Das Geheimnis Mentaler Stärke -  - E-Book

Das Geheimnis Mentaler Stärke E-Book

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Beschreibung

So lange Marc Chapoutier sein zweites Leben lebt, so lange möchte er unzählige Menschen interviewen (aktuell 97 Menschen/Podcast Folgen, Stand Juni 2023) und von ihnen erfahren, was ihr Geheimnis mentaler Stärke ist, um mit ihnen - wenn die Bereitschaft besteht - im zweiten Schritt ein Buch zu schreiben, das Menschen Mut machen und helfen soll, niemals aufzugeben. Wie meistern mental starke Menschen Schicksalsschläge, Krankheiten und Krisen? Wie lebt man mit Depressionen oder Prothesen? Wie bereitet sich auf den Tod eines geliebten Menschen vor? Wie schafft man es aus der Sucht herauszukommen? Auf solche Fragen gibt es nicht eine einzelne alleingültige Antwort. Dieses Bucher bietet aber insgesamt 8 Antworten: Acht Menschen mit sehr unterschiedlichen Schicksalen erzählen, wie sie die schwerste Phase ihres Lebens überstanden haben, was sie daraus gelernt haben, wie sie ihren Weg in ein erfülltes Leben gefunden haben. Ein Leben, das nach vorne schaut.

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Seitenzahl: 131

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Julia Klöckner

Einleitung vom Herausgeber Marc Chapoutier

Mein Geschenk: Nur so war es möglich, mein Leben um 180 Grad zu verändern: Bianca Fode über ihre Diagnose Multiple Sklerose

Von Ärztin zur Patientin: Dr. med. Julia Müller über ihre Diagnose Brustkrebs

Der Körper als Spiegel der Seele: Nina Loreen Voß über ihren Wandel durch Endometriose und Brustkrebs

Das stetige Bedürfnis ihre Mutter retten zu wollen: Sabine Wischnewsky über ihre Selbstverantwortung

Raus aus dem goldenen Käfig und rein ins Leben: Sharzard Siebert über ihren Mut zur Freiheit

„Geht nicht gibt‘s nicht“: Hans-Peter Durst über seinen ungewöhnlichen Weg im Spitzensport für Menschen mit Behinderungen

Nachwort & Danksagung

Die unterstützte gemeinnützige Organisation

Kooperationspartner

Überraschung

Vorwort von Julia Klöckner

„Du bekommst das auf Deine Schultern, was Du auch tragen kannst“

Seit mehr als 20 Jahren bin ich Berufspolitikerin. Ich habe Erfolge erlebt, habe Wahlen gewonnen und verloren. Ich kenne das Gefühl, etwas bewegen zu können. Genauso aber kenne ich das Gefühl, dass die bessere Idee, die bessere Initiative nicht zum Zug kommt, weil die Mehrheit fehlt. Eine besondere und prägende Wahl war die Landtagswahl 2016. Ich war Spitzenkandidatin für die CDU Rheinland-Pfalz. Wir waren bärenstark im Wahlkampf, endlich wieder eine geeinte und motivierte Union. Noch wenige Wochen vor der Wahl lag die CDU in Umfragen weit vor der SPD, bis sich im Wahlkampf, der vor allem von der Flüchtlingskrise geprägt war, ein Kopf-an-Kopf-Rennen entwickelte. Die Silvesternacht auf der Kölner Domplatte, die Übergriffe auf die Frauen, das gab uns den Rest. Aus Angela Merkels „Wir schaffen das“ schaffte uns als Union diese Situation. Die Wähler waren unzufrieden. Viele Themen, die ich als Spitzenkandidaten damals angesprochen hatte, sind heute Teil der Lösungsvorschläge und Umsetzungen. Es war 2016 zu früh, die Zeit damals noch nicht reif dafür. Unsere CDU erhielt bei der Wahl 31,8 Prozent der abgegebenen Stimmen und die SPD 36,2 %. Eine Niederlage, die natürlich viel mit mir gemacht hat. Als Mensch, als Politikerin, als private Julia.

Natürlich habe ich damals an Aufhören gedacht. Gezweifelt und gehadert. Aber ich habe weitergemacht. Warum? Weil ich meinen Beruf gerne mache. Viel Zuspruch erhielt - und Menschen in das, was ich und meine Kolleginnen und Kollegen tun, Hoffnung setzen. Und auch, weil ich daran glaube, dass Niederlagen, Misserfolge und Enttäuschungen auch immer eine Chance sein können. Man kann Niederlagen Niederlagen nennen, ich nenne es das Ausrufezeichen zu einem neuen Anlauf.

„Nichts ist so schlecht, dass es nicht für etwas gut ist.“ Ein Satz meiner Tante, wenn etwas anders verlief als erhofft. Tatsächlich ist er weit mehr als eine Durchhalteparole, denn ich finde, dieser Satz birgt sehr viel Wahres. Alles hat seinen Sinn, alles ist für irgendetwas gut. Auch wenn man es erst später erahnen kann. Oder ich denke an meinen Vater, der öfter mal sagte, man bekäme nur das auf die Schultern geladen, was man auch tragen könne. Der eine mehr der andere weniger.

Ich erinnere mich noch gut an den damaligen Wahlabend, an die vielen enttäuschten Gesichter, an die erste Fraktionssitzung nach der Wahl. Situationen, in denen ich stark sein musste, funktionieren musste. Für mich, aber auch für mein Team, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere Fraktion.

Gelungen ist mir das, weil ich von Grund auf ein positiver, optimistischer Mensch bin. Emotional und rational zugleich. Mein Glas ist eher halb voll als halb leer. Heute nennt man das gerne Resilienz, Belastbarkeit. Ich bin in einem Weingut aufgewachsen, habe bereits als Kind und dann als Jugendliche mit anpacken müssen in den Ferien. Belastbarkeit, eine positive Grundhaltung und im anderen erst einmal das Gute sehen – so bin ich erzogen worden. Nicht negative Gedanken machen uns stark, sondern die positiven, die wohlwollenden, das Gönnen. Dafür bin ich meinen Eltern dankbar. Sie haben mich bestärkt, meinen Verstand zu nutzen, meine Talente, mich anzustrengen, nicht aufzugeben, auch zu kämpfen und besser zu werden. Egal ob ich als Mädchen oder mein Bruder als Junge. Der Grundstein für mentale Stärke wird schon in jungen Jahren gelegt. Aber ich hatte auch immer gute Menschen, Freunde, Weggefährten, Mentoren, die mich ermutigt, zu mir gestanden, mit mir gelacht und nachgedacht haben. Lange, feste und echte Freundschaften über Jahrzehnte prägen und bereichern mein Leben. Diese Treue zu vertrauten Menschen ist mir wichtig und gibt mir Stärke, weil ich mich bei ihnen nicht erklären muss.

Was mich noch stärkt? Mein christlicher Glaube. „Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand.“ Diese Zuversicht gibt mir Halt und Trost in schwierigen Situationen. Jeder geht sicherlich mit stressigen Situationen anders um. Klar, ich habe als Politikerin zahlreiche Termine und Aufgaben, aber das hat bei mir nichts mit Stress zu tun. Und je unruhiger und aufgeregter es um mich herum wird, desto ruhiger werde ich. Auch das habe ich von meinem verstorbenen Vater beigebracht bekommen. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Stärken kann dazu beitragen, Herausforderungen anzunehmen und erfolgreich zu bewältigen.

Ich bin mir sicher, mentale Stärke ist keine Frage der DNA, sondern der Übung, des Trainings. Auch des Wollens, des Überwindens, des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten. Einknicken, zu schnell aufgeben? Nein. Man sollte sich auch öfter einmal etwas zumuten, um dann später stolz zu merken: geschafft. Genau das hat auch bei mir meine Widerstandsfähigkeit wachsen lassen.

Das Wichtigste aber: ein positiver Mensch zu bleiben. Deshalb umgebe ich mich, soweit ich das selbst steuern kann, mit positiven, inspirierenden Menschen. Gute Gedanken, Gelassenheit und: Humor. Mir zumindest helfen diese Zutaten für eine gewisse Leichtigkeit, auch wenn Herausforderndes, Belastendes oder Stressiges einen einnimmt.

Erzwingen kann man das Wenigste. Sich selbst nach Niederlagen Zeit zu geben, zu heilen, zu reflektieren, Kräfte und Gedanken zu sammeln, das ist wichtig. Und nicht eine vermeintliche Stärke nur vorzugeben, die man in dem Moment gar nicht fühlt. Wer Unterstützung oder den Rat von außen zulässt, der ist nicht schwach, sondern bekommt neue Energie und Perspektive. Es sagt sich leicht, aber ja, auch an Niederlagen – wie sie auch immer aussehen – kann man wachsen, weil man sich selbst besser kennen lernt und erfährt, dass es immer einen Morgen danach gibt. So banal die Erkenntnis ist, aber sie stimmt: Am nächsten Morgen geht die Sonne wieder auf. Das ist beruhigend, finde ich. Die Selbstverständlichkeit der Beständigkeit.

Der Umgang der Amerikaner in Sachen Fehlerkultur gefällt mir gut. Sie ist geprägt von einer offenen und akzeptierenden Haltung gegenüber dem Scheitern, den Fehlern und Niederlagen zum Beispiel bei Unternehmensgründern. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kulturen, in denen Fehler als Tabu und Makel gelten, mit Scham oder Schuldgefühlen verbunden sind, wird in den USA betont, dass Fehler ein natürlicher Bestandteil des Lernprozesses sind. Mehr noch, sie werden sogar als bereichernd verstanden – denn wer einen Fehler schon einmal gemacht hat, der ist vorbereitet für die nächste ähnliche Situation und wiederholt den bekannten Fehler in der Regel nicht.

Kurzum: Liegen bleiben raubt einem die letzte Kraft, Aufstehen bringt sie einem wieder zurück.

Ich danke Marc Chapoutier für diese wunderbare Reihe, die hoffentlich vielen Leserinnen und Lesern Inspiration und Bereicherung ist.

Julia Klöckner MdB

Bundesministerin a.D.

Wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/

CSU-Bundestagsfraktion

Einleitung vom Herausgeber Marc Chapoutier

Warum müssen Menschen immer warten, bis es fast zu spät ist, bevor sie etwas verändern?

Warum tun sich Menschen immer so schwer damit, etwas in ihrem Leben zu verändern?

Was muss passieren, damit frühzeitig etwas verändert werden kann?

Genau diese Fragen beschäftigen mich, und in dieser Einleitung zu diesem dritten Band möchte ich dir eine sehr emotionale Geschichte erzählen und einen Lösungsansatz mitgeben, wie du deine mentale Stärke bzw. Resilienz verbessern kannst, damit du nicht warten musst, bis es zu spät ist.

Doch zuerst ein kleiner Hinweis:

Wenn du wissen möchtest, wie es dazu kam, dass ich mittlerweile mehr als 100 Menschen interviewt habe, was diese Interviews in den letzten Jahren mit mir gemacht haben und was es mit dem WARUM-Modell, das dadurch entstanden ist, auf sich hat, dann bestelle dir jetzt den ersten und zweiten Band dieser Sammelbuchreihe „Das Geheimnis mentaler Stärke“!

Was für ein wunderschöner Sonnenaufgang und Blick über das weite Mittelmeer.

Es ist 05:55 Uhr, ich stehe hier am Strand und habe meine Tochter (8 Monate alt) in der Babytrage.

Langsam gewöhne ich mich an diese Nächte ohne wirklichen Schlaf. Ja, es ist meine erste Tochter und ich hätte nicht gedacht, dass Schlafmangel so an die Substanz gehen kann, besonders wenn man als Mann den Anspruch hat, präsent zu sein und nicht nur zur Arbeit zu flüchten.

Daher entlaste ich meine Frau. Sie hat die Nacht gemacht und ich übernehme den Morgen. Das bedeutet, ab 05:30 Uhr übernehme ich, genau dann, wenn unsere Tochter wach ist und nicht mehr schlafen kann. Wir sind im Urlaub auf Mallorca und gerade im Hotelzimmer aufgewacht. Ich stehe leise auf und nehme meine Tochter in die Babytrage. Wir geben Mama einen Kuss und gehen zum Strand, um den Sonnenaufgang zu bewundern.

Auf dem Weg dorthin entdecken wir kleine und große Palmen, bunte Vögel, streunende Katzen und Hunde sowie die Müllabfuhr, die bereits fleißig für Sauberkeit sorgt. Es ist so wunderschön zu sehen, wie die großen Augen meiner Tochter voller Begeisterung und Entdeckungslust strahlen. Das ist es, was meine Tochter mich wieder lehrt: diese achtsamen Momente, in denen wir wieder wahrnehmen dürfen, was im Leben so selbstverständlich geworden ist. Ich fühle in diesem Moment tiefe Dankbarkeit und Entspannung.

Plötzlich bemerke ich, dass wir bereits am Strand angekommen sind und dass wir nicht die Einzigen sind, die diese nette Idee hatten, der Sonne beim Aufgehen zuzusehen.

Ich suche schnell einen ruhigen Ort, wo nicht so viel los ist, um meiner Tochter dieses ehrfürchtige Naturschauspiel ohne Ablenkung zeigen zu können.

Ein perfektes Timing an diesem frühen Morgen. Kaum haben wir einen gemütlichen Platz gefunden, zeigt sich die Sonne und das Schauspiel beginnt.

Diese rot-orange Farbe zieht auch die Aufmerksamkeit meiner Tochter auf sich, das entspannende Meeresrauschen und die Möwen, die am Horizont hin- und herfliegen …

Ich atme bewusst tief ein und aus und erkläre mit leiser Stimme, was meine Tochter gerade wahrnimmt. Obwohl sie noch nicht sprechen kann, habe ich das Gefühl, dass sie mich versteht.

Plötzlich verspüre ich den Impuls, mein Smartphone herauszuholen, um diesen Moment festzuhalten. Ein Foto mit meiner Tochter und ihrem ersten richtig wahrgenommenen Sonnenaufgang.

Ich genieße den Moment noch einige Atemzüge lang sehr bewusst und hole dann mein Smartphone heraus. Ich wechsle in den Selfie-Modus und mache sieben Schnappschüsse aus unterschiedlichen Perspektiven. Abschließend betrachte ich die Fotos, bevor ich mein Handy wieder wegstecke. Doch plötzlich sehe ich eine Benachrichtigung oberhalb meines Bildschirms.

Es ist eine Nachricht über Instagram und ich kann die ersten zwei Zeilen lesen, die sich folgendermaßen anhören: „Marc, bitte hilf mir, ich weiß nicht weiter …“

Vorerst wische ich die Nachricht weg, denn ich möchte den Moment mit meiner Tochter weiter genießen, doch diese Nachricht lässt mich nicht in Ruhe. Ich bin nicht mehr im Moment, sondern stelle mir die Frage, wie diese Nachricht wohl weitergeht. Vor allem spüre ich die Verantwortung, die ich seit 2017 übernommen habe, indem ich meine Krankheits- und Mutmachgeschichte öffentlich geteilt habe.

Seitdem erhalte ich regelmäßig Nachrichten von Menschen, die verzweifelt nach Hilfe suchen. Durch meine Bücher, meinen Podcast und meine Videos auf YouTube gebe ich diesen Menschen Mut und Zuversicht, ihr Leben zu leben und nicht aufzugeben.

In der Zwischenzeit ist es 07:00 Uhr, wir spazieren langsam am Strand entlang. Meine Tochter ist in der Babytrage wieder eingeschlafen und ich habe die Nachricht gelesen.

Eine Muter hat sich verzweifelt gemeldet und mir mitgeteilt, dass sie den Krebs schon einmal besiegt habe, doch sie habe große Angst, dass er wiederkehrt. Sie teilt mir ebenso mit, dass sie auf keinen Fall sterben dürfe, da sie alleinerziehende Muter sei und für ihren Sohn da sein müsse.

Wir tauschen uns über kurze Sprachnachrichten miteinander aus. Ich gebe ihr einige Ansätze, was sie tun könne, von einer Psychotherapie bis hin zur Erforschung ihrer unerfüllten Bedürfnisse, die durch eine Veränderung in ihrem Leben in den Fokus gerückt werden sollten, um glücklicher und gesünder zu sein. Jedes Mal teilt sie mir mit, dass sie das nicht tun könne, weil sie für ihren Sohn da sein müsse.

Wir tauschen in den nächsten Tagen immer wieder Nachrichten aus. Ich stelle ihr immer wieder Fragen, die ihr Perspektiven und Lösungswege aufzeigen sollen. Doch immer wieder kommt der Einwand, dass sie für ihren Sohn da sein müsse und daher nichts ändern könne.

Für mich ist es klar, dass sie nicht nur Verantwortung für ihren Sohn, sondern auch für sich selbst übernehmen muss, um dann für ihren Sohn da sein zu können. Ich merke allmählich, dass meine Ratschläge ihr nicht helfen können, dennoch bin weiterhin empathisch und für sie da. Manchmal hilft Zuhören mehr als eine Flut an Lösungen, in denen man untergeht. Nach einigen Tagen, nachdem wir täglich zwei bis drei Nachrichten ausgetauscht haben, bedankt sie sich von Herzen bei mir. Ich habe ihr sehr geholfen, ihre Angst zu teilen, und das sei sehr hilfreich für sie gewesen.

Ich frage sie, ob sie etwas ändern möchte, damit sie in Zukunft besser für ihren Sohn da sein kann.

Daraufhin erhalte ich nie eine Rückmeldung.

Ja, im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass ich mich von all dem nicht zu sehr beeinflussen lassen sollte, aber trotzdem hat mich dieser Austausch sehr beschäftigt. Durch meine eigenen Erfahrungen und zahlreiche Interviews habe ich gelernt, dass Krankheiten und Schicksalsschläge einen Hinweis geben, dass Veränderungen im Leben vorgenommen werden sollten. Wenn keine Veränderungen akzeptiert werden, dann werden sich die unangenehmen Ereignisse höchstwahrscheinlich wiederholen.

Oft müssen es keine radikalen 180-Grad-Veränderungen sein, sondern kleine Veränderungen im Inneren, in der Denkweise, in der Einstellung, im Verhalten. Diese können eine große Auswirkung haben.

Ein Jahr später meldet sich die Mutter bei mir und bedankt sich, dass ich für sie da war. Der Krebs sei wieder zurückgekehrt und sie habe noch vier Wochen, um Abschied zu nehmen.

Hätte sie es verhindern können, indem sie etwas verändert hätte? Das wissen wir nicht.

Die Wissenschaft und die Psychologie sind sich jedoch einig, dass es sieben Faktoren gibt, die präventiv trainiert werden können, um mental stärker zu sein und um Schicksalsschläge und Krisen besser vorzubeugen. Welche diese sieben „Resilienz“-Faktoren sind, die ich während meiner Resilienz-Trainer-Ausbildung gelernt habe, erfährst du am Ende des Buches.

Versuche zuerst gerne eigenständig, diese sieben Faktoren durch das Lesen der nächsten Kapitel herauszufinden. Einen Faktor kann ich dir bereits jetzt verraten, der durch diese Geschichte in den Vordergrund geraten ist: die „Verantwortungsübernahme“ für sich selbst und sein Leben, um glücklicher und gesünder zu sein.

In diesem dritten Band „Das Geheimnis mentaler Stärke“ wirst du neben dem Vorwort einer bekannten Persönlichkeit und meiner Einleitung sechs Geschichten finden, die von beeindruckenden und inspirierenden Menschen erzählen.

Sechs individuelle Arten und Weisen, Krisen, Krankheiten oder Schicksalsschläge zu meistern.

Jede Autorin und jeder Autor beantwortet in ihrem bzw. seinem Kapitel die gleichen elf Fragen, die diesem Mutmacherbuch Struktur und Orientierung geben. Dadurch hast du die Möglichkeit, die Geschichten miteinander zu vergleichen und die für dich passende Technik, Strategie oder Lehre herauszuziehen.

Die folgenden elf Fragen werden von jeder Autorin und jedem Autor beantwortet:

1. Wie war dein Leben vor dem Schicksalsschlag/vor der Diagnose/vor dieser Krise?

2. Wann hast du erste Anzeichen gemerkt/wahrgenommen? Was hast du getan?

3. Wann stand es fest? War es abzusehen oder kam es aus heiterem Himmel?

4. Wie bist du damit umgegangen? Was waren deine ersten Gedanken und folglich Taten? Vor welchen Herausforderungen standest du? Wie hast du dich gefühlt?

5. Welche Entscheidungen hast du aufgrund dessen getroffen? (gute und weniger gute)?

6. Wie hat sich dein Leben verändert? Wie hat sich dein Umfeld verändert?

7. Was ist dadurch entstanden? Welche Erkenntnisse/Einsichten hast du gehabt? Welche persönliche Bedeutung misst du deinem Schicksalsschlag bei?