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Als das Telefon den Kinderschuhen entwachsen war und eine Revolution in der Kommunikation einleitete, standen Techniker und Verwaltungen vor der Aufgabe, neue, innovative Wege zu gehen. Am Beispiel von Paris wird gezeigt, wie diese Herausforderung technisch und logistisch gemeistert wurde.
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Seitenzahl: 15
Veröffentlichungsjahr: 2017
Herausgegeben von Ronald Hoppeedition.epilog.de
Für diese Ausgabe wurden die Originaltexte in die aktuelle Rechtschreibung umgesetzt und behutsam redigiert. Längenangaben und andere Maße wurden gegebenenfalls in das metrische System umgerechnet.
Obschon die Einführung des telefonischen Verkehrs im Großen erst vor etwa fünfzehn Jahren ins Werk gesetzt worden ist, so haben doch auf diesem Gebiete schon zahlreiche und durchgreifende Änderungen stattgefunden, und zwar besonders aus dem Grund, weil die Zahl der Teilnehmer an diesem Verkehr in kaum vorherzusehender Weise riesig angewachsen ist.
Anfänglich waren diese Anlagen auf eine geringe Zahl im engen Umkreise wohnhafter Abonnenten beschränkt, aber bald mussten die Leitungsnetze weiter und immer weiter nicht bloß in die Vorstädte und Vororte, sondern sogar viele Meilen weit von Stadt zu Stadt über das ganze Land ausgedehnt werden. Die Stationen mussten deshalb im gleichen Verhältnis ihre Einrichtungen vergrößern und auch ihre Zahl vermehren. Der Betrieb dieser Anlagen wurde dadurch ein immer verwickelterer und die betreffenden Verwaltungsbehörden sahen sich vor immer schwierigere Aufgaben gestellt, denn die Ansprüche des Publikums steigerten sich in einer Weise, dass dieselben selbst bei dem besten Willen jener Behörden nicht immer befriedigt werden konnten.
Die Zahl der Pariser Telefonstationen betrug bei der Übernahme durch den Staat im Jahr 1889 zwölf. Man hatte durch diese Verteilung die mittlere Länge der Leitungen beschränken wollen, es entstand dabei aber der Nachteil, dass die größte Zahl der telefonischen Gespräche durch zwei Stationen besorgt werden musste, welche dem Publikum am günstigsten lagen. Diese zwölf Stationen wurden deshalb auf vier beschränkt, da die Anlage einer großen Zentralstation wiederum nicht als zweckmäßig erschien. Mit diesen vier, an den verkehrsreichsten Orten der Stadt angelegten Stationen können 20 000 Abonnenten bedient werden.