ein Schwätzchen mit Molly bin ich immer zu haben! Aber vorher muss ich dir unbedingt noch was zeigen!“

Cowdy verließ zusammen mit Moody das Studio. Auf dem angrenzenden Parkplatz standen auch zu dieser nächtlichen Zeit, Muhdern Talking war schließlich eine Late-Night-Show, noch etliche Fahrzeuge.

Verdutzt sah Moody vom Parkplatz zu seinem Freund. „Und? Was gibt’s hier zu sehen?“

„Na DAS da!“, rief Cowdy aufgeregt und fuchtelte mit seiner Klaue vor Moodys Nase herum.

„Was DA?“

„Der Caddy, Moody! Der Cadillac! Ich hab ihn endlich!“

Natürlich! Erst jetzt fiel Moodys Blick auf den mintgrünen Oldtimer direkt vor ihnen. Cowdy hatte ihm erzählt, dass er den alten Cadillac auf dem Weg zum Studio zufällig in einem Garten stehen sah und direkt zugeschlagen hatte.

„Ich bin am nächsten Tag zum Haus und habe einfach gefragt, ob der Wagen zum Verkauf steht.“

Moody ging um den Caddy herum und sah hinein. „Und das war so? Ich meine, der Wagen war noch fahrtüchtig? Dafür, dass er in einem Garten stand, sieht er ziemlich gut aus.“

„Old Mick sagte, dass er ihn erst letzte Woche dort abgestellt habe, weil er kein Auto mehr fahren wolle und auch mit dem Gedanken spiele, umzuziehen.“

„Old Mick?“

---ENDE DER LESEPROBE---