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Beschreibung

Essig ist das wohl am meisten unterschätzte natürliche Hausmittel – er macht zahlreiche Fertigprodukte in Küche, Bad und Haushalt überflüssig und darf dank seiner Heilwirkungen in der natürlichen Hausapotheke nicht fehlen. Die besten und nützlichsten Anwendungen für das universelle “Wundermittel” Essig haben wir in diesem Buch zusammengefasst. Gut für die Gesundheit : Dank zahlreicher heilsamer Inhaltsstoffe macht Essig nicht nur gesund und fit, sondern ersetzt auch viele künstliche Pflegeprodukte für Haut und Haar. Gut für die Umwelt: Naturbelassener Essig löst effektiv Kalk und Schmutz, ist leicht biologisch abbaubar und macht zahlreiche konventionelle Wasch- und Putzmittel überflüssig. Gut für die Haushaltskasse: Essig ist nicht nur vielseitig und gesund, sondern auch äußerst preiswert. Für viele Anwendungen im Haushalt genügen einfacher Tafelessig oder Essigessenz aus dem Supermarkt. Heilsamer und aromatischer Apfelessig lässt sich sogar kostenlos selbst herstellen. Gut für dich: Selbermachen bereitet Freude, regt die Kreativität an, stärkt das Selbstbewusstsein und macht dich außerdem ein bisschen unabhängiger. Lass dich inspirieren, und mach auch deinen Haushalt ein bisschen grüner! Hinweis: Einige der Rezepte und Anleitungen für Essig finden sich auch in unserem Bestseller Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie, in dem wir die besten und nützlichsten Anwendungen für Natron, Soda, Essig, Zitronensäure und Kernseife vorstellen. Falls du das Buch bereits besitzt, wird Das Essig-Handbuch für dich nur teilweise Neues enthalten.

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Seitenzahl: 174

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Das Essig-Handbuch

Universelles Hausmittel:Mehr als 150 Anwendungenfür Gesundheit, Körperpflege undeinen nachhaltigen Haushalt

Herausgegeben von smarticular.netDas Ideenportal für ein einfaches und nachhaltiges Leben

Herausgeber: smarticular Verlag

ISBN: 978-3-946658-40-5

ISBN E-Book mobi: 978-3-946658-41-2

ISBN E-Book epub: 978-3-946658-42-9

smarticular Verlag ist ein Imprint der Business Hub Berlin UG (haftungsbeschränkt)

© 2020 Business Hub Berlin UG (haftungsbeschränkt)

smarticular® ist eine Marke der Business Hub Berlin UG (haftungsbeschränkt)2002

Urheberrecht

Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Haftungsausschluss

Alle Rezepte und Tipps in diesem Buch wurden nach bestem Wissen erstellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Rezepte, Anleitungen und Tipps kann jedoch keine Haftung übernommen werden. Des Weiteren wird keine Haftung übernommen für fehlerhafte Zubereitung und Anwendung, auch nicht für Gesundheitsschäden durch unsachgemäße Handhabung. Die Anwendungen und Rezepte in diesem Buch bieten keinen Ersatz für eine therapeutische oder medizinische Behandlung. Im Zweifelsfall sollte ein Arzt zurate gezogen werden.

Inhalt

Einleitung

Was ist Essig?

Die wichtigsten Essigsorten

Wie wirkt Essig?

Alle wichtigen Fragen rund um Essig

Hinweise zur Materialverträglichkeit

Haltbarkeit selbst gemachter Produkte

Bevor es losgeht …

Immer auf dem neuesten Stand

Abkürzungen

Essig selbst herstellen

Ernährung

Gesundheit

Hautgesundheit

Gesunde Füße und Beine

Erkältungskrankheiten

Verdauung

Gesundheit von innen

Mundgesundheit

Alkoholfreie Tinkturen

Körperpflege

Essig als Deodorant

Haarpflege

Hautpflege

Reinigen

Allzweckreiniger

Küche reinigen

Bad reinigen

Fußböden reinigen und pflegen

Spezielle Reinigungsaufgaben

Wäsche waschen

Haus und Garten

Autopflege

Garten

Weitere Anwendungen für Essig im Haushalt

Auf zum Selbermachen!

Unverpackt-Läden

Wildkräuter

Weiterlesen

Einleitung

Essig ist das wohl am meisten unterschätzte natürliche Hausmittel – jeder hat ihn zu Hause, doch kaum jemand kennt seine zahllosen nützlichen Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten für Gesundheit, Körperpflege, Ernährung, Haushalt und Garten. Das mag daran liegen, dass der Geruch simplen Tafelessigs nicht unbedingt der Nase schmeichelt. Wer sich aber einmal näher damit beschäftigt, wird feststellen, dass Essig, insbesondere naturtrüber Bio-Apfelessig, ein echtes Wundermittel ist, das zahlreiche Fertigprodukte in Küche, Bad und Haushalt überflüssig macht und dank seiner Heilwirkungen in der natürlichen Hausapotheke nicht fehlen darf.

So wirkt Essig unter anderem konservierend, kalk- und schmutzlösend und hilft effektiv gegen Keime und Schimmel. Vor allem Apfelessig enthält gleich eine ganze Palette gesunder Inhaltsstoffe, die wir uns für die innerliche und äußerliche Gesundheit und die sanfte Körperpflege zunutze machen können. Gesichtswasser, Haarspülungen, Kalklöser, Weichspüler, Schimmelentferner, Desinfektionsmittel und Fensterspray sind nur einige der zahlreichen konventionellen Mittel, die Essig spielend ersetzen kann – fast immer zu einem Bruchteil der üblichen Kosten.

Essig ist eines der ältesten Würz-, Heil- und Konservierungsmittel, das seit dem Altertum dank seiner hilfreichen Eigenschaften geschätzt wird. Seit die Menschen Alkohol herstellen, ist auch Essig bekannt. Wahrscheinlich wurde er zufällig entdeckt und anfangs eher als Fluch denn als Segen wahrgenommen: Lässt man alkoholhaltige Flüssigkeiten offen stehen, setzt eine Essigsäuregärung ein, und der wertvolle Alkohol wird „schlecht“. Wie wertvoll diese saure Flüssigkeit ist, hat sich im Laufe der Zeit herausgestellt.

Unter anderem wurde Essig genutzt, um Obst, Gemüse und Fleisch haltbar zu machen. Aber auch als natürliches Heilmittel hat er eine lange Tradition. Schon Hippokrates verordnete Essig sowohl innerlich, z.B. bei Verdauungsproblemen und Atemwegsbeschwerden, als auch äußerlich zum Desinfizieren von Wunden und Entzündungen. Römische Soldaten tranken Posca, eine Mischung aus Wasser und Essig. Die antibakterielle Wirkung des Essigs machte keimbelastete Wasservorräte unterwegs erst trinkbar.

Im Mittelalter wurden die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Essigs vermehrt mit den Heilkräften verschiedener Kräuter kombiniert, und in den französischen Pestepidemien des 18. Jahrhunderts gelangte der sogenannte Vierräuberessig zu Ehren, weil er vor der Pest schützen sollte.

Der schon seit der Antike bekannte Heiltrunk Oxymel, eine Kombination aus Essig und Honig, wurde in den 1950er- und 1960er-Jahren durch den amerikanischen Volksmediziner DeForest Clinton Jarvis wieder populär, wenngleich er seine Heilansprüche für Arthritis, Diabetes und Bluthochdruck nicht hinreichend belegen konnte und deshalb oft kritisiert wurde.

Die natürlichen Wirkstoffe des Essigs werden auch schon lange für die Haut- und Haarpflege genutzt. So vertraute Kaiserin Sisi auf ihren Veilchenessig, schlief in essiggetränkten Laken und verwendete eine Mischung aus Apfelessig, Zitronensaft und Brennnessel als Haarkur.

In der Küche wird der Essig schon lange als Würz- und Konservierungsmittel verwendet, und in feinen Restaurants werden hochwertige Essige als alternative Aperitifs oder Digestifs immer beliebter.

Auch heute noch können wir uns die zahllosen positiven Eigenschaften des Essigs zunutze machen, denn er ist ein gesundes, natürliches und besonders umweltfreundliches Hausmittel, das viele alltägliche Probleme löst.

Was ist Essig?

Essig ist größtenteils eine Mischung aus Wasser und Essigsäure, einer organischen Säure, die fast überall in der Natur zu finden ist. Essigsäure entsteht natürlich durch zahlreiche Stoffwechsel- und Abbauprozesse. Bei der Essigsäuregärung, einer Art der Fermentation, verarbeiten Essigsäurebakterien unter Anwesenheit von Sauerstoff Alkohol (Ethanol) zu Essigsäure und Wasser. Aber auch in sauerstoffarmen Umgebungen entsteht Essigsäure, z.B. bei der mikrobiellen Zersetzung organischen Materials durch Fäulnis.

Durch natürliche Essigsäuregärung kann Essig bis zu einem Säuregehalt von circa 15,5 Prozent entstehen; bei einem höheren Säuregehalt stellen die beteiligten Mikroorganismen ihre Arbeit ein oder sterben ab. Eine höhere Essigsäurekonzentration (wie z.B. in Essigessenz) wird durch technische Verfahren erreicht. Bezeichnungen und Vorschriften über den Umgang mit Essig und Essigsäure sind gesetzlich geregelt in der Verordnung über den Verkehr mit Essig und Essigessenz.1

Je nach Sorte enthält Essig aber noch weitere Begleitstoffe, beispielsweise Vitamine, Mineralstoffe, Zucker und weitere Stoffe, die aus den vergorenen Früchten in den Essig übergegangen sind. So entsteht eine große Vielfalt verschiedenster Essigsorten mit individuellen Aromen, Zusammensetzungen und Färbungen.

Essig ist umweltfreundlich und leicht abbaubar

In der EU ist Essig(-säure) ohne Mengenbeschränkung als Lebensmittelzusatzstoff E 260 zugelassen. Essigsäure ist leicht biologisch abbaubar und nicht bioakkumulativ. Bei der Verwendung in haushaltsüblichen Mengen und Konzentrationen ist Essig auch vollkommen unschädlich für das Abwasser. Er wird darin rasch mit anderen Abwässern verdünnt und größtenteils neutralisiert, etwa durch basische Reinigungs- und Waschmittel. Auch die entstehenden Salze der Essigsäure (Acetate), z.B. in Verbindung mit Natron oder Soda, belasten das Abwasser kaum und sind in geringer (haushaltsüblicher) Menge unschädlich für Wasserorganismen.

Die Chemie hinter Essig

Die chemische Summenformel für Essigsäure lautet C2H4O2. Sie ist eine vergleichsweise schwache Säure, insbesondere in haushaltsüblicher Konzentration von fünf Prozent (Tafelessig) bis 25 Prozent (Essigessenz). Der pH-Wert von Essig reicht je nach Konzentration von circa 2,5 beim Tafelessig bis 2,1 bei Essigessenz. Dieser geringe pH-Wert im sauren Bereich ist der Hauptgrund für die keimtötende Wirkung des Essigs, denn es gibt nur sehr wenige Arten von Mikroorganismen, die in einer derart sauren Umgebung überleben können.

Ihre besonderen Eigenschaften machen Essigsäure zu einem wichtigen Rohstoff in der Industrie: Rund zwei Drittel der weltweit produzierten Essigsäure werden für die Herstellung von Kunststoffen verwendet, für die Essigsäure ein wichtiges Ausgangsmaterial ist.

▶Essigherstellung

Auch heute noch wird Essig größtenteils gewonnen, indem höherprozentiger Alkohol (Branntwein) vergoren wird, etwa Branntwein aus Zuckerrüben oder Kartoffeln. Der entstehende Essig wird auf eine küchenübliche Konzentration von fünf Prozent verdünnt und ist in Deutschland als Branntweinessig und in Österreich als Weingeistessig bekannt. In anderen Ländern werden preiswerte lokale Alkohole verwendet, z.B. Wodka in Russland oder Zuckerrohr-Alkohol in Asien.

Prinzipiell eignen sich aber so gut wie alle alkoholischen Flüssigkeiten, um daraus Essig herzustellen. Kulinarisch und gesundheitlich besonders wertvoll sind die vielen Wein- und Fruchtessige, die aus Wein, Most und vergorenen Früchten hergestellt werden. Eine herausragende Stellung nimmt der Apfelessig ein, der traditionell aus Apfelwein oder auch aus direkt vergorenen Früchten hergestellt wird.

Es ist aber auch leicht möglich, gehaltvollen Apfelessig und anderen Fruchtessig zu Hause selbst herzustellen, indem die gesamte Kette von der Frucht über die alkoholische Gärung bis zur Essigsäuregärung in einem einzigen Prozess nachvollzogen wird. Wie einfach das funktioniert, ist hier beschrieben.

Für die Herstellung in industriellem Maßstab wurden unterschiedliche Verfahren entwickelt, um schneller und effizienter größere Mengen Essig mit einem möglichst hohen Säuregehalt produzieren zu können.

Beim Oberflächenverfahren (auch Orléansverfahren genannt) wird Trinkalkohol gezielt mit Essigbakterien geimpft und in einem luftdurchlässig abgedeckten Gefäß fermentiert.

Das Fesselverfahren, auch Rundpumpverfahren genannt, eignet sich, um größere Mengen Essig schneller zu produzieren. Hierbei werden die Bakterienkulturen auf Spänen oder Scherben von oben mit der alkoholischen Flüssigkeit berieselt, von unten wird frische Luft eingeblasen. Die Fläche, auf der die Essigsäurebakterien den Alkohol umsetzen können, ist sehr viel größer als beim Oberflächenverfahren, und der Essig ist schneller fertig.

Das Submersverfahren ist das schnellste Verfahren zur Essigvergärung, deshalb wird der meiste Essig heute nach dieser Methode hergestellt. Die Essigsäurebakterien befinden sich in der Gärflüssigkeit, in die ununterbrochen Sauerstoff eingeblasen wird. Auf diese Weise ist die Essigsäuregärung in Turbinenanlagen, die nach dem Submersverfahren arbeiten, schon nach 24 Stunden abgeschlossen.

Die wichtigsten Essigsorten

Je nach Ausgangsmaterial und Art des Essigs variieren Geschmack, Erscheinungsbild, Säurekonzentration und die Anwendungsbereiche. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die gebräuchlichsten Essigsorten.

Essigsorte

Essigsäuregehalt

Verwendung

Tafelessig (auch Branntweinessig, Haushaltsessig, Wein-Branntweinessig)

5 – 10 %

zum Kochen, als Würzmittel, zum Einlegen von Obst und Gemüse, zur Herstellung von Senf, Ketchup und Soßen, zum Putzen

Obstessig, insbesondere Apfelessig, aromatisierter Essig

5 %

zum Kochen, für Salate, Apfelessig für die Hautpflege und für gesundheitliche Anwendungen

Rotwein- und Weißweinessig

6 %

für Salate, als Basis für aromatisierten Essig

Balsamico-Essig

meist circa 5 %

zum Kochen und Aromatisieren, für Salate

Essigessenz

meist 25 %

zum Kochen (verdünnt), zum Putzen und Entkalken

▶Tafelessig (Branntweinessig)

Tafelessig, auch Branntweinessig, Haushaltsessig oder weißer Essig genannt, wird durch Vergärung aus reinem Alkohol gewonnen. Er ist preiswert in der Herstellung, hat wenig Eigengeschmack und eine aufgrund des Herstellungsverfahrens hohe Säurekonzentration, die je nach Sorte tafelfertigen Essigs auf fünf bis zehn Prozent Säureanteil verdünnt wird. In der Nahrungsmittelindustrie wird Tafelessig vielseitig genutzt, unter anderem, um Gemüse einzulegen und Ketchup, Soßen und Senf herzustellen.

Tafelessig beziehungsweise Branntweinessig mit fünf Prozent Säuregehalt ist in fast allen Lebensmittelgeschäften erhältlich. Er kann sowohl farblos/transparent als auch bräunlich sein, je nach verwendetem Ausgangsmaterial. Der einfache, farblose Tafelessig ist (neben Apfelessig) die vielseitigste Essigvariante und für fast alle Anwendungen in diesem Buch nutzbar, insbesondere zum Waschen, Putzen und Entkalken. Brauner Tafelessig ist für diese Zwecke zwar ebenfalls verwendbar, jedoch könnte es aufgrund der Färbung je nach zu behandelndem Material zu Verfärbungen kommen.

Im Handel finden sich auch Mischungen aus einem Drittel Weinessig und zwei Dritteln Branntweinessig, die Weinwürziger Essig oder Wein-Branntwein-Essig genannt werden.

▶Apfelessig, Obstessig

Obstessig entsteht, wenn Obstweine mit Essigsäurebakterien vergoren werden. Am günstigsten herzustellen ist Apfelessig, man findet aber auch Birnenessig, Pflaumenessig, Kirschessig, Bananenessig und viele andere mehr. Der Anteil an Essigsäure beträgt bei all diesen Essigsorten etwa fünf Prozent; der Geschmack ist insgesamt milder und fruchtiger als bei Wein- oder Branntweinessig. Insbesondere Apfelessig ist sehr gesund und dank seiner zahlreichen weiteren Inhaltsstoffe aus der Frucht so mild, dass er als kosmetisches Mittel verwendet werden kann.

Neben Wasser und Essigsäure enthält Apfelessig reichlich Mineralstoffe und Spurenelemente, unter anderem Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Mangan, Kupfer, Zink, Silizium, Provitamin A (Beta-Carotin) und Vitamin B3, Gerbsäuren (wie z.B. Tannin), Flavonoide (sekundäre Pflanzenfarbstoffe), Pektine, eine Vielzahl von Enzymen und Aminosäuren sowie etwas Restzucker. Naturtrüber, ungefilterter Apfelessig enthält außerdem feste Schwebstoffe aus den vergorenen Früchten, die ihn trüb erscheinen lassen, sowie lebende Essigsäurekulturen.

All diese wertvollen, gesunden und pflegenden Vitalstoffe machen Apfelessig, insbesondere in der naturtrüben Version, zu einer äußerst wertvollen Zutat für die natürliche Hausapotheke, für selbst gemachte Pflegeprodukte und Kosmetika sowie für eine gesunde Ernährung.

Apfelessig und anderer Obstessig lassen sich leicht aus frischen Früchten oder Fruchtresten selbst herstellen.

▶Weinessig

Weinessig wird aus Rot- oder Weißwein hergestellt. Die Vergärung im Fass dauert bis zu einem Jahr, und die Essigsäurekonzentration im fertigen Produkt liegt bei circa sechs Prozent. Rotweinessig ist kräftiger im Geschmack als Weißweinessig, weil er mehr Gerbsäuren enthält. Er wird deshalb gern als kräftiger Sud für Sauerbraten und zur Zubereitung von Rotkohl verwendet.

Beide Essigsorten eignen sich bestens, um Salatdressings zuzubereiten, Weißweinessig besonders für Salatzubereitungen zu Fisch oder Geflügel. Je besser der Wein ist, desto vollmundiger wird auch der daraus gewonnene Essig. Hier erfährst du, wie man Weinessig selbst herstellen kann.

▶Balsamico-Essig

Balsamico-Essig (insbesondere Aceto Balsamico Tradizionale) wird hauptsächlich in den italienischen Provinzen Modena und Reggio Emilia hergestellt. Aceto Balsamico wird aus dem Traubenmost bestimmter Rebsorten, frischem Wein und zehn Jahre altem Balsamessig hergestellt. Die Reifung zu Essig erfolgt in Holzfässern und dauert mehrere Jahre, was den relativ hohen Preis für eine Flasche Tradizionale-Essig erklärt.

Preiswertere Balsamico-Essig-Sorten aus dem Supermarkt bestehen aus Weißwein, Traubensirup und Zuckercouleur für die Farbe. Die Reifungszeit ist mit mindestens 60 Tagen ungleich kürzer als bei der traditionellen Herstellung. Dieser Essig darf nicht den Beinamen Tradizionale tragen und schmeckt auch anders als ein jahrelang in Holzfässern gereifter Balsamico-Essig. Balsamico-Essig wird gern als Würze für Salate, Suppen, Fisch, Käse und vieles mehr verwendet. Je nach Herstellungsverfahren kann der Essigsäuregehalt unterschiedlich hoch sein, wobei der Tradizionale-Balsamico mindestens sechs Prozent Säure enthält.

▶Essigessenz

Bei der Essigessenz handelt es sich um höher konzentrierten Essig mit einem Säuregehalt von 16 bis 25 Prozent. Wie beim einfachen Tafelessig fehlen auch hier viele der gesunden Wirkstoffe des Apfel- oder Weinessigs. Dennoch kann diese preiswerte Alternative für sehr viele Anwendungen eingesetzt werden. Aus Sicherheitsgründen, um eine schädliche Überdosierung zu vermeiden, sollte die Essenz dafür allerdings mit Wasser verdünnt werden.

Wann immer in einem Rezept als Zutat Tafelessig angegeben ist, kann auch Essigessenz verwendet werden, bei der ein Teil Essenz mit vier Teilen Wasser verdünnt wurde.

▶Weitere Essigsorten

Aromatisierter Essig oder Ansatzessig besteht meist aus Weinessig, dem Kräuter und Gewürze, aber auch Beeren oder anderes Obst zugesetzt wurden. Beliebt sind z.B. Himbeer- und Erdbeeressig, die einem Gericht eine fruchtig-würzige Note verleihen.

Trink- oder Aperitif-Essig besteht meist aus Frucht- oder Blütenessig, der eine geringere Essigsäurekonzentration hat (meist drei Prozent). Als alkoholfreier Aperitif macht er Appetit auf das bevorstehende Mahl, und als Digestif hilft er, das Essen zu verdauen. Trinkessig lässt sich leicht selbst herstellen.

Getreideessig wird z.B. aus Bier hergestellt und nennt sich dementsprechend Bieressig. Dazu eignen sich besonders gut eher malzige Biersorten mit möglichst wenigen künstlichen Zusatzstoffen. Der weit größere Teil des Getreideessigs entsteht aber durch die Verarbeitung gemälzten Gerstenschrots, das zunächst mit Hefe zu Alkohol und im zweiten Schritt zu Essig vergoren wird. Besonders in Großbritannien ist der sogenannte Malt Vinegar (Malzessig) sehr beliebt als Würze für Fish and Chips.

Neben diesen am häufigsten verwendeten Essigsorten gibt es noch zahlreiche weitere, die sich je nach Ausgangsmaterial, Rezeptur und Verwendungsmöglichkeiten unterscheiden.

Wie wirkt Essig?

Essig wirkt je nach Anwendung unterschiedlich. Im Haushalt kommt vor allem die Essigsäure zum Tragen, und für viele der Anwendungen zum Reinigen und Waschen kann in ähnlicher Form z.B. auch Zitronensäure verwendet werden. Für die Körperpflege und gesundheitliche Anwendungen wird vor allem naturtrüber Apfelessig verwendet, weil hierbei die zahlreichen gesunden Begleitstoffe, die nach der Fermentation im Essig verbleiben, eine wichtige Rolle spielen.

▶Reinigung durch Reaktion mit anderen Stoffen

Gibt man Natron (Natriumhydrogencarbonat, NaHCO3) oder Soda (Natriumcarbonat, Na2CO3) in Essig, dann findet eine mehr oder weniger heftige Neutralisationsreaktion statt, bei der Salze der Essigsäure sowie Kohlensäure entstehen. Diese spontane Bläschenbildung in der Lösung ist mitverantwortlich für die Reinigungswirkung, wenn Essig und Natron (oder Soda) gemeinsam verwendet werden, z.B. als Abflussreiniger.

▶Kalklöser

Mit Kalk (Calciumcarbonat) reagiert Essigsäure zu leicht wasserlöslichem Calciumacetat und Kohlensäure, weshalb sich Essig gut zum Entkalken vieler Oberflächen oder auch zur Reinigung bei hartem Wasser eignet. Deshalb hat es sich bewährt, dem Putzwasser z.B. beim Fensterputzen einen Schuss Essig hinzuzufügen – er löst vorhandene Wasserflecken von den Flächen und hinterlässt streifenfreien Glanz, ohne neue Wasserflecken.

▶Wirksam gegen Fettflecken

Zwar ist Essig selbst nicht direkt fettlösend oder -bindend (er ist kein Tensid). Dennoch lassen sich fettige Schlieren, Fingerabdrücke auf Fensterscheiben und andere Fettschmutz-Rückstände in der Regel leichter entfernen, wenn dem Putzwasser lediglich ein Schuss Essig hinzugefügt wurde.

▶Antibakterielle (desinfizierende), pilzhemmende Wirkung

Bereits in einer Konzentration ab einem Prozent Essigsäure ist Essig laut Studien2 wirksam gegen viele Keime und somit eine gute Alternative zu gängigen Desinfektions- und antiseptischen Mitteln. So wird Essig schon seit Jahrtausenden eingesetzt, um Wunden zu reinigen.

Es gibt nur sehr wenige Mikroorganismen und Keime, die den niedrigen pH-Wert des Essigs (pH 2,5 und darunter) länger überstehen können. Deshalb wirkt einfacher Tafelessig mit fünf Prozent Essigsäure bereits effektiv gegen die meisten Bakterienarten (darunter E-Coli-Bakterien, Salmonellen, Botulismus-Verursacher Clostridium botulinum, Staphylokokken), umhüllte Viren (auch Viren ohne Hülle werden durch die Säure stark gebremst) und die meisten Pilzarten (Schimmel). Die antibakterielle, antivirale oder auch pilzhemmende Wirkung ist umso stärker, je höher der Essigsäuregehalt ist und je länger der Essig einwirken kann.

Zu den wenigen Bakterien, die in einem derart sauren Milieu überleben können, gehören die Essigsäurebakterien selbst. Um Hefen unschädlich zu machen, reicht einfacher Tafelessig meist nicht mehr aus, dafür bedarf es der höheren Essigsäure-Konzentration der Essigessenz. Auch um Schimmelsporen (neben dem eigentlichen Pilz) zu beseitigen, ist der höhere Säuregehalt der Essigessenz erforderlich.

Einige wenige Pilze sind selbst mit Essigessenz nicht vollständig unschädlich zu machen, z.B. Penicillium italicum, der grünliche schimmelartige Flaum, der verdorbene Zitrusfrüchte überzieht. Sofern die befallenen Früchte sofort entsorgt werden, reicht es aber auch in diesen Fällen aus, mit Essigessenz zu putzen, um die Keimbelastung angemessen zu reduzieren.

Wichtig: Essig ist kein Ersatz für medizinische oder ärztlich verordnete Desinfektionsmittel und antiseptische Mittel. Eine begleitende Behandlung bei Hautpilz und ähnlichen Erkrankungen ist zwar häufig sinnvoll, jedoch sollte, vor allem bei ernsten Erkrankungen, im Zweifel stets der Arzt des persönlichen Vertrauens zurate gezogen werden.

▶Pilz- und schimmelhemmend

Aufgrund seiner pilzhemmenden Wirkung eignet sich Essig gut, um Hautpilzerkrankungen zu behandeln sowie Schimmel zu beseitigen. Um Schimmel auf glatten Oberflächen, in Schränken sowie auf Küchenutensilien zu entfernen, ist Tafelessig (mit fünf Prozent Säure) schon ausreichend. Bei saugfähigen Untergründen empfiehlt sich Essigessenz (25 Prozent Säure), damit der Schimmel tiefer im Material und vor allem die Sporen abgetötet werden, die eine Behandlung mit einfachem Tafelessig überstehen könnten.

Wichtig: Essig eignet sich nicht zur Schimmelentfernung auf kalkhaltigen Untergründen, etwa auf verputzten Wänden oder Gipskartonplatten, da die Essigsäure vom Kalk neutralisiert wird und der Essig so unter Umständen sogar zur Nahrungsquelle für den Schimmel wird. Bei solchen Untergründen sind andere Mittel wie Wasserstoffperoxidlösung (dreiprozentig) oder Alkohol die bessere Wahl.

▶Als Konservierungsmittel

Da Keime und Pilze in Essiglösungen nicht überleben können, eignet sich Essig besonders gut, um Obst und Gemüse sauer einzulegen und auf diese Weise zu konservieren. So kann der Überschuss an Grünzeug aus dem eigenen Garten einfach, gesund und geschmacklich flexibel für viele Monate haltbar gemacht werden (ausgewählte Rezepte findest du hier).

▶Als Lösemittel

Ähnlich wie Alkohol ist auch Essig in der Lage, zahlreiche Stoffe zu lösen, die dann in den Essig übergehen. Deshalb eignet sich Essig auch, um alkoholfreie Tinkturen herzustellen.

▶Gesundheitliche Wirkung von Essig

Seine reinigende (klärende) und antibakterielle Wirkung macht insbesondere verdünnten Apfelessig bereits zu einem hervorragenden Mittel für die Hautpflege. Darüber hinaus wirkt Essig entzündungshemmend, beruhigend und kühlend, wovon empfindliche oder gereizte Haut besonders profitiert. Mit seinem niedrigen pH-Wert unterstützt verdünnter Apfelessig den natürlichen pH-Wert der Haut und nährt sie von außen mit seinen zahlreichen enthaltenen Vitalstoffen.

Essig vermindert auch das Allergierisiko, denn viele Hautausschläge und allergische Reaktionen, besonders bei Kindern, sind auf den Einsatz konventioneller Reinigungs- und Waschmittel zurückzuführen. Je mehr Inhaltsstoffe ein Waschmittel enthält, desto größer ist die Gefahr einer Allergie. Wenn stattdessen Essig eingesetzt wird, wird nicht nur das Risiko einer Waschmittelallergie reduziert, Allergiker bleiben auch von reizenden Aromastoffen und anderen synthetischen Chemikalien verschont.

Aber auch innerlich angewendet, entfaltet verdünnter, naturbelassener Apfelessig seine zahlreichen positiven Wirkungen. Schon seit dem Altertum ist bekannt, dass Essig zahlreiche körperliche Beschwerden lindern kann. Er wirkt beruhigend und entzündungshemmend auf die Schleimhäute und versorgt den Körper mit über 90 wichtigen Vitalstoffen. Auch eine Verlangsamung des Blutzuckeranstiegs wurde nachgewiesen (hilfreich im Falle von Diabetes mellitus Typ 2). Zudem regt Essig die Verdauung an und wird deshalb gern in verdünnter Form zur Begleitung von Fastenkuren getrunken.

▶Weitere Wirkungsweisen des Essigs

Zahlreiche weitere Wirkungen können im Alltag mit Essig erzielt werden, wenngleich die Wirkmechanismen vieler dieser Anwendungen nicht näher untersucht sind. Dass es funktioniert, kann aber durch Ausprobieren leicht nachvollzogen werden.

Essig beseitigt schlechte Gerüche aus der Luft oder auch aus Kleidung. Muffige Kleidungsstücke riechen nach der Wäsche mit Essig wieder sauber und frisch. Der Essiggeruch verfliegt beim Trocknen.

Essig erhält die Farben, seine milde Säure verstärkt die Leuchtkraft farbiger Wäsche und schützt die Kleidung effektiv und erheblich preiswerter als Colorwaschmittel vor dem Verblassen. Besonders bei schwarzer und dunkelblauer Kleidung wird das sichtbare Verblassen verhindert.

Alle wichtigen Fragen rund um Essig

▶Wie lange ist Essig haltbar?

Essig ist nahezu unbegrenzt haltbar, und Essige aus dem Handel verfügen auch nicht über ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Bei Frucht- und Weinessigen können im Laufe der Zeit Trübungen, Schlieren und Ausflockungen auftreten. Diese sind aber natürlich und unbedenklich.

Wenn ein Essig (z.B. selbst gemacht) dann doch einmal nicht mehr gut sein sollte, erkennst du es beispielsweise daran, dass sich Schimmel in der Flasche gebildet hat oder dass er faulig und verdorben riecht und schmeckt.

▶Wie lagert man Essig richtig?

Damit Essig nicht schimmelt oder anderweitig verdirbt, muss man eigentlich gar nicht viel tun. Die Flasche sollte immer fest verschlossen sein, damit keine Insekten oder Fremdstoffe hineingelangen und an der Oberfläche verschimmeln können. Am besten wird Essig lichtgeschützt in einem Schrank aufbewahrt. Wenn das nicht geht, empfiehlt es sich, ihn in eine dunkle Flasche umzufüllen.