Das Geheimnis der gelben Tapete - Andrea Schomburg - E-Book

Das Geheimnis der gelben Tapete E-Book

Andrea Schomburg

0,0

Beschreibung

"Seid ihr eigentlich schon immer zu zweit?", fragt Henriette."Ich meine, seid ihr schon immer beste Freundinnen?" Tante Treppchen hört auf zu lachen. Über ihr Gesicht fliegt ein Schatten, als ob plötzlich eine Wolke vor die Sonne gesegelt wäre. "Schon fast immer", sagt sie. "Ja, fast immer." Tante Treppchen und Tante Klößchen kennen sich seit ihrer Kindheit und sind unzertrennlich. Nun gehen sie sogar gemeinsam auf Weltreise, weshalb Emilia mit ihrer Schwester Henriette, dem Hund Pirat und ihren Eltern in das blaue Haus auf dem gelben Berg der beiden Tanten zieht. Beim Renovieren finden Emilia und Henriette das alte Tagebuch ihrer Tante Treppchen. Dadurch kommt ans Licht, was sie mit der Aussage "Ja, fast immer" gemeint und weshalb sie dabei so düster geguckt hat. Tante Treppchen hat ihre eigentlich beste Freundin in der Schulzeit vor den anderen Klassenkameraden verleugnet, womit sie Tante Klößchen sehr verletzt hat. Erst in großer Not steht Tante Treppchen wieder für ihre Freundschaft ein und rettet Tante Klößchen sogar das Leben. Diese lehrreiche Geschichte nimmt Emilia zum Anlass, sich für einen neuen Klassenkameraden, der bei ihren Mitschülern nicht sehr beliebt ist, einzusetzen. Schließlich werden die beiden sogar Freunde. Ein Roman über die wichtigen Themen Freundschaft und Füreinandereinstehen!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 35

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über dieses Buch

Kleiner Roman für Leser ab 7 Jahren

Emilia steckt in der Zwickmühle: Ihre Freundin Julia will immer bestimmen. Was sie sich in den Kopf gesetzt hat, geschieht. Da hat Robert es als Neuer in der Klasse nicht leicht: Julia findet ihn doof, und Emilia traut sich nicht, etwas dagegen zu sagen. Doch dann findet Emilia beim Renovieren im Haus ihrer verrückten Lieblingstante hinter der Tapete einen kleinen goldenen Schlüssel und das Zeitungsfoto eines Mädchens, das ihr verblüffend ähnlich sieht. Datum: 13. Januar 1955. Emilia klärt nicht nur das Geheimnis der gelben Tapete auf, sondern entdeckt außerdem etwas viel Wichtigeres: das Geheimnis echter Freundschaft.

Die Autorin

Andrea Schomburg wurde in Kairo geboren und ist im Rheinland aufgewachsen. Ein erster Lyrikband erschien 2007, weitere folgten. Sie tritt mit ihren Gedichten, Chansons und Prosasketchen in lyrischen Kabarettprogrammen auf. Bevor sie Kinderbuchautorin wurde, arbeitete sie als Lehrerin an einem Hamburger Gymnasium. Seit 2012 ist sie Lehrbeauftragte an der Leuphana-Universität Lüneburg. Andrea Schomburg lebt in Hamburg.

Die Illustratorin

Dorothee Mahnkopf, 1967 in Berlin geboren, hat Visuelle Kommunikation in Offenbach studiert. Seit über 15 Jahren arbeitet sie als freiberufliche Illustratorin und hat viele Schul-, Kinder- und Bastelbücher für Verlage gezeichnet, außerdem Bilder für Tageszeitungen und Magazine. Dorothee Mahnkopf lebt in Rheinland-Pfalz.

Inhalt

Wie alles anfing

Das blaue Haus auf dem gelben Berg

»Hau ab, ich hau dir eins rein!«

Gelbe Tapete, goldener Schlüssel und schwarze Zöpfe

Robert, Meisi und ich

Ein erstaunlicher Fund

Das Geheimnis der blauen Truhe

Das Tagebuch

Das Ende der Geschichte

Impressum

Wie alles anfing

Alles hat damit angefangen, dass Mama mit der Hand über die gelbe Tapete strich und sagte …

Nein. Damit hat es nicht angefangen. Es hat damit angefangen, dass Robert in unsere Klasse kam. Wenn ich die Augen schließe, dann läuft dieser Tag vor mir ab wie ein Film.

Die Kamera würde über unsere Klasse schwenken. Zuerst auf die sechzehn Jungs, dann auf uns drei Mädchen ganz vorne in unserer Viererreihe.

Julia tuschelt mit Friederike. Heute darf Friederike neben Julia sitzen. Ich sitze neben Friederike und bin ein bisschen sauer, weil eigentlich ich neben Julia sitzen möchte.

›Warum setzt Julia sich nicht einfach in die Mitte?‹, denke ich ärgerlich. Aber das macht sie nie.

In dem Film in meinem Kopf hört man jetzt ein Klopfen an der Klassentür, mehr so ein Rumpeln.

Und dann kommt Robert in die Klasse geschlurft. Er hat seinen Schulranzen nicht auf, sondern zerrt ihn wie einen widerspenstigen Hund hinter sich her. Unter seinen struppigen Augenbrauen hervor sieht er uns misstrauisch an.

»Robert!«, sagt Frau Unnasch, unsere Lehrerin. »Da bist du ja! Herzlich willkommen in unserer Klasse!«

»Gar nicht willkommen«, zischelt Julia. »Der stinkt!«

»Schsch!«, mache ich. Wenn Robert das nun gehört hat, gleich an seinem ersten Tag!

Aber das mit dem Stinken, das stimmt leider. Robert müffelt so nach Zigarettenrauch, als hätte er in einem Aschenbecher geschlafen. Frau Unnasch riecht es natürlich auch, doch sie lässt sich nichts anmerken.

»So, Robert«, sagt sie, »der Platz neben Emilia ist noch frei. Setz dich.«

Robert lässt sich auf den Stuhl neben mir fallen. »Hallo«, grummelt er mit seiner rauen Stimme. »Hallo«, antworte ich. Auf die Dauer ist das mit dem Rauchgeruch gar nicht so schlimm, man gewöhnt sich daran. Trotzdem hustet Julia immer wieder leise und bewegt ihre Hand wie einen Scheibenwischer vor dem Gesicht auf und ab.

»Der ist total doof«, zischt sie in der Pause. »Der muss weg von unserem Tisch!«

»Aber sonst ist doch kein Platz frei«, sage ich. Irgendwie tut Robert mir leid, aber das sage ich natürlich nicht.

Julia sieht mich kritisch an und schnüffelt. »Du riechst schon genau wie Robert«, sagt sie und rümpft die Nase. »Geh zu Frau Unnasch und sag, du hast Asthma und verträgst keinen Rauch. Dann muss sie Robert von uns wegsetzen. Sie kann ja einen neuen Tisch besorgen.«

»Emilia hat doch gar kein Asthma«, sagt Friederike.

»Na und?« Julia nimmt sich mit spitzen Fingern eine Traube aus ihrer rosafarbenen Frühstücksbox. »Wenn sie das sagt, muss Frau Unnasch das glauben. Gesundheit geht vor.«

Und es klappt genau so, wie Julia sich das vorgestellt hat. Eigentlich klappt immer alles so, wie Julia sich das vorgestellt hat.