Das Buch Jesus Sirach, Ecclesiasticus, das 4. Buch der Apokryphen aus der Bibel -  - E-Book

Das Buch Jesus Sirach, Ecclesiasticus, das 4. Buch der Apokryphen aus der Bibel E-Book

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Beschreibung

Warum Einzelausgaben der biblischen Bücher? Der Grund ist so einfach wie praktisch: Die Bibel hat auf Grund ihres vollen Umfangs, selbst bei großformatigen Ausgaben, zumeist eine sehr kleine Schrift und ist demnach entsprechend schwer zu lesen. Möchte man zudem die Bibel gerne mitnehmen, um unterwegs zu lesen, entscheidet man sich schnell dagegen, solch ein schweres Buch den ganzen Tag mit sich umherzutragen. Einzelne Bücher der Bibel erlauben dagegen eine für die Augen angenehme Schriftgröße und erleichtern somit das Lesen erheblich. An Stelle eines umfangreichen, schweren Buches ist es nun möglich, einen Text Ihrer Wahl in leicht tragbarer Ausführung mitzunehmen. So kann die Bibel einfach unterwegs gelesen werden. Mit anderen Worten: Luther hat die Bibel zugänglich gemacht, diese Version macht sie mühelos lesbar. Zudem eignen sich die einzelnen Bücher hervorragend als Einstieg in die Bibel sowie als Geschenk; nicht nur für Menschen, welche die biblische Heilsbotschaft bereits erreicht hat, sondern auch für alle, die sich noch nicht an die Heilige Schrift heranwagten oder sich von dem Gesamtumfang der Bibel möglicherweise überfordert fühlen. Die Botschaft der Bibel kann eine große Hilfe und Stütze sein, Zuversicht schenken, Hoffnung machen und uns trösten, gerade in einer Zeit, in der wir des Trosts so sehr bedürfen. Wer den Weg nach Hause sucht, der soll wissen, dass er offen steht. Dieser Weg wird in der Heiligen Schrift gewiesen. Mit der Entscheidung, sich für die Botschaft der Bibel zu öffnen und diesen Weg zu gehen, haben unzählige Menschen seit Jahrhunderten ihr Heil gefunden. Und das bis zum heutigen Tag. Mit Übersetzungsalternativen aus unterschiedlichen Übersetzungen Übersetzung nach Hermann Menge 1926 Layout, Schriftsatz, Formatierung: Antonia Katharina Tessnow www.antonia-katharina.de

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Seitenzahl: 154

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Inhaltsverzeichnis

I. Erster Teil: Das Wesen und der Wert der Weisheit (Ermunterungen und Ratschläge, betreffend die Hingabe an sie)

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

II. Zweiter Teil: Gott als Schöpfer der Welt und die Stellung des Menschen ihm gegenüber

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

III. Dritter Teil: Die Weisheit und das Gesetz

24. Kapitel

25. Kapitel

26. Kapitel

27. Kapitel

28. Kapitel

29. Kapitel

30. Kapitel

31. Kapitel

32. Kapitel

33. Kapitel

Vierter Teil: Lebensregeln und Tugendlehre für rechte Diener Gottes

34. Kapitel

35. Kapitel

36. Kapitel

Fünfter Teil: Weitere (vermischte) Lehren und Mahnungen (bsd. bezüglich gesellschaftlicher Verhältnisse)

37. Kapitel

38. Kapitel

39. Kapitel

Sechster Teil: Nochmals die Schöpfung und der Mensch

40. Kapitel

41. Kapitel

42. Kapitel

Siebenter Teil: Lobpreis Gottes ob seiner Bezeugung in Natur und Geschichte

43. Kapitel

44. Kapitel

45. Kapitel

46. Kapitel

47. Kapitel

48. Kapitel

49. Kapitel

50. Kapitel

51. Kapitel

Anhang und Register

I. Erster Teil: Das Wesen und der Wert der Weisheit (Ermunterungen und Ratschläge, betreffend die Hingabe an sie)

1. Kapitel

Ruhm der Weisheit und der Furcht Gottes

1 Alle Weisheit kommt vom Herrn und ist bei ihm in Ewigkeit.

2 Den Sand am Meer und die Tropfen des Regens und die Tage der Ewigkeit: – wer kann sie zählen?

3 Die Höhe des Himmels und die Breite der Erde und das Weltmeer und die Weisheit: – wer kann sie ergründen?

4 Früher als dieses alles ist die Weisheit geschaffen, und verständige Einsicht ist von Ewigkeit her. (Die Quelle der Weisheit ist Gottes Wort in Himmelshöhen, und ihre Wege sind die ewigen Gebote.)

5 Die Wurzel der Weisheit, – wem war sie offenbart? und ihre geheimen Pläne, – wer hat sie erkannt? (Die Erkenntnis der Weisheit, – wem wird sie kundgetan? und ihre reiche Erfahrung, – wer hat sie verstanden?)

6 Einer ist weise, furchtbar gar sehr, er, der auf seinem Throne sitzt, der Herr.

7 Er ist’s, der sie geschaffen und geschaut und gezählt und sie ausgegossen hat über alle seine Werke

8 mit Einschluß alles Fleisches, soviel er ihm eben verlieh; doch reichlich hat er sie denen gewährt, die ihn lieben. (Die Liebe zum Herrn ist herrliche Weisheit; denen er aber erscheint, denen teilt er sie zu, damit sie ihn schauen.)

9 Die Furcht des Herrn verleiht Ehre und Ruhm und Frohsinn und eine Freudenkrone.

10 Die Furcht des Herrn erfreut das Herz und gibt Frohsinn, Fröhlichkeit und langes Leben. (Die Furcht des Herrn ist ein Geschenk vom Herrn, denn sie stellt hin auf die Pfade der Liebe.)

11 Wer den Herrn fürchtet, dem wird es am Ende wohl ergehn, und am Tage seines Todes wird er gepriesen werden. (Die Liebe zum Herrn ist herrliche Weisheit; denen er aber erscheint, denen teilt er sie zu, damit sie ihn schauen.)

12 Der Anfang der Weisheit ist die Furcht des Herrn; den Frommen ist sie im Mutterleibe anerschaffen.

13 Bei den Menschen (oder Frommen) hat sie sich einen ewigen Wohnsitz gegründet und bei deren Nachkommen wird sie beständig bleiben. (Die Furcht des Herrn ist ein gottseliges Wissen; die Gottseligkeit behütet und macht rechtschaffen das Herz, Freude und Wonne verleiht sie. Dem Gottesfürchtigen wird es wohlergehen, und zur Zeit seines Endes wird er gesegnet sein.)

14 Das Vollmaß der Weisheit ist die Furcht des Herrn; sie macht die Menschen trunken von ihren Früchten.

15 Ihr ganzes Haus füllt sie mit kostbaren Schätzen an und die Vorratskammern mit ihren Erzeugnissen.

16 Die Krone der Weisheit ist die Furcht des Herrn, die da erblühen macht Wohlfahrt und erquickende Gesundheit (und das Rühmen denen weit macht, die ihn lieben). [Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang und ist im Herzensgrund allein bei den Gläubigen und wohnt allein bei den auserwählten Weibern, und man findet sie allein bei den Gerechten und Gläubigen. (1)]

17 Und er sah sie und zählte sie aus; Erkenntnis und kluge Einsicht strömt sie aus und erhöht den Ruhm derer, die sie festhalten.

18 Die Wurzel der Weisheit ist die Furcht des Herrn, und ihre Zweige sind langes Leben. (Die Furcht des Herrn hält die Sünde fern; wer aber in ihr bleibt, wird allen Zorn von sich abwenden.)

19 Ungerechter Zorn kann nicht entschuldigt werden; denn der Ausbruch seines Zorns bringt ihn zum Fall.

20 Bis zur rechten Zeit hält der Langmütige an sich, und nachher erwächst ihm daraus Freude.

21 Bis zur rechten Zeit verbirgt er seine Worte, und die Lippen vieler werden seine Klugheit preisen.

22 In den Schatzkammern der Weisheit sind einsichtsvolle Sprüche vorhanden, aber dem Sünder ist die Gottesfurcht ein Gräuel.

23 Wünschest du dir Weisheit, so halte die Gebote, dann wird der Herr sie dir reichlich bescheren;

24 denn Weisheit und Bildung besteht in der Furcht des Herrn; was ihm aber gefällt, ist die Treue und Sanftmut.

25 Sei nicht ungehorsam gegen die Furcht des Herrn und nahe ihr nicht mit geteiltem Herzen.

26 Tue nicht groß mit ihr vor den Leuten und nimm dich in acht mit deinen Lippen.

27 Überhebe dich nicht, damit du nicht fallest und dir selbst Schande zuziehest und der Herr dein verborgenes Innere ans Licht bringe und dich inmitten der versammelten Gemeinde zu Boden werfe, weil du in Wirklichkeit dich nicht der Gottesfurcht genaht hattest und dein Herz voll Falschheit war.

2. Kapitel

Verhalten in der Anfechtung Vermahnung zur Geduld in Trübsal

1 Mein Sohn, wenn du dich entschließt, dem Herrn zu dienen, so mache dich auf Anfechtungen gefaßt.

2 Mache fest dein Herz und werde stark, damit du zur Zeit der Not nicht schnell versagest.

3 Hange ihm an und falle nicht ab von ihm, damit du am Ende groß dastehest.

4 Nimm alles an, was dir widerfahren mag, und sei geduldig in den Wechselfällen deiner Trübsal;

5 denn im Feuer wird das Gold erprobt und die gottgefälligen Menschen im Ofen des Leidens.

6 Vertraue auf den Herrn, so wird er sich deiner annehmen; hoffe auf ihn, so wird er deinen Weg ebnen.

7 Die ihr den Herrn fürchtet, harret auf sein Erbarmen und weicht nicht ab zur Seite, damit ihr nicht fallet.

8 Die ihr den Herrn fürchtet, vertraut auf ihn, so wird euer Lohn nicht ausbleiben.

9 Die ihr den Herrn fürchtet, hofft auf Gutes, nämlich auf immer frohen Sinn und auf Erbarmen.

10 Blickt hin auf die Geschlechter der Vorzeit und seht: wer hat dem Herrn vertraut und ist zu Schanden geworden? oder wer ist der Furcht vor ihm treu geblieben und doch von ihm verlassen worden? oder wer hat ihn angerufen und ist unbeachtet geblieben?

11 Denn barmherzig und gnädig ist der Herr, er vergibt Sünden und rettet zur Zeit der Not.

12 Wehe den verzagten Herzen und den lässigen Händen und dem Sünder, der auf zweierlei Wegen geht!

13 Wehe dem erschlafften Herzen! Weil es kein Vertrauen hat, darum wird es auch nicht beschirmt werden.

14 Wehe euch, die ihr die Ausdauer verloren habt! Was wollt ihr machen, wenn der Herr euch heimsucht?

15 Die den Herrn fürchten, sind seinen Worten nicht ungehorsam und die ihn lieben, halten seine Wege ein.

16 Die den Herrn fürchten, suchen ihm zu gefallen, und die ihn lieben, sind seines Gesetzes voll.

17 Die den Herrn fürchten, machen ihr Herz fest und demütigen vor ihm ihre Seele, (indem sie sagen):

18 'Wir wollen lieber in die Hände des Herrn fallen als in die Gewalt der Menschen; denn so groß seine Herrlichkeit ist, so groß ist auch sein Erbarmen, (und wie sein Name, so sind auch seine Werke)'.

3. Kapitel

Vom Gehorsam gegen die Eltern und von wahrer Demut

1 Vernehmt von mir das Recht des Vaters, ihr Kinder, und handelt danach, damit es euch wohl ergehe;

2 denn der Herr hat dem Vater Ehre verliehen über die Kinder und das Recht der Mutter festgestellt über die Söhne.

3 Wer den Vater ehrt, sühnt Sünden,

4 und einem, der sich Schätze sammelt, gleicht der, welcher seine Mutter werthält.

5 Wer den Vater ehrt, wird Freude an den eigenen Kindern erleben, und so oft er betet, wird er Erhörung finden.

6 Wer seinen Vater hochschätzt, wird lange leben, und wer dem Herrn gehorsam ist, wird seiner Mutter Liebe erweisen.

7 Wer den Herrn fürchtet, ehrt den Vater und dient seinen Eltern wie Herren.

8 Mit Tat und Wort ehre deinen Vater, damit alle Segensverheißungen über dich kommen;

9 denn des Vaters Segen stellt die Häuser der Kinder fest, aber der Mutter Fluch reißt sie nieder bis auf den Grund.

10 Suche nicht deine Ehre in der Verunehrung deines Vaters, denn in der Schande deines Vaters liegt keine Ehre für dich;

11 denn die Ehre eines Mannes hängt ab von der Ehre seines Vaters, und der üble Ruf einer Mutter ist eine Schande für die Kinder.

12 Mein Sohn, sei deines Vaters Stütze, wenn er alt wird, und mache ihm keinen Kummer, solange er lebt;

13 auch wenn seine Geisteskraft abnimmt, halte es ihm zugute, und mißachte ihn nicht im Vollbesitz deiner Kraft.

14 Denn liebevolles Verhalten gegen den Vater wird dir nicht vergessen werden und dir für deine Sünden zugute kommen;

15 am Tage der Not wird es dir gedacht werden, und wie Sonnenschein das Eis (wegschmilzt), so werden deine Sünden vergehen.

16 Einem Gotteslästerer gleicht, wer seinen Vater verläßt, und vom Herrn verflucht ist, wer seine Mutter in Zorn versetzt.

17 Mein Sohn, in Demut vollbringe deine Geschäfte, so wirst du von gottwohlgefälligen Menschen geliebt werden.

18 Je größer du bist, desto mehr demütige dich, so wirst du vor dem Herrn Gnade finden; [Manche sind in hoher Stellung und geehrt, aber den Demütigen werden die Geheimnisse Gottes geoffenbart.]

19 Denn groß ist die Macht des Herrn, und von den Demütigen wird er gepriesen.

20 Was dir zu schwer ist, untersuche nicht, und was über deine Kräfte geht, trachte nicht zu erforschen.

21 Was dir aufgetragen ist, darüber sinne nach, denn das Verborgene geht dich nichts an; (nicht hast du nötig, das Verborgene mit deinen Augen zu schauen).

22 Was über die dir obliegenden Geschäfte hinausgeht, damit befasse dich nicht vorwitzig; denn mehr, als die Menschen begreifen können, ist dir kundgetan worden;

23 denn viele hat ihre zu hohe Meinung von sich irregeführt, und böser Dünkel hat ihre Gedanken getäuscht. (Hast du keine Augen, so entbehrst du des Lichtes; mangelt dir aber die Einsicht, so rühme dich ihrer nicht.)

24 Einem trotzigen Herzen ergeht es zuletzt übel, und wer die Gefahren liebt, kommt darin um.

25 Ein trotziges Herz belastet sich mit Schmerzen, und der Sünder häuft Sünde auf Sünde.

26 Heimsuchung ist für den Hochmütigen kein Heilmittel; denn das Gewächs der Bosheit hat Wurzel in ihm geschlagen.

27 Das Herz des Einsichtigen durchdenkt die Sinnsprüche, und nach einem aufmerksamen Zuhörer steht das Verlangen des Weisen.

28 Wasser löscht ein loderndes Feuer aus, und Mitleid (oder Mildtätigkeit) tilgt Sünden.

29 Wer Liebeserweise vergilt, ist auf die Zukunft bedacht und wir zu der Zeit, wo er zu Falle kommt, eine Stütze finden.

4. Kapitel

Die Pflichten gegen die Armen und Unterdrückten

1 Mein Sohn, entziehe dem Armen nicht den Lebensunterhalt und laß die Augen der Dürftigen nicht lange schmachten.

2 Eine hungrige Seele fahre nicht an und kränke keinen Menschen in seiner Not.

3 Ein verbittertes Herz reize nicht noch mehr und laß den Hilfsbedürftigen nicht auf deine Gabe warten.

4 Einen Bittenden weise nicht ab in seiner Notlage und wende dein Antlitz nicht weg vom Armen.

5 Vom Bittenden wende dein Auge nicht ab und gib niemandem Anlaß, dir zu fluchen;

6 denn wenn er dir flucht in seines Herzens Verbitterung, so wird sein Schöpfer sein Flehen erhören.

7 Mache dich beliebt bei der Gemeinde und vor dem Hochstehenden beuge dein Haupt.

8 Neige dem Armen dein Ohr zu und erwidere seinen Gruß freundlich.

9 Rette den Bedrängten aus der Hand seiner Bedränger und sei nicht kleinmütig, wenn du ein Urteil abgeben mußt.

10 Sei den Waisen wie ein Vater und ihrer Mutter anstatt des Gatten, so wirst du sein wie ein Sohn des Höchsten, und er wird dir mehr Liebe erweisen als deine eigene Mutter.

Die segensreichen Früchte und die Betätigung der rechten Weisheit

11 Die Weisheit erhöht ihre Kinder und nimmt sich derer an, die sie suchen.

12 Wer sie liebt, liebt das Leben, und die ihr eifrig nachtrachten, haben Freude in Fülle.

13 Wer sich in ihren Besitz setzt, gewinnt Ruhm, und wohin er geht, da segnet ihn der Herr.

14 Die ihr dienen, leisten dem Heiligen Dienst, und die sie lieben, die liebt auch der Herr.

15 Wer auf sie hört, wird recht richten, und wer sich zu ihr hält, wird sicher wohnen.

16 Wer Vertrauen zu ihr hat, wird sie erwerben, und in ihrem Besitz werden auch seine Nachkommen bleiben;

17 denn zuerst geht sie in Verstellung mit ihm um und erprobt ihn durch Versuchungen; Furcht und Zagen bringt sie über ihn und quält ihn mit ihrer Zucht, bis sie Vertrauen zu ihm gefaßt und ihn erprobt hat in der Beobachtung ihrer Vorschriften.

18 Dann aber kommt sie umgekehrt auf geradem Wege zu ihm und erfreut ihn und offenbart ihm ihre Geheimnisse.

[16 Wenn er ihr vertraut, wird er sie erlangen; und auch seine Nachkommen werden sie besitzen.

17 Denn anfangs geht sie unerkannt mit ihm; sie macht ihm Angst und Bange und quält ihn mit ihrer Erziehung, bis sie ihm vertrauen kann; sie prüft ihn mit ihren Forderungen.

18 Endlich wird sie geradewegs auf ihn zukommen, ihn erfreuen und ihm ihre Geheimnisse offenbaren. (2)]

19 Wenn er aber von ihr abfällt, so verläßt sie ihn und gibt ihn seinem Verderben preis.

Verschiedene Ermahnungen bezüglich wahrer und falscher Scham und behufs Vermeidung der Sünde

20 Mein Sohn, richte dich nach der Zeit und hüte dich vor dem Bösen und schäme dich deiner Überzeugung nicht;

21 denn es gibt eine Scham, die zur Sünde führt, und es gibt eine Scham, die Ehre und Anerkennung verschafft.

22 Nimm für niemand Partei gegen dein Gewissen und hege keine (falsche) Scheu zu deinem Verderben.

23 Halte mit der Rede nicht zurück, wenn noch Zeit zur Rettung ist, und verbirg deine Weisheit nicht, (um Ruhm zu gewinnen);

24 denn durch die Rede wird die Weisheit erkannt und die Einsicht durch die Worte der Zunge.

25 Widersprich nie der Wahrheit, schäme dich aber deiner mangelhaften Bildung.

26 Schäme dich nicht, deine Sünden zu bekennen, und suche nicht die Strömung des Flusses zu bezwingen.

27 Stelle dich nicht einem törichten Menschen zur Verfügung und nimm keine Rücksicht auf den Mächtigen.

28 Bis zum Tode kämpfe für die Wahrheit, so wird auch Gott der Herr für dich streiten.

29 Sei nicht großsprecherisch mit deiner Zunge und lässig und träge in deinem Tun.

30 Sei nicht wie ein Löwe in deinem Hause und nicht argwöhnisch (eig. ein Gespensterseher) unter deinen Hausgenossen.

31 Laß deine Hand nicht ausgestreckt sein zum Nehmen und festgeschlossen beim Wiedererstatten. [Deine Hand sei nicht offen, wenn’s ums Nehmen geht, und nicht geschlossen, wenn’s ans Geben geht. (3)]

5. Kapitel

Warnung vor gefährlicher Sicherheit und vor Unvorsichtigkeit im Reden

1 Verlaß dich nicht auf deinen Reichtum und sage nicht: 'Ich habe genug.'

2 Folge nicht deinen Gelüsten und deiner Kraft, daß du nach den Begierden deines Herzens wandelst,

3 und sage nicht: 'Wer hat mir zu befehlen?'; denn der Herr, der Recht übt, wird dich büßen lassen.

4 Sage nicht: 'Ich habe gesündigt, und was hat’s mir geschadet?' denn der Herr ist langmütig. 5 In bezug auf Sühne sei nicht ohne Bangen, so daß du Sünde auf Sünden häufst.

6 Und sage nicht: 'Sein Erbarmen ist groß, er wird mir schon meine vielen Sünden vergeben'; denn bei ihm ist wohl Erbarmen, aber auch Zorn, und auf den Sündern lastet sein Grimm.

7 Säume nicht, dich zum Herrn zu bekehren, und verschieb es nicht von einem Tag zum andern; den plötzlich kommt der Zorn des Herrn zum Ausbruch, und am Tage der Vergeltung würdest du umkommen.

8 Verlaß dich nicht auf unrechtes Gut, denn am Tage der Heimsuchung wird es dir nichts nützen. –

9 Worfle (4) nicht bei jedem Winde, und gehe nicht auf jeglichem Pfade! (So macht es der doppelzüngige Sünder.)

10 Bleibe fest bei deiner Überzeugung und laß deine Rede immer eine und dieselbe sein.

11 Sei schnell bereit zum Hören, aber langsam laß die Antwort hören.

12 Hast du Einsicht, so antworte dem andern; wo nicht, so laß deine Hand auf deinem Munde liegen.

13 Ehre und Schande liegen in der Rede und des Menschen Zunge kann ihn zu Fall bringen.

14 Laß dich nicht doppelzüngig (oder einen Ohrenbläser?) nennen und gebrauche deine Zunge nicht zur Hinterlist; denn dem Diebe wird Schande zuteil und böser Schimpf dem Doppelzüngigen.

15 Verfehle dich nicht, weder im Großen noch im Kleinen, und statt eines Freundes beweise dich nicht als Feind;

16 denn einen üblen Namen, Schimpf und Schande würdest du davontragen; so gebührt es dem doppelzüngigen Sünder.

6. Kapitel

Warnung vor Unbescheidenheit. Vorschriften des Umgangs mit Freunden und Feinden. Ermahnung, nach der Weisheit zu streben.

1 Gib dich nicht völlig dem Willen deiner Leidenschaft hin, damit sie nicht wie ein Stier deine Kraft abweide.

2 Deine Blätter wird sie abfressen und deine Früchte verzehren und dich stehen lassen wie einen dürren Baum.

3 Böse Leidenschaft richtet ihren Besitzer zugrunde und macht ihn zur Schadenfreude (oder zum Gespött) seiner Feinde.

4 Eine freundlich redende Kehle gewinnt viele Freunde, und eine wohlredende Zunge bekommt viele Heilsgrüße (oder Friedenswünsche).

5 Groß sei die Zahl derer, die in Frieden mit dir leben, aber dein Vertrauter sei nur einer von tausend.

6 Erwirbst du dir einen Freund, so erwirb ihn unter Erprobung und schenke ihm nicht zu schnell dein Vertrauen.

7 Denn mancher ist ein Freund, solange es ihm zusagt, und bleibt es nicht zur Zeit deines Unglücks;

8 und mancher Freund verwandelt sich in einen Feind und bringt den dich entehrenden Streit unter die Leute.

9 Und mancher ist ein Freund als Tischgenosse, ist aber nicht zu finden zur Zeit deines Unglücks;

10 solange es dir gut geht, stellt er sich dir völlig gleich und tritt deinem Gesinde gegenüber als Herr auf;

11 kommst du aber herunter, so tritt er gegen dich und läßt sich vor deinen Augen nicht mehr sehen.