Das Haus der Musik - Maddalena Vaglio Tanet - E-Book

Das Haus der Musik E-Book

Maddalena Vaglio Tanet

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Beschreibung

Das Haus der Musik ist ein bezauberndes Kinderbuch, das mit Humor und Herz die Liebe zur Musik feiert. Inspiriert von der echten Casa Verdi in Mailand, einem Altersheim für Musikerinnen und Musiker, entführt uns die Geschichte in eine Welt voller skurriler Charaktere, wie einer Sopranistin mit hunderten Perücken, einem abenteuerlustigen Kontrabassisten und einem als Batman verkleideten Jungen. Im Mittelpunkt steht Renata, die vor einer wichtigen Entscheidung steht: Welches Instrument soll sie wählen, oder gibt es eine ganz andere Lösung? Dieses Buch ist nicht nur eine Hommage an die Musik, sondern auch eine Ermutigung für Kinder, ihren eigenen Weg zu finden – mit wunderschönen Illustrationen, die die Geschichte lebendig machen. Mit humorvollen Dialogen und farbenfrohen Illustrationen ist Das Haus der Musik ein perfektes Geschenk für kleine Musikliebhaber und bietet eine unterhaltsame Möglichkeit, Kinder an die Welt der Klänge und Instrumente heranzuführen. - Einzigartige Charaktere: Eine Sopranistin mit Perücken, ein abenteuerlustiger Kontrabassist und ein Batman-Junge – dieses Buch sprüht vor skurrilem Charme und macht Musik lebendig. - Wunderschöne Illustrationen: Die preisgekrönten Zeichnungen von Giovanni Colaneri erwecken diese magische Welt zum Leben und begeistern Kinder und Eltern gleichermaßen. - Inspirierend und liebevoll erzählt: Eine berührende Geschichte über Musik, Familie und Selbstfindung, inspiriert von der realen Casa Verdi in Italien. - Perfektes Geschenk: Ein ideales Buch für kleine Musikliebhaber und ein einzigartiges Geschenk. MADDALENA VAGLIO TANET (*1985) ist Lyrikerin, Roman- und Kinderbuchautorin. Sie studierte Literatur an der Universität von Pisa und der Columbia University in New York und arbeitet heute neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit als Literaturscout. Ihr Debütroman Tornare dal bosco ist für den Premio Strega und den Premio Flaiano 2023 nominiert und wird derzeit in fünf Sprachen übersetzt, darunter auch ins Deutsche. GIOVANNI COLANERI (*1991) arbeitet als Autor und Illustrator mit Verlagen in Italien und im Ausland zusammen. Er studierte Grafik und Illustration in Florenz und Urbino. Seine Illustrationen und Kinderbücher sind vielfach ausgezeichnet und werden international ausgestellt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 29

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Für die Musikerinnen und Musiker der Familie:Paola, Ada, Letizia und Stefan

OBOE

Es ist Dienstag. Nach der Schule geht Renata ihren Großvater im Altersheim besuchen. Früher aßen sie in seiner Wohnung zu Mittag, belegte Brote und Kakao auf einer komischen grasgrünen Tischdecke. In Wirklichkeit war die Tischdecke eines dieser weichen Tücher, auf denen man Karten spielt. Der Großvater spielte darauf Poker mit seinen Freunden. Zu oft, sagt Renatas Mama und verdreht die Augen.

Opa war ein berühmter Oboist, er hat überall auf der Welt gespielt, bis ihm die Luft ausblieb. Denn um eine Oboe zu spielen, muss man hineinblasen, dann kommt ein süßer, durchdringender Ton heraus, wie von einer verliebten Ente.

Eines Tages hat Renatas Mama dem Großvater erklärt, dass auf seinem Bankkonto kein Geld mehr für die Miete sei und sie nicht alles allein bezahlen könne, denn sie ist Musiklehrerin in der Grundschule, kein Superstar.

»Ich habe wohl übertrieben mit dem Poker«, sagte Großvater.

»Das denke ich auch«, antwortete Mama.

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Und so ist Großvater in das Haus der Musik gezogen, wo mittellose Musiker und Musikerinnen die letzten Jahre ihres Lebens verbringen können. Er hat ein hübsches Zimmer, kann so viel Oboe spielen, wie er will, und Konzerte hören. Poker spielt er immer noch, aber er darf nur bunte Plastikchips einsetzen.

Alles schien aufs Beste geregelt. Dienstags kauft Renata belegte Brote und Kakao und isst sie mit Großvater auf seinem Zimmer. Aber dann ist diese schlimme Geschichte passiert. Die Sopranistin kam an. Großvater hat sich verliebt.

Er bekommt die belegten Brote nicht mehr runter, Pokerspielen langweilt ihn. Er wäscht sein Gebiss wie verrückt und streut sich Puder in die Pantoffeln, um immer gut zu riechen. Und in die Oboe bläst er sein Klagelied der liebestrunkenen Ente.

SOPRAN

Mirella Drago hat ein Zimmer neben dem des Großvaters bezogen und bekommt jeden Tag Blumen, denn sie war wirklich ein Superstar. Renatas Großvater ist ihr manchmal begegnet, als beide jung waren, im Metropolitan Opera House in New York, in der Opéra Garnier in Paris oder in der Wiener Staatsoper.

Man erzählte alle möglichen Geschichten über sie. Während einer Medea von Cherubini soll ein Zuschauer aus Empörung über Medeas Missetaten mit der Pistole auf sie geschossen haben, aber es war nur ein Streifschuss an der Schulter, und damit habe sie weitergesungen. Man sagt, dass sie mit ihrer Stimme die Kanarienvögel im Käfig verrückt macht, weil sie an Mirellas hohe Töne nicht heranreichen. Dass sie nur russischen Kaviar und französische Baisers isst. Dass sie im Haus der Musik gelandet ist, nachdem ihr letzter Ehemann verschwand, einfach so, mit all ihren Ersparnissen.

Im Haus der Musik schläft Mirella Drago bis mittags und verbringt die Nachmittage mit ihrer alten Freundin Luna Kim, einer koreanischen Harfenistin. Seit der Zeit, als sie sich verkleiden musste, um

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den Fotografen und allzu aufdringlichen Bewunderern zu entkommen, hat sie einen Perückentick. Jeden Tag sieht man sie mit einer anderen Haartracht im Garten herumspazieren: orange Locken, eine kastanienbraune Dauerwelle, ein rabenschwarzer Bubikopf oder schockrosa Zöpfe. Darum gehen auch Großvater und Renata jeden Dienstag im Garten spazieren.

Als sie zum ersten Mal aufeinandertrafen, lief es so: »Was für ein hübsches Mädchen«, rief Mirella Drago aus. »Wie heißt du denn, Schätzchen?«

»Renata …«

Großvater zuckte zusammen und versuchte, seiner Enkelin heimlich ans Bein zu treten, aber Renata achtete nicht darauf.

»… wie Renata Tebaldi«, fuhr sie stolz fort.