Das Jahr der Wunder - Melanie Raabe - E-Book

Das Jahr der Wunder E-Book

Melanie Raabe

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Beschreibung

Wie verändert sich unser Leben, wenn wir ein Jahr lang jedem Tag kreativ begegnen? Was hilft gegen Machtlosigkeit und Ängste aller Art?
Von der Prise Magie im Leben, die jede und jede von uns braucht – gerade in schwierigen Zeiten! 365 kleine kreative Herausforderungen und Aufmunterungen: eine für jeden Tag des Jahres.


Wie können wir ein inspirierteres Leben führen? Wie schaffen wir es, die Tage nicht einfach so vorbeirauschen zu lassen, sondern all die interessanten Dinge, Menschen und Geschehnisse um uns herum wahrzunehmen? In diesem Buch geht es darum, wie wir - vor allem auch in chaotischen und sogar furchteinflößenden Zeiten - mit großen und kleinen kreativen Handlungen immer wieder unsere Akkus aufladen, unsere Fähigkeit zur Freude zurückgewinnen und unseren Blick für die Schönheit um uns herum schärfen können.

„Das Jahr der Wunder“ beinhaltet 365 Tipps und ist gegliedert in zwölf Kapitel. Es ist bewusst nicht nach Monaten oder Jahreszeiten ausgerichtet, sondern will mit schönen, merkwürdigen und wundersamen Geschichten Anregungen geben für einen anderen Blick auf die Welt. Kein Ratgeber im üblichen Sinn, eine Einladung zum Kreativsein in schwierigen Zeiten, mit ganz besonderen farbigen Illustrationen von Rumi Benecke.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 144

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Zum Buch

Wie können wir ein inspirierteres Leben führen? Wie schaffen wir es, die Tage nicht einfach so vorbeirauschen zu lassen, sondern all die interessanten Dinge, Menschen und Geschehnisse um uns herum wahrzunehmen? In diesem Buch geht es darum, wie wir – vor allem auch in chaotischen und sogar furchteinflößenden Zeiten - mit großen und kleinen kreativen Handlungen immer wieder unsere Akkus aufladen, unsere Fähigkeit zur Freude zurückgewinnen und unseren Blick für die Schönheit um uns herum schärfen können.

»Das Jahr der Wunder« beinhaltet 365 Tipps und ist gegliedert in zwölf Kapitel. Es ist bewusst nicht nach Monaten oder Jahreszeiten ausgerichtet, sondern will mit schönen, merkwürdigen und wundersamen Geschichten Anregungen geben für einen anderen Blick auf die Welt. Kein Ratgeber im üblichen Sinn, eine Einladung zum Kreativsein in schwierigen Zeiten, mit ganz besonderen farbigen Illustrationen von Rumi Benecke.

Zur Autorin

Melanie Raabe wurde 1981 in Jena geboren und glaubt immer noch an Wunder. Sie hat sechs Romane, zwei Hörspielserien und ein Büchlein über Popstar Lady Gaga geschrieben und widmet sich ansonsten bevorzugt den Themen Kreativität und Inspiration. Zum Beispiel in ihrem 2020 erschienen Sachbuch »Kreativität – Wie sie uns mutiger, glücklicher und stärker macht« oder in ihrem Podcast »Raabe & Kampf«, den sie gemeinsam mit der Künstlerin Laura Kampf betreibt. Melanie Raabe lebt, arbeitet (und wundert sich) in Köln.

Melanie Raabe

Das Jahr der Wunder

365 schöne, kreative und inspirierende Ideen für mehr Freude und Leichtigkeit

Mit Illustrationen von Rumi Benecke

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

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Copyright © 2025 by btb Verlag

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

[email protected]

(Vorstehende Angaben sind zugleich

Pflichtinformationen nach GPSR)

Umschlaggestaltung: semper smile, München

Umchlagmotiv: © semper smile unter Verwendung einer Illustration von Rumi Benecke

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN 978-3-641-28550-0V001

www.btb-verlag.de

www.facebook.com/penguinbuecher

»Your life is already artful – waiting, just waiting, for you to make it art.«

Toni Morrison

»Auf nichts war Verlass. Nur auf Wunder.«

Mascha Kaléko

Vorwort

Hin und wieder habe ich das Gefühl: Jetzt bräuchte es eigentlich ein Wunder.

Wenn mich die Nachrichten mal wieder absolut fertigmachen – nur so zum Beispiel.

Am Leben zu sein ist eine verwirrende Angelegenheit. Denn diese Welt ist unfassbar schön, und sie ist absolut schrecklich, aber am liebsten ist sie beides zugleich.

In den letzten Wochen, Monaten, vielleicht sogar Jahren, nehme ich wahr, dass viele wundervolle Menschen in meinem Umfeld zunehmend an Optimismus verlieren, dass sich ihr Blick aufs Leben ein wenig eintrübt. (Oder manchmal sogar sehr.) Verständlich, mir geht es ja selbst so, zumindest ab und zu. Für diesen Text hier habe ich mich auf die Suche nach einem Gegengift gemacht.

In diesem Buch geht es mir um die Dinge, die mein Schaffen (und mein Leben, was im Grunde ein und dasselbe ist) beflügeln und bereichern und von denen ich hoffe, dass du ein paar von ihnen schön, interessant, lustig oder hilfreich finden wirst. Ich habe sie in zwölf Kapitel unterteilt und aufgeschrieben. Diese zwölf Aspekte menschlichen Daseins sind für mich die strahlenden Grundfarben, mit denen wir die Leinwand unseres Lebens bemalen können: Inspiration, Leichtigkeit, Freude, Einfachheit, Empfindsamkeit, Stille, Freundlichkeit, Spiel, Mut, Stil, Bewegung und Humor.

Dazu gibt es 365 Tipps und Denkanstöße, Challenges und Missionen, die dir dabei helfen sollen, kreativ zu werden. Mach mit ihnen, was du willst. Erledige etwas davon alle vierundzwanzig Stunden, erledige so viel du nur kannst an einem einzigen herrlich rauschhaften Tag oder blättere einfach immer mal wieder durch die Seiten und schau, was dich spontan anspringt. Es werden auch Anregungen dabei sein, die du nicht umsetzen kannst oder willst. Nicht alle Tipps funktionieren für jeden Ort, nicht alle sind barrierefrei usw. Ignoriere die, die nichts für dich sind, und picke die heraus, die dir gefallen und die für dich machbar sind. Geh die kleinen Challenges alleine oder mit jemandem zusammen an. Choose your own adventure!

In diesem Jahr der Wunder geht es darum, die Tage nicht einfach so vorbeirauschen zu lassen, sondern all die interessanten Dinge, Menschen und Geschehnisse um dich herum auch wirklich wahrzunehmen. Es geht darum – gerade auch in chaotischen und sogar furchteinflößenden Zeiten – mit großen und kleinen kreativen Handlungen immer wieder unsere Akkus aufzuladen, unsere Fähigkeit zur Freude zurückzugewinnen und einen Blick für die Schönheit um uns herum zu entwickeln. Denn diese Dinge zählen. Gerade dann, wenn der Wind rauer wird. Sie schenken uns die Kraft, die wir brauchen, um anzugehen und durchzustehen, was auch immer vor uns liegt. Sei es persönlicher Natur, sei es in politischer Hinsicht.

Vielleicht geschehen Wunder nicht einfach, vielleicht machen wir sie.

Zur Inspiration: Venedig, Isaac Newton und Taylor Swift

Inspiration, die:

schöpferischer Einfall, Gedanke; plötzliche Erkenntnis; erhellende Idee, die jemanden, besonders bei einer geistigen Tätigkeit, weiterführt; Erleuchtung, Eingebung.

Es ist Anfang 2024, und ich ziehe für drei Monate nach Venedig. In eine Stadt, die so schön und eigentümlich ist, als hätte sie sich ein phantasiebegabtes Kind ausgedacht. Später werde ich stets mit Wehmut an diese Zeit zurückdenken, aber das weiß ich da natürlich noch nicht. Die Schönheit Venedigs ist so oft beschrieben worden, ich bin also bestens vorgewarnt, dennoch kann ich mich ihr nicht entziehen. Während ich im Januar durch das kühle, von mildem Licht geflutete Venedig wandere, trunken von der melancholischen Pracht um mich herum, fällt mir zudem der ganz besondere Sound der Stadt auf. Venedig im Winter, weit außerhalb der Saison, abseits des Tagestourismus und der Kreuzfahrtschiffe, ist – so wird mir plötzlich klar, während ich durch die verwinkelten Gassen laufe – auf eine ganz eigentümliche und bezaubernde Art still. Das funkelnde Schmuckkästchen von einer Stadt, das tollkühnerweise mitten in eine Lagune gebaut wurde, klingt zu dieser Jahreszeit ganz anders als andere Städte.

In Venedig beginnt alles mit dem Wasser. Ich gehe an einem Kanal entlang, und das Wasser der Lagune plätschert, es flüstert und wispert, es lockt und ruft, während die Stadt, die es umspült, zu schlafen scheint. Und diesen Schlaf hat sie sich verdient, die gut eintausendsechshundert Jahre alte Schöne, die während der Saison so hart arbeiten, sich millionenfach fotografieren und auch sonst so vieles über sich ergehen lassen muss. Da ist also das Wasser. Dann sind da die Menschen, natürlich, und die wechseln nach Gutdünken zwischen Italienisch und Venezianisch, einem Dialekt, so breit und knarzend wie die Planken eines hölzernen Stegs. Jetzt, im Januar, unterhalten sie sich gedämpft, während sie durch die Gassen hasten, flüsternd fast, ganz so, als wollten sie ihre geliebte Stadt nicht vor der Zeit wecken. Und dann sind da die zahllosen Kirchen und all ihre Glocken, sind da die Gondolieri, die Vaporetti, ist da das unvergessliche Geräusch festgezurrter Taue und das Gekreische der zahllosen Möwen.

Der Sound von Venedig im Januar besteht aus dem, was man hört, aber er besteht auch aus dem, was man nicht hört, aus dem, was auf allerschönste Art und Weise fehlt. Denn Venedig ist zum Beispiel eine Stadt ohne Autos oder Fahrräder. Hier gibt es Menschen, die zu Fuß gehen – und Boote. Sonst nichts. Keinen Straßenlärm, kein Gehupe, keine Ampeln, keine dieser ganz spezifischen Sorte Aggression, die nur durch Straßenverkehr entsteht. Keine Radfahrerinnen, die Passanten vom Gehweg klingeln, keine Taxifahrer, die mit anderen Autofahrern in Streit geraten – nichts dergleichen. Ich gehe zu Fuß, beschwingt, leichtfertig, weil da kein Verkehr ist, auf den ich achten müsste, und ich spüre, wie mein Ruhepuls um ein paar Schläge sinkt.

Meine Zeit in Venedig liegt schon ein Weilchen zurück, aber ich träume noch immer davon, manchmal mit offenen, manchmal mit geschlossenen Augen. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre mir das Wasser der venezianischen Lagune in die Zellen gesickert und so auf mysteriöse Weise ein Teil von mir geworden. Vor allem aber stimmt mich der Gedanke, dass es einen so schönen, so besonderen, so unwahrscheinlichen Ort da draußen in der Welt gibt, wahnsinnig froh. Ich fühle mich beflügelt, wenn ich an Venedig im Januar denke.

Die Empfindung, die Venedig mir geschenkt hat, heißt Inspiration. Für mich ist das eines der schönsten Worte des Planeten. Ich habe einmal nachgeschaut, es stammt aus dem Lateinischen und setzt sich zusammen aus dem Wörtchen »in« (zu Deutsch: hinein) und dem Verb »spirare«, was so viel wie atmen oder hauchen bedeutet. Inspiration heißt also wortwörtlich: einhauchen – ist das nicht wunderbar? Wir sehen, hören, fühlen oder erleben etwas und werden dabei gestreift von einem ganz spezifischen, erhabenen Gefühl, das sich mit nichts anderem vergleichen lässt. Oft ist es sehr flüchtig, immer ist es sehr schön. Inspiration ist besonders, keinesfalls ist sie alltäglich. Manchmal ist es ein Ort, der uns inspiriert, oft sind es andere Menschen, die Natur, die Kunst, ein Ereignis, eine Situation. Inspirierend ist nicht einfach ein anderes Wort für »schön«, »interessant« oder »faszinierend«, seine Bedeutung geht weit darüber hinaus. So weit, dass der Inspiration oft etwas Göttliches, zumindest aber etwas tief Spirituelles beigemessen wurde. Wer Inspiration erfuhr, dem wurde ein göttlicher Funke zuteil – oder der sprichwörtliche Kuss der Muse. Paul Cézanne hat diesen mythologischen Moment sogar gemalt. Sein Bild »Der Traum des Dichters« zeigt, wie eine geflügelte Frau einen schlafenden Poeten küsst. Die Annahme, dass dieser, sobald er aus seinem Schlummer erwacht, irgendeine großartige Idee zu Papier bringen wird, leuchtet ein. Der alldem zugrunde liegende Gedanke lautet immer: Inspiration kommt von außen. Sie ist etwas, das man geschenkt bekommt und niemals erbitten muss oder gar erzwingen kann. Aber, denke ich mir, vielleicht kann man sie anlocken, indem man offen und freundlich ist und die Orte häufig besucht, an denen man sie vermutet.

Obwohl Inspiration nichts Handfestes ist, obwohl wir sie nicht greifen, festhalten, wiegen oder auseinandernehmen können, scheint doch klar, dass sie drei Komponenten beinhaltet, die sie so wirkmächtig machen.

Da ist zum einen das Erwachen aus unserem normalen, alltäglichen geistigen Zustand. Der Augenblick, in dem uns die Inspiration trifft und etwas in uns wachruft. Vielleicht sehen wir einen Film, der eine Saite in uns zum Schwingen bringt, hören ein Lied, das uns Gänsehaut verursacht.

Zum anderen ist da immer ein Moment der Transzendenz: Inspiration hebt uns – wenn vielleicht auch nur kurz – aus unserem Alltag heraus, hilft uns womöglich, Dinge wahrzunehmen oder zu denken, auf die wir zuvor nie gekommen wären. Vielleicht sehen wir uns selbst oder unser Leben auf einmal in einem anderen Licht.

Und dann ist da plötzlich diese starke Motivation, die uns ins Handeln bringt. Wer inspiriert ist, verspürt den Impuls, etwas zu tun.

Die Welt wäre nicht dieselbe, wenn es die Inspiration nicht gäbe. Zahllose Bücher wären nicht geschrieben, Bilder nicht gemalt, Filme nicht gedreht, Impfstoffe oder Arzneien nicht entdeckt, Regime nicht gestürzt, Kathedralen nicht gebaut, Technologien niemals entwickelt worden.

Leider wird das Wort Inspiration inzwischen für alles Mögliche verwendet. Wenn wir jemandem begegnen, der uns gefällt oder uns gar beeindruckt, nennen wir ihn oder sie inspirierend – auch wenn aus dieser kurzen Begegnung rein gar nichts erwächst. Wenn wir online ein Video von Blauwalen sehen, kurz Gänsehaut bekommen angesichts der Schönheit unseres Planeten, nennen wir das inspirierend, obwohl wir ziemlich sicher einfach weiterscrollen werden und uns, innerlich unverändert, zehn Sekunden später schon wieder mit etwas ganz anderem befassen. Inspiration ist mehr als flüchtige Begeisterung. Sie ist eben nicht gleichzusetzen mit motivierenden Sprüchen in Instagramkacheln, die auf gefilterte Sonnenuntergänge oder majestätische Berglandschaften gelegt werden. Allerdings kann echte Inspiration wirklich und wahrhaftig Berge versetzen, denn sie verändert etwas in uns.

Der Inspiration scheint oft ein Element des Zufalls innezuwohnen. Isaac Newton – so wird er es später erzählen – sitzt eines schönen Sommertages im Garten seines Elternhauses unter einem Apfelbaum, und ein Apfel fällt herab. Newton macht sich daraufhin Gedanken darüber, weshalb ein Apfel eigentlich immer senkrecht zu Boden fällt, nicht etwa seitwärts oder aufwärts, und kommt darauf, dass die Erde den Apfel wohl anziehen muss. Et voilà: das Newtonsche Gravitationsgesetz ist geboren. Wäre Newtons Theorie auch dann entstanden, wenn er sich stattdessen, fernab der elterlichen Obstbäume, in die Sonne gelegt hätte? Wir wissen es nicht.

Hätte Taylor Swift die Songs für ihr Album The Tortured Poets Department auch dann geschrieben, wenn sie sich kurz zuvor nicht in ihren Musikerkollegen Matty Healy, eine Art modernen gequälten Poeten, verliebt hätte? Vermutlich nicht.

Mary Shelley wurde zu Teilen ihres weltberühmten Schauerromans Frankenstein durch ihre Träume inspiriert, und auch die Melodie von »Yesterday« und der Text von »Let It Be« wurden Paul McCartney ein Stück weit im Traum eingehaucht. Gäbe es diese Lieder andernfalls nicht? Es wären zumindest nicht dieselben.

Ohne echte Momente der Inspiration wäre unsere Welt langweiliger, trister, ärmer. Ich werde daher nie aufhören, nach Inspiration zu suchen – und mich hin und wieder auch einfach überraschend von ihr finden zu lassen. Indem ich offen und neugierig bleibe und ihr so jede Menge Gelegenheiten gebe, mich aufzustöbern und mir etwas einzuhauchen.

1

Hör auf, das Leben einfach so an dir vorbeirauschen zu lassen. Schaff dir ein Notizbuch an und halte darin schöne und interessante Dinge fest. Schreibe, zeichne, klebe Fotos hinein, presse Blüten darin. Halte Dinge fest, die dir wichtig sind oder Freude bereiten!

2

Entwickle ein ehrliches Interesse an dir selbst. Beginne, indem du die Antworten auf folgende Fragen aufschreibst:

Was inspiriert mich?

Mit wem verbringe ich gerne meine Zeit?

Mit wem würde ich gerne einmal einen trinken gehen?

Was macht mich glücklich?

Was fehlt mir?

Was würde ich gerne ausdrücken?

3

Erstelle eine Liste der Dinge, die du als Kind gerne gemacht hast.

4

Male etwas an: einen Zaun, eine Tür, deine Zehennägel, die Fingernägel deines Freundes, ganz egal, was. Male etwas an!

5

Betrachte deinen Körper, zähle deine Narben und erinnere dich daran, wie du sie bekommen hast. Frage dich: Sind welche dabei, bei denen ich froh bin, sie zu haben?

6

Versuche, dich daran zu erinnern, was du letzte Nacht geträumt hast.

7

Starte ein Traumjournal, in dem du die Traumfetzen, an die du dich erinnerst, direkt nach dem Aufwachen notierst.

8

Versuche dich am Klarträumen. Klarträumen nennt man es, wenn wir uns während eines Traumes gewahr werden, dass wir träumen. Wer schon ein bisschen Erfahrung im Klarträumen hat, kann dann im Traum Dinge tun, die im echten Leben unmöglich wären. Fliegen wie ein Vogel, in einer einsamen Lagune schwimmen, Harry Styles daten.

9

Fang an, dich bei jeder Gelegenheit sehr ernsthaft mit Kindern zu unterhalten.

10

Kreiere eine WhatsApp-Gruppe mit ein paar Freundinnen und Freunden oder Familienmitgliedern, die nur dazu da ist, Fotos von schönen, seltsamen oder interessanten Dingen miteinander zu teilen, die euch in eurem Alltag begegnet sind.

11

Geh auf einen Markt oder in einen guten Supermarkt und finde eine Frucht, die du noch nie zuvor gegessen hast. Probiere sie! (Kauf sie vorher.)

12

Lass dir von einer Person, die sehr viel jünger, und von einer, die sehr viel älter ist, Dinge empfehlen. Ihren Lieblingsfilm, ihr Lieblingslied, ihr Lieblingsbuch. Dann schaue, höre, lies es.

13

Die berühmte und äußerst zurückgezogen lebende japanische Künstlerin Yayoi Kusama ist besessen von Punkten, sie prägen viele ihrer Kunstwerke. Nimm dir ein Beispiel an ihr und entdecke heute alles, was Punkte hat. Schärfe deine Aufmerksamkeit, übersieh nichts! Nimm alles wahr, vom Marienkäfer auf dem Grashalm im Stadtpark bis hin zur Polka-Dot-Bluse deiner Kollegin.

14

Finde dein Lieblingsthema. Frage dich dafür: Wenn du einen TED-Talk halten dürftest, worüber würdest du sprechen? Denk dir eine Überschrift für deinen Talk und die wichtigsten Inhalte aus.

15

Spiele Detektiv oder Detektivin und lerne deine Liebsten besser kennen. Versuche, ein kleines Fun Fact über deinen besten Freund, deine beste Freundin, ein Familienmitglied oder den Lieblingskollegen herauszukriegen, das dir völlig neu ist. Stelle dafür Fragen, die du dieser Person sonst nicht stellst.

16

Geh alleine ins Museum.

17

Unternimm eine Street-Art-Tour. Du brauchst dafür keinen Guide, lauf einfach durch eine Stadt und schau dir einmal aufmerksam all die Kunst an, die im öffentlichen Raum auf dich wartet.

18

Schau dir, wenn du das nächste Mal durch eine Stadt gehst, die Aushänge und Sticker an den Laternenmasten an.

19

Die Künstlerin und Autorin Julia Cameron lehrt in ihrem für viele lebensverändernden Buch Der Weg des Künstlers die Praxis der »Morgenseiten«. Drei von Hand geschriebene Seiten, auf denen wir einfach alles notieren, was uns so in den Kopf kommt. Schreibe Morgenseiten und staune darüber, was dir so alles im Kopf herumgeht, ohne dass du dir dessen gewahr bist.

20

Sieh dich um, wo du gerade bist, und finde sieben Dinge, die du schön findest.

21

Welche Bedeutung hat dein Name? Melanie zum Beispiel bedeutet »die Dunkle«, der Name kommt aus dem Griechischen und hat denselben Wortstamm wie die Worte Melanin und Melancholie. Wie ist das bei dir? Welches Wort hat sich dir eingeschrieben? Lerne die Bedeutung der Namen deiner Freundinnen und Freunde.

22

Fang an, in einem Notizbuch schöne Zitate zu sammeln.

23

Halte Ausschau nach Glückscents, sammele sie in einem speziellen kleinen Behältnis. Verschenke es an jemanden, der ein bisschen Glück gebrauchen kann.

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