Dr. Mortimers skurrile Welten – Band 2: In Mexiko wartet der Tod - Tomos Forrest - E-Book

Dr. Mortimers skurrile Welten – Band 2: In Mexiko wartet der Tod E-Book

Tomos Forrest

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Beschreibung

Tom Coleman stand noch nie auf der Seite des Gesetzes. Als Schmuggler im mexikanisch-amerikanischen Grenzgebiet lebt er gefährlich. Aber was ihm nun sein alter Freund Diandro mit seiner Bande angetan hat, schreit geradezu nach Rache.
Kurz vor seiner Entlassung aus dem Krankenhaus stößt Coleman auf eine Zeitungsanzeige von Dr Phileas Mortimer, der ihm einen interessanten Pakt vorschlägt. Der Wissenschaftler wird ihm kostenlos in allen Situationen helfen – der Preis dafür sind die Opfer, die dieser Rachefeldzug verschlingen wird. Und Tom Coleman lässt sich auf diesen seltsamen Pakt ein, ohne die Folgen zu bedenken …

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Tomos Forrest

 

 

Dr. Mortimers skurrile Welten 

 

Band 2

 

In Mexiko

wartet der Tod

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © by Steve Mayer, 2023

Korrektorat: Sandra Vierbein

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

Dr. Mortimers skurile Welten – Band 2 

In Mexiko wartet der Tod 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

Aus der Feder von Tomos Forrest sind weiterhin erhältlich oder befinden sich in Vorbereitung: 

 

Das Buch

 

 

 

 

Tom Coleman stand noch nie auf der Seite des Gesetzes. Als Schmuggler im mexikanisch-amerikanischen Grenzgebiet lebt er gefährlich. Aber was ihm nun sein alter Freund Diandro mit seiner Bande angetan hat, schreit geradezu nach Rache. Kurz vor seiner Entlassung aus dem Krankenhaus stößt Coleman auf eine Zeitungsanzeige von Dr Phileas Mortimer, der ihm einen interessanten Pakt vorschlägt. Der Wissenschaftler wird ihm kostenlos in allen Situationen helfen – der Preis dafür sind die Opfer, die dieser Rachefeldzug verschlingen wird. Und Tom Coleman lässt sich auf diesen seltsamen Pakt ein, ohne die Folgen zu bedenken … 

 

***

Dr. Mortimers skurile Welten – Band 2

 

In Mexiko wartet der Tod

 

 

1. Kapitel

 

»Was ich Ihnen anbieten kann, ist ein gänzlicher neuer Start ins Leben.«

»Ein gänzlich neuer Start – was soll ich mir darunter vorstellen, Dr Mortimer?«

Sein Gegenüber lächelte auf eine seltsame Weise.

Dieser Mann kam ihm unheimlich vor. Sicher, Dr Mortimer mochte ein Wissenschaftler sein, eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Aber – würde das genügen, um ihn bei seinem Vorhaben zu schützen? Er trug den weißen Ärztekittel und saß ihm im Besucherraum gegenüber. Tom Coleman hatte gerade seine Entlassungspapiere erhalten, die Schussverletzung war gut verheilt, die Narbe ihn kaum weiter behindern.

Dr Phileas Mortimer, der Mann mit den kurzgeschnittenen, schwarzen Haaren, dem schmalen, blassen Gesicht und dem dünn ausrasierten Schnurrbart und dem kleinen, schwarzen Dreieck, das sein Kinn irgendwie seltsam hervorhob, ließ Tom Coleman plötzlich erschauern. Sein Gegenüber bemerkte das und lächelte erneut.

Aber Coleman jagte auch dieses Lächeln einen weiteren, eiskalten Schauer über den Rücken.

»Sehen Sie, Coleman, Sie haben sich bei mir doch aufgrund dieser Anzeige noch während Ihrer Behandlung gemeldet!«, sagte Dr Mortimer mit sanfter Stimme und deutete auf den kleinen Kasten in der New York Times, die Coleman aufgeschlagen vor sich liegen hatte.

›Dr Phileas Mortimer. Wünsche werden real – ich helfe Ihnen in jeder noch so verzweifelten Lebenslage‹ – so lautete der Text, der Tom Coleman tatsächlich wie magisch angezogen hatte, als er die Zeitung ein wenig gelangweilt durchblätterte.

»Haben Sie noch Fragen, Mr Coleman? Ich möchte nur mit Ihnen zusammenarbeiten, wenn Sie mir vollkommen vertrauen.« Dr Mortimer warf seinem Gegenüber einen prüfenden Blick zu, dann schob er ihm den Vertrag, den sein zukünftiger Kunde bereits zweimal durchgelesen hatte, erneut über den Tisch zu.

»Unterzeichnen Sie, Tom, und ich garantiere Ihnen den gewünschten Erfolg!«

»Und Rodriguez?«, erkundigte er sich und griff schon nach dem kostbar aussehenden Federhalter.

»Inklusive. Das heißt – alles gelingt Ihnen in diesem Fall, Tom. Vertrauen Sie mir, so wie schon viele tausend Menschen vor Ihnen. Ich arbeite mit meinen Leuten gewissenhaft und nur im Sinne unserer Kunden!«

Als Tom Coleman jetzt den Füllfederhalter zwischen seinen Fingern spürte, hatte er für einen Moment den wahnsinnigen Gedanken, dass dieses Schreibwerkzeug ein Teil von ihm wurde. Es fühlte sich plötzlich warm an, schien regelrecht zu pulsieren.

Was für ein Unsinn!, dachte Coleman. Ich bilde mir Dinge ein, die es gar nicht existieren können! 

Mit einem entschlossenen, schwungvollen Schriftzug unterschrieb er den Vertrag und schaute verwundert auf die Tinte, die blitzschnell trocknete. Sie war von roter Farbe und beunruhigte Tom.

»Das sieht ja aus, als hätte ich mit Blut unterschrieben!«, sagte er, um diese Situation ein wenig zu entschärfen, in ironischem Tonfall.

»Ja!«, antwortete ihm Dr Phileas Mortimer, als er die Papiere an sich nahm, einen prüfenden Blick darauf warf und sie dann in eine Dokumententasche schob, bevor er sich erhob. »Das hörte ich schon öfter, Phil. Aber keine Sorge, das ist schließlich nur ein ganz besonderer Saft!«

Als Tom Coleman bei diesen Worten erneut zusammenzuckte, warf ihm Dr Mortimer einen seltsamen Blick zu. Sein Gesicht, sonst geradezu starr und ohne auch nur mit einem Augenblinzeln Emotionen zu verraten, war für einen winzigen Moment vollkommen verändert. Sein rechtes Augenlid flatterte, seine Mundwinkel zogen sich etwas herab, die Lippen bildeten einen schmalen, blutleeren Strich. Dann wischte sich der Mann im weißen Kittel mit einer fahrigen Bewegung über das Gesicht, glättete zugleich seine Haare und war wieder ganz wie zu Gesprächsbeginn. Sachlich, nüchtern, unverbindlich freundlich.

»Ja, natürlich, Tom! Ein ganz besonderer Saft ist diese Tinte, die uns nun für einige Zeit eng miteinander verbindet. Aber seien Sie unbesorgt, ich erfüllte meinen Pakt.«

»Wie bitte?«, erkundigte sich Coleman verwundert.

»Pacta sunt servanda – das werden Sie doch kennen, Tom? Verträge sind einzuhalten, und da habe ich sehr strenge Vorgaben, an die ich mich halte. Herzlich willkommen, also!«

»Und kein Haken an der Sache? Keine versteckten Kosten? Nichts Kleingedrucktes?«, scherzte Tom Coleman noch, und sein Gegenüber nickte nur zustimmend.

»Für Sie ist alles vollkommen problemlos und natürlich kostenfrei. Sie gehen keinerlei Risiken ein.«

»Aber – das ist doch mit sehr viel Aufwand für Sie verbunden, wie decken Sie Ihre Kosten?«

»Ich halte mich an die Opfer dieser Geschichte. An Ihre Gegner. Aber darüber keine Einzelheiten, Tom. Die würden Sie nur unnötig beunruhigen.«

Bei diesen Worten streckte Dr Mortimer ihm eine kräftig wirkende Hand entgegen, die Tom zögernd ergriff. Im Augenblick des Händedrucks aber durchströmten ihn ganze Schübe an Empfindungen, die von warmen Strömungen über Spannungen wie von einem elektrischen Kontakt zu rühren schienen.

Coleman war froh, als Dr Mortimer seine Hand endlich wieder freigab.

 

 

2. Kapitel

 

Das Meer lag im strahlenden Kupferglanz der untergehenden Sonne. Der Feuerball war schon zu einem Drittel hinter dem Horizont versunken, als Walker seine Cessna in dreihundert Fuß Höhe über das Meer dahinschnurren ließ.

Die See wirkte glatt, aber der Anblick vom Flugzeug aus täuschte. Es gab eine lange Dünung, die völlig ohne Schaumkronen war.

Walker spähte nach vorn und entdeckte die Motorjacht.

Er zog die Cessna etwas höher, hielt aber weiterhin auf die Motorjacht zu. Es war eine von jenen großen Hochseejachten, auf der acht Personen bequem Platz hatten und die gut für eine Atlantiküberquerung waren.

Walker warf einen Blick zurück und erkannte, angestrahlt von der versinkenden Sonne, die marokkanische Küste als glühenden Streifen am Horizont.

Er zog die Cessna etwas höher, kreiste, als er die Jacht erreicht hatte, zog eine Schleife. Er konnte mit bloßem Auge fünf Menschen zählen, die sich auf dem Deck befanden. Er ließ die Cessna tiefer sinken, zog erneut eine Schleife und sah, dass zwei der Frauen, die er unten an Deck erkannte, winkten. Zwei weitere Menschen kamen den Niedergang zum Deck herauf. Kurze Zeit später waren sieben Personen an Deck versammelt, während Walker die Cessna immer wieder um dieses Schiff kreisen ließ.

Sie winkten, und er winkte zurück. Aber offenbar beunruhigte sie, dass er immer wieder Kreise um sie zog. Sie drosselten die Fahrt. Er konnte es ganz deutlich daran sehen, dass die Bugwelle auf einmal wegblieb, vorn am Bug kein Gischt mehr hochschäumte.

Jetzt zog er eine größere Schleife, und als er sich etwa in zweihundert Meter Entfernung von der Jacht befand, griff seine nervige Hand an einen Kippschalter unmittelbar neben seinem Funkgerät. Zugleich starrte er auf die Jacht hin, die mit ihm auf gleicher Höhe fuhr. Fast augenblicklich, nachdem er den Schalter betätigt hatte, geschah auf der Jacht. etwas Entsetzliches.

Unter dem Ruderhaus zuckte plötzlich eine grelle Stichflamme hervor. Von ihrer Wucht wurde das Peildeck angehoben, flogen Menschen plötzlich wie katapultiert durch die Luft, wirbelten mit einem Male Bruchstücke des Schiffes nach allen Seiten. Die Explosion ließ das Boot in der Mitte auseinanderbersten, ließ es zerplatzen und binnen einer Sekunde in Stücke verwandeln.

Walker sah deutlich, wie zerfetzte Menschenleiber durch die Luft flogen, sah, wie die Körper ins Meer klatschten, als wären es Puppen.

Er zog die Maschine abermals im Kreis um dieses Trümmerfeld, das da in der Dünung schwamm. Ein Stück vom Bug war noch völlig erhalten. Aber der sank jetzt weg wie vieles andere von diesem Schiff.

Während die Sonne nur noch zu einem Viertel über den Horizont sah und sich im Osten über dem fernen Festland die Dunkelheit ausbreitete, entdeckte Walker unten die Körper von zwei Frauen, zerfetzt und blutig. Ein Stück weiter den Leib eines Mannes, nackt und aufgerissen.

Walker zog die Cessna wieder höher, drehte eine letzte Runde über dem, was er sah, Und dann entdeckte er die Haifische.

Zuerst sah er nur einen, dessen Dreieckflosse das Meer teilte. Kurz danach waren es vier, dann sieben.

Er beobachtete, wie zwei von ihnen eine der toten Frauen fassten, auseinanderrissen und in die Tiefe zogen.

Ein Stück weiter zerrte ein Hai den toten Mann in die Tiefe, und kurz danach war die Sonne völlig verschwunden.

Wie in diesen Breiten üblich, kam die Dunkelheit ohne langen Übergang, ohne eine lange Dämmerungszeit. Sie warf sich wie ein schwarzes Tuch über das Meer.

Walker drehte ab, ließ die Cessna steigen und hielt auf Casablanca zu. Hinter ihm aber lag die Dunkelheit über dem Ort des Grauens, dessen Spuren das Meer zum größten Teil schon getilgt hatte. Aber einiges davon würde morgen oder übermorgen oder noch später an die Küste geschwemmt werden als Zeugnis davon, dass hier draußen der Tod zugeschlagen hatte.

 

 

3. Kapitel

 

Die wenigen Überreste der Hochseejacht waren in einem Raum der Polizeiverwaltung in Casablanca aufgestellt.

Ein Beamter der marokkanischen Polizei, ein schlanker, schnurrbärtiger Mann von kleinem Wuchs, und ein hagerer, blonder Engländer standen beisammen.

»Als Agent meiner Versicherung«, sagte der Engländer, »muss ich natürlich immer wieder danach fragen. Und Sie sind sicher, dass es von äußerer Gewalteinwirkung keine Spuren gibt?«

»Wir sind nicht sicher«, sagte der Marokkaner. »Aber wir könnten sie auch nicht nachweisen. Es gibt auch keine Zeugen. Wissen Sie, es muss passiert sein, als die Sonne unterging. Und da blendet die Sonne so sehr, dass man nicht erkennen kann, was draußen auf dem Meer geschieht. Man müsste Spezialbrillen haben. Aber wer hat die schon? Wer rechnet denn damit, dass so etwas geschieht? Wir vermuten ganz einfach eine Treibstoffexplosion infolge eines Defektes. War die Versicherung wirklich so hoch?«

»Die Versicherung war enorm hoch. Weniger für das Schiff als für die Personen. Die Leute gehörten alle einer Sekte an. Es sind mehr oder weniger Leute mit wenig Angehörigen. Die meisten haben gar keine. Und die Sekte erbt alles. Die gesamte Versicherungssumme.«

»Und deshalb glauben Sie an ein Verbrechen?«, fragte der Polizeibeamte.

»Eigentlich nicht«, erwiderte der Engländer. »Wir glauben nicht daran, wir schließen es bloß nicht aus. Immerhin fällt das Geld alles an den Verein.«

»Und wer ist der Verein?«, fragte der Polizeikommissar.

»Er wird vertreten von einem Notar. Dieses Geld dient angeblich gemeinnützigen Zwecken, eben jener Sekte.«

»Eine große Sekte?«, wollte der Polizeibeamte wissen.

Der Engländer zuckte die Schultern. »Sie machen darüber keine Angaben. Sie brauchen sie auch nicht zu machen. Das müssten sie vielleicht, wenn wir ein Verbrechen nachweisen könnten. Sie können es nicht, und wir können es nicht … Also werden wir es wohl nie erfahren und müssen zahlen.

---ENDE DER LESEPROBE---