Das Wunder von Aigina - Thomas Weisenberger - E-Book

Das Wunder von Aigina E-Book

Thomas Weisenberger

0,0
3,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein mediterraner Schwank mit vier Geschichten ganz unterschiedlicher Menschen, verbunden in einer launig-nachdenklichen Erzählung aus dem idyllischen Hafen der Insel Aigina. Leicht zu meistern an einem erholsamen Nachmittag – inklusive gelegentlichem Griff zum Eiskaffee und sinnenden Blicken in die Umgebung (Garten, Park, Café, Strand, Meer....). Nach der Lektüre, wenn erwünscht, genügend Stoff zum Nachdenken für den Rest des Wochenendes / Urlaubs. Die handelnden Personen: - Toni/Antonia baut ein Rettungsboot und verpflichtet dafür ein paar Unfreiwillige - Bei Schacki/Giacomo fallen einige Groschen - pfennigweise - Sandy strebt das Priesteramt an und kommt auf den Hund - Irmgard und Wolfram spielen "(Ingmar)Bergmann an Bord" - Georgios ist griechisch, seine Tragödie ebenso.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2012

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Thomas Weisenberger

Das Wunder von Aigina

oder: Wo der Hund begraben liegt ...

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

.

Für Elisabeth, die, wie Toni, furchtlos große Megayachten bekämpfte - auch wenn sie keinen Tiger-Bikini besitzt....

Die handelnden Personen:Toni/Antonia

baut ihr Rettungsboot und verpflichtet dafür ein paar Unfreiwillige Bei Schacki/Giacomo

fallen einige Groschen - pfennigweiseSandy

strebt das Priesteramt an und kommt auf den HundIrmgard und Wolfram

spielen "(Ingmar)Bergmann an Bord"Georgios

ist griechisch, seine Tragödie ebenso.

Statt Vorwort .....

eine kleine Einstimmung auf meine Geschichte über ganz normale Helden und liebenswerte Gauner - die, nur im ersten Moment etwas exotisch, den klugen Leser sicherlich sehr bald als "Menschen wie du und ich" anmuten. Sie sind Darsteller und Opfer ihrer selbst, die, wie stets in großen Tragödien, bei allen persönlichen Irrtümern und Fehlern überraschend weise sind oder werden. Die Bühne dieses Schauspiels könnte dabei fast überall sein - solange dieses Überall irgendwo im Süden Europas angesiedelt ist. Auch darüber wären vor Beginn der eigentlichen Geschichte vielleicht ein paar Worte zu verlieren:

Inseln gibt es so viele in Griechenland, wie es früher einmal Eulen in Athen gegeben haben muss, wenn man Sprichwörtern einen gewissen realen Hintergrund zugestehen mag. Etwas über eine griechische Insel zu erzählen, scheint also ungefähr ebenso sinnvoll, wie "Eulen nach Athen" zu tragen. Aber es gibt ja auch "Menschen wie Sand am Meer" und trotzdem lohnt es sich, immer wieder über ganz besondere Exemplare dieser Spezies etwas zu berichten. Bleibt doch noch immer "das menschliche Gesicht einer der interessantesten Teile der Erdoberfläche", wie der Philosoph Georg Christoph Lichtenberg bereits im achtzehnten Jahrhundert notierte. Bringt man diese Erkenntnisse auf eine gedankliche Linie, erscheint es nur logisch, den Versuch, etwas über eine besondere griechische Insel zu erzählen, gleich auf die Beschreibung der Menschen zu übertragen, die sich dort, und sei es für noch so kurze Zeit, aufhalten.

Zu berichten ist in diesem Fall von den Besuchern der Insel Aigina und dem gleichlautend benannten Hafen dieser Insel. Die Besucher kommen, dem Status vvon Aigina entsprechend, alle übers Wasser. Teils auf einer der vielen Fähren, teils "auf eigenem (oder zumindest gechartertem) Kiel", das heißt mit einer Segel- oder Motoryacht. Teils als Nah-Erholungssuchende aus der unweit gelegenen Großstadt Athen, teils, besonders auf Seiten der Yacht-Touristen, aus aller Herren Länder. Entsprechend bunt gemischt ist die Menschenmenge, die sich allsommerlich entlang des pittoresken Hafenboulevards, an den Kais und in den unzähligen Cafes und Tavernas mehr oder weniger, aber doch im Vermutungsfalle überwiegend, amüsiert.

Die Insel Aigina liegt mitten im Saronischen Golf, an dem nicht nur die Hauptstadt Griechenlands, Athen, liegt, sondern in dessen nördlichen Teil auch der berühmte Kanal von Korinth mündet. Im Süden öffnet sich der Saronische Golf nach Westen zum Pelepones hin und nach Osten zur Inselwelt der Kykladen. Ein weiterer Quell für die ahnsehnliche Zahl von Besuchern dieser Insel: man kommt fast nicht an ihr vorbei, wenn man vom Ionischen ins Ägäische Meer oder von der Insel Kreta (ganz zu schweigen vom Suez-Kanal) zur Insel Korfu (ganz zu schweigen vom Adriatischen Meer) segeln will. So vielfältig die Routen sind, in deren Schnittpunkt die Insel Aigina und ihr Hafen liegen, so bunt ist auch das Publikum, das sich hier trifft. Die Auswahl der Protagonisten einer Erzählung muss daher so willkürlich ausfallen, wie die nur scheinbar willkürliche Wahl des Handlungsorts. Gibt es doch die beschriebene Mischung vielleicht wirklich nur im Hafen von Aigina, und vielleicht ist sie also das, was diesen Hafen, ebenso wie seine pittoreske Kulisse, so typisch erscheinen lässt. Vielleicht ergibt sich der verschiedenen Zutaten zur dargebotenen Szene wegen auch die besondere Konzentration eines Ambientes, das man in Teilen auch an anderen Orten erlebt zu haben meint. Das könnte dann als "prototypisch" bezeichnet werden. Und demgemäß sind eben die Menschen, die zur Beschreibung von "Aigina" in der folgenden Erzählung auftreten, vielleicht nicht immer und überall mit der Häufung ihrer hier beschriebenen Eigenarten und Eigenschaften anzutreffen, aber erscheinen uns in den einzelnen Facetten ihrer Persönlichkeit doch "irgendwie" vertraut.

Nicht dass dem Verfasser dieser Erzählung nun die Spezies "Porno-Queen" aus eigenem Umgang besonders vertraut wäre. Aber viele Frauen, denen er im Hafen von Aigina begegnet ist, schienen eine besondere Ambition zu haben, sich in einer solchen Rollenfigur darzustellen. Wobei es in nicht viel geringerer Anzahl "Professoren-Gattinnen", "Hippies", "Klein-Dealer" und "Megayacht-Besitzer" zu beobachten gab. Ob die Darsteller dieser Typologie in einem Leben abseits des Schauplatzes unserer Geschichte als Warenhausverkäuferinnen, Mechatronik-Lehrlinge, Abteilungsleiter oder Geschäftsführer einer Fabrik für Plastikschüsseln eine ungleich farblosere Existenz pflegen - wer weiß. Es gibt ja auch das Aigina ereignisloser Winter oder Inselhäfen, die weniger im Schnittpunkt des Geschehens liegen. Und es gibt natürlich auch ganz normale Besucher Aiginas, wie den Verfasser dieser Erzählung: Ein Kunstmaler und Schreiberling, der in der Zeit, in der diese Erzählung spielt, in Begleitung von Frau und Hund ein paar Jahre lang auf einer Zweimast-Yacht lebte. Und, nur zum Beispiel, ohne etwas davon zu ahnen, den Import von über vier Tonnen Kokain auf einer anderen Yacht direkt vor seiner Nase hätte beobachten können. Das Schmuggelgut wurde, wie er später erfuhr, wahrscheinlich mit seinem eigenen Wohnmobil abtransportiert: dessen Schlüssel hatte er für die Zeit seines Sommer-Segel-Törns einem Marina-Chef anvertraut. Der wiederum in den Kokain-Deal verwickelt war. Aber das ist nun wieder eine andere Geschichte, die zugegebener Maßen so absurd klingt, dass ich nie wagen dürfte, sie als "erfundene" Erzählung einem freundlich geneigten Publikum anzubieten. Steigen wir also ein in eine Erzählung, in der eine lebenskluge Pornodarstellerin im Ruhestand eine Hauptrolle spielt. Das ist zwar ein bisschen erfunden, aber eben nur ein bisschen. Und sicher nicht absurder als vier Tonnen Koks im eigenen Wohnmobil. Also habe ich, um meine Geschichte in diesem Sinne wieder etwas näher an die Realität anzugleichen, wenigstens ein paar Pfund Marihuana ins Spiel gebracht.

Um das schillernde Bild des Inselhafens von Aigina zu erzählen, muss auch die Wahl der verwendeten "Farben" eine gewisse Vielfalt aufweisen. In diesem Fall sollte also der Stil der Erzählung dem Charakter unserer Protagonisten zumindest zu einem gewissen Grade Rechnung tragen. Und weil eine allzu eindimensionale Entscheidung keinem Teil so recht entsprochen hätte, entstand ein Reigen aus "Trivialroman", "Hanni und Nanni", "Ingmar Bergmann" und, nicht zuletzt, der "Griechischen Tragödie", an deren Anfang vielleicht auch oft die Aufforderung stand "Lasst nun das Spiel beginnen!". Wohlan - zum Einstieg ein paar lockere Takte "Trivialroman":