Das kleine Weihnachtshaus des Glücks - Susanne Oswald - E-Book + Hörbuch

Das kleine Weihnachtshaus des Glücks Hörbuch

Susanne Oswald

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Beschreibung

Können Zufälle ein Geschenk des Himmels sein? Der Wohlfühlroman »Das kleine Weihnachtshaus des Glücks« von Bestsellerautorin Susanne Oswald als eBook bei dotbooks. Kleine Wunder gibt es immer wieder – und manchmal haben sie strahlendblaue Augen … Bea Berger ist stinksauer! Letztes Jahr hat sich ihr Noch-Ehemann ausgerechnet an Weihnachten aus dem Staub gemacht – und in diesem Jahr zeigt er auch keinerlei Interesse daran, sich während der Feiertage um seine drei Kinder zu kümmern. Na warte! Wutentbrannt greift Bea zum Telefon, um ein Hühnchen mit ihm zu rupfen. Blöd nur, dass sie sich dabei verwählt … und plötzlich der falsche Mann vor ihrer Tür steht. Oder ist Ben genau der Richtige? Ach, wenn es nur so einfach wäre! Ein turbulenter Feelgood-Roman über eine sympathische Chaotin, eine Familie zum Verlieben und ein ganz besonderes Adventswunder. Jetzt als eBook kaufen und genießen: Die romantische Festtagskomödie »Das kleine Weihnachtshaus des Glücks« von Bestsellerautorin Susanne Oswald. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

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Zeit:8 Std. 12 min

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Über dieses Buch:

Kleine Wunder gibt es immer wieder – und manchmal haben sie strahlendblaue Augen … Bea Berger ist stinksauer! Letztes Jahr hat sich ihr Noch-Ehemann ausgerechnet an Weihnachten aus dem Staub gemacht – und in diesem Jahr zeigt er auch keinerlei Interesse daran, sich während der Feiertage um seine drei Kinder zu kümmern. Na warte! Wutentbrannt greift Bea zum Telefon, um ein Hühnchen mit ihm zu rupfen. Blöd nur, dass sie sich dabei verwählt … und plötzlich der falsche Mann vor ihrer Tür steht. Oder ist Ben genau der Richtige? Ach, wenn es nur so einfach wäre!

Ein turbulenter Feelgood-Roman über eine sympathische Chaotin, eine Familie zum Verlieben und ein ganz besonderes Adventswunder.

Über die Autorin:

Susanne Oswald wurde 1964 geboren und lebt heute in der Nähe von Freiburg, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann eine Senfmanufaktur (www.senferey.de) betreibt. Seit 2009 arbeitet sie hauptberuflich als Schriftstellerin, veröffentlichte bereits Krimis, Sachbücher sowie Kinder- und Jugendbücher und ist mit ihren Wohlfühlromanen als Bestsellerautorin erfolgreich.

Bei dotbooks veröffentlichte Susanne Oswald auch ihren Jugendroman »Liebe heißt Chaos«.

Mehr Informationen über die Autorin im Internet: www.susanneoswald.de und www.facebook.com/AutorinSusanneOswald

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eBook-Neuausgabe November 2020, Oktober 2022

Dieses Buch erschien bereits 2015 unter dem Titel »Das gerupfte Weihnachtshuhn« und dem Pseudonym Ina Janke bei dotbooks

Copyright © der Originalausgabe 2015 dotbooks GmbH, München

Copyright © der Neuausgaben 2020 und 2022 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Redaktion: Dr. Katrin Scheiding

Titelbildgestaltung: Alexandra Dohse, www.grafikkiosk.de, München, unter Verwendung von Bildmotiven von Shutterstock Images/DMG Vision und Natalina Ver

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ts)

ISBN 978-3-96655-553-1

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Susanne Oswald

Das kleine Weihnachtshaus des Glücks

Roman

dotbooks.

Für Monika Schulte:Möge das ganze Jahr ein bisschen Weihnachtsglitzer in deinem Leben funkeln!

Prolog

Heiligabend, ein Jahr zuvor

Das Klicken der Tür, als Armin sie hinter sich zuzog, schnitt Bea ins Herz, als würde jemand mit einem Messer hineinstechen. Tränen liefen ihr über die Wangen, aber sie gab keinen Mucks von sich. Sie saß auf dem Sofa, die Arme um die hochgezogenen Beine gelegt, und wartete darauf, dass der Schmerz nachließ. Dass der Schlüssel sich im Schloss drehte, jemand »April, April« rief oder sie aus dem Albtraum aufwachte. Aber nichts dergleichen geschah. Der goldene Engel auf dem Weihnachtsbaum schien sie unverschämt anzugrinsen.

Der Heilige Abend. Das Fest der Liebe.

Dabei hatte der Tag ganz freundlich begonnen. Armin wollte nur mal eben ins Büro und hatte versprochen, spätestens um zwei Feierabend zu machen und mit ihr und den Kindern alles für das Weihnachtsfest herzurichten. Bea hatte ihm geglaubt. Ein Hoffnungsfunke war in ihr aufgeblitzt. Vielleicht hatte sie sich getäuscht. Vielleicht hatte ihre Ehe gar keine Schieflage, und sie hörte Flöhe husten.

Also hatte sie sich gut gelaunt in die Küche gestellt und zusammen mit Felix und Tamara Plätzchen gebacken, während Lisa in ihrer Wippe lag und sie beobachtete. Danach verzogen sich die Kinder in ihre Zimmer und spielten.

»Geschafft!« Bea zog das letzte Blech Zimtsterne aus dem Ofen und wischte sich mit dem Handrücken über die verschwitzte Stirn. Nächstes Jahr würde sie sich unsichtbar machen, wenn es beim Elternabend um die Suche nach freiwilligen Plätzchenbäckern ging. Andererseits hatte sie beim Weihnachtsbasar so viel Lob bekommen, dass sie mindestens zehn Zentimeter gewachsen war. Sie war extra noch mal nach Hause geradelt und hatte ihre Reserven geopfert – was dazu geführt hatte, dass sie am Heiligabend noch backen musste, damit die Kinder nicht Weihnachten ohne Weihnachtsplätzchen feiern mussten. Hätte sie sich nicht so sehr über Armin geärgert, der es natürlich wieder nicht geschafft hatte, zu kommen, wäre der Tag perfekt gewesen.

Wieso regte sie sich überhaupt noch darüber auf? Langsam müsste sie sich doch daran gewöhnt haben. Anscheinend fühlte sich ihr Ehemann mehr mit seiner Arbeit verheiratet als mit ihr. Dabei war er derjenige gewesen, der unbedingt Kinder wollte. Familie. Was jetzt? Sie fühlte sich wohl als Mama, war stolz auf ihre Kinder, und wenn sie abends noch mal in die Zimmer huschte und diese kleinen Zauberwesen sah, lief ihr Herz über vor Liebe. Dann, genau dann, hätte sie sich gern an Armin gekuschelt und diese Freude mit ihm geteilt. Nur – er war nie da. Fast nie, und wenn er da war, ließ er den Pascha raushängen. Schließlich verdiente er die Brötchen und sorgte dafür, dass es den Kindern und ihr an nichts fehlte.

Verdammt. Bea ärgerte sich über sich selbst, denn heute war Heiligabend – ganz gewiss nicht der richtige Zeitpunkt, um sich in Eheprobleme reinzusteigern. Lisas Schreien brachte sie in die Realität zurück. Ihre Kleine war ein Sonnenschein, aber wenn sie Hunger hatte, wurde sie zur Sirene.

»Mama, wann kommt das Christkind?«, fragte Felix und kletterte neben Bea auf das Sofa. Lisa lag an der Brust und schmatzte zufrieden.

»Erst einmal kommt gleich der Papa. Dann stellen wir den Baum auf und schmücken ihn und machen es uns gemütlich. Das Christkind kommt erst heute Abend. Das dauert noch.«

»Bis Papa kommt, das dauert bestimmt auch noch«, warf Tamara ein. Sie knabberte einen der noch warmen Zimtsterne und zog eine Schnute. Wie gern hätte Bea widersprochen, aber ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass Tamara wohl recht hatte. Armin hatte schon Stunden Verspätung. Sie fasste einen Entschluss. »Wisst ihr was, meine Süßen? Sobald Lisa satt und frisch gewickelt ist, fangen wir an. Wäre doch gelacht, wenn wir das mit dem Baum nicht hinkriegen. Wenn Papa dann kommt, kann er staunen.«

Stunden später strahlten Baum und Kinderaugen um die Wette. Felix hängte sich an Beas Arm und hüpfte vor Freude wie ein Frosch. »Das ist ein wundergenialhübscher Baum geworden. Wir sind super Baumschmücker.«

»Aber jetzt hab ich Hunger«, meinte Tamara, die ebenfalls sehr zufrieden grinste und noch schnell die letzte Kugel befestigte.

»Der Kartoffelsalat ist fertig. Wir machen die Würstchen warm, bestimmt kommt Papa jeden Moment.«

Lisa war wach und strampelte in ihrer Wippe zufrieden vor sich hin. Armin hatte keine Ahnung, was er alles verpasste. All die schönen Momente, die Nähe, die Freude ... Während Bea daran dachte, schwappte eine Welle der Wut auf ihn wieder in ihr hoch.

Als sie kurz darauf am Tisch saßen, bemühte sie sich, fröhlich mit den Kindern zu plaudern. Natürlich dachten sie nur an das Christkind und die Geschenke, die es wohl bringen würde. Angestrengt hörte Bea ihren Kindern zu und lächelte, doch das Würstchen blieb ihr fast im Hals stecken. Armin, dieses Arschloch! Sie hatte zig Mal versucht ihn zu erreichen. Mailbox. Immer nur die Mailbox. Von wegen Arbeit. Inzwischen war Bea sicher, dass eine andere Frau dahintersteckte. Wieso sonst würde ein Vater seine Kinder so im Stich lassen? Sie würde auch die Bescherung allein durchziehen müssen. »Esst bitte weiter. Ich bin gleich wieder da.«

In Windeseile stürmte Bea ins Schlafzimmer und rannte kurz darauf schwer beladen mit Geschenken ins Wohnzimmer. So schnell sie konnte, drapierte sie alles um den Baum herum und setzte sich dann etwas atemlos und sehr wütend wieder zu den Kindern ins Esszimmer.

***

»Ach, ihr habt ja schon Geschenke ausgepackt«, stellte Armin fest, als er um halb neun ins Wohnzimmer trat. Er zog die Augenbrauen zusammen, so dass sie einen einzigen dicken Strich bildeten. Bea erkannte, dass er noch mehr sagen wollte, und fixierte ihn mit festem Blick, in dem eine Warnung stand.

Armin räusperte sich und entspannte seine Gesichtszüge. »Na dann, fröhliche Weihnachten!« Er beugte sich zu Bea hinunter und wollte ihr den obligatorischen Begrüßungskuss geben. Doch sie drehte den Kopf weg, Armins Lippen trafen lediglich ihre Wange.

Felix bestürmte seinen Papa, um ihm das neue Auto zu zeigen. Tamara beobachtete die Szene nur still und machte keine Anstalten, ihre Geschenke zu präsentieren.

»Was meint ihr, spielt ihr noch ein bisschen und ich gehe mit Papa in die Küche? Er hat bestimmt Hunger.«

Beas Hals kratzte, als sie die Worte möglichst fröhlich und leicht zwischen ihren Stimmbändern hervorquetschte. Kaum hatte sie die Tür hinter sich und Armin geschlossen, zischte sie auch schon los: »Sag mal, hast du den Verstand verloren? Darf ich dich dran erinnern, dass heute Heiligabend ist? Verdammt noch mal, wo warst du? Wir hatten ausgemacht, dass du um zwei wieder da bist, damit wir den Baum schmücken können, mit den Kindern singen, essen, Geschenke auspacken. Es ist Lisas erstes Weihnachten und du interessierst dich einen Dreck dafür! Was ist nur los mit dir?«

Sie schleuderte ihm halblaut geflüstert die Vorwürfe entgegen, obwohl sie am liebsten geschrien hätte. Aber sie wollte die Kinder nicht mit in die Probleme reinziehen. Sie sollten unbeschwert feiern. Wobei – wenn sie an Tamaras Blick dachte – ihre große Tochter schon viel zu viel der schlechten Stimmung aufgeschnappt hatte.

»Hast du’s dann mal? Echt, seit du mit Lisa schwanger warst, tickst du doch nicht mehr richtig. Die Hormone zerstören das bisschen Hirn, das vorhanden war. Übrig bleibt Hausfrauenmatsch. Schau dich doch mal an. Glaubst du, das ist sexy?« Er zeigte auf einen feuchten Fleck auf ihrem Shirt. Muttermilch.

Bea zitterte vor Wut. Auf diesen Idioten, der ihr Mann war, und auf sich selbst, weil sie automatisch die Arme vor der Brust verschränkte, statt sie ihm erhobenen Hauptes zu präsentieren. »Es ist deine Tochter, die ich nähre. Du solltest stolz sein. Dich kümmern und Anteil nehmen.«

»Ich verdiene das Geld für die Familie. Kapierst du das eigentlich? Ohne mich wärst du ein Nichts.«

»Weißt du was? Hau doch ab, wenn dir das Familienleben so gegen den Strich geht. Dann werden wir ja sehen, wer ein Nichts ist.«

Es tat ihr leid, kaum dass sie es gesagt hatte. Aber Armins Blick flackerte, ein Grinsen zog sich über seine Lippen, als hätte er nur auf diesen Moment gewartet. »Ich sag dir was: Genau das werde ich machen. Ich packe meine Sachen und ziehe aus. In diesem Affenstall hält es doch kein Mann aus.«

***

Das Telefonklingeln riss Bea aus ihrer Erstarrung. Melli.

»Hey, Süße, frohe Weihnachten!«

Von wegen. Bea schluchzte auf. Sie fühlte sich wie ein gerupftes Weihnachtshuhn.

Kapitel 1

Heute – kurz vor Weihnachten

»Ich gebe auf! So was kann sich doch kein normaler Mensch merken.« Entnervt schlug Bea ihren Taschenatlas der Physiologie zu und widmete sich ihrer Tochter. Keine Sekunde zu früh. Lisa war schon fast an der Tür und auf dem Weg zu ihrem Lieblingsspielzeug: dem Katzenfutter.

Hirnnerven und Geschlechtskrankheiten mussten warten. Jetzt war erst mal der tägliche Pflichttanz angesagt. Vielleicht schaffte es die Lerngruppe heute Mittag, ihr dieses lateinische Fachchinesisch einzutrichtern.

Denn: Egal, wie schwer es war, es gab kein Zurück.

Eigentlich war ja Melli diejenige gewesen, die unbedingt Heilpraktikerin werden wollte. Aber inzwischen hatte es Bea regelrecht gepackt. Sie fand die Einblicke in Körper und Seele so spannend, dass es ebenso ihr Traum geworden war. Nächstes Jahr um diese Zeit würde sie die Prüfung machen. Sie wollte diesen Abschluss mehr als alles auf der Welt. Wieso der Termin allerdings kurz vor Weihnachten sein musste, verstand sie nicht. Wenn es schiefginge, wäre es das traurigste Weihnachten, das sie sich vorstellen konnte – und das war nicht ganz einfach nach dem letztjährigen Horrorfest, das im Aus ihrer Ehe gipfelte.

Andererseits, sollte sie es schaffen, würde sie sich selbst damit das schönste Weihnachtsgeschenk ever machen. Das hatte durchaus seinen Reiz. Auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie sie es anstellen sollte, sie musste es schaffen. Musste! Musste! Musste! Keinen Triumph für Armin: »Habe ich ja gewusst, dass es nur eine Hausmütterchenidee war.« Diese Blöße würde sie sich nicht geben! Dass die Idee tatsächlich nicht clever durchdacht gewesen, sondern aus einer Weinlaune heraus entstanden war, musste er ja nicht wissen.

Gift und Galle kamen ihr hoch, wenn sie an seinen selbstgefälligen Gesichtsausdruck dachte.

»Kümmere dich doch um die Kinder. Dann hast du genug zu tun und brauchst diesen Selbstverwirklichungsquatsch für frustrierte Hausfrauen nicht. Du schaffst es ja sowieso nicht. Oder hast du vergessen, dass dir bei Prüfungen die Nerven durchgehen?«

Oh, wie hatte sie seine Sprüche und seine Anspielungen auf ihre Prüfungsangst satt! Wäre er nicht schon ausgezogen, würde sie ihn glatt rauswerfen. Unwillkürlich wanderten ihre Gedanken an den Heiligabend im vergangenen Jahr, der so ganz und gar nicht weihnachtlich geendet hatte. Schnell wischte sie die Erinnerung wieder weg. Vorbei. Sie hatte jetzt ein neues Leben und immerhin noch ein Jahr Zeit, um Hirnnerven und Krankheiten aller Art fest in ihrem Gedächtnis abzuspeichern.

Bea schnappte sich ihre Jüngste und ließ sie einmal durch die Luft schwingen, bevor sie bequem auf Mamas Hüfte Platz fand.

»Na, du kleiner Strolch, die Richtung jedenfalls stimmt schon mal. Wir beide gehen jetzt in die Küche. Tamara und Felix kommen in einer Stunde und werden Hunger haben.«

Wenn Lisa mit der Mama kochen durfte, war sie immer ein sehr zufriedenes Kind. Mit ihren vierzehn Monaten war sie auf alles neugierig und begeistert, wenn was los war.

»Komm, wir schauen noch eben nach der Post, und dann geht’s los.«

Rechnung, Werbung, Kontoauszüge, Ansichtskarte von Mutter. Wo war die zurzeit? Ah ja, Marokko. Wetter gut, Leute nett, blablabla. Gelangweilt warf Bea die Karte auf den Küchentisch und ließ sich auf einen Stuhl sinken.

Mal schauen, was der Kontostand zu erzählen wusste.

»Das darf doch nicht wahr sein!«, rief sie eine Sekunde später. »Nein, das glaub ich ja nicht. Das ist ein schlechter Scherz!«

Sie fuhr mit der Faust auf den Tisch.

Die völlig verdutzte Lisa verzog weinerlich das Gesicht, aber Bea fasste sich schnell.

»Nicht weinen, Schatz. Mami ist nicht böse mit dir. Bestimmt nicht.« Tröstend streichelte sie ihr über die Wange und schaffte es sogar, ihre Kleine anzulächeln. Einige Gummibärchen fanden den Weg aus der Tüte in Lisas Patschhändchen.

Was bildete sich dieser Mistkerl von einem Noch-Ehemann überhaupt ein, einfach achthundert Euro weniger zu überweisen?

Wütend tigerte Bea in der Küche hin und her und murmelte vor sich hin. Lisa hatte sich schnell von ihrem Schreck erholt und beobachtete, Gummibären kauend, das merkwürdige Gebaren ihrer Mama.

Inzwischen hatte Bea sich entschlossen das Telefon geschnappt. Diese Sache musste geklärt werden. Sofort! Immerhin konnte es ja ein Fehler der Bank sein oder sonst irgendwas. Aber ihr Bauchgefühl wusste es besser. Das war kein Versehen, das war pure Berechnung. Wider besseres Wissen rief Bea dennoch erst einmal bei der Bank an. Sebastian Friedrich, ihr Sachbearbeiter und ein guter Freund von Armin, bestätigte ihr, dass kein Fehler vorlag. Ohne weitere Höflichkeitsfloskeln unterbrach Bea das Gespräch, um sofort mit fahrigen Fingern neu zu wählen.

Armin war von Anfang an dagegen gewesen, dass sie Heilpraktikerin werden wollte. Als er es rausgefunden hatte, hatte er ihr eine nette kleine Szene gemacht, versucht den Ehemann raushängen zu lassen, den Bestimmer – obwohl er nur noch auf dem Papier ihr Mann war. Und jetzt probierte er es auf diese Art. Auch noch kurz vor Weihnachten! Wovon sollte sie die Geschenke für die Kinder kaufen? Den Weihnachtsbaum? Das Festessen? Er wusste genau, wie er sie treffen konnte, aber Bea würde nicht zulassen, dass er seinen Kindern das Weihnachtsfest verdarb. Schon gar nicht dieses erste Weihnachtsfest nach der Trennung.

Na warte, Bürschchen!

Sie wählte die Nummer zum dritten Mal. Ständig besetzt. Dieser Feigling!

Immer noch wutschnaubend, fing sie an, das Gemüse zu putzen. Aber sie hatte keine Ruhe.

Erneuter Versuch.

Tüt-tüt-tüt. Das durfte nicht wahr sein, immer noch besetzt!

Dem Herrn würde sie mächtig die Meinung geigen, wenn sie ihn denn irgendwann an der Strippe hatte. Sie legte gerade wütend auf, als sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm.

»Lisa, nein! Igitt!«

Das Telefon flog auf den Tisch und mit einem Satz war sie bei ihrer Tochter. Während sie das Katzenfutter aus den kleinen Fäustchen hervor pulte, schaute sie Lisa prüfend an.

»Hast du schon was davon im Mund?«

Mit gekonntem Griff quetschte Bea die Wangen der Einjährigen zusammen, um die Tiefen der Mundhöhle zu erforschen. Was hatte sie da nicht schon alles gefunden: Kieselsteine, Murmeln und sogar mal einen Mistkäfer. Brrrrrrr. Bea schüttelte es immer noch, wenn sie daran dachte. Alles in Ordnung: Das Mäulchen war leer und roch frisch nach Kindermund und Gummibärchen.

»Sind die Bärchen schon alle weg? Na, dann komm mal, mein Schatz. Du kannst mir beim Kochen zuschauen.«

Mit Schwung hob Bea die Kleine in ihren Kinderstuhl und schob sie zu sich ans Spülbecken. Sie wusch die Babyhände. Nun konnte Bea endlich das Gemüse fertig schnippeln.

Lisa knabberte zufrieden an einem Stück Karotte. Gribingdingdong. Die Türklingel krächzte wie eine alte Krähe.

»Bleib schön sitzen, Mami ist gleich wieder da.«

Die Hände an der Schürze abwischend, stürzte sie zur Tür und linste vorsichtig durch den Spion. O nein, Frau Blumendorf! Die hatte noch gefehlt.

Kurz spürte sie die Verlockung, einfach nicht zu öffnen, aber so was tat frau nicht, schon gar nicht, wenn sie auch mal wieder was von der Nachbarin wollte.

»Hallo, Frau Blumendorf. Was führt Sie zu mir?«

Das Lächeln war einen Hauch zu freundlich gewesen. Frau Nachbarin nahm die Einladung sofort an und schob sich in den Flur. Die hatte einfach immer Zeit für ein Schwätzchen.

»Ich wollte nur mal schauen, ob alles in Ordnung ist.« Der neugierige Blick wanderte in Windeseile in sämtliche Winkel des Flurs. »Sie haben ihre Mülltonne nicht rausgestellt. Hätte ja sein können, dass Sie ...«

Ein polterndes Krachen aus der Küche unterbrach ihren Redefluss.

»O nein, Lisa!«

Mit der Nachbarin im Schlepptau hechtete Bea in die Küche. Lisa hatte ihren Stuhl umgeschmissen und war auf flinken Händen und Knien auf dem Weg zum Futternapf. Im Fallen hatte sie inzwischen wirklich Übung.

Vor dieser Aktion hatte sie schnell noch den laufenden Wasserhahn so gedreht, dass sich ein netter kleiner See auf dem Küchenboden bildete.

»Na, Sie haben aber ein ganz schönes Durcheinander hier, meine Liebe. Ist wohl alles ein bisschen viel, so ohne Mann? Soll ich Ihnen ein wenig zur Hand gehen?«

In Frau Blumendorfs Augen tanzten kleine Freudensternchen. Bea wusste, dass das Gesprächsstoff für mindestens zwei Stunden war. Zur Hand gehen? Das hätte gerade noch gefehlt.

Sie drehte das Wasser ab, schnappte sich Lisa und begleitete die Nachbarin Richtung Ausgang.

»Das ist wirklich nicht nötig, vielen Dank. Aber Sie sehen ja, ich habe wirklich gerade keine Zeit. Danke fürs Vorbeischauen. Auf Wiedersehen, Frau Blumendorf!«

Resolut schob sie die aufdringliche Frau zur Tür hinaus und lehnte sich von innen dagegen.

Einmal kurz durchatmen.

Ein Blick auf die Uhr genügte, um wieder Schwung in Bea zu bringen. Gleich kamen Felix und Tamara aus der Schule – hungrig natürlich –, und sie hatte noch nicht einmal das Gemüse zu Ende geputzt. Das war einer dieser Tage ...

Schon kochte die Wut auf ihren treulosen Ehemann erneut in Bea hoch. Er hatte es sich schon während ihrer Ehe verflixt einfach gemacht, aber seit sie getrennt waren, kümmerte er sich so gut wie gar nicht mehr um seine Kinder. Das Chaos schränke ihn in seiner Persönlichkeitsentwicklung ein, hatte er ihr kurz nach Silvester erklärt, als sie noch einmal versucht hatte, den Problemen in einem Gespräch auf den Grund zu gehen und die Ehe zu retten. Ha! Der machte sich jetzt ein ruhiges Leben, und sie konnte schauen, wie sie klarkam. Und jetzt versuchte er auch noch, ihr den Geldhahn zuzudrehen.

Mit ihr leben wollte er nicht, aber ihr ein eigenes Leben lassen – mit Persönlichkeitsentwicklung! –, das dann aber auch nicht.

Der Idiot war wohl noch bei den drei Ks hängen geblieben? Aber da hatte er sich geschnitten.

Nicht mit Bea Berger, mein Lieber, nicht mit mir!

An diesem Punkt angelangt, kam Bea wieder in die Gegenwart zurück. Lisa klemmte immer noch unter ihrem Arm und zappelte wie ein Fisch auf dem Trockenen. Sie wollte unbedingt ihre Freiheit.

»Schätzchen, ich weiß, du kannst es nicht leiden, aber du musst jetzt für ein paar Minuten in deinen Laufstall. Mami schafft das sonst nicht. Sei lieb, ja?«

Die protestierende Lisa wurde sicher deponiert.

Mit einer Hand wischte Bea den Boden auf, während sie mit der anderen schon wieder nach dem Telefon griff. Irgendwann musste sie doch durchkommen. Zorngeladen hackte sie seine Nummer in die Tasten und lauschte, den tropfenden Putzlumpen in der Hand, auf das Zeichen.

Tüüüüt – tüüüüt.

Endlich! Na warte, dir werd’ ich helfen! Sie nahm eine straffe Haltung ein.

»Ja, hallo?«

»Hast du wirklich geglaubt, ich nehme das so einfach hin? Glaubst du, mit mir kann man alles machen? So nicht, nicht mit mir!« Zu jedem Satz stampfte sie kräftig mit ihrem Fuß auf. Der Putzlumpen tropfte ungerührt weiter.

»Aber ...«

»Was glaubst du eigentlich, wer du bist?« Seine Ausflüchte konnte er sich sparen. »So kommst du nicht davon! Und die Kinder hast du auch schon ewig nicht mehr gesehen. Eine Chance gebe ich dir noch. Am Sonntag bist du um zwölf Uhr hier. Wir essen mit den Kindern und besprechen anschließend alles. Auch, wie wir das mit Weihnachten regeln. Zwölf Uhr!«

Ohne seine Antwort abzuwarten, legte sie auf.

Das war gut!

Sie konnte sich sein Gesicht vorstellen. So hatte er seine Frau noch nie erlebt. Die schüchterne Bea, die in Gegenwart ihres Mannes immer zurückhaltend gewesen war, hatte sie endgültig hinter sich gelassen. Die Zeiten ändern sich, mein Lieber, mach dich auf Gegenwind gefasst.

Zufrieden summte sie, wischte den Rest des Sees auf und brachte im Handumdrehen eine warme Gemüsesuppe auf den Tisch.

Kapitel 2

»Sag mal, Bea, was ist denn heute mit dir los? So unkonzentriert kenne ich dich gar nicht.« Stefanie klopfte Bea auf die Schulter. »Ich hab dich nun schon zum dritten Mal nach dem Nervus olfactorius gefragt, aber du schwebst wohl in anderen Sphären.«

Schuldbewusst grinste Bea in die Runde. »Ich glaube, Mädels, das wird heute nichts. Können wir nicht Schluss machen? Immerhin haben wir zwei Stunden gelernt. Bestimmt wacht Lisa sowieso gleich auf, dann geht eh nichts mehr.«

Es war eine magere Ausrede, aber ihre Leidensgenossinnen, froh der heutigen Folter zu entgehen, stimmten erleichtert zu. Diese Lernerei artete langsam in echte Arbeit aus, darüber waren sich alle einig.

»So, jetzt aber mal raus mit der Sprache!« Kaum hatte sich die Tür hinter der Letzten geschlossen, wurde Bea von Melli ins Verhör genommen. »Du bist den ganzen Mittag schon so komisch. Hat Armin wieder genervt?«

Zielsicher hatte Melli den Nagel auf den Kopf getroffen.

»Kannst du dir vorstellen, dass dieser Mistkerl mir einfach weniger Unterhalt zahlt, nur damit ich mit der Heilpraktikerausbildung aufhöre?« Erleichtert, endlich Dampf ablassen zu können, sprühte Bea vor Empörung.

»Nein! Sag, dass das nicht wahr ist.«

Augen und Mund von Melli standen vor fassungslosem Staunen weit offen. Sie ließ sich auf den nächstbesten Stuhl plumpsen.

»Doch, es ist wahr. Ähm, na ja, glaube ich zumindest. Also, so richtig gesagt, wenn ich es mir recht überlege ...«

Wenn sie ehrlich war, hatte er gar nichts gesagt, er war nicht dazu gekommen. Bei dem Gedanken an das Telefonat musste sie unwillkürlich grinsen.

Langsam verlor Melli die Geduld. »Ja, was denn nu? Hat er weniger Unterhalt gezahlt oder nicht? Zutrauen würd’ ich es diesem eingebildeten Krawattenhengst ja. Schließlich gehören für den Frauen doch immer noch an den Herd. Kinder, Küche, Kirche – der ist doch im Mittelalter hängen geblieben.«

Dass ihre Freundin Armin noch nie hatte leiden können, dass sie ihn für einen Spießer hielt, hatte sie Bea oft genug aufs Brot geschmiert. Auch Armin gegenüber hatte sie nie einen Hehl daraus gemacht.

»Ja, also, er hat wirklich weniger überwiesen. Aber ich weiß nicht warum. Ich vermute nur, dass es wegen der Schule ist. Am Sonntag weiß ich mehr. Dann kommt er zum Essen.«

»Du lädst diesen Schleimer auch noch zum Essen ein?« Melli war aufgesprungen. »Hast du denn gar kein Ehrgefühl mehr?«

»Vergiss nicht: Er ist der Vater meiner Kinder. Ich kann ihn nicht einfach aus meinem Leben ausschließen.«

Melli, alleinstehend und ohne Kinder, hatte ja keine Ahnung, was es bedeutete, Verantwortung für drei Menschenkinder, einen halben Zoo und sich selbst zu tragen.

Auch wenn Melli gern lospolterte, sie spürte wohl, dass sie dabei war, eine Grenze zu überschreiten, denn sie ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken und schlug einen versöhnlicheren Ton an.

»Ja, das hatte ich wirklich fast vergessen. Aber lass dich bloß nicht um den Finger wickeln! Mach ihm klar, dass er nicht alles mit dir machen kann. Wenn du zum Anwalt gingst und den Unterhalt einklagen würdest, würde der Herr aber ziemlich staunen. Der speist dich doch mit einem Trinkgeld ab.«

Natürlich hatte Melli Recht, und Bea wusste das. Aber Bea war noch nie hinter Geld her gewesen und wollte sich nicht auf so ein Niveau begeben. »Das haben wir doch alles schon zigmal diskutiert, Melli. Ich bin mit dem zufrieden, was er uns zahlt. Wir kommen doch ganz gut zurecht, die Kinder und ich. Nur mit dem Abzug, damit kommt er nicht durch. Darauf kannst du dich verlassen. Hand drauf.« Entschlossen streckte Bea der Freundin ihre Hand entgegen und Melli schlug kräftig ein.

Frau Mau, die Katze, sprang hoch und machte es sich maunzend und schnurrend auf Mellis Schoß bequem. Sie brauchte immer einige Drehungen, bis sie endlich wusste, wie genau sie liegen wollte. Aber hatte sie erst einmal eine bequeme Stellung gefunden, war sie über jede Art der Störung äußerst ungehalten.

»Bin ich froh, dass mein Tom da ganz anders ist. Mit dem müsste ich mich nie um Geld streiten.«

Mellis Blick verklärte sich, und Bea hakte amüsiert nach: »Ach, Tom heißt er gerade. Letzte Woche war es doch noch Stefan, oder? Bei deinem Verschleiß komm ich echt nicht mehr mit.«

Die letzten dunklen Arminwolken waren endgültig weggeblasen. Melli kraulte Frau Mau und zuckte nur leicht mit den Schultern. »›Drum prüfe, wer sich ewig bindet‹«, sagte sie und grinste. »Ich kann doch nichts dafür. Die Typen sind am Anfang immer toll, aber nach ein paar Tagen lassen sie schon nach.« Sie rümpfte die Nase. »So ’nen Bauchnabelflusenträger brauch ich echt nicht.« Diese Ablehnung untermalte sie mit heftigem Kopfschütteln, dann legte sich etwas Verträumtes in ihren Blick. »Aber Tom ist anders. Ich glaube, mit dem könnt’s was werden. Der ist richtig lieb. Und einen Körper hat der!« Melli unterstrich ihre Begeisterung mit einem lauten Zungenschnalzen.

»Was macht er denn, dein toller Tom?«

Bei Mellis Begabung, fragwürdige Figuren aufzugabeln, eine durchaus berechtigte Frage. Meistens waren es irgendwelche weltfremden Spinner, die im ganzen Leben noch nie etwas geschafft hatten, aber über jedes Thema alles wussten. Realitätsfremde Weltverbesserer eben. Oder, ihre zweite Leidenschaft: hirnlose Muskeltiere, die den Verstand im Bizeps sitzen hatten.

Dazwischen gab es für Melli nichts.

Ein Mann, der einer regelmäßigen Arbeit nachging und vernünftige Ansichten hatte, übte auf Melli keinerlei Anziehungskraft aus. Wo sollte das nur hinführen?

»Oh, im Moment kann er nicht arbeiten.« Na also, da hatten sie es doch schon. Doch Melli ignorierte Beas Stirnrunzeln. »Er trainiert für die deutschen Meisterschaften im Bodybuilding. Was für ein Body, so was hast du noch nicht gesehen!«

Während Melli schon wieder ihren verklärten Blick bekam, schüttelte Bea nur resigniert den Kopf. War ihre Freundin ein hoffnungsloser Fall? Hoffentlich verbrannte sie sich nicht einmal schlimm die Finger an einem ihrer Abenteuer.

Bea stapelte die Lehrbücher in der Ecke und Melli schubste Frau Mau vom Schoß, um die plötzlich schreiende Lisa aus dem Bett zu holen. Die Zeit für ruhige Gespräche war damit erst einmal vorbei.

Kapitel 3

Am Sonntag krächzte kurz vor zwölf die Türglocke.

»Du kannst ja sogar pünktlich–« Bea blieben die Worte im Hals stecken. Vor ihr stand ein fremder Mann. Und was für ein Mann! »Entschuldigung, ich hatte jemand anderen erwartet. Ja, bitte?«

Die Augen ihres Gegenübers blitzten eine Sekunde überrascht auf, dann strahlten sie Bea himmelblau funkelnd an. Für einen Zeugen Jehovas war er eindeutig zu leger gekleidet. Bea hatte nicht lange Zeit zu grübeln.

»Ich … nun, ich glaube, ich wurde zum Essen herbefohlen.«

»Wie bitte?« Was hatte sich ihr Noch-Ehemann jetzt wieder einfallen lassen?

»Nun ja, Sie haben vor zwei Tagen am Telefon gesagt, Sie erwarten mich heute um zwölf zum Essen, ansonsten könne ich was erleben.«

»Sie?« So langsam dämmerte es ihr. »Aber ich dachte, mein Mann …? Habe ich mich etwa verwählt und mit Ihnen ...?« Sie stammelte und spürte, wie eine unglaubliche Hitze ihr Gesicht erglühen ließ. »Aber wieso…? Woher …?« Das durfte nicht wahr sein, hatte sie sich tatsächlich verwählt?

»Woher ich weiß, wo Sie wohnen? Na ja, mein Telefon zeigt die Nummer des Anrufers an – der Rest war über die online Rückwärts-Suche einfach. Um ehrlich zu sein: Ich dachte bis jetzt, Sie seien eine alte Freundin von mir, die auch Bea heißt und immer etwas, sagen wir mal, direkt im Ton war. Wir haben seit Jahren keinen Kontakt mehr, deswegen hat mich der unbekannte Nachname nicht weiter irritiert – ich dachte, sie hätte vielleicht geheiratet. Ich hielt den Anruf für einen Wink des Schicksals.« Er lächelte sie immer noch strahlend an. »Entschuldigen Sie, dass muss nun wie ein furchtbarer Überfall wirken. Vielleicht ist es besser, wenn ich gehe. Oder bin ich immer noch zum Essen eingeladen?«

Einen Moment zögerte sie. Konnte sie einen fremden Mann ...? Andererseits wirkte er sehr nett, und Armin geschah es ganz Recht. Wäre der nicht so ein Idiot, hätte sie jetzt keinen fremden Gast. Die Wut auf Armin schob Beas Zweifel weg. Sie grinste den Fremden schräg an. »Nun ja, wo Sie schon mal da sind …« Lächelnd ließ sie ihren Gast ins Haus. »Ich hoffe, Sie mögen Paprikahuhn mit Reis?«

Inzwischen hatten auch die Kinder bemerkt, dass etwas vor sich ging. Sie drängelten, um zu sehen, wer da an der Tür stand. »Geht rein, Kinder, macht unserem Gast Platz.« Bea scheuchte ihre Sprösslinge wie Gänse vor sich her.

»Wer bist’n du?«

Felix war der Neugierigste. Bea wusste, dass er sich als Mann im Haus für sie verantwortlich fühlte. Mit seinen sechs Jahren wirkte er, seit sein Vater das Weite gesucht hatte, manchmal etwas altklug, wenn er versuchte den Hausherrn zu markieren.

Aber bevor sie eingreifen konnte, hatte der Unbekannte ihrem Jungen schon die Hand hingestreckt. »Hallo, ich bin Ben. Ben Mondhofer. Und wer bist du?«

Mit feierlichem Ernst wurde die Vorstellung vollzogen.

»Ich bin Felix Berger und gehe in die erste Klasse.« Der ganze Stolz eines frisch gebackenen Grundschülers lag in seiner Stimme. »Das ist meine Schwester Tamara, die geht schon in die zweite Klasse. Und das da«, sein Blick wanderte nach unten, »ist Lisa. Die geht noch nirgends hin, weil sie noch zu klein ist. Und das da ist meine Mama, die Bea. Aber die kennst du ja schon.«

»Guten Tag, Bea.« Wieso bekam sie weiche Knie, wenn ein Fremder Bea zu ihr sagte? »Guten Tag, Tamara. Hallo Lisa. Schön, euch kennenzulernen.«

Ben war sichtlich bemüht, den gleichen Ernst in seine Stimme zu legen wie Felix. Nur die kleinen Fältchen um seine Augen zeigten Bea, dass die Situation ihn amüsierte. Ihre Neugier auf diesen Gast wuchs.

Welcher Mann war so verrückt, sich einfach bei einer wildfremden Frau zum Essen einzuladen? Was wollte er von ihr? Wieso war er nicht einfach abgezogen, als er gemerkt hatte, dass sie nicht seine Bea war? Schicksal, hatte er gesagt.

Sie schüttelte ein wenig den Kopf.

Ja, aber welche Frau war so verrückt, einen Wildfremden einfach ins Haus zu lassen? War sie denn von allen guten Geistern verlassen? Hatte sie überhaupt kein Verantwortungsbewusstsein mehr? Fast war sie so weit, einen Rückzieher zu machen. Aber wie konnte sie aus dieser Situation wieder rauskommen, ohne sich noch weiter zu blamieren? Ihr Kopf arbeitete fieberhaft, doch die Entscheidung wurde ihr abgenommen. Felix hatte die Hand von Ben geschnappt und zog ihn nun endgültig ins Haus.

»Komm, es gibt gleich Essen. Paprikahuhn, hmm, lecker. Magst du das?«

»Paprikahuhn ist mein Lieblingsessen.«

Flankiert von drei Kindern und einer überrumpelten Bea wurde Ben in die Küche geschoben.

»Du kannst hier sitzen. Das war früher der Platz von unserem Papa, aber der ist jetzt frei.«

Der Platz am Tisch oder in unserem Leben? Beides, schoss es Bea durch den Kopf.

Felix schob den Gast an das Tischende.

Frau Mau hob schläfrig den Kopf von der Decke neben der Heizung. Fast schien es, als beäugte sie den fremden Mann. Nach einer Weile beschloss sie wohl, dass alles in Ordnung sei, und rollte sich wieder zufrieden ein.

Bea nahm das als gutes Zeichen und besann sich endlich auf ihre Pflichten als Gastgeberin.

»Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Bier, ein Glas Wein, Wasser?«

»Ich mag am liebsten Saft mit Wasser!« Felix war heute wirklich in Fahrt.

»Fein, dann nehme ich das auch.« Ben zwinkerte Felix verschwörerisch zu. »Aber nur, wenn die Damen auch etwas nehmen«, hängte er noch gestelzt hinten dran.

Felix kugelte sich auf der Eckbank. »Die Tamara ist doch noch gar keine Dame!«, giggelte er und hielt sich den Bauch vor Lachen.

Tamara hatte bis jetzt dem ganzen Geschehen schüchtern zugeschaut. Als jetzt so plötzlich alle Aufmerksamkeit ihr galt, wurde sie puterrot im Gesicht. Schon wollte sie auf Felix losgehen, als Ben schnell einschob: »Also, ich finde schon. Jedes Mädchen ist auch ein klein wenig Dame.«

Im gleichen Augenblick schaute er nach unten und sah, dass die dritte Dame des Hauses genüsslich an seinen Schuhsenkeln lutschte. Der Moment war gerettet, Tamara entspannte sich wieder, setzte sich aber ein wenig aufrechter an den Tisch. Anscheinend war sie sich ihrer neuen Rolle als Dame bewusst.

Der Hähnchenduft lag verführerisch in der Luft. Zufriedenes Schweigen ergriff die Runde, während sich alle dem köstlichen Essen widmeten. Allerdings nicht sehr lange.

Inzwischen hatte auch Tamara ihren Mut und ihre Neugier wieder gefunden.

»Wer bist du denn eigentlich? Ein Freund von Mama? Woher kennt ihr euch?« Während sie auf die Antwort wartete, schob sie sich einen Löffel Reis in den Mund und kaute.

»Wir kennen uns bis jetzt nur vom Telefon und noch gar nicht lange«, kam Bea Ben zuvor. Sie wollte nicht, dass die Kinder die Geschichte hörten. Sonst käme raus, dass sie mit Armin Ärger hatte, und das wollte sie den Kindern auf keinen Fall antun. Die Kleinen hatten genug gelitten. Sie warf einen flehenden Blick in Bens Richtung, der an dessen blauen Augen hängen blieb.

Er nahm den Faden auf. »Deshalb bin ich ja auch heute bei euch. Um eure Mutter und natürlich auch euch kennenzulernen.« Er machte eine kurze Pause und schnitt etwas Hühnchen ab. Dann sprach er weiter: »Also, ich bin von Beruf freier Übersetzer und Autor. Jetzt wisst ihr schon mal, womit ich mein Geld verdiene.« Er schob sich das Hühnchen in den Mund und warf Bea einen Blick zu – die Information galt ihr. Sie spürte, dass er sie beruhigen und ihr klar machen wollte, dass sie keinen Psychopathen vor sich hatte. Die Situation war wirklich verrückt: Da saß ein wildfremder – wenn auch ausgesprochen attraktiver – Mann in ihrer Küche und plauderte ganz ungezwungen mit ihren Kindern, während sie alle gemeinsam das Lieblingsessen der Familie verspeisten. Was war nur in sie gefahren?

Andererseits: Vielleicht war das alles genau richtig so. Wenn das Leben mir einen tollen Mann vor’s Haus stellt, dachte Bea, wäre es doch wirklich blöd, die Tür nicht aufzumachen … oder?

»Wasch ischt ein Überschatzscher? Und ein Autor?«, fragte Felix mit vollem Mund.

»Übersetzer«, wiederholte Ben das für Felix neue Wort. »Ich übersetze Texte von fremden Sprachen ins Deutsche. Wenn jemand in England oder in Frankreich zum Beispiel ein Buch geschrieben hat und es hier in Deutschland verkaufen will, dann ist es besser, man übersetzt es. Dann können es alle lesen.« Er hielt kurz inne und überlegte, bevor er weiter erklärte: »Ein freier Übersetzer bin ich, weil ich keinen Chef habe, sondern selbst entscheide, welchen Auftrag ich annehme oder auch nicht.« Dann gab er Felix Zeit, damit er das Gehörte verdauen kannte.

Der hatte seine Stirn in Falten gelegt und schien angestrengt nachzudenken. »Und Autor?«, fragte er nach ein paar Sekunden.

»Ein Autor ist jemand, der Texte schreibt. Eigene Sachen. Das mache ich auch. Am liebsten schreibe ich über den Garten und über das Arbeiten mit Holz. Aber demnächst möchte ich über Tiere schreiben. Alpakas fände ich spannend.«

Volltreffer!

»Tiere? Toll.« Tamara war begeistert. Wenn es um Tiere ging, verlor sie alle Zurückhaltung.

Aber auch Felix und Bea waren Feuer und Flamme.

»Haben Sie denn schon veröffentlicht? Ich meine, vielleicht habe ich ja sogar ein Buch von Ihnen im Schrank stehen?« Bea war wirklich beeindruckt, besonders da sie eine begeisterte Hobbygärtnerin war.

»Das kann schon sein. Das bekannteste Buch bislang ist Der Gartenalmanach. Aber es sind noch einige mehr.«

»Was ist mit den Tieren?«, fragte Tamara. Sie war in ihrem Element und Bea sah ein, dass sie wohl kein ruhiges Gespräch über Gartenbücher würde führen können. Nicht, solange die Kinder dabei waren.

»Wir haben auch Tiere. Ganz viele.« Felix wollte nicht zurückstehen.

Selbst Lisa hatte mitbekommen, dass es um Tiere ging. »Mau«, sagte sie und zeigte auf Frau Mau.

»Genau.« Jetzt war Tamara wieder dran. »Das ist unsere Katze, Frau Mau. Aber wir haben auch noch Gottfried und Josef, unsere Meerschweinchen. Und den Flummi, den haben wir auch, na ja, manchmal.«

Felix mischte sich ein. »Ja, manchmal oft, immer wenn Melli keine Zeit für ihn hat. Dann hatte ich auch noch Herrn Frosch, der ist aber jetzt wieder weg. Wir haben ihn nur kurz behalten und dann wieder freigelassen. Willste die Meerschweinchen mal sehen?« Schnell kratzte er die letzten Krümel Reis auf seinem Teller zusammen und schob sie sich in dem Mund. Er war schon halb aufgesprungen, doch Ben schüttelte den Kopf.

»Kinder, langsam! Mir ist schon ganz düselig im Kopf. Das kann ich mir ja gar nicht alles auf einmal merken.« Er lachte. »Wer sind denn Flummi und Melli?«

»Also«, Felix holte Luft, »das ist doch ganz einfach. Melli ist die Freundin von Mama. Und Flummi ist Flummi. Ein goldener Riewer oder so ähnlich.«

»Meinst du Golden Retriever?«, hakte Ben nach.

»Genau, so heißt der. Der ist voll süß. Aber mit dem muss man jeden Tag laufen gehen. Immer. Deshalb will die Mama den nicht behalten.« Sein vorwurfsvoller Blick traf Bea.

»Genau.« Bea lachte. »Deshalb und weil er nun mal gar nicht uns gehört. Es ist Mellis Hund. Aber so oft, wie er bei uns zu Gast ist, weiß er das bestimmt nicht mehr.« Bea legte ihr Besteck aus der Hand und ließ zufrieden ihren Blick über die leeren Schüsseln und Teller schweifen. »Ich mache uns einen Kaffee, und Sie können mit den Kindern über die Tiere sprechen.«

»Jetzt helfen wir erst mal, was meint ihr?«, fragte Ben an Felix und Tamara gewandt. »Natürlich will ich noch mehr von euren Tieren hören. Ich erzähle euch auch gern von meiner Arbeit. Die Meerschweinchen will ich auch kennenlernen. Aber wir können eure Mutter doch nicht alles allein machen lassen. Wenn jeder anpackt, haben wir ganz schnell wieder Zeit zu plaudern.«

So hilfsbereit hatte Bea ihre Kinder noch nie erlebt. Üblicherweise waren Haushaltsarbeiten mit Murren und Diskussionen unterlegt. Aber heute?

Wer war dieser Ben, der so einen guten Einfluss auf ihre Kinder hatte? Lisa wurde für ihren Mittagsschlaf ins Bett gebracht, die anderen räumten die Küche auf, der Kaffee gurgelte und zischte durch die Maschine, und in kürzester Zeit saßen sie alle gemeinsam im Wintergarten. Im Kaminofen flackerte ein Feuer und strahlte behagliche Wärme aus.

»Für meine Recherchen muss ich in nächster Zeit öfter mal in den Zoo. Ich bin mit einem der Pfleger befreundet. Vielleicht könnt ihr ja mal mitkommen und beim Füttern helfen?«

Zwei Paar selige Kinderaugen strahlten ihn an. Hoffentlich waren das keine leeren Versprechungen, unkte das Muttertier in Bea. Ihre Kinder hatten wirklich schon genug Enttäuschungen erlebt. Meine Güte Bea, bist du misstrauisch geworden, meldete sich ihre innere Stimme energisch zu Wort und rief sie zur Ordnung. Nun gib dem Knaben doch mal ’ne Chance. Wenn du immer gleich abblockst, wird das nie was. Bis jetzt hat er sich doch wirklich ganz gut geschlagen. Bea gehorchte der Stimme und entspannte sich wieder.

»Gehen Sie eigentlich immer in Socken?« Sein Blick war an ihren Füßen hängen geblieben. Wie gut, dass nicht Sommer war. Da verzichtete Bea nämlich auch auf Socken und die Füße waren mehr oder weniger dauerschwarz, und sie konnte sie schrubben, wie sie wollte, zehn Minuten später sahen sie wieder aus wie vor dem Waschen.

»Eine meiner Macken. Wenn ich es irgendwie vermeiden kann, dann zieh ich keine Schuhe an.« Sie lächelte ihn gespannt an. Armin hatte ihr oft Szenen gemacht, wegen der schuhlosen Füße. Er fand es unschicklich, barfuß zu laufen.

»Ach was, Macke. Barfuß zu laufen ist doch sehr gesund. Ich frage mich ohnehin immer, wie Frauen in diesen engen Stöckeldingern laufen können. Die müssen doch ständig Schmerzen haben.«

Beas Schuhhasserherz hüpfte vor Freude. Ein Mann mit Verstand, unfassbar. Ben aber war schon beim nächsten Thema.

»Wie wäre es, wenn wir nächsten Sonntag Schlittenfahren gingen?« Er sprühte vor Lebensfreude und das freudige Indianergeheul ließ keinen Zweifel an der Zustimmung aufkommen.

»Da hab ich ja wohl gar keine Wahl.« Wenn sie nicht die ganze Mannschaft gegen sich aufbringen wollte, konnte sie die Einladung nicht ablehnen, auch wenn sie sich etwas überrumpelt fühlte. Also ergab sie sich lachend dem Mehrheitsbeschluss.

Auf Dauer waren selbst spannende Erwachsene langweilig, Felix und Tamara hielten es nicht mehr am Tisch aus. Sie gingen spielen und tobten kurz darauf im Garten. Über Nacht hatte es geschneit, und die Kinder wirbelten die dünne Schicht Pulverschnee auf, dass es stob. Die plötzliche Stille bei Tisch machte Bea verlegen. Sie wusste nicht, wie sie mit dem immer noch fremden Mann umgehen sollte.

Im täglichen Leben stand sie ihre Frau ohne Probleme. Sie war lustig, gesellig und immer für ein Späßchen zu haben. Sobald ein männlicher Zeitgenosse ihr gefiel, verlor sie leider ihr Selbstbewusstsein. Klar, sie hatte ja auch nie Gelegenheit gehabt, das zu üben. Armin war ihr erster Freund gewesen. Seit sie denken konnte, hatte es nur ihn gegeben.

Erst seit er sie verlassen hatte, bemerkte sie überhaupt, dass es noch andere männliche Exemplare gab. Mit Verwunderung hatte sie festgestellt, dass die auch durchaus Gefallen an ihr fanden.

Während sie versuchte ihre Verlegenheit zu überspielen, ging Ben ganz ungeniert mit ihr um. Für ihn gab es anscheinend keine Scheu. Oder er hatte Übung im Umgang mit Frauen.