Das Herz des Waldes - Mandy Dottermusch - E-Book

Das Herz des Waldes E-Book

Mandy Dottermusch

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Beschreibung

Der Wald hat ein Herz, es schlägt für alle Lebewesen und Pflanzen, die im Wald wohnen. Doch das Herz wird immer kränker, weil sich keiner um den Wald kümmert. Drei kleine Rabauken bekommen den Auftrag, den Wald zu retten. Auf ihrer abenteuerlichen Reise lernen sie viel über die Natur und sich selbst. Begleitet meine drei Rabauken auf ihrer Reise und seid gespannt, ob sie das Herz des Waldes retten können.

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Seitenzahl: 100

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhaltsverzeichnis

Der Wald aus Sicht von William’s Oma

Die drei Rabauken und das Herz des Waldes

Die Veränderung des Waldes und die Entscheidung der vier Weisen

Eichelhäher oder Dosenball

Luzie, Willi und Kasimir bekommen eine Aufgabe

Die Reise der Rabauken beginnt

Zusammentreffen mit Clara

Getrennte Wege / Reise zur Fichte Susanne

Kasimir und das Igelpaar

Kasimir und das Moor

Kasimir, Wanda und Turbo bei den Moorfröschen

Willi, Luzie und Clara’s Weg zur Pilzsiedlung

Clara’s, Willi’s und Luzies Ankunft in der Pilzsiedlung

Party bei den Pilzen

Abschied von den Pilzen

Urmir der Troll und seine Veränderung

Kasimir’s Begegnung mit Urmir

Neue Freunde für Kasimir

Luzie und Willi treffen Urmir und die Klettpflanzen

Zusammentreffen von Luzie, Willi und Kasimir

Saphiras Höhle

Urmir’s Erkenntnis

Der Ameisenhaufen ist in Sicht

Der Wald beginnt wieder zu leben

Vorwort

Hallo, liebe Leser. Ich bin Willibald das Eichhörnchen und freue mich, dass ihr hier seid. Ich möchte euch vom Herz des Waldes erzählen. Was? Ihr habt noch nichts davon gehört? Dann lasst mich das ändern. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich mit unserem Wald nicht so viel beschäftigt. Er war mein zu Hause, ich hatte viel Spaß und fühlte mich wohl. Ich dachte, ich bin ein grosses Eichhörnchen und weiß schon ziemlich viel. Dabei muss ich jetzt gestehen, dass ich noch gar nicht so alt bin. Wäre ich ein Mensch, würdet ihr mich als Kind oder Jugendlicher bezeichnen. Liebt ihr auch die Erzählungen eurer Grosseltern? Meine Oma hat mir sehr viel berichtet und ich hätte ihr wirklich mehr zuhören sollen.

1. Der Wald aus Sicht von William’s Oma

Meine geliebte Oma hat mir unseren Wald immer so beschrieben: Der Wald ist ein Platz der Stille und Ruhe. Er ist allerdings auch ein Ort voller Leben und Energie. In ihm tummeln sich Tiere, große wie kleine. Ein jedes hat darin sein Leben und seine Aufgabe. Es gibt auch eine große Anzahl an Bäumen und Pflanzen. Der ganze Wald ist wie eine große Familie, wo sich ein jeder um den anderen kümmert. Betritt man unseren Wald, kann ich Ruhe und Entspannung fühlen. Wir können die Natur geniessen und unseren Gedanken entfliehen oder nachgehen. Unsere kleine grüne Oase kann aber nicht nur dass, sie kann noch so vieles mehr. Den Wald können wir atmen, fühlen und schmecken. Betritt man diesen Flecken Erde und lässt sich darauf ein, ist es möglich, die einzelnen Pflanzen zu riechen und zu atmen. Tanne, Fichte und Kiefer verströmen ihren wundervollen Duft. Gleichzeitig hat dieses Aroma eine gesunde Wirkung auf Lunge und Körper. Auch die Augen bekommen so viele verschiedene Eindrücke. Mit ihnen kann man bewundern, wie sich der Wald im Laufe der Jahreszeiten verändert. Im Frühling, wenn alles erblüht und eine frische hellgrüne Farbe hervorbringt. Der Sommer bringt Früchte hervor und serviert uns ein Waldbuffet. Der Herbst glänzt mit einer Pracht an Farbenvielfalt. Selbst der Winter hat seinen Charme. Wenn der Schnee auf dem Grün der Tanne liegt und man Spuren der Tiere im Weiß bewundern kann. Der Wald ist nicht nur ein Spielplatz für seine Bewohner. Auch die Menschen können von diesem Ort so vieles lernen. Das Wachstum der Pflanzen oder Tiere beobachten. Man kann lernen, dass Pilze nicht nur zumEssen gut sind, dass es giftige Vertreter gibt, und dass sie auch eine wichtige Funktion im Walde haben. Wir alle können uns so einiges von den Bewohnern des Waldes abschauen. Dass Ameisen eine große Gemeinschaft sind, in der ein jeder seine Aufgabe hat, und dass auch sie dazu beitragen, den Wald zu schützen. Moore und Sümpfe in versteckten Winkeln des Waldes können so bezaubernd sein. Sie haben nicht nur heilende Wirkungen, sind vielmehr auch Heimat für seltene Pflanzen und Tiere. Nicht nur lernen kann Spaß machen.

Man kann so vieles aus den Gaben des Waldes basteln oder bauen, aber nur aus diesen Gaben, die uns der Wald von sich ausschenkt. Wer von euch hat versucht, einen Baum zu umarmen, ihn zu fühlen. Das kann so beruhigend sein für Seele und Geist. Bei all den wunderschönen Dingen, die wir im Wald erleben können und dürfen, sollten wir eines nicht vergessen, der Wald lebt und hat ein grosses Herz. Unsere Aufgabe sollte es sein, unseren Wald zu schützen. Nur wenn das Herz des Waldes schlägt, leben seine Bewohner und auch wir. Ich habe diese Geschichte wirklich schon oft gehört und ich hätte besser auf meine Oma hören sollen.

2 Die drei Rabauken und das Herz des Waldes

So, nun lasst uns aber endlich beginnen. Ich bin natürlich nicht der einzige Bewohner hier in unserem schönen Wald. Ich möchte euch meine Freunde Luzie und Kasimir vorstellen. Luzie ist eine Mopsfledermaus und sie sieht sich als unsere Anführerin. Sie ist frech, aufmüpfig und hört eigentlich nie zu, wenn ich etwas sage. Kasimir ist ein Sperlingskauz, der immer auf Luzies Seite steht und mich ärgert. Zusammen haben wir allerdings sehr viel Spaß.

Gut, ich muss auch zugeben, dass wir wirklich viel Blödsinn gemacht haben.

Dabei haben wir das nicht wirklich so gesehen. Ihr kennt das bestimmt auch, wenn man viel Spaß hat und denkt, dies ist normal. Dann kommen die Erwachsenen und sind ganz anderer Meinung oder sehen dies anders. Luzie verdreht dann immer die Augen und Kasimir muss dem Ganzen widersprechen. Ich stehe oft zwischen den beiden. Naja gut, ich muss auch zugeben, dass ich manchmal ein kleiner Angsthase bin. Das soll aber eigentlich keiner wissen, darum vergesst das ganz schnell wieder. Schliesslich bin ich ja ein grosses Eichhörnchen.

Unser Herz des Waldes ist nicht nur wunderschön, sondern es schlägt auch im Takt des Waldes. Es besitzt eine hellgrüne Farbe und erinnert an den Frühling.

An eine Zeit, in der alles neu entsteht und zu wachsen beginnt. Wir können spüren, wie junges Leben entsteht, atmen frische berauschende Luft und sehen den Wald erblühen. Es ist die Seele des Waldes und hält ihre Bewohner am Leben. Damit alles so bleibt, gibt es viele Helfer, die sich um das strahlende Herz kümmern und sorgen. Einmal sind es die kleinen Elfen, welche sich nur zeigen, wenn man dem Wald zuhört, ihn achtet und pflegt. Die Geschichte des Waldes ist eine sehr alte und interessante. Woran erkennen wir seine Vergangenheit? Die Bäume selbst erzählen uns von ihren Legenden. Je älter ein Baum ist, umso kräftiger ist sein Stamm. Er hat einen Rumpf, den man kaum noch umarmen kann, weil die Arme nicht mehr ausreichen. Es sind die alten Weisen, welche von den Sagen und Erzählungen berichten können. Da haben wir den alten Wolf, Gernot. Er ist sehr schlau und hat in seinem langen Leben gelernt, ruhig, friedlich und geduldig zu sein. Die Eule Hartmut ist nicht sehr gesprächig, aber sie sieht und hört alles. Begegnet man ihr mit Respekt, erzählt sie uns von ihren Erfahrungen, denn sie hat ein sehr grosses Wissen.

Saphira ist eine elegante kleine Dächsin. Sie liebt Steine und mag alles was glänzt. Sie kennt alle Geheimnisse des Waldes, gibt sie aber nur dann preis, wenn man ihr glänzende Geschenke macht. Die Letzte im Kreis der Alten ist die Kröte Miriam. Eine liebevolle, hilfsbereite alte Dame, die ihr zu Hause über alles liebt. Doch wer ihren Sumpf und das Moor nicht ehrt, bekommt ihren Zorn zu spüren.

Der Wald war bis jetzt eine große, rege Gemeinschaft, in der gelacht, gealbert und auch gestritten wurde. Die Vögel sangen ihre Lieder und begrüssten jedenneuen Tag. Bäume reckten ihre Äste in die Höhe und schüttelten ihr Blätterkleid. Die Bäche plätscherten fröhlich vor sich hin und lockten damit Tiere aus ihren Bauen und Nestern. Elfen tanzten im Wald umher und begannen singend ihre Arbeit. Sie lieben es, sich um das Herz zu kümmern. Zu sehen, wie es im Takt des Waldes schlägt, hat etwas Berauschendes an sich.

Gestört wurde das friedliche Treiben manchmal nur durch Streitereien dreier junger Rabauken, die sich immer wieder in die Haare bekamen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wer diese Rabauken sind. Ja, wir sind damit gemeint.

3 Die Veränderung des Waldes und die Entscheidung der vier Weisen

Normalerweise hören die Waldbewohner nicht auf unser Gebrüll. Heute aber war alles ganz anders, denn die Alten waren in großer Aufregung. Der Wald wurde kälter, Wind polterte vor sich hin und ließ die Bäume ächzen. Zuerst glaubten wir alle, dass es wieder die Mülltrolle waren. Trolle, die vom Abfall und Unrat der Menschen leben. Je mehr Abfall die Besucher des Waldes fallen lassen, umso grösser wird ihre Freude. Zurzeit gibt es so viel Müll im Wald, dass die Trolle Party feiern. Der Wald beginnt zu leiden und mit ihm die Elfen.

Sie werden immer schwächer und trauriger. Wir erkennen sie kaum noch. Sie erscheinen fast durchsichtig. Es sind jedoch nicht nur die Elfen, die sich verändern. Auch im Herz des Waldes beginnt eine Veränderung. Was schlimm ist, keiner von uns merkte etwas davon. Heute jedoch hören selbst die Mülltrolle kurz auf, Radau zu machen. Es geht etwas Dunkles, Gefährliches vor sich.

Gernot schleicht durch’s Dickicht und läuft auf schnellen Pfoten zum Sumpf.

Miriam begrüsst ihn aufgeregt und erklärt ihm: „Ich erfriere in meinem geliebten Sumpf. Mein zu Hause wird immer dunkler und ich kann kaum noch etwas erkennen.“

Hartmut, die Eule, kam geflogen und hätte fast seinen Ast verfehlt, da alle Zweige zitterten und um sich schlugen.

„Wo ist Saphira?“, schrie Miriam hysterisch. „Merkt sie denn gar nicht, was hier passiert?“

„Ich werde sie holen gehen“, versprach Hartmut beschwichtigend und flog davon.

Auf halbem Weg kam ihm Saphira entgegengeeilt. „Was soll denn schon wieder die Aufregung und das Gebrüll?“, wollte Saphira aufgebracht wissen.

„Ich muss meinen geliebten Bau verlassen, weil man bei diesem Lärm nicht schlafen kann. Wisst ihr eigentlich, wie zeitig es ist und dass ich heute meine glänzenden Steine bekomme?“

„Merkst du denn eigentlich gar nicht mehr, was um dich herum geschieht?“, schimpfte Hartmut. „Spürst du nicht die Aufregung und die Veränderungen des Waldes? Wir müssen schnell zu Miriam in den Sumpf, denn Gernot ist schon da und versucht, sie zu beruhigen.“ „Die alte Kröte macht schon wieder Stress“, mosert Saphira erbost.

„Wann hast du dir eigentlich das letzte Mal den Wald angeschaut und bemerkt, was in ihm vorgeht?“, fragte Hartmut nun mit sehr leiser Stimme.

Saphira wollte darauf nicht antworten und lief stattdessen schneller zum Sumpf. Je näher sie kam, umso mehr fielen ihr der Gestank und die Dunkelheit auf. Eigentlich sollte sie jetzt doch besorgt sein, aber sie war immer noch verärgert, weil sie ihre geliebten Steine zurücklassen musste.

„Kommst du auch schon?“, knurrte Gernot und baute sich vor ihr auf.

„Was murrst du mich an, ich bin doch schon da“, säuselte Saphira mit ihrer lieblichsten Stimme.

„Könnten wir uns jetzt bitte um das Wesentlichste kümmern“, sprach Hartmut.

Miriam kam schluchzend aus dem Sumpf und setzte sich neben Gernot.

Die Eichelhäher kamen geflogen und berichteten dem Rat über ihre Beobachtungen. Sie sind die Wächter des Waldes und somit auch für den Schutz des Herzens verantwortlich.

„Die Farbe des Herzens hat sich verändert und die Elfen sind kaum noch zu erkennen. Seine Farbe wird immer dunkler“, sagte der Hauptmann der Eichelhäherarmee. „Außerdem ächzen die Bäume vor Schmerzen, die Farne werden braun und die Bäche versiegen.“

„Natürlich sind die Müllis daran schuld“, schimpfte Saphira aufgebracht.

„Nein, es ist bestimmt wieder die Rasselbande“, schniefte Miriam vor sich hin.

„Es ist eine Möglichkeit“, warf Hartmut von oben herab ein.

Nur Gernot sagte nichts. Er lief besorgt hin und her. Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen, schaute in die Runde und sagte ganz leise: „Wir haben ein Problem.“

Alle starrten ihn an und warteten gespannt auf das was folgte.

„Nun sag es doch endlich“, erwiderte Saphira ungeduldig, denn sie hasste es, warten zu müssen.

„Jetzt denkt doch einmal an die Zeit zurück, als wir alle noch jung waren und unserer Meinung nach alles tun konnten, aber nichts machen mussten“, fing Gernot an zu sprechen. „Ja, wir hatten sehr viel Spaß“, strahlte Hartmut.

„Wir waren die Grössten“, schniefte Miriam, „und die Schönsten“, lächelte Saphira.