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Glücklich im Job: Dein Weg zum Traumberuf! Willst du beruflich durchstarten? Deinen aktuellen Job mehr nach deinen eigenen Vorstellungen gestalten – ohne gleich zu kündigen? Oder suchst du nach einem Jobverlust einen echten Neustart? Dieser Karriere-Guide ist der Wegweiser zu deinem Traumjob: - Schritt für Schritt definierst du Karriere völlig neu – genau auf deine Stärken, Werte und Interessen abgestimmt, - du entwickelst ein starkes Karriereleitbild und wirst vom gewöhnlichen Jobsuchenden zum gefragten Problemlöser, - Toolboxen, Übungen und Mustervorlagen helfen dir, dich positiv von anderen Bewerbern abzuheben und deinen Traumjob tatsächlich zu bekommen. Weltbestsellerautor Stephen R. Covey zeigt dir, wie du Leistung und Lebensfreude in Einklang bringst. Jochen Mai, einer der führenden Job-Experten im deutschsprachigen Raum, liefert dir zusätzlich wertvolle Tipps für deinen Karriereweg. So findest du nicht nur einen neuen Job, sondern genau den, der dich glücklich macht. Das Leben ist viel zu kurz für einen Job, mit dem du unzufrieden bist. Warte nicht länger. Nutze diesen praxisnahen Karriere-Guide. Entdecke völlig neue Chancen und leg jetzt den Grundstein für ein erfülltes Berufsleben. Stephen R. Covey ist Autor des internationalen Bestsellers Die 7 Wege zur Effektivität, von dem über 40 Millionen Exemplare verkauft wurden. Seine zeitlosen Prinzipien inspirieren Menschen auf der ganzen Welt, ihren eigenen Weg mit Klarheit und innerer Stärke zu gehen. In diesem Karriere-Guide bilden sie das Fundament für eine berufliche Neuorientierung, die nicht nur auf Status und Erfolg zielt, sondern ebenso auf persönliche Erfüllung und das gute Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.
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Seitenzahl: 161
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Stephen R. Covey
Stephen R. Covey
Wie du den Job findest, der dich glücklich macht
Mit Tipps von Jochen Mai – Karrierebibel
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN Buchausgabe: 978-3-96739-252-4
ISBN ePUB: 978-3-96740-512-5
Content Design, Redaktion und Übersetzung: Claudia Franz, Oberstaufen | [email protected]
Umschlaggestaltung: Martin Zech Design, Bremen | www.martinzech.de
Illustrationen: Timo Würz
Satz und Layout: ZeroSoft, Timisoara
© 2025 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Das E-Book basiert auf dem 2025 erschienenen Buchtitel "Dein Beruf – Deine Leidenschaft - Wie du den Job findest, der dich glücklich macht" von Stephen R. Covey.
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„Das Ziel ist nicht nur Erfolg, sondern Erfüllung!”
Stephen R. Covey
Karriere Neu Denken
Karriere und Erfolg: Zeit für eine neue Definition
Die 9 Karrierelektionen von Jochen Mai
Karrierevorbilder: Mutmacher für deinen eigenen Weg
Die 3 Karrierefragen
Wie Soll Dein Traumjob Aussehen?
Finde dein Metier
Entdecke, was wirklich in dir steckt
Entwickle dein Stärken-Portfolio
Lass den Jobfrust hinter dir
Sei die Lösung und nicht das Problem
Erstelle ein Leitbild für deinen Traumjob
So Bekommst Du Deinen Traumjob
Räum deine Karrierehindernisse aus dem Weg
Bau dir dein eigenes Karrieredorf
Bonus-Kapitel: Faqs Zum Traumjob
Wichtige Fragen und praktische Antworten
Mach deine Karriereträume wahr
Anmerkungen
Über Stephen R. Covey
Sonntagabend: 21:32 Uhr. Du sitzt auf der Couch und lässt dich von einer Serie berieseln. Eigentlich willst du einfach nur entspannen. Doch in Gedanken bist du schon bei der Woche, die vor dir liegt. Und da ist es wieder – dieses Ziehen in der Magengegend. Kein richtiger Schmerz, eher ein flaues Gefühl. Morgen ist Montag. Was erwartet dich im Job? Meetings, Mails, Projekte, Deadlines. To-dos, die sich stapeln. Ein schlecht gelaunter Vorgesetzter und genervte Kollegen. Und immer wieder dieselbe Frage:
Wozu das alles?
Du funktionierst, du lieferst. Aber in dir bleibt es still. Du merkst, wie du dich immer weiter von dem Leben entfernst, das du eigentlich führen wolltest. Kein Gefühl von Sinn, kein tieferes Warum. Nur Routine, Druck, Durchhalten.
Ist meine Arbeit wirklich sinnvoll? Erfüllt mich das, was ich jeden Tag tue? Arbeite ich vor allem, um meine Rechnungen zu bezahlen oder den Erwartungen anderer gerecht zu werden? In einer Welt, in der Erfolg oft mit Geld, Titeln oder Status gleichgesetzt wird, suchen immer mehr Menschen nach einer tieferen Bedeutung in ihrer Karriere. Sie wollen etwas tun, das einen echten Unterschied macht – für sich selbst und für andere. Etwas, auf das sie später einmal mit Stolz zurückblicken können. Genau darum geht es in diesem Buch. Um eine Karriere, die kein Job ist und auch kein Beruf, sondern eine Berufung. Eine Karriere, die es dir ermöglicht, deiner Leidenschaft zu folgen, deine Talente und Stärken zu entfalten und einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen. In diesem Buch wird in diesem Zusammenhang von einer erfüllenden Karriere gesprochen. Doch was bedeutet das konkret?
Eine erfüllende Karriere ist Ausdruck der eigenen Identität, Potenziale und Werte. Das heißt: Jeder von uns hat andere Vorstellungen von einer erfüllenden Karriere. Darum beginnen wir dieses Buch mit deiner ganz persönlichen Definition von Erfüllung. Dabei solltest du bedenken, dass Beruf und Privatleben untrennbar miteinander verbunden sind:
Deine berufliche Rolle ist keine Maske, die du morgens aufsetzt und abends wieder ablegst. Niemand hat zwei getrennte Persönlichkeiten – eine für den Job und eine fürs Leben.
Du bist ein „ganzer“ Mensch – mit Werten, Überzeugungen, Sehnsüchten und Stärken, die im Beruf und im Privatleben wirken. Deshalb dürfen und sollen in deine Definition von beruflicher Erfüllung auch private Wünsche, Bedürfnisse und Lebensziele einfließen. Denn: Echte Erfüllung entsteht dort, wo Arbeit und Leben im Einklang sind, wo du dich mit vollem Herzen als ganzer Mensch einbringen kannst.
Bitte notiere, was eine erfüllende Karriere für dich ausmacht. Denk nicht lange nach. Lass auch deinen inneren Kritiker außen vor. Was auch immer dir spontan in den Sinn kommt: Bring es aufs Papier – ohne Zensur und Vorurteile. Vielleicht ist es ein Gefühl, ein Bild, ein Wort, ein Satz, ein konkreter Wunsch oder eine vage Ahnung. All das ist wertvoll. Oft kommen in diesen ersten, ungefilterten Gedanken die Dinge zum Vorschein, die wirklich wichtig für dich sind und deine ganz persönliche Vorstellung von einem erfüllten Berufsleben spiegeln.
Eine erfüllende Karriere bedeutet für mich …
STOPP – bitte lies erst weiter, wenn du deine Gedanken aufs Papier gebracht hast. Denn: Genau hier beginnt der Unterschied zwischen reinem Lesen und echter Veränderung. Und noch ein wichtiger Hinweis: Im Laufe dieses Buches wirst du viele neue Perspektiven entdecken. Deine Vorstellung von einer erfüllenden Karriere wird mit jedem Kapitel klarer, stimmiger und näher an dem, was dich ausmacht und antreibt. Deshalb: Blättere während der Lektüre immer wieder zurück und ergänze deine Überlegungen. So kannst du schwarz auf weiß sehen, wie sich deine Gedanken verändern und weiterentwickeln.
Neue Erkenntnisse, die ich beim Lesen dieses Buchs gewonnen habe …
Was willst du wirklich – beruflich und darüber hinaus? Diese Frage steht im Mittelpunkt dieses Buches. Sie ist der Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise, die dich Kapitel für Kapitel näher zu deiner ganz persönlichen Definition von Erfüllung und Erfolg führt. Daher ist dieses Buch auch kein Karriereratgeber im klassischen Sinne. Es ist eine Einladung, deinen eigenen Weg zu gestalten. Bewusst, mutig – und jenseits vorgefertigter Erwartungen oder klassischer Karriere- und Erfolgsmodelle. Dabei bleibt es nicht bei grauer Theorie. Im Gegenteil: Dieses Buch regt dich zum Ausprobieren, Nachdenken und Umdenken an. Hier ein erster kleiner Vorgeschmack auf all das, was dich erwartet. Du erfährst:
Wie sich jeder eine erfüllende Karriere aufbauen kann – auch du.
Wie du dein persönliches Stärken-Portfolio erstellst und deine wahre Berufung findest.
Warum du ein „Freiwilliger“ und kein „Angestellter“ sein solltest.
Was du tun kannst, damit du die Lösung bist – und nicht das Problem.
Warum du unbedingt ein persönliches Beitrags-Leitbild erstellen solltest.
Weshalb dein Einflussbereich der Schlüssel zu einer erfüllenden Karriere ist.
Wie du dir dein eigenes „Karrieredorf“ baust und den Job bekommst, den du wirklich willst.
Vielleicht denkst du jetzt: „Das klingt alles schön und gut. ABER: Ich kann es mir nicht leisten, von einer erfüllenden Karriere zu träumen. Ich brauche einfach nur einen sicheren Job. Schließlich muss ich ja von irgendwas leben und meine Miete zahlen!“ Ja, Gedanken wie diese sind nur allzu verständlich. Aber genau deshalb solltest du jetzt weiterlesen. Denn dieses Buch zeigt dir:
Eine erfüllende Karriere ist kein unerreichbarer Luxus, den sich nur wenige leisten können. Sie ist möglich – auch für dich!
Im Buch findest du viele inspirierende Geschichten von Menschen, die ihren Traum von einer erfüllenden Karriere verwirklicht haben. Dazu gehört auch Jochen Mai. Heute zählt er zu den führenden Karriereexperten im gesamten deutschsprachigen Raum. Auch er stand einmal vor der Frage:
Was nützt mir der größte Erfolg, wenn die Begeisterung und die Leidenschaft für die eigene Arbeit verlorengehen?
Willst du mehr über die Erfolgsgeschichte von Jochen Mai wissen? Im nächsten Kapitel berichtet er offen von seinen Erfahrungen – mit allen Höhen, Tiefen und Wendepunkten. Dabei teilt er wichtige Karrierelektionen und praktische Tipps, die dir helfen, deinen eigenen beruflichen Weg zu finden. Neugierig? Dann lies gleich weiter!
„Irgendwas mit Medien machen“ – das wollte ich eigentlich nie. Stattdessen wollte ich nach der Schule Schauspieler werden. Ernsthaft! Im Gymnasium war ich Mitglied einer Laienschauspieler-Gruppe, auf der Straße machte ich Pantomime, für Freunde nahm ich Comedy-Hörspiele auf Kassette auf. Das Problem war nur: Wie wird man eigentlich Schauspieler?
Ich recherchierte. Und fand schnell heraus, dass der Job in den meisten Fällen eine brotlose Kunst bleibt – wenn man nicht gerade das Glück hat, wie George Clooney auszusehen und von Film und Fernsehen oder Hollywood entdeckt zu werden. Hinzu kommt, dass der Beruf mit einem sesshaften Familienleben so vereinbar ist wie Bier mit einem Heißgetränk. Schade. Also suchte ich weiter nach Alternativen – und fand den „Moderator“. Der ist auch auf der Bühne zu Hause, teils im Fernsehen, aber mit deutlichen größeren Chancen auf eine Familie und eine planbare Karriere.
Dazu muss man wissen, dass es Ende der 1980er-Jahre nicht allzu viele Wege gab, um ein gefeierter Moderator zu werden. Thomas Gottschalk und Günther Jauch setzten da gerade zum großen Sprung an. Und das Internet mitsamt Social Media waren noch nicht erfunden. Bekannte Moderatoren waren meist ehemalige Journalisten, die sich zuvor im Radio oder Fernsehen einen Namen gemacht hatten – wie Jauch und Gottschalk. So kam ich um zwei Ecken zum Journalismus und meiner gefühlten Berufung einen guten Schritt näher.
Manchmal muss man Umwege gehen, um zum Ziel zu gelangen. Oder wie ich heute sage:
Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist nur in der Mathematik die Gerade. Im Leben ist es viel häufiger die Krumme.
Der Umweg führt oft viel direkter zum Ziel und zum Erfolg, als viele auf den ersten Blick meinen. Und Hand aufs Herz: Was wäre das Leben ohne die vielen Abzweige, kleinen Irrwege, ungeplanten Zwischenstationen und überraschend herrlichen Landschaften am Horizont? Eben: langweilig!
Mit dem Zwischenziel Journalismus vor Augen, bewarb ich mich gleich nach dem Abitur und noch während des Zivildienstes bei diversen Lokalzeitungen für eine freie Mitarbeit – beim Kölner Stadt-Anzeiger (KStA), der Kölnischen Rundschau und einigen kostenlosen Werbeblättchen. Erfolg hatte ich tatsächlich beim KStA. Mein erster Artikel war ein Stück über einen Schüleraustausch in Erftstadt-Liblar: 56 Zeilen für 40 Pfennig pro Zeile! „Läuft bei dir!“, dachte ich. Die Pulitzerpreis-verdächtige Überschrift aus dem Jahr 1989: „Eine Superzeit“ – und selbst die hatte der Redaktionsleiter noch redigiert. Na ja.
Weil Lokaljournalisten, die über den Karnickelzuchtverein Rammler e. V. oder den Kegelclub Alle Neune schreiben, nicht unbedingt von ARD und ZDF als Moderatoren entdeckt werden, brauchte ich eine bessere Strategie. Damals gab es dafür nur einen Weg: ein Studium. Viele namhafte Journalisten hatten entweder Politik, Germanistik oder Sport studiert. 1990 gab es aber eine noch bessere Nische, die auf viele Berufsschreiber so anziehend wirkte, wie Elvis-Doubles auf abgelegenen Dorffesten: den Wirtschaftsjournalismus. Damit stand dann auch die nächste Entscheidung fest: Ich studierte Volkswirtschaft und Politik in Köln. Übrigens sehr zu empfehlen! VWL wird völlig unterschätzt. Du lernst hier unendlich viel über das Leben, die Psychologie der Menschen und wie alles zusammenwirkt.
Parallel bewarb ich mich an mehreren einschlägigen Journalistenschulen für ein Volontariat. Kölner Schule, Deutsche Journalistenschule in München, WDR in Köln, so was. Die Plätze dort sind jedoch rar. Auf einen Platz bewerben sich jedes Jahr zwischen 3000 und 5000 Nachwuchstalente. Alle top. Doch man glaubt es kaum: Ich schaffte es jedes Mal in die Endauswahl – unter die letzten 10 oder 20. Aber am Ende bekam ich regelmäßig eine Absage.
Am schmerzhaftesten war der Korb vom WDR. Hier hatte ich mich gegen 5000 Bewerber durchgesetzt, war unter den letzten 10. Diesmal bestand ich sogar den extrem harten Auswahltag.
Ein Volontariat beim Fernsehen! Mein Traumjob war zum Greifen nah. An das Gespräch mit dem Leiter der Ausbildungsredaktion erinnere mich noch gut – auch weil es so wehtat. Er sagte: „Herr Mai, das habe ich selbst noch nie erlebt: Sie waren der Beste von allen – aber wir nehmen Sie trotzdem nicht.“ Bitte was??? Der Beste von 5000 – und die lehnen mich ab? Was ist das denn für eine „smarte“ Recruiting-Strategie?!
Dem Traumjob so nah, stürzte ich ins Bodenlose: „Ja, ich weiß, Sie werden das nicht verstehen“, sagte der Ausbildungsleiter in väterlichem Ton. „Aber wir sind davon überzeugt, dass Sie nicht hier reinpassen.“
Ich glaube, ich habe danach so ziemlich alle emotionalen Phasen durchlebt, die man durchleben kann – von Trauer über Wut, Hass und wüste Verwünschungen bis hin zum Verlust des Glaubens an die Menschheit. War meine Berufung wirklich die richtige? Oder wollte mir das Schicksal sagen: „Junge, such dir einen anderen Job!“
Heute weiß ich: Es war die richtige Entscheidung – und ich bin dem WDR-Leiter sogar dankbar. Meine Laufbahn verlief zwar anders, als ich mir das damals vorgestellt oder gewünscht hätte. Aber deswegen nicht weniger erfolgreich. Mehr noch: Ich wäre nie selbstständiger Unternehmer geworden. Vermutlich hätte ich nicht mal diese Zeilen geschrieben, die du gerade liest.
Von Søren Kierkegaard stammt eines meiner Lieblingszitate: „Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber leben muss man es vorwärts.“ Wie wahr! Damals, nach all den Absagen, war ich am Boden zerstört. Aber in der Rückschau bin ich dankbar dafür! Da ist sie wieder – die Krumme, die heute wie eine wunderbare Serpentine nach oben aussieht. Nur sieht man am Fuß des Berges eben nur den steilen Anstieg und ein scheinbar unerreichbares Ziel ganz weit da oben.
Tatsächlich habe ich in all den Jahren nie volontiert und mir mein Handwerk über Bücher selber beigebracht. Das journalistische und schreiberische Know-how lernte ich über die harte Schule des „Training on the job“: Erst ein paar Jahre Lokaljournalismus, dann überregionale Zeitungen und Magazine, etwas Boulevard war auch dabei, dann Lokalradio und Fernsehen (RTL). Auch freier Fotograf war ich 5 Jahre lang: Für die Agentur Action Press in Hamburg dokumentierte ich das Hochwasser in Köln, für Prisma fotografierte ich Titelbilder und für Models Sedcards. Ich habe den Job in allen Varianten von der Pike auf gelernt – ohne Lehrer, dafür mit guten und auch einigen ziemlich durchgeknallten Mentorinnen und Mentoren. Warum ich das so ausführlich erzähle? Ganz einfach:
Beruf und Berufung sind eng mit zwei Eigenschaften verknüpft: mit Leidenschaft und Volition. Letztere beschreibt in der Psychologie die Fähigkeit, seine Ideen, Absichten oder Wünsche fokussiert und beharrlich in die Tat umzusetzen – auch über Widerstände oder Hürden hinweg.
Ich weiß, ich kann reden, schreiben auch. Ich mag die Bühne, und die Bühne mag mich. Die Idee war, mein Talent als Moderator über den Umweg Journalismus zum Beruf zu machen. Wenn der Weg über ein namhaftes Volontariat verschlossen bleibt, dann gibt es andere Türen. Gibt es auch die nicht, muss man eben Wände aufstemmen. Mein Vater hat mir glücklicherweise schon früh eingebimst: „Wer etwas will, findet Wege – alle anderen finden Gründe.“ Tatsächlich bin ich bis heute davon überzeugt, dass es genau diese beiden Menschentypen gibt: Gründesucher und Wegefinder – auch wenn das ziemlich holzschnittartig klingt. Dennoch steht außer Frage, wer im Leben erfolgreicher ist. Egal, wo du gerade in deiner beruflichen Laufbahn stehst: Sei ein Wegefinder!
Erst mal im Journalismus angekommen, lernte ich diesen Beruf lieben. „Der Hunger kommt mit dem Essen!“, sagt man so schön. Je mehr ich schrieb, desto mehr wurde das Schreiben zu meiner großen Leidenschaft. Meine Deutschlehrer sahen das sicher anders: In der Schule stand ich in Deutsch eher zwischen 3 und 4. Auch das ist so eine Erkenntnis: Noten sagen gar nichts! Schlimmer noch: Sie schränken unser Denken ein. Nach meinen Leistungskursen (Mathe, Kunst) hätte ich eher „Malen nach Zahlen“ erfinden müssen (gab’s aber schon!). Am Ende zählt doch nur, seiner inneren Stimme und Leidenschaft zu folgen. Oder wie ein Freund meinte: „Wenn du für eine Sache brennst – meide Feuerlöscher!“
Als ich Mitte 1998 bei der Wirtschaftswoche in Düsseldorf als Redakteur anfing, gab es zum Glück keine Feuerlöscher. Im Gegenteil: Der Laden loderte – überall inspirierende Kollegen, großartige Storys und ein Magazin im Aufwind. Es war die Zeit der New Economy. Wirtschaft war auf einmal sexy. Wir waren am Puls der Zeit.
Ich hatte das Glück, in dieser Zeit viele gute Geschichten über die Helden der New Economy zu schreiben: die Samwer-Brüder (Zalando), Stefan Glänzer (Ricardo) oder Ralph Dommermuth (Gründer der United Internet AG). Und ich erfand den damals größten deutschen Gründerpreis, den e-conomy Award, dotiert mit einer Million Mark!
Es lief bei mir. Nach nur einem Jahr bei der WiWo stieg ich zum Ressortleiter „Beruf + Erfolg“ auf. Zum ersten Mal Führungskraft mit 30. Ich musste Themen finden und in der Konferenz dem Chefredakteur „verkaufen“ oder vor den anderen Kollegen verteidigen, ein Budget managen und Volontäre ausbilden. Welch Ironie! Ich selbst hatte nie volontiert – der Weg blieb mir immer verschlossen. Aber jetzt bildete ich die Volontäre der Georg-von-Holtzbrinck-Schule aus. Einer davon – Sebastian Matthes – ist heute Chefredakteur des Handelsblatts.
Aber auch bei der WiWo war es, wie in jedem Job: Im ersten Jahr kommst du an; im zweiten Jahr startest du eigene Projekte; im dritten Jahr fährst du die Erfolge ein und prägst die Position. Aber dann? Was kommt danach? Nach spätestens 5 bis 7 Jahren beherrscht jeder seinen Job aus dem Effeff. Die Routine bestimmt den Alltag – und es wird langweilig.
Zwar herrscht im Journalismus ein enorm hohes Tempo: Wir haben schließlich jede Woche ein neues Magazin produziert! Im Tagesjournalismus dreht sich das Rad noch schneller. Aber man ist auch ständig damit konfrontiert, von der Zeit überholt zu werden. Nichts ist so alt, wie die News oder die Zeitung von gestern. Oder das Magazin von vergangener Woche. Die meisten Journalisten wollen deshalb irgendwann etwas schaffen, das länger Bestand hat und die Zeit überdauert. Bei einem Schreiberling liegt da kaum etwas näher, als ein Buch zu schreiben.
Karrierebücher und -ratgeber gab es natürlich damals schon wie Sand am Meer. In meinem Büro stand ein 3 mal 2 Meter breites wie hohes Regal mit zahlreichen Bestsellern, die wir jede Woche von den Verlagen für eine Rezension zugeschickt bekamen. Ich habe sie wirklich alle gelesen. Nicht alle gerne. Aber noch so ein Buch schreiben? Das brauchte der Markt so dringend wie eine Wärmflasche aus Schokolade:
Die eigenen Talente auszuleben oder Wünsche zu befriedigen, reicht nicht, wenn man erfolgreich sein will. Viel wichtiger ist, anderen Menschen einen konkreten Nutzen mit seiner Tätigkeit zu bieten.
Niemand kauft oder liest ein Buch, nur weil ich schon immer eines schreiben wollte! Der Schlüssel zum Erfolg lag allerdings schon vor meinen Augen und war 3 mal 2 Meter groß: meine Regalwand mit rund 1000 Büchern. Niemand würde sich die alle kaufen, um sich dasselbe Wissen anzueignen. Was aber, wenn man dieses Know-how stark verdichten und in jeweils einer wichtigen Lektion pro Tag zusammenfassen würde – eine Art Schritt-für-Schritt-Anleitung für 365 Tage im Jahr?! Nicht irgendein Buch schreiben, sondern DAS Karrierebuch, DEN ultimativen Leitfaden für die Laufbahn: DIE KARRIEREBIBEL.
Ich weiß noch, wie wir im Verlag über den Titel diskutiert haben: „Ist das nicht ein bisschen arg vollmundig und zu sehr geklotzt?“ Ich war unsicher. Doch der Verlag bestand darauf: „Als Gattungsbezeichnung für ein allumfassendes Werk zur Karriere ist der Titel mehr als richtig – machen!“