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In unserer Stadt kreiste die Vermutung, dass es auf dem jährlichen Kostümfest eines steinreichen Unternehmers, hoch her gehen sollte. Das Fest sollte nach Aussagen vieler Bürger, im wahrsten Sinne des Wortes, ein geiles Fest sein. Die neunzehnjährige Julia Koch wollte es genauer wissen. Da die Eltern ihrer besten Freundin Claudia, die Gastgeberfamilie waren, schmuggelte Claudia ihre Freundin Julis heimlich auf die Gästeliste, und so bekam sie auch eine Einladung für das Fest mit der Post zugeschickt. Ohne dass ihre Eltern es mitbekamen, besorgte sie sich heimlich ein Prinzessinnen-Kostüm für dieses Fest. Am besagten Abend zog sie sich bei ihrer anderen Freundin Paula um und ließ sich mit dem Taxi zu der Festlichkeit fahren. Dort angekommen, war sie erstaun über den Prunk und die Größe des Festes. Champagner und Kaviar, das waren die Hauptnahrungsmittel auf diesem Fest für diesen Abend. Julia blieb nicht lange allein und so gesellte sich ein Gardeoffizier zu ihr und versuchte mit allen Tricks, näher an sie heranzukommen. Sie wimmelte ihn immer wieder gekonnt ab, obwohl es ihr schwerfiel, denn er hatte etwas in ihr ausgelöst. Nach Mitternacht sollte laut Ankündigung des Gastgebers, das Fest einen anderen Verlauf nehmen, und einen sexistischen Tatsch bekommen. Claudia freute sich schon darauf, aber es kam dann doch anders. Sie erlebte eine schreckliche Überraschung, die ihr, zum Verhängnis wurde. Auf dem Fest traf sie unerwartet auf ihre Eltern, die Julia bei ihrer Freundin Paula vermuteten, weil sie angeblich mit ihr lernen und bei ihr auch schlafen wollte. Ihr Vater ordnete an, dass sie noch vor Mitternacht die Festlichkeiten verlassen sollte, worüber sie sich sehr ärgerte. Und wieder kam es anders. Das Schicksal wollte es, dass sie doch den Ablauf des Festes nach Mitternacht mitbekommen sollte. Und sie bekam alles aus nächster Nähe mit, ohne dass die anderen sie bemerkten. Ein alter Mann in einer Generalsuniform half ihr dabei. Welche Tricks die Mädchen angewendet hatten, um Julia auf das Fest zu schleusen, wie sich ihre Eltern verhielten und welche Tricks Julia dann angewendet hatte, um doch an dem Fest, auch nach Mitternacht, teilnehmen zu können, das können sie hier selbst erlesen.
Viel Spaß beim Lesen
Anne Simon
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Am kommenden Wochenende findet es endlich statt, das alljährliche Kostümfest, aus Anlasses des Rheinischen Karnevals.
Es ist das geilste Kostümfest in der ganzen Stadt und alle wollen dazu eingeladen werden.
Die Leute reißen sich darum, endlich einmal daran teilnehmen zu dürfen, und wer es bisher tat, der stieg im Ansehen der Bürger.
Das Fest ist wirklich geil, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes!
Ich selbst habe noch nie daran teilgenommen, und das Wenige, das ich davon weiß, es wurde mir erzählt oder kursiert als Gerücht, im Bekanntenkreis.
Bei der Bundeswehr sagt man dazu:
„Obergefreiter Dienstweg!“
Eine Einladung zu bekommen, das ist so gut wie ausgeschlossen, es sei denn, man hat eine Freundin, die eine der Töchter des Gastgebers ist.
Claudia, meine Freundin, sie hat selber noch nie daran teilnehmen dürfen, das hatten ihre Eltern ihr immer verboten, was die ganze Angelegenheit natürlich noch viel geheimnisvoller machte und natürlich auch noch viel spannender.
Claudia hat, durch Zufall, die Einladungsliste auf dem PC des Sekretärs ihres Vaters gesehen und hat, als der Sekretär gerade einmal nicht im Raum war, kurzer Hand, meinen Namen und meine Anschrift auf die Liste gesetzt.
Ja, und heute kam meine Einladung mit der Post an.
Mit viel Glück hatte ich die Post abgefangen und den Brief heimlich zur Seite getan.
Mein Gefühl hatte mir zugeflüstert, es wäre besser wenn Papa und Mama nichts davon erfahren würden, sie würden bestimmt damit nicht einverstanden sein.
Ich glaube, das war jetzt für den nicht eingeweihten Leser, etwas viel und auch etwas Durcheinander, was ich bisher hier niedergeschrieben habe, deshalb noch mal ganz langsam von Anfang an:
Ich heiße Julia Schnitter, in meiner Schule in Hannover nennen mich die meisten nur kurz „Jule“.
Claudia, die mir das jetzt ermöglichte, dass ich eine Einladung bekommen habe, sie ist meine beste Freundin und gleichzeitig auch Tochter des Gastgebers dieser mysteriösen Party.
Ihre Eltern sind reich, sehr reich, ja sogar stink reich, aber Claudia ist trotzdem superokay und nicht abgehoben wegen des Reichtums ihrer Eltern und auch kein bisschen eingebildet.
Mein Papa kennt die Eltern von Claudia sehr gut, sie haben irgendwas Geschäftliches miteinander zu tun.
Vor einiger Zeit waren meine Eltern dort bei Claudias Eltern zum Diner eingeladen, meine Mama war sprachlos, und das will schon etwas heißen, wenn es ihr die Sprache verschlug.
Claudias Eltern wohnen in Langenhagen, in einem riesigen Haus mit großer Anlage, sagt sie, es glich eher einem Palast.
Von der Straße aus kann man nichts sehen, außer einer hohen Mauer und einen riesigen Park dahinter.
In diesem gut abgeschirmten Haus findet jedes Jahr vor Fasching, ein sehr privates Kostümfest statt mit lauter geladenen Gästen.
Es waren alles Geschäftsfreunde und sehr gute Bekannte, die sich über eine Einladung freuen konnten.
Niemand wusste darüber etwas Genaues, aber man sagte, das Fest endet immer in einer wilden ungezügelten Orgie, was auch immer man sich darunter vorstellen konnte.
Die ehemaligen Besucher schwiegen eisern und sprachen nicht darüber, denn es würde sie von dem nächsten Fest ausschließen, was sie natürlich absolut nicht wollten.
Allein das Wort Orgie regt meine Fantasie unheimlich an, denn es war ein verruchtes Wort.
Es klingt wirklich verrucht, verboten und wahnsinnig aufregend, sprechen sie das Wort mehrmals aus und sie werden es feststellen, dass ich recht habe.
Claudia sagte, sie wollte unbedingt mitmachen, aber ihre Eltern, die sonst kein bisschen streng zu ihr sind, sie lehnen das jedes Mal kategorisch ab und sperrten sie aus.
Dann hatte Claudia die zündende Idee, mich heimlich einzuschmuggeln, um Licht in das Dunkle zu bringen.
„Wie willst du das anstellen“, hatte ich sie gefragt, nachdem sie es mir mitgeteilt hatte.
„Ich schaff das schon, lasse es mich mal machen, ich muss nur an den PC von Papas Sekretär ran kommen, wenn der gerade nicht da ist, dann schreibe ich dich einfach auf die Gästeliste, das merkt keiner, denn hinterher liest sich die keiner mehr durch!“
Na ja, und heute ist es halt passiert, sie hatte es geschafft und ich habe die schriftliche Einladung mit der Post bekommen.
Für meine Eltern habe ich schon alles klar gemacht, ich hatte ihnen beigebracht, dass ich an diesem Abend, bei meiner Freundin Paula sei, wir wollten gemeinsam für das College lernen, und dann würde ich auch bei ihr schlafen.
Das wichtigste im Moment, das war dann jetzt noch mein Kostüm.
Ich war bei einem Kostümverleih und habe mir welche angesehen, schöne und nicht schöne, fesche und frivole.
Das Prinzessinnenkostüm, das ich mir ausgesucht hatte, es saß perfekt, aber es war mir viel zu teuer, mit meinem Taschengeld konnte ich es nicht stemmen.
Da Claudia unbedingt wollte, dass ich hingehen soll, wollte sie mir die Hälfte der Leihgebühr dazu gegeben, sonst wäre es aus gewesen.
„Unter einer Bedingung“, hatte sie dann gesagt.
„Du erzählst mir hinterher, jedes auch noch so kleine Detail, ich will alles wissen, aber wirklich auch alles von diesem Fest.“
„Ganz egal, wie pikant es auch ist, ich will alles wissen und hinterher so schlau sein, als wäre ich selber dabei gewesen.“
Natürlich habe ich ihr das auch versprochen, wir waren doch immerhin die besten Freundinnen.
Also, das Kleid habe ich, und jetzt kann ich es kaum erwarten, dass ich es anziehen kann.
Meine andere Freundin Paula, sie wurde von mir in unseren Plan eingeweiht und sie hatte mir sofort angeboten, ich könnte mich bei ihr umkleiden und für das Fest fertig machen.
So war auch dieses Problem zu meiner Zufriedenheit gelöste.
Claudia wollte wissen, wie ich an diesem Abend vorgehen wollte, und ich erklärte ihr, was ich mit Paula ausgemacht hatte.
„Die andere Freundin Paula, sie hat mir für diesen Abend das Alibi für meine Eltern verschafft, und bei ihr werde ich mich auch umziehen, bevor ich auf das Fest gehe“, erklärte ich Claudia und sie nahm es zufrieden zur Kenntnis.
„Von dort aus fahre ich dann mit einem Taxi zum Kostümfest“, erklärte ich ihr weiter.
Ich war schon so schrecklich aufgeregt und die Zeit, sie ging für mich viel zu langsam vorbei, die ganze Woche zog sich hin, wie Kaugummi.
Meine innere Unruhe fiel sogar meinen Eltern auf und ich muss mir eine Ausrede einfallen lassen, warum ich so ruhelos und aufgedreht war.
Aber jetzt ist es geschafft, ich habe auf meinem Zimmer mein Zeug gepackt und radelte zu meiner Freundin Paula, zu der ich das Kostüm bereits vor zwei Tagen hingebracht hatte.
„Bist du sicher, dass du da auch wirklich hin willst“, fragte Paula und sah mich fragend an.
„Du weißt doch, was die Leute darüber reden?“, versuchte sie mir noch einmal klar zu machen.
„Ich weiß nicht, wie es mit deinen Erfahrungen in Sachen Sex ausschaut, bis auf das, was du mir erzählt hast, also eine Expertin bist du darin bestimmt nicht!“
Ich überlegte einen Moment, bevor ich Paula antwortete:
„Du hast natürlich vollkommen recht, und im Grunde ist es eine total verrückte Idee, da hinzugehen, aber ich bin auch etwas neugierig, ob das stimmt, was die Leute so sagen.“
Allmählich kamen in mir doch Zweifel hoch, oder war es die Angst, die sich in mich schlich?
In Wahrheit war es ja Claudias Idee, aber jetzt ist alles schon soweit geregelt, dass ich ja eigentlich nicht mehr kneifen kann, ohne als Feigling zu gelten.
Ein Feigling wollte ich auf keinen Fall sein.
Also Paula, bringe mich jetzt im letzten Augenblick nicht noch zum Zweifeln.
„Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, da muss ich gestehen, dass der Gedanke, an dieses verruchte Fest, mich jetzt schon ganz fickerig macht, und ich bin noch nicht einmal dort.“
„Also, dass dich das fickerig macht, das kann ich auch verstehen, trotzdem bewundere ich deinen Mut, ich glaube, ich könnte das nicht.“
„Komm, lass uns jetzt anfangen, dich zu Recht zu machen, die Uhr läuft weiter.“
Die nächsten zwei Stunden verbringen wir mit Anprobe, Haare frisieren, schminken, alles verwerfen, um dann sofort wieder von vorne zu beginnen.
Wie viele Male wir das gemacht haben, das kann ich nur schätzen.
Doch schließlich stand ich fix und fertig vor dem Spiegel und bestaunte mich.
War ich das wirklich da im Spiegel?
„Als kleines Mädchen hatte ich immer von solch einem Kleid geträumt, denn ich wollte immer die schönste Prinzessin sein.“
„Ich auch“, begeistert sich Paula an meinem Aussehen, „aber heute bist du es wirklich“, sagte sie neidlos.
„Prinzessin ist der schönste Beruf“, sagte ich und lächelte in den Spiegel.
„Deswegen wollte ich auch immer eine Prinzessin sein, aber etwas ganz anderes, Julia, hast du schon einmal auf die Uhr gesehen, dein Taxi muss jeden Moment hier sein, es wird Zeit für dich, wo ist dein Mantel?“
Ich sprang auf, griff nach meinem Mantel und der Handtasche, als es auch schon an der Haustür klingelte.
Der Taxifahrer macht ein erstauntes Gesicht, als er mich erblickte, aber dann begriff er, dass ich zu einem Kostümfest gebracht werden möchte.
Als ich ihm die Adresse nannte, pfiff er anerkennend und fuhr los.
Unterwegs sah er oft in den Rückspiegel und sagte dann:
„So sehen also die bevorzugten Gäste aus, sexy und hübsch!“