De Chasperli und sini Abentüür - J.-F. Binnendijk - E-Book

De Chasperli und sini Abentüür E-Book

J.-F. Binnendijk

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Beschreibung

Der Kasper - in der Schweiz de Chasperli - den kennt jedes Kind! Wer kennt sein Auftrittslied nicht: Tri tra trallala, de Chasperli isch wider da. Es folgt seine Grundsatzfrage: Sind ihr ali da? Erwartungsvoll rufen die Kinder: Jaaaaaaa ! Alle lieben ihn, er ist hilfsbereit, freundlich, hat auch Flausen im Kopf und wo er auftaucht, ist etwas los! Mit Hilfe seines Freundes, dem Schorsch, fängt er es meistens ein und da er nichts Böses im Sinn hat, sind ihm alle wohlgesonnen. Am Ende ist alles gut. Viel Vergnügen beim Nachspielen, Neuem erfinden - möge unser Buch inspirierend sein und Freude bereiten.

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Seitenzahl: 86

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhaltsverzeichnis

1.1 Vorwort

1.2 Am Bergsee

1.3 De schönschti Tag

1.4 Der Ballonflug

1.5 Der Raub

1.6 Auf hoher See

1.7 In Afrika

1.8 Antarktis

1.9 Im Auftrag des Königs

1.10 Mir sind immer no im Wald

1.11 Zurück im Schloss

1.12 Teufel, Hexe und Räuber

1.13 Die Prinzessin und ihr Kristall

1.14 Der Zauberer im Studierzimmer

1.15 Im Wald

1.16 Der fliegende Teppich

1.17 Der Schatz

1.18 Im Rhabarberland

1.19 D’Wunderlampe

1.20 Die doppelte Prinzessin

1.21 Ballonflug

1.22 Beim Teufel

1.23 Drei Prüfungen

1.24 Hochzeit

1.25 Die Durchsicht-Blume

1.26 D‘Spielverderber

1.27 Finale

1.28 Jubiläum

1.29 Prüfliste

1.30 Nachwort

1.1 Vorwort

Aus einer Eingebung heraus bestellen wir im Frühling ein Chasperli-Theater mit ein paar Figuren. Im Wissen, dass lange Wochen der Isolation folgen, spielen wir täglich, später jeden zweiten Tag. Anfangs schauen wenige Enkel zu, dann die Kusinen, später die Eltern, weitere Familienmitglieder und wir schreiben täglich weiter am Text. Nach kurzer Zeit findet ‚Jeannot‘, bei mir sei heile Welt, der Chasperli sei ein grober Kerl mit gutem Herz, da dürfe es auch krachen, der prügle sich ... worauf wir abwechselnd die Geschichten entwickeln.

Jeden Tag wurden wir kritischer, feilten an den Dialogen, verbesserten die Beleuchtung, kauften ein grösseres Theater und vieles mehr. Dank moderner Technik schalteten sich jeweils um dieselbe Zeit die Zuhörer (via Internet-Plattform) ein. Da wir einander nicht besuchen durften, war es besonders wertvoll, die Gesichter am Bildschirm zu sehen, sich zu begrüssen - ein willkommener Austausch.

Für uns als Grosseltern war es eine neue Erfahrung und Kreativität entstand beim Kulissenbilder-Malen, einem schwebenden Luftballon mit vier Insassen „basteln“ - unsere Phantasie blühte und wir schafften es, mehrere Figuren gleichzeitig auf der Bühne spielen zu lassen. Allmählich wurden wir bescheidener. Die Kommentare der Enkel reichten von 'grossartig' bis 'langweilig'. Wir trugen es mit Fassung.

Die Prinzessin hat allen Kindern vom reich gedeckten Tisch ein Päckli mit feinen Sachen gesandt.

Uns hat das Ganze viel Freude bereitet und wir hoffen, diese Schrift zaubere ein Lächeln auf eure Gesichter und wecke heitere Erinnerungen!

Dieses Buch schenken wir Euch zum Andenken an eine besondere (Corona-) Zeit.

Die Grosseltern Jean-François (Jeannot) & Katharina

Der Beginn wird, immer gleich, wiederholt, seit eh und je:

Musik ertönt, die Kinder werden ruhig ... Chasperli erscheint vor dem Vorhang und singt:

Tri tra trallala - sind er ali da? (Die Kinder antworten ...)

Wir singen unser Chasperli-Lied (nach der Idee von Charles.)

Chasperli fragt jeweils um Hilfe, um die schweren Vorhänge zur Seite zu schieben, was die Kinder bereitwillig erfüllen. Er zählt: Eins, zwei, drei, der linke, dann dasselbe für den rechten Vorhang - und die Bühne ist frei - . Das Spiel beginnt!

1.2 Am Bergsee

De Chasperli hät dörfe zum Grosmami ga, sie wohnt im Wald. Händ ihr s Huus xeh? Nöd? Sind ihr nöd im Häxewald xi? (bezieht sich auf Morris und Charles, sie waren am Nachmittag im Züriwald und sind einzige Zuschauer, ‚Nana‘ spielt - noch allein).

Aha - im Züriwald. Das isch en andere. De Chasperli gaht zum Grosmami, will si im es Guet-Nacht-Gschichdli verzellt, dänn törf är det schlafe und am Morge wider hei! De Chasperli mues käi Angst ha, s'Bett staht nöch bim Faischder, er xeeht Sterne, die lüüchted, es isch nöd ganz dunkel. Morn gaat er uf de Berg.

(Wanderweg auf dem Berg, mit zwei Tannen gemalt, Steinbock und Chasperli machen sich auf den Weg.)

Sie wollen zum Bergsee, dort gebe es ein Krokodil - Chasperli sagt Rockdodril - er kann es sich nicht merken. Der Steinbock sagt, ich bin kein Beinstock, ein Steinbock und das Krokodil heisst so, weil es grün ist wie ein Krokus - das stimmt nich - oder, Kinder? Also falls ihr das Rockdodril seht, ruft laut! Helft ihr mir?, denn es ist gefährlich. Wenn ich Glück habe, treffe ich den Zauberer. ich frage ihn, was ich machen soll, falls das Rockdodril auftaucht. Aha - da ist er ja!

Chasperli

Guten Tag, Herr Zauberer. Haben Sie das Rockdodril schon einmal gesehen?

Zauberer

Meinst Du das Krokodil?

Chasperli

Nein, das Rockdodril.

Zauberer

Also wenn es das lange, grüne Tier ist mit den vielen Zähnen im grossen Mund, dann ja.

Chasperli

Jä woo?

Zauberer

Im Alpsee.

Chasperli:

Dorthin sind wir unterwegs.

Zauberer

Ja wieso? Krokodile sind gefährliche Tiere!

Chasperli

Das habe ich gehört, was zaubern Sie dann?

Zauberer

Ich kann mitkommen, doch dann müsst ihr mir helfen, Kräuter zu sammeln. Viele Menschen haben Halsweh und ich brauche mehr Kräuter, das ist weiter oben. Helft ihr mir?

Chasperli

Ja - und wie kam das Krokodil überhaupt hier hinauf?

Zauberer

Ja, das ist eine lustige Geschichte, also nein, lustig ist sie eben nicht Es war einmal ein König, sein Schloss steht im Tal, ihr kennt es sicher. -

Chasperli

Nein, noch nicht.

Zauberer

Dieser König hatte eine sehr schöne Tochter, die liebte die Blumenwiese. Jeden Tag ging sie spazieren mit ihrer Zofe

Chasperli

Was ist eine Zofe?

Zauberer

Eine Dame, die einer Frau hilft, sich anzukleiden. Weisst Du, Chasperli, Du und ich, wir tragen einfache Kleider doch eine Königin oder Prinzessin, die haben schwere Kleider aus Samt, Seidenschals, teure Schuhe und lassen sich bedienen. In einem Schloss hat es viele Angestellte, das sind der Diener, der Koch, der Gärtner usw. - wisst ihr noch jemanden, Kin der? (Zwischenrufe ) Ein König und seine Familie, die machen nichts selber, das Zimmer mädchen macht das Bett, putzt das Bad. Leider kann man Prinz nicht werden, man muss von Königseltern geboren sein! - oder man heiratet einen Prinzen oder eine Prinzessin. Also wieder einmal im Wald sagte die Prinzessin, sie möchte wissen, was hinter der Wiese sei. Sie spazieren und der Felsweg gefällt ihr - genau dieser, auf dem wir stehen. Sie steigen höher und höher, die Zofe will schon lange umkehren doch wenn eine Prinzessin wünscht, muss sie ruhig sein.

Chasperli

Warum?

Zauberer

Will d’Prinzässin regiert, wie am Drei-Königstag mir amix au. Wär d‘Chrone hät, regiert! Die Prinzessin und d‘Zofe chömed am See aa, sie händ Durst vom Uufstieg här und d‘Prinzässin buckt sich, zum Wasser trinke - da, oh Schreck, wird sie vom Häxebäse berüehrt und wird es Krokodil!

Chasperli (mit offenem Mund) Oh je - was können wir da machen?

Zauberer

ich cha zaubere, wie d‘Häx au - doch elei isch es nöd z‘schaffe. Bis jetzt händ ali zvill Angst ghaa. Hälfed ihr mir?

Chasperli

Aber sicher. Was müend mir mache?

Zauberer

Es ist so - man muss dem Krokodil den Rachen öffnen, dazu bin ich zu alt - in den Rachen werfe ich eine Zaubermischung, solange muss der Mund offen sein . Der Steinbock meint, dass er seine Hörner hineinlegt, die mag das Krokodil nicht zerbeissen.

Chasperli (hüpft von einem Bein aufs andere) Au ja, fein - so machen wir's.

Zauberer

Dann treffen wir uns morgen Abend, ich bringe die Zaubermischung mit, die habe ich zu Hause bereit. (Sie verabschieden sich, winken.)

Also nochmals durch den Wald, auf dem Bergweg, immer höher, Gumpi ging voraus, der ist schon oben, der Zauberer und Chasperli gehen langsam bergan. Der Zauberer ist müde, er sagt 'ich bin ein alter Mann, sag, Chasperli, trägst Du meinen Kräuterballen?' (Chasperli übernimmt ihn) sie rufen nach Gumpi - keine Antwort.

Da, der Bergsee!, sie gehen ans Ufer und schauen ins Wasser - das Krokodil kommt! Gumpi ist nirgends zu sehen - wo steckt der bloss?

Chasperli, jammernd Wir brauchen doch seine starken Hörner um den Rachen des Rockdorils aufzusperren!

(Chasperli und Zauberer stehen am See - da sperrt das Krokodil den Rachen auf und Chasperli, geistesgegenwärtig, was gisch was häsch - wirft den Kräuterballen hinein.)

Das Krokodil stöhnt, schwimmt hin und her, sinkt ... (ächzt) und ist im See untergegangen.

Zauberer

Ob der Bann gebrochen ist? ich sehe die schöne Königstochter vor mir - (schüttelt ungläubig den Kopf) da ist sie ja!!

(Grosser Jubel, die Prinzessin fällt dem Zauberer um den Hals, der muss sich hinlegen.)

Chasperli kommt, ist sprachlos -

Die Prinzessin bedankt sich überschwenglich, erzählt

ich war spazieren mit der Zofe, war unzufrieden mit immer derselben Blumenwiese!, das weiss ich jetzt besser! Verzaubert werden war gar nicht schön, mein Vater wird Augen machen! Bitte begleitet mich zum Schloss! Endlich ist Gumpi da - wo warst Du solange?

Gumpi

Ein Kitz hat sich verstiegen, musste helfen gehen. Gut habt ihr das gemacht. Der Zauberer darf auf meinen Rücken steigen, ich gumpe dänn nöd, gange süferli abwärts.

(Mit Mühe steigt der Zauberer auf, die Kinder helfen, auf Drei: 1, 2, und oben sitzt er. Gemächlich zockeln sie den Berg hinunter, Chasperli geht nach Hause, Gumpi zurück in seine Felsen, der Zauberer begleitet die Prinzessin ins Schloss. Sie lädt alle ein zu Kafi und Kuchen - morgen!)

1.3 De schönschti Tag

Chasperli

Tritratrallala, sind ihr ali da? (Begrüsst) Wie heissed ihr ali? Ja prima, zuerst singen wir unser Guetzli-Lied. Jetzt, bitte hälfed, de Vorhang hoch! 1, 2, 3 - Danke, Chinde!

(Chasperli steht vor dem Schloss, der Zauberer auch. Gumpi springt lieber in den Felsen umher. )

Chasperli und der Zauberer nehmen Platz, der König kommt auch. Er schüttelt die Hände, er ist traurig, erzählt den Kindern:

König

ich kann es fast nicht sagen, Hand aufs Herz, (er beugt sich vor, er ist traurig) meine Tochter ist verzaubert worden. - (Plötzlich steht sie da)

Das ist der schönste Tag - nein, der schönste Tag war, als Du geboren wurdest!, jetzt bist Du wieder da!! (Sie gehen aufeinander zu, umarmen sich.)

Weil Chasperli und der Zauberer seine Tochter erlöst haben, dürfen sie sich etwas wünschen.

Chasperli

So vili feini Sache uf eim Huufe han ich no nie xee!

Der Zauberer und die Prinzessin freuen sich auf einen Tee. Der König hat sich vor lauter Aufregung hinlegen müssen, er ist halt schon älter. Die Prinzessin lässt vom König ausrichten, dass sich der Zauberer und Chasperli etwas wünschen dürfen ... sie essen, überlegen. Der Zauberer möchte die Welt von oben sehen, Chasperli wünscht sich eine Silbermünze.

1.4 Der Ballonflug