Das Frühlingsbuch der schönen Wörter - Lenny Löwenstern - E-Book

Das Frühlingsbuch der schönen Wörter E-Book

Lenny Löwenstern

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Beschreibung

Hier ist der Frühling mit seinem berückenden Duft- und Blütenzauber in den schönsten Wörtern der deutschen Sprache. Der Frühling wurde besungen von Liebenden, von Dichtern und Literaten aller Zeiten. Er wirkt belebend auf uns, weil er dem kalten, dunklen Winter folgt. Das macht ihn so unwiderstehlich und so nötig. Stimme dich ein auf die schönste aller Jahreszeiten. Hier ist ein lenzgoldiges, frühlingstaumelndes Wörterschatzkistlein ... Lerchen zwitschern, zarte Sonnenstrahlen erwärmen die Welt, frisches Grün und herrlichste Blütenpracht schießen allenthalben hervor.

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Geleitwort
Frühlingsallerlei zur Einstimmung
Die schönsten Frühlingswörter der deutschen Sprache
Liste schöner Frühlingsadjektive
Ebenso seltene wie echte Frühlingsworterfindungen
Buntblühende Blumenwörter
Märzwörter für den dritten Monat
Die schönsten Lenzwörter
Liste froher Lenzadjektive
Frische Wörter für den April
Die schönsten Osterwörter zum Fest
Charakteristische Tiere im Frühling und zu Ostern
Die Welt der duftenden Wörter
Wörter zum Wonnemonat Mai
Die Pracht der Blütenwörter
Ergänzung zum Vorigen: Kirschblütenwörter
Hinweise zum Buch

Das Frühlingsbuch der schönen Wörter

 

von Lenny Löwenstern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lektorat der Fließtexte: Lektorat Plus Umschlaggestaltung: Lenny Löwenstern unter Verwendung eines Motivs aus der Sammlung Vintage Royal Easter von @ArtPavo via Creative Market, aus der auch die Innenillustrationen stammen. Der für das Buch verwendete Font ist Garamond Premier Pro von Adobe.

Bücher von Lenny Löwenstern:* Schöne Wörter VOL 1 & 2* Die Lieblingswörter der Deutschen* Böse Wörter

Weitere schöne Wörter auf https://sternenvogelreisen.de

Lenny Löwenstern * c/o Sven Lennartz * Marktplatz 1 * 09557 Flöha. E-Mail: [email protected]

Buchversion 1.0.1 aus dem März 2023

 

 

 

 

 

 

 

»Wo Liebe blühet in zwei Leben, Bleibt doch der Frühling ewig wahr.« Gustav Schwab (1792-1850)

Geleitwort

 

Dieses Buch stimmt ein auf die schönste aller Jahreszeiten. Hier gibt es nur schöne Dinge, und sie alle haben mit dem Frühling, mit Frühlingsgefühlen und der Natur zu tun. Dieses Buch feiert die Frühlingszeit, denn sie steht für Schönheit, für die Hoffnung auf eine bessere Zeit und für die Liebe.

Der Frühling kommt mit einem berückenden Duft- und Blütenzauber daher. Zwitschernde Lerchen lassen sich hören, die zarten ersten Sonnenstrahlen sich auf der Haut fühlen, frisches Grün und bezaubernde weiße Blütenpracht kann man überall hervorschießen sehen. Das ist der Frühling.

Der Frühling wurde immer schon besungen von Liebenden, von Dichtern und Literaten aller Jahrhunderte. Er wirkt intensiv auf uns, weil er dem kalten, kargen und dunklen Winter folgt. Das macht ihn unwiderstehlich und so bitter nötig.

Gewissheiten lösen sich im Mahlstrom neuer Zeiten auf, doch Sprache bleibt, sie überdauert ihre Sprecher. In einer Welt, in der nichts mehr selbstverständlich ist, braucht man einen Anker, etwas, das einen festhält und mit der Vergangenheit verbindet: mit dem eigenen Erbe und mit der Heimat. Das ist entscheidend, um nicht vom Wind der Beliebigkeit fortgetragen zu werden. Der Mensch braucht einen stabilen Grund, auf dem er zurechtkommen kann, er ist nicht für die Lüfte gemacht. Wörter können helfen.

Übrigens zählt der Frühling zu den klassischen Metaphern politischer Utopien. Er kündet vom Erwachen und vom Morgen einer neuen Zeit. Dieses Buch steht vollkommen und in jeder Hinsicht im Zeichen des Frühlings, es ist dem Lenz und den Blumen gewidmet. So manches Wort ist pure Poesie aus sich selbst heraus. Man findet es so nicht im Duden und in keinem anderen Wörterbuch.

Der Frühling ist das Versprechen auf ein neues segensreiches Jahr. Erleben kann man ihn nur in der Natur, nicht in Büchern. Diese jedoch dienen der Vorbereitung und dem geistigen Genuss. Man kann sich ja schon mal vorfreuen und den Vorfrühling vorausgenießen. Mehr braucht es manchmal nicht bis zum Glück. Um all das zu beweisen, brauchte es Zitate, viele Frühlingszitate, denn nirgendwo sonst finden wir den Frühling auf eine vergleichbar herrliche Weise besungen. Viele Gedichte und mancher Prosatext erscheinen aus heutiger Sicht schwülstig, sind sie doch sprachlich übertrieben, überzuckert, manchmal gar peinlich pathetisch. Doch wenn der Frühling die schönste Jahreszeit ist, dann ist das Gedicht ganz ohne Zweifel der Höhepunkt des literarischen Schaffens, ja der Welt der Wörter und Bücher überhaupt. Eine schöne Portion von der herzschmerzlichen Attitüde verstorbener Dichter darf man sich schon gönnen – und sei es nur, um den Frühling jubelnd zu begrüßen. Und weil es schwärmerischer nicht mehr geht, sind es gleich fünfzehn Kapitel. Frühlingsromantiker jeder Couleur sind willkommen.

 

Hier steht die Schönheit der Wörter und des Wortes im Mittelpunkt. Allzu Banales und Alltägliches habe ich in bewährter Manier meist ausgelassen. Auf geht es also in des Frühlings Wunderland. Nun öffne das lenzgoldene, frühlingstaumelnde Wörterschatzkistlein.

 

Lenny Löwenstern

 

PS: Das Frühlingsbuch der schönen Wörter erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und strebt diese auch nicht an.

Frühlingsallerlei zur Einstimmung

 

Der Frühling ist nicht aufzuhalten. Die Tage werden länger, die Temperaturen milder und freundlicher. Die Welt holt Atem und erfindet sich in herrlichster Blütenpracht, in viel Grün und lebendiger Frische von Neuem.

Hier ist ein Kapitel mit Wörtern, die man verwendet, wenn man den Frühling feiern oder sich an ihm erfreuen will. Wer den Frühling liebt, beginnt hier. Diese Wörter sind Assoziationen; Begriffe, die typischerweise mit der ersten Jahreszeit in Verbindung gebracht werden. Bekannte Frühlingsbegriffe dürfen nicht fehlen, auch wenn sie gewöhnlich erscheinen. Hineingemischt habe ich eine Auswahl schönster Wörter.

Am Frühling ist nichts gewöhnlich. Er ist jedes Jahr wieder neu und doch derselbe. Eine fortwährende Hoffnung, die sich durch unser Leben zieht. Was auch kommen mag, was immer die Zukunft bereithält, eines ist gewiss: Es wird immer einen neuen Frühling geben.

 

APFELBLÜTE (die Blüte des Apfelbaumes, hauptsächlich im Mai)

 

APRILFRISCH (Adj.) (frisch wie das Wetter im April)

 

APRILMORGEN (ein Morgen im April)

 

APRILWETTER (das instabile Wetter im April)

 

BLÜHEN (Verb) (in Blüte stehen, Blüten zeigen)

 

»An der blühenden Buntheit hatte die ganze Vorstadtgasse ihre heimliche Lust. Am meisten aber freute sich der Herr Zeithammel darüber, der täglich um die Dämmerstunde daran vorbeiging, wenn er aus seinem Bureau heimkam; denn er stand in den Jahren, wo alle heimlichen Illusionen unseres Lebens noch einmal aufblühen wie Veilchen im Herbst.« Egid Filek: Vom Glück der armen Teufel

 

BLÜHENDFRISCH, BLÜHFRISCH (Adj.) (so frisch wie etwas, das blüht)

 

BLÜHEZEIT, BLÜHZEIT (die Zeit der Blüte)

 

BLUMENBEKRÄNZT (Adj.) (geschmückt von einem Blumenkranz)

 

BLUMENFÜLLE (ein Überfluss an Blüten)

 

BLUMENGARTEN (ein Garten, der um der Blumen willen angelegt wurde)

 

BLUMENMANN (gemeint ist kein Blumenverkäufer, sondern der Frühling selbst, nämlich als Person gedacht. Georg Philipp Harsdörffer nannte ihn in einem Gedicht den »bunten Blumenmann«)

 

BLUMENWIESE (blumenbestandenes Grasland)

 

BLÜTENBEGEISTERUNG (ein Gefühlsüberschwang, der von Blüten ausgelöst wird)

 

BLÜTENFRISCH (Adj.) (frisch wie eine Blüte; Blüten vergehen schnell, sie bleiben nicht lange frisch, was blütenfrisch ist, ist also wahrlich frisch)

 

BLÜTENGARTEN (meint sowohl einen mit Blüten üppig bestandenen Garten, als auch eine Sammlung ideeller Schätze, im Sinne einer Blütenlese)

 

BLÜTENJUBEL (zum Beispiel der Blütenjubel des Frühlings)

 

BLÜTENLEBEN (das Leben der Blüten im Gesamten)

 

BLÜTENMEER (eine große Menge an Blüten)

 

»Ich sehe noch den weichen silbrigen Ton des verschleierten Frühlingstages und das weiße, vom zartesten Rosa und Lila überhauchte Blütenmeer, in das unsere Augen hinabtauchten, als wir zum erstenmal an den offenen Fenstern unseres Hauses standen und des zu unsern Füßen sich breitenden Gestades ansichtig wurden. Welch ein Gefühl unendlichen Glücks und unstillbarer Sehnsucht zugleich!« Max Halbe: Jahrhundertwende, 1935

 

BLÜTENPRACHT (die üppige Schönheit von Blüten)

 

BLÜTENSCHNEE (aus weißen Blütenblättern bestehende Menge, die beim Aufstieben an Schneeflocken erinnert und sich wie Schnee am Boden sammeln kann)

 

BLÜTENTREIBEN (ähnlich wie Schneetreiben, aber verursacht durch Blütenblätter)

 

BLÜTENUMDUFTET (Adj.) (umgeben von lieblichen Gerüchen)

 

BLÜTENZEIT (eine Zeit, in der es blüht)

 

»Durch Feld und Buchenhallen Bald singend, bald fröhlich still, Recht lustig sei vor allen, Wers Reisen wählen will! Wenns kaum im Osten glühte, Die Welt noch still und weit: Da weht recht durchs Gemüte Die schöne Blütenzeit!« Joseph von Eichendorff: Der wandernde Musikant, 1837

 

BLÜTENZWEIG (ein blütentragender kleiner Ast)

 

DUFTSCHLEIER (Duftwolke)

 

FLIEDERBLÜTE (die Blüte des Fliederstrauchs)

 

»Die Welt ist schön, wenn der Flieder blüht, wenn die Jungbuche leuchtet und lacht, wenn im hohen Grase die Kleeblume glüht, wenn die Grasmücke singt, und die Welle rauscht, und die Liebe heimlich erwacht.« Carl Hauptmann: O Welt, du Wunder! 1929

 

FORSYTHIE (der manchmal auch Goldglöckchen genannte Zierstrauch blüht je nach Witterung schon ab Mitte März leuchtendgelb)

»Und dann ließ er die Sonne kommen, warm und mild, und ganz goldhell, damit sie jedes Blättchen streichelte, glättete und entfaltete, damit sie ein leichtes Grün dem jungen Laub gab und hundert Farben den neuen Blüten, Gelb den Forsythien, Rosa dem Rotdorn, Weiß dem Weißdorn und Blau den Hyazinthen und die züngelnden Flammenfarben den Tulpen. Und jedes Blättchen rückte der Frühling zurecht, damit es so schön und behaglich in der Sonne träumen könnte.« Georg Hermann: Kubinke, 1910

 

FRISCHE (der als angenehm und belebend empfundene Wettereindruck im Frühling)

 

FROHLOCKEN (Verb) (Jubel, in Freude ausbrechen angesichts der Veränderungen, die der Frühling bringt)

 

FRÜHJAHRSMARKT (ein Volksfest im Frühjahr)

 

FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT (Mattheit und Antriebslosigkeit, die in der Frühlingszeit auftreten können, Ursache ist das grundlegend veränderte Wetter, an das der Mensch sich erst gewöhnen muss)

 

FRÜHLINGSABEND (ein Abend im Frühling)

 

FRÜHLINGSBUNT (Adj.) (vielfarbig wie der Frühling)

 

FRÜHLINGSDUFTEND (Adj.) (frisch nach Frühling riechend)

 

FRÜHLINGSFRISCH (Adj.) (gesund, neu und unverbraucht wie der Frühling – und dabei immer ein wenig kühl)

»Leise, durchsichtige Nebel lagen über der Landschaft, zugleich aber war es frühlingsfrisch, so dass uns die Luft beinah trug und das Marschieren keine Mühe machte.« Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig, 1898

 

FRÜHLINGSFRÖHLICH (Adj.) (gut gelaunt und heiter des Frühlings wegen)

 

FRÜHLINGSGARTEN (ein im Frühling in Grün und Blumen prangender Garten)

 

FRÜHLINGSGEFÜHL (heitere Stimmung im Frühling)

 

FRÜHLINGSGETÜMMEL (ein fröhliches Durcheinander zur Frühlingszeit im Freien)

 

FRÜHLINGSGLEICH (Adj.) (dem Frühling entsprechend)

 

FRÜHLINGSGRÜN (frische, helle grüne Farbe)

 

FRÜHLINGSHIMMELBLAU (die Farbe des Frühlingshimmels)

 

FRÜHLINGSLIEBE (eine Jugendliebe oder eine durch den Frühling entzündete Liebe)

 

FRÜHLINGSROSENFRISCH (Adj.) (frisch und gerötet wie Frühlingsrosen)

 

FRÜHLINGSSTILLE (lautloser, bewegungsloser Moment oder Zeit im Frühling)

 

FRÜHLINGSÜBERSCHWANG (Begeisterung über den Frühling, die manchmal übertrieben scheint)

 

FRÜHLINGSWONNE (Frühlingsglücksgenuss, innige warme Freude, die der Frühling beschert)

 

FRÜHLINGSZEIT (die Zeit des Frühlings)

 

GÄNSEBLÜMCHEN (auch Tausendschön genannt, wohl weil es so viele davon gibt)

 

GRÜN (einfach nur Grün – es bedeutet so viel, im Frühling ist das Grün noch zart und weich)

 

»Und da gibt es ein Grün, das nicht nur das Grün des Lebens ist, sondern des ewigen Lebens, voll Dunkelheit und Helle, voll Tröstung und Verheißung, aus dem Urgrund der Erde heraufgewachsen und aus dem Urgrund des menschlichen Herzens, dem Frühling des Gartens zugehörig, aber mehr noch dem Frühling des Glaubens und der Liebe. Was für ein Gottes- und Menschenfest von Grün!« Johannes Kirschweng: Bewahrtes und Verheißendes, 1946

 

GRÜNFRISCH (ein perfektes Frühlingswort, es passt auch zu Schnittblumen)

 

JUBEL (offen zur Schau gestellte Begeisterung über die Frühlingszeit; dazu auch die Adjektive JUBELND und LAUTJUBELND)

 

KÄTZCHEN (Blütenstand an verschiedenen Bäumen und Sträuchern, zum Beispiel Weidenkätzchen)

KIRSCHBLÜTE (die Blüte des Kirschbaumes)

 

KIRSCHBLÜTENGLANZ (das matte Leuchten der hellen weißen Kirschblüten)

 

KROKUSSE (frühblühende Zierpflanzen, die in verschiedenen Farben leuchten)

 

KUCKUCK (ein taubengroßer, grauer Vogel, dessen Gesang typisch für den Frühling ist)

 

»Weil auch die richtigen Vögel singen und der Wind über die Bäume streicht und die Blumen in den Wiesen tanzen, während er die zwei, drei Töne ausstößt, die klingen, als schlage das hohlste Geschöpf der Welt sich an die Brust – hält er sich für den Star im Tonfilm des Frühlings und bleibt unsichtbar vor dem Volk. Er meint, sein Gesang genüge, um ihn unwiderstehlich zu machen.« René Schickele über den Kuckuck in: Himmlische Landschaft, 1933

 

KÜKENBANDE (eine lustige Gruppe von Küken)

 

KÜKENGELB (Adj.) (gelb wie ein Küken, typisch für Ostern)

 

LÄMMLEIN (ein kleines Lamm)

 

LAU (Adj.) (mild; oder gehoben: lind)

 

LENZ (das ältere Wort für Frühling)

 

LENZBEGEISTERUNG (Entzücken und Freude angesichts des Lenzes)

LENZGEFLÜSTER (ein milder, wispernder Windhauch im Lenz; sanfter Lenzwind)

 

LENZHERRLICHKEIT (der Lenz als das größte und Schönste auf Erden)

 

LENZMÄRCHEN (märchenhafte Vorstellung des Frühlings)

 

LENZSONNE (die Sonne im Lenz)

 

LENZWIND (der Wind in der Lenzenszeit)

 

LERCHENCHOR (wie in: »Lerchenchöre jubeln und singen«)

 

LERCHENFLÜGELSCHLAG (wie in: »der Lerchenflügelschlag einer neuen Zeit«; Frühlingssymbol)

 

LERCHENJUBEL (vielstimmiger Gesang der Feldlerchen oben am Himmel)

 

LICHTGRÜN (ein helles, noch zartes Grün)

 

MAGNOLIENBLÜTE (in unseren Breiten ist die Tulpen-Magnolie gemeint, der Baum blüht auffällig weißrosa schon ab April)

 

MAIENBLÜTE, MAIBLÜTE (eine Blüte im Mai; oder die Blüte aller Pflanzen, die im Mai blühen)

 

MAIENGLÖCKCHEN, MAIGLÖCKCHEN (verbreitete Pflanzenart mit glockenförmigen, duftenden weißen Blüten, aus denen ein MAIENGLÖCKCHENSTRAUß gebunden werden kann)

MAIGLÖCKCHENDUFT (der Duft der Blüten des Maiglöckchens)

 

MANDELBLÜTE (der Mandelbaum blüht früh im Jahr, dann erschafft er einen Frühlingstraum in Rosa und Weiß)

 

MÄRZENGLÖCKCHEN, MÄRZGLÖCKCHEN (Schneeglöckchen, die es allerdings im Februar schon gibt)

 

MÄRZENLUFT, MÄRZLUFT (frisch und kühl ist sie, manchmal aber auch trocken und lind)

 

MILD (Adj.) (sanft, freundlich)

 

NACHTIGALLENMELODIE (der Gesang der Nachtigall)

 

NACHTIGALLENZAUBER (Zustand der Verzauberung anlässlich des Gesangs der Nachtigall)

 

OSTEREIER (bunt wie der Frühling sind zu Ostern auch die Eier)

 

OSTERFRÜHLINGSTAG (ein frühlingshafter Ostertag)

 

OSTERGLOCKE (die Narzisse blüht leuchtend gelb zur Osterzeit in den Gärten)

 

OSTERHASE (österliche Sagengestalt, die Geschenke bringt und Ostereier für Kinder versteckt)

 

»Has, Has, Osterhas, mit deinen bunten Eiern. Der Star lugt aus dem Kasten aus, Blühkätzchen sitzen um sein Haus; wann kommst du Frühling feiern?« Paula Dehmel: Osterlied. Das liebe Nest: Gesammelte Kindergedichte, 1919

 

OSTERN (christliches Fest der Auferstehung Jesu Christi)

 

OSTERZEIT (die Zeit um Ostern herum)

 

OSTERZWEIG (ein blühender Ast, meist der Weide oder Forsythie wird mit bunten Eiern geschmückt)

 

PFLAUMENBLÜTE (die Blüte des Pflaumenbaumes; je nach Witterung und Standort von Ende März bis in den Mai hinein)

 

POLLEN (Blütenstaub, auch MÄRZENSTAUB genannt)

 

QUIETSCHFRISCH (der Zustand frischer Schnittblumen, die Stängel quietschen aneinander)

 

REGENFRISCH (Adj.) (vom Regen erfrischt; wie in: »ein regenfrischer Garten oder Wald«)

 

REGENGUSS (kurzer, aber heftiger Regen)

 

REGENLUFT (nach Regen riechende feuchtfrische Luft)

 

REGENNASS (Adj.) (nass vom Regen)

 

ROSENFRISCH (frisch, das heißt gerötet wie eine Rose; wie in: »rosenfrische Wangen«)

 

SCHNEEGLÖCKCHEN (auch Frühlingsglöckchen, sie ist schon im Vorfrühling zu sehen, oft gar im Schnee und ein zeitiger Bote des mitunter noch fernen Frühlings)

 

SCHNEESCHMELZE (das Tauen des winterlichen Schnees mit Erscheinen des Frühlings)

 

SONNENSCHEIN (der Schein der Sonne)

 

SONNENWÄRME (die Wärme der Sonne)

 

TULPENBLÜTE (die Blüte der Tulpen; zwischen Ende März bis Mitte Mai verwandeln sich die niederländischen Tulpenfelder in ein vielfarbiges Blütenmeer)

 

VOGELZWITSCHERN (der Gesang und die Laute der Vögel, die im Frühling zu hören sind)

 

VORFRÜHLING (noch kein richtiger Frühling, aber man ahnt ihn schon)

 

WEIDENKÄTZCHEN (die Blüten der Weide; Kätzchen heißen sie ihres weichen Pelzes wegen)

 

WIESENGRÜN (Adj.) (grün wie eine Wiese)

 

 

V e r b e n f ü r d e n F r ü h l i n g

 

anbrechen, atmen, aufbrechen, auffliegen, aufgehen, auskeimen, ausschlagen, austreiben, bewachsen, blühen, duften, erblühen, ergrünen, ersprießen, erwachen, flanieren, flattern, glänzen, grünen, hauchen, hervorbrechen, hervorsprießen, jubeln, jubilieren, keimen, knospen, künden, plätschern, riechen, säen, schlagen, schmelzen, schweben, singen, spazieren, sprießen, treiben, wärmen, wachsen, zwitschern

 

Die schönsten Frühlingswörter der deutschen Sprache

 

So dunkel der Winter auch sein mag, einmal naht der Frühling – eines Tages ist er da, und das Leben beginnt von Neuem. Der Frühling kommt und mit ihm die Zeit einer neu erblühenden Liebe. Doch sein Einzug in die Natur vollzieht sich im gemächlichen Tempo. Man muss genau hinsehen, dann entdeckt man den Frühling schon im Februar.

In diesem zentralen Kapitel des Buches ist vieles mit dabei aus alter Zeit: poetische, fast vergessene Begriffe, die uns aber keineswegs fremd sind. Sie lassen etwas anklingen: die Natur, die wir oft nicht mehr haben, und die alte Zeit, die verschwunden ist. Es sind zarte, beinahe vorsichtige Wortträumereien, denn der Frühling ist anfangs nur ein Hauch – und den darf man nicht verscheuchen. So viel Geduld muss sein. Und ist er erst da, wird er mit Jubel begrüßt. Woher kommt überhaupt das Wort? Aus dem 15. Jahrhundert überliefert sind »früelinc« und »vrüelinc«, beide abgeleitet von »früh« (im Jahr), welches als Wort schon seit dem achten Jahrhundert belegt ist. Der Begriff Frühling schließlich verdrängte das ältere Wort »Lenz«, das sich auf die länger werdenden Tage bezog. In diesem Buch kommen beide zu ihrem Recht.

Der Frühling ist auch der Frühling des Lebens, man spricht von der Jugend als Frühling eines Menschen. Diese Bedeutung haben die Wörter bewahrt. Ebenso wie man seinen zweiten Frühling erleben kann – oder einen späten Frühling, denn auch der kann einem vergönnt sein.

Für dieses Kapitel bin ich tief in das Wörtermeer der deutschen Sprache hinabgetaucht und mit den herrlichsten Schätzen zurückgekehrt. Diese Wörter sind viel zu schade, um nie mehr gelesen zu werden. Andere sind vertraut und gehören zum Frühling einfach dazu. Hier sind sie alle versammelt. Grüner, frischer und sonniger wird es nie mehr werden.

 

BLUMENFRÜHLING (der Frühling mit Betonung auf seine Blumenpracht)

 

»Es war ein Mädchen, nicht groß, aber gestaltet wie aus des Schöpfers bester Fabrik hervorgegangen, üppig geformt wie Melone und Rosenapfel, und einen ganzen Blumenfrühling auf dem runden Angesichte, das von ein Paar Augensternen bewacht wurde, die wie Leuchtfeuer glühten und anlockten.« Wilhelm Blumenhagen: Höhe und Tiefe, 1839. Ein Zitat, nicht eben politisch korrekt nach Maßstäben heutiger Zeit, aber von Saft und Kraft und im Mindesten nicht bös gemeint ...

 

DASEINSFRÜHLING (der Lebensfrühling; die erste, frühe Zeit eines Lebens, nach der es später auch einen zweiten Frühling geben kann)

 

»Ein neuer Daseinsfrühling war nun für ihn angebrochen; die Welt wurde für ihn schöner mit jedem Tag, und in dieser seiner hoffnungsfreudigen, himmelhochjauchzenden Stimmung sang er das frohlockende, jubelnde Lied, gleichsam ein Freudenruf der ihre Schwingen frei entfaltenden Dichterseele – das schöne Lied vom Frühling.« Adolph Hohut über Theodor Körner, von dem hier die Rede ist: Die Dioskuren. Band 23, 1894

 

DUFTFRÜHLING (ein Frühling mit Betonung auf seine Gerüche)

 

FARBENFRÜHLING (ein bunter Frühling)

 

FENSTERFRÜHLING (der Frühling, der durch ein dekoriertes Fenster zu Hause erfahren wird)

 

FREUDENFRÜHLING (ein Frühling, der Freude weckt)

 

FRIEDENFRÜHLING, FRIEDENSFRÜHLING (Nachkriegsfrühling)

 

FROSTFRÜHLING (ein zu kalter Frühling)

 

FRÜHLINGSABEND (ein Abend im Frühling)

 

»Aber sie hat die weiche Anmut eines Frühlingsabends ... und die Grazie einer verzauberten Prinzessin ... und den Geist eines Mädchens, das zu lieben weiß!« Arthur Schnitzler: Anatol, 1893

 

FRÜHLINGSABENDDÄMMERN (die Abendwerdung im Frühling)

 

FRÜHLINGSABENDDÄMMERUNG (die Abenddämmerung in der Frühlingszeit)

 

FRÜHLINGSABENDGLANZ (himmlisches Feuer an einem Frühlingsabend; wie in: »der Himmel strahlt im Frühlingsabendglanz«)

 

FRÜHLINGSABENDPRACHT (Glanz und Herrlichkeit, die der Frühling am Abend über dem Horizont entfalten kann)

 

FRÜHLINGSABENDROT, auch FRÜHLINGSABENDRÖTE (die Abenddämmerung im Frühling)

 

FRÜHLINGSABENDSONNE (die noch milde Sonne an einem Frühlingsabend)

 

FRÜHLINGSABENDSTILL (Adj.) (abendliche Ruhe im Frühling)

 

»Die weiche Luft war lautlos frühlingsabendstill, nur aus der Tiefe des Waldes her kam von einem der hohen braunknospenden Wipfel der Schlag einer Drossel.« Wilhelm Jensen: Im Frühlingswald, 1887

 

FRÜHLINGSABENDSTIMMUNG (die angenehme Wirkung, die ein Frühlingsabend auf Menschen hat)

 

»Die ganze Stimmung in der Natur war eine sehnsüchtige, erwartungsvolle, eine echte Frühlingsabendstimmung, und die Blumen in unsern Händen dufteten so süß und schwer.« Berta Behrens (Wilhelmine Heimburg): Maiblumen, 1905

 

FRÜHLINGSABENDTRAUM (ein traumhafter, unwirklich schöner Frühlingsabend)

 

»Still lagen jezt die Gärten im Frühlingsabendtraum. Geisterhaft leuchteten die Blütenzweige am fahlvioletten Himmel.« Georg Hirschfeld: Der Kampf der weissen und der roten Rose, 1912

 

FRÜHLINGSABENDWIND (abendlicher Wind im Frühling)

 

FRÜHLINGSAHNUNG, FRÜHLINGSAHNEN (im Vorgefühl des Frühlings)

 

»Es war ein Märztag, klar und schön und voll Frühlingsahnung, wie sie dieser Monat zuweilen darbietet, wenn er in seiner Gebelaune ist. Die Sonne sendet unbehindert ihre Strahlen durch die entlaubten Wipfel und hebt den sanften grünlichen Schimmer hervor, der die knospenden Zweige des Unterholzes wie ein zarter Hauch umgibt.« Heinrich Seidel: Die Schleppe, 1899

 

FRÜHLINGSANDACHT (das völlige Versinken in den Frühling; oder eine Andacht, die zu Ehren des Frühlings gehalten wird)

 

FRÜHLINGSANFANG (der Beginn des Frühlings)

 

»Die Frühlingsmonate kleiden die Erde neu und bunt, aber den Menschen meistens schwarz. Gerade wenn unsere Eisregionen zu fruchtbaren werden und die Blumenwellen der Auen über unsern Weltteil zusammenschlagen: so stoßen uns überall Menschen in Flören auf, deren Frühlingsanfang voll Tränen ist. Aber auf der andern Seite ist ja das Aufblühen der verjüngten Erde die beste Kurzeit gegen den Schmerz über die, die in ihr liegen, und Blumen verhüllen uns Gräber besser als Schnee.« Jean Paul: Leben des Quintus Fixlein, 1796. Flören, ist die Mehrzahl von Flor, womit eine Blütenfülle gemeint ist.

---ENDE DER LESEPROBE---