Das liebe Geld - Kate Northrup - E-Book

Das liebe Geld E-Book

Kate Northrup

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Beschreibung

Der liebevolle Weg zur Unabhängigkeit vom Geld Kate Northrup zeigt auf humorvolle und nachvollziehbare Weise, wie man mit Geld richtig umgeht. Bei ihr ist der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit auch der Schlüssel zur existenziellen und spirituellen Freiheit. Es kommt nicht darauf an, wieviel man hat, sondern wie man es für die Selbstentfaltung nutzt. In die eigene Kraft kommen, auch finanziell erlernbar mit einleuchtenden Beispielen und in kleinen, achtsamen Schritten. Mit Geld muss man umgehen wie mit einem Partner, rücksichtsvoll, umsichtig und nicht zuletzt liebevoll. Praktische Vernunft ist ebenso wichtig wie die richtige emotionale Einstellung. Nur wer sein Leben und sich selbst liebt, kann auch mit seinem Geld klarkommen. Dieses Buch will nicht erklären, wie man reich wird, sondern wie man den Weg des Geldes so geht, dass man seine Lebensträume realisiert.

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Kate Northrup

Das liebe

Geld

Sei nett zu ihm, dann ist es immer bei dir

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Daniela Graf

Für meinen Mann Mike –

durch seine Hilfe ist unser ganzes gemeinsames Leben eine Liebesgeschichte.

L·E·O Verlag ist ein Imprint der Scorpio Verlag GmbH & Co. KG, herausgegeben von Michael Görden Published by Arrangement with Hay House Inc., Carlsbad, CA Die Originalausgabe ist erstmals 2013 bei Hay House Inc. erschienen. Titel der amerikanischen Originalausgabe: Money – A Love Story

1. eBook-Ausgabe 2014 © 2013 by Kate Northrup © der deutschen Ausgabe 2014 by L·E·O Verlag in der Scorpio Verlag GmbH & Co. KG, Berlin · München Umschlaggestaltung: Torge Niemann, WRAGE Typografie und Satz: BuchHaus Robert Gigler, München Konvertierung: Brockhaus/Commission ePub-ISBN: 978-3-95736-002-1

Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten. Alle Rechte vorbehalten.

www.leoverlag.de

eBook-Herstellung und Auslieferung:

INHALT

Vorwort

Einleitung

Ein Test rund ums liebe Geld

Kapitel 1: Was hat denn das mit Liebe zu tun?

Kapitel 2: Es geht nicht um Geld

Kapitel 3: Woo-Woo & Cha-Ching

Kapitel 4: You’ve Got You, Babe!

Kapitel 5: Was Sie tun können, um besser aufzupassen

Kapitel 6: Sie schulden sich was

Kapitel 7: »Wohlfühl«-Finanzplanung

Kapitel 8: Wahre finanzielle Freiheit

Nachwort: Mal ernsthaft – worum geht es hier eigentlich?

Bücher

Websites

Danksagung

VORWORT

Christiane Northrup, M.D., Autorin von Frauenkörper – Frauenweisheit

Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich zusammen mit Kates Vater unseren Finanzberater traf – gleich nach Kates Geburt. Ein neues Baby bedeutete, dass es an der Zeit war für etwas Immobilienplanung. Ich betrat die Hallen eines ehrwürdigen Finanzgebäudes, (das inzwischen nicht mehr existiert) – und fühlte mich ziemlich unwohl, so direkt nach der Geburt, etwas verlottert, dick und altbacken. In den Armen hielt ich meine winzige Kate.

Unser Broker trug – im krassen Gegensatz zu mir – einen maßgeschneiderten Anzug mit weißen Ärmelaufschlägen und edlen Manschettenknöpfen. Er war ein Bild modischer Eleganz.

Die Büros waren mit kostbarem Walnuss- oder Kirschbaum parkettiert, und alles versprühte den Duft des großen Geldes. Es gab keinerlei Zettel auf seinem Schreibtisch. Makellos. Perfekt. Kahl. Er sprach fast ausschließlich nur mit meinem Ehemann. Und das ganze Gespräch drehte sich darum, wie viel Geld wir zurücklegen müssten, um im Ruhestand ein bestimmtes Einkommen zu haben. Für mich hörte sich das alles in etwa so an:

»Am besten halten Sie sich ab jetzt bei allen Dingen, die Ihnen im Leben Freude machen und Geld kosten, rigoros zurück. Nun heißt es knapsen und sparen. Und zwar für die nächsten 30 Jahre. Dann – und nur dann – werden Sie in der Lage sein, ein gutes Leben zu führen, wenn Sie Rentner sind.« Das klang für mich wie: »Legen Sie Ihr Leben erst mal auf Eis. Verschieben Sie Ihr Leben auf später.« Es gab nichts in der gesamten Unterhaltung, das für meine Seele oder für meinen Glauben an die Fülle des Universums irgendeinen Sinn ergab. Nichts mit Freude oder Lebensqualität. Kein Platz mehr für Emotionen oder übersprühende Lebensfreude.

Ich fühlte mich irgendwie unwürdig und minderwertig verglichen mit diesem perfekt angezogenen Typen und seinem Team. Die ganze Situation war ziemlich einschüchternd. Wenn so die Finanzwelt war, wollte ich damit nichts zu tun haben.

Natürlich folgte ich damit unbewusst den finanziellen Verhaltensmustern meiner Familie und trat in die Fußstapfen meines Vaters. Er war immer sehr überschwänglich gewesen, voller Energie und hatte als Zahnarzt gutes Geld verdient. Doch als er mit 68 Jahren ganz plötzlich verstarb, ließ er meine Mutter ohne irgendwelchen finanziellen Sicherheiten zurück. Glücklicherweise sprangen meine Brüder ein und retteten die Situation, sodass sie tatsächlich die Farm behalten konnte! Wenn ich jetzt zurückblicke, erkenne ich, dass Kates Vater die Rolle meiner Mutter übernommen hatte (die sich ständig Sorgen wegen Geld und der Steuern machte), während ich das Erbe meines Vaters angetreten hatte, der immer unbeschwert Geld ausgegeben hatte, ohne groß an die Zukunft zu denken.

Aber es gibt noch eine andere Ebene, die wir alle bei dieser ganzen Geldgeschichte bedenken sollten – und das ist die Ebene, um die es in Das liebe Geld geht. In der westlichen Kultur wurde lange an der Vorstellung festgehalten, dass Sparsamkeit und Genügsamkeit eng mit Moral verknüpft sind. Je weniger man ausgibt, desto heiliger ist man. Und wenn man sich schöne Dinge und ein tolles Leben wünscht, ist man eben nicht so moralisch und rechtschaffen wie der Geizkragen von nebenan.

Dieser Glaube stammt noch von den Puritanern, und dagegen wollten mein Vater und ich uns wehren. Aber es ist sinnlos, gegen einen Glaubenssatz zu rebellieren, von dem man gar nicht weiß, dass man ihn hat. Die Kraft, die es braucht, um die eigene Liebesgeschichte zum Geld zu entwickeln, beginnt mit der wohlwollenden Überprüfung des eigenen Verhaltens und der eigenen Glaubenssätze, sodass eine Wandlung stattfinden kann.

Inzwischen darf ich mich voller Freude »finanziell mündig« nennen. Und ich genieße es sehr, dass ich bei der Heilung der finanziellen Erblinie meiner Tochter dabei sein darf, die natürlich eng mit meiner eigenen verbunden ist. Besonders viel Vergnügen hatte ich beim Lesen der Abschnitte, wegen denen Kate besonders nervös war: die über ihre familiären Altlasten zum Thema Geld und unsere gemeinsame Geschäftsgeschichte. Sei unbesorgt, Kleines. Du hast einfach nur die Wahrheit erzählt – und das auf eine sehr liebe- und stilvolle Weise. Und das ist gar nicht so einfach, bei Themen, die so emotionsgeladen sind wie Geld, Scheidung und die eigenen Eltern. Stichwort Familiengeheimnisse!

Aber wir haben nun mal alle eine vererbte Einstellung zum Geld. Und offen und frei über Geld zu sprechen, ist in den meisten Familien einfach nicht üblich. Da braucht es Mut – und den Willen, das eigene Bewusstsein zu diesem Thema zu klären und wenn nötig zu verändern. Dieses Buch in den Händen zu halten, ist für mich fast so, als würde ich mein eigenes Enkelkind in den Armen wiegen. Das Erste, was ich nach dem Lesen der Einleitung machte, war der »Test rund ums liebe Geld«. Und meine Punktzahl war sehr hoch. Über 30 – ein Zeugnis dafür, wie weit ich seit den Tagen meiner finanziellen Ignoranz gekommen war, die ja der Nährboden für Kates finanzielle Erziehung war.

Und nun hat sich aus der Asche dieser Erblasten ein wunderschöner weiblicher Phönix erhoben! Das liebe Geld begegnet dem Thema Finanzen mit liebevollem Verständnis und Mitgefühl.

Das Buch ist voller Emotionen, tiefer Bedeutung und Lebenskraft. Es ist angefüllt mit dem, was Catherine Ponder »strahlende göttliche Substanz« nennt. Es ist die Energie, die hinter allen manifestierten Formen steckt. Die Energie, die Welten erschafft. Die Energie des Wohlstands, der Freude und der Fülle. Die weibliche Energie all der Dinge, für die es sich zu leben lohnt.

Das liebe Geld beinhaltet natürlich auch sehr praktische und einfache Methoden, um Ihre eigenen vererbten finanziellen Muster zu heilen. Ich habe beispielsweise Folgendes getan, um mich von meinen Erblasten zu befreien und die Prägungen von Scham und Schande zu heilen, von denen ich eingangs sprach, ohne diese an meine Töchter weiterzugeben. Gleich nach meiner Scheidung und während meiner Reise in die finanzielle Mündigkeit, nahm ich meine Töchter (damals in ihren späten Teenager-Jahren) in genau dieselben finanziellen Situationen mit, in denen ich mich immer so unzulänglich gefühlt hatte. Ich wollte, dass sie mein »Finanzteam« treffen – meinen Buchhalter, meinen Anwalt, meinen Bankier, meinen Finanzberater. Ich wollte, dass sie wissen, dass die Leute, die in der Finanzbranche arbeiten, von ihnen angeheuert werden, um für sie zu arbeiten – und nicht andersherum. Meine Töchter sollten sich in den heiligen Finanzhallen auf keinen Fall so macht- und wertlos fühlen wie ich damals. Vielmehr wollte ich, dass sie in finanziellen Fragen Unterstützung erfahren würden. Sie sollten spüren, dass ihre eigenen individuellen Werte respektiert werden. Ich wollte nicht, dass sie sich kritisiert oder dumm oder sonst irgendwie schlecht fühlen, wenn es um ihr Geld ging. Und ich ließ sie übrigens auch (mit Stolz!) wissen, dass ich drei verschiedene Buchhalter ausprobiert hatte, bevor ich den für meine Bedürfnisse perfekten gefunden hatte. Die ersten beiden hatten mich wie ein dummes, kleines Mädchen behandelt. Die konnten mir mal den Buckel runterrutschen! Und den Broker, der so gar nicht daran interessiert war, mit mir zu sprechen als Kate noch ein Baby war – aber umso mehr nach meiner Scheidung und moderatem finanziellen Erfolg – den habe ich natürlich auch gefeuert. Und hier ist nun die ganze Wahrheit. Unsere Beziehung zum Geld beeinflusst unsere Gesundheit sehr stark – besonders die Gesundheit des zweiten Chakras – also unsere Fortpflanzungsorgane, die Blase, Teile des Darms sowie den unteren Rücken. Über viele Jahre war ich als Gynäkologin Augenzeugin, wie sehr die weibliche Gesundheit von Geld-, Sex- oder Machtproblemen angegriffen wird – den typischen Energien des zweiten Chakras.

Die Beckengesundheit der Frau ist beispielsweise meist gut, wenn sie ihre Finanzen unter Kontrolle hat. Anders sieht es aus, wenn sie von den Geldern anderer abhängig ist oder sich unwürdig fühlt, mehr Geld für ihre Arbeit zu erhalten.

Ein weiteres gesundheitliches Risiko für eine Frau ist die Unfähigkeit, eine Beziehung zu beenden, in der Missbrauch eine Rolle spielt – aus Angst, es finanziell allein nicht zu schaffen.

Um es kurz zu machen, es gibt eine ganze Menge Begründungen dafür, dass Das liebe Geld eigentlich ein Buch über Gesundheit ist. Wenn die eigenen Finanzen gesunden, wird es auch viel einfacher, körperlich fit zu sein. Um es ganz deutlich zu sagen: Bei mir persönlich hatte sich in den letzten drei Jahren meiner Ehe ein riesiger Tumor in meiner Gebärmutter entwickelt. Diese Geschwulst bezeugte die Tatsache, dass die Energien meines zweiten Chakras damals aus der Balance geraten waren. Und deshalb finde ich es so großartig, dass meine Tochter, die den Zusammenhang zwischen Glaubensfragen und Gesundheit kennt, ihren eigenen vererbten Geldengrammen direkt ins Auge geblickt hat. Und ich bin stolz, dass sie dann diese Ödnis mit Liebe und Zärtlichkeit in eine Oase von Achtsamkeit und praktischer Weisheit verwandelt hat. Durch die Augen meines Kindes bin ich in der Lage zu sehen, wie weit auch ich gekommen bin – vom finanziellen Terror in die finanzielle Freiheit. Und das Resultat ist, dass meinen Enkeln – und vielleicht auch Ihren Kindern und Enkeln – Mittellosigkeit und Geldsorgen erspart bleiben. Und genau wie ich und meine Tochter können auch Sie ihre Beziehung zum Geld in eine Liebesgeschichte verwandeln. Und das wird nicht nur sie positiv beeinflussen, sondern auch jeden, der mit Ihnen in Kontakt kommt.

Und nun zu dir, Kate. Ich kann nur sagen: Toll gemacht! Ich bin so stolz auf dich, dass ich platzen könnte.

EINLEITUNG

Jeder der behauptet, er habe keine Probleme mit Geld, lügt – oder vielleicht leidet derjenige auch einfach an Wahnvorstellungen. Geld ist so allgegenwärtig in unserem Leben und gleichzeitig wird so selten auf einer tieferen Ebene darüber diskutiert, dass wir gar nicht begreifen, welchen Einfluss es auf uns hat.

Wissen Sie, das eigentliche Problem beim Geld ist, dass es eigentlich für etwas ganz anderes steht. Im Grunde tauschen wir Geld für die Dinge ein, die wir wollen, die in unseren Augen einen gewissen Wert haben. Die Wirtschaft ist einfach ein System, bei dem Werte ausgetauscht werden. Geld ist an und für sich gar nichts wert. Es ist nur das, was Geld repräsentiert, das diesen ganzen Kram so kompliziert macht.

Für einige steht Geld für Liebe. Für andere wiederum für Komfort, Genuss oder Vergnügen. Und für wieder andere bedeutet Geld einfach Glück. Und diese Zuordnung von Werten bringt genau die gleichen Emotionen mit sich – wie alle anderen Beziehungen auch. Und darum habe ich dieses Buch auch Das liebe Geld genannt.

Ich bin mir sicher, dass einige beim Lesen dieses Titels entsetzt sein werden – dass ich Geld und Liebe in einem Atemzug erwähnt habe. Man kann ja schon durch die bloße Andeutung, dass Geld irgendetwas mit Liebe zu tun haben könnte, gehörig anecken.

Ich bin mir allerdings so sicher, dass das Wirrwarr unserer Geldnöte sehr wohl mit Liebe zu tun hat (und kaum mit irgendetwas anderem), dass ich es sogar auf dem Buchcover stehen haben wollte. Ich muss erst noch jemanden treffen, der nicht irgendwie emotionsgeladen wird, sobald es um Geld geht.

Ob man nun mehrere Millionen Dollar oder nur ein paar davon hat – Geld hat eine ziemliche Bedeutung für nahezu jeden in unserer Kultur.

Doch obwohl Geld für viele ein so schwieriges Thema ist, kann man nahezu nirgends auf diesem Planeten überleben, ohne irgendwie am Wirtschaftssystem teilzunehmen. Deshalb ist es an der Zeit, dass wir diese ganze Geschichte mit dem Geld ein für alle Mal klarstellen. Die meisten Leute, die sich ihre Geldprobleme eingestehen, denken, dass sie nur lernen müssen, besser mit dem Geld umzugehen, um aus ihrer Misere zu kommen. Sie glauben, dass alles wieder gut werden würde, wenn sie nur das richtige Buch über persönliche Finanzen lesen, in die richtigen Aktien investieren oder einen vernünftigen Wirtschaftsprüfer anheuern. Aber ich finde, dass diese Leute die Sache total falsch angehen. Nach meiner Erfahrung – und der von anderen, die ich beobachtet habe – beginnt der Weg vom Schuldenberg zur finanziellen Freiheit an einem Ort, der meist gänzlich übersehen wird: bei uns selbst. Um herauszufinden, wo genau wir beim Thema Geld stehen, braucht es etwas Selbstreflexion und -verständnis. Und wie bei jeder guten Liebesgeschichte gibt es auch bei unserer Beziehung mit dem Geld Höhen, Tiefs und überraschende Wendungen. Wir sind fasziniert. Wir sind verliebt. Wir hassen es und schwören: nie wieder. Wir streiten uns. Wir vertragen uns. Wir lassen zu schnell los und halten zu lange fest. Und wie bei jeder Beziehung liegt auch bei Ihren Geldnöten der Schlüssel direkt mittendrin versteckt. Es geht nicht darum, sich selbst fertigzumachen oder strenge Regeln aufzustellen, was man nun kaufen darf und was nicht. Es geht darum, die Rolle zu erkennen, die Sie in Ihrer Beziehung spielen. Es geht darum, den Wert der Dinge in Ihrem Leben zu bestimmen. Es geht darum zu sehen, wer Sie wirklich sind – in Bezug auf Geld.

Um eine gute Beziehung zum Geld zu haben, muss man wissen, wer man ist, und wofür man in diese Welt geboren wurde.

Das wurde mir besonders klar, als ich Danielle LaPorte und Navjit Kandola interviewte. Am Ende des Videos (das man sich auf www.moneyalovestory.com/glimpse ansehen kann) stellt Navjit die Frage: Welcher Zukunft gehören Sie an?

Im Grunde fragt sie danach, was einen im Leben anregt und begeistert. Das war eine Möglichkeit, meine Leidenschaft, meinen Lebenssinn, zu benennen. Und dies hat für mich einmal mehr hervorgehoben, dass die Fähigkeit, dieses Leben zu leben, unabdingbar mit Geld und meiner Beziehung damit verknüpft ist. Und das gilt für jeden. Jeden Morgen aufzuwachen und zu tun, zu was auch immer man sich berufen fühlt, hängt mit der eigenen Fähigkeit zusammen, sich frei von finanziellen Zwängen zu fühlen, offen zu sein und seinem Herzen zu folgen. Bevor wir nun zum wesentlichen Teil des ganzen Geldthemas kommen, möchte ich noch einmal klarstellen, dass meine Philosophie nicht heißt: Mehr Geld führt zu finanzieller Freiheit.

Viele begehen den großen Fehler, wenn sie über finanzielle Freiheit reden oder sich diese vorstellen, dass sie entweder nicht wissen, was das heißt oder denken, es hätte damit zu tun, Millionen anzuhäufen.

Es gibt Hunderte, eher Tausende von Büchern darüber, wie man mehr Geld macht, besonders sehr viel mehr Geld. Ich habe viele davon gelesen und konnte viele wundervolle Ratschläge und Weisheiten sammeln, die ich in mein Leben integriert habe. Vielleicht kommen Ihnen sogar einige Tipps bekannt vor, die ich in diesem Buch immer mal wieder einstreue.

Aber um es nochmals klarzustellen: Dies ist kein Buch über schnellen Reichtum und Wohlstand, sondern darüber, wie Sie Ihr Leben so organisieren, dass Sie das bekommen, was Sie wirklich wollen. Ich werde Ihnen Strategien aufzeigen, durch die Sie mehr Durchblick bei Ihren Finanzen bekommen, Ihre Schulden abbauen und sich auf den Weg zur finanziellen Freiheit machen können. Dazu sollten Sie sich zuerst auf Ihr privates Gefühlsleben und die Struktur Ihrer finanziellen Ausgaben konzentrieren, die wiederum eng mit Ihrem Gefühlsleben verknüpft sind. Obwohl ich nicht weiß, was gerade Ihr spezieller Daseinszweck auf dem Planeten ist, so weiß ich doch, dass Sie im Leben ganz im Hier und Jetzt sein sollten. Und es fällt viel leichter, präsent zu sein, wenn man sich nicht ständig um Geld sorgen muss. Dann kann man im Großen denken und planen – und schauen, was man am Zustand der Welt selbst verbessern kann. Und außerdem kann man dann all die kleinen schönen Momente des Lebens viel besser genießen – wie beispielsweise das Kind zur Schule zu bringen oder ein Feuer im Kamin anzufachen.

Wenn Sie im Hier und Jetzt sind, können Sie Ihre innere Stimme besser verstehen. Dadurch sind Sie zu mehr zu gebrauchen und können mit Herz, Leib und Seele bei der Sache sein.

In The Fire Starter Sessions sagt meine Freundin Danielle LaPorte: »Sie selbst zu werden ist Ihr Daseinszweck.« Und das Entscheidende dabei ist, dass es wesentlich einfacher ist, man selbst zu werden – und zwar die widerstandsfähigste Version – wenn man sich nicht die ganze Zeit wegen Geld sorgen muss.

Es ist eigentlich unmöglich, den Umgang mit Geld gänzlich zu vermeiden. Warum es also nicht gleich zum Dreh- und Angelpunkt in Ihrem Leben machen und es vielleicht sogar in Ihre spirituelle Praxis und Philosophie integrieren? Ich habe genau das die letzten Jahre über getan, und die Ergebnisse waren überwältigend: Früher war ich 20000 Dollar in den Miesen – und nun genieße ich die totale finanzielle Freiheit!

Ich habe auf meiner persönlichen Reise viel gelernt und freue mich, diese Tipps und Techniken nun mit Ihnen teilen zu können. Denken Sie daran, Ihr Weg zu einer guten Beziehung zum Geld wird einzigartig sein – so wie jede Beziehung. Dieses Buch ist so angelegt, dass es Sie von einer Erkundung der inneren Aspekte Ihrer Beziehung zum Geld zu den eher äußeren finanziellen Umständen des Alltags begleitet. Doch ich erwarte nicht, dass Sie sich selbst auf genau dieselbe Weise in Bezug auf Ihre Finanzen kennenlernen werden. Die Übungen bauen aufeinander auf und werden Ihnen dabei helfen, sich selbst besser zu verstehen. Während Sie an einigen vielleicht länger knabbern werden, flutschen sie durch andere wiederum einfach so durch. Vertrauen Sie einfach Ihrem eigenen Timing und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen.

Der einzige Rat, den ich geben kann: Überspringen Sie keine Kapitel. Wenn Sie Widerstände spüren, könnte es sein, dass die betreffende Übung oder das spezielle Kapitel Ihnen am meisten helfen wird, eine bessere Beziehung zum Geld zu bekommen. Also probieren Sie die Dinge, über die ich in diesem Buch schreibe, doch einfach mal in Ihrem Leben aus. Ich garantiere Ihnen, dass sich die Dinge zum Besseren wenden werden. Ich kann Ihnen nicht genau sagen, wie oder was, aber ich weiß, dass jede Art von positiver Aufmerksamkeit enorme Ergebnisse bringen wird – und das betrifft jeden Lebensbereich. Und ich weiß ebenfalls, dass die finanziellen Aspekte in Ihrem Leben solch eine Aufmerksamkeit in jedem Fall wert sind. Ganz kurz noch etwas, bevor wir beginnen. Eines der hilfreichsten Mittel, um Ihrem Geld mehr liebevolle Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, ist übrigens ein begleitendes Journal. Bei vielen der Übungen in diesem Buch werden Sie gebeten, Ihre Gedanken aufzuschreiben und zu notieren, wie es gerade um Ihre Finanzen steht. Schnappen Sie sich also ein leeres Heft und machen Sie daraus Ihr »Journal rund ums liebe Geld«. Dazu brauchen Sie dann nur noch einen Stift, einen offenen Geist und ein wenig Herzblut. Also, wie wär’s?

Lassen Sie uns doch einfach anfangen!

EIN TEST RUND UMS LIEBE GELD

Bevor wir nun zum Hauptteil des Buchs kommen, sollten Sie eine kleine Bestandsaufnahme Ihrer Beziehung zum Geld machen. Mithilfe des folgenden kurzen Tests können Sie erkennen, was Sie von der Fülle, die Sie anstreben, bisher zurückhält und was Ihre gegenwärtige Beziehung zum Geld über Sie aussagt. Finden Sie außerdem heraus, wie Sie den größten persönlichen Nutzen aus diesem Buch ziehen können.

1.

Wissen Sie, wie viel Sie letzten Monat ausgegeben haben und für was – auf 100 Euro genau?

2.

Wissen Sie, wie viel Sie im letzten Monat verdient haben – auf 100 Euro genau?

3.

Haben Sie Ersparnisse in Höhe von mindestens 1000 Euro?

4.

Haben Sie mindestens ein Konto für Ihren Ruhestand?

5.

Haben Sie mindestens ein Sparkonto?

6.

Haben Sie passive Einnahmen aus Immobilienbesitz, Aktien, Fonds oder Unternehmen?

7.

Wissen Sie welche Fonds, Aktien oder Wertpapiere Ihnen in Ihren Sparkonten gehören?

8.

Sprechen Sie mit Ihrer besseren Hälfte, Ihrem Partner, einem Freund oder einer sonstigen Bezugsperson mindestens einmal in der Woche über Geld?

9.

Wissen Sie, wie viel Geld Sie gerade auf Ihrem Girokonto haben – auf 100 Euro genau?

10.

Wissen Sie, wie viel Sie im Durchschnitt jeden Monat ausgeben?

11.

Kennen Sie die drei Hauptkategorien, für die Sie Ihr Geld ausgeben?

12.

Geben Sie bewusst Geld für die Dinge aus, die Ihnen am meisten bedeuten?

13.

Haben sie Freude an finanziellen Angelegenheiten wie Rechnungen zu bezahlen, mit Ihrem Buchhalter zu sprechen und Ihre Investitionen zu beobachten?

14.

Haben Sie Freude daran, wie Sie Ihren Lebensunterhalt verdienen?

15.

Haben Sie jemals ein Buch über Geld vor diesem hier gelesen?

16.

Haben Sie schon einmal einen Kurs über Geld belegt?

17.

Fühlen Sie sich optimistisch, wenn Sie an Ihre finanzielle Zukunft denken?

18.

Überlegen Sie sich zu Beginn jedes Jahres finanzielle Vorsätze?

19.

Verfolgen Sie Ihre Ausgaben?

20. 

Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Arbeit wertvoll für die Welt ist?

21. 

Mögen Sie es, Geld zu verdienen?

22. 

Haben Sie schon einmal ein Unternehmen gestartet?

23. 

Liegen Sie manchmal nachts wach im Bett oder wachen zu früh auf, weil Ihnen Ihre Geldsorgen keine Ruhe lassen?

24. 

Glauben Sie, dass Menschen, die vermögend sind, weniger spirituell sind als Leute, die weniger Geld haben?

25. 

Enden Gespräche über Geld mit Ihren Freunden oder Ihrem Lebensgefährten oft in Streitigkeiten?

26. 

Fühlen Sie sich angespannt oder ängstlich, wenn Sie über Geld reden oder nachdenken?

27. 

Verwenden Sie den Satz »Das kann ich mir nicht leisten« mindestens einmal pro Woche?

28. 

Ist Ihre Kreditkarte mit Schulden belastet?

29. 

Vermeiden Sie es, sich Kontoauszüge, Kreditkartenabrechnungen oder andere finanzielle Unterlagen anzusehen?

30. 

Haben Sie noch Steuerrückstände?

31. 

Haben Sie das Gefühl, wann immer es um Ihr Geld geht, dann ist irgendwie nie genug davon da?

32. 

Driften Sie ab, langweilen Sie sich oder zeigen andere Abwehrreaktionen, wenn Sie über Geld reden, mehr darüber erfahren oder sich in anderer Weise um finanzielle Dinge kümmern?

33. 

Schränkt es Sie ein, wenn Sie weniger Geld ausgeben als Sie verdienen?

34. 

Hegen Sie den Glauben – vielleicht auch ganz unbewusst – dass Geld schmutzig und schlecht ist?

35. 

Hegen Sie den Glauben – vielleicht auch ganz unbewusst – dass reiche Leute böse und gierig sind?

36. 

Fühlen Sie sich von der Arbeit, mit der Sie Ihr Geld verdienen, ausgelaugt?

37. 

Haben Sie Probleme damit, Geld für sich selbst auszugeben?

38. 

Fühlen Sie sich nervös und unsicher, wenn Sie eine größere Summe ausgeben?

39. 

Nutzen Sie den Rahmen Ihrer Kreditkarte voll aus, obwohl Sie wissen, dass Sie den Betrag ganz leicht zurückzahlen könnten?

Auswertung:

Addieren Sie jedes »Ja« von Frage 1 bis 22. Tragen Sie diese Zahl hier ein: _______

Addieren Sie jedes »Nein« von Frage 23 bis 39. Tragen Sie diese Zahl hier ein: _______

Zählen Sie nun Ihre beiden Zahlen zusammen. Ihr Gesamtpunktestand bei diesem Test lautet: _______.

Wenn Ihr Punktestand zwischen 0 und 11 liegt: Sie stehen mit Ihrem Geld auf Kriegsfuß. Ganz ehrlich: Geld ist nicht gerade Ihr Lieblingsthema. Wenn es um Ihre Finanzen geht, wird die Stimmung ziemlich düster.

Ich gratuliere Ihnen daher besonders, dass Sie den mutigen Schritt gewagt und sich diesem Test gestellt haben. Der bloße Akt der Konfrontation mit den Tatsachen und der ehrliche Umgang mit Ihrer finanziellen Situation erfordert bereits viel Courage. Dass Sie hierbei präsent sind und sich über Ihre Beziehung zum Geld klar werden wollen, zeigt Ihren guten Willen. Und dieser Wille ist der erste Schritt zur Wandlung. So sind Sie Vielen bereits einen Schritt voraus, denn wie schon Woody Allen sagte: »Achtzig Prozent von Erfolg ist: Präsenz zeigen.«

Sie werden einige Spinnweben entfernen müssen, die sich um Ihr Geldbewusstsein gewickelt haben. Und Sie sollten einige praktische Schritte unternehmen, um Ihre finanziellen Angelegenheiten in Ordnung zu bringen. Ihre stürmische Beziehung zum Geld war bisher alles andere als eine Liebesaffäre, und Sie haben vielleicht sogar einige Narben davongetragen. Aber das kann sich ab heute alles ändern. Die gute Nachricht ist, dass Sie hier und jetzt dieses Buch in den Händen halten und guten Willen zeigen. Sie sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Wie Sie das Meiste aus diesem Buch herausholen können: Gehen Sie es leicht und locker an. Wenn Sie sich ängstlich oder überfordert fühlen, gönnen Sie sich eine Pause. Aber geben Sie sich das Versprechen, dieses Buch und alle Übungen darin innerhalb eines Jahres komplett durchzuarbeiten.

Schnappen Sie sich eine Freundin oder einen Kumpel (besser gleich ein paar davon) und unterstützen Sie sich gegenseitig bei Ihrer persönlichen Reise.

Sich unsterblich in sein Geld zu verlieben (und in sich selbst), sodass Sie das Leben führen können, dass Sie sich wünschen, ist nichts für Feiglinge. Aber ich verspreche Ihnen, dass die Vorteile von Wohlstand, Freiheit und wahrem Selbstwert sich wirklich lohnen, selbst wenn Sie sich auch mal unbehaglich fühlen sollten. Und beim Lesen dieses Buchs werden Sie sich wahrscheinlich sogar oft unbehaglich fühlen. Und sobald das der Fall ist, dürfen Sie sich gratulieren. Wenn Sie sich unwohl fühlen, bedeutet das nämlich, dass Sie sich weiterentwickeln. Ihre Zukunft ist rosig. Bleiben Sie dran. Zusammen schaffen wir das.

Wenn Ihr Punktestand zwischen 12 und 30 liegt: Liebe liegt in der Luft. Ich sehe, dass da viel geschmust wird in Zukunft. Sie sind auf dem Weg, ein Experte in Geldfragen zu werden. Gut gemacht! Sie müssen vielleicht noch einige begrenzende Glaubenssätze ausmisten und ein paar Schulden abbezahlen, aber Sie sind auf dem richtigen Weg! Es ist an der Zeit, die Sache anzuheizen und es sich noch etwas kuschliger mit Ihrem Geld zu machen. Sie sind schon toll vorangestürmt, aber es gibt durchaus noch Entwicklungspotenzial. Und das Großartige dabei ist: Es wird einfach immer, immer besser. Jede Beziehung, die einen Wert hat, sollte regelmäßig durch liebevolle Taten vertieft werden.

Wie Sie das Meiste aus diesem Buch herausholen können: Lesen Sie mit einem offenen Geist und einem offenen Herzen. Die Art, wie ich über Geld rede, hat nichts mit der Art zu tun, mit der die meisten Leute über Geld sprechen. Dieses Buch kombiniert das Spirituelle mit dem Finanziellen. Und das kommt selten genug vor. Wenn Sie sich durch die Prozesse in diesem Buch erschöpft fühlen, bleiben Sie einfach präsent. Sie sind bereits auf dem Weg zu einer wundervollen Liebesbeziehung zu Ihrem Geld. Und falls Sie sich gelangweilt fühlen, weil Sie etwas schon kennen, dann bleiben Sie trotzdem dabei. Machen Sie die Übungen, selbst wenn Sie denken, Sie wissen bereits alles über das Thema. Denn es ist möglich, dass Sie etwas entdecken, von dem Sie nicht wussten, dass Sie es noch nicht kannten.

Wirklich großartige Beziehungen erfordern, dass wir Orte aufsuchen, an denen wir noch nie zuvor waren. Und es ist gut möglich, dass Sie und ich diese Orte gemeinsam besuchen werden. Seien Sie unbesorgt. Ich pass auf Sie auf. Und eigentlich wird es sowieso ziemlich viel Spaß machen.

Wenn Ihr Punktestand zwischen 31 und 39 liegt: Das ist wahre Liebe! Sie leben im seltenen Flair von Leuten, die bereits eine herrliche Liebesaffäre mit Ihrem Geld haben. Sie verstehen, wie Geld funktioniert, und haben keine Angst darüber zu reden oder sich damit zu beschäftigen. Trotzdem: Beziehungen erfordern tägliche Pflege. Jeder, der bereits einige Jahre verheiratet ist, wird Ihnen bestätigen können, dass dies Arbeit erfordert. Treffen Sie heute die Entscheidung, sich immer liebevoll mit Ihrem Geld zu beschäftigen. Werden Sie nicht behäbig und selbstzufrieden, sondern unternehmen Sie täglich etwas, um die liebevolle Beziehung zu Ihrem Geld aufrechtzuerhalten.

Wie Sie das Meiste aus diesem Buch herausholen können: Vorsicht vor dem Ich-weiß-schon-alles-Syndrom! Wenn Sie schon andere Bücher oder Kurse über Geld kennen und sich nun bereits auf dem Wohlstandszug befinden, könnten Sie diesem heimtückischen Syndrom leicht zum Opfer fallen. Jedes Mal, wenn Sie merken, dass Sie abdriften, weil Sie glauben, etwas längst zu wissen, ist das eine tolle Möglichkeit, um sich nochmals damit zu beschäftigen. Ich glaube nicht daran, dass es 100 Prozent originelle, neue Ideen da draußen gibt. Dennoch müssen wir die gleichen Dinge wieder und wieder hören, bevor sie uns wirklich bewusst werden. Vielleicht kennen Sie bereits einiges, über das ich hier geschrieben habe. Aber ich verspreche Ihnen: Sie haben dieses Buch aus gutem Grund in den Händen. Wir haben einander gefunden, und hier gibt es auch etwas für Sie. Geben Sie sich den tiefen Erfahrungen hin, zu denen der Geist des Anfängers fähig ist. Gehen Sie diese Arbeit an, als wäre alles brandneu für Sie. Wir haben alle das Potenzial, um noch tiefer in unsere Beziehung zum Geld einzutauchen, mit uns selbst und mit der Liebe an sich.

Das ist Ihre Chance – und jetzt ist der richtige Augenblick. Also, packen wir die Sache an!

KAPITEL 1

WAS HAT DENN DAS MIT LIEBE ZU TUN?

Um diese Frage zu beantworten, welche die fabelhafte Tina Turner einst stellte – und nun dieses Kapitel – braucht es nur ein Wort: alles.

Lassen Sie uns beginnen, indem wir uns etwas in das Konzept vertiefen, das ich bereits in der Einleitung angesprochen habe – was Geld wirklich ist … oder nicht ist.

Geld existiert nicht. Was?! Gehen Sie noch mal zurück und vergewissern Sie sich, dass Sie richtig gelesen haben. Ja, haben Sie!

Ich wiederhole: Geld existiert nicht. Die erste urkundliche Erwähnung fand der Begriff Geld etwa 3000 v. Chr. in Mesopotamien. Damals brauchten die Menschen ein Tauschsystem, um den Überblick über ihre Wertgegenstände zu behalten. Das war die Geburtsstunde des Geldes. Wir haben es uns einfach ausgedacht. Die Tatsache, dass das Haus, in dem ich das hier schreibe und das inmitten der Wüste von Scottsdale, Arizona, liegt, einen Wert von 100000 Dollar hat, ist frei erfunden. Die Tatsache, dass meine Pediküre letzte Woche 45 Dollar gekostet hat und die Shorts, die ich gerade trage, 39,95 Dollar, ist ebenfalls komplett abhängig von der Werteinschätzung der Menschen.

Die grün-weißen Vierecke aus Papier in meinem Portemonnaie sind an sich wertlos. Ebenso die kleinen Plastikkarten mit den aufgeprägten Nummern, die ich benutze, um Sachen zu bezahlen. All das hat keinen wirklichen Wert. Wenn Sie das ganze Geldsystem mal mit etwas Abstand betrachten, werden Sie erkennen, dass Geld tatsächlich nicht existiert. Die Menschen haben es sich einfach nur ausgedacht.

Wenn Sie sich also das nächste Mal über die Wirtschaft beklagen und sich hilf- und hoffnungslos wegen Ihrer finanziellen Situation fühlen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit für einen Realitätscheck. Öffnen Sie Ihr Portemonnaie und nehmen Sie die Papierscheine und Plastikteile heraus, welche die vermeintlichen Verursacher Ihres Kummers sind. Schauen Sie genau hin. Schnüffeln Sie an ihnen. Befühlen Sie sie. Zerknittern Sie sie ein bisschen, rascheln Sie damit und lauschen Sie den Geräuschen. Was sind diese Dinger aus Papier und Plastik eigentlich wirklich? Es sind einfach Symbole für Werte, die wir Menschen erfunden haben.

Ihre Geldgeschichte

Da wir nun herausgefunden haben, dass Geld nicht real ist, können wir auch genauso gut zugeben, dass wir ziemlich intensive Emotionen mit dem Thema verbinden und jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, um diese einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Und wie sollten wir das besser beginnen, als uns zuerst unsere eigene Geschichte mit dem lieben Geld anzuschauen?

Im ersten Stadium der finanziellen Freiheit erzählt man sich selbst die eigene wahre Geschichte und fühlt die aufkommenden Emotionen, wenn man das nicht schon getan hat (und selbst wenn – emotionale Heilung findet üblicherweise in mehreren Schichten und Stufen statt).

Das ist wichtig, denn die Wahrheit kommt immer irgendwann ans Licht, selbst wenn man versucht, sie zu ignorieren. Also kann man sie genauso gut gleich ins Helle einladen – und zwar mit Liebe, sodass sie Ihnen später nicht unliebsam in den Rücken fällt, wenn Sie es am wenigsten erwarten.

Meine Mutter sagte immer: »Du musst es spüren, damit es heilen kann.« Das ist eine meiner Lebensmaximen. Ich glaube nämlich nicht, dass es im Leben darum geht, die ganze Zeit glücklich zu sein. Vielmehr denke ich, dass es um das ganze erfahrbare Spektrum menschlicher Emotionen geht, sodass wir jeden Moment voll ausleben können. Lassen Sie uns also einfach mit meiner Geldgeschichte beginnen, die wie bei jedem von uns mit vielen überraschenden Wendungen ausgestattet ist. Ich tue das nicht, weil ich meine Geschichte für besonders interessant halte, sondern damit Sie die Möglichkeit haben, sich vielleicht in meiner Geschichte wiederzuerkennen. Wenn Sie meine Geschichte und die von anderen in diesem Buch gelesen haben, achten Sie darauf, welche sie bewegt und welche sie langweilt. Beobachten Sie, welche Sie verärgert und welche Sie besonders spannend finden. Machen Sie es sich bewusst, wenn Sie bei einer Geschichte starke Emotionen überkommen – sowohl positive als auch negative.

In jeder dieser Geschichten sind Perlen der Weisheit versteckt. Also aufgepasst: Der Text auf den folgenden Seiten ist vielleicht Ihre in Tinte manifestierte innere Stimme.

Ich wuchs in einem typischen weißen, evangelischen Haushalt in Maine auf, mit zwei Ärzten als Eltern. Meine Mutter kam aus einer Familie mit einem überdurchschnittlichem Einkommen – verglichen mit den meisten Leuten in ihrer Stadt. Mein Vater kam aus einer Familie, die Geld von der Alcoa Aluminium Company geerbt hatte. Er wuchs mit Zimmermädchen auf, und einmal pro Woche kam sogar jemand, um das ganze Silber zu polieren.

Für meine Schwester und mich wurde gut gesorgt. Wir hatten Tanzstunden, tolle Urlaube und bekamen eine College-Ausbildung. Trotzdem gab es bei uns kaum Gespräche über Geld. Eigentlich sprach niemand je darüber. Ich erinnere mich, dass mein Vater einmal im Jahr, nicht lange nach meinem Geburtstag am ersten Frühlingstag, viele Papiere mit langen Zahlenkolonnen hervorkramte. Er breitete sie in verschiedenen Stapeln auf dem Wohnzimmerboden aus, schnappte sich einen Textmarker und begann darüber herzufallen. Die ganze Sache sah äußerst komplex aus und strengte ihn offensichtlich sehr an. Trotzdem wurde das Thema nicht extra ausdiskutiert.

Ich wusste eigentlich nur, dass meine Familie wohl ziemlich viel Geld besaß, da meine Freunde manchmal darüber redeten. Sie fragten mich dann Dinge wie: »Wie fühlt es sich eigentlich an, reich zu sein?« Und: »Wie viel hat dieses Outfit gekostet? Ich schätze, deine Schuhe kosten mehr als alles, was ich heute anhabe, zusammen.«

Ich wusste, dass andere Eltern meine Eltern respektierten (oder beneideten – je nach Charaktertyp), weil sie Ärzte waren. Ich wusste, dass wir viel auswärts aßen und oft Ausflüge machten. Wenn ich neue Ballettschuhe brauchte, weil mir die alten zu klein wurden, schien das kein Problem darzustellen.

Ich erinnere mich, dass es mir von klein auf gefiel, Geld zu verdienen. Meine Schwester Ann und ich eröffneten unser erstes »Geschäft«, als ich ungefähr sechs und sie etwa acht war. Es hieß: Queen Anne’s Lace & Katydids (Wiesenkerbel und Laubheuschrecke). Im Sommer verkauften wir Limonade, Wildblumensträuße und selbst gebastelten Schmuck auf der Insel Chebeague vor der Küste Maines. Und als Teenager besaß ich dann eine boomende Hunde-, Katzen- und Babysitting-Agentur. Außerdem war ich regelmäßig die beste Verkäuferin bei den Spendenaktionen unserer Schulklasse und verkaufte auch die meisten Zeitschriften-Abos, Apfelsinenkisten oder Kränze – abhängig vom Jahr und der Sportart, die ich gerade betrieb. Mein Erfolg beschämte mich, machte mich aber gleichzeitig auch stolz, da ich dadurch so viel Aufmerksamkeit bekam. Obwohl meine Eltern mit meiner Schwester und mir nicht viel über Geld redeten, schien mir, dass es wohl sehr wichtig war. Mir fiel auch auf, dass meine Freunde und deren Eltern dem Thema eine große Bedeutung beimaßen.

Dann ließen sich meine Eltern nach 24 Jahren scheiden, als ich 16 war. Plötzlich gab es mehr Unterhaltungen über Geld als je zuvor.

Ich hatte nun zum ersten Mal mit meinen Eltern – jeweils einzeln – damit zu tun. Ich konnte ihre grundverschiedenen Einstellungen dazu beobachten und wie unterschiedlich sie damit umgingen. Damals begann meine eigentliche finanzielle Ausbildung, weil die Gegensätze bei meinen Eltern einfach so groß waren. Ich begann mir sorgfältig die Perspektiven auszuwählen, die mir wirklich sinnvoll erschienen. Nach der Scheidung begann meine Mutter ihr eigenes finanzielles Training. Sie hatte, wie viele Frauen auch, einfach angenommen, dass ihr Mann wahrscheinlich besser mit Geld umgehen könne als sie.

Er war groß, gut aussehend und ein Harvard-Absolvent der dritten Generation. Meine Mutter, die in den Fünfzigern aufgewachsen war, hatte keinerlei finanzielle Bildung erhalten. Und obwohl sie eine unglaublich erfolgreiche Ärztin war, kam sie nie richtig mit ihren Finanzen klar. Sie fand das ganze Thema einfach todlangweilig, also hielt sie sich komplett raus. Natürlich ging das nur, bis sie sich mitten in einer Scheidung wiederfand und auf einmal sehr viel mehr finanzielle Verantwortung zu tragen hatte als je zuvor.

Zum ersten Mal in ihrem Leben kam es meiner Mutter in den Sinn, dass man für den geschickten Umgang mit Geld vielleicht doch mehr benötigte als eine positive Einstellung zu Wohlstand und Reichtum.

Wenn man Angst hat, das eigene Haus zu verlieren und zur Müllhalde muss, um seine alte Mischbatterie zurückzuholen, weil man feststellt, dass eine neue 250 Dollar kostet, merkt man, dass man vielleicht doch mehr als nur Affirmationen machen sollte, um seine Finanzen in Ordnung zu halten (obwohl Affirmationen an sich gut ins Puzzlespiel der eigenen Finanzverwaltung passen können).

Glücklicherweise bekam meine Mutter aber nicht nur Angst, sondern trat auch gleich in Aktion. Sie stellte fest, dass sie eine 50-jährige Frau mit einem New York Times- Bestseller war (Frauenkörper – Frauenweisheit), die schon bei Oprah zu Gast gewesen war und eine sehr erfolgreiche Arztpraxis führte – aber herzlich wenig über Geld wusste. Also begann sie, jedes Buch über Geld und Wohlstand zu lesen, das ihr in die Finger kam.

Aus welchem Grund auch immer, aber im reifen Alter von 16 Jahren bekam ich einen unstillbaren Appetit nach Büchern über Geld. Als meine Mutter also Catherine Ponders Die dynamischen Gesetze des Reichtums, Denke nach und werde reich von Napoleon Hill und Rich Dad, Poor Dad – Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen von Robert Kiyosaki las, so las ich diese Ratgeber ebenfalls. Das war ungefähr zur selben Zeit, als ich beobachten konnte, wie sich meine Mutter wegen Geld total verrückt machte, sodass ich mir schwor, niemals selbst in so einer Lage zu enden.

Ich hatte beobachtet, wie sie freiwillig ihre finanzielle Unabhängigkeit aufgegeben hatte. Sie hatte die äußerst negative Überzeugung, dass sie eh nicht in der Lage wäre, mit ihren Finanzen richtig umzugehen. Doch dann plötzlich, im Alter von 50 Jahren, sah sie sich gezwungen, ihren Kurs dramatisch zu ändern. Und ich wollte einfach nicht zulassen, dass es mir irgendwann genauso ergehen würde.

Eine andere Sache, über die ich mir mehr und mehr Gedanken machte, war das Wesen des Erfolgs und was diese Charakteristika mit Geld zu tun haben könnten.

Als Kind konnte ich spüren, wie meine Eltern sich die ganze Zeit anstrengten und abrackerten. Damit wollten sie mir wohl zeigen: Müßiggang ist aller Laster Anfang.

Ich erhielt auf jeden Fall zwei Botschaften: dass es immer besser war, noch länger zu arbeiten und dass finanzieller Erfolg sehr wichtig ist. Dabei wusste ich nicht mal richtig, was finanzieller Erfolg überhaupt bedeutete. Es wurde auch nie direkt darüber geredet. Trotzdem erhielt ich diese Botschaft laut und deutlich.

Es gab also definitiv eine Leistungskultur in meiner Familie, und meine Schwester und ich folgten diesem Beispiel, indem wir beide an Ivy League Universitäten studierten. Ich schloss Brown mit Auszeichnung ab, während ich gleichzeitig mit zwei Tanzgruppen auftrat, schauspielerte, sang, in Musicals tanzte, ein abwechslungsreiches Privatleben führte und ein Unternehmen gründete. Das Streben nach Leistung hatte sich tief in mein Bewusstsein eingeprägt.

Ich dachte darüber nach, wie hart meine Eltern gearbeitet hatten, als ich aufwuchs. Diese Gedanken hatte ich schon, bevor ich aufs College ging. Während meiner Kindheit hatten meine Eltern jeweils eine eigene florierende Arztpraxis und waren zudem Teileigentümer. Beide waren viel auf Abruf und mussten 3 Uhr früh aufstehen, wenn es einen Notfall gab oder jemand gerade ein Baby bekam. Meine Mutter schrieb außerdem einen New York Times- Bestseller, während sie weiterhin als Ärztin arbeitete. Und dann waren sie ja noch Eltern, was auch nicht gerade eine Nebenbeschäftigung ist. Doch obwohl sie stets so viel beschäftigt waren, kamen sie zu allen Elternabenden, Fußballspielen oder Theateraufführungen.

Obwohl meine Eltern viel Geld verdient hatten und sich Zeit für die Dinge nahmen, die ihnen etwas bedeuteten (wie meine Aufführung von Going Buggy in der zweiten Klasse), kamen sie mir nicht sehr frei vor. Meine Mutter schrieb meist während der Wochenenden und reiste viel, um Vorträge zu halten. Mein Vater war oft entweder auf Abruf oder im Krankenhaus, um Visite zu machen. Es schien, als gebe es immer eine superdringende Sache auf Arbeit zu erledigen, obwohl wir auch viel Zeit als Familie verbrachten.

Das bedeutete, dass unsere gemeinsame Zeit oft von den beruflichen Vorkommnissen meiner Eltern eingefärbt wurde. Egal ob sie Operationen diskutierten, die sie tagsüber durchgeführt hatten oder noch kurz auf dem Heimweg vom auswärtigen Sonntagsfrühstück im Krankenhaus vorbeischauten, um ihre Runden zu drehen – die Arbeit war stets präsent. Mir war bewusst, dass ich die Erfahrungen, die uns das Geld unserer Eltern ermöglichten, gefielen – in Restaurants zu essen, Broadwayshows zu sehen und Reisen zu unternehmen. Aber ich wusste auch, selbst bevor ich dies überhaupt artikulieren konnte, dass ich die Freiheit wollte, meine Zeit so zu verbringen, wie ich es für richtig hielt.

Und als ich dann 16 war, hatte ich erkannt, dass Freiheit nicht bedeutet, immer härter zu arbeiten und noch mehr Geld zu verdienen, so als würde man ständig mit einer Pistole bedroht.

Die Samen meines Freiheitsdrangs waren also ausgesät. Ich trat also nicht nur in die Fußstapfen meiner Mutter und eignete mir allerhand Wissen über Geld an, sondern strebte in den folgenden Jahren auch danach, meine finanzielle Ausbildung stetig zu vertiefen und auszubauen. Ich las jedes Buch aus Robert Kiyosakis Rich Dad-Reihe. Ich kreierte meine eigenen Affirmationen für mehr Wohlstand. Ich belegte Seminare über die richtige Geisteshaltung bezüglich Fülle und Reichtum.

Ich besuchte jeden Kurs über Unternehmensführung, der an der Brown angeboten wurde und kniete mich richtig rein. Kiyoski sagt in seinem Buch