Das Gesicht der Anderen - Fabian Eder - E-Book

Das Gesicht der Anderen E-Book

Fabian Eder

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Beschreibung

Stell dir vor, du verlierst dein Gesicht. Ein versehentlich ausgelöster Schuss aus der Waffe ihres Vaters entstellt die junge, reiche Margarete Boll und zwingt sie zu einem Leben in Isolation. Ihre abstoßende Erscheinung verbirgt sie hinter einer Maske. Alles ändert sich mit jenem Mann, der als Erster den Blick nicht abwendet. Schleichend beginnen die Grenzen zwischen Moral, Hingabe, Perversion, Hass und Wahnsinn zu verrinnen, bis Margarete erkennt, dass es ihr größter Makel ist, der größte Macht bedeutet.

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Seitenzahl: 243

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Fabian Eder

Das Gesicht der Anderen

Roman

FABIAN EDER

DAS GESICHT DER

ANDEREN

ROMAN

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitungsowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeinerForm (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren)ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unterVerwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigtoder verbreitet werden.

1. Auflage 2014© 2014 by Braumüller GmbHServitengasse 5, A-1090 Wienwww.braumueller.at

ISBN der Printausgabe: 978-3-99200-116-3

ISBN E-Book: 978-3-99200-117-0

Inhalt

Inhalt

And mother feels so shocked,

father’s world is rocked,

and their thoughts turn to their own little girl.

Sweet 16 ain’t that peachy keen,

no, it ain’t so neat to admit defeat.

They can see no reasons, ’cause there are

no reasons, what reasons do you need?

All the playing’s stopped in the playground now.

She wants to play with her toys a while.

And school’s out early and soon we’ll be learning

and the lesson today is how to die.

Tell me why?

– I don’t like Mondays. I want to

shoot the whole day down.

Bob Geldof, 1979

Die frische Luft strich über die Haut ihres Gesichtes. Die ersten Minuten, solange es noch stockdunkel war, ging sie, ehe sie mit dem nahenden Tageslicht zu laufen begann. Mit jedem Atemzug sog sie die Natur tiefer in sich auf und genoss das Gefühl, der Welt so gegenübertreten zu können, wie sie war. Und dennoch musste sie immer vor ihrem größten Feind auf der Hut sein: dem Menschen.

Vor zwei Jahren hatte sie angefangen, jeden Morgen zu joggen. Ihr Körper hatte das nicht nötig, sie war jung und in hervorragender Verfassung, keine Falte trübte die Makellosigkeit ihrer Haut. Ihre Seele und ihr Geist waren jedoch süchtig nach dieser knappen Stunde, in der sie diesem Körper ungehindert freien Lauf lassen konnte. Sie passte täglich ihre Weckzeit in Minutenschritten dem Aufgehen der Sonne an und verließ das Schloss immer kurz vor der Dämmerung. Dadurch war ihr nicht nur der stete Wechsel der Jahreszeiten nahe, die Zeit selbst war ihr gegenwärtig. Sie spürte die Veränderung, indem sie diese akribisch beobachtete. Nur während ihrer regelmäßig wiederkehrenden Krankenhausaufenthalte unterbrach sie dieses Ritual, sonst duldete sie sich selbst gegenüber keine Entschuldigung, nicht einmal, als vor zwei Jahren der große Schnee über Nacht gekommen war oder im vergangenen Sommer der nicht enden wollende Regen aus dem Osten die Flüsse aus den Ufern getrieben hatte. Selbst der eiskalte Nordwind, welcher im Spätherbst Hügel und Wälder reinigte und der die Menschen so eigentümlich machte, vermochte sie nicht davon abzuhalten.

Nun war aber Frühling, und dieser Tag begann mit einer Mischung aus kühler Feuchtigkeit, die aus den Senken aufstieg, warmer, trockener Luft, welche von den Äckern herüberwehte, und diesem ohrenbetäubenden Geschrei der Vögel. Margarete hatte die Kuppe eines Hügels erreicht, blieb kurz stehen und fixierte jenen Punkt am Horizont, an dem in wenigen Minuten die Sonne aufgehen würde. Sie dankte Gott für diesen Tag. Hätte sie lachen können, sie hätte über sich selbst gelacht. Wie dumm sie sich manchmal fand, wie jung noch immer, trotz allem, was sie schon erlebt hatte, wie ihr die Hormone, der Gesang der Vögel oder ein nahender Sonnenaufgang einen so kindischen Gedanken entlocken konnten: Gott, und das war für sie keine Frage des Glaubens, gab es keinen. Woher die reflexartige Ehrfurcht, die eingelernte Demut und die automatisierte Dankbarkeit kamen, wusste sie, und ihr Verstand wehrte sich dagegen. Aber es blieb immer ein Zweifel und mit diesem Angst. Was, wenn es doch einen Gott gab? Was, wenn das, was ihr geschehen war, eine gerechte Strafe war? Bloß: wofür? Und was, wenn das Überleben selbst die Strafe war? Und wieder: wofür? Und wenn es keinen Gott gab – oder wie immer man das oder den oder die nennen mochte: War es dann Zufall gewesen, Bestimmung, Schicksal? Oder planlose Willkür? Am Ende nur Pech?

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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