Das Geheimnis des Scheichs - Penny Jordan - E-Book

Das Geheimnis des Scheichs E-Book

Penny Jordan

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Beschreibung

Entführt und in der Wüste festgehalten: Die junge Wissenschaftlerin Katrina müsste vor Angst sterben! Doch stattdessen prickelt es zwischen ihr und ihrem Kidnapper, dem geheimnisvollen Xander, so heftig, dass ein erotisches Märchen aus 1001 Nacht beginnt ...

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Seitenzahl: 200

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IMPRESSUM

Das Geheimnis des Scheichs erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Katja Berger, Jürgen WelteLeitung:Miran Bilic (v. i. S. d. P.)Produktion:Christina SeegerGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© by Penny Jordan Originaltitel: „Possessed by the Sheikh“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA, Band 1696

Umschlagsmotive: Katiekk, Sergii Baibak, azat1976 / Getty Images

Veröffentlicht im ePub Format in 12/2021

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783751513302

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

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1. KAPITEL

Katrina stand gerade mitten im Souk, als sie ihn erblickte. Sie wollte mit dem Standbesitzer über eine Stoffbahn bestickter Seide verhandeln, als irgendetwas sie dazu veranlasste, den Kopf zu wenden. Er stand auf der anderen Seite der engen Gasse und trug die traditionelle weiße Dishadasha. Das Sonnenlicht betonte seine honigfarbene Haut und spiegelte sich in dem scharf geschwungenen Dolch, den er im Gürtel trug.

Als er merkte, dass ihm ihre Aufmerksamkeit entglitt, folgte der Ladenbesitzer ihrem faszinierten Blick.

„Er ist vom Stamm der Ayghar Tuareg“, sagte er.

Katrina antwortete nicht. Sie wusste von den Recherchen, mit denen sie begonnen hatte, bevor sie nach Zuran gekommen war, dass die Ayghar Tuareg ein stolzer Kriegerstamm gewesen waren, der in früheren Jahrhunderten die Handelskarawanen durch die Wüste begleitet hatte. Noch immer lebten sie traditionell als Nomaden.

Anders als andere Männer, die das traditionelle Gewand trugen, war er glatt rasiert. Seine Augen waren bernsteinfarben, darin tanzten kleine Goldflecken. Er hatte ungewöhnlich dichte Wimpern.

Seine Gestalt erinnerte Katrina an ein gefährliches Raubtier. Diesen Mann konnte niemand zähmen oder in den Käfig der Zivilisation sperren. Er gehörte der Wüste, er lebte nach seinem eigenen Ehrenkodex. Seine Züge strahlten eine gewisse Arroganz aus. Einerseits stieß er sie ab, andererseits musste sie ihn immer wieder anschauen.

Außerdem hatte er einen ungeheuer sinnlichen Mund!

Ein kleiner Schauer lief ihr den Rücken herab, und sie war ziemlich überrascht über die Wendung, die ihre Gedanken genommen hatten.

Schließlich war sie nicht in das Königreich Zuran gekommen, um über Männer mit sinnlichen Lippen nachzudenken. Sie war hier als Mitglied eines Teams von engagierten Gastwissenschaftlern, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Flora und Fauna der Gegend zu schützen. Doch sosehr sie auch versuchte, sich in Gedanken zur Ordnung zu rufen, so wenig konnte sie es verhindern, dass sie ihn ansehen musste.

Er hingegen schien sie gar nicht zu beachten. Angelegentlich betrachtete er das Kommen und Gehen in dem geschäftigen Basar. Tatsächlich sieht es wie eine Szene aus Tausendundeiner Nacht aus, dachte Katrina. Sie wusste, dass ihr Boss Richard Wagner sich über sie lustig gemacht hätte, wenn sie das in seiner Gegenwart gesagt hätte. Aber über Richard wollte sie jetzt nicht nachdenken. Obwohl sie ihm klargemacht hatte, dass sie nicht an ihm interessiert war, hatte er ihr immer wieder nachgestellt. Dabei war er ein verheirateter Mann! Und er hatte ausgesprochen unangenehm reagiert, als er merkte, dass sie seine Annäherungsversuche zurückwies.

Der Gedanke an Richard und seine sexuellen Avancen veranlasste Katrina dazu, sich wieder in den schattigen Teil des Ladens zurückzuziehen. In diesem Moment spürte sie den Blick der bernsteinfarbenen Augen auf sich gerichtet. Instinktiv zog sie sich noch weiter zurück, ohne zu wissen, warum.

Obwohl sicher verborgen in dem Schatten, wusste sie, dass er sie ganz genau beobachtete. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und ihr brach der Schweiß aus den Poren.

In diesem Moment kam eine Gruppe schwarz gekleideter Männer und verschleierter Frauen die Gasse entlang, sodass sie ihn – und er sie – nicht mehr sehen konnte. Bis sie verschwunden waren, hatte er das Interesse an ihr offensichtlich verloren. Er hatte das lose Ende des indigofarbenen Tuchs seines Turbans übers Gesicht gezogen, und man sah nur noch seine Augen. So machten es die Männer seines Stammes. Hinter dem Fremden befand sich eine Tür, und er drehte sich um, um sie zu öffnen, wobei er sich aufgrund seiner Größe bücken musste.

Fasziniert betrachtete Katrina seine Hand auf der Klinke. Sie war schmal und lang, die Nägel waren sorgfältig manikürt. Das erstaunte sie. Inzwischen wusste sie sehr viel über die Nomadenstämme der arabischen Wüste und ihre Geschichte. Wegen der Farbe ihrer Gewänder wurden sie als die „blauen Männer“ bezeichnet. Zum einen war es bereits ein Anachronismus, dass ein Tuareg der Welt offen sein Gesicht zeigte. Aber wie kam es, dass ein Mitglied dieses Stammes außerdem noch so gepflegte Fingernägel hatte? Das hätte besser zu einem reichen Geschäftsmann gepasst.

Erneut pochte ihr Herz schneller. Sie war kein naives, leicht zu beeindruckendes junges Mädchen mehr, das glaubte, jeder Mann in einer Dishadasha sei ein mächtiger Führer. Bisher hatte sie auch nie davon geträumt, sich mit einem solchen Mann im Wüstensand herumzuwälzen. Nein, sie war eine außerordentlich qualifizierte vierundzwanzigjährige Wissenschaftlerin. Und trotzdem …

Als er schließlich durch die Tür verschwand, atmete sie erleichtert auf.

„Möchten Sie nun diesen Stoff kaufen? Die Seide ist fein … sehr fein. Und ich mache Ihnen einen guten Preis.“

Der Händler hatte recht, die Seide war wirklich hauchdünn gewebt, und das Eisblau würde fantastisch zu ihrem rotblonden Haar passen. Weil sie sich allein in der Öffentlichkeit bewegte, hatte sie das Haar zurückgebunden und unter ihrem breitkrempigen Hut versteckt.

Plötzlich musste sie wieder an den Mann mit den bernsteinfarbenen Augen denken. Wenn sie den Stoff kaufte und daraus ein Kleid schneidern ließ, würde die Seide ihren Körper verführerisch umschmeicheln, und er …

Sie ließ den Stoff aus den Händen fallen, als hätte sie sich daran verbrannt. Während der Händler ihn aufhob, betrat eine Gruppe uniformierter Männer die Gasse. Die Menschen stoben vor ihnen davon, als sie die Stände durchsuchten und Türen aufstießen. Offensichtlich suchten sie nach jemandem. Und es schien ihnen völlig egal zu sein, welchen Schaden sie dabei anrichteten.

Aus einem ihr unerklärlichen Grund fiel Katrinas Blick plötzlich auf die Tür, durch die der Nomade verschwunden war.

In diesem Moment öffnete sich die Tür erneut, und ein Mann in europäischer Kleidung trat heraus. Er trug eine helle Bundfaltenhose und ein Leinenhemd. Sie erkannte ihn sofort wieder und sah ihn überrascht an.

Aus dem Tuareg war plötzlich ein Europäer geworden. Ruhig drehte er sich um und schritt die Gasse entlang. Als er an Katrinas Stand vorbeiging, rief einer der uniformierten Männer ihm auf Englisch und Zuranesisch einen Befehl zu.

„He, du! Halt! Bleib stehen!“

Mit hartem Blick sah er sich um, prüfend, suchend, bis er sie entdeckte.

„Liebling! Da bist du ja! Ich habe dich doch gewarnt, nicht ohne mich loszugehen.“

Er umfasste ihr Handgelenk, ließ die Finger sanft über ihren Handrücken gleiten und verschränkte sie mit ihren, in der vertrauten Art, wie es Liebende tun. So hielt er sie in seinem Griff gefangen. Die Andeutung eines Lächelns ließ seine Züge weicher erscheinen, als er einen Schritt auf sie zuging.

„Ich bin nicht Ihr Liebling“, stieß Katrina atemlos hervor.

„Gehen Sie los“, befahl er ihr leise, aber mit einem Blick, der so gebieterisch war, dass sie ihm nicht zu widersprechen wagte.

Seite an Seite gingen sie durch die Gasse. Zuerst nahm Katrina nur den leichten Zitronenduft seines Eau de Cologne wahr, dann, als er ihr näher kam, den schwachen, aber berauschenden Moschusduft seines Körpers.

Inzwischen war die Gasse voller Uniformierter. Die rissen die Türen der kleinen Häuser auf, stießen Stände um und fegten die Waren von den Tischen, in der Absicht, irgendjemanden oder irgendetwas zu finden.

Die eben noch so entspannte, friedliche Atmosphäre war dahin. Jetzt hörte man überall Geschrei und spürte beinahe greifbar die Furcht der Menschen.

In diesem Moment fuhr ein großer Jeep mit hohem Tempo in die Gasse und kam mit quietschenden Reifen zum Stehen. Ein Mann in Uniform stieg aus, geschützt von Leibwächtern. Katrina erkannte ihn sofort. Es war Zurans Innenminister, der Cousin des Herrschers.

Besorgt sah sie den Mann an ihrer Seite an. Als sie ihn das Gebäude gegenüber hatte betreten sehen, war er als Tuareg gekleidet gewesen und hatte sich kaum verhalten wie ein Mann, der nichts zu verbergen hatte. Es wäre nicht gut, die Aufmerksamkeit der schwer bewaffneten Männer in der Straße auf ihn zu lenken – und auf ihre eigenen Befürchtungen –, aber … Aber was? Aber er besaß eine gefährliche Faszination, die sie dazu verleitete … Wozu? Entschlossen versuchte sie, sich ihm zu entziehen. Er bemerkte ihre leichte Bewegung sofort und verstärkte daraufhin seinen Griff nicht nur, sondern zog sie noch tiefer in den Schatten eines Hauses hinein, sodass sie nun dicht an seinen Körper gedrängt vor ihm stand.

„Hören Sie, ich weiß ja nicht, was hier los ist, aber …“, begann sie.

„Seien Sie still!“ Seine Stimme klang kühl. Gleichzeitig hatte sie das Gefühl, seinen Herzschlag spüren zu können. Plötzlich musste sie an ihre Eltern denken. Ihre Eltern, die sich sehr geliebt hatten.

Sie seufzte tief. Er legte ihr sofort die Hand auf den Mund und bedeutete ihr zu schweigen.

Er roch nach Sand und Wüste und vielen anderen Dingen, die ihr fremd waren. Fremd, exotisch und gefährlich, aber gleichzeitig auch sehr aufregend.

Unwillkürlich öffnete sie leicht die Lippen, und er nutzte seinen Vorteil geschickt aus. Im nächsten Moment spürte sie seinen Mund auf ihrem, spürte schockiert seine Zungenspitze, die sie verlockte und einen Hitzestrahl durch ihren Körper schickte.

Sie gab sich seinem Kuss rückhaltlos hin und war überrascht über sich selbst. Nie hätte sie von sich gedacht, dass sie einmal einen ihr völlig fremden Mann im hellen Tageslicht küssen würde, und das dazu noch so leidenschaftlich.

Schwach vernahm sie, wie der Jeep davonfuhr. Aber der Fremde hörte nicht auf, sie zu küssen.

Und dann ließ er sie los, so abrupt, dass sie fast gestolpert wäre. Im nächsten Moment war er verschwunden, untergetaucht in der Menge, und ließ sie überwältigt und schockiert zurück, so als wäre sie verlassen worden.

„Eure Hoheit …“ Die Diener verbeugten sich vor ihm, als er durch den königlichen Palast eilte.

Die beiden Wächter, die vor der goldenen Tür zum Audienzsaal standen, waren bis an die Zähne bewaffnet. Auch sie verbeugten sich tief vor ihm und öffneten dann die Tür.

Xander stand nun vor seinem Halbbruder, dem Herrscher von Zuran. Jetzt war es an ihm, sich zu verbeugen. Sie hatten zwar denselben Vater, und es war allgemein bekannt, dass sein älterer Bruder ihm sehr gewogen war. Aber er war nun einmal der Herrscher ihres Landes, und als solcher musste Xander ihm Respekt zollen.

Als er ihn erblickte, stand sein Bruder sofort auf, ging auf Xander zu und umarmte ihn.

„Schön, dass du wieder bei uns bist. Ich habe nur Gutes über dich gehört, kleiner Bruder. Unsere Botschaften in Amerika und Europa sind des Lobes voll über dich.“

„Danke, das ist sehr freundlich, Eure Hoheit. Aber in Wirklichkeit gebührt die Ehre Euch. Ihr wart es, der mich mit der Aufgabe betraut hat, Eure Pläne für eine weitere Demokratisierung unseres Landes in der Welt zu verbreiten.“

In diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und ein Diener brachte frischen Kaffee auf einem Tablett herein.

Als sie wieder unter sich waren, nahm der Herrscher Xanders Hand.

„Komm, lass uns hinaus in den Garten gehen. Dort können wir uns ganz ungestört unterhalten.“

Hinter dem Audienzsaal lag ein exotischer Garten mit vielen kleinen Brunnen.

Die beiden Männer in ihren weißen Gewändern gingen gemessenen Schrittes über den Mosaikfußboden.

„Es ist genau, wie wir gedacht haben“, sagte Xander schließlich, als er sicher war, dass sie nicht mehr gehört werden konnten. Sie hatten vor einem kleinen Fischteich Halt gemacht. Er bückte sich und warf den Fischen etwas Futter zu.

„Nazir zettelt eine Intrige gegen dich an.“

„Hast du dafür handfeste Beweise?“, fragte der Herrscher scharf.

Xander schüttelte den Kopf. „Nein, noch nicht. Aber es ist mir gelungen, mich in die Bande von Dieben und Verrätern einzuschleichen, deren Anführer El Khalid ist.“

„Dieser infame Schurke! Ich hätte ihn für den Rest seines Lebens ins Gefängnis sperren lassen sollen, statt ihm gegenüber so nachsichtig zu sein.“

„El Khalid hat dir nie verziehen, dass du ihn von seinem Land vertrieben hast, nachdem du gemerkt hattest, was er im Schilde führte. Ich nehme an, Nazir hat ihm versprochen, ihn als Herrscher einzusetzen, wenn es ihm gelingt, dich aus dem Weg zu räumen. Sicher wird Nazir es so darstellen, als wäre El Khalid derjenige, der dich vom Thron stürzen will. Er kann es sich nicht erlauben, mit deiner Ermordung in Verbindung gebracht zu werden.“ Xander runzelte die Stirn. „Du musst sehr vorsichtig sein.“

„Keine Angst, ich werde gut beschützt. Ehrlich gesagt, es wundert mich nicht. Nazir hat mich schon immer gehasst. Aber er wird es nicht wagen, offen die Hand gegen mich zu erheben.“

„Schade, dass du ihn nicht einfach außer Landes verweisen kannst.“

Der Herrscher lachte. „Ohne konkrete Beweise geht das leider nicht, mein Bruder. Schließlich sind wir jetzt eine Demokratie, was wir teilweise auch deiner Mutter zu verdanken haben. Aber das bedeutet, dass wir uns an die Gesetze halten müssen.“