Das Mädchen mit den gläsernen Füßen - Ali Shaw - E-Book

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen E-Book

Ali Shaw

4,4

Beschreibung

Seltsame Dinge gehen auf St. Hauda's Land vor: Eigentümliche geflügelte Kreaturen schwirren umher, in schneebedeckten Wäldern versteckt sich ein Tier, das mit seinem Blick alles in Weiß verwandelt, im Meer sind wundersame Feuerwerke zu beobachten … und Ida Maclaird verwandelt sich langsam, von den Füßen aufwärts, zu Glas. Nun kehrt sie an den Ort zurück, wo alles begann, in der Hoffnung, hier Hilfe zu finden. Doch stattdessen findet sie die große Liebe: Mit ihrer traurigen und trotzigen Art schafft Ida es, die Knoten in Midas' Herzen zu lösen. Gemeinsam versuchen sie nun, das Glas aufzuhalten.

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In jenem Winter berichteten die Zeitungen über einen Eisberg von der Größe einer Galeone, der voll knirschender Erhabenheit an den Klippen von St.Hauda’s Land vorbeitrieb, über ein Wildschwein, das verirrte Wanderer aus dem Felsenlabyrinth unterhalb des Lomdendol Tor herausführte, über einen verblüfften Ornithologen, der in einem Schwarm von zweihundert Krähen fünf Albinos gezählt hatte. Aber Midas Crook las keine Zeitung, er betrachtete nur die Fotos.

In jenem Winter sah Midas überall Fotos. Sie lauerten in den Wäldern und am Ende verlassener Straßen. Es waren so viele, dass Midas, noch während er sein Objektiv auf eines von ihnen richtete, durch den Sucher bereits ein zweites entdeckte und auf der Jagd nach diesem ein drittes.

Eines Tages, Mitte Dezember, führten ihn die Fotos in ein Waldstück nahe Ettinsford. Der Nachmittag ging bereits in die Dämmerung über und das letzte Licht, das durch die Baumkronen drang, tastete über die Erde wie der Strahl einer Taschenlampe. Midas verließ den Pfad, um ihm zu folgen. Zweige knackten unter seinen Schuhen. Ein Vogel hüpfte zeternd durch das Laub davon. Über ihm wippten die Äste, sie schlugen klappernd aneinander und durchschnitten immer wieder den tanzenden Lichtstrahl. Midas folgte ihm weiter durch den Schatten, den er zurückließ.

Sein Vater hatte ihm einmal von einer Legende erzählt: Manchmal geschah es, dass ein einsamer Wanderer auf unwegsamen Pfaden plötzlich ein geisterhaftes Leuchten sah, das zwischen den Bäumen hindurchhuschte oder in einem stillen See schwamm. Und irgendetwas, ein Impuls aus seinem Unterbewusstsein, trieb den Wanderer dazu, den Pfad zu verlassen und dem Licht zu folgen, hinein in undurchdringliches Dickicht oder tiefes Wasser. Wenn er das Licht schließlich erreichte, nahm es Form an. Manchmal die einer Blume mit phosphoreszierenden Blütenblättern. Manchmal die eines Feuervogels mit Funken sprühendem Schwanz. Manchmal bildete es auch die Umrisse einer Gestalt und der Wanderer erkannte unter einem Schleier aus Helligkeit die Züge eines geliebten Menschen, den er vor langer Zeit verloren hatte. Das Licht wurde greller und greller, bis der Wanderer – mit einem Blitz – erblindete. Midas Vater hatte ihm nicht erklären müssen, was danach mit den Leuten geschah. Allein und verloren im eisigen Wald.

Das war natürlich Unsinn, wie alles, was sein Vater jemals erzählt hatte. Aber es war tatsächlich die Magie des Lichts, die die triste Erde zum Leben erweckte.

Ein dünner Strahl blieb an einem Baumstumpf hängen und bleichte dessen rissige Borke zu Gelb. Fasziniert schlich Midas darauf zu und fing ihn mit seiner Kamera ein, bevor er zurück auf den lehmigen Boden wandern konnte. Ein kurzer Blick auf das Display verhieß ein gelungenes Bild, aber Midas wollte mehr. Ein Stück weiter erhellte ein neuer Strahl Dornengebüsch und Stechpalmenzweige. In seinem Licht wirkten die Beeren feuerrot, die Blätter giftgrün. Er drückte ab und jagte einem weiteren nach, der sich vor ihm durch das Unterholz schlängelte. Schneller und schneller flitzte der Lichtstrahl davon, während Midas über Wurzeln stolperte und sich die Knöchel an stacheligen Ranken aufriss. Er folgte ihm bis zum Waldrand und hinaus auf einen mit Büschen bewachsenen Abhang, der sich bis hinunter zu einem Fluss erstreckte. Krähen kreisten an einem wie mit Öl verschmierten Himmel. Irgendwo in der Nähe gurgelte unsichtbar Wasser, das sich am Fuß des Abhangs in einem dunklen Teich sammelte. Über dem Becken tanzte der Lichtstrahl wie ein goldenes Band. Midas rannte den Hang hinunter, um ihn zu erwischen; seine Füße glitten auf der matschigen Erde aus und die eisige Luft fuhr ihm scharf in die Lungen, als er das letzte Stück bis zum Ufer hinabstolperte. Eine Eisschicht, zart wie Spitze, überzog das Wasser und ließ es stumpf wirken. Darunter nur Dunkelheit. Das Licht war verschwunden. Die Wolkendecke hatte sich zu schnell geschlossen. Midas keuchte, er beugte sich vor und stützte die Hände auf die Knie. Sein Atem stand vor ihm in der Luft.

»Alles in Ordnung mit dir?«

Er fuhr herum und rutschte dabei auf einem feuchten Erdklumpen aus, kippte vornüber und sprang im nächsten Moment wieder auf, mit schmutzigen Händen und kalten lehmigen Flecken an den Knien. Nicht weit von ihm, auf einem flachen Felsen, saß kerzengerade ein Mädchen. Aus irgendeinem Grund hatte er sie nicht gesehen. Sie wirkte, als wäre sie der Leinwand eines 50er-Jahre-Films entstiegen. Ihre Haut und das blonde Haar waren so hell, dass sie beinahe monochrom wirkte. Ihr langer Mantel wurde in der Taille von einem Stoffgürtel zusammengehalten. Sie schien ein paar Jahre jünger zu sein als er, Anfang zwanzig, und trug eine weiße Mütze und dazu passende Handschuhe.

»Entschuldige«, sagte sie, »wenn ich dich erschreckt habe.«

Ihre Augen, das Auffälligste an ihr, waren titangrau, der Mund kaum der Rede wert und ihre Wangenknochen eher nichtssagend. Aber ihre Augen … Midas wurde sich bewusst, dass er sie anstarrte und sah schnell weg.

Er wandte sich zum Teich um, in der Hoffnung, dass der Lichtstrahl wieder aufgetaucht war. Am gegenüberliegenden Ufer lag ein kleines Stück Wiese, das mit Stacheldraht umzäunt war. Dort stand ein zottiger grauer Schafbock mit schneckenhausartig gedrehten Hörnern und starrte ins Leere. Dahinter begann wieder der Wald; ein Haus, zu dem die Weide gehörte, war nirgends zu sehen. Genauso wenig wie der Lichtstrahl.

»Bist du sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist? Hast du irgendwas verloren?«

»Licht.«

Er fragte sich, ob sie es vielleicht gesehen hatte, und drehte sich wieder zu ihr um. Und da war es, neben ihr auf dem Felsen, stahl sich durch ein Loch in den Wolken. »Schh!« Er brauchte nur eine halbe Sekunde, um zu zielen, dann drückte er ab.

»Was machst du denn da?«

Er begutachtete das Bild auf dem Display. Ein schönes Foto, alles in allem. Die eine Hälfte des Mädchens auf dem Stein verschwand im gegabelten Schatten eines Baumes, die andere hatte sich in glühenden Bernstein verwandelt. Aber Moment … Bei genauerem Hinsehen fiel ihm auf, dass er das Bild verpatzt hatte, denn ihre Stiefelspitzen waren abgeschnitten. Er beugte sich tiefer über das Display. Kein Wunder, dass ihm dieser Fehler passiert war, denn die ordentlich nebeneinanderstehenden Füße des Mädchens steckten in einem Paar Stiefel, das mehrere Nummern zu groß war. Sie waren von oben bis unten geschnürt und mit Schnallen besetzt, die sie wie Zwangsjacken wirken ließen. Quer über dem Schoß des Mädchens lag ein Wanderstock.

»Hör mal, ich bin noch hier.«

Erschrocken blickte er auf.

»Und ich habe dich gefragt, was du da machst.«

»Was?«

»Bist du Fotograf?«

»Ja.«

»Beruflich?«

»Nein.«

»Also ein Amateur.«

Er runzelte die Stirn.

»Bist du vielleicht ein arbeitsloser Fotograf?«

Er machte eine vage Geste mit den Händen. Diese komplizierte Frage hatte ihn schon oft verunsichert. Andere Menschen verstanden einfach nicht, dass die Fotografie mehr als nur ein Beruf war, oder ein Hobby oder irgendeine Obsession; sie war für seine Wahrnehmung der Welt schlicht notwendig, so wie das Licht auf seinen Netzhäuten.

»Fotografie ist so was wie meine Lebensaufgabe«, murmelte er.

Sie hob eine Augenbraue. »Es ist ziemlich unhöflich, Leute zu fotografieren, ohne vorher zu fragen. Nicht jeder findet das so angenehm.«

Der Schafbock gab ein Grunzen von sich.

Sie redete weiter. »Darf ich es wenigstens mal sehen? Das Foto, das du von mir gemacht hast.«

Midas hielt ihr schüchtern die Kamera hin und drehte sie leicht in ihre Richtung.

»Eigentlich«, begann er zu erklären, »na ja, ist es gar kein Foto von dir. Sonst hätte ich einen anderen Ausschnitt gewählt. Dann hätte ich nicht die Spitzen von deinen, ähm, Stiefeln abgeschnitten. Und ich hätte dich um Erlaubnis gefragt.«

»Von was ist es dann ein Foto?«

Er zuckte mit den Schultern. »Vom Licht, könnte man sagen.«

»Darf ich es mir noch mal genauer ansehen?«

Bevor er die Gelegenheit hatte, eine Antwort wie Tja nein, lieber nicht, er lasse andere Leute nicht so gern seine Kamera anfassen zu formulieren, griff sie schon danach und nahm sie ihm aus der Hand. Der Tragegurt, den er noch immer um den Hals hatte, zwang ihn, ihr unerträglich nahe zu kommen. Er zuckte zurück und wartete dann ab, während er sich so weit wie möglich von ihr weglehnte. Sein Blick fiel wieder auf ihre Stiefel. Sie waren nicht einfach nur groß. Sie waren riesig für so ein schmales Mädchen. Sie reichten ihr fast bis zu den Knien hinauf.

»Oh Gott, ich sehe ja schrecklich aus. Wie ein Gespenst.« Sie seufzte und ließ die Kamera los. Midas richtete sich wieder auf und machte einen erleichterten Schritt rückwärts, doch er starrte noch immer auf ihre Stiefel.

»Die haben meinem Vater gehört. Er war Polizist. Sind gut fürs Gelände.«

»Oh. Aha …«

»Hier.« Sie öffnete ihre Handtasche und zog ein verknicktes Foto aus ihrem Portemonnaie, auf dem sie mit Jeansshorts, einem gelben T-Shirt und Sonnenbrille zu sehen war. Sie stand an einem Strand, den Midas kannte.

»Das ist die Shalhem Bucht«, sagte er. »In der Nähe von Gurmton.«

»Letzten Sommer. Das letzte Mal, als ich auf St.Hauda’s Land war.«

Sie hielt ihm das Foto hin, damit er es sich genauer ansehen konnte. Ihre Haut auf dem Bild war gebräunt und ihr Haar goldblond, wie von der Sonne geröstet. Ihre kleinen, fast kläglich wirkenden Füße steckten in Flipflops.

Ein Schnauben hinter ihm ließ Midas zusammenfahren. Über dem gehörnten Kopf des Schafbocks schwebte nun ein dunstiger Heiligenschein.

»Du bist ja ganz schön schreckhaft. Sicher, dass es dir gut geht? Wie heißt du eigentlich?«

»Midas.«

»Ungewöhnlicher Name.«

Er zuckte mit den Schultern.

»Na ja, wenn es der eigene Name ist, wahrscheinlich nicht. Ich heiße Ida.«

»Hallo, Ida.«

Sie lächelte und entblößte dabei leicht gelbliche Zähne. Er fragte sich, warum ihn das überraschte. Vielleicht, weil alles andere an ihr so grau war.

»Ida«, wiederholte er.

»Ja.« Sie deutete auf die gesprenkelte Oberfläche des Felsens. »Willst du dich setzen?«

Er ließ sich ein Stück entfernt von ihr nieder.

»Geht das nur mir so«, fragte sie, »oder ist das wirklich ein entsetzlicher Winter?«

Die Wolken waren jetzt so dick und matt wie Beton. Der Schafbock rieb eins seiner Hinterbeine am Zaun und hinterließ graue Wollfetzen am Stacheldraht.

»Ich weiß nicht«, erwiderte Midas.

»Es gab erst ganz wenige von diesen eiskalten Tagen mit strahlend blauem Himmel. Solche Tage mag ich. Und das Laub ist nicht kupferrot, sondern grau.«

Er sah auf den Morast aus Blättern zu ihren Füßen. Sie hatte recht. »Ist doch hübsch.«

Sie lachte. Ihr Lachen war eine Art wässriges Keckern, von dem er sich nicht sicher war, ob er es angenehm fand.

»Aber du«, sagte er dann, »trägst doch selbst Grau.« Und sie sah gut darin aus. Er hätte gern ein monochromes Bild von ihr unter ein paar Kiefern gemacht. In einem schwarzen Kleid, mit weißer Schminke. Er würde einen Farbfilm benutzen, damit die verhaltene Röte ihrer Wangen zur Geltung käme.

»Früher habe ich bunte Sachen getragen«, entgegnete sie, »safrangelb und knallrot. Mann, früher war ich mal braun.«

Er verzog das Gesicht.

»Na ja, du musst schwarz-weiße Winter ja auch mögen. Du bist schließlich Fotograf.« Sie streckte einen Arm aus und gab ihm einen freundschaftlichen Schubs, der ihn erstarren ließ, und wahrscheinlich hätte er leise aufgeschrien, wäre er nicht so überrascht gewesen. »Wie in Der Wolfsmensch.«

»Ähm …«

»Weil Hunde ja nur schwarz-weiß sehen. Also, ich mag wirklich lieber bunte Winter. Es wäre so schön, wenn es mal wieder einen gäbe. So trist wie jetzt war es noch nie.«

Während sie dasaß, hielt sie die ganze Zeit die Füße still; sie zappelte nicht herum oder wippte damit auf und ab, wie er es immer tat.

»Also, wo arbeitest du? Wenn du kein professioneller Fotograf bist?«

Aus irgendeinem Grund musste er daran denken, wie sein Vater ihm immer eingeschärft hatte, er solle nicht mit Fremden reden. Er räusperte sich. »Ich arbeite bei einem Freund. In einem Blumenladen. Catherine’s heißt er.«

»Klingt nett.«

»Ich schneide mich ständig am Papier. Am Einwickelpapier.«

»Ein Blumenladen muss ja der reinste Albtraum sein für jemanden, der in Schwarz-Weiß fotografiert.«

Der Schafbock scharrte in der feuchten Erde.

Midas schluckte. Das waren mehr Worte gewesen, als er in den ganzen letzten Wochen gesprochen hatte. Sein Mund wurde trocken. »Und du?«

»Ich? Tja, man könnte wohl sagen, ich bin arbeitsunfähig.«

»Ähm … bist du krank?«

Sie zuckte mit den Schultern. Ein Regentropfen fiel auf den Felsen. Sie zog ihre Mütze tiefer. Ein weiterer Tropfen landete auf einem ihrer Stiefel und hinterließ über den Zehen einen glänzenden Fleck auf dem Leder.

Sie seufzte. »Ich weiß nicht.«

Immer mehr Regen tröpfelte ihnen eisig auf Stirn und Wangen.

Ida blickte hoch zum Himmel. »Ich muss langsam zurück.« Sie nahm ihren Wanderstock und stemmte sich vorsichtig auf die Füße.

Midas sah den Abhang hinauf, den er heruntergerannt war. »Wohin denn … zurück?«

Sie deutete mit ihrem Stock auf einen kleinen Pfad, der sich am Flussufer entlangschlängelte. »Da hinten ist ein kleines Häuschen. Gehört einem Freund.«

»Ah. Ich gehe wohl auch besser.«

»War schön, dich kennenzulernen.«

»Dich auch. Gute … gute Besserung.«

Sie winkte knapp, dann drehte sie sich um und machte sich auf den Weg. Sie bewegte sich im Schneckentempo vorwärts und setzte vor jedem Schritt sorgfältig ihren Stock auf, als lernte sie nach langer Bettlägerigkeit wieder zu laufen. Midas spürte einen Stich in seinem Inneren, als er sie gehen sah. Er wollte sie fotografieren, diesmal sie und nicht das Licht. Er zögerte, dann knipste er sie von hinten, ihre dahinschlurfende Gestalt vor einem Hintergrund aus Wasser und der grauen Weide des Schafbocks.

Sie hatte eine ganz eigene Art zu gehen entwickelt, um sich ihrer Situation anzupassen. Schritt, Pause, Schritt anstelle von Schritt, Schritt, Schritt. Die kleine Pause war wichtig, um sicherzugehen, dass sie den Fuß richtig aufgesetzt hatte. So wie bei den ersten Schritten eines Tanzes. Ihre Stiefel waren dick und gefüttert, aber schon das kleinste Stolpern, ein einziger Sturz könnte irreparablen Schaden anrichten und dann wäre sie erledigt. So viel war sicher.

Was war das überhaupt für ein Gefühl gewesen, auf Knochen und Muskeln zu gehen, auf Ferse und Sohle? Sie konnte sich nicht erinnern. Jetzt fühlte es sich an, als würde sie schweben, immer ein paar Zentimeter über dem Boden.

Der Fluss war ruhig; mal plätscherte er eine kleine Stufe hinunter, mal glitt er über einen bemoosten Felsen, der aussah wie ein Kopf mit grünen Haaren. Ida humpelte weiter, während vereinzelte Regentropfen in ihren Mantel sickerten und die Wolle ihrer Mütze durchnässten. Das war ein anderes Problem bei dieser verfluchten Art, sich fortzubewegen: Man konnte einfach nicht schnell genug gehen, dass einem warm blieb. Sie zog sich den Schal über ihr Kinn und die eiskalte Nase.

Stechpalmen tunkten ihre Zweige in den Fluss. Eine Motte landete auf einer Traube knallroter Beeren. Ida blieb stehen, als die Motte mit den Flügeln schlug. Sie waren pelzig braun und mit sattgrünen Sprenkeln übersät.

»Hey, du«, sagte sie zu der Motte.

Sie flog fort.

Ida ging weiter.

Sie wünschte, die Motte käme zurück. Manchmal, wenn sie die Augen schloss, sah sie mehr Farben, als sie einen ganzen Tag lang mit offenen Augen auf St.Hauda’s Land zu Gesicht bekam.

Früher hatte es sie stets an Orte gezogen, wo sie beim Tanzen die Hüften, Schultern und Rücken unzähliger anderer Menschen an ihrem Körper spürte, inmitten kunterbunter Strudel aus Kleidern und Hemden. Sie hatte aus schierer Freude an der Geselligkeit dem Schlaf getrotzt, sei es zusammengekauert und in dicke Pullover gehüllt in einem eiskalten Zelt oder beim Plaudern und Karten spielen mit Freunden, bis der Morgen graute. Auf dieser Insel gab es nichts von alldem.

Sie hatte den zerfledderten Reiseführer über St.Hauda’s Land dabei, den sie während ihres Sommerurlaubs auf der Inselgruppe gekauft hatte. Als sie ihn in diesem Winter das erste Mal aufgeschlagen hatte, waren weiße Sandkörnchen zwischen den Seiten hervorgerieselt.

Im Sommer hatte es ihr hier besser gefallen. Voller Mitgefühl für die Inselbewohner hatte sie von den Schiffen der Fischindustrie gelesen, die vom Festland aus bis in die Gewässer des Archipels vordrangen und mit ihren Schleppnetzen ganze Herden von Speerwalen aus dem Meer zogen, die dann auf den Schlachtbänken an Deck zu Tran und blutigem Matsch verarbeitet wurden. Sie hatte von lokalen Walfängern gelesen, die in ihren kleinen Booten, mit denen schon ihre Väter und Großväter gefischt hatten, immer weiter und weiter aufs offene Meer hinausfahren mussten. Einige waren nicht zurückgekehrt, weil entweder ein Sturm aufgekommen war oder ihre jahrzehntealten Kähne sie im Stich gelassen hatten. Sie hatte gelesen, dass der Markt bereits mit Fleisch vom Festland gesättigt war, wenn die örtlichen Fischer mit ihrem kläglichen Fang nach Hause kamen. Die Walfängerfamilien begannen die Inseln zu verlassen und mit ihnen die jungen Leute. In Idas Reiseführer versuchte man, diese Vergangenheit als abgeschlossen darzustellen, doch der Optimismus klang eher nach wilden Fieberfantasien. Die trostlose Küstenlandschaft von Glamsgallow würde nie viele Touristen anziehen, auch wenn die Autoren das hofften. Genauso wenig wie die schlichten Steinmauern der Kirche in Ettinsford. Oder das Haus der Fischergilde in Gurmton, dessen Decke wenig kunstfertig und in den tristen Farben des Ozeans mit Seeleuten und Meereswesen bemalt war und die mehr als wohlwollend mit der Decke der Sixtinischen Kapelle verglichen wurde.

Es war ein Fehler, auf die Schönheit der Landschaft zu vertrauen, wie eindrucksvoll sie mancherorts auch sein mochte. Andere Inseln hatten beeindruckendere Küstenlinien zu bieten als St.Hauda’s Land, das vor allem ein Denkmal für die Tücke des Meeres war. Ida hatte sich schon des Öfteren gefragt, aus welcher Zeit die Karte in ihrem Reiseführer stammte, da ganze Strände, die darauf zu sehen waren, heute offenbar unter Wassermassen begraben waren. Ein imposanter Turm aus natürlichem Felsgestein namens Grem Forst (die Einheimischen hatten ihm den Namen Titanenlaterne gegeben) wurde in blumigen Worten als Hauptsehenswürdigkeit angepriesen. Doch die gierige See hatte unermüdlich ihre Zähne in den Stein gegraben, bis die Titanenlaterne eines Abends völlig unbemerkt in sich zusammenstürzte. Sie zerbrach in eine Reihe von Felsblöcken, die nun wie sanftmütige Gesichter aus den Wellen lugten.

Landeinwärts gab es auf dem Archipel nichts als übel riechende Sümpfe und karge Wälder, um Urlauber anzulocken. Doch Ida bezweifelte sowieso, dass die Inseln ein größeres Touristenaufkommen bewältigen könnten. Wenn überhaupt, fand sie, sollte der Reiseführer mit der einzigen Sache werben, die er so gewissenhaft verschwieg.

Einsamkeit. Viel Geselligkeit erwartete einen nicht auf St.Hauda’s Land.

Er war schon ein merkwürdiger Kerl gewesen, der Typ mit der Kamera. Dieses markante Äußere: die blasse Haut, die sich so straff über seine Knochen spannte, die schüchtern eingezogenen Schultern; nicht unbedingt hässlich, aber ganz sicher auch nicht gut aussehend, sein ganzes Auftreten war das eines Menschen, der auf keinen Fall Umstände machen oder Aufmerksamkeit erregen wollte.

Irgendwie auch logisch. Fotografen legten es ja wahrscheinlich darauf an, dass man sich in ihrer Gegenwart ganz normal verhielt, so als wären sie und ihre Kameras gar nicht da.

Sie mochte ihn.

Sie zögerte, bevor sie den nächsten vorsichtigen Schritt auf dem Pfad am Flussufer machte. Sie hatte gerade Wichtigeres zu tun, als sich Gedanken über irgendwelche verschrobenen Insulaner zu machen. Zum Beispiel, Henry Fuwa zu finden, den verschrobensten Insulaner von allen.

Henry Fuwa. Ein Mann, der entweder das Mitleid oder den Spott der Leute auf sich zog. Der Typ Mensch, neben dem im Bus der einzige Platz frei ist, während die Leute lieber im Gang stehen. Der Mann, den zu finden sie den ganzen Weg hierher zurückgekommen war, für den sie das Schwanken an Deck der Fähre ertragen und das Schwinden jeglicher Farben in Kauf genommen hatte. Von allen Menschen, die sie kennengelernt hatte, seit diese seltsame Veränderung mit ihr vor sich ging, hatte nur Henry ihr einen Anhaltspunkt geliefert, was da unter ihren Stiefeln und zahlreichen Schichten von Strümpfen geschah. Damals hatte sie nur noch nicht gewusst, dass es ein Hinweis war, denn zu dieser Zeit war sie noch in der Lage gewesen, ihre Zehen zu bewegen und die Sandkörner dazwischen hervorzuklauben.

Wind strich durch die Wipfel der Tannen über ihr. Der Gedanke an den Hinweis, den er ihr gegeben hatte, war wie ein tropfender Wasserhahn in der Stille der Nacht. Sobald es einem gelang, das Tropfen zu ignorieren, wurde einem bewusst, dass man es tat, und schon musste man wieder hinhören.

Er hatte es im Barnacle gesagt, der schäbigen kleinen Kneipe in Gurmton, vor sechs Monaten, als die Erde gelb gebacken und das Meer aquamarinblau gewesen war.

»Würden Sie mir glauben« – und damals hatte sie das nicht –, »wenn ich Ihnen sage, dass auf dem Grund der Sümpfe gläserne Körper verborgen liegen?«, hatte er gefragt.

Dunkelheit senkte sich über den Wald. Die Schatten, die auf den Pfad fielen, wurden länger und Ida konnte kaum noch erkennen, wo der Weg aufhörte und das Unterholz anfing. Der Halbmond sah aus, als würde er sich in den Wolken auflösen. Ein Vogel rief. Blätter raschelten über wurmartig miteinander verschlungenem Wurzelwerk. Irgendetwas ließ die Äste erzittern.

Im Dämmerlicht humpelte sie weiter, um das kleine Häuschen zu erreichen, in dessen Innerem sie endlich wieder Farben sehen würde. Morgen würde sie sich erneut auf die Suche nach Henry Fuwa machen. Aber wie fand man einen Einsiedler auf einer ganzen Insel voller Einsiedler?

Nach der Begegnung mit Ida schlenderte Midas langsam zu seinem Auto zurück und sah dabei die Fotos im Speicher seiner Kamera durch. Die Bilder der Lichtstrahlen waren unerwartet gut geworden, aber sie interessierten ihn jetzt nicht mehr. Die Fotos von Ida hingegen waren beide furchtbar. Das erste, auf dem sie auf dem Felsen saß, war zu dunkel. Auf dem zweiten, auf dem sie vorsichtig den Pfad hinunterging, wirkte sie unscheinbar und ihre Stiefel stachen klobig hervor. Als er zu Hause in Ettinsford ankam, hatte er sie beide gelöscht.

Ettinsford war eine der wenigen Siedlungen auf St.Hauda’s Land, dessen Einwohnerzahl zwar sank, aber noch nicht komplett ins Bodenlose stürzte. Die Familien auf den Inseln hatten schon immer vom Walfang gelebt, seit dem Tag (so hieß es), als Sankt Hauda in der Nähe von Longhem völlig erschöpft seinen Wanderstock ins Wasser stieß und mit einem fetten Narwalkalb belohnt wurde, dessen über dem Feuer geschmortes Fleisch ihn und seine Gefährten vor dem Hungertod bewahrte. Das Walfangverbot, das vor etwa zehn Jahren in Kraft getreten war, hatte all dem ein Ende gesetzt und ohne die Walfängerfamilien starben die Ortschaften an der Küste immer mehr aus.

Ettinsford lag an einem Hang und die Straßen des Städtchens, zu beiden Seiten von Wald umschlossen, führten steil bergab zu einem breiten Fluss, dessen Ufer zu öffentlichen Grünflächen erklärt worden waren. Das war jedoch eher auf die regelmäßigen Überflutungen zurückzuführen, die das Land unnutzbar machten, als auf etwaige Bestrebungen, dort ein Naherholungsgebiet zu schaffen. Auf der anderen Seite des Gewässers stiegen die bewaldeten Hänge wieder steil an. Alle Versuche, hier etwas zu bauen, waren gescheitert. Die von Wurzeln durchsetzte Erde gab unter den Häusern nach; Ziegelsteine und Mörtel rutschten einfach den Hang hinunter und landeten im Wasser.

In der Stadt gab es einen Lebensmittelladen, einen Fischhändler und ein paar weitere Fachgeschäfte mit vollkommen willkürlichen Öffnungszeiten, denn der Handel fand in Ettinsford mehr oder weniger ausschließlich an den Markttagen statt. Es gab zwei Kirchen; die eine kaum mehr als eine weiß getünchte Holzhütte – Midas Mutter hatte sie geliebt, bevor sie nach Martyr’s Pitfall auf Lomdendol Island gezogen war –, die andere eine alte Steinkapelle, die Sankt-Hauda-Kirche.

Midas stieß das Gartentor auf und lief den Pfad zur Tür seines gedrungenen, schieferverkleideten Hauses hinunter. Der Winter hatte zwar schon das meiste Unkraut vernichtet, aber Midas kickte trotzdem ein Büschel Brennnesseln aus dem Weg, während er auf der Suche nach dem Schlüssel seine Taschen abklopfte.

Er ging geradewegs in die Küche, schaltete den Wasserkocher ein und ließ sich dann auf einen der Holzstühle fallen. Der weiße Esstisch war von Kaffeerändern übersät. An der Unterseite hingen faustgroße Klumpen einer Haftmasse, wie Kaugummi unter einem Schülerpult, was praktisch war, wenn er Fotos aufhängen wollte. Er wünschte, er hätte ein schönes Bild von Ida.

Die Küchenwände waren von einem dichten Buschwerk aus Schwarz-Weiß-Fotos bedeckt. Landschaften, fremde Menschen, Menschen, die er mochte. Ein Bild von einem Mann, der versuchte, ein Fahrrad ohne Reifen zu fahren, eine Mischlingskatze, die einen Pitbullwelpen säugte, ein brennendes Boot, ein Flitzer in einer Stierkampfarena. Auf dem einzigen Bild von ihm selbst standen Midas’ Haare ab wie Krähenflügel im Wind, während er seiner Mutter einen frostbedeckten Hügel hinaufhalf. Ein weiteres Foto von seiner Mutter hing neben dem einzigen Bild seines Vaters. Einmal hatte Midas versucht, sie am Computer zusammenzufügen und es so aussehen zu lassen, als wären sie glücklich. Es war ihm nicht gelungen.

Der Wasserkocher zischte und schaltete sich ab. Midas stand auf, suchte kurz nach der Kaffeekanne und spülte seine angestoßene weiße Tasse aus. Dann kauerte er sich vor den Kühlschrank, um den Kaffee aus dem Eisfach zu holen.

Denver hatte eins ihrer Narwal-Bilder an seine Kühlschranktür geklebt. Er schloss die Augen und atmete tief ein. Er hatte sie gebeten, keine Sachen mehr dort hinzuhängen. Sie tat es trotzdem. Aber es war schwer, auf eine Siebenjährige böse zu sein, die sich die Zeit genommen hatte, ihm einen so hübschen Narwal zu zeichnen. Manchmal hatte Midas den Verdacht, dass das Leben ein Film voller unterschwelliger Botschaften war. Eine Zeit lang verliefen die Dinge mit einem angenehmen Maß an Vorhersehbarkeit, nur um dann völlig unerwartet von einer schrecklichen Kindheitserinnerung durchbrochen zu werden: Er war in der Küche. Er hatte die Kaffeekanne gefunden. Als Nächstes wollte er den Kaffee aus dem Eisfach holen. Und plötzlich fand er den Abschiedsbrief seines Vaters an der Tür eines anderen Kühlschranks vor zehn oder zwölf Jahren.

Vorsichtig löste er Denvers Bild ab. Sie musste hier gewesen sein, um ihn zu besuchen, und war dann allein ins Haus gegangen. Midas hoffte, dass ihr Schultag okay gewesen war. Er hoffte, dass die anderen Mädchen an diesem Tag nicht gemein zu ihr gewesen waren.

Er fand den Kaffee und löffelte etwas davon in die Kaffeekanne, dann goss er Wasser dazu.

Irgendetwas an Ida hatte ihn völlig unvorbereitet getroffen. Nicht bloß ihre Stiefel, ihr Haar, ihr Gesicht. Es war diese merkwürdige Eigenart … dass die echte Ida irgendwie viel faszinierender wirkte als die auf den Fotos.

Ein guter alter Film könnte dieses Problem lösen.

Wenn er noch einmal die Gelegenheit hätte, Ida mit einem richtigen Film zu fotografieren, dann würde er ein gutes Bild von ihr bekommen. Das wusste er. Die Digitalkamera trübte seine Instinkte. Wenn er Ida nur irgendwo fotografieren könnte, wo es heller war, mit Lampen, Reflexschirmen und allem, was dazugehörte.

Er drückte den Pressfilter der Kaffeekanne herunter. Darin sprudelte der Kaffee hoch.

Aber Ida würde Gesellschaft bedeuten und er mied Gesellschaft. Das war sein guter Vorsatz für jedes neue Jahr und es wäre eine Schande, ihn jetzt aufzugeben, wo es schon fast Dezember war. Außerdem war von seinem Herzen nicht mehr viel übrig, was er den Menschen geben konnte, damit sie es mit Füßen traten. Seit der Trennung von Natasha (vor langer, langer Zeit) lebte er enthaltsam, und allein. Vielleicht hin und wieder mal ein Nachmittag mit Denver und ihrem Daddy, Gustav. Und die vielen Abende, an denen ihm nur seine Kamera Gesellschaft leistete.

Sie lag auf dem Tisch mit all den verpatzten Bildern darin. Er hatte die Kappe von der Linse genommen, um das Glas darunter zu säubern. Die Linse glänzte.

Er war gern allein.

Sechs Monate zuvor hatte Ida Henry Fuwa über eine kopfsteingepflasterte Straße humpeln sehen. Sie kannte ihn damals noch nicht, kannte noch niemanden auf St.Hauda’s Land. Sie war bloß eine Touristin, die die Sommersonne genoss. Doch ihr war sofort klar, dass es einen Unfall geben würde. Henry Fuwa war so auf sein Schmuckkästchen konzentriert, dass er nicht einmal den Kopf hob, um auf den Verkehr zu achten. Ein Radfahrer, der gerade schnaufend bergab in Richtung Küste raste, schrie auf, während sein Rad mit quietschenden Bremsen über das Kopfsteinpflaster ratterte. Durch den Aufprall wurde er über den Lenker geschleudert; sein Fahrrad krachte scheppernd auf die Straße und blieb mit rotierendem Vorderrad liegen. Henry kippte hintenüber und schnappte nach Luft. Das Schmuckkästchen flog ihm aus der Hand, überschlug sich und klappte auf. Er versuchte noch, es zu erhaschen, doch es fiel zu Boden, wo der Deckel sauber aus den Scharnieren brach und der Inhalt sich im Rinnstein verteilte.

Ida rannte auf die Straße, um sich zu vergewissern, dass beide Männer unverletzt waren. Henry schob sich seine riesige Brille wieder auf die Nase und krabbelte auf das zerbrochene Kästchen zu, doch bevor er bei dessen verstreutem Inhalt ankam, riss der Radfahrer, der sich stöhnend aufgerappelt hatte, ihn am Kragen auf die Füße und schnauzte ihn an: »Sind Sie bescheuert, Sie Idiot?«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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