Crime World – Die Jagd nach dem Chip - Akte 1970/8 - Tomos Forrest - E-Book

Crime World – Die Jagd nach dem Chip - Akte 1970/8 E-Book

Tomos Forrest

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Beschreibung

Das ging zunächst gründlich schief, und der Urlauber war stark gefährdet. Aber als dann der zweite Versuch gestartet wurde, ihn in eine Geschichte aus der Zeit Ende der Sechziger Jahre zu versetzen, hatte das Team von Dr Xi mehr Erfolg. Und Bruce Carrington stieg in die Rolle des Ermittlers ein, der sich plötzlich inmitten einer Jagd nach einem Microchip befindet, der die Computer revolutionieren wird. Der Mann aus der Zukunft hat jedoch sein Wissen in diesem Fall nicht mehr zur Verfügung – und die supersensiblen Maschinen seiner Zeit funktionieren keineswegs fehlerfrei …

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Tomos Forrest & Wolf G. Rahn

 

 

CRIME WORLD

 

Die Jagd nach dem Chip

Akte 1970/8

 

 

 

Science-Fiction-Crime

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © Steve Mayer mach Motiven, 2023 

Logo/Storysetting: Created by Marten Munsonius

Korrektorat: Claudia Müller

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

CRIME WORLD 

Die Jagd nach dem Chip – Akte 1970/8 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

22. Kapitel 

23. Kapitel 

24. Kapitel 

25. Kapitel 

Folgende Titel der SOKO FRIESLAND sind in Vorbereitung oder bereits lieferbar – eine weitere Gemeinschaftsarbeit von Tomos Forrest und Wolf G. Rahn: 

Aus der Feder von Tomos Forrest sind weiterhin erhältlich oder befinden sich in Vorbereitung: 

Eine kleine Auswahl der von Wolf G. Rahn veröffentlichten unheimlichen Romane und Grusel-Krimis 

 

Das Buch

 

 

 

 

Das ging zunächst gründlich schief, und der Urlauber war stark gefährdet. Aber als dann der zweite Versuch gestartet wurde, ihn in eine Geschichte aus der Zeit Ende der Sechziger Jahre zu versetzen, hatte das Team von Dr Xi mehr Erfolg. Und Bruce Carrington stieg in die Rolle des Ermittlers ein, der sich plötzlich inmitten einer Jagd nach einem Microchip befindet, der die Computer revolutionieren wird. Der Mann aus der Zukunft hat jedoch sein Wissen in diesem Fall nicht mehr zur Verfügung – und die supersensiblen Maschinen seiner Zeit funktionieren keineswegs fehlerfrei …

 

 

***

CRIME WORLD

 

Die Jagd nach dem Chip – Akte 1970/8

 

 

1. Kapitel

 

Die schwere Limousine fuhr langsam durch den Stadtteil Bronzeville in Chicago, so, als würde der Fahrer jemand suchen, den er am Straßenrand erwartete. Dann bog er langsam um die Ecke und rollte im Schritttempo weiter zu dem bekannten Gebäude in der 315 E 35th Street. Hier befand sich das beliebte Sunset Café, das sich schon durch sein Publikum von zahlreichen anderen Lokalen unterschied.

Das Sunset Café war ein sogenannter Black and Tan Club, ein Jazzclub, in dem sich Amerikaner aller Hautschattierungen trafen und keinerlei Repressalien fürchten mussten. Seit zwei Jahren spielte Louis Armstrong hier regelmäßig mit dem Caroll Dickerson Orchestra und wurde bald zum zugkräftigen Magnet.

Das Lokal verfügte nach hinten heraus über eine eigene Terrasse, die aber am Vormittag im Schatten lag. Earl Connings, der Wirt, war pfiffig genug, für seine morgendlichen Gäste ein paar Tische direkt an die Hausfront auf den schmalen Gehsteig zu stellen, wo man im Sonnenschein dieses schon sehr warmen Frühlingstages verschiedene Zeitungen lesen konnte und dazu einen guten Kaffee serviert bekam.

Einige Fußgänger blickten auf und bewunderten den glänzenden Lack und die großen Scheinwerfer. Der dunkelgrüne Cadillac vom Typ 34-A Town Sedan wies nicht einen einzigen Fleck auf, obwohl es am Vortag heftig in Chicago geregnet hatte. Heute Morgen jedoch, im Schein einer angenehm warmen Frühlingssonne, musste die Limousine wieder auf Hochglanz poliert worden sein.

Als der Cadillac jetzt langsam auf das Straßencafé zurollte, wurde das Seitenfenster auf der Beifahrerseite heruntergedreht.

Der Cadillac mochte noch gut zehn Yards vom ersten Tisch entfernt sein, aber Bruce Carrington sah nicht auf.

Die Zeitungslektüre war unterhaltsam, der Kaffee schmeckte ihm, das Leben war einfach herrlich. Er sah auch nicht auf, als jetzt der Lauf einer Tommy Gun aus dem Fenster gehalten wurde, und gleich darauf der Beifahrer, einen breitrandigen Hut tief ins Gesicht gedrückt, das Magazin der Schnellfeuerwaffe leerte. Die ersten Einschläge trafen noch die Hauswand, dann aber bäumte sich Bruce Carrington unter den ersten, heftigen Einschlägen auf.

Die Tasse entfiel seiner Hand und zersplitterte auf dem Fußweg, nahezu unhörbar unter dem Lärm der Schüsse. Carrington versuchte, aufzustehen, aber da hatten ihn schon weitere Kugeln getroffen, rissen ihn herum und schleuderten seinen Körper auf den Fußweg.

Die plötzlich eingetretene Stille schmerzte in den Ohren der entsetzten Passanten fast ebenso wie zuvor die Schüsse aus der Tommy Gun. Der Mordschütze hatte sich zurückfallen lassen, der dunkelgrüne Cadillac beschleunigte und verschwand um die Ecke, als ein gellender Schrei einer Frau alle unfreiwilligen Zeugen aus ihrer Erstarrung riss.

Bill Mason, der Privatdetektiv, der sich ebenfalls gerade auf dem Weg zum Sunset Café befand, um dort seinen Vertrauensmann zu treffen, riss zwar den Revolver aus dem Schulterhalfter und feuerte auf den Cadillac, aber das zeigte keinerlei Wirkung. Mit quietschenden Reifen war die Limousine um die nächste Ecke verschwunden, und Mason eilte zu dem Mann auf dem Pflaster, der aus zahlreichen Wunden blutete.

»Mein Gott – schnell, einen Arzt, rufen Sie die Ambulance!«, schrie er die Umstehenden an, obwohl er mit einem Blick erkannt hatte, dass hier jede Hilfe zu spät kam.

In diesem Augenblick gab es einen lauten Knall, und die Szene schien einzufrieren. Niemand bewegte sich mehr, kein Laut war zu hören.

Dann die laute, tiefe Kommandostimme:

»Aus, sofort ausschalten! Bin ich denn nur von vollkommen hirnlosen QRX-Typen umgeben? Wie kann denn so etwas passieren? Man sollte Euch alle zusammen in das tiefste Saturn-Bergwerk schicken und für die nächsten zwanzig Periodenabschnitte aus sämtlichen Aufzeichnungen streichen!«

Der Sprecher sah aus wie ein Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts, trug eine randlose Brille mit runden Gläsern und einen Anzug aus undefinierbarem Stoff, wie er damals wohl Mode gewesen war. Doch sein Äußeres gehörte einfach zu seiner Aufgabe hier in diesem Zentrum der Träume. Doktor Xi war ein bekannter Mann und der beste auf seinem Gebiet. Eigentlich ein Mann der Harmonie und des Ausgleichs, war seine sonst leicht gelblich wirkende Gesichtshaut jetzt einem zornesroten dunklen Teint gewichen.

»Entschuldigung, Dr Xi, aber bitte, überzeugen Sie sich selbst – die Anschlüsse stimmen, die gewählte Akte ist hier deutlich erkennbar eingestellt – bitte, C23/1928, also Chicago im Jahr 1928. Am Anfang stimmte ja auch alles, der Cadillac, die altmodische Waffe …«

»Schweigen Sie, Vran, und gehen Sie mir aus den Augen. So etwas darf nicht passieren. Schließlich wollen wir die Mitarbeiter belohnen und nicht umbringen – noch nicht einmal in ihren Traumbildern.«

Vran rührte sich nicht vom Fleck, sondern sah seinen Kollegen Xer verzweifelt an.

Als der sich nicht äußerte, bat Vran ihn: »Sag du doch auch mal etwas dazu, Xer! Ich bin seit Ionen hier tätig, aber so etwas ist uns noch nie passiert!«

Xer zuckte die Schultern und schien sich schweigend aus der Affäre ziehen zu wollen. Vran ärgerte sich über ihn, wunderte sich aber zugleich darüber, dass seine beiden dünnen Tentakel auf der Stirn unverändert blau schimmerten – ein Zeichen für Ausgeglichenheit und innere Ruhe.

»Der Reihenfolge nach: Unser Urlauber mit der Bezeichnung Bruce Carrington sollte die Rolle dieses Privatdetektivs übernehmen, Bill Mason. Stattdessen wird er das Opfer bei der Schießerei. Wie heißt das Opfer?«

Vran blickte auf die dreidimensionale Projektion, die sein Vorgesetzter angehalten hatte.

»Der Mann ist ein gewisser William Mason, der von den Männern dieses Verbrechers namens Al Capone umgebracht wird!«, erklärte er dann. »Und meinen Aufzeichnungen nach nannte man damals jemand mit dem Vornamen William auch gern Bill. Also eine Irreführung im System, nicht von uns verursacht, Doktor Xi.«

»Gut, lassen wir das jetzt, es wird ohnehin eine Untersuchung geben müssen. Derartige Pannen dürfen sich nicht wiederholen und werden später aus den Aufzeichnungen gelöscht werden. Jetzt los, Xer, dieser Bruce Carrington hatte sich doch noch eine zweite Akte herausgesucht, wenn ich nicht irre.«

Der angesprochene Xer bewegte seine Finger über den Monitor, ohne ihn zu berühren. Gleich darauf entstand ein neues Bild vor den drei Männern, die hier ihre Aufgaben gemeinsam zu erfüllen hatten.

»Soll ich starten? Akte 1970/8 Bit/DEC?

»Worauf warten Sie noch, Xer? Und achten Sie darauf, dass sämtliche Erinnerungen an den Vorfall innerhalb der Anfangsszene von C23/1928 bei Carrington gelöscht werden – und zwar unwiderruflich!«

»Selbstverständlich, Dr Xi. Alles bereit – wir können starten.«

»Gut also, Freigabe für Akte 1970/8 Bit/DEC!«

 

 

2. Kapitel

 

Buck Milton zog die Handbremse des schwarzen Lincoln an und schaltete

die Scheinwerfer aus. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er, sich an die plötzliche Dunkelheit zu gewöhnen, die ihn von allen Seiten umfing. Er fragte

sich, ob es richtig gewesen war, auf diesen Treffpunkt einzugehen.

In einiger Entfernung brauste der nächtliche Verkehr über den Henry Hudson

Parkway. Hier unten bewegte sich nichts. Höchstens eine Ratte, aber selbst die ließ sich nicht blicken.

Der Bursche mit der ungewöhnlich blassen Gesichtsfarbe lehnte sich zurück und zündete sich eine Zigarette an. Er blies den Rauch gegen die Windschutzscheibe und beobachtete die Muster, die sich jetzt bildeten.

Nach seiner Entlassung hatte Buck Milton sich als Erstes drei Stangen Zigaretten gekauft. Die hatte er drinnen am meisten entbehrt.

Doch für viel mehr hatte sein Geld nicht gereicht. Das sollte jetzt anders werden. Aus diesem Grund traf er sich mit Johnson. Hoffentlich meinte der es auch ernst.

Als sich die Glut bis zur Mitte der Zigarette gefressen hatte, hörte Milton einen Wagen. Er lauschte und stellte erleichtert fest, dass der Motor abgestellt wurde. Na endlich! Das wurde aber auch Zeit. Langsam stieg er aus und schloss den Wagen ab. Dann ließ er einen leisen Pfiff hören, auf den er eine ähnlich klingende Antwort erhielt.

Er setzte sich in Bewegung. Die Zigarette hing verwegen auf seiner Unterlippe, die Hände steckten tief in den Hosentaschen. So schlenderte er in die Richtung, aus der er den Wagen und den Pfiff gehört hatte.

Ein Schatten löste sich aus der Finsternis. Das Gesicht des Mannes konnte Milton noch nicht erkennen, doch der Gang der Gestalt war unverwechselbar. Sam Johnson schaukelte wie ein Seemann, darüber hatten schon im Gefängnis alle gelacht.

»Da bist du ja endlich«, zischte Buck Milton und spuckte den Rest der Zigarette aus, die mit einem Funkenschweif zu Boden fiel.

Der andere grinste überheblich. »Du kannst den Reichtum wohl kaum noch erwarten, wie? Nur die Ruhe, Mann! Hektik ist der Feind der Million. Diese Weisheit habe ich von meinem Großvater.«

»Pfeif auf deinen Großvater!«, schimpfte Milton ungeduldig. »Hätte der ein bisschen mehr Tempo draufgehabt, wäre er damals den Bullen entkommen. Aber was du von der Million sagst, interessiert mich. Du glaubst also tatsächlich, dass eine solche Summe dabei herausspringt?«

Johnson zuckte lässig mit den Schultern. »Nun flipp bloß nicht gleich aus. Wenn Sam Johnson etwas in die Hand nimmt, ist alles genau abgecheckt. Was glaubst du, warum ich so lange an dem Plan herumgetüftelt habe? Jetzt steht er. Ich habe jedes Detail berücksichtigt. Nichts bleibt dem Zufall überlassen. Dafür winkt dann auch die Million. Das sind dreihundert Mille für dich. Hört sich gut an, wie?«

»Nur dreihundert? Na, hör mal! Das ist ja weniger als ein Drittel.«

»Wir sind ja auch zu dritt. Wir brauchen nämlich noch einen Spezialisten. Und dass ich vierhundert Riesen beanspruche, werdet ihr mir wohl nicht verübeln. Schließlich würdet ihr ohne meinen Superplan keinen einzigen Dollar kriegen. Oder?« Die Frage klang wie eine Drohung.

»Natürlich nicht«, versicherte Buck Milton eilig. »Wer ist der andere?«

»Da habe ich mich noch nicht festgelegt. Vorläufig befinden sich vier ausgezeichnete Leute in der engeren Wahl. Bin gespannt, was du von ihnen hältst.«

Er nannte den Namen und blickte seinen Komplizen auffordernd an. Milton äußerte sich nicht.

»Das hängt ganz von der Art des Unternehmens ab«, fand er dann. »Du solltest mir endlich mehr darüber verraten. Darauf habe ich einen Anspruch. Schließlich halte ich auch meinen Kopf dafür hin.«

»Deshalb sind wir ja hier«, beruhigte Johnson ihn gemächlich. »Komm, wir setzen uns in meinen Wagen. Es ist nicht nötig, dass uns ein Penner, der hier zufällig nach Zigarettenkippen sucht, belauscht.«

Die Männer gingen zu einem Packard und ließen sich in die Polster fallen. Dann begann Sam Johnson dem Partner seinen Plan Stück für Stück auseinanderzusetzen. Er tat das sehr gründlich und beantwortete jede Frage, die Buck Milton anschließend stellte.

»Na, bist du nun zufrieden?«, erkundigte er sich selbstbewusst, als auch die letzte Unklarheit beseitigt war.

Der andere nickte. »Das will ich meinen. Du hast da wirklich einen tollen Plan ausgekocht. Ich bin auch sicher, dass alles klappen wird. Nur eins schmeckt mir nach wie vor nicht. Das ist dein Anteil.«

Johnson brauste auf. »Soll ich etwa nur genauso viel kriegen wie ihr? Schließlich stammt der Plan von mir. Ich bin der Boss.«

Milton lachte abfällig und hielt plötzlich einen kurzläufigen Revolver in der Faust. Der Lauf zeigte auf den Mann an seiner Seite.

»Du warst der Boss, Johnson. Jetzt brauche ich dich nicht mehr. Deinen Plan können wir auch ohne dich ausführen. Und diesmal bestimme ich die Anteile.«

Sam Johnson wurde bleich. An alles hatte er gedacht, nur nicht daran, sich mit einem Verräter eingelassen zu haben.

»Okay!«, stieß er hervor. »Darüber können wir ja noch einmal reden. Jetzt steck deine Kanone weg und sei vernünftig.«

Gleichzeitig versuchte er, die Faust, die den Revolver hielt, zur Seite zu schlagen, aber Buck Milton drückte bereits ab.

Er hörte erst auf, als die Trommel vollständig geleert war.

Johnsons Finger krallten sich für einen Moment am Lenkrad fest. Als sie sich wieder lösten, sackte der Körper zur Seite.

Milton rutschte hastig zur Tür und stieß sie auf. Er brauchte sein Opfer nicht zu untersuchen. Sechs Kugeln aus dieser Distanz überlebte niemand.

Er kehrte zu seinem Lincoln zurück, startete den Motor und gab Gas. Er fühlte sich prächtig. Seiner Million war er ein gutes Stück näher gekommen.

 

 

3. Kapitel

 

Bruce Carrington gähnte so ungeniert, dass ein Flusspferd vor Neid erblasst wäre. Dies war wieder einer dieser Tage, an denen man besser im Bett blieb, damit nichts schief gehen konnte.

Angefangen hatte es mit Marys Anruf und ihrer Krankmeldung. Schwere Erkältung.

»Ich stecke dich nur an, Bruce, wenn ich ins Büro komme. In zwei Tagen bin ich wieder topfit. Bis dahin schlucke ich Fliedertee und gurgle mit Salbei. Momentan hast du ja sowieso kaum etwas für mich zu tun.«

Diese Entschuldigung machte Bruce misstrauisch. Aber er wusste nicht, was ihn dabei störte. Dann kam er auf den Begriff. ‚Salbei! Was zum Teufel ist das für ein Zeug?‘ Er hatte den Gedanken noch nicht ganz beendet, da schaltete sich ein anderer Gedanke ein. ‚Dummkopf! Du weißt doch ganz genau, dass es sich dabei um eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler handelt. Ein Aufguss aus echtem Salbei - Salvia officinalis – lindert Erkältungssymptome. Wie konnte mir das entfallen?‘ 

»Und die Aufstellung für die Versicherung?«, widersprach er rasch laut.

»Die machst du doch mit links. Alle erforderlichen Daten findest du in meinem Schreibtisch, rechts, zweite Schublade von oben.«

Bei der sprichwörtlichen Ordnungsliebe seiner Mitarbeiterin hatte Bruce keine Bedenken, die Unterlagen zu finden.

---ENDE DER LESEPROBE---