Das Bild einer kreierbaren Wirklichkeit in "Ferdydurke" von Gombrowicz - Marta Kabacinska - E-Book

Das Bild einer kreierbaren Wirklichkeit in "Ferdydurke" von Gombrowicz E-Book

Marta Kabacinska

0,0
15,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Slawistik), Veranstaltung: Polnische Prosa der Moderne: Mimetische Strategien zwischen , Sprache: Deutsch, Abstract: Witold Gombrowicz wurde 1904 als Sohn eines polnischen Landadeligen geboren und ist einer der bedeutendsten polnischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. 1939 landete Gombrowicz als Passagier der Jungfernfahrt eines Schiffes in Argentinien, wo er vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs überrascht wurde und blieb dort bis 1963 in Argentinien. Danach übersiedelte er nach Frankreich und starb dort 1969. Gombrowicz gilt als Vertreter des polnischen Existentialismus und wurde vor allem durch seine grotesken und phantastischen Erzählungen bekannt. Er stellt oft die menschliche Objektivität in Frage. Zu seiner meist bekannten Werke gehört Ferdydurke, in dem „die einzige Wahrheit“ und die autoritative Gesellschaft hinterfragt werden und die Individualität stark gelobt. Der Autor beschäftigt sich in Ferdydurke hauptsächlich mit dem Thema der Wirklichkeitswahrnehmung und der Kondition des Menschen, der diese Wirklichkeit wahrnimmt. Der Autor zeigt das Bild eines Menschen (Józio), der verschiedene „Formen“ betritt, sie demaskiert und dann verlässt. Meine Arbeit, die sich vor allem auf Witold Gombrowiczs Werk Ferdydurke bezieht, soll in Anlehnung an seine „Theorie der Form“ die von ihm bei der Konstruktion der Wirklichkeit(en) genutzten Strategien und seine Vorstellung von der Wirklichkeit veranschaulichen. Was ist die „Wirklichkeit“ an sich? Gibt es überhaupt eine objektive Wirklichkeit (eine axiomatische Wirklichkeit)? In welchem Verhältnis steht die in Gombrowiczs Werken darstellte Wirklichkeit zu der von uns ertastbaren Wirklichkeit? Wie sieht die Welt Gombrowiczs aus und welche Regeln beinhaltet sie? Hat er bewusst und konsequent ein Weltbild kreiert? Welche Mittel benutzte er dabei? Woraus besteht die Einzigartigkeit seiner Vorgehensweise? In welcher Beziehung steht der Hauptprotagonist in Ferdydurke zur vorhandenen Wirklichkeit? Welche Verständnisstufe erreicht er bei der Perzeption der Wirklichkeit und welche Strategien sind ihm dabei von Nutzen? Diese alle Fragen versuchte ich in dieser Arbeit zu beantworten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2006

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.2. „Ferdydurke“
2. Wirklichkeitswahrnehmung
2.1. Mimesis
2.2. Eine relative Wirklichkeit
4. Form und das Außerformelle
6.1. Farce und Symbolik
6.2. Teilverständnis und Sprache
7. Fazit

Page 1

Page 1

1. Einleitung

Witold Gombrowicz wurde 1904 als Sohn eines polnischen Landadeligen geboren und ist einer der bedeutendsten polnischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Er begann nach seiner Ausbildung zunächst eine Juristenlaufbahn, bevor er sich ab 1934 ganz dem Schreiben widmete. 1939 landete Gombrowicz als Passagier der Jungfernfahrt eines Schiffes in Argentinien. Vorgesehen war ein Aufenthalt von wenigen Tagen, Gombrowicz wurde jedoch vom Ausbruch des Zweiten Weltkriegs überrascht und blieb bis 1963 in Argentinien. Danach übersiedelte er nach Frankreich und starb dort 1969. Gombrowicz gilt als Vertreter des polnischen Existentialismus und wurde vor allem durch seine grotesken und phantastischen Erzählungen bekannt. Er arbeitet in seinen Erzählungen und Stücken mit den Mitteln der Groteske:„Die Groteske ist bei Gombrowicz nichts als ein Organ des Widerstands und des Abstoßens. Der Angriff konnte nur gelingen, indem jegliche Haltung des Ernstes aufgegeben wurde“2Witold Gombrowicz hatte eine exzentrische Natur, er machte es sich zur Lebensaufgabe, den Konventionen im Leben und in der Kunst zu trotzen. Von manchen vergöttert, von vielen gehasst, verkündete er unbequeme Wahrheiten, hatte keine Angst Tabus zu brechenumgekehrt, er spürte sie auf und legte sie bloß. Er hatte eine Vorliebe für die Provokation und das Vermischen von Gattungen und Konventionen.Leszek Nowak meinte, würde man die Theorie von Gombrowicz heute ganz deutlich verbalisieren, wäre sie eine von den interessantesten soziologischen Theorien.3

1.1. Zielbestimmung, Literatur und Vorgehensweise