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"Das Land der traurigen Orangen" lässt Menschen zu Wort kommen, die die Folgen der Gründung des Staates Israel erlebten. Auch der Autor ist einer von ihnen. Ghassan Kanafani war zwölf Jahre alt, als die Familie 1948, während des ersten arabisch-israelischen Krieges, flüchtete und das palästinensische Volk sich über verschiedene Länder zerstreute. Mit seinem sensiblen Schreiben, seinem Intellekt und seiner besonderen Wortgewalt trat Kanafani für die Rechte der Palästinenserinnen und Palästinenser ein. Die thematischen Schwerpunkte der in diesem Band vereinigten Kurzgeschichten sind der Verlust des Landes, der vergebliche Widerstand dagegen, die Vertreibung, die Flucht und das Lagerleben im Exil.
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Seitenzahl: 142
Veröffentlichungsjahr: 2015
Der Autor
Ghassan Kanafani, 1936 in Akka (Palästina) geboren und 1972 in Beirut einem Bombenattentat zum Opfer gefallen, gilt als der bedeutendste Autor des palästinensischen Widerstandes. Sein literarisches Werk ist eng mit seinem Lebenslauf und der politischen Entwicklung in und um Palästina verbunden; es ist das Werk eines Schriftstellers und politischen Aktivisten, eines scharfsinnigen Literaturkritikers und engagierten Historikers.
Der Übersetzer
Hartmut Fähndrich, geboren 1944 in Tübingen. Studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Islamwissenschaft in Deutschland und in den Vereinigten Staaten. Seit 1972 in der Schweiz, seit 1978 Lehrbeauftragter für Arabisch an der ETH Zürich. Für Presse und Rundfunk tätig.
E-Book-Ausgabe 2015
Copyright © 1983 by Lenos Verlag, Basel
Alle Rechte vorbehalten
Cover: Anne Hoffmann Graphic Design, Zürich
www.lenos.ch
ISBN 978 3 85787 909 8 (EPUB)
ISBN 978 3 85787 910 4 (Mobipocket)
Das Land der traurigen Orangen
Damals war er ein kleiner Junge
Das Maschinengewehr
Der Mann, der nicht starb
Die Eule in einem fernen Zimmer
Etwas, was bleibt
Ein Bericht aus Ramla
Ein Bericht aus Tira
Ein Bericht aus Gasa
Das gestohlene Hemd
Der Kuchenverkäufer
Wände aus Eisen
Der Horizont hinter dem Tor
Nachwort von Hartmut Fähndrich
Als wir Jaffa in Richtung Akka verliessen, war das an sich nichts Schlimmes. Es ging uns wie allen, die alljährlich das Opferfest in einer anderen Stadt verbrachten. Die Tage in Akka verliefen ganz wie gewohnt. Ich, der ich damals noch ein kleiner Junge war, genoss wohl jene Tage ganz besonders, weil ich schulfrei hatte… Wie dem auch sei, in der Nacht des grossen Angriffs begann alles klarer zu werden. In jener schrecklichen Nacht, in der die Männer grimmig schweigend, die Frauen betend dasassen. Wir, du und ich und die anderen Kinder unseres Alters, waren zu klein, um wirklich zu verstehen, was das alles bedeutete. Doch in jener Nacht begannen die Vorgänge klarer zu werden, und am Morgen, nachdem die angreifenden Juden sich unter Drohungen zurückgezogen hatten, stand ein grosser Lastwagen vor unserer Haustür.
Fieberhaft wurde von allen Seiten Bettzeug daraufgeworfen. Ich stand, an die Hauswand gelehnt, und sah deine Mutter auf den Wagen steigen, dann deine Tante, dann die Kinder. Dein Vater setzte auch dich und deine Geschwister ins Auto, oben aufs Gepäck. Dann nahm er mich und hob mich hinauf in den Metallkorb über dem Fahrerhaus, wo mein Bruder Rijad schon sass. Und bevor ich es mir noch richtig bequem gemacht hatte, fuhr das Auto los. Nach und nach verschwand unser geliebtes Akka, während wir auf kurviger Strasse in Richtung Kap Nakura fuhren.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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