Das Ende der Nacht -  - E-Book

Das Ende der Nacht E-Book

0,0
16,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Jedem Stadtbewohner fällt auf, dass wir nachts aufgrund immer heller werdender künstlicher Beleuchtung kaum mehr Sterne am Himmel sehen können. Doch dies ist nur die Spitze des Eisbergs, was den Verlust natürlicher nächtlicher Dunkelheit betrifft. Menschen und Tiere - darunter Nachtfalter, Zugvögel und Meeresschildkröten - leiden mittlerweile rund um den Globus an der Zerstörung des Tag-Nacht-Rhythmus durch die übermäßige Erhellung der Nacht. Beim Menschen können Krankheiten und eine Zunahme von Stress die Folgen sein. Das gesamte Phänomen, das bisher nur in Fachkreisen bekannt war, wird in diesem Werk erstmals umfassend und reichhaltig illustriert vorgestellt - von Experten aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und den USA. Es ist für jeden geeignet, der sich für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Natur sowie einen gesunden Arbeits- und Lebensrhythmus interessiert. Diese zweite Auflage des Buches "Das Ende der Nacht" beleuchtet weitere Hintergründe die der "Verlust der Nacht" mit sich bringt. Unter anderem sind erste Ergebnisse des gleichnamigen Forschungsverbundes der Leibniz-Gemeinschaft in diesem Buch mit aufgenommen worden.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 313

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Contents

VORWORT ZUR 2. AUFLAGE

1 EINE KURZE GESCHICHTE DES LICHTS

1.1 Reise eines Photons durchs Universum

1.2 Der natürliche Wechsel von Hell und Dunkel

1.3 Von den Anfängen künstlicher Beleuchtung zur modernen Beleuchtungstechnik

1.4 Auswirkungen auf den Nachthimmel

1.5 Astronomische Observatorien auf der Flucht vor der Lichterflut

1.6 Weniger Lichtsmog – mehr Unfälle und Kriminalität?

1.7 Zukunftsperspektiven

Zitierte Literatur

2 NACHT UND KAMPF GEGEN DIE NACHT AUS KULTURHISTORISCHER PERSPEKTIVE

2.1 Frühe „Licht-Verherrlichungen“ und „Nacht-Verdammungen“

2.2 Feuerwerke, nächtliche Maskenbälle, Flucht vor dem Tag: Die Explosion des Nachtlebens im Barock

2.3 Die Aufklärung als Kampf gegen die Finsternis

2.4 Die Neuentdeckung der Nacht in der Romantik

2.5 Impressionismus – Jugendbewegung – Sonnenkult als Körperkult

2.6 Zur Unverzichtbarkeit der Nacht

Zitierte Literatur

3 LICHTVERSCHMUTZUNG IN MITTELEUROPA

3.1 Wie stark ist der Himmel über Mitteleuropa aufgehellt?

3.2 Lichter der Erde von oben

3.3 Die Messung der Himmelshelligkeit wird einfach

3.4 Wie nimmt die Lichtverschmutzung zu?

3.5 Wie kann die Lichtverschmutzung reduziert werden?

Zitierte Literatur

4 INSEKTEN UND KüNSTLICHES LICHT

4.1 Warum fliegen Insekten zum Licht?

4.2 Viele oder wenige Insekten an der Lichtquelle – was steckt dahinter?

4.3 Wenn Leuchten zu Insektengräbern werden

4.4 Der Tanz der Eintagsfliegen am Licht

4.5 Der Lichtfang

4.6 Ergebnisse neuerer Studien zur Anlockwirkung unterschiedlicher Leuchtmittel

4.7 Über den Rückgang der Insekten

Zitierte Literatur

Weiterführende Literatur

5 VÖGEL UND KÜNSTLICHES LICHT

5.1 Vogelzug: Nutzen und Risiken

5.2 Leuchttürme, Hochhäuser und Funktürme als Vogelfallen

5.3 „Wie Motten zum Licht…“

5.4 Sturmtaucher im Touristenzentrum

5.5 Weiß, rot, grün oder gelb? Blitzen, Blinken, Dauerlicht?

5.6 Vögel in der Stadt: umgetaktet, schlaflos und getäuscht

5.7 Maßnahmen zur Verminderung und Vermeidung negativer Einflüsse von Lichtquellen auf Vögel

Weiterführende Literatur:

6 MEERESSCHILDKRÖTEN ALS OPFER DER STRANDBELEUCHTUNG

6.1 Meeresschildkröten

6.2 Die Nestplatzwahl der Weibchen und das Schlüpfen der Jungtiere

6.3 Der Einfluss künstlichen Lichts auf die Nestplatzwahl der Weibchen

6.4 Der Einfluss künstlichen Lichts auf die Orientierung der Jungtiere

6.5 Wie kann man junge Meeresschildkröten vor künstlichem Licht schützen?

6.6 Zwei Fallbeispiele

6.7 Ausblick

Zitierte Literatur

7 MONDLICHT ALS NATÜRLICHER ZEITGEBER FÜR DIE MEERESFAUNA

7.1 Der Mond und das Meer – eine alte Geschichte

7.2 Mondlichtgesteuerte Gleichzeitigkeit in der Vermehrung

7.3 Zusammenfassender Ausblick

Zitierte Literatur

8 DER EINFLUSS VON NÄCHTLICHEM KUNSTLICHT AUF GEWÄSSERÖKOSYSTEME

8.1 Einleitung

8.2 Lichtschwankungen als Zeitgeber für Lebensrhythmen

8.3 Lichtverschmutzung – der Einfluss von künstlichem Licht in der Nacht auf Gewässerökosysteme

8.4 Domestizierte Ökosysteme – Lichtverschmutzung im Konzert mit anderen Stressfaktoren

8.5 Handlungsempfehlungen

Zitierte Literatur

9 LICHT AUF DIE INNERE UHR

9.1 Der zirkadiane Rhythmus

9.2 Die innere Uhr tickt autonom

9.3 Licht eicht die innere Uhr

9.4 Problematische Blauanteile im Licht von Computerbildschirmen

9.5 Künstliches Licht zu „Unzeiten“ bringt die innere Uhr aus dem Takt

9.6 Licht als „Chronopharmakon“

9.7 Wie wirkt Licht antidepressiv?

9.8 Bewusster Umgang mit Licht

Zitierte Literatur

10 DER VERLUST DER NACHT IN DER 24-STUNDENGESELLSCHAFT

10.1 Einleitung

10.3 Kosten und Nutzen der künstlichen Beleuchtung

10.4 Die Steuerung der künstlichen Beleuchtung und die 24-Stunden-Gesellschaft

10.5 Fazit

10.6 Zitierte Literatur

Stichwortverzeichnis

Autorenverzeichnis

Bildquellenverzeichnis

Beachten Sie bitte auch weitere interessante Titel zu diesem Thema

 

Lingenhöhl, D.

Vogelwelt im Wandel

Trends und Perspektiven

2010

ISBN: 978-3-527-32712-6

 

Bührke, T., Wengenmayr, R. (Hrsg.)

Geheimnisvoller Kosmos

Astrophysik und Kosmologie im 21. Jahrhundert

2. Auflage

2012

ISBN: 978-3-527-41071-2

Ebenfalls in digitalen Formaten erhältlich.

 

Schilling, G., Christensen, L.L., Fosbury, R., Hurt, R.L.

Unser Fenster zum Weltraum/ Verborgenes Universum

2 Bände

2009

ISBN: 978-3-527-41090-3

Herausgegeben von

 

Dr. Thomas Posch

Universität Wien

Institut für Astronomie

Türkenschanzstraße 17

1180 Wien

Österreich

 

Dr. Franz Hölker

Leibniz-Institut für Gewässerökologie

und Binnenfischerei

Müggelseedamm 310

12587 Berlin

Deutschland

 

Anja Freyhoff und Thomas Uhlmann

Uhlmann + Freyhoff Filme

Linde 5

16278 Angermünde

Deutschland

 

Titelbild

Abbildung Hintergrund:

Planetary Visions Ltd.

Kleine Abbildungen von links nach rechts:

Aus dem Film „Die dunkle Seite des

Lichts“/„The Dark Side of Life“; Beneharo

Rodriguez; Institut für Vogelforschung;

Ute und Uli Grün, Seligenstadt am Main.

2. Auflage 2013

Alle Bücher von Wiley-VCH werden sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren, Herausgeber und Verlag in keinem Fall, einschließlich des vorlie genden Werkes, für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler irgendeine Haftung

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de/> abrufbar.

© 2013 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Boschstr. 12, 69469 Weinheim, Germany

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen oder sonstigen Kennzeichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige gesetzlich geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche markiert sind.

Print ISBN: 978-3-527-41179-5

ePDF ISBN: 978-3-527-67489-3

ePub ISBN: 978-3-527-67488-6

Mobi ISBN: 978-3-527-67487-9

oBook ISBN: 978-3-527-67486-2

Satz und Layout TypoDesign Hecker

GmbH, Leimen

Druck und Bindung Markono Print Media

Pte Ltd, Singapore

Design und Layout Bluesea Design,

Simone Benjamin, McLeese Lake, Canada

VORWORT ZUR 2. AUFLAGE

Was ist Lichtsmog? Lichtsmog ist eine immer noch vergleichsweise wenig bekannte Form der Umweltverschmutzung. Lichtsmog bedeutet: Zuviel Licht am falschen Ort zur falschen Zeit, oft auch in falscher Farbzusammensetzung – zum Beispiel grelles nächtliches Licht mit hohen Blau-Anteilen.

Licht stand in vielen Phasen der Kulturgeschichte für Fortschritt und Wohlstand. Kunstlicht ermöglichte seit über 100 Jahren Arbeit und Freizeitaktivitäten rund um die Uhr. Ein Menschheitstraum schien dadurch wahr geworden zu sein – unbegrenzte Produktivität, Vergnügen ohne Ende. Thomas Edison, der Erfinder der Glühbirne, schrieb in diesem Sinne: „Nachtleben bedeutet Fortschritt. Nachtleben und Stupidität vertragen sich nicht miteinander. Die wachsende Neigung zum Nachtleben bedeutet daher auch wachsende geistige Frische.“

Künstliches Licht ist jedoch zugleich mit verantwortlich für das massenhafte Sterben von Tieren (vor allem Insekten und Zugvögeln) und für unnatürliche Verhaltensänderungen. Auch der Mensch kann sich der allgegenwärtigen Beleuchtung kaum noch entziehen. Nacht für Nacht wird die Erde heller. Das Phänomen ist natürlich auch vom Weltraum aus deutlich zu erkennen. Was auf Satellitenaufnahmen der Erde bei Nacht geradezu ästhetisch reizvoll anmutet – die vielen Lichter der Zivilisation – impliziert jedoch eine schleichende Gefahr, wie in diesem Buch gezeigt wird.

„Zeit ist Geld“, sagt man, aber auch „Licht ist Geld“: allein im Falle der USA hat das vergeudete, nach oben entweichende Licht einen Energie-Gegenwert von rund zwei Milliarden Dollar pro Jahr.

Für den Lichtsmog hat sich auch der Begriff „Lichtverschmutzung“ eingebürgert. Gemeint ist damit sowohl die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen, deren Licht in der Atmosphäre gestreut wird, als auch der direkte Einfluss von Lichtquellen auf Organismen. Es handelt sich also um eine Verschmutzung der natürlichen Beleuchtungsverhältnisse (Mond, Sterne, komplette Dunkelheit) durch Kunstlicht mit negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur.

Lichtverschmutzung ist ein globales Phänomen. Zuerst wurde dies von Astronomen erkannt. Ihre Arbeit wird durch den ansteigenden Lichtsmog zunehmend erschwert. Um entfernte Sterne, Planetensysteme und Galaxien zu beobachten, müssen sie sich in immer entlegenere Gebiete zurückziehen oder Weltraumteleskope benutzen. Um den beeindruckenden Anblick der Milchstraße zu erleben, muss man mittlerweile in der Tat oft extrem weit reisen.

Wir begeben uns in diesem Buch auf die Suche nach der dunklen Seite des Lichts. Zu Wort kommen Astronomen, Kulturhistoriker, Philosophen, Gewässerökologen, Insektenkundler, Ornithologen, Schlafforscher und Stadtökonomen.

Über Millionen von Jahren haben sich Mensch und Tier an den Wechsel von Tag und Nacht optimal angepasst. Vor mehr als hundert Jahren hat der Mensch seine Welt mit elektrischem Licht aus dem Takt gebracht. Und in kürzester Zeit musste er sich an völlig neue Lebensbedingungen gewöhnen. Eine junge Disziplin erforscht die Phänomene rund um die innere Uhr des Menschen: die Chrono-biologie. Kritisch betrachten Wissenschaftler die gesellschaftlichen und biologischen Auswirkungen von künstlichem Licht auf den Menschen. Es hat unser Leben revolutioniert. Vor nicht allzu langer Zeit gingen die Menschen bald nach Sonnenuntergang schlafen. Nun können wir selbst entscheiden, wann für uns Tag ist. Doch eines verlieren wir dabei aus den Augen: Für uns Menschen ist Dunkelheit notwendig, um beispielsweise Melatonin zu produzieren, welches schlaffördernd ist und sogar das Wachstum bestimmter Krebsarten unterdrückt. Die Folge des Verlusts der Dunkelheit können daneben auch Übergewicht und eine Zunahme von Stress sein.

Die Lichterflut hat weitreichende ökologische Konsequenzen. Lampen, besonders solche mit einem hohem Blau- und UV-Anteil, ziehen Nachtfalter an, die dort in großen Zahlen verenden. Viele nachtaktive Insektenarten drohen regional zu verschwinden, weil sie buchstäblich auf Kunstlicht fliegen. Massenhaft flattern sie um Straßenlaternen und andere künstliche Lichtquellen. Viele Insekten sterben oder verschwenden zu viel Energie, die ihnen später für eine erfolgreiche Fortpflanzung fehlt. Pro Jahr sterben hochgerechnet rund 150 Milliarden solcher Nachtschwärmer alleine in Deutschland. Doch sie sind ein wesentlicher Bestandteil von Land- und Wasserökosystemen, ohne sie können viele Vögel, Fische und Kleintiere nicht überleben. Außerdem zählen Insekten neben dem Wind zu den wichtigsten Bestäubern in Natur und Landwirtschaft. Dreiviertel aller Blütenpflanzen sind auf sie angewiesen. Die Zahl der Insekten nimmt dramatisch ab: 1950 flatterten noch 50.000 Nachtfalter um eine Leuchte. Im Jahr 1997 waren es gerade einmal 23 Insekten pro Nacht und Leuchte, so die Zahlen eines Mitautors dieses Buchs.

Kunstlicht stellt auch eine tödliche Gefahr für Vögel dar, die auf der Suche nach Winter- und Sommerquartieren die Welt bereisen. Die meisten Vogelarten wandern nachts, weil sie den Tag brauchen, um sich für den Weiterflug zu stärken. In der Nacht ist der Sternenhimmel ihr Kompass. Neuerdings werden sie immer häufiger durch künstlich beleuchtete Strukturen irritiert und von ihrer Flugbahn abgelenkt. Sie fliegen mit großer Wucht gegen Windräder, Brücken, Skilifte, Hochhausfassaden und Reklamewände. Darüber hinaus wird auch das Gesangs- und Paarungsverhalten der Vögel wird durch Kunstlicht oft negativ beeinflusst.

Selbst die ältesten Spezies der Erde sind betroffen. Schildkröten haben beispielsweise die Dinosaurier und viele ihrer natürlichen Feinde überlebt. Nun sind manche Arten in Gefahr, durch die Schuld des Menschen auszusterben. Licht kann für sie den Tod bedeuten. Sie sterben nach kilometerweiten Märschen, werden überfahren, dehydrieren oder gehen vor Erschöpfung ein.

Mitteleuropa ist neben dem Osten der USA, Japan und den boomenden Großstädten Asiens ein Zentrum der weltweiten Lichtverschmutzung. Astronomen, Biologen, Ärzte, Lichttechniker und Naturschützer vieler Länder haben sich bereits 1988 zur InternationalDark SkyAssociation zusammengeschlossen. Auf dem ganzen Globus kämpfen sie für den Erhalt des Nachthimmels und der natürlichen Nachtlandschaft. Einzelne Staaten dämmen die Lichterflut durch Gesetze ein: Slowenien, Frankreich und einige europäische Regionen wie die Lombardei, Südtirol und die Kanarischen Inseln haben entsprechende Verordnungen verabschiedet. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es dazu Petitionen und Gesetzesentwürfe.

Das vorliegende Buch beruhte in seiner ursprünglichen Gestalt auf der Fernsehdokumentation „Die dunkle Seite des Lichts“. Dieser Film wurde von internationalen Fernsehsendern wie dem europäischen Kulturkanal ARTE und auf Festivals gezeigt. Die Bilder der nächtlichen Reise um die Welt gestaltete der Kameramann Erik Krambeck. Ein Teil der Abbildungen im vorliegenden Buch stammt aus dem Film. Produziert wurde „Die dunkle Seite des Lichts“ von Christian Popp, interscience film – einer Firma, die für herausragende Wissenschaftsdokumentationen steht.

Wesentliche Forschungsergebnisse kamen durch den interdisziplinären Forschungsverbund „Verlust der Nacht“ hinzu. Hier untersuchen Wissenschaftler erstmals gemeinsam die ökologischen, gesundheitlichen sowie kulturellen und sozioökonomischen Auswirkungen, aber auch die Ursachen für die zunehmende Beleuchtung der Nacht. Erste Ergebnisse flossen an verschiedenen Stellen dieser 2. Auflage ein, insbesondere in die Kapitel 5, 8 und 10. Der Forschungsverbund „Verlust der Nacht“ wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie vom Land Berlin während der Jahre 2009–2013 großzügig unterstützt. Dadurch entstanden eine ganze Reihe von Abschlussarbeiten und Fach-publikationen im noch jungen, wachsenden Fachgebiet der Lichtverschmutzung. Die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis steht freilich noch aus.

Sommer 2013

Thomas Posch, Franz Hölker, Thomas Uhlmann und Anja Freyhoff

1

EINE KURZE GESCHICHTE DES LICHTS

„Unserer Zeit leuchtet die daseinsbejahende Sonne der Technik. Wir wollen viel Licht und bestes Licht.“ [21]

von Thomas Posch

Mit dem Universum verbinden uns fast nur Licht und andere lichtschnelle Wellen und Teilchen. Diese haben außer „sichtbares Licht“ verschiedenste Namen: Wärmestrahlung, Radiowellen, Röntgenstrahlung, Gamma-Teilchen sowie – zusätzlich zu den elektromagne­tischen Wellen – Neutrinos. Die Astronomie, die Wissenschaft vom Universum, ist in der merkwürdigen Lage, mit ihrem Forschungsgegenstand nicht „hantieren“ zu können. Das Universum außerhalb der Erdatmosphäre lässt sich – mit ganz wenigen Ausnahmen – nicht riechen und nicht schmecken (wie viele chemische Substanzen), nicht auf Spaltbarkeit und Härte prüfen (wie Kristalle), nicht berühren und zumeist auf keinerlei Art im Labor untersuchen.

ABBILDUNG 1.1: Das sogenannte „Hubble eXtreme Deep Field“, auf dem einige der fernsten Galaxien zu sehen sind, die wir bislang kennen. Über zwei Millionen Sekunden Belichtungszeit flossen insgesamt in dieses Bild ein.

Die menschliche Zivilisation – und damit sind wir beim Thema dieses Buches – ist allerdings gerade jetzt dabei, die nächtliche Dunkelheit, somit eine wesentliche Bedingung dafür, dass wir die Strahlung aus den Weiten des Universums auf der Erde sehen und detektieren können, zu zerstören. Der folgende Abschnitt handelt davon, wie sich dies aus der Perspektive eines kosmischen Photons darstellen mag. Der Rest des vorliegenden Kapitels wird aufzeigen, wie es – in technikgeschichtlicher Hinsicht – zur Zerstörung der Nacht kommen konnte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!