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"Hilfe, lebt er noch?", denkt die Löwin besorgt und gräbt weiter im Sand an der Stelle, wo der Skorpion versunken war. "Hahaha! Reingelegt!", hört sie plötzlich sein Lachen über ihren Ohren. Bei der ganzen Aufregung hat sie nicht bemerkt, wie er sich angeschlichen hat, auf sie gesprungen und hochgeklettert ist! Die Löwin schüttelt kräftig ihren Kopf - ihr Freund fliegt in hohem Bogen in den Sand. "Haha, 1:1!", jubelt die Löwin. "1:1 touché", nickt der Skorpion nach seiner Landung den Gleichstand ab und läuft schnell wieder los, um die Löwin herum. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich auch im Kreis zu drehen, so als würde sie ihren eigenen Schwanz fangen wollen - und zack...! (Auszug aus diesem Buch.) * lustig * spannend * magisch * interkulturell * lehrreich * bunt * Eine kleine Löwin und ein großer Skorpion, zwei Tiere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, lernen sich in Afrika auf einem Dschungelfest kennen und werden enge Freunde. Danach wird ihre Beziehung jedoch mehrfach auf die Probe gestellt. Als Skorpi nach einem mysteriösen Tanz vermeintlich unauffindbar ist, denkt die Löwin: "Es ist so ein großes Glück, SEIN Tierchen gefunden zu haben, dass das Loslassen gar keinen Sinn ergibt!" Daher entschließt sie sich, von ihrer Zauberkraft Gebrauch zu machen, und hat plötzlich einen neuen Plan. Und um zu erfahren, wohin es die Löwin führt und was mit Skorpi passiert ist - nun, dazu müsst Ihr das Buch selbst lesen.
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Seitenzahl: 81
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Kapitel. Das Kennenlernen
Kapitel. Das eine leuchtende Auge
Kapitel. Das Schlafsteinchen
Kapitel. Das gefährliche Tierspiel
Kapitel. Das erste Sandspiel
Kapitel. Das zwinkernde Sternchen
Kapitel. Die Sandhäufchen
Kapitel. D’accord und die Zauberkraft
Kapitel. Die neue Mauer
Kapitel. Gewachsen
Kapitel. Der Regen
Kapitel. Das B*-Wort
Kapitel. Der Tiger
Kapitel. Der Tanz
Kapitel. Das Weltraummonster
Kapitel. Die schlimmen Gäste
Kapitel. Das magische Buch
Kapitel. Lieblingskapitel
Im Ausland aufgewachsen, lebt Olga Kahle bereits seit einigen Jahren in Hessen, Deutschland.
"Der große Skorpion und die kleine Löwin: Das gefährliche Tierspiel" ist ihr Debut als selbstständige Schriftstellerin und wurde direkt in der von ihr geliebten, deutschen Sprache geschrieben.
Als Diplom Philologin mit dem Schwerpunkt Literatur, schrieb Olga schon immer gerne spannende Geschichten nieder - bislang nur für sich.
Aber dieses Mal sind ihre Zaubertiere kaum festzuhalten und zappeln vor lauter Vorfreude, mit ihren Abenteuern möglichst viele Leserinnen und Leser zu fesseln, sodass die Autorin mit ihnen sogar in die Savanne fliegt - dorthin, wo die Naturlandschaft der im Buch beschriebenen sehr nah ist.
Das Ablenkmanöver ist ein Erfolg: Die Tierchen sind wieder brav und Olga gibt Ihrem Buch in Ruhe nicht nur seinen letzten Schliff, sondern vervollständigt auch einige Details und Illustrationen.
Doch damit ist es noch nicht getan. Um ihre Geschichte direkt von der Insel Rhodos zu veröffentlichen, muss sie sich noch ratzfatz schlau machen, wie dies in Form eines E-Books und mittels Print-on-Demand funktioniert, und zwar in der bestmöglichen Qualität.
Zum Glück setzen sich ihre Zaubertiere dafür ein und bringen Hilfe der Einheimischen mit - BADABUM! - hier ist Euer neues, magisches Buch. Viel Spaß beim Lesen!
Es fand ein großes Dschungelfest statt. Der Tag, an dem alle Tiere der Wüste, der Savanne und des tropischen Regenwaldes einen Friedenspakt schlossen und sich an der Dschungelgrenze trafen, um zusammen zu feiern.
An diesem Tag, wie auch an jedem anderen Tag, war der Skorpion sehr beschäftigt. Das Dschungelfest hin oder her, zuerst war gewöhnlicherweise seine Arbeit - sprich die
Jagd - dran. Danach nahm er sich ein paar Stündchen für sein Lieblingshobby Zeit und spielte mit einem Sandbällchen.
Gegen Abend wurde er von seinem Freund abgeholt, um gemeinsam auf das Dschungelfest zu gehen. „Wer weiß, vielleicht lernst du jemand Interessanten kennen“, sagte der Freund unterwegs, „und vielleicht sogar jemand weiblichen Geschlechts.“
Aber wie der Skorpion es sich schon dachte, auf dem Fest war sehr viel los, doch leider nichts Spannendes. Vor allem waren keine für ihn attraktiven Damen anwesend. „Jagd und Sandball, und ich bin vollkommen glücklich“, nickte er sich den Tag ab und träumte schon, gleich nach Hause zu gehen.
Plötzlich sah er eine kleine Löwin, die etwas abseits vom Getümmel saß und angeregt einer Biene zuhörte.
Der Skorpion war sofort fasziniert von dem Anblick der Löwin und er erkannte sich nicht mehr wieder.
Wurde er nicht immer wieder vorm Spielen mit großen Tieren gewarnt, weil sie tollpatschig und dumm sein sollten? Vor allem seien die Löwen dazu auch noch arrogant?! Aber diese eine sah so süß und hübsch aus, und außerdem war sie gar nicht so groß.
Der Skorpion lief etwas näher an sie heran und sprach ein anderes Tierchen an, ohne sich selbst einzugestehen, dass er die Löwin weiter im Auge behielt.
Etwas später merkte er, wie die Biene von der Löwin aus in seine Richtung flog. Er hielt sie auf und erfuhr in einer Minute von ihr, dass die Löwin den Namen „Amel“ hatte und allein auf dem Fest war.
„Amel? Schöner Name. Noch nie gehört. Mit ihr auf meiner Sandwiese fangen zu spielen könnte lustig werden“, dachte sich der Skorpion zu seiner eigenen Überraschung.
„Und was, wenn sie dich dabei unglücklich anrennt oder versehentlich verschluckt?“, der Verstand des Skorpions war etwas beunruhigt. „Wäre es nicht einfacher, sich eines der netten Skorpion-Mädchen auszusuchen, die eher auf dich wie Ameisen auf die Marmelade zulaufen?“
Aber umso mehr der Verstand sich meldete, desto interessanter schien die Löwin zu werden. Der Skorpion war außerdem groß und mutig und wollte ihr gegenüber keine Vorurteile haben.
Es wurde schnell sehr dunkel und es war Zeit zu agieren.
„Okay“, schlug er sich gedanklich vor, „ich drücke Mal ein Auge zu und spreche sie ausnahmsweiser selbst an. Haha, diese deutsche Redewendung kann ich sogar wortwörtlich umsetzen: Ich schließe wirklich ein Auge und schaue sie mir ganz kurz mit einem Auge näher an“, versprach er sich und fing ein Gespräch mit der Löwin an.
„Ich habe gehört, dass du Amel heißt. Ist das Dein echter Name?“
Das Dschungelfest war einst eins der Lieblingsfeste der kleinen Löwin, weil die Stimmung dort immer sehr heiter und ausgelassen war und sie sich richtig doll austoben konnte.
Als es schon dunkel wurde und sie von den Gesprächen mit den unzähligen Tieren müde wurde, setzte sie sich am Rande des Festes an eine ruhige, nicht beleuchtete Stelle, und überlegte sich, bald schlafen zu gehen.
Plötzlich hörte sie hinter sich eine männliche Stimme: „Ich habe gehört, dass du Amel heißt. Ist das Dein echter Name?“
Die Löwin konnte im Dunkeln niemanden so richtig sehen, so antwortete sie in die Richtung, aus der die Stimme kam:
„Findest du, dass der Name nicht zu mir passt?“
„Entschuldige, wenn das wirklich Dein Name ist, ich habe nur noch nie so einen Namen gehört“.
Der Besitzer der Stimme schien nett zu sein. Deshalb wollte die Löwin nicht lügen, war aber auch nicht bereit, alles zu verraten. „Ich wollte kreativ sein“, sagte sie nur.
„Kreativ ist immer gut“, die Stimme klang nach einem Lächeln, „wollen wir von hier weg gehen und ein bisschen plaudern?“
Die Neugier war schon da. „Jemanden, der meine Kreativität zu schätzen weiß, würde ich gerne besser kennen lernen“, dachte sich die Löwin. Nur war sie noch relativ klein und ängstlich, deshalb fragte sie:
„Was bist du für ein Tier?“
„Ein Skorpion. Und Du?“
Die Kleine musste erst einmal schlucken. Im Alltag wurde sie vor den Skorpionen gewarnt, weil sie gefährlich und gemein wären. Aber sie war schließlich eine echte, mutige Löwin und wollte niemanden ungerecht behandeln.
„Ich bin eine Löwin“, stellte sie sich vor.
„Rrr“, lachte die Stimme sie in der Löwensprache an. „Folge mir!“
Die Löwin lachte auch, überrascht, wie geschickt der neue Bekannte ihre Sprache nachmachte, und lief auf einmal mit.
„Hier in der Nähe soll es eine vom Mond gut beleuchtete Stelle geben“, kündigte der Skorpion unterwegs an, „da gehen wir hin.“
Erst folgte die Löwin im Dunkeln der Stimme des Skorpions, dann konnte sie langsam immer mehr erkennen und folgte seiner sich schnell bewegenden Silhouette.
Als sie an der hellen Stelle ankamen, drehte sich der Skorpion um und schaute die Löwin an. Mit einem leuchtenden Auge.
Ob das nicht gruselig war...?!!!
„Hilfe! Hat er nur ein Auge...?! Wegen einer Verletzung?“ Die Gedanken überschlugen sich im Kopf der Löwin. Das war schon wieder eine Mutprobe!
Aber seine Stimme war so lieb und vertrauensvoll, und lustig war das Kerlchen auch... Daher versuchte die Löwin einfach dem Skorpion nicht in sein einziges Auge zu schauen. Sie schaute auf seinen Rücken, seine Beine, seinen Schwanz - und merkte, dass der Skorpion sehr, sehr gut gebaut war. Um nicht zu sagen, er war schön. Das Verhältnis seiner Körperteile zueinander stimmte unheimlich gut, jeder Zentimeter schien an der richtigen Stelle zu sitzen.
„Was sind Deine Hobbies?“, fragte er sehr freundlich und die Löwin beruhigte sich wieder.
„Ich spiele gerne alles Mögliche“, erzählte sie begeistert, „und wenn es nichts gibt, spiele ich Streiche. Und du?"
„Ich spiele auch vieles gerne“, lächelte der Skorpion sie an. „Und wo wohnst Du?“
„Fast am Rande des Dschungels“, die Löwin war noch vorsichtig mit Details, „und du?“
„Ich wohne in der Sahara.“
„In der Wüste...?“, die Löwin klang etwas enttäuscht.
„Das ist nicht weit von hier“, versicherte ihr der Skorpion, „die Briefvögel schaffen die Entfernung etwa in einer Stunde. Mein Zuhause befindet sich in der Nähe der Savanne. Du weißt schon, nach Deinem Regenwald kommt die Savanne und danach direkt meine Wüste namens Sahara.“
„Aber von meinem Wald habe ich dir nichts erzählt, nur vom Dschungel“, die Kleine wurde wieder etwas unsicher. „Wie kommst du drauf?“
Ihr Gesprächspartner schien ihre Stimmung gemerkt zu haben und antwortete mit einer beruhigenden Stimme:
„Keine Sorge, kleine Löwin, ich möchte Dir nicht zu nah treten. Stimmt, dass Du mir vom Wald nichts gesagt hast, aber Dschungel und Regenwald sind Synonyme, daher, wer im Dschungel lebt, lebt zugleich im tropischen Regenwald.“
„Synonyme?“, die Löwin wollte sich nur vergewissern, dass sie es richtig gehört hat.
„Synonyme sind verschiedene Worte, die dieselbe Sache beschreiben. Das Wort Dschungel stammt vom indischen Wort „Jangal“ ab und bedeutet „Wildnis“, erzählte der neue Bekannte weiter.
„Vom indischen Wort, wie meinst du das?“, unterbrach ihn die Löwin.
„Es gibt ein Land namens Indien und dort wird es in einer anderen, nämlich indischen Sprache gesprochen.“
„Du weißt aber echt viel“, gestand die Kleine, „bist du kein normales Tier?“
„Vielleicht.“ Skorpion schaute kurz weg, dann sprang er plötzlich hoch, drehte sich einmal im Kreis und fuhr von da, wo er unterbrochen wurde, fort:
„Also, tropische Regenwälder nennt man deswegen auch oft „Dschungel“, nur die Löwen wohnen doch nicht dort, sondern in der Savanne. Wo genau im Dschungel wohnst Du denn?“
„In einer Höhle, dort wo die Savanne in den tropischen Regenwald übergeht“, verteidigte sich schon fast seine neue Bekannte.
„Und wieso?“, hackte der Skorpion weiter nach.
„Weil ich so gerne im Dschungel am Wasserfall schwimme!“, gestand die Löwin stolz.
„Du bist aber auch ein Sonderfall, stimmt?“
„Ein „Wasserfall“ wolltest du sagen?“, versuchte die Löwin dem Thema auszuweichen.
„Ich meinte, dass du keine typische Löwin bist.“
„Mag sein“, antwortete sie und lächelte aufrecht das einzige Auge des Skorpions an.